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2021
Die Poyabrücke - Historie mit der
Synergie des VOVD



Keine oberirdische Kreuzung, sondern ein unterirdischer Kreisel 2021 Godel - Synergie VoVD


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2007    Einsprache St. Leonard Kreisel, da so nicht funktionstüchtig

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2014
Die Poyabrücke

Verbindet effizient und nachhaltig  
Düdingen - Freiburg - Tafers

Poybrücke 1


Poya Brücke - Düdingen - Tafers










Poya-Tunnel | 16.10.2015

Schilder weisen nun in den Sensebezirk

Schilder weisen nun in den Sensebezirk
Gekonnt montierten Arbeiter in der Nacht auf Donnerstag beim Poya-Kreisel die Verkehrsschilder, die in den Sensebezirk weisen.

Mit speziellen Camions putzten Arbeiter am Mittwochabend den Poya-Tunnel. Dies nutzte der Kanton aus, um gleich auch die neuen Verkehrsschilder nach Schwarzsee und Tafers anzubringen – und so den Verkehr nur einmal zu stören.

Blinkende Warnlichter, grosse orangefarbene Lastwagen und eine Hebebühne, tosender Lärm, Arbeiter in Leuchtwesten, abgesperrte Strassenabschnitte und jede Menge Wasser auf dem Boden: Wer am späteren Mittwochabend durch den Poya-Tunnel fuhr, dem wird das rege Treiben rund um den unterirdischen Kreisel aufgefallen sein. Das Ziel der nächtlichen Arbeiten: Ein sauberer Tunnel und neue Verkehrsschilder, die den Weg nach Schwarzsee und Tafers weisen (siehe Kasten).

Wie eine Autowaschanlage

Zwei Mal pro Jahr müsse der Poya-Tunnel gereinigt werden, erklärt Corinne Rebetez, Sprecherin der kantonalen Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, den FN. «Wir wollten diese Reinigungsarbeiten nutzen, um auch gleich die Schilder zu installieren. So wird der Verkehr nur einmal behindert.»

Bereits um 19 Uhr sind die ersten Arbeiter vor Ort. Sie stellen die Warnhinweise auf. Eine Stunde später beginnen die Reinigungsarbeiten. Ein Wagen, der ein spezielles Mittel an die Wand spritzt, fährt vor. Dahinter folgt ein erster Camion. Dieser ist ausgerüstet mit Walzen, die stark an eine Autowaschanlage erinnern. Mit Hochdruck spritzt er Wasser an die in der unteren Hälfte weiss gestrichenen Wände, die Walzen wischen sie ab. Ein Test zeigt: Wo die Hand kurz davor bei einer Berührung noch schwarze Spuren davontrug, fühlt sich die Wand nun glatter an–und die Finger bleiben sauber.

Dreck reflektiert nicht

Alle grösseren Tunnel–so auch bei der Umfahrungsstrasse von Bulle–müssten regelmässig gesäubert werden, erklärt Poya-Projektmanager Christophe Bressoud, der an diesem Abend auch vor Ort ist. «Grund dafür ist die Beleuchtung.» Seien die Wände zu dreckig, reflektieren sie das Licht weniger gut, der Tunnel müsse folglich stärker beleuchtet werden. «Diese Anpassung geschieht automatisch», sagt Bressoud. Ebenso wie sich die Beleuchtung im Tunnel auch automatisch den Tageszeiten anpasse. «In der Nacht ist das Licht weniger stark als am Tag, sonst wäre der Unterschied zu draussen viel zu stark.»

Zu kurze Stange

Gegen 22 Uhr, als die Reinigungsfahrzeuge den Tunnel kurz verlassen haben, um ihre Wassertanks aufzufüllen, trifft ein Lieferwagen ein. Seine Ladung: Zwei Verkehrsschilder mit der Aufschrift «Schwarzsee/Tafers» und eines mit dem Hinweis «Bern/Bulle». Auf der Stadtseite können die Schilder einfach an der bestehenden Stange befestigt werden. Doch beim Wegweiser, der sich gleich vor dem Tunnel zur Poyabrücke befindet, ist dies nicht möglich. Hier soll das grösste, rund zehn Kilogramm schwere Schild montiert werden. Aber die bestehende Stange ist zu kurz, als dass das zusätzliche Schild noch Platz hätte.

Auf einer Hebebühne stehend lösen drei Arbeiter deshalb nach und nach das Zeichen für den Kreisverkehr, das Signal «Kein Vortritt» und das bisherige Verkehrsschild nach Bern und Bulle. Dann ersetzten sie die 4,5 Meter lange Stange durch eine rund einen Meter längere Stange. Schliesslich befestigen sie die Schilder wieder. «Was am weitesten weg ist, kommt zuoberst», ruft Stéphane Vionnet von der Signal AG und stellt damit die richtige Reihenfolge sicher.

30 Kubikmeter Wasser

Inzwischen sind die Lastwagen mit vollen Wassertanks zurückgekehrt. Hinter demjenigen, der die Wand abwischt, folgt einer, der den Boden abspritzt. «Im Tunnel regnet es nie. Da ist es wichtig, dass wir ab und zu den Boden waschen», erklärt Strassenkontrolleur Martin Käser. Noch wichtiger als im Herbst sei dies im Frühling. «Dann müssen wir das ganze Salz wegspülen.»

Während die neuen Signale nach einigen Stunden installiert sind, muss die 16-köpfige Putzequipe bis in den frühen Morgen hinein arbeiten. Denn nach den Wänden und dem Boden sei auch die Kanalisation dran, sagt Käser. Rund 30 Kubikmeter Wasser würden insgesamt gebraucht. Dieses werde aber nicht einfach weggespült. «Wir fangen es auf und entsorgen es dann separat.»

Signalisation: Keine Wechseltextschilder, dafür Schilder nach Schwarzsee und Tafers

Seit der Nacht auf Donnerstag sind beim unterirdischen Poya-Kreisel drei neue Schilder zu finden: Zwei Schilder weisen nun über die Poyabrücke nach Tafers und Schwarzsee, ebenfalls zeigt ein weiteres Schild nach Bulle und Bern.

Sensler Grossräte hatten im letzten Dezember in einer Anfrage an den Staatsrat den fehlenden Verkehrshinweis in den Sensebezirk bemängelt. Auf dessen ausweichende Antwort hin intervenierte die Region Sense. Nach einem Treffen zwischen einer Sensler Delegation – unter anderem mit Oberamtmann Nicolas Bürgisser – mit Staatsrat Maurice Ropraz und Kantonsingenieur André Magnin im April hatte sich der Kanton bereit erklärt, die Signalisation zu ändern (die FN berichteten).

Wechseltext zu teuer

Zunächst habe der Kanton eine Signalisierung mittels der Wechseltextanzeigen, die bei den Eingängen zum unterirdischen Kreisel befestigt sind, geprüft, sagte André Magnin am Mittwochabend den FN. Bei einer solchen Anzeige sei der Platz begrenzt – die Sensler hätten sich deshalb für einen Verweis nach Tafers oder nach Schwarzsee entscheiden müssen. Da die Änderung der Wechseltextanzeigen sehr teuer geworden wäre, habe der Kanton schliesslich beschlossen, normale Schilder beim Poya-Kreisel anzubringen, so Magnin. Nun ist für die Autofahrer – egal ob sie von der Agy-Ebene oder von der Stadt her zum Kreisel fahren – der Weg sowohl nach Schwarzsee als auch nach Tafers gut ersichtlich signalisiert.

Die Kosten für die neue Beschilderung belaufen sich auf rund 6000 Franken. Der Kanton wird dafür aufkommen. rb


Poyabrücke | 10.10.2015

Burgquartier schätzt Ruhe


Venizianisches Brurgquartier Recit 2021          Venizianisches Brurgquartier 2 Plastersteine 2021

Die Ruhe ist schön, die Neugestaltung braucht es aber bald: Dessen sind sich die Leute im Burgquartier einig.

«Die Einwohner schätzen die neue Ruhe sehr», sagt Alexandre Sacerdoti, Präsident des Quartiervereins Burg, den FN. «Eine Belebung des Burgquartiers ist aber dringend nötig.» Zwar spürten die Gewerbetreibenden beim Tilleul die Schliessung der Zähringerbrücke nicht so stark–im Gegenteil. «Nun ist es sogar einfacher, einen Parkplatz zu finden.» Für die Geschäfte im unteren Teil des Quartiers bleibe die Situation aber kritisch. Deshalb sei es wichtig, das Projekt für die Neugestaltung so schnell wie möglich umzusetzen–mit dem neuen Parkhaus. «Wir brauchen diese Parkplätze, damit die Leute in unser Quartier kommen.»

Die Schliessung der Zähringerbrücke zu spüren bekommen hat Ana Aeby, die mit ihrem Mann René das Lebensmittelgeschäft neben der Kathedrale führt. «Die Arbeiter, die früher hier durchgefahren sind, kommen nun nicht mehr», sagt sie. Keinen grossen Unterschied spürt hingegen Anne Farine Teufel vom Restaurant Schwanen. Für sie sei die Änderung positiv. Jedoch finde sie es schade, dass die Umgestaltung des Burgquartiers frühestens ab 2017 konkret werde. Denn sie könne es kaum erwarten, eine Terrasse vor ihrem Restaurant zu eröffnen.

1315 Bussen verteilt

Aus einer anderen Sicht erlebt hat die Schliessung der Brücke Philippe Fragnière, Sektorchef der Ortspolizei. Kurz nach der Schliessung habe die Polizei noch häufiger Kontrollen gemacht, mittlerweile führe sie aber kaum mehr welche durch, sagt er. Leute, die trotz Verbot über die Zähringerbrücke fahren, gebe es aber noch immer. «Manchmal erwischen wir jemanden, wenn wir selbst darüber fahren.» Meist hätten die Leute ein veraltetes Navigationssystem und achteten nicht auf die Signalisation. Insgesamt 1315 Bussen à 100 Franken hat die Polizei im letzten Jahr verteilt. Rund 40 Prozent der Leute waren Freiburger, 40 Prozent kamen aus anderen Kantonen und 20 Prozent aus dem Ausland. rb







Poyabrücke
| 10.10.2015

Der Verkehr hat sich verlagert

Das Hauptziel der Poyabrücke ist erreicht: Das Burgquartier ist vom Verkehr befreit. Mehr Autos fahren heute über die General-Guisan-Allee im Juraquartier.

Ein Jahr nach der Eröffnung der Poyabrücke und der Schliessung der Zähringerbrücke haben sich die Pendlerinnen und Pendler an die neue Verkehrsführung gewöhnt. So lobt Marc Girard die neue Brücke. Er fährt von Tentlingen nach Givisiez; sein Arbeitsweg ist damit eine Viertelstunde kürzer als vorher. «Die Brücke ist super», sagt er denn auch. Sogar bei einem Gottéron-Spiel stehe er auf dem Heimweg nicht im Stau. Andere Erfahrungen macht Mario Neuhaus. Er fährt von Rechthalten über Marly ins Freiburger Perollesquartier zur Arbeit. Damit ist sein Arbeitsweg einen guten Kilometer länger als früher. Weil er meist frühmorgens unterwegs ist, steht er in Marly nicht im Stau. Ist er aber einmal etwas später unterwegs, stellt er fest, dass der Verkehr in Marly zugenommen hat.

Auch Laurent Corpataux, Leiter des Bauamts von Marly, hat festgestellt, dass mehr Autos durch Marly fahren; auch die Bürglenstrasse werde vermehrt benutzt, sagt er den FN. Die Gemeinde werde aber keine Massnahmen ergreifen; betroffen sei eine Kantonsstrasse–darum sei das Kantonssache. Laut Corinne Rebetez, Sprecherin der kantonalen Raumplanungsdirektion, liegen aktuelle Verkehrszahlen für Marly im Frühling vor.

Die Zählungen

Verkehrszählungen in der Stadt Freiburg haben es bereits im Juni gezeigt: Das Burgquartier rund um die Kathedrale ist vom Verkehr befreit. Damit ist das Hauptziel der Poyabrücke und der Schliessung der Zähringerbrücke erreicht. Auch durch einen gewissen Teil der Innenstadt fahren weniger Autos. Insgesamt hat sich der Verkehr aber lediglich verlagert: von der Zähringerbrücke auf die Poyabrücke; von der Alpenstrasse und Murtengasse auf die Murtenstrasse und die General-Guisan-Allee. Über die Poyabrücke fahren täglich 21 000 Autos.

Massiv ist die Zunahme bei der General-Guisan-Allee im Juraquartier: Vor Oktober 2014 fuhren dort täglich 6300 Autos durch, jetzt sind es 8900, also 43 Prozent mehr. Der Freiburger Gemeinderat legt Ende Jahr Massnahmen zur Verkehrsberuhigung vor. njb

Signalisation: Schwarzsee-Schild ab Donnerstag

Wer von der Agy-Ebene über die Poyabrücke fährt, findet im unterirdischen Kreisel Wegweiser nach Bulle und Bern, nicht aber in den Sensebezirk. Das ändert sich nun: Ab Donnerstag zeigen Wegweiser auch nach Schwarzsee und Tafers. Der Kanton übernimmt die Kosten von 6000 Franken. Diese Kurskorrektur kam nach einer Aussprache zwischen Sensler Politikern und Baudirektor Maurice Ropraz zustande. njb/rb






Schwarzsee
| 21.08.2015

Erfolg für den Sensebezirk: Kanton ändert Signalisation beim Poya-Kreisel

Kanton ändert Signalisation beim Poya-Kreisel
Bald werden die Autofahrer im Poya-Kreisel auch den Hinweis nach Schwarzsee sehen.Bild Charles Ellena

Im Kreisel bei der Poyabrücke weisen bald Verkehrstafeln nach Schwarzsee.

Wer bisher von der Agy-Ebene in Richtung Poyabrücke unterwegs war, fand beim unterirdischen Kreisel Wegweiser nach Bulle und Bern, nicht aber in den Sensebezirk. Das soll sich bald ändern, bestätigt die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion die Recherchen der FN. Neu werden Wegweiser nach Schwarzsee montiert. Diese Kurskorrektur kam zustande, nachdem eine Delegation von Sensler Politikern eine Aussprache mit Baudirektor Maurice Ropraz verlangt hatte. Die jetzige Lösung ist ein Kompromiss, denn die Sensler hatten auch einen Hinweis nach Tafers gewünscht. Noch offen ist, wer die Kosten für die Änderung übernimmt. im

 Bericht Seite 3





Poya-Kreisel | 21.08.2015

«Diese Kurskorrektur ist sehr erfreulich»

Diese Kurskorrektur ist sehr erfreulich
Noch diesen Herbst soll die Signalisation beim Poya-Kreisel geändert werden. Bild Charles Ellena

Neue Signalisationstafeln im unterirdischen Poya-Kreisel weisen dem Autofahrer bald den Weg nach Schwarzsee. Damit korrigiert der Kanton eine Situation, die von Sensler Seite bemängelt worden war. Noch unklar ist hingegen, wer die Kosten für die Änderung trägt.

«Wir sind zufrieden, dass wir etwas erreicht haben. Aus touristischer Sicht ist das ein Erfolg», sagt Linus Hayoz. Der CVP-Grossrat und Präsident von Schwarzsee Tourismus freut sich, dass im Poya-Kreisel bald Hinweistafeln nach Schwarzsee montiert werden. Er hatte zusammen mit seinem Parteikollegen Thomas Rauber aus Tafers im letzten Dezember in einer Anfrage an den Staatsrat den fehlenden Verkehrshinweis in den Sensebezirk bemängelt. Erst nach der Überfahrt über die Poyabrücke im Schönberg gibt es eine Signalisation nach Tafers.

Region Sense intervenierte

Der Staatsrat hatte den beiden Sensler Grossräten im Februar dieses Jahres ausweichend geantwortet und die gewählte Signalisation mit geltenden Normen des Schweizerischen Strassenverkehrsverbandes verteidigt. Das hatte die Region Sense auf den Plan gerufen. «Tafers und Schwarzsee werden gänzlich unterschlagen», hatte der Gemeindeverband damals kritisiert und die Antwort des Staatsrates als willkürlich klassiert (die FN berichteten).

Hart, aber offen diskutiert

In der Folge hatten die Sensler auf Initiative von Oberamtmann Nicolas Bürgisser einen neuen Anlauf genommen und Staatsrat Ropraz und Kantonsingenieur André Magnin um ein Treffen gebeten. Dieses hat im April stattgefunden, bestätigt Corinne Rebetez, Sprecherin der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, die Recherchen der FN. Mit dabei waren auch die Syndics von Tafers und Plaffeien. Es seien harte Diskussionen gewesen, sagt Oberamtmann Nicolas Bürgisser. Die Sensler Delegation habe mit Beispielen aus anderen Teilen der Schweiz argumentiert. «Wir wollten nicht auf Konfrontationskurs gehen, sondern mit guten Argumenten überzeugen.» Die Kantonsvertreter seien den Vorbehalten der Sensler offen gegenübergestanden. «Ohne diese wohlwollende Haltung wäre eine einvernehmliche Lösung nicht möglich gewesen.»

Vor allem aus touristischer Sicht war es der Region Sense wichtig, dass für Ortsunkundige ein Hinweis auf den Sensebezirk angebracht wird. Gerne hätten die Sensler es gesehen, wenn zwei neue Signalisationen–eine für Tafers und eine für Schwarzsee–angebracht würden. Aus Platzgründen sei dies aber nicht möglich, sagt Corinne Rebetez. Der Kanton habe deshalb die Sensler Delegation eine Priorität festlegen lassen: Schwarzsee.

«Wir konnten akzeptieren, dass Schwarzsee höhere Priorität hat als Tafers», so der Taferser Grossrat Thomas Rauber. «Nach der nicht zufriedenstellenden Antwort im Februar war diese Kurskorrektur sehr positiv für uns.» So sieht es auch Linus Hayoz: «Eine zweite Hinweistafel nach Tafers hätte uns glücklich gemacht, aber wir können wohl nicht den Fünfer und das Weggli haben.» Er sei zufrieden, dass die Sensler Delegation überhaupt Gehör gefunden habe. Nur halb zufrieden ist Mario Baeriswyl, Vorstandsmitglied des Vereins für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (siehe Text unten links). Dieser hatte die Signalisation als «unzulänglich und irreführend» bezeichnet. Mario Baeriswyl kann nicht verstehen, warum kein Hinweis nach Tafers als Bezirkshauptort möglich ist.

Nur im Kreisel

Gemäss Corinne Rebetez soll die Signalisation Schwarzsee diesen Herbst angebracht werden. Es handelt sich um drei Tafeln beim unterirdischen Kreisel. Eine Änderung auf der Agy-Ebene, also bei der Einfahrt seitens Granges-Paccot, ist nicht vorgesehen. In einem sind sich Kanton und Sensler noch nicht einig: Wer die Kosten für die neue Signalisation trägt (siehe Kasten).

Signalisation: Wer übernimmt die Kosten?

D ie Kosten für eine zusätzliche Signalisation nach Schwarzsee belaufen sich auf mehrere 10 000 Franken. In diesem Betrag enthalten sind nicht nur die Materialkosten für die drei Signalistionen, sondern auch für die aufwen- dige Neuprogrammierung der elektronischen Anzei- gen beim Poya-Kreisel. «Es braucht mehr, als nur eine Aufschrift auf ein Schild zu malen», sagt die Mediensprecherin der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, Corinne Rebetez. Die elektronischen Tafeln funktionieren wie auf einem Bahnsteig mit wechselnden Informationen über die Zugsverbindungen. Es sei aus Platzgründen auch nicht möglich, einfach ein zusätzliches fixes Verkehrsschild unter die bestehende Signalisation anzubringen.

«Der Staatsrat war der Auffassung, dass die Sensler einen Anteil dieser Kosten übernehmen müssen», sagt Grossrat Thomas Rauber. Dies sei so üblich, wenn Gemeinden oder Vereinigungen Lokalinteressen anmelden, die mit Kosten verbunden seien, lautete die Argumentation der Baudirektion. Damit waren die Sensler aber nicht einverstanden. «Wir wollen nichts Zusätzliches, sondern dass der Kanton etwas korrigiert, was er von Anfang an falsch gemacht hat», so Oberamtmann Nicolas Bürgisser. Er wird den Ammännern die Forderung um Kostenbeteiligung an der nächsten Vorstandssitzung der Region Sense vorlegen. Wie hoch der Anteil der Sensler wäre, ist noch nicht klar. im






Die Poyabrücke ist am 12. Oktober 2014 eröffnet worden.

Der mittlere und obere Sensebezirk hat
somit direkten und schnellen Zugang zur Autobahn A12!


Poyabrücke




Mit der Poyabrücke und dem Transittunnel direkt auf die A12 ist
automatisch eine resultierende Umfahrung von Düdingen entstanden!






2010 So funktioniert der St. Leonhard Kreisel
 überirdisch und unterirdisch      
 Der Verein VoVD hat da, dank seiner Einsprache Massgeblich mitgewirkt!


2006 Verkehrszahlen und damaliger Einfluss der Poyabrücke
 vor der nachhaltigen unterirdischen Transitlösung für den Sensebezirk!
Einfluss Poyabrücke









2011   Der Schweizer Rekord !! Sommerserie


2011
  Poyabrücke soll 177 Millionen Franken kosten


2010   
St. Leonhard Kreisel überirdisch und unterirdisch
         Der Verein VoVD hat dank seiner Einsprache da Massgeblich mitgewirkt!

2007    Einsprache St. Leonard Kreisel, da so nicht funktionstüchtig


2006   
Verkehrzahlen vor dem Bau und nach dem Bau der Poya-Brücke


2006    Poyabrücke Auszug: Touringzeitung vom 20. April 2006


2004    Poya Brücke Konzept / Stand Januar 2004


2004   FN Donnerstag 29.Januar 2004, Agglomeration
           
2004 Neue Variante für die Poya - Brücke




Montag 18. Juli 2011, Front
Montag 18. Juli 2011, Schwerpunkt
Montag 9. Mai 2011, Schwerpunkt

Mittwoch 23. Februar 2011, Grossfreiburg

Dienstag 15. Februar 2011, Sense
Verein VoVD: «Umfahrungsstrasse belastet Aussenquartiere»


Donnerstag 3. Februar 2011, Forum
Freitag 14. Januar 2011, Grossfreiburg
In Grossfreiburg werden verzweifelt Standorte zur Schuttablagerung gesucht


Donnerstag 23. Dezember 2010, Grossfreiburg

Freitag 19. November 2010, Grossfreiburg
Umstellungen für Hockeyfans


Dienstag 30. November 2010, Forum
Ist ein Wort ein Wort?


Samstag 13. November 2010, Front
Zähringerbrücke sorgt im Grossen Rat für Wirbel


Samstag 13. November 2010, Grossfreiburg


Samstag 30. Oktober 2010, Grossfreiburg
SVP wünscht sich realitätsnahe Verkehrspolitik


Samstag 23. Oktober 2010, Front


Samstag 23. Oktober 2010, Schwerpunkt 1
Reaktion: «Die Publikation erfolgt immer auf diese Weise»


Samstag 23. Oktober 2010, Schwerpunkt
Bewohner und Gewerbetreibende des Burgquartieres fühlen sich übergangen


Donnerstag 21. Oktober 2010, Region

Mittwoch 20. Oktober 2010, Grossfreiburg
Stadt plant einen Platz vor der Biblothek


Samstag 2. Oktober 2010, Grossfreiburg

Samstag 25. September 2010, Grossfreiburg
Initiative: Gegen Einbahnstrasse auf wichtigen Verkehrsachsen


Dienstag 14. September 2010, Grossfreiburg

Montag 13. September 2010, Front

Mittwoch 8. September 2010, Front

Samstag 4. September 2010, Schwerpunkt

Mittwoch 30. Juni 2010, Grossfreiburg

Mittwoch 9. Juni 2010, Schwerpunkt




Donnerstag 4. Februar 2010, Schwerpunkt
Parlament winkt 28-Millionen-Kredit durch



Donnerstag 17. Dezember 2009, Schwerpunkt
Die Kostenentwicklung bei der Poyabrücke


Donnerstag 17. Dezember 2009, Schwerpunkt 2


Samstag 14. November 2009, Kanton
In 17 Tagen ist der Poya-Baubeginn


Mittwoch 11. November 2009, Schwerpunkt
Grosser Rat: Alle drei Monate ein Bericht über Grossprojekte


Donnerstag 27. August 2009, Grossfreiburg
Bauarbeiten auf Murtenstrasse


Freitag 31. Juli 2009, Grossfreiburg
«Beim Bau der Poya ist die Geologie eine der grossen Herausforderungen»


Donnerstag 23. Juli 2009, Grossfreiburg
Poyabrücke: Beschwerde abgewiesen


Samstag 11. Juli 2009, Grossfreiburg
Poyabrücke: Baubeginn trotz hängiger Beschwerde


Samstag 11. Juli 2009, Grossfreiburg
Freiburger bauen die Poyabrücke


Freitag 26. Juni 2009, Grossfreiburg
«Wir möchten mitreden»


Donnerstag 18. Juni 2009, Schwerpunkt
Interview: «Der Grosse Rat sollte den Kredit splitten»


Mittwoch 10. Juni 2009, Forum
Zur Verträglichkeit der Umfahrung Düdingen


Donnerstag 4. Juni 2009, Sense
Stellungnahme: «Verkehrsstudie wird ergänzt»


Donnerstag 4. Juni 2009, Sense
Entscheid über eine Umfahrung vertagen


Dienstag 26. Mai 2009, Forum
Weitsicht der Sensler Grossräte ist gefragt


Donnerstag 23. April 2009, Grossfreiburg
Das Aus für den Freiburger Schlachthof


Freitag 23 + 27. März 2009, Grossfreiburg
Bürglen sieht Poyabrücke ruhig entgegen



Montag 9. Februar 2009, Schwerpunkt
Poyaprojekt: VCS fordert Schutz der Quartiere


Montag 9. Februar 2009, Schwerpunkt 2
Die SP kritisiert Managementfehler


Samstag 7. Februar 2009, Schwerpunkt
St.-Leonhard-Kreuzung: Variante II kostet mehr



Dienstag 27. Januar 2009, Grossfreiburg
Bäume roden für die Poyabrücke



Donnerstag 27. November 2008, Forum
St.-Leonhard- Kreuzung wird zum Nadelöhr


Donnerstag 27. November 2008, Front
Poya: Der Verkehr bei der Kreuzung St. Leonhard soll in den Tunnel


Mittwoch 26. November 2008, Grossfreiburg
Die Zähringerbrücke bleibt ungesichert


Donnerstag 13. November 2008, Kanton
Gericht weist Rekurse gegen Poya-Brücke ab


Mittwoch 5. November 2008, Kanton
Grosser Rat: Budget löst kaum Diskussionen aus


Montag 3. November 2008, Grossfreiburg
Granges-Paccot: Nicht nur Freude an der neuen Brücke


Montag 3. November 2008
Poyabrücke Enthusiastischer Spatenstich


Freitag 31. Oktober 2008, Kanton
Poya: Pro Velo fordert Fahrradspuren



Donnerstag 30. Oktober 2008, Grossfreiburg

Die Teuerung treibt die Kosten in die Höhe !!


Donnerstag 2. Oktober 2008, Grossfreiburg
Poyabrücke ist im Bau



Mittwoch 28. Mai 2008, Grossfreiburg
Die Poyabrücke kommt doch


Samstag 24. Mai 2008, Grossfreiburg
Entscheid zur Poya erwartet


Donnerstag 17. April 2008, Kanton
Linke Parteien verlangen härtere Massnahmen



Dienstag 15. April 2008, Schwerpunkt
Keine weitere Fehlleistung tolerierbar



Freitag 28. März 2008, Grossfreiburg
Verkehr: Nicolas Deiss erachtet Roadpricing als sinnvoll



Donnerstag 20. Dezember 2007, Agglomeration
Zahlen und Fakten



Montag 10. Dezember 2007, Sense
Argumente der Agglomeration


Donnerstag 11. Oktober 2007, Kanton
Klare Antworten vor Jahresende
Vorgesetzte viel zu spät informiert


Donnerstag 4. Oktober 2007, Agglomeration
VCS-Einsprache gegen Sitz der Groupe E


Samstag 23. Dezember 2006, Sense


Mittwoch 27. September 2006, Schwerpunkt



Montag 25. September 2006, Schwerpunktes



Montag 25. September 2006, Kanton



Montag 25. September 2006, Schwerpunkt



Donnerstag 21. September 2006, Agglomeration




Mittwoch 20. September 2006, Bezirk



Mittwoch 20. September 2006, Bezirke



Dienstag 19. September 2006, Bezirkes



Dienstag 19. September 2006, Bezirk



Dienstag 19. September 2006, Bezirke


Freitag 15. September 2006, Sense



Donnerstag 14. September 2006, Agglomeration



Donnerstag 14. September 2006, Bezirke



Mittwoch 13. September 2006, Bezirk

briefe an die fn



Mittwoch 13. September 2006, Bezirke

Briefe an die FN



Montag 11. September 2006, Bezirke



Montag 11. September 2006, Kanton



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Freitag 8. September 2006, See



Freitag 8. September 2006, Bezirke

briefe an die fn



Mittwoch 6. September 2006, Agglomeration



Dienstag 5. September 2006, Kanton



Dienstag 5. September 2006, Bezirke
brief an die fn



Samstag 2. September 2006, Kanton



Freitag 1. September 2006, Agglomeration



Donnerstag 31. August 2006, Kanton



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brief an die Fn



Donnerstag 17. August 2006, Sense
St. Leonhard als Schwachpunkt?






Freitag 25. August 2006, Agglomeration
Öffentliche Vorträge



Freitag 25. August 2006, Agglomeration



Samstag 19. August 2006, Bezirke
Sachfremde Argumentation



Freitag 18. August 2006, Kanton
SP sagt einstimmig JA zur Pojabrücke



Samstag 12. August 2006, Sense
Und die Umfahrung Düdingen?



Samstag 12. August 2006, Sense
St. Leonard als Schwachpunkt?
Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen befürchtet Mehrverkehr



Samstag 12. August 2006,
Das Projekt: Ein Schweizer Rekord



Samstag 12. August 2006, Agglomeration
Im Gespräch mit Gegnern



Donnestag 10. August 2006, Schwerpunkt
Warten auf Poyabrücke



Donnerstag 10. August 2006, Agglomeration
Seit 1995 eine kantonale Angelegenheit



Donnerstag 10. August 2006, Agglomeration
Die Chronik



Montag 3. Juli 2006, Bezirke

Brückenprojekt mit «riesigen Schwächen»



Donnerstag 29. Juni 2006, Agglomeration

Täglich fahren 25 000 Autos vorbei




Samstag 24. Juni 2006, Kanton
«Projekt, Standort und Zeitpunkt sind richtig»



Mittwoch 14. Juni 2006, Sense
Moratorium gefordert
Architekten gegen Poya-Brückenprojekt



Mittwoch 7. Juni 2006, Agglomeration
Begleitmassnahmen zur Poyabrücke


Dienstag 16. Mai 2006, Schwerpunkt

Es geht vorwärts mit der Poyabrücke





Dienstag 16. Mai 2006, Kanton
«Wir sind unter grossem Zeitdruck»



Freitag 12. Mai 2006, Kanton
TCS Freiburg für die Poya-Brücke



Samstag 1.April 2006, Bezirke
Übertriebener Optimismus



Donnerstag 23. März 2006, Agglomeration
Abstimmung über die Poyabrücke im September



Samstag 16. Juli 2005, Agglomeration

Poya-Brücke:  SP will Garantien



Mittwoch 13. Juli 2005, Agglomeration

Mehr Verbindlichkeit gefordert



Mittwoch 13. Juli 2005, Bezirke

Freie Fahrt auch im Sensebezirk



Samstag 9. Juli 2005, Agglomeration

Poya-Brücke berücksichtigt



Samstag 9. Juli 2005, Kanton

Nein zur Poya-Brücke



Donnerstag 30. Juni 2005, Sense

Einfluss der Poya-Brücke



Samstag 18. Juni 2005, Sense

Poya-Brücke interessiert auch den Sensebezirk



Samstag 18. Juni 2005, Agglomeration

Schönberg von Poyaplanern vergessen?



Donnerstag 30. Dezember 2004, Kanton

Strassenbau bei St. Leonhard












Montag 18. Juli 2011, Front

Sommerserie
Der Schweizer Rekord

FreiburgWer auf der Schönbergseite steht, erkennt bereits den Verlauf der Poyabrücke. Das Poya-Projekt umfasst aber mehr als den Bau der grössten Schrägseilbrücke der Schweiz. Die FN spazieren entlang der Poya-Baustelle von der Agy-Ebene bis zum Schönberg.njb/Bild ce


Brückenpfeiler als Markenzeichen
Bernard Houriet hat zahlreiche Brücken gebaut. Doch auch für den erfahrenen Bauingenieur ist die Poyabrücke eine besondere Brücke. Er erzählt, wie er neue Werke plant – und wie er Brücken eine persönliche Note verpasst.
Nicole Jegerlehner

1989 hat das Ingenieurbüro GVH zusammen mit einer Ingenieurgruppe den Wettbewerb für die Poyabrücke gewonnen. Jetzt, mehr als zwei Jahrzehnte später, nimmt die Brücke langsam Form an. Wer auf der Schönbergseite steht, kann den Verlauf der Brücke über die Saane zum Palatinat erahnen: die sechseckigen Pfeiler mit Y-Spitzen ragen in unterschiedlichen Baustadien gegen den Himmel.

Der «H» im Büronamen
Entworfen haben die Brücke Bernard Houriet, Pierre Gorgé und ihr Team. Gorgé und Houriet repräsentieren das «G» und das «H» im Namen des Ingenieurbüros GVH. Seit den 1980er-Jahren haben die Studienkollegen Houriet, Gorgé und André Vaucher rund dreissig Brücken gebaut. Houriet stand bei etwa zwanzig dieser Bauten als Projektleiter im Einsatz. So nun auch bei der Poyabrücke: Der Ingenieur ist Leiter der Ingenieurgruppe, welche die Brücke baut, sowie des ganzen Bauprojekts, das sich vom Schönberg bis fast hin zur Autobahnauffahrt in Granges-Paccot erstreckt (siehe auch Kasten unten rechts).
«In der Schweiz haben wir sehr individuelle Brücken», sagt Houriet. «In Italien hingegen sind die Brücken standardisiert – der Staat gibt die Form vor.» In Frankreich sähen zwar die Autobahnüberführungen alle gleich aus, doch gebe es auch zahlreiche «grosse Brücken», die von Ingenieuren geprägt seien. Durch diese lässt sich Houriet inspirieren, wenn er sich daran macht, eine neue Brücke zu entwerfen. Er kennt Werke in allen möglichen Ländern. «Die Deutschen und die Amerikaner bauen beeindruckende Brücken.»

Die persönliche Note
Bei einem neuen Brückenprojekt zieht Bernard Houriet eine Synthese aus dem bereits Existierenden: «Wir erfinden nicht jedes Mal alles neu.» Denn eine Brücke brauche eine solide Basis. «Betrachten wir das bereits Gebaute, sehen wir, was möglich und was bezahlbar ist.» Und doch bringt der Ingenieur seine persönliche Note an: «Ich habe oft oktogonale Pfeiler gebaut. Einige Leute sagen, sie würden meine Brücken daran erkennen.» Das 1993 erbaute Löwenberg-Viadukt bei Murten beispielsweise ist eine solche Brücke – die erste notabene, die Houriet mit achteckigen Pfeilern zeichnete.
Die Poyabrücke wird sechseckige Pfeiler haben. Dafür bieten die Pfeiler eine andere Spezialität Houriets: Sie sind in einer Ypsilon-Form gehalten. «Diese Pfeiler haben wir zusammen mit dem Architekten gezeichnet.»

Montage ist das Wichtigste
Bei einer Brücke kommt es aber nicht in erster Linie auf solche Details an. «Das ist nur der persönliche Anstrich», sagt Bernard Houriet. «Das Wichtigste an einer Brücke ist die Montage.» Bevor er eine Brücke zeichne, überlege er sich immer, wie sie gebaut werden könne. Dabei gibt es mehrere Verfahren – die Poyabrücke wird gleich in drei verschiedenen Vorgehensweisen erstellt. Denn die Brücke besteht aus drei Teilen: In der Mitte entsteht eine Schrägseilbrücke, von beiden Ufern führt je ein Viadukt auf diese Brücke.

Die Poyabrücke solle zwar modern sein, aber die Stadt Freiburg nicht erdrücken, sagt Houriet. «Darum werden die Masten für die Schrägseilbrücke die Kathedrale nicht überragen.» Länge, Höhe und Breite: das sind Kriterien, die für ein Brückenprojekt wichtig sind. «Und sie zeigen auch, ob es sich um eine aussergewöhnliche Brücke handelt oder nicht», sagt Houriet.

Schweizer Rekord
Die Poyabrücke ist ein solch aussergewöhnliches Projekt – auch für einen Ingenieur wie den 60-jährigen Houriet, der in seinem Leben schon manche Brücke gebaut hat. Sie wird mit einer Hauptspannweite von 196 Metern die grösste Schrägseilbrücke der Schweiz. Und einen solchen Rekord stellt auch ein routinierter Brückenbauer nicht jeden Tag auf.
Von der Schönbergseite aus ist der künftige Verlauf der Brücke bereits erkennbar.
Bernard Houriet vor den Pfeilern, die in drei Jahren die Poyabrücke tragen werden. Bilder Charles Ellena

Koordination: «Wir wollen eine Einheit schaffen»

Das Bauprojekt Poyabrücke umfasst mehr als nur die Brücke – davon kann Bauingenieur Renaud Joliat vom Freiburger Büro SD Ingénierie ein Lied singen. Er ist stellvertretender Projektleiter und koordiniert die Aufgaben der verschiedenen Spezialisten und beteiligten Büros. Und das sind nicht wenige: Insgesamt 14 Büros, von den Verkehrsspezialisten und Geometern übers Umweltbüro bis hin zu Ingenieuren und Architekten sind die verschiedensten Berufsgruppen am Projekt Poyabrücke beteiligt. Der Kanton Freiburg ist Bauherr, aber auch die Gemeinden Granges-Paccot und Freiburg, auf deren Grund gebaut wird, reden mit.

«Der Aufwand für die Koordination ist riesig – er entspricht in etwa der Grösse des Bauwerks», sagt Joliat. Er kümmert sich seit Jahren um nichts anderes als die Poyabrücke. «Das ist ein grosses Mandat für unser Büro – auch wegen seiner Dauer.»

«Vor unserer Haustüre»
Seit 2004 ist Joliat am Poyaprojekt beteiligt. «Manchmal habe ich schon Lust, wieder einmal etwas anderes zu sehen», sagt er: Darum kümmert er sich gerne bei Ferienabwesenheiten um Projekte anderer Bauingenieure und übernimmt «wieder einmal etwas Kleines». Und gleichzeitig sei es etwas sehr Spezielles, an einem so grossen und wichtigen Projekt beteiligt zu sein, «und erst noch vor unserer Haustüre».

Das Poya-Projekt erstreckt sich von der Autobahnausfahrt in Granges-Paccot über die Murtenstrasse hin zur St.-Leonhard-Kreuzung, wo ein unterirdischer Kreisel entstehen wird. Es führt unter der SBB-Bahnlinie durch in einen Tunnel, der unter dem Palatinat-Quartier hindurchführt, und auf die Brücke Richtung Bellevue-Kreuzung im Schönberg.

Viele Herausforderungen
«Das Bauprojekt beinhaltet viele verschiedene technische Herausforderungen», sagt Joliat. Da müsse ein unterirdischer Kreisel erstellt, die Bahnlinie gequert, ein Tunnel gebaut werden – «es geht wirklich nicht nur um die Brücke». Seine Aufgabe sei es, dabei den Überblick und die Gesamtsicht zu bewahren, sagt Joliat. «Wir wollen eine Einheit schaffen und nicht verschiedene Bauprojekte aneinanderreihen.»njb

Zahlen und Fakten
Die grösste Schrägseilbrücke der Schweiz

Die Freiburger Poyabrücke und ihr Anschluss an die Autobahn in Granges-Paccot werden rund 177 Millionen Franken kosten. Dabei rechnet der Kanton mit Bundessubventionen von 80 Millionen Franken. Nach Abzug von finanziellen Beteiligungen Dritter verbleiben für den Kanton 95 Millionen. Das Projekt war einmal billiger veranschlagt gewesen: Im Jahr 2006 hatte das freiburgische Stimmvolk Ja gesagt zur Poyabrücke – und zu einem Kredit von 120 Millionen Franken. Im Februar 2009 kam ein Audit auf einen Kostenvoranschlag von 133 Millionen Franken. Und als die Arbeiten vergeben wurden, waren Kosten von 137,7 Millionen Franken absehbar.

Hinzu kommen die Mehrkosten, welche das neue Projekt bei der Kreuzung St. Leonhard verursacht: Insgesamt kostet die unterirdische Verkehrsführung 48,42 Millionen Franken. Somit wird das Bauwerk gut 57 Millionen Franken mehr kosten, als das Volk bewilligt hat. Die Brücke wird 852 Meter lang; die Spannweite der Schrägseilbrücke beträgt 196 Meter, was Schweizerrekord ist. Unter dem Poya-Park hindurch zur St.-Leonhard-Kreuzung entsteht ein 272 Meter langer Tunnelabschnitt, durch den die Autofahrer von der Poyabrücke auf die Murtenstrasse gelangen werden.

Die Brücke soll 2014 eröffnet werden. Sie soll den Transitverkehr umleiten und das Freiburger Burgquartier von den täglich rund 25000 Autos befreien.
Erste Studien zur neuen Saaneüberquerung wurden bereits 1959 durchgeführt. njb









Montag 18. Juli 2011, Schwerpunkt

Als Zeichner begeistert, als Anwohner nicht

«1990 war ich in der Lehre als Zeichner – und eine meiner ersten Aufgaben war es, eine Variante des Streckenverlaufs der Poyabrücke zu zeichnen. Damals kolorierten wir die Pläne noch mit dem Pinsel, heute ist das durch einen Mausklick auf dem Computer möglich. Und jetzt, über zwanzig Jahre später, arbeite ich immer noch am Projekt der Poyabrücke mit.»
«Ich habe meine Lehre beim Freiburger Ingenieurbüro Perss absolviert und dann auch dort gearbeitet. Das Poyaprojekt hat mich von Beginn weg begleitet. Heute bin ich eigentlich nur noch mit diesem Bauprojekt beschäftigt; ich helfe aber ab und zu bei anderen Projekten aus, wenn dort viel Arbeit anfällt. Nebst mir arbeiten noch vier andere Zeichner unseres Ingenieurbüros für das Poyaprojekt; allerdings bin ich der einzige, der sich ausschliesslich um dieses Projekt kümmert. Seit acht Monaten arbeite ich nun beim Büro SD Ingénierie in Freiburg. Perss wurde letztes Jahr aufgelöst, und ich bin dem Poya-Mandat hin zu SD gefolgt.»

«Als Zeichner erstellen wir am Anfang erst ein Modell des existierenden Terrains; danach zeichnen wir ein dreidimensionales Projektmodell und integrieren es in das bestehende Terrain. Die vertikalen Schnitte zeigen dann, ob es Einschnitte oder Aufschüttungen gibt. Danach zeichnen wir die allgemeinen Projekt- und die detaillierten Ausführungspläne.»
«Ein grosses Problem beim Bau der unterirdischen Murtenstrasse wird die Umleitung des Verkehrs während den Bauarbeiten sein. Schwierigkeiten wird uns auch der Untergrund vor dem Restaurant St. Leonhard bieten: Die zahlreichen existierenden Leitungen und Kabel müssen alle verlegt werden, bevor wir mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen.»

«Solch ein Projekt wie der Bau der Poyabrücke ist sehr selten. Schon nur die Zeitspanne, in der ich nun bereits dafür arbeite, ist ausserordentlich. Und dann die Grösse – die Brücke wird 850 Meter lang. Dazu kommen die Tunnelarbeiten, die ein Ingenieur auch nicht alle Tage antrifft. Auch der unterirdische Kreisel ist etwas Besonderes. Und dann findet alles noch quasi vor meiner Haustüre statt: Ich wohne in Granges-Paccot. Wie viele andere Anwohner fürchte ich den Mehrverkehr, den die Brücke in unsere Gemeinde bringen wird. Aber beruflich ist es eine Ehre für mich, an diesem Projekt mitarbeiten zu können.»
befragt von njb










Montag 9. Mai 2011, Schwerpunkt

Langes Warten auf den Park im Schönberg

Der Quartierverein Schönberg ist unzufrieden mit der blockierten Situation rund um den geplanten Park Maggenberg.
Freiburg «Mit einem Einsprecher gegen den Park Maggenberg wird es wohl keine Lösung geben», musste Juliet Harding, Vorstandsmitglied des Quartiervereins Schönberg, am Freitag die rund 35 Mitglieder an der Generalversammlung informieren. Das Park-Projekt, das im Zuge der Agenda 21 geplant wurde, zog fünf Einsprachen von Nachbarn nach sich. Laut Harding seien vier bereit gewesen, sich auf Diskussionen einzulassen, einer nicht. Enttäuscht ist Harding von Oberamtmann Carl-Alex Ridoré. «Das Dossier liegt seit einem Jahr bei ihm, noch ist nichts passiert», sagte sie. Auch die Stadt kritisierte sie. «Gemeinderat Jean Bourgknecht hat dem Generalrat noch immer keinen detaillierten Bericht zur Gestaltung geliefert», so Harding. Sie rief deshalb dazu auf, den Behörden zu schreiben.

Viele Vorschläge
In anderen Nutzungsfragen ist der Quartierverein aktiv gewesen. Vor den Gemeinderatswahlen hat er allen Kandidaten einen Fragebogen mit Themen wie der Schliessung der Zähringerbrücke für den Individualverkehr oder der Errichtung von Sportinfrastrukturen unter der Poyabrücke geschickt. Von den Gewählten haben ausser Madeleine Genoud-Page (CSP) alle geantwortet. Dabei kam Interessantes heraus: So stellt sich Jean Bourgknecht gegen den Vorschlag seiner Administration, auf der Zähringerbrücke Parkplätze einzurichten.
Hingegen ist die Schliessung der Brücke fast unbestritten; nur gerade Antoinette de Weck spricht sich dagegen aus. Unter der Poyabrücke hätte die Stadt gerne einen Fussballplatz eingerichtet. Allerdings verliefen Diskussionen mit dem Landbesitzer negativ. Dieser wollte im Gegenzug ein Stück Land, das der Burgergemeinde gehört, wie Vorstandsmitglied Paul Stulz sagte. Eine Lösung wurde nicht gefunden.pj










Mittwoch 23. Februar 2011, Grossfreiburg

Keine Einsprache gegen Deponie Froideville

Ecuvillens/Freiburg Gegen die Umzonung einer Landwirtschaftsfläche in der Gemeinde Hauterive zu einer Deponie für Aushubmaterial sind keine Einsprachen eingegangen, wie Oberamtmann Carl-Alex Ridoré gegenüber den FN bestätigt. Das Dossier ist an die Gemeinde überwiesen worden, die nun das Gesuch zur Einrichtung der Deponie beim Weiler Froideville prüfen wird. Falls Hauterive sich für die Deponie ausspricht, wird sich auch der Kanton äussern.
Beide haben sich bereits vor der Veröffentlichung des Gesuchs der Baufirma JPF aus Bulle im Amtsblatt positiv geäussert. Wenn beide Behörden zusagen, kann ein Baugesuch im Amtsblatt veröffentlicht werden.
Die Firma JPF will in der 30 000 Quadratmeter grossen Deponie während fünf Jahren jährlich 40 000 Kubikmeter Aushubmaterial von der Baustelle der Poyabrücke lagern (siehe FN vom Freitag, 14. Januar













Dienstag 15. Februar 2011, Sense

Verein VoVD: «Strasse belastet Aussenquartiere»

In einer Medienmitteilung äussert sich der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) zum Bericht eines Expertenkollegiums, der die Aufnahme der Umfahrungsstrasse Düdingen in das auszuarbeitende Freiburger Agglomerationsprogramm in Frage stellt (FN vom 22. und 15. Januar). Der VoVD findet diese Kritik absolut gerechtfertigt. Er ist der Überzeugung, dass die Gemeinde Düdingen für ihre Entwicklung keine Umfahrungsstrasse braucht.

Keinen «Oberlandverkehr»
Die Industriezone Birch liege bereits direkt an der Autobahn und werde durch die Verbindungsstrasse Birch- Luggiwil erschlossen, schreibt der VoVD in seinem Communiqué. Vor allem aber durch die Fertigstellung der Poyabrücke verspricht sich der Verein eine hohe Entlastung für die Hauptstrasse Düdingens. Der «Oberlandverkehr» würde somit nicht mehr über Düdingen geführt, sondern eben über die Poyabrücke. «Durch eine Realisierung der Umfahrung von Düdingen würde die versprochene Entlastung durch die Poyabrücke für Düdingen und den Sensebezirk aufgehoben», teilt der VoVD mit.

Aussenquartiere belastet
Für den VoVD ist der Bau der geplanten Umfahrungsstrasse von Düdingen eine Verlagerung der Probleme in die Aussenquartiere Santihans, Rächholderberg, Ottisberg, Düdinger Moos, Zelg und Jetschwil. Diese würden durch den Durchgangsverkehr auf der neuen Strasse massiv belastet. «Förderung der Lebensqualität sieht anders aus», schreibt der VoVD. Der Verein stört sich auch an den Eingriffen in die Landschaft, die der Bau hervorrufen würde.
Das Problem des selbst verursachten Verkehrs könne in Düdingen in Zukunft mit dem bestehenden Strassennetz, dem Valtraloc-Konzept, Ortsbussen, den Langsamverkehrsachsen und der Realisierung der Raumplanungsziele praktisch gelöst werden.

Der Bau der Autobahnausfahrt Fillistorf/Frieseneit hingegen sei anzustreben, findet der VoVD. «Durch diese regionale Lösung wird das Sense-Unterland direkt angefahren. Düdingen und Flamatt können vom Durchgangsverkehr weitgehend befreit werden.» Selbstverständlich müssten gemäss VoVD auch hier die ökonomischen und ökologischen Werte einfliessen und die bestmögliche Variante ausgewählt werden.

Keine überholten Lösungen
Der Verein will sich weiter dafür einsetzen, dass nicht an einer «überholten» Verkehrslösung festgehalten wird, sondern an einer «nachhaltigen Lösung für die Zukunft». ak












Donnerstag 3. Februar 2011, Forum

Wohin mit dem Bauaushub der Poyabrücke?


«In Grossfreiburg werden verzweifelt Standorte zur Schuttablagerung gesucht» - FN vom 14. Januar 2011

Das Aushubmaterial der Poyabrücke möchte man in Deponien lagern und davon sollen innerhalb von 5 Jahren 40 Prozent wieder rausgenommen werden.

Es gäbe einen weiteren nützlichen Verwendungszweck wie zum Beispiel das Erstellen von Erdwällen als Lärmschutz entlang der Autobahn - so wie es auch schon in der Schweiz verwirklicht wurde. Zusätzlich dienend als Schnee- und Windschutz sowie ausgestattet mit Solarpaneelen könnten diese noch zusätzlich Strom produzieren.

In Düdingen könnte man zum Beispiel sauberes, kontrolliertes Sandstein- und Erdmaterial beim geschützten Düdinger Moos beginnend bis und mit Bundtels, beidseitig der Autobahn aufschichten und mit Hecken bepflanzen.

Bei der Autobahnbrücke in Santihans schöne Glaswände montieren, wie sie neu erstellt und zu sehen sind in Matran. Damit würde man ökologisch, auf kurzer Distanz günstig, logistisch und zeitgemäss ein langjähriges Anliegen zweckmässig lösen.

Immerhin verzeichnet dieser Streckenabschnitt bis zu 33 000 Fahrzeuge pro Tag!
Erwin Luterbacher, Düdingen









Freitag 14. Januar 2011, Grossfreiburg

In Grossfreiburg werden verzweifelt Standorte zur Schuttablagerung gesucht

In der Gemeinde Hauterive soll eine temporäre Deponie für Erdmaterial der Poyabrücke-Baustelle eingerichtet werden. In den bestehenden Deponien fehlt Platz.
Pascal Jäggi

Die Gemeinde Hauterive ist bekannt für sein Kloster, aber auch für seine Deponien wie La Pila oder die Inertstoffdeponie La Tuffière. Sechs Standorte gebe es bereits in der aus den Dörfern Posieux und Ecuvillens zusammengesetzten Gemeinde, rechnete Syndic Jean-Denis Chavaillaz an einer Informationsveranstaltung am Mittwoch in Ecuvillens vor. Grund der Veranstaltung war ein geplanter weiterer Entsorgungsplatz, beziehungsweise die dafür fällige Umzonierung einer bisherigen Landwirtschaftszone.

Die Baufirma JPF will beim Weiler Froideville eine Deponie für Bauschutt, hauptsächlich von der Poyabrücke-Baustelle, einrichten. Ein Loch muss dafür nicht ausgehoben werden, da es sich um eine natürliche Einbuchtung handelt, wie Luc Pasquier von JPF erklärte. Gesucht wird Platz für das auszuhebende Erdmaterial auf der Palatinat-Seite, wo ein Tunnel und eine Galerie entstehen. Die Zusage des privaten Landbesitzers hat die Firma schon, doch entscheiden werden schlussendlich die Gemeinde und der Kanton.

Skeptische Bürger
Rund 25 Einwohner verfolgten am Mittwoch die Ausführungen von Luc Pasquier, der versicherte, dass nur sauberes Material von der Baustelle in die Grube gelangen würde. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit, etwa mit der Deponie La Pila oder dem verseuchten LötschbergSchlamm in der Tuffière, reagierten die Zuhörer skeptisch.
«Wer kontrolliert das?» fragte eine Einwohnerin. «Die Eigenkontrolle ist schärfer geworden», so Pasquier, «wir führen genau Buch und der Kanton führt ebenfalls Kontrollen durch». Loïc Constantin vom Amt für Umwelt bestätigte, dass stichprobenweise Kontrollen durchgeführt würden, es sei aber unterschiedlich, wie oft dies getan werde.

Neue Standorte nötig
Rund 40 000 Kubikmeter Erdmaterial sollen jährlich in der neuen Deponie mit einer Fläche von 30 000 Quadratmetern abgelagert werden. Ein Teil davon werde wiederverwendet, wenn möglich gegen 40 Prozent, meinte Pasquier. Ob das Material nicht woanders deponiert werden könne, fragte ein Bürger. «Die bestehenden Standorte im Grossraum Freiburg sind fast voll», erklärte Markus Bapst vom Ingenieurbüro Triform. Ob Corpataux oder Düdingen, da passe nichts mehr rein, meinte er. An vereinzelten Orten könnten vielleicht noch 10 000 Kubikmeter versorgt werden, doch für das Poya-Material reiche das nicht aus. In Zukunft sind zudem weitere Projekte geplant, wie die Umfahrung Düdingen. Die Suche nach Standorten dürfte weitergehen.

Ausgesucht hat die Firma JPF den Platz in Hauterive alleine, einen Plan für mögliche neue Standorte gibt es beim Staat nicht. Der Kanton hat das jetzige Gesuch aber geprüft und ein positives Vorgutachten abgegeben, wie Loïc Constantin bestätigte.
Kein Mehrverkehr?

Befürchtungen der Anwohner über zusätzlichen Verkehr in den Dörfern versuchten die Verantwortlichen ebenfalls zu zerstreuen. «Der Vorteil am Standort ist, dass die Camions von Villars-sur-Glâne und Matran her über die Kantonsstrasse zur Deponie gelangen. Mehrverkehr für die Anwohner wird es kaum geben», sagte Bapst. Zusätzlich versicherte Luc Pasquier, dass die Deponie nach fünf Jahren aufgegeben und dem Besitzer zurückgegeben wird.
Schliesslich konnte Syndic Jean-Denis Chavaillaz seinen Mitbürgern von einem positiven Effekt der Deponie berichten. «Wir erhalten pro Kubikmeter Material Fr. 1.50 Entschädigung», hielt er fest.

Im heutigen Amtsblatt wird die Zonenplanänderung öffentlich ausgeschrieben. Yolande Peisl, Geschäftsführerin von Pro Natura Freiburg, sagte gegenüber den FN bereits, dass das Gesuch nach der Veröffentlichung geprüft werde.












Donnerstag 23. Dezember 2010, Grossfreiburg

Neuer Fussballplatz im Schönberg?

Freiburg Das Quartier Schönberg braucht einen neuen Fussballplatz. Rainer Weibel, Fraktionspräsident der Grünen, regt in einem Postulat an, den Fussballplatz im Sektor der entstehenden Poyabrücke zu bauen. Reagiere die Stadt schnell, komme der Kanton als Bauherr der Brücke für die Umgebungsarbeiten auf. Der Ort sei ideal: Der Bus halte in der Nähe, und der Lärm der Fussballerinnen und Fussballer störe keine Nachbarn. njb












Freitag 19. November 2010, Grossfreiburg

Umstellungen für Hockeyfans

Ab dem heutigen Spiel gegen Genf-Servette sollten die Fans von Freiburg-Gottéron die Busse an der Haltestelle Poya verlassen.
Freiburg In diesen Tagen sind die Bauarbeiten für die Poyabrücke auf der Höhe der SBB-Geleise losgegangen. Die Kantonspolizei macht darauf aufmerksam, dass ab heute auch die Eishockeyfans von den Arbeiten betroffen sind. Weil der St.-Leonhard-Weg gesperrt ist, können die TPF-Busse nicht mehr auf dieser Strecke verkehren.
Neu halten sie vor der FKB-Arena, in der Murtenstrasse. Damit nicht alle von der gleichen Seite ins Stadion strömen, sind die Gottéron-Fans aufgefordert, an der Haltestelle Poya auszusteigen. Nicht zuletzt sollen Konfrontationen der Fangruppen verhindert werden. Das Spiel gegen Erzrivale Servette ist sicher ein erster Härtetest.

Die Friedhofsallee dient mit den Umstellungen als Verbindung zum Friedhof St. Leonhard. An Matchtagen bleibt sie aber drei Stunden vor dem Spiel und bis eine Stunde nach dem Spiel für den Verkehr gesperrt, da die Fans über sie ins Stadion gelangen. pj










    Dienstag 30. November 2010, Forum

    Ist ein Wort ein Wort?

    Verschiedene Artikel zur geplanten Schliessung der Zähringerbrücke für den Autoverkehr

    Heute rufen verschiedene Stimmen aus dem Burgquartier und der übrigen Stadt Freiburg laut gegen die geplante Schliessung der Zähringerbrücke für die Privatfahrzeuge und schreien Zetermordio. Wie wenn sie nicht schon im Vorfeld zur Abstimmung vom 24. September 2006 darüber informiert worden wären.
    In der Abstimmungsbroschüre des Staatsrats heisst es ganz klar: «Der Autoverkehr auf der Zähringerbrücke wird grundsätzlich verboten. Hingegen sind Sicherheitsdienste, Busse, Mopeds und Fahrräder selbstverständlich jederzeit zugelassen.» Ich kenne zahlreiche Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die 2006 zum Poya-Projekt nur aus dem Grund Ja gesagt haben, weil der Staatsrat dieses Versprechen gegeben hatte.
    Es ist meiner Meinung nach deshalb auch Sache des Staatsrats und der übrigen Behörden, sich an die vor der Abstimmung gemachten Zusagen zu erinnern und sie zu verwirklichen.
    Kurt Estermann, Freiburg









Samstag 13. November 2010, Front

Zähringerbrücke sorgt im Grossen Rat für Wirbel

freiburg Mit einer Diskussion über die Poyabrücke und die Begleitmassnahmen ist am Freitag die November-Session des Grossen Rates zu Ende gegangen. Baudirektor Georges Godel bekam dabei zu spüren, dass sich im Burgquartier einige Opposition gegen die geplanten Massnahmen regt, vor allem auch gegen das Fahrverbot auf der Zähringerbrücke für den Privatverkehr. Er ist aber überzeugt, dass die Quartierbewohner die Ersten wären, die sich gegen eine Aufhebung des Verbotes während der Nacht wehren würden. az
Bericht Seite 3


Die Schliessung der Zähringerbrücke scheidet weiterhin die Geister

Bereits das erste Projekt der Begleitmass-nahmen zur Poya-Brücke enthielt die Schliessung der Zähringerbrücke. Dies wurde im Grossen Rat betont.

Walter Buchs
Der Staatsrat hat den Grossen Rat am Freitag über den Stand des Poyaprojekts informiert. Bei dieser Gelegenheit wurden von mehreren Parlamentariern aus der Stadt die Auswirkungen der beschlossenen Begleitmassnahmen thematisiert, insbesondere die Schliessung der Zähringerbrücke.
Aufgabe der Gemeinden

CVP-Grossrat André Schoenenweid betonte, dass die grundsätzliche Schliessung der Zähringerbrücke für den Privatverkehr ein «wesentlicher Bestandteil der Begleitmassnahmen» sei, um das historische Stadtzentrum vom Transitverkehr zu befreien. FDP-Grossrätin Antoinette de Weck gab als Bewohnerin des Burgquartiers ihrem Unmut über diese Massnahme Ausdruck. «Die Leute sind unzufrieden, und die Geschäfte haben Angst, dass sich das Quartier entvölkert.»

Als Vize-Ammann der Stadt wies Jean Bourgknecht darauf hin, dass die geplante Schliessung der Zähringerbrücke bereits im Teilrichtplan Verkehr von 2005 enthalten war und somit keineswegs neu sei. Er erinnerte daran, dass die Brücke für den öffentlichen Verkehr, Rettungsfahrzeuge, Fahrräder und zu gewissen Zeiten auch für Lieferwagen offen bleibe. Zu gewissen Zeiten, wie in der Nacht, bestehe die Möglichkeit, sie für den allgemeinen Verkehr zu öffen.

Staatsrat Georges Godel wies darauf hin, dass Begleitmassnahmen nicht in seiner, sondern klar in der Kompetenz der Gemeinden liegen. Er bestätigte, dass die grundsätzliche Schliessung der Zähringerbrücke bereits Gegenstand der Begleitmassnahmen war, als über das Poyaprojekt abgestimmt wurde. Die Notwendigkeit, das historische Burgquartier vom Transitverkehr zu befreien, veranschaulichte er mit der Frage «Welche Stadt in der Welt benützt seine Kathedrale als Kreisel?»
Baudirektor Godel versicherte, dass die Kosten unter Kontrolle seien. Gemäss Bericht beträgt der Fehlbetrag zu Lasten des Kantons im Moment 3,67 Millionen Franken.

Transparenz begrüsst
Die Transparenz, welche der Staatsrat mit seinen Zwischenberichten zum Poyaprojekt schafft, wurde von allen Fraktionssprechern einhellig begrüsst. Laut Heinz Etter (FDP) entbindet diese Transparenz die Projektleitung und den Staatsrat aber nicht von der Verantwortung zur strikten Einhaltung des Budgets.








Samstag 13. November 2010, Grossfreiburg

Express
Tödlicher Unfall auf Poya-Baustelle

Freiburg Ein 40-jähriger Bauarbeiter ist am Freitagnachmittag auf der Grossbaustelle für die Poyabrücke am Chemin de Palatinat in Freiburg tödlich verunglückt. Wie die Freiburger Kantonspolizei am Abend mitteilte, war der Mann aus bisher noch ungeklärten Gründen bei der Arbeit von einer grossen Bohrmaschine erfasst und getötet worden. Der tödlich verunglückte Arbeiter war im Kanton Freiburg wohnhaft. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. mos










Samstag 30. Oktober 2010, Grossfreiburg

SVP wünscht sich realitätsnahe Verkehrspolitik

Freiburg Die aktuelle Verkehrspolitik der Stadt Freiburg habe nichts mit der Realität der Bevölkerung zu tun: Das schreibt die städtische SVP in einer Medienmitteilung zu den aktuellen Auseinandersetzungen rund um die Einbahnstrasse an der Bahnhofallee und die Begleitmassnahmen zur Poyabrücke (die FN berichteten). Gemäss der Partei hätte der Gemeinderat besser daran getan, mit der Einbahnstrasse bis zur Eröffnung der Poyabrücke zu warten. Und die Gewerbetreibenden des Burgquartiers hätten allen Grund zur Sorge bezüglich der Begleitmassnahmen.

Für Bus- und Velospuren
Weiter nutzt die SVP die Gelegenheit, um ihre eigenen verkehrspolitischen Bemühungen der letzten Jahre in Erinnerung zu rufen: für eine Bus- und Velospur an der Pierre-Kaelin-Gasse, für Busspuren an der Südallee, für eine Verlängerung der Gratisparkierzeit am Mittag und für die Möglichkeit, am Samstagnachmittag bei Sportstätten gratis parkieren zu können. cs











Samstag 23. Oktober 2010, Front

Burgquartier probt den Aufstand gegen Behörden

Bewohner des Burgquartiers werfen dem Freiburger Gemeinderat unsauberes Verhalten vor.

Freiburg Die Begleitmassnahmen zur Poyabrücke sind praktisch ohne Opposition durch die öffentliche Ausschreibung gekommen. Doch jetzt regt sich Widerstand. Gewerbetreibende und der Quartierverein Burg haben gestern an einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie einen zehntägigen Aufschub fordern, um ihre Rekurse formulieren zu können. Im Amtsblatt hätten die Massnahmen detailliert beschrieben werden müssen, sagte die FDP-Politikerin Antoinette de Weck. Gemeinderat Jean Bourgknecht (CVP) bezeichnete das Verfahren hingegen als üblich.
Hintergrund des Streits ist die geplante Schliessung der Zähringerbrücke für Autos. pj











Samstag 23. Oktober 2010, Schwerpunkt 1

Reaktion: «Die Publikation erfolgt immer auf diese Weise»

Gemeinderat Jean Bourgknecht ist sich in Zusammenhang mit der öffentlichen Ausschreibung der Begleitmassnahmen der Poyabrücke keines Fehlverhaltens bewusst. «Die Ausschreibungen werden immer auf diese Weise publiziert», erklärt er gegenüber den FN. Als die Begleitmassnahmen zur Einbahnstrasse in der Bahnhofallee im Amtsblatt ausgeschrieben wurden, seien auch keine detaillierten Angaben gemacht worden. Zudem: «Die Interessierten hätten 30 Tage Zeit gehabt, um die Pläne zu konsultieren, andere Betroffene haben das auch getan», sagt Bourgknecht.

Die gleichzeitige detaillierte Ausschreibung des Veloweges ins St. Leonhard sei erfolgt, weil dieser eine völlig neue Massnahme sei, so der Gemeinderat. Der Rest betreffe nur bauliche Veränderungen.
Gegen die Begleitmassnahmen sind zwei Rekurse eingegangen: Einer vom VCS, der eine Verlängerung der geplanten Begegnungszone in der Joseph-Piller-Gasse will, und einer des Quartiervereins Au. Letzterer fordert ausgerechnet ausfahrbare Pfosten, etwa vor der mittleren Brücke. pj











Samstag 23. Oktober 2010, Schwerpunkt

Bewohner und Gewerbetreibende des Burgquartiers fühlen sich übergangen


Quartierverein und Gewerbetreibende des Burgquartiers wehren sich gegen die geplante Schliessung der Zähringerbrücke für den motorisierten Individualverkehr.
Pascal Jäggi

Völlig überrascht sei sie gewesen, als sie aus der Presse erfahren habe, dass die Begleitmassnahmen zur Poyabrücke einfahrbare Pfosten auf beiden Seiten der Zähringerbrücke beinhalten, sagte Antoinette de Weck, Fraktionschefin der FDP im Generalrat, gestern an einer Pressekonferenz.

«Im Amtsblatt vom 3. September war nur die Rede von Begleitmassnahmen, ohne weitere Erklärungen. Wir halten das für illegal», hielt de Weck fest. Gesetzlich vorgeschrieben sei, dass die Art der Neugestaltungen erklärt werden müssten, so die Bewohnerin des Burgquartiers. Da die Pfosten in Zusammenhang mit der Sperrung der Zähringerbrücke stehen, war Opposition erwartet worden.

Aufschub für Rekurse
Zusammen mit den Gewerbetreibenden, den Restaurateuren und dem Quartierverein des Burgquartiers will die FDP-Politikerin vom Gemeinderat nun einen zehntägigen Aufschub erhalten. Diese Zeit soll genutzt werden, um Rekurse gegen die erwähnte Massnahme zu formulieren. Eigentlich wäre keine Opposition mehr möglich, die Rekursfrist ist abgelaufen. Doch die Gegner beharren darauf, dass die Bevölkerung ungenügend informiert wurde. «Im selben Amtsblatt ist eine der Begleitmassnahmen der Poyabrücke, der geplante Veloweg zwischen der Joseph-Piller-Gasse und dem St. Leonhard, aufgeführt. Wieso sind die anderen Massnahmen nicht namentlich erwähnt?», fragte de Weck.

Dicke Post für Behörden
Der Gemeinderat wird nun dicke Post erhalten. Der Quartierverein hat seine Mitglieder aufgefordert, Briefe mit dem Aufschubsbegehren und dem Rekurs zu schicken. Ebenso werden Mitglieder von Gastro Freiburg und Gewerbetreibende zu diesem Mittel greifen.

Im Kern geht es um die Sperrung der Zähringerbrücke für den Individualverkehr. Die Gegner befürchten, dass ihr Quartier ohne passierende Autos ausstirbt. «Eine Brücke ist als Verbindung gedacht. Welchen Sinn macht es, den Schönberg und Bürglen von der Stadt abzukoppeln?», fragte Muriel Hauser-Gremaud, Präsidentin der städtischen Sektion von Gastro Freiburg.
Die Sperrung ist für die Gegner nicht sakrosankt. Laut dem Teilrichtplan aus dem Jahr 2005 kann die Sperrung gelockert werden, etwa für Lieferanten oder wenn die Nutzer «zu gewissen Zeiten unnötige Umwege» machen müssen, um an ihr Ziel zu gelangen.
Falls der Gemeinderat nicht auf ihren Vorschlag der Aufschiebung der öffentlichen Ausschreibung eingehen werde, seien sie gewillt, ihr Anliegen weiterzuziehen, stellten die Gegner des Richtplans klar. Notfalls würden sie auch bis vors Bundesgericht gehen.








Donnerstag 21. Oktober 2010, Region

Poyabrücke soll 177 Millionen Franken kosten

Nach Schätzungen des Staatsrates wird das Poyaprojekt gemäss heutigem Stand des Wissens 177 Millionen verschlingen.
Freiburg Die Endkosten von 177 Millionen Franken beziffert der Staatsrat in einem soeben veröffentlichten Bericht an den Grossen Rat. Dabei rechnet der Staatsrat mit Bundessubventionen von 80 Millionen Franken. Nach Abzug von finanziellen Beteiligungen Dritter verbleiben für den Kanton noch 95 Millionen.

Zeitplan
In Betrieb genommen werden soll die Poyabrücke im Frühjahr 2014. Die Bauarbeiten an der 850 Meter langen Poyabrücke werden gemäss Staatsrat bis 2013 dauern. Dem Bericht kann weiter entnommen werden, dass die Verbreiterung der Murtenstrasse zwischen der Lavapesson-Kreuzung und der Kreuzung Les Grives noch in diesem Herbst beendet werden sollen.
Was die Neugestaltung der Murtenstrasse zwischen der Kreuzung Les Grives und der Général-Guisan-Kreuzung mit der oberirdischen Verkehrsführung und der Unterführung mit unterirdischem Kreisel betrifft, so wurde das Projekt im Frühjahr öffentlich aufgelegt. Derzeit werden die sechs Einsprachen behandelt. Die Arbeiten sollten im Herbst 2011 beginnen und 2014 beendet sein. Die Arbeiten für den Tunnel zwischen dem SBB-Damm und der Poyabrücke hat der Staatsrat im Juni 2010 vergeben und sollen diesen Herbst beginnen. az









Mittwoch 20. Oktober 2010, Grossfreiburg

Stadt plant einen Platz vor der Bibliothek

Direkt vor der Kantons- und Universitätsbibliothek in Freiburg soll ein «Stadtplatz» entstehen, der für alle offen ist, auch für den Durchgangsverkehr.
Pascal Jäggi

Freiburg Die Einführung einer Begegnungszone in der Joseph-Piller-Gasse ist eine von mehreren Massnahmen, welche die Stadt Freiburg zur Eröffnung der Poyabrücke plant. Am unteren Ende der Gasse, beim Übergang in den Walriss, soll die Begegnungszone in einen «Stadtplatz» münden. Noch sei nicht klar, wie dieser ausgestaltet würde, sagte Stadtarchitekt Thierry Bruttin gegenüber den FN. Bänke oder Ähnliches auf der Strasse wären aber möglich. Ist die Ausgestaltung vergleichbar mit dem Klein-Sankt-Johann-Platz im Auqartier? «Die Umgebung ist natürlich anders als in der Unterstadt, es wird wohl eher eine modernere Gestaltung geben», erklärte Bruttin.

Idealer Ort
Mit den vielen öffentlichen Einrichtungen biete sich der Ort an für einen Platz, so der Stadtarchitekt. Aus dem Kollegium St. Michael, der Kantons- und Universitätsbibliothek, der OS Belluard und dem Berufsbildungszentrum strömen jeweils hunderte Schüler und Studentinnen über die Joseph-Piller-Gasse.
Im Bereich der Begegnungszone und des Stadtplatzes haben Fussgänger Vortritt, Autos dürfen aber passieren. Gegen die Begegnungszone ist eine Einsprache eingereicht worden. Der VCS wünscht sich eine Verlängerung der Zone bis zum Fussgängerstreifen im oberen Teil des Walriss.










Samstag 2. Oktober 2010, Grossfreiburg

FDP will keine Einbahnstrassen

Die Jungfreisinnigen und die FDP wehren sich gegen die Staus im Freiburger Stadtzentrum - mittels Initiative.
Nicole Jegerlehner

Freiburg Die Jungen waren schneller: Die Jungfreisinnigen haben Mitte September eine Petition gegen die Einbahnstrasse vor dem Freiburger Bahnhof lanciert. «Wir hatten einen grossen Erfolg», sagte Laurent Cousinou, Präsident der Jungfreisinnigen, gestern vor den Medien. «Darum haben wir uns mit der FDP zusammengetan und starten nun eine Initiative.» Die Initiative richtet sich nicht namentlich gegen die Einbahnstrasse an der Bahnhofallee. Sie fordert, dass «keine wichtige Verkehrsader, welche dem Transitverkehr dient», als Einbahnstrasse genutzt werden dürfe.

Zu viele Staus
Die Stadt ertrinke im Stau, sagte Grossrätin und Gemeinderatskandidatin Antoinette de Weck. Die FDP spreche sich seit 2003 gegen die Einbahnregelung aus. «Nun, da wir sehen, dass wir Recht haben, reagieren wir», sagte de Weck. Der Stau werde die Leute nicht dazu bringen, auf den Bus umzusteigen; «sie werden die Stadt ganz einfach meiden». Das werde den Gewerbetreibenden grosse Ausfälle bescheren. De Weck kritisiert auch den Zeitpunkt der Einführung der Einbahnstrasse: «Warum wurde sie nicht erst zusammen mit der Poyabrücke eröffnet?»

Gemeinderat Charles de Reyff (CVP) sagt: «Einbahnstrasse und Poyabrücke haben nichts zusammen zu tun.» Die Einbahn sei keine Begleitmassnahme des Brückenprojekts, sondern des Quartierplans Bahnhof-Süd. Dieser sieht vor, eine Fussgängerzone östlich des Fribourg-Centre zu schaffen. Zudem soll das Parkhaus Schützenmatte erweitert werden und via Neustrasse erreichbar sein. «Damit dieser Quartierplan in Kraft treten konnte, musste erst die Einbahnstrasse eröffnet werden.» De Reyff ist sich bewusst, dass der Verkehr in den Quartieren zugenommen hat. «Wir beobachten die Situation und planen weitere Begleitmassnahmen.»

Das Prozedere
Der Gemeinderat wird innert eines Monates entscheiden, ob die Initiative den formellen Anforderungen genügt. Danach hat die FDP drei Monate Zeit, um die nötigen rund 3500 Unterschriften zu sammeln - zehn Prozent der Stadtbevölkerung müssen unterschreiben. Anschliessend entscheidet der Generalrat über die Gültigkeit der Initiative.








Samstag 25. September 2010, Grossfreiburg

Initiative: Gegen Einbahnstrassen auf wichtigen Verkehrsachsen

Seit Mitte Juli gilt auf der Strasse vor dem Bahnhof Freiburg Einbahnverkehr. Die FDP der Stadt Freiburg ist mit den daraus resultierenden Staus nicht zufrieden - und lanciert darum zusammen mit der Jung-FDP die Initiative «Mehr Fluss, weniger Einbahn». Diese richtet sich nicht namentlich gegen den Einbahnverkehr auf der Bahnhofallee. Sie will vielmehr allgemein Einbahnstrassen auf «wichtigen Verkehrsachsen» der Stadt Freiburg verbieten.

«Wir verstehen den Zeitpunkt der Einführung der Einbahnstrasse nicht», sagte Antoinette de Weck an der gestrigen ausserordentlichen Mitgliederversammlung der FDP Stadt Freiburg. Die Einbahnstrasse sei eine Begleitmassnahme für die Poyabrücke, «doch diese wird erst 2014 eröffnet». Gleichzeitig seien die Parkgelegenheiten, welche ebenfalls die Folgen der Poyabrücke auffangen sollten, noch nicht gebaut.

«Schon bald gibts keinen Stau mehr», sagte de Weck. «Aber nicht, weil die Leute aufs Auto verzichten und die Einbahnstrasse ein Erfolg ist, sondern weil die Leute schlicht nicht mehr in die Stadt Freiburg kommen.» njb








Dienstag 14. September 2010, Grossfreiburg

Granges-Paccot will Tempo 30 einführen

Zwei Durchgangsstrassen sollen für Autofahrer unattraktiv und für Lastwagen gesperrt werden.

Granges-Paccot Als Begleitmassnahmen zur Poyabrücke und der Einbahnstrasse Bahnhofallee will die Gemeinde Granges-Paccot auf zwei ihrer Strassen Tempo 30 einführen. Genauer auf der Route de Chantemerle, die von der Murtenstrasse in die Jurastrasse führt, und in der Route de la Chenevière, welche die Murtenstrasse mit Givisiez verbindet.
Die baulichen Änderungen, wie trennende Mittelstreifen (entsprechend denjenigen auf der Bürglenstrasse zwischen Schönberg und Bürglen) oder Vortrittszeichen liegen im neusten Amtsblatt auf. René Schneuwly, Syndic von Granges-Paccot, bestätigt auf Anfrage die Gesuche: «Ziel ist, eine Lösung für Automobilisten und Fussgänger zu finden.»
Das heisst, die Sicherheit für Fussgänger soll erhöht werden. Vor allem an der Route de Chantemerle, wo sich die Primarschule befindet. Um zu vermeiden, dass Autos wegen Massnahmen an anderen Orten Schleichwege durch Granges-Paccot suchen, würden die Strassen nun unattraktiv gemacht, erklärt Schneuwly. Für Lastwagen sollen die beiden Strassen ganz gesperrt werden. pj








Montag 13. September 2010, Front

Zähringerbrücke wird zum Parkplatz

Sobald die Poyabrücke steht, fährt viel weniger Verkehr durch das Freiburger Burgquartier - so dass Bewohner und Gewerbetreibende den öffentlichen Raum zurückerobern können. Die Autos werden auf drei Parkplätze verbannt.
Nicole JEGerlehner

Freiburg Die Kathedrale St. Nikolaus beherrscht das Burgquartier in der Freiburger Altstadt. «Sie ist das Sinnbild des Quartiers», sagt Stadtarchitekt Thierry Bruttin. Darum soll sie künftig besser zur Geltung kommen - und keine Autos mehr, die sie umfahren und in ihrer Nähe parkieren: Das Gebiet rund um die Kathedrale wird nach der Eröffnung der Poyabrücke eine Fussgängerzone. Dies sieht die Stadt Freiburg im neuen Richtplan für die historische Altstadt vor.
Ebenfalls zur Fussgängerzone werden Fischmarkt und Ulmenplatz (Place des Ormeaux); in der Lausannegasse haben bereits heute Autos nichts zu suchen. Alle anderen Strassen im Burgquartier werden zur Begegnungszone mit Tempo 20. Für die Autos gibt es klar definierte Parkgebiete - beispielsweise auch die Zähringerbrücke.









Mittwoch 8. September 2010, Front

Das Poyaprojekt zwingt die Autofahrer bald zu Umfahrungen im St. Leonhard


Ab Ende Oktober bis ins Jahr 2014 folgt bei der St.-Leonhard- Eishalle eine Baustelle der anderen.
Pascal Jäggi

Freiburg Ab dem 25. Oktober wird am SBB-Damm der Zugang zur Poyabrücke gebaut. Der St.-Leonhard-Weg bleibt deshalb gesperrt und wird durch eine neue Strasse ersetzt. Diese verläuft zwischen Eishockeystadion und Kunstrasenplätzen und sichert den Zugang zum Friedhof. Finden Eishockeyspiele statt, bleibt sie jedoch geschlossen.
2012 folgt eine grosse Herausforderung: Dann wird die Murtenstrasse wegen der unterirdischen Arbeiten gesperrt. Eine Umfahrung ist unumgänglich. Der Bau der S-Bahn-Haltestelle St. Leonhard macht die Lage nicht einfacher.


St. Leonhard: Baustellen des Poyaprojekts bringen den Verkehr in Schwierigkeiten
Ab dem 25. Oktober wird die Verkehrsführung im Bereich St. Leonhard kompliziert.
Der Friedhof ist über eine neu gebaute Strasse erreichbar.
Pascal Jäggi

Wegen der Arbeiten in Zusammenhang mit der Poyabrücke und der S-Bahn-Station St. Leonhard warten bis ins Jahr 2014 immer neue Baustellen auf Autofahrerinnen und Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Was sich bis 2011 ändert, stellte der Oberamtmann des Saanebezirks, Carl-Alex Ridoré, zusammen mit Partnern aus Behörden und dem Poyaprojekt gestern an einer Pressekonferenz im Forum Freiburg vor.

St.-Leonhard-Weg bleibt zu
So richtig gestartet wird am 25. Oktober 2010. Dann beginnt der Bau der Zufahrt zur Poyabrücke, die unter den SBB-Geleisen durchführt. «Der St.-Leonhard-Weg und die vordere Grandfeystrasse sind während diesen Arbeiten nicht passierbar», erklärte Carl-Alex Ridoré, «als Ersatz für den St.-Leonhard-Weg wird die Friedhofsallee für die Benutzer der Parkplätze und Besucherinnen des Friedhofs geöffnet».

Die Friedhofsallee führt zwischen dem Eishockeystadion und den Kunstrasenplätzen hindurch. Die bisherigen Bushaltestellen am St.-Leonhard-Weg werden an die Friedhofsallee versetzt. Um zur hinteren Grandfeystrasse zu gelangen, muss ein Zufahrtsweg der Baustelle genutzt werden.

Bei Heimspielen des Hockeyclubs Freiburg Gottéron sperren die Behörden die Friedhofsallee jedoch wieder. Der Grund ist einfach: «3000-4000 Fans werden das Stadion von dieser Seite betreten», sagte Gendarmeriechef Pierre Schuwey, der die Sicherheitsaspekte erklärte. Drei Stunden vor den Spielen und eine Stunde nachher bleibt die Friedhofsallee geschlossen.
Für die Nutzer der Parkplätze beim Friedhof gibt es dennoch eine Zugangsmöglichkeit: Die Allée du Chateau, die vom Einkaufszentrum Agy zur Friedhofsallee führt. Eigentlich ist diese mit einem einfahrbaren Pfosten versehen und nur für Busse befahrbar. «Matchbesucher dürfen aber diesen Weg benutzen», so der Freiburger Gemeinderat Charles de Reyff. Doch, wie schon früher erwähnt, gilt diese Erlaubnis nur für sehr wenige Automobilisten, die für die nahe Parkgelegenheit fünf Franken bezahlen müssen (FN vom 12. August). Alle anderen Besucher verweisen die Behörden auf den öffentlichen Verkehr (siehe auch Kasten).

Nach Plan soll bald auch an der Murtenstrasse und der S-Bahn-Haltestelle St. Leonhard gebaut werden. Laut Christoph Brousset, Manager des Poyaprojekts, wird wegen der unterirdischen Arbeiten im Frühjahr 2012 die Murtenstrasse geschlossen. Schon jetzt ist klar, dass es dann eine Umfahrung brauchen wird









Samstag 4. September 2010, Schwerpunkt

Nach der Grundsteinlegung kann die Poyabrücke endlich Gestalt annehmen


Der Kreditrahmen für die Poyabrücke wurde bisher um 3,67 Millionen Franken überschritten. Dies gab Staatsrat Georges Godel vor der Grundsteinlegung bekannt.
Pascal Jäggi

Gestern Morgen lud Staatsrat Georges Godel im neuen Informations-Pavillon auf der Poyawiese zur Pressekonferenz. Er zeigte sich am Tag der Grundsteinlegung sehr zufrieden mit der finanziellen Situation des Poyaprojekts. «Momentan liegen wir nur um 2,14 Prozent über dem Kreditrahmen. Das ist eine gute Leistung für ein solches Projekt», meinte Godel. Das sind 3,67 Millionen Franken, die noch gedeckt werden müssen bei dem 177-Millionen-Projekt. Seine Dienste würden weiterhin genau überwachen, wie sich die Finanzen entwickeln, versicherte der Baudirektor. Auf diese Weise sollen unliebsame Überraschungen vermieden werden.

Noch Rekurse hängig
Gegen einzelne Etappen sind noch Rekurse hängig. Sechs Einsprachen betreffen die unterirdischen Fahrbahnen der Murtenstrasse, sechs die Palatinat-Galerie. Godel und Kantonsingenieur André Magnin glauben, dass Erstere bis November 2010 geklärt werden sollten. Bei den Einsprechenden gegen die Galerie handelt es sich um Anwohner. «Diese Frage wird nicht finanziell gelöst», meinte Godel. Das Problem sei technischer Natur. So sei die Sorge vorhanden, ob der Zugang für die Anwohner gewährleistet bleibe, fügte Kantonsingenieur André Magnin an. Er zeigte sich zuversichtlich, dass in Gesprächen mit den Anwohnern eine Lösung gefunden werden könne.

Festliche Grundsteinlegung
Weniger um trockene Zahlen und Baubewilligungen als ums grosse Feiern gings am Nachmittag. Mitten im Gelände fand die Grundsteinlegung der Poyabrücke statt. Georges Godel zitierte Isaac Newton: «Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken.» Mit dem Bau der Poyabrücke werde das Zitat klar widerlegt, so Godel. Um die neue Verbindung zwischen den Kulturen der Deutschschweiz und der Romandie zu würdigen, wechselte er auf absichtlich nicht ganz korrektes Deutsch: «Es ist eine Zeit, in der man lieber Rösti isst als Rösti graben.» Diesen Spruch sowie seinen Redetext und Pläne des Projekts versenkte der Baudirektor daraufhin in den Tiefen des Pfeilers Nummer 6, oberhalb der Neiglen-Deponie. Eigenhändig schaufelte Godel den Beton über die «Zeitkapsel», die vielleicht mal von zukünftigen Generationen entdeckt wird.
Auf der Höhe der Pfeiler 6 und 7 liessen Arbeiter weisse Ballone steigen. Diese zeigen nun den Ort an, durch den die Brücke führen wird. An den weissen hängen zwei rote Ballone, die wiederum den höchsten Punkt, das Ende der mittleren Pfeiler markieren.

Pavillon offen für Besucher
Der erwähnte Pavillon auf der Poyawiese kann übrigens von Interessierten besucht werden. Allerdings nur mit einer zweimal pro Monat stattfindenden Führung durch Freiburg Tourismus und Region, die 90 Minuten dauert und einen Blick auf die Baustelle beinhaltet. Dominiert wird der Pavillon von einer grossen Maquette des Projekts.









Mittwoch 30. Juni 2010, Grossfreiburg

Einsprachen gegen Kreuzung St. Leonhard


Freiburg/Granges-Paccot
Vier Einsprachen gegen die zweistöckige Kreuzung beim Eisstadion St. Leonhard, eine Einsprache gegen die Erweiterung der Murtenstrasse auf vier Spuren und die dort vorgesehenen Umgebungsarbeiten: Das ist das vorläufige Resultat der Planauflage für das neue Verkehrskonzept des Kantons. Einsprachen konnten bis Montag abgeschickt werden, so dass es sein kann, dass noch einige unterwegs sind, wie Richard Jordan vom Oberamt des Saanebezirks sagt. Vier Privatpersonen und ein Unternehmen haben die Einsprachen eingereicht.

VCS bleibt pragmatisch
Die Freiburger Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) wird keine Einsprache gegen das Bauvorhaben einreichen, wie sie gestern mitteilte. Zwar befinde sich die Mündung der Poyabrücke an der falschen Stelle, so dass die neue und teure Verkehrslösung für die Kreuzung erst nötig werde. «Die Brücke hätte möglichst nahe der Autobahn münden sollen», schreibt der VCS. Aus pragmatischen Gründen aber spricht sich der Verkehrsclub für die geplante Kreuzung aus: «Der Langsamverkehr wird attraktiver, die Buslinien gewinnen an Effizienz.» Der VCS fordert, dass auf der Oberfläche Tempo 30 eingeführt wird.

Das Projekt
Vor dem Eisstadion wird der motorisierte Verkehr in vier Jahren unter die Erde verbannt: Über einen unterirdischen Kreisel werden die Autos Richtung Poyabrücke fahren. Der Kreisel bringt dem Poya-Projekt 28 Millionen Franken Mehrkosten. njb







Mittwoch 9. Juni 2010, Schwerpunkt

CVP drückt auf das Gaspedal

Die Grossräte der CVP Saane-Land wollen eine Entscheidung über die Verbindungsstrasse Marly-Matran bis zum Jahr 2018.
Le Mouret «Wenn die Poyabrücke kommt, wird es chaotisch in Marly», meint Jacques Vial. Der Individualverkehr vom Sensler Oberland und dem Mouret-Plateau würde seiner Meinung nach hauptsächlich über die Perollesbrücke nach Freiburg führen.
Schon heute überqueren laut Edgar Schorderet 27 000 Personen täglich die Brücke. Deshalb fordern die beiden CVP-Grossräte, dass der Bau einer Verbindungsstrasse von Marly nach Matran Priorität erhält. Der Kanton will diese Verbindung auch, allerdings erst 2030. «Das steht ausser Frage», sagt Schorderet.
Er schlägt vor, dass das Volk 2018 über einen Kredit für die Strasse abstimmen soll. Zur Unterstützung wird am Freitag eine Gruppe gegründet. pj
Infos und Gründung an der Expo 2010 in Le Mouret: Fr., 11. Juni, 19 Uhr.







Freitag 21. Mai 2010, Grossfreiburg

Für Velofahrer ist die Stadt Freiburg nach wie vor unattraktiv


Poya-Projekt als Chance
Mit der Umsetzung griffiger Begleitmassnahmen sieht Marcel Gutschner im Bau der Poyabrücke eine Chance für den Langsamverkehr. Diese müsse aber auch wirklich genutzt werden. Charles de Reyff gibt zu verstehen, dass ein Velostreifen von der Poya bis ins Stadtzentrum Pflicht sei bei der Realisierung dieses Grossprojektes.

Das kürzlich eröffnete Veloverleihsystem mit Stationen am Bahnhof, im Perolles und beim St. Leonhard (FN vom 14. April), das zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht bestand, bringe frischen Wind in die Stadt, freut sich Marcel Gutschner. Nach seinen Einschätzungen hätte das neue Angebot die Umfrageergebnisse ein bisschen verbessert.








Donnerstag 4. Februar 2010, Schwerpunkt

Parlament winkt 28-Millionen-Kredit durch

Der Verkehr wird bei der St.-Leonhard-Kreuzung in Freiburg unter der Erde durch geführt, so dass Busse, Radfahrer und Fussgänger oberirdisch mehr Raum erhalten. Der Grosse Rat hat den nötigen Zusatzkredit gestern gesprochen; insgesamt kostet die Kreuzung 48,4 Millionen Franken.

Nicole Jegerlehner
Ab 2014 fahren die Autos von der Poyabrücke her am Eisstadion St. Leonhard vorbei Richtung Autobahn. Verkehrsexperten gehen davon aus, dass es täglich an die 39 000 Autos sein werden. Damit die vielen Fahrzeuge nicht den Fussgängerinnen und Fussgängern in die Quere kommen, die zu den Sportstätten wollen, wird der Verkehr unter die Erde verbannt und durch einen unterirdischen Kreisel geführt. Dazu beantragte der Staatsrat einen Zusatzkredit über 28 Millionen Franken, womit die Gesamtkosten für die Kreuzung auf 48,4 Millionen Franken ansteigen (die FN berichteten).

Kritik am Zeitpunkt
Diesem Ansinnen wiedersprach gestern im Freiburgischen Grossen Rat niemand. Viele Parlamentsmitglieder störten sich aber daran, dass dieses Projekt erst jetzt vorgelegt wird. «Das Projekt aus dem Jahr 2000 hat die Fussgänger schlicht vergessen», sagte Dominique Corminboeuf (Domdidier) im Namen der SP-Fraktion. Er begrüsse die vorliegende Lösung: Sie bringe den Velofahrenden und Fussgängern mehr Sicherheit.

«Vor vollendeten Tatsachen»
Auch Daniel Gander (Freiburg) lobte als SVP-Fraktionssprecher das neue Projekt: Der Verkehr werde verflüssigt, die Sportveranstaltungen seien einfacher zu handhaben. Gander fragte sich aber, wie der Verkehr unter den Boden gezwungen werden könne - und schlug einige Fahr- und Abbiegeverbote vor, um das oberirdische Fahren zu behindern. «Wir stellen uns nicht gegen den Zusatzkredit, aber wir haben das Gefühl, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden und gar nicht Nein sagen zu können», sagte er.

Christian Bussard (Pringy) bedauerte im Namen der CVP, dass das Projekt erst jetzt vorgelegt werde - «doch lieber spät als nie». Die Kosten seien angesichts der steigenden Sicherheitsanforderungen für den Langsamverkehr und der Verbesserung des Verkehrsflusses gerechtfertigt.

Auch die FDP stellte sich hinter den ersten unterirdischen Kreisel im Kanton. «Das ist eine grosse Veränderung des Poyaprojekts und hätte von Beginn weg dazugehören sollen», sagte Fraktionssprecher Jacques Morand (Bulle).

«Ich stimme Nein»
Daniel de Roche (Guschelmuth) zweifelte als Fraktionssprecher des Mitte-Links-Bündnisses daran, dass die Begleitmassnahmen ausreichten, um den Mehrverkehr von der Stadt Freiburg fernzuhalten. Trotzdem: «Das neue Projekt ist teuer, aber nötig.»
«Ich stimme Nein»: Olivier Suter aus Estavayer-le-Gibloux vom Mitte-Links-Bündnis kritisierte nicht die vorliegende Lösung, sondern wandte sich prinzipiell gegen «den Umgang mit der Agy-Ebene», welche ein einziges Flickwerk sei und auf der «keine städtebauliche Idee» zu erkennen sei.

Staatsrat Georges Godel (CVP) betonte, seine Direktion habe Lehren aus dem Debakel um die Umfahrungsstrasse in Bulle gezogen; dort waren die Kosten massiv überschritten worden. Unter dem neuen Kantonsingenieur herrsche eine rigide Kostenkontrolle. «Hier gehts um eine Veränderung des Projekts, nicht um eine Kostenüberschreitung.»
Der SVP entgegnete Godel, sie werde nicht vor vollendete Tatsachen gestellt: «Wir schlagen eine Verbesserung des Projekts vor, Sie können diese ablehnen.» Noch sei nichts gebaut. Suter sollte der einzige Kritiker bleiben: Der Rat stimmte dem Zusatzkredit mit 92 Ja- gegen eine einzige Nein-Stimme zu. Die 28 Millionen Franken unterliegen dem fakultativen Finanzreferendum.

Mit dem neuen Projekt verzögert sich die Eröffnung der Poyabrücke um fast ein Jahr: Statt wie geplant im Herbst 2013 werden die ersten Autos erst 2014 über die Brücke fahren.







Donnerstag 17. Dezember 2009, Schwerpunkt

Zahlen und Fakten
Die Kostenentwicklung bei der Poyabrücke


Freiburg Wenn dereinst der Verkehr über die Poyabrücke fliesst, wirds an der Kreuzung St. Leonhard in Freiburg eng. Nun legt der Kanton ein neues Projekt vor, das Raum für alle Verkehrsteilnehmer schafft: Der Transitverkehr soll vor dem Eisstadion unter den Boden, die Fussgänger und die Busse erhalten oberirdisch mehr Raum. Das neue Projekt kostet 48,4 Millionen Franken; weil bereits 20,4 Millionen Franken für das alte Projekt gesprochen worden sind, beantragt der Freiburger Staatsrat nun einen Zusatzkredit von 28 Millionen Franken.


Im Jahr 2006 hat das freiburgische Stimmvolk Ja gesagt zur Poyabrücke - und zu einem Kredit von 120 Millionen Franlen. Im Februar 2009 kam ein Audit auf einen Kostenvoranschlag von 133 Millionen Franken. Und als im Juli die Arbeiten vergeben wurden, waren Kosten von 137,7 Millionen Franken absehbar. Unter Berücksichtigung der Teuerung sprach Staatsrat Georges Godel an der gestrigen Medienkonferenz von einem voraussichtlichen Betrag von 140,07 Millionen Franken.

Hinzu kommen die Mehrkosten, welche das neue Projekt bei der Kreuzung St. Leonhard verursacht: Insgesamt kostet die neue Verkehrsführung (siehe Haupttext) 48,42 Millionen Franken. Weil das erste Projekt, das auf 20,42 Millionen Franken veranschlagt war, bisher bereits mitgerechnet wurde, entstehen Mehrkosten von 28 Millionen - und ein voraussichtlicher Gesamtbetrag für die Poyabrücke von 168,07 Millionen Franken. Das sind 48,07 Millionen Franken mehr, als das Volk bewilligt hat. njb













Donnerstag 17. Dezember 2009, Schwerpunkt 2

Ein zweistöckiger Kreisel für die St.-Leonhard-Kreuzung.


Der oberirdische Raum gehört den Fussgängern, der Transitverkehr kommt unter die Erde.

Bei der Kreuzung St. Leonhard in Freiburg soll der Verkehr künftig auf zwei Stockwerken fahren. Dies ist die 48,4 Millionen Franken teure Lösung für das grosse Verkehrs- und Publikumsaufkommen in diesem Bereich.
Nicole Jegerlehner

Georges Godel war des Lobes voll, als er gestern das neue Projekt für die Kreuzung St. Leonhard in Freiburg vorstellte: Die vorliegende Lösung sei besser für die Fussgänger, für die Autofahrenden, für die Velos, für die Busse und für die Stadt Freiburg, sagte der Staatsrat. Besser gehts nicht.

Dabei liegt der guten Lösung ein grosses Problem zugrunde: Beim Eisstadion St. Leonhard kommt dereinst der gesamte Verkehr zusammen, der von der Autobahn her in die Stadt oder von der Poyabrücke zur Autobahn will. Dazu kommen Fussgängerinnen und Fussgänger, welche von der Bushaltstelle, dem Parkplatz oder von der künftigen SBB-Haltestelle an einen Eishockey-, Fussball- oder Basketballmatch wollen. Seit längerem ist klar: Für alle hat es auf dieser Kreuzung keinen Platz.

Kein Durchgangsverkehr
Der Kanton präsentiert eine Lösung mit einem zweistöckigen Kreisel: Oberirdisch dürfen nur noch Autolenker fahren, welche auf den Friedhof, in ein Einkaufszentrum oder zu den Sportstätten wollen oder die in diesem Gebiet wohnen. Dafür erhalten die Fussgänger mehr Raum, und entlang der Murtenstrasse sowie hin zur Poyabrücke entstehen Velostreifen.

Unterirdischer Kreisel
Der motorisierte Verkehr, der von der Autobahn hin zur Stadt oder zur Poyabrücke fährt - und umgekehrt -, kommt unter den Boden: Für 48,42 Millionen Franken (siehe Kasten rechts) will der Kanton einen unterirdischen Kreisel bauen. Ein solcher wird im Kanton Freiburg erstmals erstellt.

Der Verkehr wird auf der Seite von Granges-Paccot auf der Höhe der neuen Fussballfelder unter die Erde geleitet (siehe Karte). Auf der Seite der Stadt Freiburg beginnt die Unterführung kurz nach der General-Guisan-Kreuzung. Die Murtenstrasse wird auf einer Länge von rund 350 Metern untertunnelt; zur Poyabrücke hin wird die Unterführung rund hundert Meter lang.
Zehn Prozent oberirdisch

Die Fachleute gehen davon aus, dass noch knapp zehn Prozent des Verkehrs über die Freiluft-Strasse fahren wird. Von den restlichen neunzig Prozent fahren täglich rund 12 000 Fahrzeuge, die von der Autobahn her kommen, Richtung Stadt; zur Poyabrücke werden rund 23 000 Fahrzeuge unterwegs sein.

Unterirdisch gilt Tempo 50. Noch wird abgeklärt, ob oberirdisch Tempo 30 eingeführt wird. Sicher ist: Dem Transitverkehr ist die oberirdische Variante verboten. Zudem werde sie auch mühsam sein, sagt Kantonsingenieur André Magnin: «Bushaltestellen und Ampeln bremsen den Verkehr.»

Ampeln statt Kreisel
Die unterirdische Verkehrsführung entlastet die Mettetlet-Kreuzung (auf der Höhe der neuen Fussballfelder und der Eishalle), welche stark belastet ist. Neu gestaltet wird der General-Guisan-Kreisel: er wird zu einer Kreuzung mit Ampeln umfunktioniert, so dass der Zugang zur Stadt Freiburg gesteuert werden kann. Dank der Unterführung wird es möglich sein, während grossen Veranstaltungen die Murtenstrasse auf der Höhe des Eisstadions zu sperren.

Poyabrücke kommt später
Mit dem vorliegenden Projekt wird die Murtenstrasse, die im alten Projekt zu einer vierspurigen Superstrasse ausgebaut hätte werden sollen, zu einer fussgängerfreundlichen Zone. Allerdings dauert es noch eine Weile, bis es so weit ist: Erst muss der Grosse Rat den Zusatzkredit von 28 Millionen Franken absegnen, dann wird das Baugesuch aufgelegt. Frühestens 2014 ist die Murtenstrasse zweistöckig. Das bedeutet auch, dass die Poyabrücke erst ein Jahr später eröffnet wird als geplant.









Samstag 14. November 2009, Kanton

In 17 Tagen ist der Poya-Baubeginn

Am 1. Dezember beginnt der 137-Millionen-Franken-Bau der Poyabrücke in Freiburg. Virtuell kann man über Internet bereits jetzt über die Brücke fahren und schon mal spüren, wie sich das anfühlt.
karin aebischer

Freiburg Schon jetzt können Neugierige testen, wie es sein wird, wenn man im Frühjahr 2013 in Freiburg über die Poyabrücke fahren kann. Der vor einer Woche aufgeschaltete Film über das Grossprojekt auf der Homepage www. poya-bruecke.ch macht die virtuelle Fahrt möglich und zeigt, wie sich die Schrägseilbrücke in die Umgebung einfügen wird.

Aufwendige Installation
Am 1. Dezember 2009 beginnt der Bau des 137-Millionen-Franken-Projektes. Dies hat das kantonale Tiefbauamt den Medien am Freitag mitgeteilt. Wie Kantonsingenieur André Magnin auf Anfrage präzisierte, wird ab diesem Tag die riesige Baustelle für die Erstellung der Pfeilerfundamente vorbereitet. Da die Baustelle mehrere Jahre bestehen bleibt, sei deren Installation recht aufwendig. Die Rodungsarbeiten auf der Palatinat-Seite haben bereits am 10. November begonnen.
Verkehr wird nicht gestört

Der Zugang zur Baustelle erfolgt während der Bauarbeiten gemäss Tiefbauamt über den unteren Teil des Palatinat-Weges, über die Neiglenstrasse sowie über die kürzlich umgebaute Bellevue-Kreuzung. Mit Ausnahme der Spezialtransporte, deren Planung auf eine Minimierung der Störungen ausgelegt sein wird, werde der Baustellenverkehr zu keinen bedeutenden Verkehrsbehinderungen führen.

Der Reinabwassersammelkanal in Granges-Paccot und die Bellevue-Kreuzung im Schönbergquartier sind seit Ende Juli beziehungsweise seit Mitte Oktober 2009 fertiggestellt. Die Arbeiten für den Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren wurden am 31. August 2009 aufgenommen und werden gemäss der Mitteilung etappenweise bis Ende Juli 2010 ausgeführt sein. Sie betreffen den Abschnitt zwischen dem Kreisel von Grives und dem Viadukt des A12-Autobahnanschlusses.

Und noch etwas Aussergewöhnliches: Die 851 Meter lange und 19,25 Meter breite Poyabrücke wird mit einer Spannweite von 196 Metern im mittleren Brückenabschnitt einen Schweizer Rekord für Schrägseilbrücken aufstellen.









Mittwoch 11. November 2009, Schwerpunkt

Grosser Rat: Alle drei Monate ein Bericht über Grossprojekte

Der Grosse Rat hat gestern die Detailberatung des Staatsvoranschlages 2010 aufgenommen. Dabei war u. a. zu vernehmen, dass alle drei Monate ein Bericht über den Stand der Arbeiten und der Kosten bei den Grossprojekten H 189 und Poyabrücke abgegeben wird, der auch der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates zugestellt wird. Deren Sprecherin Yvonne Stempfel-Horner konnte auch mitteilen, dass im Jahre 2010 fünf Millionen Franken für die Sanierung der Deponie «La Pila» vorgesehen seien.

Dominique Butty (CVP) äusserte sich wenig zuversichtlich, was die Zusammenarbeit zwischen Veterinäramt und Kantonslabor betrifft. Optimistischer äusserte sich dazu Staatsrat Pascal Corminboeuf. Er gab sich überzeugt, dass diese besser klappe, sobald die Zusammenlegung der beiden Ämter auch in einem gleichen Lokal stattfinden kann. az










Donnerstag 27. August 2009, Grossfreiburg

Bauarbeiten auf Murtenstrasse

Freiburg Die Murtenstrasse wird zur Baustelle: Ab Montag und bis Ende Juli 2010 geben die Bauarbeiter dort den Takt an. Die Strasse wird zwischen dem Grives-Kreisel und dem Viadukt des Autobahnanschlusses auf vier Spuren ausgebaut.
Die Arbeiten werden in Etappen ausgeführt. Die Murtenstrasse bleibt offen für den Verkehr, wird aber enger. Wird der Belag eingebaut, muss der Verkehr auf die Agystrasse ausweichen. Zu den Hauptverkehrszeiten ist bis nächsten Juli mit Behinderungen zu rechnen, teilt das kantonale Tiefbauamt mit.

Diese Arbeiten sind nötig, damit dereinst die Fahrzeuge, welche die Poyabrücke benutzen, genügend Raum haben.
Die Ausgaben sind im Verpflichtungskredit für das Poyaprojekt vorgesehen. Die Kosten für die Poyabrücke belaufen sich auf 137,7 Millionen Franken. Dazu kommen 20 bis 25 Millionen Franken für die Umgestaltung der St.-Leonhard-Kreuzung sowie die Kosten für die Schrägseilvorspannung auf der Brücke. Die Poyabrücke soll im Jahr 2013 eröffnet werden. njb









Freitag 31. Juli 2009, Grossfreiburg

«Beim Bau der Poya ist die Geologie eine der grossen Herausforderungen»

Das Ingenieurbüro PERSS in Freiburg ist federführend beim Poya-Projekt (siehe Kasten). Direktor Benoît Stempfel und sein Team müssen dabei Tag für Tag neue Probleme lösen.
Regula Saner

Herr Stempfel, haben Sie schon mal an einem so grossen Projekt gearbeitet?
Ja, klar. Insgesamt habe ich bisher sicher schon 60 Kilometer Tunnel realisiert. Wir haben den Südteil des Lötschbergtunnels von Raron nach Steg gebaut, im Kanton Freiburg haben wir drei Tunnel für die A 1 gebaut. Wir waren aber auch in Österreich, Südafrika oder Griechenland tätig.

Die Poya ist für Sie also nichts Besonderes?
Doch, weil sie direkt vor der Haustüre liegt und weil zudem zwei Gemeinden und mehrere kantonale Ämter involviert sind.

Was sind denn die Hauptherausforderungen beim Freiburger Projekt?
Zum einen die Koordination zwischen den unzähligen Büros, mit welchen wir zusammenarbeiten. Das Schwierigste bei den Bauwerken ist zudem die Geologie. So führt der Tunnel, welcher der Brücke vorgelagert ist, durch eine Lockergesteinzone, was eine grosse Herausforderung darstellt. Ähnliche Gegebenheiten hatten wir zwar schon im Lötschberg oder bei einem Projekt in Österreich, und dennoch ist es keine übliche Problemstellung. Weiter müssen zum Beispiel für die Brückenpfeiler Schächte gegraben werden, die bis auf die Molasse reichen, damit die Brücke stabil wird.

Welche Schwierigkeiten gilt es während der Bauarbeiten in Bezug auf die Natur zu bewältigen?
Da gibt es viele Aspekte. Wichtig ist unter anderem, dass der Boden sorgsam abgetragen wird oder dass die Baumaschinen Partikelfilter haben. Dann müssen wir auch das Baustellenabwasser behandeln, bevor es in die Saane geht. Da der Tunnel aber nicht gesprengt werden muss und somit keine Sprengstoff-Rückstände entstehen, sollte das weniger problematisch sein.

Und beim Verkehr?
Unser Ziel ist es, dass der Verkehr während der Bauarbeiten zweispurig aufrechterhalten werden kann. Das heisst zum Beispiel bei der Murtenstrasse, dass eine Spur anstatt 3,5 Meter nur noch 3 Meter breit ist. Zudem müssen wir phasenweise vorgehen. Die erste Etappe beginnt Ende August auf der Höhe der Groupe E in Granges-Paccot.
Das heisst, auf die Automobilisten kommt eine mühsame Zeit zu?

Es wird nicht mehr so einfach sein.
Mit jeder neuen Strasse gibt es auch mehr Verkehr. Von welcher Verkehrsentwicklung gehen Sie nach dem Bau aus?
Mehrverkehr entsteht meines Erachtens vor allem infolge von Bevölkerungswachstum und nicht in erster Linie durch den Strassenbau. Bei der Poyabrücke haben wir wie bei jeder Verkehrsplanung mit Prognosen gearbeitet. Dabei nimmt man den heutigen Zustand und stellt dann eine Hochrechnung an. Wir rechnen auf der Murtenstrasse zwischen der Autobahn und der St.-Leonhard-Kreuzung mit sieben Prozent mehr Verkehr wegen der Verkehrsumlagerung durch die Poyabrücke. Von der Kreuzung St. Leonhard Richtung Stadt sollte sich der Verkehr indes halbieren.
Wie sicher ist die Prognose?

In den vergangenen Jahren hat man viel Erfahrung mit Verkehrsprognosen gesammelt. Ein Lehrstück war der Gotthardtunnel. Bei seiner Eröffnung gab es zehn Mal mehr Verkehr als ursprünglich angenommen.

Wie, glauben Sie, wird sich die Stadt mit der Poyabrücke verändern?
Die Brücke wird ein Plus für die Stadt sein. Das Stadtzentrum und die Zone um die Kathedrale (mit Ausnahme des öffentlichen Verkehrs und des Veloverkehrs) werden von jeglichem Durchgangsverkehr entlastet. Die Brücke wird die längste Hängebrücke der Schweiz sein und damit eine Attraktion. Zudem ermöglicht sie eine ganz neue Sicht auf die Stadt.








Donnerstag 23. Juli 2009, Grossfreiburg

Poyabrücke: Beschwerde abgewiesen

Die Waldrodung auf der Palatinat-Seite für den Bau der Poyabrücke hat begonnen: Das Bundesgericht hat die Beschwerde eines privaten Einsprechers abgewiesen.

Freiburg Seit Montag laufen bei der Palatinat die ersten Waldrodungsarbeiten für den Bau der Poyabrücke. Da eine Beschwerde eines privaten Einsprechers aufschiebende Wirkung hatte, konnte damit bisher nicht begonnen werden (die FN berichteten). In seinem Entscheid vom 6. Juli 2009 hat das Bundesgericht die Beschwerde dieser Privatperson gegen die Genehmigung des Poyaprojekts nun abgewiesen. Dies teilte die Kantonale Baudirektion den Medien am Mittwoch mit.
Der Einsprecher hatte befürchtet, dass durch die Rodung der Bäume eine Quelle in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Zu früh für Begründung
Wie das Bundesgericht seinen Entscheid begründet, konnte Staatsrat Georges Godel am Mittwoch auf Anfrage noch nicht sagen. Wäre er nicht aufgrund der gestarteten Rodungsarbeiten auf die Beschwerde angesprochen worden, hätte er erst in Kenntnis der Begründung über den Entscheid des Bundesgerichts informiert, erklärte Godel.

Er habe jedoch Vertrauen in die Justiz und sei deshalb schon immer davon überzeugt gewesen, dass die Beschwerde abgewiesen werde. Die besagte Quelle sei durch die Rodung nicht in Gefahr.

Freiburger Konsortium bisher ohne Widerstand
Ob der erste Brückenpfeiler nun trotzdem auf der Schönberg-Seite und nicht wie ursprünglich geplant auf der Palatinat-Seite zu stehen kommt, müsse gemäss Georges Godel noch einmal überprüft werden.
Gegen die Vergabe der Poya-Bauarbeiten an ein Freiburger Konsortium, das mit 56 Mio. Franken die günstigste Offerte eingereicht hatte, sind gemäss Godel noch keine Rekurse eingegangen. ak








Samstag 11. Juli 2009, Grossfreiburg

Poyabrücke: Baubeginn trotz hängiger Beschwerde


Noch verzögert eine Beschwerde den geplanten Baubeginn der Poyabrücke
Der Kanton Freiburg wartet auf den Entscheid desBundesgerichts.

Freiburg Noch immer ist vor Bundesgericht eine Beschwerde gegen den Bau der Poyabrücke hängig:
Ein privater Einsprecher wehrt sich dagegen, dass auf der Palatinat-Seite Wald gerodet wird. Die Einsprache hat eine aufschiebende Wirkung - wie immer, wenn es um Waldrodungen geht. Weil die Bäume nicht gerodet werden dürfen, wird der Bau der Poyabrücke verzögert - oder der Bauplan des Kantons auf den Kopf gestellt.
Denn ursprünglich sollte der Brückenbau auf der Palatinat-Seite beginnen. Der Kantonsingenieur geht davon aus, dass die Einsprache jedoch nicht die Brücke an sich gefährdet


Der Bau der Poyabrücke werde nicht in Frage gestellt: Kantonsingenieur André Magnin zeigt sich zuversichtlich. Ein privater Beschwerdeführer ist bis vor Bundesgericht gegangen, um die Abholzung eines Waldstückes auf der Palatinat-Seite zu verhindern.
«Sollte das Bundesgericht dem Beschwerdeführer recht geben, geht es um die Frage der Entschädigung, nicht um den Brückenbau an sich», sagt Magnin. Darum werde der Kanton mit dem Bau beginnen, auch wenn das Bundesgericht die Beschwerde noch nicht behandelt habe: «Die aufschiebende Wirkung betrifft nur die Rodung, nicht den Brückenbau», sagt Magnin.
Der private Beschwerdeführer wehrt sich gegen die Rodung der Bäume, weil er befürchtet, dass dadurch eine Quelle in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Er ist nicht selber Besitzer des betroffenen Waldstückes, das jedoch in privater Hand ist.
Insgesamt werden für den Bau der Poyabrücke 5400 Quadratmeter Wald gerodet; im Gegenzug forstet der Kanton Freiburg 6000 Quadratmeter Wald auf. Die Mehrheit der Bäume wird auf der Palatinat-Seite gefällt. Im Poya-Park müssen nur sehr wenige Bäume weichen. njb










Samstag 11. Juli 2009, Grossfreiburg

Freiburger bauen die Poyabrücke

Ein Freiburger Konsortium hat mit 56 Millionen Franken die günstigste Offerte eingereicht.
Staatsrat Georges Godel zeigt sich erleichtert, dass in Zeiten der Wirtschaftskrise ansässige Unternehmen die Poyabrücke bauen können.
Nicole JEgerlehner

Die günstigste Offerte betrug 56 Millionen Franken, die teuerste 72 Millionen Franken - und so erhält ein Freiburger Baukonsortium den Zuschlag für den Bau der Poyabrücke. «Bei der Beurteilung der Offerten haben wir zu 60 Prozent den Preis gewichtet, zu 40 Prozent technische Fragen», sagte Christophe Bressoud gestern vor den Medien. Der Projektmanager der Poyabrücke betonte, dass die Freiburger Offerte mit realistischen Preisen arbeite; so seien drei weitere Angebote nur wenig über den 56 Millionen Franken gelegen. «Eine einzige Offerte war mit 72 Millionen Franken klar teurer», sagte Bressoud.
Staatsrat Georges Godel freute sich, dass die Arbeitsgemeinschaft Implenia Construction AG, Grisoni-Zaugg AG, Routes Modernes SA den Zuschlag erhielt: «Mir hätte es nicht gefallen, wenn wir in dieser Krisenzeit den Auftrag einer ausländischen Unternehmung hätten erteilen müssen», sagte er, und fügte an: «Jetzt hoffen wir, dass die unterlegenen Konsortien nicht rekurrieren.»

Der Bau wird immer teurer
Mit der Vergabe der Arbeiten sind auch die Kosten besser abschätzbar. Sie sind höher als der vom Stimmvolk genehmigte Kredit: Die Abstimmungsbotschaft sah Kosten in der Höhe von 120 Millionen Franken vor. Ein Audit kam im Februar dieses Jahres auf einen Kostenvoranschlag von 133 Millionen Franken. Gestern präsentierte Godel Gesamtkosten von 137,7 Millionen Franken. «Das liegt nur fünf Prozent über den Zahlen des Audits», sagte er.
Nach dem Debakel um die Mehrkosten der Umfahrungsstrasse in Bulle hat der Kanton eine rigorose Kostenkontrolle eingeführt. In den 137,7 Millionen Franken sind die Kosten für die St.-Leonhard-Kreuzung (siehe unten) und die Schrägseilvorspannung auf der Brücke noch nicht eingerechnet.
Weil eine Beschwerde vor Bundesgericht eine aufschiebende Wirkung hat (siehe Kasten), muss der Bauablauf sehr wahrscheinlich auf den Kopf gestellt werden.
Der Kanton ging immer davon aus, auf der Palatinat-Seite mit dem Bau der eigentlichen Brücke zu beginnen. Um nicht in Rückstand auf den Bauplan zu kommen, wird nun der erste Brückenpfeiler wohl auf der Schönberg-Seite zu stehen kommen. Ende August sollen die Bagger auffahren.

Lösung für St. Leonhard
Im September beginnen dann die Arbeiten an der Murtenstrasse; diese werden rund ein Jahr dauern und den Verkehr - ausser in der Winterpause - ziemlich beeinträchtigen. Dabei geht es um den Strassenabschnitt zwischen der Lavapessonbrücke bei der Autobahn und der Grives-Kreuzung. Die Kreuzung selber wird noch nicht umgebaut:
Erst muss der Staatsrat entscheiden, wie er den Verkehr bei der St.-Leonhard-Kreuzung führen wird. Voraussichtlich wird die Strasse dort unterirdisch geführt (die FN berichteten); dies würde auch die Verkehrsführung bei der Grives-Kreuzung beeinflussen. «Das genaue Projekt stellen wir im Herbst vor», sagte Godel.
Erste Schätzungen gehen davon aus, dass die neue Verkehrslösung 20 bis 25 Millionen Franken kostet. «Dafür erhalten die Fussgänger und der Langsamverkehr mehr Raum», sagte Godel.

In vier Jahren fertig
Bereits quasi fertig gebaut sind Vorarbeiten für die Poyabrücke - so der Reinabwassersammelkanal in Granges-Paccot und die Bellevue-Kreuzung im Schönbergquartier. Die Poyabrücke soll im Jahr 2013 eröffnet werden.










Freitag 26. Juni 2009, Grossfreiburg

«Wir möchten mitreden»

Das Verkehrsregime nach dem Bau der Poyabrücke, die Abfälle und das Parkplatzregime - das sind die Sorgen der Bevölkerung im Burgquartier.

Freiburg Die Polizei wende die Parkplatzverordnung zu streng an, anstatt sie je nach Fall zu interpretieren: An der Generalversammlung der Interessengemeinschaft des Burgquartiers äusserte sich Präsident Jacques Piller klar. Wenn Leute gebüsst würden, welche mit ihrem Auto vor einem Geschäft parkieren, um gekaufte Ware einzuladen, schade dies dem Gewerbe. «Wir müssen alle gleich behandeln», antwortete Syndic Pierre-Alain Clément (SP). «Früher wurde uns vorgeworfen, wir seien zu lasch, nun sind wir offenbar zu streng.»

Die Abfalleimer fehlen
Eine Anwohnerin fragte, ob in der Reichengasse nicht wieder öffentliche Abfalleimer aufgestellt werden könnten. Diese waren abmontiert worden, da seit der Einführung der Abfallgebühr zahlreiche Freiburgerinnen und Freiburger ihren persönlichen Abfall in den öffentlichen Abfallbehältern entsorgten. «Jetzt werfen jedoch Passanten ihre Abfälle auf den Boden, weil keine Eimer da sind», sagte die Anwohnerin. «Ich nehme ihre Bemerkung auf», meinte der Syndic.
Mitarbeit verlangt

Noch weiss die Quartiervereinigung nicht, welche Strassen nach dem Bau der Poyabrücke für den Verkehr gesperrt werden. «Wir möchten konsultiert werden und mitreden und nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden», sagte Piller an die Adresse des Syndics. njb






Donnerstag 18. Juni 2009, Schwerpunkt

Interview: «Der Grosse Rat sollte den Kredit splitten»

Der Verein für die optimale Verkehrserschliessung in Düdingen ist gegen den Bau der Umfahrungsstrasse V2. Die Poyabrücke sowie der Autobahnanschluss Friseneit würden die Düdinger Ortsdurchfahrt auch ohne V2 genug entlasten, sagt Präsident Bruno Baeriswyl.

Bruno Baeriswyl, die Umfahrungsstrasse V2 ist in greifbarer Nähe, der Autobahnanschluss Friseneit eher Zukunftsmusik. Wieso sollen die Verkehrsprobleme in Düdingen auf die lange Bank geschoben werden?

Der Hauptgrund ist, dass wir für eine nachhaltige Lösung noch Zeit brauchen. Die V2 mag für Düdingen allein in Ordnung sein, doch wir vom VOVD haben die Lösung der Verkehrsprobleme immer regional betrachtet.

Dabei stellt sich der Autobahnanschluss in Friseneit als eindeutig bessere Lösung heraus. Leider haben die Planer der «Verkehrsstudie unterer Sensebezirk» die V2 als gegeben betrachtet. Dabei wäre diese mit der Poyabrücke und dem Anschluss in Friseneit gar nicht mehr nötig.










Mittwoch 10. Juni 2009, Forum

Zur Verträglichkeit der Umfahrung Düdingen

Ziel der Verkehrsstudie unterer Sensebezirk war es, den motorisierten Individualverkehr auf die Zufahrtsachsen und die bestehenden Autobahnanschlüsse in Düdingen und Flamatt zu lenken. Dort sind Massnahmen zu ergreifen, um den Verkehr verträglich abzuwickeln.

Angesichts dieser Zielvorgabe erstaunt es nicht, dass nur die vier Varianten mit einer Umfahrung von Düdingen gezeigt werden. Die anderen drei Varianten ohne Umfahrung von Düdingen wurden negativ beurteilt und somit nicht publiziert. Somit wurden wir um realisierbare Lösungen geprellt! Diese Varianten darzustellen, hätte ein objektives Vergleichen ermöglicht und Düdingen eine Chance gebracht, in Zukunft ohne Umfahrung leben zu können.

Ist es wirklich das Ziel der Behörden, mit einem nicht ausgereiften Projekt Mehrverkehr zu generieren und die Auswirkungen aller entlastenden Massnahmen wie Poyabrücke, Friseneit, Birch-Luggiwil, Ortsbusse, Tempo 30 und Veloverkehr geflissentlich ungenügend in Betracht zu ziehen? Kommt dazu, dass der Bund im Zusammenhang mit dem Aggloprojekt diesem Strassenkonzept eine klare Absage erteilt hat!

12 950 Fahrzeuge pro Tag werden bei 2000 Bürgern von St. Johann bis Jetschwil mit den geplanten 80 km/Std durchrasen und die Gegend mit Lärm, Feinstaub und Abgasen belasten, wobei der Stau mit 4 bis 5 Kreiseln schon jetzt vorprogrammiert ist! 2016 erhalten wir somit das Gleiche, was wir schon jetzt im Dorfkern haben, nur diesmal auf die Aussenquartiere verlagert!

Da es realisierbare und nachhaltige Lösungswege gibt, sind die zuständigen Gremien gefordert, dem auferlegten Druck nicht nachzugeben! Und damit die letzte Chance für Düdingen nicht zu vergeben, den nächsten Generationen noch eine weitgehend intakte Umwelt zu erhalten!

Erwin Luterbacher, Düdingen






Donnerstag 4. Juni 2009, Sense

Stellungnahme: «Verkehrsstudie wird ergänzt»

Kantonsingenieur André Magnin anerkennt den Vorwurf der Umweltverbände, dass der öffentliche Verkehr (öV) in der Studie für den unteren Sensebezirk vernachlässigt wurde. «Wir haben deshalb auch verlangt, dass sie mit den Daten über den öV ergänzt wird.» Diese Arbeit wird vom gleichen Planungsbüro durchgeführt und geschieht in Zusammenarbeit mit dem Amt für Verkehr und Energie. «Aber mit einer Verbesserung des öV kann man die Verkehrsprobleme in diesem Gebiet nicht alle lösen», betonte Magnin.

Zur Forderung der Umweltverbände, die Planung für die Umfahrung zu vertagen, meinte der Kantonsingenieur, dass der Bau sicher nicht vor Ende der Poyabrücke, also frühestens 2015, erfolgen werde. «Man vergibt sich nichts, wenn man in der Zwischenzeit die Studien weiterführt.» Politische Entscheide über das Projekt, wenn sich die Bedingungen geändert hätten, seien auch dann noch möglich, erklärte André Magnin.
Der Grosse Rat entscheidet in einer der nächsten Sessionen (eventuell bereits im Juni) über den Planungskredit von neun Millionen Franken. im









Donnerstag 4. Juni 2009, Sense

Entscheid über eine Umfahrung vertagen

Auszug
Die Umweltverbände bemängeln, dass bereits getroffene, entlastende Massnahmen nicht eingerechnet wurden, etwa die Strasse Birch-Luggiwil. Wenn diese gebaut sei, würden 2000 Fahrzeuge weniger durch das Zentrum fahren, führte Silvia Maspoli vom VCS Freiburg aus. «Von den rund 15 000 Fahrten pro Tag durch Düdingen sind nur knapp 5000 auf den Transitverkehr zurückzuführen. Der Rest ist hausgemacht.»

Auch der Einfluss der Poyabrücke sei nicht einberechnet worden. Dieses Projekt sei in der Abstimmung gerade im Sense-Oberland als Verkehrsentlastung (rund 3100 Fahrzeuge) angepriesen worden. «Soll nun die Umfahrung Düdingen die Poyabrücke entlasten?», fragte die VCS-Vertreterin.








Dienstag 26. Mai 2009, Forum

Leserbrief
Weitsicht der Sensler Grossräte ist gefragt

«Nur eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen» - FN vom 23. Mai 2009
Die vom Postulat Bulliard-Marbach/Bürgisser von 2003 verlangte Verkehrsstudie «Unterer Sensebezirk» ist nun vorhanden (siehe unter: www.duedingen.ch). Die Studie zeigt, dass ein neuer Autobahnanschluss bei Friseneit für den unteren Sensebezirk die richtige Lösung ist.

Mit der neuen Poyabrücke und diesem neuen Anschluss würde die Benützung des Autobahnanschlusses in Düdingen von heute rund 17 000 Fahrzeugen auf 7000 Fahrzeuge reduziert werden.

Wir sollten uns keine Illusionen machen, dass im Sensebezirk zwei oder sogar drei neue Autobahnzubringer gebaut werden. Der Bund und der Kanton haben noch andere, auch heikle Verkehrsschwerpunkte und die finanziellen Mittel sind nicht unbegrenzt. Der Sensebezirk wird nach der Poyabrücke nur noch einen Autobahnzubringer erhalten und dieser muss für den unteren Sensebezirk an der richtigen Stelle sein. Tafers an einen zweiten, direkten Autobahnzugang anzuschliessen (Umfahrung Düdingen) hat zur Folge, dass sich der Durchgangsverkehr noch mehr verstärkt und danach unser Bezirkshauptort auch umfahren werden muss.

Der von unseren Sensler Grossräten eingeleitete Weg, unseren Verkehr regional zu betrachten und eine entsprechende übergeordnete Lösung zu finden, ist der richtige. Der Grosse Rat muss sich sehr genau überlegen, ob der Verpflichtungskredit von 9 Millionen Franken für die Umfahrungsstrasse Düdingen gut angelegt ist.

Nicht Dörfligeist und kurzlebige Lösungen sind gefragt, sondern Visionen, welche die nächsten Jahrzehnte die Entwicklung im Sensebezirk nachhaltig positiv beeinflussen.

Mario Baeriswyl, Düdingen








Donnerstag 23. April 2009, Grossfreiburg

Das Aus für den Freiburger Schlachthof


Ein zu grosses Gebäude und eine veränderte Nachbarschaft: Die Kooperative der Metzger verkauft das Schlachthaus, das sie im Baurecht erworben hat, für 2,1 Millionen Franken zurück an die Stadt Freiburg. Die Pläne des Gemeinderats für das Gelände sind noch offen.

Nicole Jegerlehner
1972 wurde der Freiburger Schlachthof im St. Leonhard gebaut, weil dieser Ort so abgeschieden und ländlich war. Davon kann heute keine Rede mehr sein: In nächster Nähe liegen Einkaufszentren, das Fussballstadion und die Eishalle, neue Sportstätten und die Poyabrücke entstehen. Zudem ist den Metzgern das Gebäude zu gross, da weniger geschlachtet wird als früher.

Attraktives Gelände
Die Stadt Freiburg hingegen hat grosses Interesse am Grundstück (siehe Kasten). Nach langen Verhandlungen haben sich Metzger und Stadt nun einigen können: Freiburg kauft das Baurecht, das die Metzger 1991 für 2,8 Millionen Franken erworben haben, für 2,1 Millionen Franken wieder zurück. Der Betrag ist im Budget 2009 vorgesehen.

Im Oktober wird im Schlachthof zum letzten Mal geschlachtet. «Damit verlieren wir den Kontakt zur lokalen Landwirtschaft», sagte Präsident Christian Deillon gestern vor den Medien. Ab Herbst müssen sich die rund zehn Metzger, die ihre Tiere in Freiburg schlachten, nach einem anderen Schlachthof umschauen - und nach Estavayer-le-Lac, Vaulruz oder zu Micarna in Courtepin gehen. Die Alternative: Bei einem Grossisten Fleisch einkaufen. «So ginge handwerkliches Fachwissen verloren», sagt Deillon.

Die Metzgerkooperative hatte vor, einen neuen Schlachthof zu bauen. «Doch was wir in den letzten Monaten erlebt haben, brachte uns zur Überzeugung, dass kleine Schlachthöfe in diesem Kanton keine Zukunft haben», sagt Deillon. So hatte der Kantonstierarzt im Oktober den Schlachthof während zwei Wochen provisorisch schliessen lassen.

«Cash and Carry» floriert
Das bedeutet aber nicht das Ende der Metzgerkooperative. Wahrscheinlich wird sie eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung und konzentriert sich auf Fleischabfallverwertung und «Cash and Carry»: Seit ein Hauslieferdienst aufgebaut wurde, wächst dieser Geschäftszweig stetig an. Bei «Cash and Carry» finden Metzger allerlei Zubehör. Die vier Angestellten der Kooperative sollen ihre Arbeitsplätze behalten können, sagt Deillon: «Sie sind uns auch in schwierigen Zeiten treu geblieben, wir tun alles, damit sie weiterhin Arbeit haben.»

Auf dem Gelände des Schlachthofs ist auch die Brodard Fleisch AG mit rund zwanzig Angestellten angesiedelt. Das Unternehmen hat bis Ende 2010 Zeit, sich nach einem neuen Standort umzuschauen. Brodard und «Cash and Carry» schauen sich nach einem gemeinsamen neuen Gebäude um - möglichst in der Region. Ziehen die Metzger dereinst weg, kommen erst einmal die Bauarbeiter auf das Gelände: Die Grossbaustelle der Poyabrücke wird einigen Raum beanspruchen, und das Gelände des Schlachthofes bietet sich bis 2014 als Abstell- und Reserveraum an.








Freitag 23 + 27. März 2009, Grossfreiburg

Bürglen sieht Poyabrücke ruhig entgegen

Die «Freunde von Bürglen» befassten sich an ihrer Generalversammlung vom Mittwochabend mit dem Poyaprojekt und seinen Begleitmassnahmen.

Freiburg Im Anschluss an die Generalversammlung der «Freunde von Bürglen» stellten Gemeinderat Charles de Reyff und Kantonsingenieur André Magnin den rund 50 Anwesenden das Poyaprojekt inklusive aller Begleitmassnahmen vor.

Die Bewohner von Bürglen, denen der direkte Zugang über die Zähringerbrücke mit dem Auto versagt bleiben wird, hörten genau zu und zeigten sich angetan von den Ideen der Brückenbauer. Einzige strittige Frage blieb die Schranke am Lorettoweg beziehungsweise deren Öffnungszeiten. De Reyff konnte darauf noch keine genaue Antwort geben, meinte aber, dass die Barriere wohl zu den Stosszeiten am Morgen, Mittag und Abend unten bleiben werde.

Zuvor zeigte sich, dass die Sorgen der Bevölkerung in Bürglen nicht so gross zu sein scheinen wie in anderen Quartieren. Allerdings wies Jean-Frédéric Python, der von den «Freunden» als Nachfolger von Marc Bugnon zum Präsidenten gewählt wurde, nicht zum ersten Mal darauf hin, dass die Schulbus-Situation nicht ideal sei. Die jüngsten Schulkinder, die in der Unterstadt zur Schule gehen, müssten nach Schulschluss jeweils eine halbe Stunde auf den Bus warten. Ebenso lange müssen sie sich vor der Schule gedulden, bis sich die Tore öffnen. Charles de Reyff konnte der Bevölkerung keine Hoffnung machen, dass sich etwas an der Situation ändern wird. pj

Montag 23. März 2009, Grossfreiburg

Gilbert Dévaud bleibt Präsident
Freiburg Der Quartierverein Jura-Torry-Miséricorde hat an seiner Generalversammlung von Kantonsingenieur André Magnin erfahren, wie sich die Poyabrücke auf das Verkehrsaufkommen im Quartier auswirken wird und welche Begleitmassnahmen geplant sind. «Noch sind nicht alle Fragen geklärt», sagt Vereinspräsident Gilbert Dévaud.








Montag 9. Februar 2009, Schwerpunkt

Poyaprojekt: VCS fordert Schutz der Quartiere

Erfreut über den besseren Verkehrsfluss - besorgt über die höheren Kosten und eine mögliche Verkehrsverlagerung in die Stadtquartiere. Dies ist die Meinung des VCS zum Pojaprojekt.

Freiburg
Die Sektion Freiburg des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) hat die neuen Pläne für die Verbindung zwischen der Poyabrücke und der Murtenstrasse am Samstag kommentiert. Positive Aspekte seien der bessere Verkehrsfluss und die Verbesserung für den Langsamverkehr. «Die Umweltorganisation zeigt sich hingegen besorgt über die Kosten und die Risiken, welche diese Verbindung für die Wohnquartiere der Stadt darstellt.» Der VCS verlangt vom Kanton, dass wirksame Begleitmassnahmen der neuen Variante angepasst werden. So soll auch in der Murtengasse der öffentliche gegenüber dem privaten Verkehr bevorteilt werden.

Der VCS schreibt in seiner Mitteilung, dass er schon lange Zweifel an der Zweckmässigkeit des früheren Projekts gehabt habe. Nun gebe es Verbesserungen für Fussgänger und Radfahrer. Das kostet aber mehr: «Wenn wie erwartet die finanziellen Perspektiven nicht rosig sind, kommen wohl der öffentliche Verkehr und der Langsamverkehr weiterhin zu kurz.» Für den VCS muss eine Investition dieses Ausmasses die gesetzten Ziele erfüllen, und besonders den Transitverkehr um die Kathedrale verhindern.
Dies dürfe aber auf keinen Fall zu einem Ausweichen in die Quartiere, wie z. B. Jura, Walriss und Unterstadt, führen. «Der VCS Freiburg wird die weitere Entwicklung genau verfolgen und alles unternehmen, damit die Begleitmassnahmen gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Brücke umgesetzt werden», heisst es in der Mitteilung von Michel Monney und Pierre-Olivier Nobs. chs












Montag 9. Februar 2009, Schwerpunkt 2

Die SP kritisiert Managementfehler

Freiburg
Die SP der Stadt Freiburg kritisiert die Kostenentwicklung des Poyaprojekts. Sie stellt fest: «Bei Kosten von 157,7 Mio. Franken, inklusive der neuen Variante bei der St.-Leonhard-Kreuzung, wird der vom Souverän genehmigte Kredit um 30 Prozent überschritten.» Eine gesalzene Rechnung. Einmal mehr bestätige das Audit die gravierenden Mängel in der Organisation und des dafür zuständigen Departementes vor 2008. Die schlechte Lagebeurteilung durch die Staatsräte Lässer und Vonlanthen müssten nun die Steuerzahler ausbaden. rsa








Samstag 7. Februar 2009, Schwerpunkt

St.-Leonhard-Kreuzung: Variante II kostet mehr


Um Verkehrsbehinderungen im Zusammenhang mit der Poyabrücke zu vermeiden, möchte die Baudirektion bei der St.-Leonhard-Kreuzung den Verkehr auf zwei Niveaus führen. Beim gegenwärtigen Stand der Planung würden Mehrkosten von 20 Millionen entstehen.

Regula Saner
Freiburg Die St.-Leonhard-Kreuzung bildet das eigentliche Nadelöhr der sich im Bau befindenden Poya-Brücke. Deshalb hat die Raumplanungs- Umwelt-, und Baudirektion eine neue Variante ausgearbeitet, welche sie im vergangenen November vorgestellt hat (siehe FN 27. November 2008). Zur Erinnerung: Die neue Verkehrsführung sieht vor, den von der künftigen Poyabrücke kommenden Verkehr unterirdisch in die Murtenstrasse einmünden zu lassen. Der Tunnel unter der Murtenstrasse wäre rund 500 Meter lang und würde in der Nähe der General-Guisan-Kreuzung (Richtung Freiburg) respektive der Grives-Kreuzung (Richtung Granges-Paccot) in die Murtenstrasse einmünden. Der Verkehr zwischen der Autobahn A 12 und dem Stadtzentrum von Freiburg bliebe hingegen an der Oberfläche.

«Ein Projekt der Zukunft»
An der Medienkonferenz vom Freitag warb Staatsrat Georges Godel nochmals für die neue Variante, welche einen ungestörten Verkehrsfluss ermöglichen würde (im Jahr 2020 wird mit 30 000 Fahrzeugen pro Tag gerechnet). Sie böte für alle Verkehrsteilnehmer, inklusive Langsamverkehr (Fussgänger, Velos) und öffentlichem Verkehr (Busse), genügend Platz. In Spitzenzeiten wie bei Gross- respektive Sportanlässen wäre es zudem möglich die Murtenstrasse oberirdisch zu sperren und den Verkehr vollständig unterirdisch zu führen.
Dem Vorprojekt der Variante folgt nun noch ein detailliertes Projekt. Vorausgesetzt der Staatsrat bewilligt die neue Lösung, wird dem Grossen Rat ein zusätzliches Kreditbegehren unterbreitet. «Wir werden für die neue Lösung bei der St.-Leonhard-Kreuzung kämpfen, denn wir sind überzeugt von der Variante. Es ist ein Projekt der Zukunft», machte Staatsrat Godel deutlich.

20 Millionen Mehrkosten
Knackpunkt: Die neue Variante käme 20 Millionen Franken teurer zu stehen (+/-15 Prozent). Dieser Betrag fiele zusätzlich zu den neu geschätzten Gesamtkosten von knapp 138 Millionen Franken an (siehe Haupttext). Wie un- ter diesen Umständen verfahren werden muss, sei noch nicht definitiv geklärt, sagte Godel weiter. Muss das Gesamtpaket, also die Poya-brücke gesamthaft noch einmal dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden? Gemäss Kantonsingenieur André Magnin ist dies eine juristische Frage, aber auch eine Frage der Opportunität, denn schliesslich wurde mit dem Bau der Poyabrücke schon angefangen. Wahrscheinlicher ist laut Godel, dass die 20 Millionen dem fakultativen Referendum unterstellt würden.











Dienstag 27. Januar 2009, Grossfreiburg

Bäume roden für die Poyabrücke

Granges-Paccot Die Poyabrücke wird Mehrverkehr auf die Murtenstrasse in Granges-Paccot bringen. Regenwasserkollektoren werden entlang der bald vierspurigen Strasse das Abwasser sammeln und es in den Schiffenensee leiten (die FN berichteten).
Die Sammelröhre hätte auf einer kleinen Strecke unterirdisch gelegt werden sollen. Doch die Geologie machte dem kantonalen Tiefbauamt einen Strich durch die Rechnung: Das Gelände ist für den Tunnelbau ungeeignet, so dass auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern Land mehrere Bäume gerodet werden müssen, damit der Boden aufgerissen und die Röhre verlegt werden kann.
Das Tiefbauamt hat das entsprechende Gesuch für die Rodung am Freitag im Amtsblatt publiziert. «Das sind nicht viele Bäume», sagt Kantonsingenieur André Magnin den FN: «Die Fläche entspricht etwa einer Parzelle für ein Einfamilienhaus.»
Die Baukosten seien bei beiden Methoden etwa gleich hoch, sagt Magnin. njb









Donnerstag 27. November 2008, Forum

Leserbriefe
St.-Leonhard- Kreuzung wird zum Nadelöhr

Etwas Gutes hat es, dass die neue Umfahrungsstrasse von Bulle, die H 189, um 78 Millionen Franken teurer zu stehen kommt als geplant. Unsere verantwortlichen Politiker, in dem Fall Herr Godel, fragt bei neuen Bauvorhaben nach, ob die Planung auch im Detail mit den Vorgaben übereinstimmt.

Besonders Freude hat der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) daran, dass der Verkehrsfluss der St.-Leonhard-Kreuzung nochmals neu analysiert wird. Bereits im Juli 2005 hat der VOVD bei der öffentlichen Ausschreibung der Poyabrücke eine Einsprache gegen die Verkehrsführung der St.-Leonhard-Kreuzung gemacht. Nach anfänglichen positiven Gesprächen wurden die Vorschläge der VOVD zur Verbesserung der Verkehrsführung aber nicht berücksichtigt.

Dass heute Herr Godel den Mut hat, diesen Schwachpunkt der neuen Poyabrücke überarbeiten zu lassen, zeigt Weitblick und den Willen, neue Projekte optimal vorbereitet in die Tat umzusetzen. Diesen Mut sollten auch unsere Sensler Grossräte haben und Herrn Godel gezielt bei diesem Unterfangen unterstützen.

Die VOVD und die Verkehrsbenützer (grösstenteils Sensler) werden einmal dafür dankbar sein, dass die Fussgänger und die Autofahrer bei der St.-Leonhard-Kreuzung eine Lösung vorfinden werden, die durchdacht und verkehrstechnisch ein Optimum darstellt.

Mario Baeriswyl, Düdingen












Donnerstag 27. November 2008, Front

Poya: Der Verkehr bei der Kreuzung St. Leonhard soll in den Tunnel

Der Kanton prüft im Zusammenhang mit der Poyabrücke eine neue Verkehrsführung beim St. Leonhard.
Regula Saner

Freiburg Die Variante, welche die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion präsentiert, will den von der künftigen Poyabrücke kommenden Verkehr unterirdisch in die Murtenstrasse einmünden lassen.

Der Abschnitt unter der Murtenstrasse betrüge rund 500 Meter und würde von der General-Guisan-Kreuzung (Richtung Freiburg) bis zur Grives-Kreuzung (Richtung Granges-Paccot) reichen. Mit dieser Variante würde der oberirdische Verkehr zwischen dem Poyapark und den Sportanlagen von St. Leonhard halbiert. Entschieden wird im Januar. rsa
Bericht Seite 3



Poyabrücke: Eine neue Variante gibt beim St. Leonhard den Fussgängern den Vortritt

Ein 500 Meter langer Tunnel soll den Verkehrsknotenpunkt bei der Kreuzung St. Leonhard entlasten.
REgula Saner

Die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) hat dem Staatsrat eine neue Variante für die Verkehrsführung bei der St.-Leonhard-Kreuzung unterbreitet. Diese sieht vor, den von der künftigen Poyabrücke kommenden Verkehr unterirdisch in die Murtenstrasse einmünden zu lassen.

So wie die Kreuzung St. Leonhard nämlich 2005 geplant war, wäre der Verkehrsfluss zu den Spitzenzeiten nicht gewährleistet gewesen. Und auch für die Fussgängerverbindungen in dieser Zone, die dem Sport und der Freizeit gewidmet ist, wäre die ursprüngliche Lösung nicht geeignet gewesen. Deshalb habe die RUBD mehrere Alternativen geprüft, schreibt sie in einer Medienmitteilung. Mit der vorliegenden Variante hat die Direktion von der Möglichkeit Abstand genommen, die Fussgänger in den Untergrund zu schicken.

Unterirdische Galerie
Der unterirdische Abschnitt unter der Murtenstrasse betrüge rund 500 Meter und würde in der Nähe der General-Guisan-Kreuzung (Richtung Freiburg) respektive der Grives-Kreuzung (Richtung Granges-Paccot) in die Murtenstrasse einmünden. Der Verkehr zwischen der Autobahn A 12 und dem Stadtzentrum von Freiburg bliebe hingegen an der Oberfläche. Da die Spuren auf diesem Abschnitt dank der Tieferlegung verdoppelt würden, würde die Murtenstrasse erst nach der Grives-Kreuzung auf vier Spuren erweitert.

Oberirdisch wird der Verkehr halbiert
Laut der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion würde mit dieser Variante der oberirdische Strassenverkehr zwischen dem Poyapark und den Sportanlagen von St. Leonhard halbiert und das Angebot für den Langsamverkehr erheblich verbessert. Diese Lösung böte ausserdem die Möglichkeit, ausserhalb der Spitzenzeiten den gesamten Verkehr unterirdisch zu führen. So könnte dieses Gebiet zum Beispiel bei Sportanlässen vom Verkehr befreit werden.

Wie die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion des Weiteren mitteilt, begrüssten die Projektsteuerung und der Staatsrat den neuen Vorschlag. Auch Pro Velo Freiburg heisst die neue Variante grundsätzlich gut, schreibt die Organisation in einem Communiqué. Pro Velo erachtet die Erschliessung für Fahrradfahrer aber nach wie vor als ungenügend.













Mittwoch 26. November 2008, Grossfreiburg

Die Zähringerbrücke bleibt ungesichert

Wo es Brücken hat, springen Menschen in den Tod. Hohe Geländer können Suizide aber verhindern - denn Menschen in einer Krise weichen nicht auf andere Brücken aus. Die geplante Poyabrücke erhält Schutzwände aus Plexiglas.
Nicole Jegerlehner

Freiburg Die Zähringerstadt an der Saane nennt sich gerne Brückenstadt - das ist symbolisch gemeint, zugleich aber auch handfest: Zahlreiche Brücken vereinfachen den Weg vom Umland nach Freiburg. Brücken verbinden. Sie ziehen aber auch lebensmüde Menschen an. Laut einer nationalen Studie von Thomas Reisch, Oberarzt bei den Universitären Psychiatrischen Diensten Berns, konzentrieren sich zwei Drittel aller Sprünge von Brücken auf schweizweit 23 Brücken, so genannte Hot Spots. Darunter befinden sich drei freiburgische Brücken: Im Untersuchungszeitraum von 1990 bis 2004 haben sich neun Menschen von der Zähringerbrücke in den Tod gestürzt, sieben weitere überlebten. Bei der Galterenbrücke starben sieben Personen, ebenso beim Pont de la Glâne in Villars-sur-Glâne, wie die Studie festhält, die im Auftrag des Bundesamts für Strassen (Astra) erstellt worden ist.

Hohe Freiburger Suizidrate
Der Kanton Freiburg kennt eine hohe Suizidrate: Sie liegt im nationalen Vergleich im vorderen Drittel. Letztes Jahr begingen 43 Personen Suizid; elf davon töteten sich durch einen Sprung aus der Höhe.
Experten betonen: Die Nähe von Brücken wirkt sich einladend auf gefährdete Personen aus. Darum sei die bauliche Prävention wichtig: Unüberwindbare Gitter halten Menschen vom Sprung in die Tiefe ab. Diese Menschen weichen nicht auf eine andere Brücke oder einen Felsvorsprung aus; dies haben zahlreiche Studien bestätigt. Suizid sei oft eine Kurzschlusshandlung, heisst es dazu in der Studie von Reisch. Die wenigsten Betroffenen weichen zudem auf eine andere Suizidmethode aus. Verhinderte Brückensprünge sind also auch verhinderte Suizide - oder pathetischer gesagt: gerettete Leben.

Netze sind am wirksamsten
Das Geländer der Galterenbrücke ist 1996 erhöht worden - auf 133 Zentimeter. Dies zeigte keine Wirkung, im Gegenteil: In den folgenden Jahren stürzten sich noch mehr Menschen von dieser Brücke. «Wenn man etwas macht, dann richtig», sagt Reisch denn auch: «Das heisst, die Geländer auf über zwei Meter erhöhen oder Sicherheitsnetze anbringen.» Neueste Daten zeigten, dass Netze geeigneter als Barrieren seien, um Suizide zu verhindern.
Auch die Erhöhung der Barrieren nur auf einem Teil der Brücke ist kontraproduktiv. Die Anwohnerinnen und Anwohner unterhalb des geschützten Teils sind damit zwar nicht mehr gefährdet. Doch nehmen sich umso mehr Menschen im ungeschützten Teil das Leben: «Als ob die unzureichende Sperrung den zumeist depressiven Menschen sagen würde: Dies ist eine geeignete Brücke, um sich zu töten», sagt Reisch. Er betont, unter allen Suizidmethoden zögen Brückensprünge am meisten Invalide nach sich: «Wer einen Sprung überlebt, hat oft sein Leben lang an schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen zu tragen.»

Ingenieur prüfts nochmal
Auf der Galterenbrücke wurde im Dezember 2002 das Gitter auf zwei bis zweieinhalb Meter erhöht. Seither springen deutlich weniger Menschen ab der Brücke. Ganz sicher ist der Übergang aber noch nicht. «Wir haben einen spezialisierten Ingenieur mandatiert, welcher die Absperrung noch einmal anschaut», sagt Kantonsingenieur André Magnin.

Ungesicherte Brücke
Die Zähringerbrücke ist bis heute ungesichert. Und das macht sich in einer traurigen Statistik bemerkbar: Jährlich springen mehrere Menschen ab dieser Brücke. Hier sind keine baulichen Massnahmen geplant, wie Magnin sagt: «Wir sichern nur diejenigen Brücken, unter denen es Häuser hat, damit die Bewohnerinnen und Bewohner nicht gefährdet werden.» Und solche habe es unter der Zähringerbrücke nicht.

Bei der Poyabrücke hingegen wurde von Beginn weg an die Suizidprävention gedacht: Eine rund zwei Meter hohe Wand aus Plexiglas schützt auf beiden Seiten sowohl vor Sprüngen als auch vor Lärm. «Diese Massnahme ist noch nicht definitiv», sagt Magnin: Der Ingenieur, welche die Galterenbrücke überprüfe, schaue auch das Projekt der Poyabrücke noch einmal an.






Donnerstag 13. November 2008, Kanton

Gericht weist Rekurse gegen Poya-Brücke ab

Zwei Beschwerdeführer beklagten vergeblich das Abholzen von Bäumen und eine Verlagerung der Luftverschmutzung infolge des Baus der Poya-Brücke.

Freiburg Die verwaltungsrechtliche Abteilung des Freiburger Kantonsgerichts hat zwei noch hängige Rekurse gegen die Poya-Brücke abgewiesen. Ein Rekurs ging aus der Palatinat, der unmittelbaren Nachbarschaft des Bauwerkes ein.

Der andere stammt von einem Hauseigentümer am Chemin du Goz-de-la-Torche, welcher geltend macht, dass die Brücke Schatten auf sein Grundstück wirft. Beide Beschwerdeführer kritisieren, dass die Poya-Brücke ungeeignet sei, die Luftverschmutzung zu reduzieren, vielmehr würden die Abgase einfach vom Burgquartier in Richtung Murtengasse und Palatinat sowie in den Schönberg verlagert. Dabei sei erst noch ungewiss, ob die gesetzlichen Grenzwerte in diesen Quartieren eingehalten werden könnten.

Umwelt wird respektiert
Dem widersprechen die Richter. Die Umweltverträglichkeitsprüfungen seien seriös gemacht und mehrfach kontrolliert worden. Das Projekt respektiere die Umwelt. Der Schutz der Kathedrale und des historischen Burgquartiers sei im Übrigen von grösserem öffentlichem Interesse, als ein Anstieg der Luftverschmutzung in den von den Beschwerdeführern genannten Quartieren. Die Abgase würden sich im Gebiet der Palatinat zudem besser verflüchtigen. In Bezug auf den zweiten Rekurs gab das Kantonsgericht zwar zu, dass das Haus wegen der Brücke länger im Schatten steht.

Dieser Nachteil sei aber im öffentlichen Interesse hinzunehmen. Das Gleiche gilt für den zusätzlichen Lärm. Aufgrund der Meinung von Spezialisten geht das Gericht davon aus, dass die Lärmbelastung 60 Meter unter der Brücke immer noch innerhalb der Grenzwerte liegt.

Schliesslich kommt das Kantonsgericht in seinem Urteil zum Schluss, dass die gefällten Bäume durch Neuanpflanzungen mehr als nur kompensiert würden. rsa









Mittwoch 5. November 2008, Kanton

Grosser Rat: Budget löst kaum Diskussionen aus

Der Grosse Rat hat am Dienstag die Detailberatung des Staatsvoranschlages 2009 begonnen. Diese konnte bisher mit wenig Interventionen vorgenommen werden.

Immerhin war zu vernehmen, dass der Staat im nächsten Jahr 80 Mio. Franken für die Strassen ausgeben wird, 42,5 Mio. allein für die Umfahrungsstrasse von Bulle (H 189) und 25,4 Mio. für den Bau der Poyabrücke. Dabei bestätigte Baudirektor Georges Godel, dass die eventuellen Mehrkosten für die Poyabrücke heute noch nicht bekannt seien. Ein Audit kläre dies ab.

11 Mio. sind für die ersten Sanierungsarbeiten der Deponie La Pila vorgesehen. Laut Godel bedeutet dies aber nicht, dass sie allein vom Kanton getragen werden müssen. Der Kanton sei zwar Eigentümer. Jetzt werde aber mit dem Betreiber der Deponie verhandelt.

Zu vernehmen war auch, dass eine geografische Fusion des Kantonslabors und des Veterinäramtes in Granges-Paccot wohl erst im Jahre 2011 möglich sei. Laut Staatsrat Pascal Corminboeuf ist dann auch mit Synergien zu rechnen.









Montag 3. November 2008, Grossfreiburg

Granges-Paccot: Nicht nur Freude an der neuen Brücke

Die Gelegenheit war zu schön, René Schneuwly konnte sie nicht auslassen: Im Publikum stand Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes für Strassen. An ihn richtete der Gemeindepräsident von Granges-Paccot seine Worte, als er bedauerte, dass der Anschluss an die Autobahn im Bereich von Chantemerle nicht möglich sei. «Dieser Anschluss brächte die Lastwagen weg von den Gemeindestrassen, da sie direkt in die Industriezone fahren könnten», sagte Schneuwly den FN.

Er beklagte in seiner Rede, Granges-Paccot werde bereits durch die Autobahn geteilt. «Nun wird die Murtenstrasse auf vier Spuren ausgebaut; das wird noch einmal eine Autobahn, welche die Gemeinde teilt.» Er sei froh um alle Begleitmassnahmen, welche die negativen Erscheinungen des Strassenverkehrs minderten, sagte der Syndic. Er erinnerte daran, dass die Autobahn überdeckt werden solle. «Wir hoffen dabei auf die Unterstützung des Kantons.»

Als Präsident des Agglomerationsvorstands hatte Schneuwly auch lobende Worte für die Poyabrücke: Sie sei «ein Zeichen der Offenheit» und eine Stütze des Richtplans der Agglo. njb









Montag 3. November 2008, Grossfreiburg

Poyabrücke Enthusiastischer Spatenstich

Politikerinnen und Politiker haben am Freitag den Spatenstich gefeiert, heute sind wieder die Bauarbeiter am Werk: Die Poyabrücke ist nun mehr als eine Idee - sie ist ein konkretes Bauwerk und wird 2013 fertiggestellt.
njb/Bild Pierre-Yves Massot


«Zeichen des menschlichen Genies»
Vor dem Spatenstich gabs grosse Worte zur Poyabrücke, welche ab 2013 den Autoverkehr vom Freiburger Schönberg über die Saane hin ins Quartier St. Leonhard und zum Autobahnanschluss in Granges-Paccot leiten wird.
Nicole JEgerlehner

Grosse weisse Luftballone über der Saane zeigten, wo genau die Poyabrücke dereinst durchführen wird; zwei rote Ballone markierten die Höhe der beiden Pfeiler der grössten Schrägseilbrücke der Schweiz. Von der entstehenden Bellevue-Kreuzung im Schönberg aus bestaunten am Freitag zahlreiche Politikerinnen und Politiker, Verwaltungsangestellte sowie Anwohnerinnen und Anwohner die Linie der Brücke. Auf einem überdachten Podest warteten, aufgereiht auf einer Bank, fünf Bauhelme und fünf Hacken auf den Spatenstich.

Aufschwung dank Brücken
Doch erst kamen die Reden: Staatsrat Georges Godel bezeichnete sich als «ausgesprochen glücklich», dass nun der Bau der Poyabrücke beginne. Er erinnerte daran, dass die Geschichte Freiburgs an Brücken gebunden sei. «Die Universität und die Brücken haben uns den wirtschaftlichen Aufschwung gebracht», sagte er. Die Bernbrücke war die erste, die erbaut wurde: 1653 entstand die Holzbrücke. Der letzte Übergang über die Saane wurde 1998 eingeweiht: Die Neiglenpasserelle. «Brücken sind Zeichen des menschlichen Genies», sagte Godel.

Sprachregionen verbinden
Die Poyabrücke werde den deutsch- und den französischsprachigen Kantonsteil verbinden; «und das in einer Zeit, in welcher die Mehrsprachigkeit an Bedeutung gewinnt», sagte der kantonale Baudirektor in holprigem Deutsch.
Zum Spatenstich war der Direktor des Bundesamts für Strassen aus Bern angereist: Rudolf Dieterle betonte, dass die Poyabrücke dereinst das Freiburger Burgquartier entlasten und mehr Raum für den öffentlichen Verkehr, Fussgänger und Velofahrerinnen in der Innenstadt schaffen werde. 67,5 Millionen Franken zahlt der Bund aus dem Infrastrukturfonds an das Bauwerk, das insgesamt 120 Millionen Franken kostet.

Dereinst «Fonduebrücke»?
Pierre-Alain Clément, Syndic von Freiburg, nannte die Poyabrücke «das Hauptstück unserer Raumplanung». Dank der Brücke könne der Durchgangsverkehr aus der Altstadt verbannt werden. «Die Fussgängerinnen und Fussgänger werden eine neue Stadt erleben und sie in Freiheit erkunden können», sagte Clément. Damit werde auch das architektonische Erbe der Zähringerstadt aufgewertet und rehabilitiert. Weil die Brücke den Sense- und den Saanebezirk verbinden wird, meinte Clément: «Vielleicht sprechen wir dereinst nicht mehr vom Röschtigraben, sondern von der Fonduebrücke.»

Enthusiastischer Godel
Den Worten folgten die Taten: Die Redner setzten Bauhelme auf, nahmen die Hacken in die Hand und übernahmen gemeinsam den ersten symbolischen Spatenstich. Das Tragen des Helms hatte dabei mehr als einen symbolischen Wert: Baudirektor Godel holte mit seiner Hacke voller Enthusiasmus so weit aus, dass das Publikum um seine Mithacker fürchtete.







Freitag 31. Oktober 2008, Kanton

Poya: Pro Velo fordert Fahrradspuren

Pro Velo Freiburg kritisiert, dass die Begleitmassnahmen für die sanfte Mobilität beim Bau der Poyabrücke und dem Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren unklar seien.

Freiburg Heute findet der Spatenstich für die Poyabrücke statt. In diesem Zusammenhang weist Pro Velo Freiburg einmal mehr darauf hin, dass das Bauwerk nur dann allen Strassenbenützern zugute kommt, wenn auch die nötigen Massnahmen für Fahrradfahrer ergriffen werden. In einem Communiqué kritisiert Pro Velo, dass die aktuellen Pläne grosse Lücken im Bereich der sanften Mobilität offenbarten. «Ein Umstand, der stört.»

Pro Velo fordert insbesondere Fahrradspuren auf der Bernstrasse (stadtauswärts) und zwischen dem Bahnhof Freiburg und der Agy-Ebene sowie die Errichtung eines Fussgänger- und Fahrradweges auf der Lavapesson-Brücke.

Grosse Unsicherheiten gibt es laut Pro Velo Freiburg auch beim Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren. «Es ist bedauernswert, dass dort keinerlei Veloweg vorgesehen ist.» Ganz allgemein weist Pro Velo Freiburg darauf hin, dass es auf der Agy-Ebene nicht genügend Parkplätze für Velos gäbe.

Wie der Präsident von Pro Velo Freiburg, Marcel Gutschner, gegenüber den FN sagte, würde eine verbesserte Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren (Gemeinden, Kanton, Cutaf, TPF, SBB etc.) zu mehr Planungssicherheit führen.

Die Agy-Ebene und die Bernstrasse seien Schlüsselelemente für eine sanfte Mobilität in der Agglomeration Freiburg. «Die aktuelle Situation entmutigt sehr viele Freiburgerinnen und Freiburger, aufs Fahrrad zu steigen», glaubt Pro Velo Freiburg zudem. rsa










Donnerstag 30. Oktober 2008, Grossfreiburg
Die Teuerung treibt die Kosten in die Höhe


Die Poyabrücke  Drei Autospuren

Die Poyabrücke führt vom Schönberg über die Saane und durch einen Tunnel unter dem Palatinat-Garten hindurch zur Kreuzung St. Leonhard. Im mittleren Brückenabschnitt wird die Spannweite zwischen den beiden Pfeilern 196 Meter betragen; das ist Schweizer Rekord. Drei Fahrspuren und eine 3,5 Meter breite Spur für Fussgänger und Fahrräder führen über die Brücke. Die gesamte Länge¬ beträgt 1770 Meter. njb


Die Arbeiten an der Poyabrücke, der Schrägseilbrücke mit der grössten Spannweite in der Schweiz, laufen. Der Staatsrat lässt prüfen, ob die Organisationsstruktur des Projekts angemessen ist und wie viel die Brücke dereinst wirklich kosten wird. Denn teurer als angenommen wird sie.
Nicole Jegerlehner

An den beiden entgegengesetzten Enden der Poyabrücke haben die Arbeiten begonnen. In Granges-Paccot wird ein Reinabwassersammelkanal errichtet, und im Schönberg entsteht bei den Familiengärten die Bellevue-Kreuzung, von welcher aus die Strasse auf die Brücke führen wird. Unterhalb der Kreuzung, die bisher nicht mehr als eine braune Narbe im grünen Gras ist, zeigen orangene Holzstöcke den Verlauf der geplanten Brücke an:
Die Poyabrücke wird erst leicht nach links schwingen, bevor sie über die Saane führen und in den Tunnel münden wird. Nach dem Tunnel wird die Strasse unter den Bahngleisen durchführen - und in die Kreuzung St. Leonhard (siehe Kasten) münden. Damit der Verkehr nicht gestört wird, erfährt die Murtenstrasse eine Verbreiterung auf vier Spuren.


Subventionen vom Bund
Gestern hat Staatsrat Georges Godel (CVP) das Projekt den Medien vorgestellt, morgen findet der offizielle Spatenstich statt. Bis nächsten Sommer sind allerdings keine spektakulären Arbeiten zu sehen: Erst dann werden die Brückenpfeiler erstellt. Der Tunnel wird gar erst in den Jahren 2010 und 2011 gebaut. 2013 soll die Brücke der Öffentlichkeit übergeben werden. Mit dem jetzigen Baubeginn hat sich der Kanton Freiburg die Bundessubventionen aus dem Infrastrukturfonds gesichert: Um die 67,5 Millionen Franken zu erhalten, musste der Kanton vor dem 31. Dezember dieses Jahres mit dem Bau beginnen.

Mindestens 120 Millionen
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 120 Millionen Franken - zumindest sah dies vor drei Jahren so aus, als die Kosten berechnet und wurden. Unterdessen seien diese gestiegen, schon nur wegen der Teuerung, sagt Godel. Wie viel teurer die Brücke zu stehen kommt, kann der Staatsrat nicht beziffern.

Nach den Erfahrungen des kantonalen Tiefbauamts mit der Umfahrungsstrasse H189, welche 78 Millionen Franken teurer wird als geplant, hat Godel eine Überprüfung des Brückenprojekts veranlasst: Die Organisation wird genauso überprüft wie das Vorankommen der Arbeiten, die Honorare und die Kosten. «Wir sind mit der Revision etwas im Rückstand und erwarten die Resultate für Anfang 2009», so Godel. Dann erst könne er auch sagen, um wie viel die Kosten für die Brücke gestiegen sind.

Godel geht zwar von leicht höheren Kosten aus, hofft diese aber «mit einer Reserve bei den begleitenden Massnahmen» zumindest teilweise auffangen zu können. «Wir haben da wahrscheinlich etwas Spielraum», sagt der Staatsrat; die begleitenden Massnahmen würden aber im vorgesehenen Rahmen umgesetzt. Mit diesen Massnahmen sollen die historischen Stadtteile Freiburgs und die Wohnquartiere vor Lärm und Verkehrsverlagerungen geschützt werden.

Vier Beschwerden hängig
Noch sind im Zusammenhang mit der Poyabrücke vier Beschwerden beim Kantonsgericht hängig; alle stammen von privater Seite. Ein Beschwerdeführer wehrt sich dagegen, dass auf der Palatina-Seite Bäume gefällt werden. Dieser Rekurs hat eine aufschiebende Wirkung. Godel geht davon aus, dass das Kantonsgericht bis Ende Jahr seine Urteile fällt. Projektmanager Christophe Bressoud fügt an, der Kanton ersetze die gefällten Bäume. Die beiden Beschwerden ohne aufschiebende Wirkung könne der Kanton mit den Beschwerdeführern regeln, sagt Godel.
Eine Unsicherheit für den Zeitplan sind auch die Zuschläge an die Baufirmen: «Falls ein Unternehmen eine Beschwerde einreicht, führt dies zu Verzögerungen», sagt Godel. Die Arbeiten werden morgen im Amtsblatt ausgeschrieben.
www.poya-bruecke.ch










Donnerstag 2. Oktober 2008, Grossfreiburg

Poyabrücke ist im Bau

Seit dem 22. September sind die Vorarbeiten zum Bau der Poyabrücke im Gange.

Freiburg Bagger arbeiten auf dem Feld neben den Schrebergärten, unterhalb der Bernstrasse. Sie graben eine braune Narbe in die grüne Matte - hier wird in vier Jahren die Poyabrücke den Schönberg erreichen. Weiter oben wird die Kreuzung Bellevue modifiziert. «Die ersten Arbeiten für die Brücke haben wir am 22. September aufgenommen», sagte Kantonsingenieur André Magnin am Mittwoch.

Zwei Baustellen
Auch am gegenüberliegenden Ende der riesigen Baustelle haben die Arbeiten begonnen: In Granges-Paccot wird der Wasserkanal gebaut, der die Abwasser der dereinst verbreiterten Murtenstrasse auffangen soll.

Die Poyabrücke wird 120 Millionen Franken kosten und soll 2012 dem Verkehr übergeben werden. njb









Mittwoch 28. Mai 2008, Grossfreiburg

Die Poyabrücke kommt doch

Ein einziger Satz im städtischen Geschäftsbericht hatte genügt, um den Grünen Aufwind im Kampf gegen die Poyabrücke zu geben. Der Gemeinderat holte sie umgehend auf den Boden der Realität zurück.

Freiburg Die Grünen jubelten am Montagabend im Freiburger Generalrat: Der städtische Verkehrsdienst gibt der Einmündung der Poyabrücke auf der Seite St. Leonhard schlechte Noten, wie im Geschäftsbericht der Stadt übers Jahr 2007 zu lesen ist.

Die Grüne Regula Strobel meinte, sie sei zufrieden, dass der Verkehrsdienst einen negativen Vorbericht zur Situation der Einmündung und der Kreuzungen gegeben habe - «und wir hoffen, dass der Gemeinderat sich beim Kanton für eine andere Lösung als das existierende Projekt einsetzen wird».

Doch diese Hoffnung zerschlug sich noch am selben Abend: Gemeinderat Charles de Reyff (CVP) präzisierte, dass der negative Vorbericht nicht die Einmündung der Poyabrücke im St. Leonhard an sich in Frage stelle, sondern einzig die Anordnung der Kreuzung beim geplanten Tunnelausgang sowie die neue Verkehrsführung zum Friedhof bemängele: «Nur die Koordination dieser Kreuzungen stellt der Verkehrsdienst in Frage». Und: «Der Gemeinderat steht hinter dem vorliegenden Projekt der Poyabrücke.» njb











Samstag 24. Mai 2008, Grossfreiburg

Entscheid zur Poya erwartet

Noch immer sind im Rahmen der geplanten Poya-Brücke vier Einsprachen hängig. In den kommenden Wochen wird ein Entscheid zur aufschiebenden Wirkung erwartet.

Freiburg Im Amtsblatt vom Freitag wurden die Vergabe sowie die Ausschreibung verschiedener Arbeiten für die künftige Poya-Brücke publiziert. Noch ist das Grossprojekt aber durch vier Einsprachen blockiert. «Die Ausschreibungen haben wir schon jetzt vorgenommen, damit wir nach dem Entscheid des Verwaltungsgerichts sofort mit den Bauarbeiten beginnen können», erklärte Kantonsingenieur André Magnin. Gemäss der Gerichtsschreiber-Berichterstatterin des Verwaltungsgerichts,

Muriel Zingg, sollte in den kommenden zwei bis drei Wochen die Frage der aufschiebenden Wirkung für die vier Einsprachen entschieden werden. Wird diese abgelehnt, können die Bauarbeiten für die Poya-Brücke beginnen.

Will der Kanton von den Bundessubventionen profitieren, muss der Spatenstich noch in diesem Jahr erfolgen.
Drei private Einsprachen wenden sich gegen befürchtete Lärm- und Abgasemissionen sowie die Begleitmassnahmen.

Die Einsprache von Granges-Paccot betrifft den Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren. Aufgrund der Komplexität der Einsprachen ist kein Entscheid vor Ende 2008 zu erwarten. rsa

















Donnerstag 17. April 2008, Kanton

Linke Parteien verlangen härtere Massnahmen

Die SP und die Grünen des Kantons Freiburg verlangen, dass der Auditbericht zur Kostenüberschreitung der H 189 veröffentlicht wird.

walter buchs
freiburg Da die Mehrkosten für die Umfahrung von Bulle sehr erheblich sind, nämlich höher als der Einnahmeüberschuss der Staatsrechnung 2007 (FN vom Dienstag), verlangt die SP Freiburg weitere Erklärungen und zusätzliche Massnahmen. Die Grünen wollen gar einen sofortigen Stopp aller Arbeiten für Projekte, die in Vorbereitung sind. Dies halten die beiden Parteien in Mitteilungen fest.

Die Grünen stellen fest, dass das Tiefbauamt «weder die Kompetenzen noch die Kapazitäten hatte, um eine grosse Baustelle zu führen». Für die SP beziehen sich die Zweifel auch auf den Staatsrat. Es wird zudem davor gewarnt, angesichts der guten Finanzlage das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen.

Forderungen
Für die SP müssen die Verantwortlichkeiten sowohl auf politischer als auch auf administrativer Ebene klar dargelegt werden. Der Staatsrat solle aufzeigen, wie er künftige Grossprojekte ausführen wolle. Das betrifft auch den bevorstehenden Bau der Poya-Brücke.

Die Grünen des Kantons Freiburg ihrerseits möchten, dass die Projekte, die sich im Planungsstadium befinden, in dieser Legislatur aufgegeben werden. Als Alternative verlangen sie ein Programm zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und Massnahmen zur Verkehrsberuhigung. Dabei stellen die Grünen entsprechende Vorschläge im Grossen Rat in Aussicht.










Dienstag 15. April 2008, Schwerpunkt

Kommentar
Walter Buchs

Keine weitere Fehlleistung tolerierbar

Im Vergleich zu dem zu Handen der Volksabstimmung geschnürten Paket soll die Umfahrungsstrasse Bulle mehr als ein Drittel teurer werden. An der wohl höchsten Kostenüberschreitung in der Freiburger Geschichte gibt es nichts zu beschönigen.

Ein Bedauern über die Kumulierung kostentreibender Vorkommnisse reicht da nicht. Die aufgedeckten Mängel sind noch tiefer zu durchleuchten und dann die Lehren draus zu ziehen. Die Zeit drängt, denn bekanntlich soll mit der Poya-Brücke noch im laufenden Jahr ein weiteres Grossprojekt in Angriff genommen werden.

Man darf dem Staatsrat und dem amtierenden Baudirektor zugute halten, dass sie, sobald Anzeichen von Kostenüberschreitungen vorhanden waren, zielstrebig Aufklärungen eingefordert und in Auftrag gegeben haben.

Es ist auch klar, dass die Regierung auf die Fachkompetenz ihrer Mitarbeiter, namentlich der Chefbeamten, zählen und bauen können muss.

Trotzdem muss in erster Linie der Staatsrat für die gesalzene Rechnung geradestehen. Der Auditbericht des Finanzinspektorats kommt zum Schluss, dass die Organisation für die Ausführung eines so komplexen Projekts ungenügend war.

Die Lücken im Kontrollmechanismus zu erkennen und die nötigen Mittel zur Behebung bereitzustellen ist Aufgabe der Exekutive.




Weitere Projekte werden überprüft

FREIBURG Im Auditbericht hatte das Finanzinspektorat 33 Empfehlungen abgegeben, davon 22 «mit hoher Dringlichkeit». Diese betreffen die generelle Organisation eines solchen Projektes, die Finanzverwaltung und technische Aspekte.

Nun sollen alle laufenden Projekte beim Tiefbauamt auf der Grundlage dieser Empfehlungen überprüft werden, wie Baudirektor Godel am Montag bekannt gab. Für jedes grosse Projekt werde künftig eine angepasste Struktur für die Projektoberleitung und die Begleitung eingesetzt.

Bis alle Fragen geklärt seien, würde keine neuen Dekrete betreffend Strassenprojekte vorgelegt.

Das Finanzinspektorat wird zudem in einem Audit die Finanzierung der Poyabrücke prüfen. Dafür kann sie externe Hilfe holen. Um zu den erhofften Subventionen zu kommen, muss bekanntlich mit dem Bau der Poyabrücke im laufenden Jahr begonnen werden. wb













Freitag 28. März 2008, Grossfreiburg

Verkehr: Nicolas Deiss erachtet Roadpricing als sinnvoll

Für Nicolas Deiss ist die Einführung des Park+ Ride-Systems «ein wichtiger Schritt, um die Mobilität und Lebensqualität in der Agglomeration zu erhöhen». Wie der Oberamtmann und Cutaf-Präsident weiter sagt, ist es aber bei Weitem nicht die einzige Massnahme, um das Stadtzentrum zu entlasten und gleichzeitig die Mobilität zu verbessern.

«Zum Gesamtkonzept gehören zum Beispiel auch der Bau der Poya-Brücke und die beiden neuen Haltestellen der SBB beim St. Leonhard und in Avry dazu.»

Deiss liebäugelt aber auch mit einer weiteren Massnahme, dem so genannten Roadpricing. In seinen Augen wäre es sinnvoll, dass man nur gegen Bezahlung überhaupt erst ins Stadtzentrum fahren kann. «Aber ich weiss, dass einige Personen von dieser Idee überhaupt nicht begeistert sind.»

Er ist aber überzeugt, dass es bloss eine Ausrede sei zu sagen, Freiburg sei zu klein dafür und Roadpricing sei nur etwas für Grossstädte. «Für die Entlastung des Stadtzentrums wäre diese Massnahme längerfristig gesehen ideal.» fm


















Donnerstag 20. Dezember 2007, Agglomeration

Zahlen und Fakten

Total hält Freiburg für die Jahre 2010 bis 2014 an 23 Projekten für 130 Millionen Franken fest. In der Periode 2015 bis 2019 sind 17 Projekte für 97 Millionen vorgesehen. Zusammen mit dem dringlichen Poya-Projekt hofft die Agglomeration Freiburg bis 2019 auf 362 Millionen Franken Bundessubventionen.

Nun liegt der Ball also bei der Eidgenossenschaft. 2009 sollte eine Leistungsvereinbarung zwischen Bund und Kanton erfolgen. Und 2010 legt das Bundesparlament die Beiträge an die Agglomeration fest. Der Kanton wird zudem 2008 den regionalen Richtplan durch Anpassungen im kantonalen Richtplan ergänzen.

Die Gemeinden Bulle, Morlon, Le Pâquier, Riaz und Vuadens, welche erst vor kurzem auf den Agglomerationszug aufgesprungen sind, werden ihren regionalen Richtplan ebenfalls noch vor Ende Jahr separat einreichen. rsa















Montag 10. Dezember 2007, Sense

Gründe für einen Beitritt

Argumente der Agglomeration

Der Gemeinderat von Tafers nimmt in seiner Botschaft zur Konsultativabstimmung eine ablehnende Haltung gegenüber der geplanten Agglomeration Freiburg ein. Das Büro der Agglomeration nimmt dazu Stellung.

Von REGULA SANER
Der Gemeinderat von Tafers begründet seine Haltung in erster Linie mit Autonomieverlust und hohen Kosten. Mit der Aussage, die Mitgliedgemeinden der Agglomeration Freiburg würden ihre Autonomie verlieren, verwechsle der Gemeinderat nach Meinung des Büros der konstituierenden Versammlung die Agglomeration mit einer Fusion. «In der Agglomeration Freiburg bleibt die Autonomie der Gemeinden grundsätzlich gewahrt.»

Angestrebt werde ausschliesslich eine interkommunale Zusammenarbeit bei Projekten von regionalem Interesse in den Bereichen regionale Raumplanung, Mobilität, Umweltschutz, Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturförderung.
Dies macht gemäss der wissenschaftlichen Beraterin, Corinne Margalhan-Ferrat, Sinn, da eine einzelne Gemeinde solche Projekte von regionaler Bedeutung wie etwa die Poya-Brücke nicht realisieren könnte.














Donnerstag 11. Oktober 2007, Kanton

Klare Antworten vor Jahresende

Vorgesetzte viel zu spät informiert

Die Sprecher der einzelnen Fraktionen stellten sich hinter das Mandat und grundsätzlich auch hinter das beschleunigte Verfahren. Einige räumten aber auch ein, dass eine lückenlose Aufklärung der Mängel wichtiger sei als schnelles Handeln. «Wesentlich ist, dass der Bericht fundiert und transparent ist», hielt Heinz Etter (FDP, Ried) im Rahmen der Strassenkommission fest. Er solle zudem Lösungen für künftige Grossprojekte aufzeigen. Dabei wird in erster Linie an die Poya-Brücke gedacht, für die der Spatenstich anfangs 2008 erfolgen soll.

«Ich will das Poya-Projekt auf der Basis einer ausgezeichneten Grundlage anpacken», sagte Staatsrat Godel hiezu. Zum ersten Male hat er auch in der Öffentlichkeit die Entwicklung der leidigen Angelegenheit beschrieben, seit er nach seinem Amtsantritt im Januar 2007 Auskunft zum Stand der Dinge verlangt hatte.
Erste gaubwürdige Zahlen seien dann erst im Mai vorgelegen, und er habe sofort den Staatsrat informiert. «Schlimm an der Angelegenheit ist, dass kantonale Stellen den Betrag der Budgetüberschreitungen seit vergangenem Herbst kannten und ihre Vorgesetzten nicht informiert haben», ergänzte der Baudirektor.

Wie der Baudirektor ergänzte, hat er deshalb das Vertrauen verloren und ein Treuhandbüro beauftragt, die ihm gelieferten Zahlen zu überprüfen. Wie er weiter sagte, haben Mitarbeiter des Tiefbauamtes am Dienstag beim Bundesamt für Strassen (Astra) vorgesprochen, um abzuklären, welchen Betrag der Zusatzkosten der Bund übernehmen wird.

Das Astra dürfte vor Ende Jahr, spätestens anfangs 2008, einen Antrag für einen Zusatzkredit formulieren. Auf dieser Grundlage könne die Regierung dann einen Dekretsentwurf für einen Verpflichtungskredit vorlegen.

Staatsrat Godel zeigte sich aufgrund der ersten Gespräche zuversichtlich, dass der Bund auch die Zusatzkosten im bisherigen Rahmen subventionieren wird. Dies würde bedeuten, dass die Zusatzrechnung für den Kanton rund 15 Mio. Fr. ausmachen wird.













Donnerstag 4. Oktober 2007, Agglomeration


Granges-Paccot

VCS-Einsprache gegen Sitz der Groupe E

Der VCS Freiburg hat Einsprache erhoben gegen den Bau des neuen Verwaltungssitzes der Groupe E in Granges-Paccot (FN vom 22. September).
Die Einsprache richtet sich gegen die Anzahl Parkplätze, wie der VCS mitteilt. Das Projekt sieht 280 Parkplätze vor, die Hälfte davon gedeckt. In Bezug auf die 300 bis 350 vorgesehenen Arbeitsplätze sei dies viel zu viel, argumentiert der VCS, der sich dabei auf den interkommunalen Richtplan der Gemeinden Freiburg und Granges-Paccot für die Agy-Ebene beruft. Stütze man sich auf das Reglement der Stadt Freiburg, seien für den künftigen Sitz der Groupe E in Granges-Paccot nur 70 Parkplätze zulässig.

Zudem erinnert der VCS daran, dass schon heute täglich über 20 000 Fahrzeuge den Sektor Agy passierten und dass sich diese Zahl, unter anderem wegen der Poya-Brücke, bis ins Jahr 2020 verdoppeln werde. Gegen das Bauprojekt der Groupe E haben neben dem VCS drei Anwohner Einsprache eingelegt, wie die Gemeindeverwaltung am Mittwoch auf Anfrage bekanntgab. cs










Samstag 23. Dezember 2006, Sense

Nicht nur eine Variante
Umfahrungsstrasse Düdingen

Der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen verlangt, dass nicht nur eine Variante der Umfahrungsstrasse in die Revision der Ortsplanung miteinbezogen wird.

Die Gemeinde Düdingen ist derzeit daran, ihre Ortsplanung zu revidieren. Gleichzeitig hat der Staatsrat eine Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk in Aussicht gestellt. In diesem Zusammenhang äussert der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) seine Bedenken über das Vorgehen des Gemeinderates. Man habe erfahren, dass dieser bei der Ortsplanungsrevision mehr oder weniger ausschliesslich die Variante V0/V1 für die geplante Umfahrungsstrasse in Betracht ziehe. Diese zweigt in Jetschwil westwärts ab, führt durch einen Tunnel und dann bei den Düdinger Mösern vorbei zur Autobahn A 12 und zur Autobahnausfahrt von Düdingen.

«Wir befürchten, dass dieses Vorgehen der Gemeinde ein ‹Fait accompli› für diesen regionalen Autobahnzubringer bzw. die Umfahrung schaffen wird, bevor die Resultate der Verkehrsstudie vorliegen», schreibt der Verein in einem Brief an den Vorsteher der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, Staatsrat Beat Vonlanthen, mit Kopie an den Gemeinderat Düdingen.

Es sei aber explizit eines der Ziele der Studie, auch die Machbarkeit und Zweckmässigkeit einer Strassenverbindung zwischen Berg und der A 12 in Fillistorf zu untersuchen. Die Studie solle insbesondere auch analysieren, ob diese Variante allenfalls die Umfahrung von Düdingen überflüssig mache, heisst es im Schreiben.

Der Verein bittet den Gemeinderat, den Blickwinkel im Bereich Strassen und Verkehr im Sinn der Verkehrsstudie zu erweitern und sich nicht ausschliesslich auf die Variante V0/V1 zu beschränken, da diese zwar eine, aber nicht die einzige Möglichkeit sei.
Vielmehr sollen auch die Verkehrsbedürfnisse der Nachbargemeinden miteinbezogen werden. Es gehe um mehr als nur um eine einfache Umfahrung von Düdingen. «Es geht über die reinen Gemeindeinteressen hinaus auch um die Schaffung von Industrie- und Gewerbezonen, die grössere Industrieansiedlungen und qualifizierte Arbeitsplätze ermöglichen.»

Der Verein beantragt auch, dass die Auswirkungen der Poyabrücke auf die Verkehrssituation in Düdingen und im unteren Sensebezirk berücksichtigt werden. Ausserdem sollen auch andere Varianten des Autobahnzugangs - zum Beispiel in Fillistorf abgeklärt werden. Dem Verein ist es ein Anliegen, dass jetzt nicht Vorentscheide gefällt weren, die spätere regionale Lösungen verunmöglichen.

FN/Comm.























Mittwoch 27. September 2006, Schwerpunkt


Geld für Poyabrücke

Nationalrat sagt Ja zu Infrastrukturfonds
Die Finanzierung der Poyabrücke in Freiburg ist definitiv gesichert. Der Nationalrat genehmigte am Dienstag die Schaffung des entsprechenden Infrastrukturfonds.

FLIMS. Mit den Mitteln aus dem Infrastrukturfonds unterstützt der Bund in Zukunft Investitionen für den Agglomerationsverkehr und für das Nationalstrassennetz. Dazu gehört auch das Poya-Projekt in Freiburg. In einer Volksabstimmung sagte das Freiburger Stimmvolk am vergangenen Sonntag überaus klar Ja zum Kantonsanteil von 58 Mio. Franken. Mit der Zustimmung des Nationalrats zum Infrastrukturfonds ist nun auch der Bundesanteil an den Gesamtkosten von 120 Mio. Franken sichergestellt.
Der Freiburger Baudirektor Beat Vonlanthen nahm den Entscheid des Nationalrates mit Freude zur Kenntnis. Bis Anfang 2007 will er nun beim Bund das offizielle Subventionsgesuch einreichen, wie er auf Anfrage der FN erklärte. Als weiterer Schritt will Vonlanthen im Oktober den geplanten Ausbau der Murtenstrasse öffentlich auflegen. Bis Ende Jahr schliesslich sollen die letzten noch verbleibenden Einsprachen bereinigt sein.
Auch Nationalrat Dominique de Buman, der sich als Präsident des Unterstützungskomitees für die Poyabrücke stark machte, zeigte sich zufrieden mit dem klaren Entscheid der grossen Kammer. Die Schaffung des Infrastrukturfonds war kaum umstritten. Zu reden gab vielmehr die Verteilung der Mittel auf den Schienen- und Strassenverkehr. FN/sda















Montag 25. September 2006, Schwerpunktes


Versprechen einlösen
Von CHRISTOPH NUSSBAUMER

Im Verhältnis vier zu eins hat das Freiburger Stimmvolk am Sonntag wie erwartet klar Ja gesagt zum Bau der
Poyabrücke. Der Solidaritätsreflex unter den verschiedenen Regionen des Kantons hat also gespielt. Ausschlaggebend dazu mag für viele wohl der Gedanke gewesen sein, nach vierzig Jahren der Planung jetzt endlich zur Tat schreiten zu wollen. Offenkundig war und ist eine überaus klare Mehrheit der Auffassung, dass die Poyabrücke zur Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Freiburg einen Beitrag leisten kann.
Das Ja zum Kantonsanteil von 58 Millionen Franken ist aber auch als Vertrauensbeweis für die Freiburger Behörden und Politiker zu werten. So klar, wie dieser Beweis erfolgte, so beherzt gilt es jetzt auf allen Ebenen anzupacken und die gemachten Versprechen einzulösen. Denn die Poyabrücke darf sich letztlich nicht auf die Realisierung eines Bauwerks für den Strassenverkehr reduzieren. Vielmehr muss sie zum Symbol werden für mehr Lebensqualität in der Agglomeration. Entsprechend müssen parallel zum Brückenbau der öffentliche Verkehr wie geplant deutlich ausgebaut und die Park-and-Ride-Anlagen eingerichtet werden.
Unabdingbar ist aber vor allem auch ein Umdenken der Verkehrsteilnehmer. Denn wenn der Umsteigeeffekt vom privaten auf den öffentlichen Verkehr nicht funktioniert, werden wir dereinst nur 120 «verlochte» Millionen bereuen können.













Montag 25. September 2006, Kanton


Die Solidarität hat gespielt

Alle sieben Bezirke haben klar Ja gesagt zum Poya-Projekt
81 Prozent der Stimmbürger haben am Sonntag das Poya-Projekt befürwortet. In sechs Jahren soll die Poyabrücke eröffnet werden. Bis dann müssen entsprechende Begleitmassnahmen umgesetzt werden.
Von JEAN-LUC BRÜLHART
Was lange währt, wird endlich gut. Für kein anderes Projekt im Kanton Freiburg trifft diese Weisheit besser zu als für das Poya-Projekt, denn seit Jahrzehnten ist die Rede von einer neuen Saaneüberquerung auf der Höhe der Stadt Freiburg. Am Sonntag hat nun die Freiburger Stimmbevölkerung deutlich Ja gesagt (81 Prozent) zum Verpflichtungskredit des Poya-Projektes und somit zum Bau der Poyabrücke.
Es fällt auf, dass alle Bezirke die Vorlage mit mindestens 74 Prozent befürwortet haben. Die im Vorfeld der Abstimmung viel zitierte Solidarität im Kanton scheint gespielt zu haben. «Das zeigt den grossen Zusammenhalt im Kanton», sagte ein überglücklicher Baudirektor Beat Vonlanthen vor der Presse. Seit seiner Wahl in den Staatsrat 2004 hat er das Projekt entscheidend vorangetrieben. Augenfällig ist der hohe Ja-Stimmen-Anteil des Greyerzbezirks (83 Prozent). Er ist darauf zurückzuführen, dass die Freiburger im 2001 ebenfalls Ja gesagt hatten zum Kredit für die Umfahrungsstrasse Bulle.
Zur Hälfte vom Bund finanziert
Kann sich der Kanton die 58 Millionen eigentlich leisten? «Wir haben die finanziellen Mittel», versicherte Finanzdirektor Claude Lässer. Die 58 Mio. Fr., verteilt auf vier Jahre, würden jährlich 15 Mio. Fr. ausmachen, was rund zehn Prozent der kantonalen Netto-Investitionen ausmachten.
Zur Hälfte wird das
Poya-Projekt aus dem Infrastrukturfonds des Bundes finanziert. Der Ständerat hat bereits zugesagt. Heute Montag behandelt der Nationalrat den Infrastrukturfonds. Dominique de Buman, Nationalrat und Präsident des Unterstützungskomitees Poya-Projekt, ist zuversichtlich, dass die grosse Kammer dem Kredit ebenfalls zustimmt. «Am Sonntag hat das Freiburger Stimmvolk ein klares Signal gegeben, dass es die Brücke heute will und heute auf das Geld aus dem Infrastrukturfonds angewiesen ist.» Die Frage stellt sich noch, ob der Fonds um drei Mrd. Fr. aufgestockt wird, was voraussichtlich ein Referendum zur Folge hätte.
Ohne Bundessubvention wird das
Poya-Projekt nicht realisiert.
Stadt plant Massnahmen
Vom Projekt betroffen ist in erster Linie die Stadt Freiburg. «Das Stimmvolk weiss: Wenn es dem Kanton gut gehen soll, muss es dem Kantonszentrum gut gehen», sagte Syndic Pierre-Alain Clément. Für ihn ist die Poyabrücke nur ein Element in der Verkehrsplanung. Der Gemeinderat wird für das Budget 2007 eine 3,5-Mio.-Investition vorsehen für Begleitmassnahmen. Dies war mit ein Grund, weshalb der VCS seine Einsprache gegen das Projekt zurückgezogen hat.
Zu den Massnahmen gehören aber auch die Bahnhofstrasse als Einbahn und vier P&R-Parkplätze. Vor über zwei Jahren öffentlich aufgelegt, sind noch Einsprachen hängig. Das Dossier liegt zur Be- reinigung bei Christophe Chardonnens, Oberamtmann des Broyebezirks.
Die Grünen wollen Begleitmassnahmen
Die Grünen Freiburg legen das Augenmerk auf die Begleitmassnahmen. Hubert Zurkinden, Co-Präsident der Grünen Freiburg, ist vom klaren Resultat aber nicht überrascht. Den Nein-Stimmen-Anteil von 20 Prozent wertet Zurkinden als Punktesieg. «Seit 20 Jahren trichtert man der Bevölkerung ein, dass die Poyabrücke die Verkehrsprobleme lösen wird.» Generalräte der Grünen Freiburg würden die versprochene Umsetzung der Begleitmassnahmen im Auge behalten.
Granges-Paccot hat mit dem weitaus tiefsten Ja-Stimmen-Anteil (68 Prozent) aller Gemeinden des Saanebezirks das Projekt gutgeheissen. Beat Vonlanthen dazu: «Das überrascht mich nicht. Die Gemeinde hat sich immer sehr zurückhaltend gezeigt.» Erst letzte Woche hatte die Gemeinde ihre Einsprache gegen das Projekt zurückgezogen. Im Gegenzug soll auf der Höhe Chamblioux ein neuer Halbanschluss an die Autobahn A 12 entstehen und dieser Teilabschnitt überdacht werden.
Noch sind Einsprachen von Privaten hängig. Beat Vonlanthen hat Verständnis für die Bedenken der Betroffenen, gerade die im Palatinat wohnhaften Personen. «Die noch hängigen Einsprachen sind Gegenstand von Zusatzstudien», erklärte der Baudirektor.











Montag 25. September 2006, Schwerpunkt


Klares Ja zum Poya-Projekt

81 Prozent der Freiburger Stimmbürger haben den Kredit angenommen
Deutlicher hätte das Resultat zur Abstimmung über das Poya-Projekt kaum ausfallen können: Am Sonntag haben 81 Prozent der Freiburger Stimmbürger Ja gesagt zum 58-Millionen-Verpflichtungskredit.

FREIBURG. Sichtlich erleichtert hat am Sonntag Baudirektor Beat Vonlanthen das Abstimmungsresultat entgegengenommen. «Es ist das richtige Projekt zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort», sagte Vonlanthen an der Pressekonferenz. Das klare Ja sei ein Vertrauensbeweis gegenüber der Regierung und dem Parlament. Die Stimmbeteiligung betrug 48,6 Prozent. Das Freiburger Stimmvolk hat mit seinem Ja einem Verpflichtungskredit in der Höhe von 58 Mio. Fr. zugestimmt. Die Hälfte der Gesamtkosten (120 Mio. Fr.) für das
Poya-Projekt werden vom Bund finanziert. Mit dem Projekt - es beinhaltet neben der Brücke einen Tunnel und die vierspurige Murtenstrasse - soll das Burgquartier der Stadt Freiburg vom Durchgangsverkehr entlastet werden. jlb











Donnerstag 21. September 2006, Agglomeration


Granges-Paccot zieht Rekurs zurück

Die Agglomerationsgemeinde Granges-Paccot ist von der Wirksamkeit der Begleit- und Lärmschutzmassnahmen zur Poyabrücke überzeugt. Sie hat deshalb ihre Einsprache gegen das Projekt zurückgezogen.

Zwei Massnahmen sind dafür verantwortliche, dass Granges-Paccot seine Einsprache gegen das Projekt
Poyabrücke zurückgezogen hat: die Autobahn A 12 soll auf der Höhe von Chamblioux überdacht und zudem mit einem Halbanschluss versehen werden. Granges-Paccot zieht seine Einsprache vier Tage vor der Abstimmung über den Verpflichtungskredit zum Poyabrücken-Projekt zurück.
Gemäss Baudirektor Beat Vonlanthen habe der Kanton alles in seiner Macht stehende getan, um Granges-Paccot entgegenzukommen. Doch da es sich um Massnahmen handelt, die nicht im Kompetenzbereich des Kantons liegen, konnten keine Entscheide gefällt oder Versprechen abgegeben werden. Die Überdeckung des Autobahnabschnitts und der Halbanschluss müssten vom Bund beschlossen und grundsätzlich auch finanziert werden.
Das Bundesamt für Strassen hat bestätigt, dass die Überdeckung der Autobahn auf der Höhe von Chamblioux in der langfristigen Nationalstrassenplanung vorgesehen und der Bau des Halbanschlusses Chamblioux auf der Grundlage der Nistra-Nachhaltigkeitsindikatoren gerechtfertigt sei. Auf Initiative der Gemeinde Granges-Paccot wird gemäss Mitteilung nun eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der betroffenen Dienststellen und Gemeinden gebildet werden, um das Projekt konkret auszugestalten und die Frage der Kostenaufteilung zu studieren. jlb









Mittwoch 20. September 2006, Bezirk


Poyabrücke als Trumpf für Freiburg

Es ist wohlbekannt, die Poyabrücke ist unentbehrlich, um die Probleme im Zusammenhang mit den städtischen Verkehrsproblemen, mit der Luftverschmutzung im Stadtzentrum und mit dem Schutz des historischen Erbes zu lösen. Sie wird aber auch - und das ist ein zusätzlicher Bonus - die touristischen Trümpfe der Stadt verstärken.
Der langjährigen Tradition der Hängebrücken der Stadt Freiburg folgend, wurde die
Poyabrücke entsprechend einer sehr zeitgenössischen architektonischen Linie konzipiert. Sie ist ein wahres Symbol für die Verankerung des Kantons in unserem Zeitalter. Es bestehen keine Zweifel, dass ihre elegante Linie die Attraktivität von Freiburg noch verstärken wird. Die Tourismusförderung wird aber noch einen zusätzlichen Trumpf erhalten mit dem Burg-Quartier und seinem Prunkstück, der Kathedrale, in welchem die Luft endlich wieder rein sein wird, dank einer Verringerung des Strassenverkehrs um 94 Prozent. Einwohner und Touristen werden von einem flüssigen Verkehr profitieren können und öffentliche Verkehrsmittel benutzen, die endlich leistungsfähig sein werden. Auch die Geschäfte werden eine neue Kundschaft finden, die seit langem durch den Transitverkehr ferngehalten wurde. Damit die historische Stadt Freiburg auch zur zeitgenössischen Stadt Freiburg wird, stimmen wir JA zur Poyabrücke.
Jean-Jacques Marti, Freiburg










Mittwoch 20. September 2006, Bezirke


Es fehlt eine Alternative

Wie schon in verschiedenen Leserbriefen zum Ausdruck kam, vermag das Bauprojekt für die Poyabrücke kaum zu überzeugen. Kurz zusammengefasst bedeutet die Vorlage: Eine Brücke wird für den Autoverkehr geschlossen. Dafür wird einige 100 m daneben eine neue gebaut. Kosten 120 Mio. Franken. Der Verkehr wird also nur umgelagert und wird sich im Raum St. Leonhard gewaltig konzentrieren mit entsprechenden langen Staus.
Die Stadt London hat ihr Verkehrsproblem auf andere Weise gelöst. Sie verlangt von jedem Autofahrer einen Eintrittspreis, wenn er in die Stadt fahren will. Dieser wird automatisch erfasst und eingezogen, ohne dass der Autofahrer anhalten muss. Das Resultat: bis zu 30 Prozent weniger Verkehr in der Stadt. Ein solches System müsste selbstredend mit genügend Parkplätzen am Stadtrand ergänzt werden, die mit Autobuslinien mit der Stadt verbunden würden. Wäre es nicht sinnvoll, für Freiburg eine derartige Alternative zu studieren?
Otto Pürro, Schmitten








Dienstag 19. September 2006, Bezirkes


Wehret den Anfängen

Ich habe grosse Mühe mit dem Abstimmungsprojekt Poyabrücke. Vor allem die vorgelegte Rechnung will mir nicht in den Kopf.
Da sagt man uns, 50 Prozent der Kosten würden von Bern übernommen, also ca. 60 Mio. Franken. Das Geld komme aus dem Infrastrukturfonds für dringende Agglomerationsprojekte der Eidgenossenschaft. Dabei steht fest, dass der Ständerat die Vorlage für die Schaffung eines solchen Fonds positiv behandelt hat. Der Nationalrat hat sich aber zu diesem Geschäft noch nicht geäussert. Und da zeichnen sich, wie wir aus den verschiedenen Informationsmedien wissen, Probleme ab. Auch liegt ein eidgenössisches Referendum gegen den Infrastrukturfonds in der Luft.
Was also, wenn der Infrastrukturfonds nicht kommt? Wer bezahlt dann die 50 ausstehenden Prozente, die versprochenen 60 Mio. Franken? Wird dann die
Poyabrücke nur zur Hälfte gebaut? Mit so waghalsigen Versprechen kann man in einem «armen» Kanton mit hohem Steuerfuss doch keine solide Investitionspolitik machen.
Oder soll es dem Kanton nun gleich ergehen wie der Stadt Freiburg? Ein Budget wurde für den Theaterbau vorgelegt mit viel versprochenem Geld aus einem Landverkauf für ein zu bauendes Millionenprojekt am Stadtrand. Nun ist aber das Grossprojekt in Schwierigkeiten und das viele versprochene Geld fliesst nicht, das «grosse Loch» aber steht mitten in der Stadt und wohl bald auch in der Stadtrechnung (mit der entsprechenden Steuererhöhung natürlich!).
Wehret den Anfängen, bevor es zu spät ist. Darum ein sicheres Nein zu wagen Versprechen und halsbrecherischen Projekten wie das der
Poyabrücke.
Peter Spicher, Überstorf










Dienstag 19. September 2006, Bezirk


Schöne Bescherung

Die Abstimmungsbroschüre zur Poyabrücke ist eine Augenwischerei, das Projekt wird zur politischen Zwängerei. Es geht heute nicht mehr um das Projekt, sondern um die Bundesgelder. Da ist es ganz normal, wenn bei den Politikern der Verstand aussetzt. Der Verstand sagt, dass der Verkehr sich bei der Kreuzung St. Leonhard (insgesamt drei Ampeln!) bis weit in den Tunnel hinein stauen wird. Da hilft auch die Studie der ETH Lausanne nichts: Bereits eine Ampel bei der Uni Perolles blockiert die Zufahrt zur Perollesbrücke. Die «schönste» Brücke aller Freiburger Brücken wird das gesamte Agy- und Juraquartier ins Chaos stürzen, die Folgekosten gehen an die Stadt Freiburg, die Verkehrsprobleme bleiben aber ungelöst. Die Annahmen zur Verkehrsentwicklung sind untertrieben, wie die in den 6er-Jahren, als man dachte, der Verkehr würde stagnieren. Das Agyquartier hat sich so stark verändert, dass der Anschlusspunkt der Brücke an die Murtenstrasse am falschen Ort ist. Es ist nicht logisch, dass man eine Brücke dort plant, wo es am schwierigsten und die Saane am breitesten ist, und einen Tunnel gräbt, der sich im Grundwasser befindet.
Leider wurde das Projekt innerhalb des Kantons nie kritisch betrachtet. Der kantonalen Kommission für Architektur und Siedlungsplanung (CAU) wurde es zur Beurteilung vorenthalten. Das ist etwa so unverständlich, wie wenn man die Finanzkommission bei wichtigen Bugetentscheidungen übergehen würde. Könnte man mit 120 Mio. Fr. nicht schon fast zwei Brücken bauen? Eine städtische, um das Burgquartier zu entlasten und eine Brücke als Autobahnzubringer und Entlastungsstrasse für Düdingen. Es wurde nicht eine einzige Studie städtebaulicher Art in Auftrag gegeben, weder für das aktuelle Projekt noch für andere Möglichkeiten. Ist das die Raumplanung unseres Kantons? Es fehlt innerhalb des Raumplanungsamtes ein Gremium, das unabhängig von politischen Sachzwängen denken kann und sich der qualitativen Entwicklung des Kantons annimmt. Der Kanton hat kein griffiges Konzept, wie er solche Grossprojekte bewältigen soll. Was machen wir, wenn morgen «Galmiz 2» anklopft? Was nützt uns eine
Poyabrücke, die dem Verkehr schon vor ihrer Fertigstellung nicht genügt? Wir könnten auch in fünf Jahren über ein besseres Projekt abstimmen.
Cyrill Haymoz und Oliver Schmid, Freiburg













Dienstag 19. September 2006, Bezirke


Zu viele Ungereimtheiten

Das Poyabrücke-Projekt, das zur Abstimmung vorliegt, sieht vor, dass die Eisenbahnlinien in einem schrägen Winkel von ungefähr 30 Grad untertunnelt werden. Nach gängigen Konstruktionsregeln wird jedoch ein Hindernis in kürzester Weise, wenn möglich rechteckig-quer für einen Tunnel durchstochen. Alles andere verlangt besondere Sicherheitsbauten und das bedeutet Mehrausgaben. Dazu kommt, dass das Eisenbahnbord als Aufschüttwerk von sehr schlechter Qualität ist und die ganze Gegend unten am Torry-Hügel ein Grundwassergebiet ist. Auch diese zwei Tatsachen bringen eine wesentliche Verteuerung der Baukosten mit sich. Schliesslich kann ich nicht verstehen, wie man heute einen Brückenausgang mit vierspuriger Weiterführung und mehreren Kreiseln als Autobahnzubringer mitten in eine grosse Sportanlage hineinbauen will. Dabei gibt es für alle diese Probleme andere, bessere und kostengünstigere Lösungen. Bei so vielen Ungereimtheiten kann man vernünftigerweise tatsächlich nur Nein stimmen. Louis Piller, Schmitten










Freitag 15. September 2006, Sense


Zwei Ja und zwei Nein

Parolen der SP Sense
Die SP Sense hat an ihrer letzten Sitzung in Plaffeien einstimmig ein Ja für die kantonale Abstimmung zum Bau der Poyabrücke sowie ein Ja und zwei Nein zu den eidg. Abstimmungen beschlossen.

Der Bau der
Poyabrücke und die geplanten Begleitmassnahmen waren in der Diskussion unbestritten, denn ein Grossteil des Sensebezirks, aber auch der Stadt Freiburg (Schönbergquartier) würden damit einen direkteren Zugang zur Autobahn erhalten, was sich insbesondere auf den Durchgangsverkehr in Düdingen positiv auswirken könnte, hält die SP in einer Medienmitteilung fest.











Donnerstag 14. September 2006, Agglomeration


Ja zu einem weiteren Entwicklungsschub


Am übernächsten Sonntag entscheidet das Freiburger Stimmvolk über den 58-Millionen-Kredit für den Bau der Poyabrücke. Der Urnengang ist ein Meilenstein in der bald 50-jährigen Planungsgeschichte: Zum ersten Mal überhaupt ist das Projekt nämlich soweit fortgeschritten, dass sich auch das Volk dazu äussern kann. Während Jahrzehnten wurde projektiert, kritisiert, neu studiert und analysiert, um schlussendlich zur Überzeugung zu gelangen, dass die Poyabrücke mitsamt ihren Anschlussbauten als Projekt nach wie vor aktuell, notwendig und - mit Hilfe der Bundesgelder - auch finanzierbar ist.

Über den ästhetischen Aspekt lässt sich bekanntlich immer streiten, allein die technischen Eckdaten des Bauwerks jedoch sind beeindruckend. Mit 196 Metern Abstand zwischen den beiden Hauptpfeilern wird die Poyabrücke alle bisher in der Schweiz gebauten Brücken in den Schatten stellen. Viel entscheidender als die Spannweite des Bauwerks ist jedoch die Tragweite des Entscheids, den das Stimmvolk am 24. September fällen wird.

Zunächst ging es ja bei der Planung der Poyabrücke um die Entlastung des Burgquartiers vom Durchgangsverkehr. Seit jeher war klar, dass sich das Gebiet um die Kathedrale nur durch eine weitere Saaneüberquerung von den Lärm- und Schadstoffemissionen nachhaltig schützen lässt. Auch ohne den Bau der Poyabrücke hat sich die Stadt jedoch im Laufe der Zeit baulich stark entwickelt. Damit einher ging eine überaus deutliche Zunahme des motorisierten Individualverkehrs, der die Hauptverkehrswege in Stadt und Agglomeration in zunehmendem Masse belastete und verstopfte.

Nicht zuletzt aus diesem Grund haben die Stadt Freiburg und die umliegenden Gemeinden 1999 den Verkehrsverbund Cutaf lanciert mit dem Ziel, das Verkehrsproblem in der Agglomeration mit gezielten Massnahmen in den Griff zu bekommen. Das Angebot im öffentlichen Verkehr wurde seither stetig ausgebaut. Von Beginn weg aber war klar, dass die Umsetzung der definierten Mobilitätsziele massgeblich vom Bau der Poya-Brücke abhängen wird. Die Verwirklichung des Projekts wird also nicht bloss zur Entlastung eines einzigen Stadtquartiers führen, sondern zur Umsetzung eines Gesamtverkehrskonzeptes beitragen. Dabei soll der öffentliche und der so genannte Langsamverkehr weiter gefördert und der motorisierte Individualverkehr in klarer geregelten Bahnen gelenkt werden.

Aus dieser Perspektive betrachtet hat das Projekt also viel Überzeugendes an sich. Kommt dazu, dass die Poyabrücke nach heutigem Wissensstand kein anderes Strassenbauprojekt in Frage stellt. Von daher ist auch der kantonale Konsens zu diesem Bauwerk gegeben. Trotzdem: Wie bei jedem anderen Strassenbauvorhaben vergleichbarer Grösse äussern Kritiker des Projekts Zweifel bezüglich Linienführung sowie bezüglich Natur- und Landschaftsschutz. Zudem prallen auch im vorliegenden Fall die Interessen der Allgemeinheit und jene der betroffenen Anwohner aufeinander. Denn das Palatinat-Quartier wird durch den Bau der Poyabrücke seinen idyllischen Charakter zumindest teilweise einbüssen und auf verschiedenen
 Strassenabschnitten in unmittelbarer Nähe der Brücke wird mit Mehrverkehr zu rechnen sein. Hier sind entsprechende bauliche Massnahmen zum Schutz der Anwohner und nötigenfalls Entschädigungen an die Landeigentümer angezeigt.

Von zentraler Bedeutung sein wird zudem die Umsetzung der verkehrstechnischen Begleitmassnahmen zur Poyabrücke, auf die sich der VCS und die beteiligten Behördestellen im Rahmen des Einspracheverfahrens kürzlich geeinigt haben. Hier muss alles daran gesetzt werden, um eine blosse Verlagerung des Verkehrs in andere Quartiere zu verhindern.

Angesichts der entsprechenden Zusicherungen sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein Ja zur Poyabrücke gegeben. Alles andere als eine klare Zustimmung am 24. September wäre angesichts des bestehenden Konsenses eine grosse Überraschung. Das Bauwerk wird zwar nicht alle Probleme auf einmal lösen. Es wird aber die Initialzündung sein für einen weiteren Entwicklungsschritt in verkehrs- und wirtschaftspolitischer Hinsicht.
Von CHRISTOPH NUSSBAUMER










Donnerstag 14. September 2006, Bezirke


Die Stadt im Grünen

Die Stadt im Grünen oder die perfekte Täuschung könnte der Kanton Freiburg seine Informationsbroschüre zur Poyabrücke betiteln. In der Mitte des Heftes blickt uns eine Ansicht von Freiburg entgegen, wie sie ein Tourismusbüro nicht besser gestalten könnte. (So viel Grün würden wir uns für Grossfreiburg wünschen!)
Weshalb wohl verwendet das Baudepartement zur Darstellung der Lage der
Poyabrücke nicht die modernen computergestützten Techniken, welche ein reales Bild vermitteln würden? Wurde etwa aus «Kostengründen» ein altes Bild aus der Anfangszeit der Poyabrückenplanung gewählt? Oder möchten die Verantwortlichen uns suggerieren, dass die Poyabrücke einfach ins Grüne führt und mit der Umfahrung der Altstadt keine Aussenquartiere und kein Grossfreiburg vom Poyabrückenverkehr betroffen sein werden?
Entspricht die geplante
Poyabrücke wirklich der perfekten Integration, wie es uns die Bildlegende weismachen will?
Peter und Esther Stoll-Nabholz, Tentlingen














Mittwoch 13. September 2006, Bezirk


briefe an die fn
Unreifes Projekt

Die wenigsten Stimmbürger haben bemerkt, dass bei einem Bau der Poyabrücke die Zähringerbrücke für den privaten Personenverkehr gesperrt würde. Was dies bedeutet: Der Verkehr vom Sensebezirk wird zu 80 Prozent über eine Schnellstrasse direkt nach St. Leonhard geleitet. So weit, so gut, aber was geschieht ab dort? Die geplanten flankierenden Massnahmen werden unmöglich diesen Verkehrsandrang verdauen können. Wer schon die Autobahnausfahrt Freiburg Nord gegen 17 Uhr genommen hat um ins Stadtzentrum zu gelangen, kann sich das gut vorstellen. Der Verkehr staut sich über 7 km ab St. Leonhard Richtung Zentrum. Mit der Poyabrücke wird die schon jetzt überlastete Strecke noch mehr belastet. Der aktuelle Stau wird noch verschärft und vor allem voraussichtlich den ganzen Tag andauern. Statt die Poyabrücke mit effizienten Park-and-Ride-Projekten zu koppeln, spekulieren die Planer auf eine Selbstlösung des Problems. Wenn wenigstens die Zähringerbrücke offen bliebe, wäre der Verkehr über mehrere Stadtzufahrten auf natürliche Weise reguliert.
Zu denken gibt vor allem auch, dass die Stadt in Bürglen für die nächsten zehn Jahre Bauland frei gibt für rund 3000 zusätzliche Einwohner. Diese werden alle den Umweg über den Schönberg zur
Poyabrücke nehmen müssen. Die schon jetzt überlastete Zufahrt über Marly-Perollesbrücke wird kaum eine Alternative sein. Und zuletzt: Wer weiterhin hofft, über den Schleichweg Loretto in die Stadt gelangen zu können, muss hier informiert werden, dass auch dieser Zugang bald für den Privatverkehr gesperrt sein wird.
Das Projekt
Poyabrücke ist mit den geplanten Sperrungen deshalb keine Entlastung für den Stadtverkehr. Es ist nur eine Umlagerung des Problems vom Burg- ins Juraquartier. Warum werden nicht mindestens gleichzeitig Park-and-Ride-Anlagen in Bürglen, Schönberg, St. Leonhard und Marly geplant? Nur so wäre das jetzige Projekt tragbar. Deshalb sage ich lieber Nein zur Poyabrücke. Das Argument, dass sonst Bundessubventionen verloren gehen, verhält nicht. Viel mehr werden unnötig Millionen in ein unreifes Projekt vergeblich investiert.
Paul Mülhauser, Oberschrot









Mittwoch 13. September 2006, Bezirke


Briefe an die FN
Poya durch die Velospeichen

Der VCS - in Zusammenarbeit mit IG-Velo-Vorstandsmitgliedern - hat wesentlichen Anliegen der Velofahrenden neues Leben eingehaucht (FN vom 25. August). Behörden und VCS haben eine Vereinbarung geschlossen, die auch Massnahmen zu Gunsten der sanften Mobilität vorsieht. Das ist gut so. Ich denke, dass die VelofahrerInnen diese «flankierenden Massnahmen» begrüssen und dafür dankbar sind.
Dennoch eine etwas kecke Frage: Sollten diese Massnahmen nicht selbstverständlich sein? Der Veloweg entlang den Schienen zwischen Bahnhof und St. Leonhard ist in der Freiburger Ortsplanung seit 1992 eingetragen. Ein Augenschein in der Murtengasse zeigt, dass hier «etwas» unternommen werden muss. Gewiss, es ist einfacher, solche notwendigen und nützlichen Massnahmen zu fordern, als sie zu realisieren. Es ist aber definitiv richtig, Ingenieurwissen und Gelder in die sanfte Mobilität zu investieren.
Im weiteren Umfeld der
Poya verbleiben viele Fragezeichen. Wie sieht es mit der Bernstrasse aus? Velofahrende erleben hautnah riskante Überholmanöver. Kein Wunder, wenn hier Velos auf dem Trottoir fahren. Unfein. Oder wie wärs mit einem Rampen-Update der «Baukunst» am Grandfey-Viadukt, so dass es für Kinderwagen, Rollstühle und Veloanhänger kompatibel würde? Et cetera.
Zurück zur
Poyabrücke. Sie brächte auch eine neue Veloverbindung zwischen Schönberg/Sensebezirk und dem Agy-Plateau mit seinen wachsenden Infrastrukturen und dahinter liegenden Ausflugszielen. Der Verkehrsstress in Teilen der Stadt (leider nicht überall), so rechnen Ingenieure vor, sollte deutlich abnehmen. Das dürfte nicht nur Velofahrende freuen.
Ja, aus «Velo-Sicht» brächte also die
Poyabrücke ein interessantes Massnahmenpaket. Entscheidend ist, dass Stadt, Agglomeration und Kanton gemeinsam noch konsequenter vorgehen für ein sicheres Velo- und Fusswegnetz sowie für praktische Infrastrukturen zu Gunsten der sanften Mobilität. Das kommt Kindern, Familien, Sportlern, Senioren, Anwohnern, Kunden des lokalen Gewerbes - eigentlich allen - zugute. Diese Investitionen haben zunehmenden Grenznutzen. Jede geschlossene Lücke und aufgehobene Gefahrenstelle erhöht die Attraktivität des bisher Realisierten.
Vielleicht darfs für den «Langsamverkehr» auch mal ein bisschen mehr sein als «flankierende Massnahmen». Zum Wohle der Lebensqualität und der gesamten Mobilität.
Marcel Gutschner, Präsident IG Velo, Freiburg








Montag 11. September 2006, Bezirke


Poyabrücke löst keine Probleme

Anders als der Leserbriefschreiber vom 7. September habe ich schwerwiegende Gründe ästhetischer, urbanistischer, architektonischer und naturschützender Art für ein klares Nein zur Poyabrücke. Den Viadukt von Millau mit seiner 2460 m Länge, 245 m Höhe und der Pfeilerspitze von 343 m über der Taltiefe mit einer 851 m langen und 70 m hohen Brücke in hügeligem Stadtgebiet zu vergleichen, ist purer Unsinn, etwa so wie wenn man einen Wolkenkratzer von Amerika mit einer Waldhütte im Muscherenschlund vergleicht.
Ein 1989 ausgewähltes Projekt mit Tunnel und Galerie 2008 ausführen, nachdem inzwischen St. Leonhard für 32 Mio. Franken zu einem wichtigen Sportzentrum ausgebaut wird, daneben in Agy die neuen Einkaufszentren entstanden sind und da neue Quartiere geplant werden, und dabei alles mit einer Vier-Pisten-quasi-Autobahn zerteilen und noch eine SBB-Haltestelle über der Einmündung des Brückentunnels vor der Baskethalle und dem Festsaal einfügen, macht städtebaulich und konstruktionsmässig gesehen keinen Sinn.
Mit dem gegenwärtigen
Poya-Projekt wird die letzte noch intakte Grünfläche und das letzte Naherholungsgebiet der Poya und des Palatinats kaputt gemacht. Da kann man einfach nur Nein stimmen, vor allem, weil es zur Lösung des Verkehrschaos in der Stadt und für den Bau eines neuen Saaneübergangs andere und bessere Lösungen gibt. Severin Zbinden, Freiburg





Montag 11. September 2006, Kanton


Ja zum Kredit für die Poya-Brücke


Die EVP Freiburg begrüsst die Entlastung der Innenstadt Freiburgs durch den Bau der Poya-Brücke. Speziell die Fussgänger und Velofahrer würden davon profitieren. «Allerdings ist es mit dem Bau der Brücke nicht getan. Die EVP fordert ein ganzheitliches, durchdachtes Konzept, das auch den öffentlichen Verkehr mit einbezieht.» Damit in der Stadt Freiburg die Lebensqualität steige, brauche es nebst weniger Verkehr ein attraktives Stadtleben mit fussgängerfreundlichen Zonen, Velostreifen sowie ein besser ausgebautes ÖV-Netz. FN/Comm.







Samstag 9. September 2006, Kanton


Resolution für Infrastrukturfonds

Die SP-Delegierten haben einstimmig eine Resolution an die Adresse des Staatsrates verabschiedet. Darin wird die Kantonsregierung aufgerufen, bei den Freiburger Bundesparlamentariern zu intervenieren, damit diese beim Infrastrukturfonds dem Ständeratsvorschlag und nicht der Variante der Kommission des Nationalrates zustimmen. Die Annahme des Infrastrukturfonds durch die eidgenössischen Räte ist Voraussetzung, dass der Bund den vorgesehenen Beitrag an das Poya-Projekt gewährt, und dies ist wiederum Voraussetzung, dass das Vorhaben überhaupt realisiert wird.
Gemäss Resolutionstext sind die Investitionen in der vom Ständerat genehmigten Variante ausgewogen auf das Strassennetz und die Verbesserung des öffentlichen Schienenverkehrs in den Agglomerationen verteilt. Die Mehrheit der Nationalrats-Kommission habe nun den Strassenanteil wieder einseitig um drei Mrd. aufgestockt, was das Ganze gefährden könnte mit gravierenden Folgen für den Kanton Freiburg. wb









Freitag 8. September 2006, See


Vorbehalte bei Poyabrücke

«Zur kantonalen Vorlage über den Bau der Poyabrücke hat der Vorstand der SP See in einer eng ausgegangenen Abstimmung die Ja-Parole beschlossen, allerdings mit einem Vorbehalt», schreibt die Partei. Bedenken hegt die Bezirkspartei angesichts einer möglichen Richtungsänderung in dem Sinne, dass der Kredit seitens des Bundes mit massiven Zuschüssen für den Autobahnbau aufgestockt werden könnte. Zeichen in diese Richtung habe es jedenfalls in der Kommission des Nationalrats gegeben, heisst es. «Sollte es zu einer zweiten Avanti-Vorlage kommen, trotz des wuchtigen Volks-Neins im Februar 2004, so behält sich die Partei vor, trotz ihrem Ja zur Poya-Brücke ein allfälliges Referendum zu unterstützen.»









Freitag 8. September 2006, Bezirke


briefe an die fn
Absoluter Unsinn

Als Sportler und Vater von drei Sport treibenden Kindern kann ich nur ein grosses und überzeugtes Nein sagen zur Poyabrücke. Da wurde für über 20 Millionen Franken der Ausbau von St. Leonhard zu einem grossen Sportzentrum beschlossen, mit einem grossen Stadion, zwei Eishockeyhallen, drei Fussballfeldern, einer grossen Baskethalle und einer Festhalle. Daneben liegen der Friedhof und das Schlachthaus. So weit so gut. Nun soll aber da mitten hinein der Ausgang der Poya-brücke mit einem vierspurigen Autobahnzubringer, der alles in zwei Teile teilt, gepfercht werden. Und dazu kommt noch die neue Bahnhaltestelle für Sportler und Fans genau über dem Brückentunnel mit Rotlicht. Ein absoluter Unsinn. Wer schon einmal einen Match besucht hat oder als Autofahrer bei Spielbeginn oder bei Spielende in St. Leonhard druchfahren musste, kennt das jeweilige Chaos. So wie alles geplant ist, ist der einvernehmliche Umgang von Fussgängern und Autos einfach nicht zu bewältigen. Und dabei wäre es möglich, die Brücke etwas nach Osten zu drehen und alles wäre viel einfacher, weil es da noch keine Überbauungen gibt. Unter solchen Umständen kann ich wirklich nur ein grosses und überzeugtes Nein sagen zum vorgelegten Poya-Projekt, vor allem wegen meiner Sport treibenden Kinder und der heutigen Jugend, aber auch wegen der vielen Sportfans von heute und morgen.
Hermann Jungo, Freiburg












Mittwoch 6. September 2006, Agglomeration


Konkrete Ziele vor Begleitmassnahmen

Informationsabend in Freiburg über die Poyabrücke
Die Begleitmassnahmen zur Poyabrücke liegen den Freiburgerinnen und Freiburgern besonders am Herzen. Dies hat der Informationsabend des Staatsrats in der Stadt Freiburg gezeigt. Beat Vonlanthen konnte sie aber beruhigen.
Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Auf ihrer Pilgerreise durch den Kanton Freiburg verkünden Staatsrat Beat Vonlanthen und Kantonsingenieur Claude Morzier in diesen Tagen die frohe Botschaft von der Poyabrücke. Am Montagabend haben sie in Freiburg angehalten und den rund 70 Anwesenden politische, technische und finanzielle Aspekte aufgezeigt.
«Es ist eine Brücke des Dialogs und eine Brücke für die Zukunft», zeigte sich Vonlanthen überzeugt. Alles sei gut durchdacht, und es sei «das richtige Projekt zur richtigen Zeit und am richtigen Ort». Mit den 58 Millionen Franken, die zur Abstimmung kämen, würden Brücke, Anschlusstunnel und Ausbau der Murtenstrasse zwischen St. Leonhard und Autobahn auf vier Spuren bewerkstelligt. Der Bund übernehme weitere 60 Mio. Franken.
Ausserdem würden laut Vonlanthen bis zu 15 Mio. Franken für Begleitmassnahmen bereitgestellt - 7,5 Millionen vom Bund sowie bereits fürs Budget 2007 vom Gemeinderat vorgesehene 3,5 Millionen von der Stadt Freiburg. Hier nun kamen die kritischen Stimmen aus der Zuhörerschaft: Fürs Schönbergquartier, das bis zu 20 Prozent mehr Verkehr bekäme, werde nichts getan, die Autofahrer würden sowieso durch die Unterstadt und andere Quartiere ausweichen, und schliesslich sei auch Granges-Paccot massiv betroffen.
Gemäss Kantonsingenieur Morzier stehen viele Optionen bereit, aber im Mittelpunkt seien die Ergebnisse und nicht die Massnahmen. «Vor der Eröffnung der
Poyabrücke wird auf allen Quartierstrassen der Verkehr gemessen und auf dieser Stufe plafoniert. Falls dann die Brücke Mehrverkehr zur Folge hat, setzt die Stadt konkrete Massnahmen um. Massnahmen sind ja nur da, um Ziele zu erreichen», sagte Morzier. Er versprach, dass die Quartiere keine Negativfolgen der Brücke zu spüren bekämen, auch wenn heute noch keine Massnahmen vorgestellt würden. Auch im Schönberg würden bei erhöhten Lärmbelastungen Lärmschutzwände aufgestellt sowie Fenster ausgetauscht.
Nach dem Bau der
Poyabrücke wird die Zähringerbrücke nur noch für Busse und den Langsamverkehr befahrbar sein. Warum man nicht beides für Autos offen lasse, wollte ein Bürger wissen. «Mit einer Umlagerung der Autos gibt es in Freiburg keine Mobilitätslösung», sagte Morzier. Eine solche sei nur mit Einbezug des öffentlichen Verkehrs möglich. Und die Leute würden nur umsteigen, wenn das Burgquartier entlastet und der öffentliche Verkehr hier leistungsfähiger und schneller sei.
Kritisiert wurde auch der Oberamtmann des Broyebezirks, bei dem schon bald zwei Jahre das Dossier der Begleitmassnahmen rund um die Einbahn-Bahnhofstrasse blockiert ist. Deshalb konnten z. B. die geplanten Umsteige-Parkplätze vor der Stadt (P+R) noch nicht umgesetzt werden.
Kritik an die Referenten kam von Architektenseite. Diese hatten im Vorfeld ein Moratorium gefordert, da das Projekt nicht genügend ausgearbeitet sei. Dies sei unmöglich, sagte Vonlanthen. So würde es keine Bundessubventionen geben. Auch wenn ein Anwesender das «nicht sehr gute Projekt zum nicht sehr guten Zeitpunkt und am nicht sehr guten Ort» kritisierte, war die Opposition gegen das Projekt eher gering. Auch die Bevölkerung der Stadt steht offenbar hinter dem Projekt.










Dienstag 5. September 2006, Kanton


«Dem Kanton geht es gut»

GV der Freiburgischen Industrie-, Dienstleistungs- und Handelskammer
Sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich geht es dem Kanton Freiburg gut. So lautet die Quintessenz einer Studie, welche die Freiburger Handelskammer in Auftrag gegeben hat. Anlässlich der GV am Montag im Forum Freiburg wurde sie vorgestellt.
Von IRMGARD LEHMANN
Eingangs seiner Ansprache brachte Charles Phillot, Präsident der Freiburgischen Industrie-, Dienstleistungs- und Handelskammer vorerst die Abstimmungsvorlagen zur Sprache: Die Handelskammer unterstützt den Bau der Poyabrücke und wird sich allenfalls auch für die Umfahrung von Düdingen einsetzen, meinte Phillot. Vehement widersetzt sich die Institution allerdings der Kosa-Initiative «Sie täuscht das Volk und löst in keiner Weise die Finanzierungsprobleme der AHV», sagte Phillot zu den 550 Anwesenden.










Dienstag 5. September 2006, Bezirke


brief an die fn
Gute Gründe

Eine Carfahrt durch das französische Zentralmassiv von Clermont-Ferrand nach Montpellier hat es mir gestattet, den neuen Autobahnviadukt von Millau zu bestaunen. Der wie die geplante Poyabrücke als Schrägseilbrücke gebaute Viadukt überquert das weite Tal des Tarn in 270 Meter Höhe. Es ist ein Bauwerk von unglaublicher Schönheit, welches eindeutig beweist, dass sich dieser Brückentyp nicht nur zur Überquerung von Flussmündungen im Flachland eignet, sondern auch in gebirgigen Gegenden mit tiefen Tälern eine sehr ästhetische Lösung darstellt.
Das Freiburger Volk ist am 24. September dazu aufgerufen, den Kredit für den Bau der
Poyabrücke zu genehmigen. Ästhetische Bedenken gegen das Projekt sind sicher fehl am Platz. Es ist ein durchaus zeitgemässes Vorhaben, welches endlich gestatten wird, das historische Zentrum unserer Hauptstadt würdig zu gestalten. Ein Grossteil des Sensebezirks und das Schönbergquartier erhalten damit einen direkten Zugang zur Autobahn und zu den Sportanlagen von St. Leonhard. Der Bau dieser Brücke und die geplanten Begleitmassnahmen sollten zudem den Transitverkehr durch die Verkehrsadern von Freiburg und Düdingen wesentlich vermindern.
All diese Gründe sprechen für die vorbehaltlose Genehmigung des Kredits, umso mehr als der Staat über die nötigen Mittel verfügt und diese Investition keine anderen Projekte gefährdet. Und nebenbei sei dem Strassenbauamt und unserem Baudirektor für die ausgezeichnete Informationsbroschüre gratuliert.
Bernard Garnier, Freiburg









Samstag 2. September 2006, Kanton


Einstimmiges Ja zur Poyabrücke

Keine Überraschung bei den Parolen der kantonalen FDP
Wie die Schweizer FDP empfehlen die Freiburger FDP-Delegierten, die Kosa-Initiative abzulehnen und das neue Ausländer- sowie das Asylgesetz anzunehmen. Die Freisinnigen stehen zudem 100-prozentig hinter der Poyabrücke.
Von CHRISTIAN SCHMUTZ
Die Parolenfassung für die Poyabrücke und gegen die Kosa-Initiative hätte klarer nicht ausfallen können. Nicht eine einzige Gegenstimme oder Stimmenthaltung war am Donnerstagabend in Corminboeuf auszumachen.
Vonlanthen sprach über die Poyabrücke
«Es ist ein sehr nachhaltiges Projekt», sagte CVP-Staatsrat Beat Vonlanthen den 67 FDP-Delegierten. Wirtschaftlich sorge es für ein starkes Zentrum, sozial sei der attraktivere öffentliche Verkehr und umweltbewusst der reduzierte Verkehr im Burgquartier. Nur wenn bis Ende 2008 Baubeginn sei, würde die Hälfte von Poyabrücke, Anschlusstunnel und vierspuriger Murtenstrasse auch vom Bund bezahlt. Dazu müssten die Gemeinden gezielte Rahmenmass-nahmen treffen. Insgesamt geht Vonlanthen von rund 15 Mio. Franken aus, die für Begleitmassnahmen zur Verfügung stehen. So könne eine Verlagerung des Verkehrs in die Quartiere verhindert werden. Und auch die St.-Leonhard-Kreuzung sei so konzipiert, dass sie mit pessimistischen Prognosen bis 2020 genügend Kapazität habe, sagte der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektor.










Freitag 1. September 2006, Agglomeration


Appell an die Solidarität

Baudirektor Beat Vonlanthen und Kantonsingenieur Claude Morzier sind zurzeit auf Informationstour zum Projekt Poyabrücke. Rund 40 Personen besuchten in Tafers die Veranstaltung.

Staatsrat Beat Vonlanthen erwartet bei der Abstimmung über das
Poya-Projekt ein überzeugtes Ja und appellierte in seinem Referat an die Solidarität des ganzen Kantons. Er zerstreute denn auch die Bedenken, dass die Poyabrücke Strassenbau-Projekte in anderen Regionen gefährden könnte. So wies er darauf hin, dass ein Dekret für eine Verkehrsstudie für den Unteren Sensebezirk in Vorbereitung sei. Auf Veranlassung des Gemeindeverbandes Region Sense wird die Studie auf den ganzen Bezirk ausgeweitet. Der Baudirektor hofft, dass diese Studie in zwei bis drei Jahren Antworten liefert zur Lösung der Verkehrsprobleme in Düdingen, Flamatt, Schmitten usw.
Keinen Zusammenhang sieht der Baudirektor zwischen der
Poyabrücke und einem allfälligen neuen Autobahnanschluss in Fillistorf. Er macht sich keine Hoffnung, dass der Bund auf ein entsprechendes Begehren, wie es in der Diskussion aufgeworfen wurde, überhaupt eintreten würde.
Er zerstreute auch die Bedenken, dass der Bahnhof Freiburg nach dem Bau der
Poyabrücke und der Schliessung der Zähringerbrücke für den privaten Verkehr vom Sensebezirk her nur noch schlecht erreichbar wäre. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass Verhandlungen in Gang seien für die Erstellung einer neuen Bahn-Haltestelle im St. Leonhard.
Noch nicht geklärt ist gemäss den Ausführungen des Baudirektors die Frage, wie die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Man müsse jedenfalls im Auge behalten, dass auch Arbeiten im Kanton bleiben. ja








Donnerstag 31. August 2006, Kanton


CSP steht hinter der Poyabrücke

Nein zum Asyl- und Ausländergesetz, Ja zur Kosa-Initiative
Die knapp 30 Delegierten der CSP des Kantons Freiburg haben sich am Dienstag in Attalens einstimmig für den Bau der Poyabrücke ausgesprochen. Einstimmig fiel auch das Nein zum Asyl- und Ausländergesetz aus, die Kosa-Initiative wurde klar angenommen.
Von ARTHUR ZURKINDEN
Vorgestellt wurde das Poya-Projekt vom VCS-Mitglied und Generalrat Pierre-Olivier Nobs. Er wies nicht nur auf die Vorteile der Brücke hin, sondern erwähnte ebenfalls deren Nachteile. Dennoch empfahl er den Delegierten, das Projekt anzunehmen, vor allem auch, weil er den Versprechen von Baudirektor Beat Vonlanthen bezüglich Begleitmassnahmen glaubt. Diese Massnahmen können beispielsweise in einer Ampel bestehen, die auf Rot bleibt, weil während einer gewissen Zeit nur eine beschränkte Anzahl Fahrzeuge durch ein Quartier gelassen werden.
Für Pierre-Olivier Nobs ist es wichtig, dass eine Strategie entwickelt wird, damit in der Stadt Freiburg eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens verhindert wird. Er würde u. a. eine Park-and-Ride-Anlage im Schönberg-Quartier begrüssen, damit die Bewohner vermehrt auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen.
Ein Konzept ausarbeiten muss die Stadt Freiburg auch, um zusätzlich in den Genuss von Bundesgeldern für den Agglomerationsverkehr zu kommen. Laut Michel Monney, ebenfalls VCS-Mitglied, hat die Cutaf zwar ein solches Konzept erarbeitet, doch sei es in Bern noch als ungenügend beurteilt worden. Vor allem auf dem Gebiet der sanften Mobilität (Velos, Fussgänger) muss noch einiges geplant werden.








Mittwoch 30. August 2006, Bezirke


brief an die Fn
Aufgezwungenes Brückenprojekt

Ich habe fast einen Herzschlag bekommen, als ich in der Zeitung das Bild der sogenannten Poya-Brücke sah. Das darf doch nicht möglich sein: Ein solches Monstrum soll in die einzige in der Stadt Freiburg noch einigermassen intakten Naturecke über die grünen Saaneauen und Saanenschluchten hineingezwängt werden. Und dann noch eine Galerie dem Poyahügel entlang und einen Tunnel unter dem Poyapark mit den Jahrhunderte alten Bäumen. Da geht doch alles kaputt und die Bewohner der Stadt haben keinen einzigen ruhigen, grünen und gemütlichen Naherholungsplatz mehr. Wo sollen dann die Mütter mit dem Kinderwagen und den kleinen Kindern hin? Wo sollen dann die älteren und etwas gebrechlichen Leute hin zum Spazieren? Ich bin überzeugt, dass unsere jungen und tüchtigen Architekten und Ingenieure eine bessere Lösung anbieten können als das, was uns da vom hohen Staatsross her aufgezwungen werden soll mit einem Jahrzehnte alten Projekt. Freiburg galt doch bisher immer als Stadt der Kunst, der beeindruckenden Denkmäler und der Geschichte. Wir müssen nun wirklich etwas tun, um unseren Kindern und Grosskindern eine noch lebenswerte und anständige Stadt zu hinterlassen. Darum müssen wir das vorgelegte Poyabrückenprojekt zurückweisen und kräftig NEIN stimmen. Eliane Zbinden, Freiburg















Donnerstag 17. August 2006, Sense

St. Leonhard als Schwachpunkt?

Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen befürchtet Mehrverkehr
Der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen ist grundsätzlich für die Poyabrücke. Die Mitglieder befürchten aber, dass die Kreuzung St. Leonhard in den Hauptverkehrszeiten überlastet sein wird und der Verkehr nach Düdingen ausweicht. Der Verein präsentiert Lösungen.

Von JEAN-LUC BRÜLHART
Eine klassische «Ja, aber»-Situation ist der Bau der Poyabrücke für den Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD). Ja, weil Düdingen durch die Brücke vom Verkehr entlastet wird; aber, weil das Projekt nach Ansicht des VOVD einen wesentlichen Schwachpunkt aufweist: die St.-Leonhard-Kreuzung. «Wenn die Kreuzung nicht richtig funktioniert, fahren die Automobilisten aus dem Sensebezirk wieder über Düdingen auf die Autobahn», ist Bruno Baeriswyl, Präsident des VOVD, überzeugt.

Das Problem sei, dass sich zwischen der Tunnelausfahrt und der Kreuzung Rückstau bildet, wenn der Verkehr nicht abgeleitet wird. Mit seinem Rekurs hat der Verein den Kanton bewogen, 95m und nicht nur 65m vorzusehen zwischen Tunnelausfahrt und Ampeln. Die Planer rechnen damit, dass täglich 27 000 Fahrzeuge über die Brücke fahren werden.
Zusätzlicher Tunnel gefordert
Aber eigentlich hat der Verein eine neue Idee präsentiert. Es sei zusätzlich stadteinwärts vom Poya-Tunnel aus unterirdisch ein Rechtsabzweiger zu bauen mit einem Ausgang nahe dem Autobahnanschluss. Die Kosten: sechs Millionen Franken. Damit würde die St.-Leonhard-Kreuzung nur von Lenkern benutzt, die ins Stadtzentrum wollen, nicht aber von denen, die zur Autobahn oder Richtung Murten fahren. Der Kanton habe die Ideen wohlwollend aufgenommen («Sie haben uns sogar gratuliert»), der Vorschlag sei geprüft, der VOVD-Rekurs aber trotzdem abgelehnt worden.

«Erkennt der Kanton den Planungsfehler erst später, wird der Bau des zusätzlichen Tunnels um einiges teurer», sagt Erwin Luterbacher, Sekretär des VOVD. Leider werde aus finanzpolitischen Gründen das Projekt vorangetrieben, ohne Alternativen zu prüfen.

Der Vorschlag, die drei Spuren auf der Brücke flexibel zu handhaben (am Morgen zwei Spuren Richtung St. Leonhard, am Abend Richtung Schönberg) wurde von Staatsrat Beat Vonlanthen bestätigt.

Plan B
Sollte der Kredit für die Poyabrücke am 24. September vom Stimmvolk abgelehnt werden, so hat der VOVD, der in der Verkehrskommission des Gemeindeverbandes Region Sense Einsitz hat, auch gleich eine Alternative bereit. Sie ist nicht ganz neu, aber für den VOVD immer noch aktuell: eine Verbindung schaffen zwischen Kastels und der Autobahn A12 in Räsch. Dieses Projekt kostet gemäss VOVD 40-50 Millionen Franken, was einem Drittel des Poyabrücken-Projekts entspricht. «Mit unseren Vorschlägen lässt sich Geld sparen. Wenn schon investieren, dann richtig», sagt Luterbacher. Die ober- und unterirdisch geführte Fahrbahn würde zwar Kulturland beanspruchen, aber schon heute werde das Land durch Kiesabbau ausgebeutet. Die neue Strasse wäre Teil eines äusseren Rings um die Stadt Freiburg, und in dieser Variante bliebe die Zähringerbrücke für den Individualverkehr ebenfalls gesperrt.

Keine allgemein gültigen Kriterien
«Es heisst immer, es sei schwierig, dass neue Autobahnanschlüsse bewilligt würden. Aber das stimmt nicht unbedingt», sagt Erwin Luterbacher. Für den Abtransport des Lotharholzes war in Räsch bereits eine Sonderbewilligung erteilt worden. Es gibt zwar keine eindeutigen und allgemein gültigen Kriterien für den Bau eines neuen Anschlusses, aber der Bund berücksichtigt wirtschaftliche Aspekte wie auch Fragen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes. Die Schweiz hat eine der grössten Autobahnanschlussdichten der Welt.

Regional denken
Grundsätzlich will der VOVD die Verkehrsfragen überregional anpacken. «Jede Gemeinde denkt leider nur an sich», stellt der VOVD fest. Ein neuer Autobahnanschluss in Fillistorf wäre so ein überregionales Projekt. Damit würde gemäss VOVD nicht nur die Kreuzung St. Leonhard in Freiburg entlastet, sondern auch die Dorfzentren von Düdingen und Flamatt. Der Verein wünscht sogar eine direkte Verbindungsstrasse zwischen Berg bei Schmitten und der Autobahn A12 bei Fillistorf. «Eine neue Region wird erschlossen, was auch gut sein kann für die Wirtschaftsförderung.» Zwischen Flamatt und Freiburg würde so eine neue Wirtschaftregion erschlossen welche Platz für KMU’s, Handwerksbetriebe und Wohnungen bieten könnte.
Der VOVD existiert seit dem 24. März 2006 und ist aus der IGoVD (Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen) von Januar 2004 hervorgegangen. Nach Angaben von Bruno Baeriswyl erfreut sich der Verein grossen Zuwachses. «Wir wollen genug stark sein, um an der Gemeindeversammlung in Verkehrsfragen ein entscheidendes Wort mitreden zu können», erklärt Baeriswyl abschliessend. www.vovd.ch


Und die Umfahrung Düdingen?

Wenn die Poyabrücke für Düdingen die erwartete Entlastung bringt, ist keine Umfahrung nötig, ist der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) überzeugt. Er rechnet vor, dass der Durchgangsverkehr nur ein Drittel der täglich 15 000 Fahrzeuge ausmacht, die das Dorf passieren. Zwei Drittel des Verkehrs sei Zielverkehr (wer von auswärts mit dem Auto nach Düdingen fährt), Quellverkehr (Düdinger, die nach auswärts fahren) und Binnenverkehr (Verkehr mit Anfangs- und Endpunkt im Dorf). «Wir haben ausgerechnet, dass nur 30 Prozent der Düdinger die Umfahrung benützen würden», erklärt Erwin Luterbacher, Sekretär des VOVD. Die geplante Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss und der Kantonsstrasse Düdingen–Murten auf der Höhe von Luggiwil sei eine angemessene Massnahme. Weil der Bund den Abschnitt ins Nationalstrassenprogramm aufgenommen hat, übernimmt er 90 Prozent der Kosten. 10 Prozent fallen zu Lasten des Kantons. Baubeginn soll frühestens Anfang 2009 sein.

Der Grosse Rat hat Anfang 2004 Ja gesagt zu einer Gesamtstudie des Verkehrsproblems im Unteren Sensebezirk. Gemäss Kantonsingenieur Claude Morzier gilt das Augenmerk unter anderem der Umfahrung Gurmels und einer Variante zum Viadukt in Flamatt. Die Umfahrung Düdingen dürfe nicht isoliert betrachtet werden. Der Baubeginn für die Umfahrung Düdingen wäre aber erst nach Beendigung der Poyabrücke – also frühestens in sieben Jahren.
jlb







Freitag 25. August 2006, Agglomeration

Öffentliche Vorträge

Im Hinblick auf die Volksabstimmung vom 24. September organisiert der Kanton in allen Bezirken Informationsveranstaltungen. Unter dem Titel «Die Herausforderung eines kantonalen Projektes» stellt sich Baudirektor Beat Vonlanthen den Fragen der Bevölkerung in Bulle (29. August, Collège du Sud), Tafers (30. Aug., OS), Freiburg (4. September, NH Hotel), Neyruz (5. Sept., Hôtel de l'Aigle-Noir), Murten (6. Sept., OS), Domdidier (7. Sept., OS), Romont (11. Sept., Hôtel de Ville) und Châtel-St-Denis (12. Sept., Universalle). Die Vorträge beginnen jeweils um 20 Uhr.
Zusätzlich werden am Montag, 11. September, um 17 Uhr in der Ingenieurschule in Freiburg die neuen Technologien vorgestellt, die beim
Poyaprojekt angewendet werden. jlb







Freitag 25. August 2006, Agglomeration

VCS zieht Einsprache zurück

Poyabrücke
: Verkehrs-Club der Schweiz, Kanton und Stadt einigen sich
Einen Monat vor der Volksabstimmung zur Poyabrücke hat der VCS Sektion Freiburg seine Einsprache zu Gunsten einer Vereinbarung zurückgezogen. Noch sind aber beim Kanton 50 Rekurse von Privatpersonen hängig.
Von JEAN-LUC BRÜLHART
76 Rekurse und Bemerkungen waren eingegangen, nachdem der Kanton im Juni 2005 das Poyaprojekt öffentlich aufgelegt hatte. Eine Anzahl, die gemessen an der Grösse des Projektes im Rahmen liege, sagte Baudirektor Beat Vonlanthen. Eine gewichtige Einsprache konnte letzte Woche bereinigt werden - diejenige des VCS Sektion Freiburg. «Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Realisierung der Poyabrücke», zeigte sich Beat Vonlanthen an der Medienkonferenz vom Donnerstag erleichtert.
Brücke darf sich nicht negativ auswirken
Der Kanton und die Stadt verpflichten sich in der mit dem VCS eingegangenen Vereinbarung zur Umsetzung von Begleitmassnahmen. Mit diesen Massnahmen soll verhindert werden, dass nach dem Bau der Poyabrücke der Durchgangsverkehr auf die Nebenstrassen in den Quartieren ausweicht.
Um dies zu kontrollieren, wird die Verkehrsbelastung auf den Nebenstrassen kurz vor und dann während zwei Jahren nach der Eröffnung der Brücke gemessen. Es geht unter anderem um das Jura-Quartier, die Murtengasse und die Unterstadt. Ein Vergleich der Zahlen wird zeigen, ob und wie stark der Verkehr auf welchen Abschnitten zugenommen hat. «Wir wollten als Referenzzahlen das Verkehrsaufkommen von heute nehmen, mussten aber einen Kompromiss eingehen», sagte Michel Monney, Co-Präsident des VCS Sektion Freiburg.
In der Vereinbarung ist ebenfalls festgehalten, dass der Kanton für die Finanzierung der Begleitmassnahmen Bundessubventionen beantragt.
Neuer Veloweg und breiterer Tunnel
Die Stadt Freiburg ihrerseits verpflichtet sich, im 2007 3,5 Millionen Franken zu budgetieren für Begleitmassnahmen. Konkret fordert der VCS die Einrichtung eines Radweges zwischen Stadtzentrum und St. Leonhard. Der Weg entlang der Bahnstrecke ist momentan Fussgängern vorbehalten. Gemäss Syndic Pierre-Alain Clément wird der Betrag als Investition der Kategorie III ins Budget aufgenommen. «Dies bedeutet, dass eine Botschaft folgen muss», so Clément. Das letzte Wort hat aber der Generalrat Freiburg. Bereits mit der Genehmigung des Teilverkehrsrichtplans im Juni 2005 hatte sich die Stadt verpflichtet, eine Verkehrszunahme in den Quartieren zu vermeiden. Sollten die Begleitmassnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, werden sie verstärkt.
Weiter hat sich der Gemeinderat der Stadt verpflichtet, die Sicherheit für Velofahrer in der Murtengasse zu verbessern und den geplanten Tunnel für Radfahrer und Fussgänger unter dem Bahndamm der SBB im St. Leonhard zu vergrössern.
Die Privaten zuletzt
Vier Gemeinden hatten gegen das Projekt rekurriert. Mit Tafers und Villars-sur-Glâne konnte der Kanton bereits Einigungen erzielen, mit Givisiez und Granges-Paccot scheint es ebenfalls auf gutem Weg zu sein. Ihre Forderung: die Autobahn A 12 auf der Höhe von Chamblioux zu decken und ebenfalls eine Autobahneinfahrt vorzusehen. Für beide Anliegen wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern des Bundes ein Aktionsplan erstellt. «Der Bund hat Bereitschaft signalisiert, das Projekt zu prüfen.»
Trotzdem: Noch sind rund 50 Einsprachen von Privatpersonen aus dem Palatinat- und dem Schönberg-Quartier nicht behandelt. «Öffentliches und privates Interesse gehen hier offensichtlich auseinander», bemerkt Kantonsingenieur Claude Morzier. Ziel sei es, so Vonlanthen, den Rekurrierenden bis Ende Jahr eine Antwort zu geben. «Ihnen bleibt dann immer noch der Weg ans Verwaltungsgericht», so der Baudirektor. Er räumt ein, dass der Kanton über wenig zeitlichen Spielraum verfügt. Voraussetzung für die Bundessubventionen (60 Millionen Franken) ist ein Beginn der Bauarbeiten vor Ende 2008. «Ohne Subvention, keine Brücke», stellt Vonlanthen klar.
Die Bundes-Subventionen stammen aus dem Infrastrukturfonds für dringliche Projekte (2,3 Milliarden Franken). Bereits hat der Ständerat Ja gesagt zu diesem Fonds. Die Debatte im Nationalrat findet während der Herbstsession statt.


Begleitmassnahmen garantiert

Der VCS zieht seine Einsprache gegen die
Poyabrücke zurück
Der VCS Sektion Freiburg hat mit dem Kanton und der Stadt eine Vereinbarung unterzeichnet und zieht somit seine Einsprache gegen die Poyabrücke zurück.

FREIBURG. Der VCS Sektion Freiburg hatte gegen die
Poyabrücke rekurriert, weil er ohne verbindliche Begleitmassnahmen eine Verlagerung des Verkehrs in die Quartiere befürchtet. Mit dem Kanton und der Stadt Freiburg wurde eine Einigung gefunden und eine Vereinbarung unterzeichnet, wie die Parteien am Donnerstag an der Medienkonferenz bekannt gegeben haben.
Der Gemeinderat der Stadt Freiburg verpflichtet sich im Budget 2007, 3,5 Millionen Franken vorzusehen für entsprechende Begleit- und Verkehrsberuhigungsmassnahmen. Weiter wird der Kanton dem Bund ein Subventionsgesuch für die Massnahmen unterbreiten. Nicht zuletzt wird entlang der Bahngeleise zwischen St. Leonhard und Stadtzentrum ein Veloweg eingerichtet. Der VCS hatte ebenfalls gefordert, dass die Massnahmen gleichzeitig mit der Eröffnung der Brücke in Kraft treten werden. jlb







Samstag 19. August 2006, Bezirke

Brief an die FN

Sachfremde Argumentation

Mit einer schönen Studie für das Jahr 2020 wird Werbung gemacht für die Poya-Brücke. Da werden z.B. Zahlen genannt wie Walriss-Grenette (-47 % Verkehr), Walriss (-10 % Verkehr) usw. Was heisst das eigentlich? Das bedeutet, dass man nicht mehr vom Wallriss über die Zähringer-Brücke fahren darf (-47 %) und dass im Wallriss nur 10% weniger Verkehr anfallen wird. Dafür lohnt sich die Poya-Brücke wohl kaum! Hinzu kommt Folgendes: Man wird einen Umweg fahren müssen, um vom Bahnhof in den Schönberg zu fahren. Weniger Abgase produziert das nicht. Und wenn man eine Strasse oder Brücke ein paar hundert Meter verschiebt, wird auch die Kathedrale nicht von Abgasen verschont, denn von der Brücke wird der Verkehr wieder stadteinwärts via Murtenstrasse bis zur Grenette geleitet. Wenn man bedenkt, wie heikel das Gleichgewicht der Saane ist und wie mit der Brücke entlang des Ufers eine grosse zusätzlich Belastung entsteht, muss man wohl glauben, dass diese Zahlen im Grossen Rat für Verwirrung gesorgt haben.
Der Bund Schweizer Architekten weist zu Recht darauf hin, dass das
Poya-Projekt eine Fehlplanung ist. Sie schlagen einen Erschliessungsring vor, der städtebauliche Ansprüche und Verkehrsprobleme lösen würde.
Die
Poya-Brücke scheint zur Zwängerei zu werden. Warum? Der Kanton erhält nur noch bis Ende 2008 Subventionen. Dies ist aber ein sachfremdes Argument, welches das Projekt an sich nicht rechtfertigt.
Eine Erholungszone in der Stadt Freiburg würde verloren gehen. Joggerinnen und Jogger, Velofahrer und Spaziergänger werden enttäuscht sein, dass ein Weg vom Murtentor zur Grandfey-Brücke zum Teil zur Strasse umfunktioniert wird. Natürlich wird man auch Rehe, Füchse und gelegentlich Gämsen sowie eine Vielzahl seltener Vögel vermissen. Thomas Müller, Freiburg










Freitag 18. August 2006, Kanton


SP sagt einstimmig Ja zur Poyabrücke

Die SP des Greyerzbezirks steht einstimmig hinter dem Projekt der Poyabrücke und empfiehlt deshalb für die Volksabstimmung vom 24. September ein Ja.
Begründet wird dieser Entscheid mit der Tatsache, dass die Poyabrücke notwendig sei, um der Stadt Freiburg Verkehrsentlastung zu bringen. Das Projekt sei verhältnismässig und die Kosten sowie die Finanzierung angepasst, ist der Medienmitteilung zu entnehmen. Nicht zuletzt spielt die Solidarität im Ja der SP, denn der Norden des Kantons habe sich damals auch klar für die Umfahrungsstrasse von Bulle (H189) ausgesprochen.
Das Freiburger Stimmvolk wird sich am 24. September über einen Verpflichtungskredit von 58 Millionen Franken für das Projekt Poyabrücke äussern. jlb







Samstag 12. August 2006, Sense

Und die Umfahrung Düdingen?



Wenn die Poyabrücke für Düdingen die erwartete Entlastung bringt, ist keine Umfahrung nötig, ist der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) überzeugt. Er rechnet vor, dass der Durchgangsverkehr nur ein Drittel der täglich 15 000 Fahrzeuge ausmacht, die das Dorf passieren. Zwei Drittel des Verkehrs sei Zielverkehr (wer von auswärts mit dem Auto nach Düdingen fährt), Quellverkehr (Düdinger, die nach auswärts fahren) und Binnenverkehr (Verkehr mit Anfangs- und Endpunkt im Dorf). «Wir haben ausgerechnet, dass nur 30 Prozent der Düdinger die Umfahrung benützen würden», erklärt Erwin Luterbacher, Sekretär des VOVD.
Die geplante Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss und der Kantonsstrasse Düdingen-Murten auf der Höhe von Luggiwil sei eine angemessene Massnahme. Weil der Bund den Abschnitt ins Nationalstrassenprogramm aufgenommen hat, übernimmt er 90 Prozent der Kosten. 10 Prozent fallen zu Lasten des Kantons. Baubeginn soll frühestens Anfang 2009 sein.
Der Grosse Rat hat Anfang 2004 Ja gesagt zu einer Gesamtstudie des Verkehrsproblems im Unteren Sensebezirk. Gemäss Kantonsingenieur Claude Morzier gilt das Augenmerk unter anderem der Umfahrung Gurmels und einer Variante zum Viadukt in Flamatt. Die Umfahrung Düdingen dürfe nicht isoliert betrachtet werden. Der Baubeginn für die Umfahrung Düdingen wäre aber erst nach Beendigung der Poyabrücke - also frühestens in sieben Jahren. jlb.









Samstag 12. August 2006, Sense


St. Leonhard als Schwachpunkt?

Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen befürchtet Mehrverkehr

Der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen ist grundsätzlich für die Poyabrücke. Die Mitglieder befürchten aber, dass die Kreuzung St. Leonhard in den Hauptverkehrszeiten überlastet sein wird und der Verkehr nach Düdingen ausweicht. Der Verein präsentiert Lösungen.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Eine klassische «Ja, aber»-Situation ist der Bau der Poyabrücke für den Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD). Ja, weil Düdingen durch die Brücke vom Verkehr entlastet wird; aber, weil das Projekt nach Ansicht des VOVD einen wesentlichen Schwachpunkt aufweist: die St.-Leonhard-Kreuzung. «Wenn die Kreuzung nicht richtig funktioniert, fahren die Automobilisten aus dem Sensebezirk wieder über Düdingen auf die Autobahn», ist Bruno Baeriswyl, Präsident des VOVD, überzeugt.
Das Problem sei, dass sich zwischen der Tunnelausfahrt und der Kreuzung Rückstau bildet, wenn der Verkehr nicht abgeleitet wird. Mit seinem Rekurs hat der Verein den Kanton bewogen, 95m und nicht nur 65m vorzusehen zwischen Tunnelausfahrt und Ampeln. Die Planer rechnen damit, dass täglich 27 000 Fahrzeuge über die Brücke fahren werden.

Zusätzlicher Tunnel gefordert

Aber eigentlich hat der Verein eine neue Idee präsentiert. Es sei zusätzlich stadteinwärts vom Poya-Tunnel aus unterirdisch ein Rechtsabzweiger zu bauen mit einem Ausgang nahe dem Autobahnanschluss. Die Kosten: sechs Millionen Franken. Damit würde die St.-Leonhard-Kreuzung nur von Lenkern benutzt, die ins Stadtzentrum wollen, nicht aber von denen, die zur Autobahn oder Richtung Murten fahren. Der Kanton habe die Ideen wohlwollend aufgenommen («Sie haben uns sogar gratuliert»), der Vorschlag sei geprüft, der VOVD-Rekurs aber trotzdem abgelehnt worden.
«Erkennt der Kanton den Planungsfehler erst später, wird der Bau des zusätzlichen Tunnels um einiges teurer», sagt Erwin Luterbacher, Sekretär des VOVD. Leider werde aus finanzpolitischen Gründen das Projekt vorangetrieben, ohne Alternativen zu prüfen.
Der Vorschlag, die drei Spuren auf der Brücke flexibel zu handhaben (am Morgen zwei Spuren Richtung St. Leonhard, am Abend Richtung Schönberg) wurde von Staatsrat Beat Vonlanthen bestätigt.

Plan B

Sollte der Kredit für die Poyabrücke am 24. September vom Stimmvolk abgelehnt werden, so hat der VOVD, der in der Verkehrskommission des Gemeindeverbandes Region Sense Einsitz hat, auch gleich eine Alternative bereit. Sie ist nicht ganz neu, aber für den VOVD immer noch aktuell: eine Verbindung schaffen zwischen Kastels und der Autobahn A12 in Räsch. Dieses Projekt kostet gemäss VOVD 40-50 Millionen Franken, was einem Drittel des Poyabrücken-Projekts entspricht. «Mit unseren Vorschlägen lässt sich Geld sparen. Wenn schon investieren, dann richtig», sagt Luterbacher. Die ober- und unterirdisch geführte Fahrbahn würde zwar Kulturland beanspruchen, aber schon heute werde das Land durch Kiesabbau ausgebeutet. Die neue Strasse wäre Teil eines äusseren Rings um die Stadt Freiburg, und in dieser Variante bliebe die Zähringerbrücke für den Individualverkehr ebenfalls gesperrt.

Keine allgemein gültigen Kriterien

«Es heisst immer, es sei schwierig, dass neue Autobahnanschlüsse bewilligt würden. Aber das stimmt nicht unbedingt», sagt Erwin Luterbacher. Für den Abtransport des Lotharholzes war in Räsch bereits eine Sonderbewilligung erteilt worden. Es gibt zwar keine eindeutigen und allgemein gültigen Kriterien für den Bau eines neuen Anschlusses, aber der Bund berücksichtigt wirtschaftliche Aspekte wie auch Fragen der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes. Die Schweiz hat eine der grössten Autobahnanschlussdichten der Welt.

Regional denken

Grundsätzlich will der VOVD die Verkehrsfragen überregional anpacken. «Jede Gemeinde denkt leider nur an sich», stellt der VOVD fest. Ein neuer Autobahnanschluss in Fillistorf wäre so ein überregionales Projekt. Damit würde gemäss VOVD nicht nur die Kreuzung St. Leonhard in Freiburg entlastet, sondern auch die Dorfzentren von Düdingen und Flamatt. Der Verein wünscht sogar eine direkte Verbindungsstrasse zwischen Berg bei Schmitten und der Autobahn A12 bei Fillistorf. «Eine neue Region wird erschlossen, was auch gut sein kann für die Wirtschaftsförderung.» Zwischen Flamatt und Freiburg würde so eine neue Wirtschaftregion erschlossen welche Platz für KMU's, Handwerksbetriebe und Wohnungen bieten könnte.
Der VOVD existiert seit dem 24. März 2006 und ist aus der IGoVD (Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen) von Januar 2004 hervorgegangen. Nach Angaben von Bruno Baeriswyl erfreut sich der Verein grossen Zuwachses. «Wir wollen genug stark sein, um an der Gemeindeversammlung in Verkehrsfragen ein entscheidendes Wort mitreden zu können», erklärt Baeriswyl abschliessend.

www.vovd.ch







Samstag 12. August 2006, Agglomeration


Das Projekt: Ein Schweizer Rekord

Auch wenn immer die Rede von der Poyabrücke ist: Das Projekt beinhaltet viel mehr als nur die neue Saaneüberquerung.

Das Projekt

Zum Projekt Poyabrücke gehören am rechten Saaneufer der Strassenausbau ab St.-Barthelemy-Kreuzung (ohne Kreuzung) und die neue Kreuzung Poyabrücke-Bernstrasse. Weitere Elemente des Projekts sind die Poyabrücke, der Poyatunnel und die Kreuzung bei St. Leonhard mit dem Ausbau der Murtenstrasse zwischen der General-Guisan- und der Mettetlet-Kreuzung. Die Mettetlet-Kreuzung ist nicht Teil der öffentlichen Auflage von 2005 für das Poyaprojekt, sondern Teil der anstehenden Auflage für die Murtenstrasse. Die Gesamtlänge beträgt 1,7 km - die Hälfte davon macht allein die Brücke aus.

Die Ziele

Das Poyaprojekt verfolgt folgende Ziele: Schutz des Burgquartiers und der Kathedrale, Verbesserung der Funktionsweise des öffentlichen Verkehrs sowie Sicherstellung einer Verbindung zwischen dem rechten Saane-Ufer mit der A 12 und dem Stadtzentrum. Der Staatsrat ist überzeugt, dass mit diesem Projekt ein Grossteil der Verkehrsprobleme in diesem Raum gelöst und die Lebensqualität deutlich verbessert werden.
Die Poyabrücke ist zudem ein wesentlicher Bestandteil des generellen Projektes und des regionalen Verkehrsplans (RVP) der Cutaf, dem Verkehrsverbund der Agglomeration Freiburg, und des Massnahmenplans Luftreinhaltung.

Die Kosten

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 120 Millionen Franken. Die Chancen stehen gut, dass der Bund im Rahmen des Infrastrukturfonds für dringende und baureife Projekt des Agglomerations-Verkehrs die Hälfte übernimmt. Bedingung ist aber, dass die Bauarbeiten vor Ende 2008 beginnen. Das Projekt wird hinfällig, wenn der Bund sich nicht beteiligt. Für den Staatsrat ist es undenkbar, das Poyaprojekt allein zu finanzieren. Das Subventionsgesuch kann aber erst nach der Volksabstimmung vom 24. September 2006 eingereicht werden. Dann äussert sich das Freiburger Stimmvolk zum 58-Millionen-Verpflichtungskredit für das Projekt.

Die Brücke

Die Brücke misst 850 Meter und verläuft grösstenteils geradlinig (Grundriss). Die Spannweite des mittleren Brückenabschnitts beträgt 196 Meter und übertrifft somit alle bisherigen Spannweiten von Schweizer Brücken. Die Steigung beträgt konstante zwei Prozent (ansteigend vom linken zum rechten Saaneufer). Die beiden Pfeiler steigen bis 110 m über dem Talboden auf und überragen die Fahrbahn um rund 40 m. Damit liegen zwischen Saane und Fahrbahn 70m. Das Trassee besteht aus drei Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr sowie einem Rad- und Fussweg.

Die Zukunft

In der Agglomeration wird die Verkehrsbelastung zunehmen - mit oder ohne Brücke. Studien des Kantons für das Jahr 2020 zeigen, dass die Poyabrücke aber nicht überall Entlastung bringt. Auf der Murtenstrasse (+7 Prozent im Vergleich zu den Zahlen ohne die Brücke), auf der Strecke Schönberg-Düdingen (+14%) und auf der Tafersstrasse (+19%) wird mit Mehrverkehr gerechnet.
Dagegen sollen folgende Abschnitte entlastet werden: St. Leonhard-Walriss (-36 Prozent), Walriss-Grenette (-47 Prozent) und das Walriss (-10 Prozent). Auf das Verkehrsaufkommen in der Unterstadt und auf der General-Guisan-Strasse soll die Poyabrücke keinen Einfluss haben, sagen die Studien. Die grösste Entlastung erfährt die Zähringerbrücke. Sie wird für den Individualverkehr gesperrt. jlb

 








Samstag 12. August 2006, Agglomeration

Im Gespräch mit den Gegnern

Bewohner des Palatinat-Quartiers haben gegen die Poyabrücke Rekurs eingelegt

Die Gegner der Poyabrücke bedauern, dass wegen des Zeitdrucks kein Spielraum bleibt für eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Projekt. Denn: Will der Kanton Bundessubventionen, muss der Baubeginn vor Ende 2008 stattfinden.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

61 Privatpersonen hatten im Juni 2005 im Rahmen der öffentlichen Auflage gegen das Projekt der Poyabrücke Rekurs eingelegt. Der Grossteil sind Bewohner des Palatinat-Quartiers, des Stadtteils, unter dem die Brücke vom Schönberg her in einen Tunnel führen soll.

Mehrbelastung im Quartier

Die Poyabrücke - auch wenn die letzten 160 Meter vor dem Tunneleintritt gedeckt sind - bringt für das Quartier zusätzliche Lärm- und Luftbelastungen. Die Bewohner erzählen, dass schon heute, je nach Windverhältnisse, die von der Abwasserreinigungs-Anlage herrührenden Gerüche störend seien. Um den Motorenlärm in Grenzen zu halten wurde gefordert auf der Brücke 50 km/h einzuführen und nicht wie heute vorgesehen 60 km/h. «Der Kanton hat darauf geantwortet, dass man dies den Lenkern nicht zumuten könne, weil die Fahrbahn Richtung Tunnel falle», sagen die Gegner. Das Gefälle beträgt zwei Prozent.
Im Gespräch bringen die Poyabrücke-Gegner aber weniger Argumente um Eigeninteressen zu verteidigen als vielmehr grundsätzliche Vorbehalte gegen das Projekt. «Die Brücke bringt der Stadt nicht die gewünschte Entlastung», ist zu hören. Oder: «Es wird nur ein kleiner Teil des Burgquartiers entlastet». Und: «Die Leute sind sich nicht bewusst, dass die Zähringerbrücke für den Individualverkehr geschlossen wird.»
Die Staus würden nicht etwa abnehmen, wie viele Leute vielleicht vermuten, sondern sie werden sich verlagern. Bei der Murtengasse werde ein Flaschenhals entstehen, denn die Strasse wechselt stadteinwärts von vier auf zwei Spuren. «Witzlos» sei das. Das Projekt sei verbunden mit «einer Portion Wunschdenken», wenn die Verantwortlichen davon ausgehen, dass sich die Verkehrssituation beruhige.
Die Gegner bedauern, dass keine öffentliche Diskussion stattfindet und keine Alternativen zur Poyabrücke ins Spiel gebracht werden. Schuld daran sei der Infrastrukturfonds (Bundessubvention in Höhe von 60 Mio. Franken) - und damit der Zeitdruck. «Es ist falsch, das Brücken-Projekt von 1989 einfach zu übernehmen. Viel mehr müsste der Kanton nach neuen und zeitgemässen Lösungen suchen», sind die Gegner überzeugt. Man habe das Projekt 50 Jahre verschleppt, nun sei es immer noch früh genug, dieses von Grund auf neu zu planen. Aber der Kanton müsse wegen des finanziellen Drucks das Projekt realisieren, «koste es, was es wolle», stellen die Gegner fest.

Welche Konsequenzen?

Und sowieso würden die Stimmbürger über eine Vorlage abstimmen, die nicht ausgereift sei. «Wir kennen zum Beispiel die Begleitmassnahmen nicht», werfen die Gegner den Verfassern der Vorlage vor. Sie befürchten, dass der Durchgangsverkehr auf die Nebenstrassen (vor allem die Unterstadt) ausweicht. «Die Stimmbürger wissen gar nicht, welche Konsequenzen ein Ja hat.» Der Kanton betreibe grundsätzlich zu viel Aufwand für ein zweifelhaftes Projekt.
Noch sind nach den Rekursen keine offiziellen Antworten des Staatsrats eingegangen. Die Rekurrenten bedauern die Art und Weise, wie sie vom Kanton behandelt werden. «Man wird nicht wahrgenommen», heisst es, «und einem wird das Gefühl vermittelt, Kritik sei nicht erwünscht.»
Am Gespräch haben teilgenommen: Pierre und Heidi Marchioni, Guy Sciboz, Aldo Jacomelli, Detlef Staude, Denise Widmer, Thomas Müller und Monic Jaeger. Sie wohnen alle im Palatinat-Quartier und haben gegen das Projekt der Poyabrücke Rekurs eingelegt.










Donnerstag 10. August 2006, Schwerpunkt


Warten auf die Poyabrücke

Die Idee einer neuen Saaneüberquerung in Freiburg ist bald 50-jährig

Seit bald 50 Jahren träumt die Stadt Freiburg von einer neuen Saaneüberquerung. Das Projekt Poyabrücke rückt mit der Volksabstimmung vom 24. September in seine Endphase. Ein Rückblick.


FREIBURG. 1959 fuhren täglich 2000 Autos durch das Burgquartier - heute sind es 25 000. In Sorge um die Verkehrsentwicklung hatte die Stadt damals die ETH Lausanne beauftragt, einen Verkehrsplan zu erstellen. Die 1960 erschienene Studie sah vor, parallel zu und unweit der Zähringerbrücke eine neue Überquerung zu bauen: die Schönbergbrücke.
Weshalb das Projekt nicht umgesetzt wurde, ist nicht mehr ersichtlich. Jedenfalls gab die Stadt 1962 eine weitere Studie in Auftrag. In dieser ist 1965 erstmals die Rede von einer Poyabrücke. Die Linienwahl entspricht dem aktuellen Projekt.
Am 24. September wird sich das Freiburger Stimmvolk äussern zu einem 58-Millionen-Verpflichtungskredit für die Poyabrücke. Die FN nehmen dies zum Anlass, verschiedene Aspekte des Projektes zu beleuchten.
jlb










Donnerstag 10. August 2006, Agglomeration



Von der Schönberg- zur Poyabrücke

45 Jahre Verkehrsplanung in der Stadt Freiburg

Pro Jahr Bauzeit ein Jahrzehnt Planung und Prozeduren: diese Faustregel scheint sich beim Projekt Poyabrücke zu bewahrheiten, denn von einer neuen Saaneüberquerung ist seit 1960 die Rede.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

«Revolutionär Castro beherrscht Kuba» hatte 1959 eine internationale Schlagzeile gelautet. Dieses geschichtsträchtige Ereignis scheint sehr weit zurückzuliegen, aber schon damals wurde in der Stadt Freiburg über eine neue Saaneüberquerung nachgedacht. Wie bei Fidel Castros Regierungszeit ist in der Brückenfrage ein Ende absehbar. Will das Freiburger Stimmvolk den Verpflichtungskredit von 58 Millionen Franken annehmen und damit den Bau der Poyabrücke ermöglichen? Am 24. September weiss man mehr.

Damals nur eine Empfehlung

Die ETH Lausanne schlug 1960 der Stadt Freiburg in einer 32-seitigen Studie vor, parallel zur Zähringerbrücke einen neuen Übergang zu bauen. Schon damals war man besorgt um das Burgquartier, durch das täglich 2000 Fahrzeuge in die Stadt ein- und ausfuhren. Heute sind es 25 000 Autos. Die neue Überquerung - sie hiess Schönbergbrücke - sollte vom Schönberg direkt in die Grenette-Kreuzung führen. «Die Entlastung des Burgquartiers war damals eine Empfehlung. Heute ist es eine Dringlichkeit», fasst Stadtingenieur Philippe Dreyer die Verkehrsentwicklung zusammen.
Die Planer hatten sich aber in zweifacher Hinsicht getäuscht. Sie hatten für 1990 prognostiziert, dass die Stadt Freiburg 51 000 Einwohner zählen würde. Es wohnten aber in diesem Jahr immer noch gleich viele Menschen in Freiburg (34 000) wie 1959. Wurde das Bevölkerungswachstum überschätzt, haben die Planer die Anzahl Fahrzeuge pro 1000 Einwohner unterschätzt. Waren es 1959 noch 70, so lautete die Prognose 200. Es sollten aber über doppelt so viele werden.

Erste Erwähnung 1965

Weshalb das Projekt der Schönbergbrücke letztlich nicht weiterverfolgt wurde, ist nicht zu erfahren. Eine weitere Studie erwähnt erstmals 1965 die Poyabrücke. Die Verkehrsplaner sahen schon damals eine Verbindung zwischen dem Schönberg und St. Leonhard vor.
In den letzten 50 Jahren wurde viel studiert und geplant, gezeichnet und geschrieben, entworfen und verworfen. Die zahlreichen Studien zeugen davon. Es fällt auf, dass die Verkehrsplaner in den 1960er-Jahren der individuellen Mobilität hohe Priorität einräumten. Wäre alles umgesetzt worden, so würde heute Freiburgs Strassennetz an Autobahnein- und -ausfahrten in Amerika erinnern. Bei der Kreuzung oberhalb der Cardinal-Passage war zum Beispiel eine Streckenführung auf drei verschiedenen Niveaus geplant. Eine Schnellstrasse (Route Express) mitten durch die Stadt ist in den Köpfen der Verkehrsplaner ebenso entstanden wie eine Brücke von der Schützenmatte direkt ins Perolles.

 










Donnerstag 10. August 2006, Agglomeration


Seit 1995 eine kantonale Angelegenheit

Rund 40 Jahre ging es, bis der Kanton das Projekt Poyabrücke in die Hand nahm. Finanziell hätte dies die Stadt kaum bewältigen können.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Grundsätzliche Überlegungen haben dazu geführt, dass das Projekt Poyabrücke an die kantonale Baudirektion überging: Die Stadt wäre kaum in der Lage, den finanziellen Aufwand zu tragen, deshalb beteiligen sich der Kanton und der Bund je zur Hälfte an den 120 Millionen Franken. Zudem wurde 1995 im Grossen Rat eine Motion deponiert, in der verlangt wurde, die Poyabrücke ins Kantonsstrassennetz zu integrieren. 1997 anerkannte dann der Bund die Brücke als Teil des schweizerischen Hauptstrassennetzes.
«Der Kanton konnte damals ein detailliertes Vorprojekt übernehmen», sagt Kantonsingenieur Claude Morzier. Dieses wurde mit weiterführenden Studien und geologischen Analysen ergänzt.

Erstes Projekt chancenlos

Zur ersten öffentlichen Auflage kam es 1999. Der Kanton hatte das ambitionierte Ziel, die Brücke 2006 dem Verkehr zu übergeben. Eine gar optimistische Einschätzung - wie im Nachhinein festzustellen ist. Dass der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, hat mit den 123 Rekursen und Bemerkungen zu tun, die eingegangen waren. Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die kantonale Kulturgüterkommission bemängeln, dass das Projekt zu nahe am Poya-Schloss vorbeiführe. Die Linienführung sah den Tunnelausgang auf der Höhe des General-Guisan-Kreisels vor. Dies hätte bedeutet, dass sich im Park des Schlosses ein gigantischer Maulwurfhügel erhoben hätte. «Die Einwände waren umso erstaunlicher, als die beiden Kommissionen an den vorbereitenden Sitzungen teilgenommen hatten und vom Projekt begeistert waren», stellt Morzier fest. Die zahlreichen Einsprachen hatten zur Folge, dass das Projekt von Grund auf neu geplant werden musste.

Auch Pythoud meldete sich

Vor der ersten öffentlichen Auflage brachte Architekt Jean Pythoud ein neues Konzept vor. Er wollte das Brückenende am linken Saaneufer in der Nähe des Murtentors. «Dies war eine interessante Variante, denn es sah keinen Tunnel vor», so der Kantonsingenieur. In der Zwischenzeit war es nämlich in den Strassentunnels Gotthard, Tauern und Mont-Blanc zu schweren Vorfällen mit über 50 Toten gekommen, worauf die Sicherheitsstandards für die Tunnels neu definiert wurden.

Immer ein Kompromiss

2005 - sechs Jahre nach der ersten öffentlichen Auflage - präsentierte der Kanton ein Projekt mit neuer Linienführung. Die Brücke tritt vom Schönberg auf der Höhe des Palatinat-Quartiers in einen Tunnel, dessen Ausgang sich rund 100 Meter vor der St.-Leonhard-Kreuzung befindet. Alle Dienststellen - auch die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die kantonale Kulturgüterkommission - haben sich positiv geäussert. Es wurden insgesamt 76 Eingaben gemacht.
Claude Morzier räumt ein, dass die Streckenführung nicht ideal ist. «Es ist aber die Lösung, die am besten Bedürfnisse und Einschränkungen vereint», erklärt Morzier. Ein solches Projekt sei immer ein Kompromiss.

Kein Moratorium

Eine Woche bevor der Grosse Rat an seiner Juni-Session den Verpflichtungskredit von 58 Millionen Franken für das Projekt Poyabrücke mit grossem Mehr gutgeheissen hat, meldete sich der Bund Schweizer Architekten zu Wort. Er forderte ein fünfjähriges Moratorium, um eine objektive Situationsanalyse vorzunehmen. Das Projekt sei veraltet und müsse unbedingt den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung tragen, forderte er. Der Staat hat die Kritik vehement zurückgewiesen. «Wenn man ein Projekt nicht kennt, soll man sich auch nicht dazu äussern», sagte Claude Morzier.
Am 24. September ist das Freiburger Stimmvolk aufgerufen, über den Verpflichtungskredit von 58 Millionen abzustimmen. Das Projekt wird nur realisiert, wenn der Bund die Subventionen spricht.








Donnerstag 10. August 2006, Agglomeration


Die Chronik

 

1959: Die Stadt Freiburg gibt eine Studie zur Verkehrsplanung in Auftrag. Diese erscheint 1960 und sieht parallel zur Zähringerbrücke die Schönbergbrücke vor.
1962: Eine neue Studie wird verlangt. Sie erscheint 1965 und erwähnt eine Poyabrücke. Die Linienführung entspricht ungefähr dem heutigen Projekt.
1972: Die Gemeinde verabschiedet einen Verkehrs-Richtplan. Die Poyabrücke ist Bestandteil dieses Plans.
1973: Ein Ingenieurbüro wird beauftragt, den Wettbewerb für die Poyabrücke vorzubereiten.
1975: Der Auftrag wird sistiert. Die Gemeinde will vielmehr ein globales Verkehrs-Konzept und einen Zonenplan erarbeiten. Eine zweite Saaneüberquerung ist Teil des Konzeptes. Am 1965 vorgeschlagenen Trassee wird festgehalten.
1983: Der Gemeinderat verabschiedet den Verkehrs-Richtplan mit dem Poyabrücke-Trassee, wie es 1999 öffentlich aufgelegt wird.
1989: Die Stadt schreibt einen Projektwettbewerb aus. Die Streckenführung sieht einen Tunnel unter dem Poya-Schloss und die Ausfahrt auf der Höhe der General-Guisan-Allee vor. Fünf Projekte werden geprüft. Das Siegerprojekt stammt von der Bürogemeinschaft der Unternehmen GVH (P. Gorgé, A. Vaucher, B. Houriet), Brugger & Clément & Collaud, Zwahlen & Mayr sowie Schneider & Chablais.
Februar 1995: Die Poyabrücke wird nach einer Motion der Grossräte Bernard Garnier und Jacques Stephan ins Kantonsstrassennetz integriert. Die Bauherrschaft geht von der Stadt auf den Kanton über.
Mai 1996: Der Grossrat spricht für das Projekt einen Studienkredit von 1,5 Mio. Franken.
1997: Der Bund anerkennt die Poyabrücke als Teil des schweizerischen Hauptstrassennetzes. Die Folge: Um Subventionen zu erhalten, müssen die eidgenössischen Kommissionen das Projekt gutheissen.
1998: Der Freiburger Architekt Jean Pythoud bringt die Idee ein, den Anschluss näher zum Murtentor zu verschieben. Der Kanton wie auch die Kulturgüterkommission lehnen ab.
September 1999: Das erste Projekt mit Tunnelanschluss bei der General-Guisan-Kreuzung wird aufgelegt. 123 Rekurse und Bemerkungen gehen ein. So bemängeln die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die kantonale Kulturgüterkommission, dass das Projekt zu nahe am Poya-Schloss vorbeiführt. Nach den schweren Unfällen in Strassentunnels wurden die Richtlinien zur Sicherheit in Tunnels überarbeitet. Unter anderem ist nun ein Mindestabstand zwischen dem Ausgang und der nächsten Kreuzung vorgeschrieben. Das 1999 aufgelegte Projekt kann diese neue Anforderung nicht erfüllen. Die Konsequenz: Das Projekt muss von Grund auf neu beurteilt werden.
November 1999: Der Verkehrsverbund der Agglomeration Cutaf wird lanciert. Der Verbund begrüsst die Poyabrücke.
Ende 2003: Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die Kulturgüterkommission des Kantons Freiburg nehmen positiv Stellung zur neuen und heute aktuellen Linienführung. Der Tunnelausgang befindet sich bei der Kreuzung St. Leonhard.
März 2004: Zwei Grossräte verlangen, die Poyabrücke mit einem Eisenbahntrassee zu ergänzen. Der Grosse Rat tritt nicht darauf ein.
Juni 2005: Das aktuelle Projekt wird öffentlich aufgelegt. Alle Dienststellen - auch die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und die kantonale Kulturgüterkommission - haben ein positives Gutachten abgegeben. Es gibt 76 Einsprachen: oder Bemerkungen von 6 Quartiervereinen, 4 Umweltverbänden, 1 Regionalverein, 4 Gemeinden und 61 Privatpersonen.
6. Juni 2006: Die Grünen fordern Begleitmassnahmen schon im Auflagenprojekt.
15. Juni 2006: Der Bund Schweizer Architekten verlangt ein Moratorium, weil die Brücke «eine städtebauliche Fehlplanung» sei. Der Staatsrat geht nicht darauf ein.
23. Juni 2006: Der Grosse Rat verabschiedet klar den Verpflichtungskredit von 58 Millionen Franken.
24. September 2006: Volksabstimmung über den Verpflichtungskredit in der Höhe von 58 Millionen Franken zum Projekt Poyabrücke.
Bei Annahme des Kredits:
Zweites Quartal 2007: Der Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren wird öffentlich aufgelegt.
Zweite Hälfte 2008: Beginn der Bauarbeiten. Werden sie nicht vor Ende 2008 aufgenommen, verfällt die Bundessubvention für dringliche Projekte aus dem Infrastrukturfonds. Die Subvention beträgt 60 Mio. Fr.
2011: Die nun vierspurige Murtenstrasse wird eröffnet.
Ende 2012: Die Poyabrücke wird dem Verkehr übergeben. jlb










Montag 3. Juli 2006, Bezirke

Briefe an die FN

Brückenprojekt mit «riesigen Schwächen»

Die FN haben am 29. Juni über die Medienkonferenz des Unterstützungskomitees für die Poyabrücke berichtet. Im Artikel steht, das Unterstützungskomitee H189 fordere «Solidarität» - doch mit wem? Soll die Bevölkerung des Kantons Freiburg «aus Solidarität» ein über 30 Jahre altes Projekt unterstützen, das längst nicht mehr Freiburgs Verkehrs- und Raumplanungsprobleme lösen kann, sondern sie eher verschlimmert? Solidarität also mit den armen Planern, denen nichts Besseres einfällt?
Im Artikel steht weiter, es gebe keine Opposition. Es ist richtig, dass dies in sämtlichen Verlautbarungen von amtlicher Seite und von Seiten der «Unterstützer» - von den Befürwortern also - so dargestellt wird. Die Interessen der Bevölkerung - der Anwohner z. B., die bei Entlastung eines winzigen Teils von Freiburg (des Burgquartiers) den durch die Brücke in mehrere andere Quartiere Freiburgs gelenkten Verkehr zu ertragen haben - stehen sicher nicht im Vordergrund. Es sei denn, man identifiziert diese Interessen, wie Dominique de Buman es tut, mit denen der Freiburger Wirtschaft, die am Brückenbau sicher verdienen möchte.
Dass die Brücke eine städtebauliche Fehlplanung für Freiburg wäre, schreibt in einer sehr genauen Analyse der Bund Schweizer Architekten BSA (www.fas-bsa-poya.ch). Deutlich wird hier aufgezeigt, wie das zur Abstimmung stehende Brückenprojekt die Verkehrsprobleme in Freiburg verschlimmern, die Stadtentwicklung beeinträchtigen und Mittel vergeuden würde. Es ist in der Tat höchst verwunderlich, dass die dort aufgeführten sehr klaren Argumente, die aufzeigen, wie schlecht und unausgegoren die jetzige Lösung ist, in Freiburg kaum diskutiert werden. Aber dass das Unterstützungskomitee H189 nun «Solidarität» fordert, zeigt, dass man nervös geworden ist und Angst hat, die riesigen Schwächen könnten noch rechtzeitig aufgedeckt und diskutiert werden. Im Moment fahren an der Kathedrale vorbei und über die Zähringerbrücke ca. 25 000 Autos. Warum sollten es ohne Brücke trotz stetig steigendem Benzinpreis und verbessertem Angebot im öffentlichen Verkehr bis 2020 eigentlich zwangsläufig 28 000 sein?
In Freiburg wurden keine anderen Lösungen ernsthaft gesucht als jene, die zur Hochzeit der Autoeuphorie faszinierten.

Detlef Staude, Freiburg





 

Donnerstag 29. Juni 2006, Agglomeration

Täglich fahren 25 000 Autos vorbei

Unterstützungskomitee «Poya-H189» ruft zur Solidarität auf

Die Freiburger Bevölkerung habe grünes Licht gegeben für die Umfahrung von Bulle. Solidarität fordert nun das Unterstützungskomitee «Poya-H189» bezüglich der Realisierung der Poyabrücke. Das Volk entscheidet am 24. September.

Von IRMGARD LEHMANN

Im Unterstützungskomitee «Poya-brücke» sitzen in etwa die gleichen Mitglieder wie im Unterstützungskomitee «H189», das im Jahre 2001 ins Leben gerufen wurde, um die Umfahrung von Bulle (H189) beim Volk durchzubringen. «Jetzt muss der Süden des Kantons der Stadt seine Unterstützung zuteil werden lassen», sagte Yves Menoud, Vizeammann von Bulle am Mittwoch vor den Medien. Das Unterstützungskomitee will mit der Bezeichnung «Poya-H189» auf den Zusammenhang Umfahrungsstrasse Bulle und Poyabrücke hinweisen.

Opposition?

Nachdem der Grosse Rat des Kantons Freiburg kürzlich dem Poya-Baukredit von rund 58 Millionen mit 103 Ja gegen 2 Nein zugestimmt hat, will nun das Unterstützungskomitee die Informationskampagne der Regierung mittragen.

Aber warum ein Unterstützungskomitee, wo doch weit und breit keine «Feinde» zu orten sind? «Bis jetzt gibt es keine Opposition. Doch bis im Herbst könnten schon noch Gegenstimmen auftauchen», antwortete Pierre-Alain Clément, Syndic von Freiburg und Co-Präsident.

Zentrum stärken

Dominique de Buman, Nationalrat und Co-Präsident des Komitees, weist seinerseits auf die Notwendigkeit des Brückenbaus hin in Bezug auf die Freiburger Wirtschaft. «Gute Verbindungen waren von jeher der Motor der Wirtschaftsförderung», bemerkte er, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die geplanten Projekte wie Theaterbau und Ausbau der Sportanlagen St. Leonhard zur Stärkung von Stadt und Kanton beitragen.

1600 Autos

Die Realisierung der Poyabrücke sei die erste Voraussetzung für die Umsetzung des regionalen Verkehrsplans der Cutaf (Verkehrsverbund Agglomeration Freiburg), rief Syndic Clément in Erinnerung. Solange der Transitverkehr die Innenstadt lähme, könne für den öffentlichen Verkehr keine befriedigende Lösung gefunden werden.

«Heute fahren täglich rund 25 000 Autos bei der Kathedrale vorbei.» Für das Burgquartier sei dies nicht mehr akzeptabel. Dabei gelte es nicht zu vergessen, dass der immense Verkehr das architektonische Erbe massiv schädige.
Mit der Entlastung durch die Poyabrücke werden im Burgquartier 94 Prozent weniger Autos zirkulieren. «Im Jahre 2020 rechnen wir noch mit 1600 Autos pro Tag», fuhr Clément fort. «Ohne Poyabrücke werden es 28 000 sein.» Die Zähringerbrücke wird nur noch für den öffentlichen Verkehr, für Zubringer, Radfahrer und Fussgänger offen sein.

Infos: www.pont-poya.ch











Samstag 24. Juni 2006, Kanton

«Projekt, Standort und Zeitpunkt sind richtig»

Der Grosse Rat steht fast einstimmig hinter der Poyabrücke

Das Freiburger Volk kann am 24. September über das Projekt der Poyabrücke abstimmen. Der Grosse Rat hat am Freitag den Verpflichtungskredit von 58 Millionen Franken mit 103 zu 2 Stimmen bei 3 Enthaltungen gutgeheissen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Erfolg für Staatsrat Beat Vonlanthen: Er konnte am Ende einer fast zweistündigen Debatte feststellen, dass der Grosse Rat das Poyaprojekt fast einhellig unterstützt, was sich sicher auch positiv auf die Volksabstimmung vom 24. September auswirken wird.

Dank seinem überzeugenden Auftritt konnte er bewirken, dass die SP-Fraktion von ihrer ursprünglichen Absicht, einen Rückweisungsantrag zu stellen, absah.

Jetzt oder nie

«Das Poyaprojekt ist richtig, es steht am richtigen Ort und kommt zum richtigen Zeitpunkt», meinte Beat Vonlanthen einleitend. Er rief den Grossen Rat auf, mit einem Ja zum Poyaprojekt ein starkes Zeichen zu setzen für einen modernen, aufstrebenden, zukunftsorientierten, ökologischen und verantwortungsbewussten Kanton und so das Image Freiburgs als Brückenkanton aufzuwerten.

Nach seinen Worten haben ihm zahlreiche Experten bestätigt, dass das Projekt auch hinsichtlich Ästhetik und Technik zu überzeugen vermöge. «Das Projekt ist überfällig. Es muss jetzt realisiert werden. Wenn wir dieses Jahrhundertwerk nicht heute verwirklichen, dann fährt der Zug ohne uns ab», gab er zu bedenken.
Dabei wies er darauf hin, dass mit dem Bau der Poyabrücke vor Ende 2008 begonnen werden müsse, ansonsten entgehen die versprochenen Bundessubventionen von 60 Millionen Franken aus dem Infrastrukturfonds für dringliche Projekte.
Viel zu reden gaben gestern die Begleitmassnahmen. «Sie sind wichtig, um eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens in den Quartieren und Agglomerations-Gemeinden am Ende der Poyabrücke zu vermeiden», bestätigt Beat Vonlanthen. Er gab sich auch überzeugt, dass dies nicht eintreffen werde. So erinnerte er an den verbindlichen Teil-Verkehrsrichtplan der Stadt Freiburg, der solche Massnahmen vorsieht. Zudem versprach er, dass sich der Staatsrat und der Gemeinderat von Freiburg am 5. Juli mit Vertretern des Verkehrsklubs Freiburg treffen werden, um eine Vereinbarung bezüglich Begleitmassnahmen zu unterzeichnen, so wie dies auch in Bulle im Rahmen der Umfahrungsstrasse H 189 der Fall gewesen sei.

Unterstützung von der Stadt

Der kantonale Baudirektor konnte ebenfalls mitteilen, dass der Gemeinderat von Freiburg im Budget 2007 einen Betrag für die Begleitmassnahmen vorgesehen habe. Die Gemeinderäte Pierre-Alain Clément, Ammann, Jean Bourgknecht, Vize, und Madeleine Genoud-Page bestätigten dies. 3,5 Mio. Franken sind nach ihren Worten dafür als Investitionen geplant. Sie versprachen ebenfalls, das im Teil-Verkehrsrichtplan eingegangene Engagement zu erfüllen.

Beat Vonlanthen konnte diesbezüglich mit «einer guten Nachricht» aufwarten. Wie er ausführte, hat ihm Pierre-Alain Rumley, Direktor des Bundesamtes für Raumentwicklung, am Donnerstag telefonisch bestätigt, dass sich der Bund auch an den Begleitmassnahmen finanziell beteiligen werde. Die vorgesehene Gesamtsubvention von 67,5 Mio. Franken für das Poyaprojekt könne jedoch nicht überschritten werden.
Der Baudirektor hielt weiter fest, dass die Kreuzung St. Leonhard am Ende des Poyatunnels selbst zu Spitzenzeiten nur zu 80 Prozent ausgelastet sein werde, wie dies Experten simuliert haben. Und bezüglich Luftqualität gab er zu verstehen, dass die Sportveranstaltungen nicht zwischen sieben und acht Uhr morgens beim grössten Verkehrsaufkommen stattfinden werden.

Kein Vertrauen in Versprechungen

Die verschiedenen Fraktionssprecher hatten nach diesen Informationen keine Mühe, sich für das Poyaprojekt zu begeistern (vgl. Kasten). SP-Sprecherin Martine Remy gab bekannt, dass die SP-Fraktion nach diesen Äusserungen den vorgesehenen Rückweisungsantrag zurückziehe.

Keinen Glauben schenkte aber der Grüne Hubert Zurkinden den Versprechungen des Baudirektors. Nach seinen Worten ist das Projekt nicht nachhaltig. Die Lebensqualität werde nur im Burgquartier verbessert, in andern jedoch verschlechtert. Er rief auch in Erinnerung, dass der Bund Schweizer Architekten der Sektion Bern eine Denkpause forderten, weil das Projekt eine städtebauliche Fehlplanung sei. Er wollte ebenfalls, dass die Begleitmassnahmen im Projekt aufgeführt werden. Er wollte gar wissen, wie viele Fahrzeuge täglich in den Quartieren um die Poyabrücke maximal zugelassen werden.
Unterstützung erhielt er von René Fürst (SP, Murten). «Jetzt ist das Selbstvertrauen der Freiburger gar von der Poyabrücke abhängig», meinte er. Nach seinen Worten wird so nur das Verkehrsproblem räumlich verlagert, dessen Ursachen werden aber nicht bekämpft.

Rückweisungsantrag wurde klar abgelehnt

Der Rückweisungsantrag von Hubert Zurkinden wurde in der Folge mit 103 zu 7 Stimmen (2 Enthaltungen) abgelehnt. Gegen das Poyaprojekt, das nebst dem Bau der Poyabrücke und des Poyatunnels auch die Erweiterung der Murtenstrasse auf vier Spuren enthält, waren dann Hubert Zurkinden und René Fürst.



Kritik schlecht aufgenommen

Die Forderung der Architekten nach einem Moratorium oder der Vorschlag einer anderen, billigeren Variante, aber auch die Kritik allgemein sind im Grossen Rat nicht gut aufgenommen worden.


«Die Architekten hätten Jahre, ja Jahrzehnte Zeit gehabt, bessere oder andere Varianten vorzuschlagen. Warum kommen sie erst jetzt, wenn alles bereit steht? Mit jeder Verzögerung wird kein einziges Auto weniger aus dem Individualverkehr der Stadt Freiburg gezogen», meinte etwa FDP-Sprecher Heinz Etter. Er gab sich überzeugt, dass mit dem vorliegenden Projekt die angestrebten Ziele erreicht werden können.

CSP-Sprecher Hans-Rudolf Beyeler wehrte sich gegen die ausserkantonale Einmischung. «Wir sind selbstständig genug, um abzuschätzen, wie unser Strassennetz aussehen soll», sagte er. Nach seinen Worten wird die Poyabrücke, die ein Projekt für alle Freiburger sei, einen schnellen Autobahnanschluss ermöglichen. Dabei werde auch das Dorf Düdingen entlastet. Er forderte zudem eine Passerelle im St. Leonhard.
Auch gemäss Nicolas Bürgisser (parteilos, Giffers) ist eine Passerelle ein absolutes Muss. Er schlug vor, dass die drei Spuren der Poyabrücke flexibel sein sollten, so dass am Morgen in Richtung Stadt zwei Spuren freigegeben werden, am Abend jedoch umgekehrt. Hart ging er mit den Kritikern um, die nie mit einer Variante einverstanden seien. Er bezeichnete sie als Miesmacher, denen hier wiederum eine wunderbare Plattform geboten werde, um etwas zu verhindern.

Eine Touristenattraktion?

Für SVP-Sprecher Joe Genoud aus Châtel-St-Denis ist das Poyaprojekt eine Chance und eine Herausforderung für den ganzen Kanton, die Stadt Freiburg und die umliegenden Gemeinden. Nach seinen Worten könnte das wunderbare Projekt gar eine Touristenattraktion werden.  

az










Mittwoch 14. Juni 2006, Sense
Moratorium gefordert

Architekten gegen Poya-Brückenprojekt

Der Bund Schweizer Architekten (BSA) fordert eine Denkpause für das Poya-Projekt in Freiburg.


In einem offenen Brief an die Regierung und das Kantonsparlament verlangen die Fachleute ein Moratorium von fünf Jahren. Das Brücken-Projekt sei «eine städtebauliche Fehlplanung», schreiben die Architekten der Berner Sektion in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Die Brücke werde zu Mehrverkehr und dies wiederum zu mehr Staus in den Quartieren führen. Man müsse das Projekt genauer analysieren und sorgfältiger planen. Dem BSA geht es nicht um eine Verzögerung, «sondern um eine nachhaltig vertretbare und weitsichtige Lösung» des Projektes, präzisiert Fritz Schär, Präsident der Berner Sektion, der auch Deutschfreiburger angehören.

Die Unterlagen des BSA wird der Grosse Rat während der Juni-Session in der kommenden Woche behandeln.
Der Bund Schweizer Architekten umfasst rund 800 Mitglieder. «Nicht jedermann erhält Zugang», so Blaise Tardin, Vize der Sektion für die Romandie. Die Mitglieder werden nach Kriterien wie Know-how, Ethik und Qualität ihrer Bauten ausgewählt.
Die Poya-Brücke ist ein 120-Mio.-Projekt und wird zur Hälfte vom Bund getragen.  sda









Mittwoch 7. Juni 2006, Agglomeration

Begleitmassnahmen zur Poyabrücke

Die Grünen des Kantons verlangen Garantien für die Quartiere

Das Poyabrücken-Projekt sei unannehmbar, wenn nicht gleichzeitig die Wohnquartiere vor dem Mehrverkehr geschützt würden. Die Freiburger Grünen verlangen deshalb Begleitmassnahmen schon beim Auflageprojekt.


«Der Staatsrat legt ein Projekt vor, das keine Garantien bietet. Die Stadt macht ihrerseits keine Anstalten, Begleitmassnahmen rechtzeitig und wirksam zu realisieren.» Dies teilte die Kantonalpartei der Grünen am Dienstag den Medien mit. «Ein für Umwelt und Lebensqualität derart folgenreiches Projekt vorzulegen, ohne den Befürchtungen der Bevölkerung eine klare und juristisch verbindliche Antwort zu geben, verletzt die grundlegenden demokratischen Regeln.»

Mehrverkehr in Quartieren erwartet

Einzig Begleitmassnahmen, die bereits im Auflageprojekt festgeschrieben seien, könnten verhindern, dass sich der Mehrverkehr in die Wohnquartiere im Osten, Norden und Süden der Stadt ergiesse. «Für die jetzt schon stark mit Sicherheitsproblemen, Lärm und Dreckluft belasteten Quartiere ist mehr Verkehr nicht zumutbar», heisst es in der Mitteilung. Der Staatsrat verspreche dem Burgquartier eine «nachhaltige Entwicklung». «Wie kann er dies den Tausenden von Einwohnern im Juraquartier, in der Unterstadt, Grand-Fontaine, im Altquartier und Schönberg verweigern?», fragen sich die Grünen.

Nötiges Agieren der Stadtbehörden

Der Kanton wolle die Brücke bauen und die Stadt solle anschliessend die Begleitmassnahmen durchführen und allein bezahlen, fürchtet die Partei. Der Gemeinderat der Stadt wolle nämlich erst ab 2011 Massnahmen prüfen. Granges-Paccot hingegen lasse sich die Begleitmassnahmen vom Kanton (mit-)berappen.
«Muss die Stadt ihre Verkehrsberuhigung allein bezahlen, weil sich der heutige Gemeinderat weigert, die Nachteile des Projekts für die Wohnquartiere einzugestehen?» Die Partei ist überzeugt, dass die Auswirkungen der Poyabrücke unterschätzt werden. Sie verlangt vom Gemeinderat, dass er eine formelle und finanzielle Einschreibung der Begleitmassnahmen ins Projekt aushandelt und das Konzept dafür unverzüglich ausarbeitet.

Insgesamt solle der Verkehr in den Quartieren im Vergleich zu heute abnehmen. «Ein Projekt dieser Grössenordnung muss zum Ziel haben, die Verkehrsverhältnisse in der ganzen Stadt zu verbessern und nicht den Mehrverkehr auf bevölkerungsreichere Quartiere zu verschieben», schreiben die Grünen. Dies verlange ja auch der vom Staatsrat 1999 in Kraft gesetzte regionale Verkehrsplan.
Die Partei fordert auch eine bessere und schönere Brücke. «Wir bedauern, dass die seit dem Architekturwettbewerb (1989!) verstrichenen Jahre nicht dazu genutzt wurden, das Projekt der neusten Brückenbautechnik anzupassen.» Es solle auch eine bessere Finanzierung geben. Der künftige Infrastrukturfonds des Bundes solle laut Staat 50 Prozent übernehmen. «Dieser Fonds soll gemäss National- und Ständerat aber auch Massnahmen zum Langsamverkehr bezahlen.» Also müssten die verkehrsberuhigende Begleitmassnahmen Bestandteil des Projekts sein, «so wie es die Grünen seit Jahren fordern».
Wenn der Staatsrat aber zur Poyabrücke einen Umfahrungsring um die Stadt bauen wolle, dann sei dies «Strassenbauwahn im Stil der 1960er-Jahre». «Die Grünen werden sich für vernünftigere und bessere Lösungen für die Mobilität in der Agglomeration einsetzen», schrieben Christa Mutter und Rainer Weibel. Sie verwiesen auf das Beispiel der Stadt Grenchen. 

chs

Massnahmen vom Bund mitfinanziert?

Die Verkehrsberuhigungen von Grenchen werden von den Freiburger Grünen als nachahmenswertes Beispiel genannt. «Dabei gilt nicht nur die Umgestaltung an sich als exemplarisch, sondern vor allem das koordinierte Vorgehen», heisst es im Communiqué. Von den 3,5 Mio. Franken für flankierende Massnahmen hätten Bund und Kantone mehr als die Hälfte bezahlt. Es stimme also nicht, wenn die Poya-Projektleiter von Kanton und Cutaf sagten, dass der Bund keine begleitenden Verkehrsberuhigungs-Massnahmen zu Umfahrungsprojekten bezahle. Die Stadt werde diesen Irrtum teuer bezahlen müssen, glauben die Grünen. 

chs











Dienstag 16. Mai 2006, Schwerpunkt

Es geht vorwärts mit der Poyabrücke

Der Kanton hat die Vorlage für das Poyaprojekt vorgestellt

Das Poyaprojekt und damit ein Baukredit von 58 Millionen Franken kommt im Juni vor den Grossen Rat und im September vor das Volk. So jedenfalls sieht es der Zeitplan des Staatrats vor.


FREIBURG. 120 Millionen Franken betragen die Gesamtkosten für die geplante Poyabrücke und die auf vier Spuren ausgebaute Murtenstrasse. Der Staatsrat wird die Botschaft mit dem Baukredit in der Höhe von 58 Millionen Franken im Juni vor den Grossen Rat bringen, wie er am Montag bekannt gegeben hat. Weil das Poyaprojekt als dringlich eingestuft wird, beteiligt sich der Bund im Rahmen des Infrastrukturfonds voraussichtlich mit 60 Millionen Franken. Voraussetzung ist aber, dass der Baubeginn vor Ende 2008 erfolgt.

Das Poyaprojekt hat zum Ziel, das Burgquartier und die Kathedrale zu schützen und gleichzeitig eine attraktive Verbindung zwischen dem rechten Saaneufer und der Autobahn A 12 bzw. dem Stadtzentrum sicherzustellen. Heute erreichen rund 25 000 Fahrzeuge die Stadt über das Burgquartier.






Dienstag 16. Mai 2006, Kanton

«Wir sind unter grossem Zeitdruck»

Staatsrat will Poyaprojekt am 24. September zur Volksabstimmung bringen

Der Grosse Rat wird sich im Juni mit dem 58-Mio.-Baukredit für das Poyaprojekt befassen. Die Zeit drängt, denn der Baubeginn muss vor Ende 2008 erfolgen. Ansonsten verfallen die Bundessubventionen aus dem Infrastrukturfonds.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Seit Jahrzehnten ist die Rede von einer neuen Saaneüberquerung im Norden der Stadt Freiburg, nun wird es konkret: Im Juni präsentiert der Staatsrat dem Kantonsparlament die Vorlage zum Baukredit des Poyaprojektes. Es geht um eine Beteiligung von 58 Millionen Franken.

Dass es vorwärts geht, hat seinen Grund: Der Bund hält seine Subvention von 60 Millionen Franken nur aufrecht, wenn der Baubeginn der Poyabrücke noch vor Ende 2008 erfolgt (siehe Kasten). «Wir sind unter grossem Zeitdruck», räumte Baudirektor Beat Vonlanthen deshalb am Montag gegenüber den Medien ein.

Zwei Teilprojekte

Das Poyaprojekt besteht aus den zwei Teilprojekten Poyabrücke und Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren. Die Kosten der Brücke inklusive Verbindungstunnel belaufen sich auf 110 Millionen Franken, diejenigen für die Murtenstrasse auf zehn Millionen Franken.

Damit verfolgt der Kanton drei Ziele: das Burgquartier entlasten, die Verbindung zwischen dem rechten Saaneufer und der Autobahneinfahrt A 12 verbessern und den öffentlichen Verkehr fördern. Nach Eröffnung der Poyabrücke wird die Zähringerbrücke nur noch dem öffentlichen Verkehr, den Radfahrern und Fussgängern offen sein. Heute benützen 25 000 Fahrzeuge die Brücke.
Nach der öffentlichen Auflage des Poyaprojektes waren 76 Einsprachen und Bemerkungen eingegangen. Die meisten von Privaten (61), aber auch von den Gemeinden Granges-Paccot, Tafers, Givisiez und Villars-sur-Glâne. Auch wenn diese noch nicht alle bereinigt sind und zusätzliche Studien in Auftrag sind, werden sich der Grosse Rat und voraussichtlich das Volk mit dem Baukredit befassen. «Wir müssen vorwärtsmachen», so die Devise des Baudirektors. Er glaubt nicht, dass Einsprachen das Projekt verzögern. «Eine Verzögerung liegt wegen des knappen Zeitplans nicht drin.»

Nachhaltigkeit garantiert

Er mache sich keine Sorgen bezüglich der kantonalen Beteiligung von 58 Millionen Franken, sagte Finanzdirektor Claude Lässer. «Je höher der Baukredit, umso weniger ist er umstritten», schmunzelte er. Aber was geschieht, wenn die Bundessubvention nicht erfolgt? «Dann verfällt die Vorlage.»

Staatsratspräsident Claude Grandjean betonte, dass das Poyaprojekt den drei Grundsätzen der Nachhaltigkeit entspreche: Die Luftverschmutzung wird im historischen Zentrum der Stadt verringert (Umwelt), die Mobilität wird weiterhin garantiert (Soziales) und das kantonale Zentrum erhält eine bessere Zufahrt und wird dadurch attraktiver (Wirtschaft). «Strasseninfrastruktur ist das Schlüsselelement für die wirtschaftliche Entwicklung», ist Grandjean überzeugt.

www.pont-poya.ch

Der Zeitplan

Die Vorlage für den Baukredit für die Poyabrücke und die vierspurige Murtenstrasse soll in der Juni-Session vor den Grossen Rat, am 24. September 2006 ist dann die Volksabstimmung vorgesehen.

Wird die Vorlage angenommen, so sind während zwei Jahren Vorbereitungsarbeiten geplant, bevor in der zweiten Hälfte 2008 der Baubeginn erfolgt - zuerst für die Murtenstrasse und dann für die Poyabrücke.
Der Kanton rechnet damit, die Murtenstrasse Anfang 2011 und die Poyabrücke Ende 2012 für den Verkehr freizugeben.  

jlb

Der Infrastrukturfonds

Das Poyaprojekt wurde vom Bundesrat im Infrastrukturfonds für dringende und baureife Projekte des Agglomerations-Verkehrs aufgenommen. Deshalb beteiligt sich der Bund mit 60 Millionen Franken am Projekt - was die Hälfte des Gesamtkredits des Poyaprojektes ausmacht.

Der Ständerat hat den Bundesbeschluss bereits einstimmig verabschiedet. Weil aber der Nationalrat das Geschäft frühestens in der Sommer-Session behandelt, ist die Subvention noch nicht definitiv. Staatsrat Beat Vonlanthen glaubt aber nicht, dass der Nationalrat den Infrastrukturfonds ablehnt, «denn zu viele Kantone profitieren davon». Das formelle Subventionsgesuch des Kantons an den Bund kann erst erfolgen, wenn der kan-tonale Anteil gesichert ist, das heisst nach der Annahme durch das Volk.
Im Bundesbeschluss sind für das Poyaprojekt 67,5 Millionen Franken festgehalten. In der Zwischenzeit wurden die Kosten für das Projekt auf 120 Mio. Fr. (und die Subvention somit auf 60 Mio. Fr.) berechnet.






Freitag 12. Mai 2006, Kanton

TCS Freiburg für die Poya-Brücke

Generalversammlung fasst Resolution zugunsten des Projekts

Zur Freude der Regierungsvertreter entschliesst sich die Sektion Freiburg des TCS in einer Resolution dazu, das Grossprojekt der Poya-Brücke tatkräftig zu unterstützen. Die Realisierung soll im Herbst den Wählern unterbreitet werden.


Die 78. Generalversammlung des TCS Freiburg am Mittwochabend stand ganz im Zeichen der Poya-Brücke. Als Redner, welche die versammelten Mitglieder von der Notwendigkeit dieses grossen Projektes überzeugen sollten, hatte der Sektionspräsident Claude Meyer den Staatsrat Beat Vonlanthen und den Kantonsingenieur Claude Morzier eingeladen.

Während Letzterer die verkehrstechnischen Details dieser Umfahrungsmassnahme erläuterte, wies Vonlanthen auf die politischen Herausforderungen hin, welche mit der Poya-Brücke verbunden sind. Es sei vor allem wichtig, den definitiven Entscheid zur Realisierung möglichst rasch voranzutreiben, wenn der Kanton von einer Subvention aus der ersten Tranche des Infrastrukturfonds des Bundes profitieren wolle. Der Betrag dieser willkommenen Finanzspritze würde sich laut Vonlanthen auf ungefähr 67.5 Millionen Franken belaufen. Edgar Schorderet, Zentralpräsident des TCS, gab mit Nachdruck zu verstehen, dass die Subvention über Sein oder Nichtsein des Poya-Projektes entscheiden werde.

An Opposition fehlt es nicht

Dass die geplante Grossbaustelle nicht nur Befürworter gefunden hat, zeigt sich anhand der 76 Einsprachen, welche insgesamt erhoben wurden. Neben Quartiervereinen, Umweltverbänden und vier Gemeinden opponieren auch 61 Private gegen die Poya-Brücke. Den Slogan der Grünen, wonach jede Strasse auch wieder neuen zusätzlichen Verkehr generiere, liess Vonlanthen nicht gelten. Es sei viel wichtiger, auf die Komplementarität zwischen öffentlichem und privatem Verkehr hin zu arbeiten. An der Versammlung folgten die Mitglieder erwartungsgemäss den Voten der Politiker und des TCS-Vorstands und stimmten einer Resolution zugunsten der Poya-Brücke einstimmig zu.





Samstag 1.April 2006, Bezirke

Übertriebener Optimismus

Wir gönnen Staatsrat Beat Vonlanthen seine Freude über das Ja zum Infrastrukturfonds, das ihm - wie er hofft - die Hälfte des Geldes für die Poyabrücke verschafft (FN vom 23. März). Geradezu übermütig stürzt er sich nun offenbar in die Abstimmung im Herbst und meint wohl, die 70 Einsprachen gar nicht weiter bearbeiten zu müssen, da es ja, wie er behauptet «für jedes Problem eine Lösung» gebe. Daher haben die Einwender bislang auch keine Antworten bekommen, wie man auf ihre Einsprüche einzugehen beabsichtigt. So soll offenbar eine Auseinandersetzung mit den Einwänden (die anders als Vonlanthen behauptet, zum Teil gravierend sind) vermieden und die Abstimmung eine über Beat Vonlanthens Fähigkeit werden, für jedes Problem eine Lösung zu finden, wenn er erst mal die Zustimmung zum Projekt hat. 

Detlef Staude, Freiburg











Donnerstag 23. März 2006, Agglomeration


Abstimmung über Poyabrücke im September

Baudirektor glücklich über den Entscheid des Ständerates

Staatsrat Beat Vonlanthen ist glücklich, dass der Ständerat am Dienstag Ja gesagt hat zum Infrastrukturfonds. Damit würde auch die Hälfte der Kosten für die Poyabrücke gedeckt. Am 24. September soll das Projekt zur Abstimmung kommen.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

«Extrem glücklich» zeigt sich Staatsrat Beat Vonlanthen über den Entscheid des Ständerats, den Infrastrukturfonds gutzuheissen. Der Bund wird sich so zur Hälfte an den 135 Millionen Franken be- teiligen, die die Poyabrücke und die neue vierspurige Murtenstrasse kosten.

Möglicherweise wird der TCS das Referendum ergreifen. Es sei verfassungswidrig, mit dem aus Strassengeldern gespiesenen Infrastrukturfonds Bahnprojekte zu subventionieren. Trotzdem bleibt Vonlanthen optimistisch, denn zu viele Kantone würden vom Fonds profitieren, als dass das Referendum erfolgreich sein könnte.

Baubeginn vor Ende 2008

Der Baudirektor will die Poyabrücke am 24. September zur Volksabstimmung bringen. Was heissen will, dass die Botschaft vor dem Sommer vom Grossen Rat behandelt werden muss. Zuerst wird aber noch der Staatsrat im April die Botschaft verabschieden.

Vonlanthen ist überzeugt, dass mit diesem Zeitplan die Bauarbeiten vor Ende 2008 beginnen können. Dies ist Auflage für die Subvention aus dem Infrastrukturfonds für dringliche Projekte. «Sonst würde das Projekt nicht dringend sein», fasst Vonlanthen zusammen.
Gegen die Poyabrücke sind rund 70 Einsprachen eingegangen, aber niemand habe grundsätzliche Einwände gegen das Projekt formuliert. Die Verhandlungen mit den Einsprechern sind abgeschlossen. «Für jedes Problem gibt es eine Lösung», so Vonlanthen. Es sei aber nicht nötig, diese bereits vor der Abstimmung im Herbst zu finden.





Samstag 16. Juli 2005, Agglomeration



verkehr

Poya-Brücke:  SP will Garantien

Die SP der Stadt Freiburg ist im Grundsatz für eine Verbindung, wie sie mit der Poya-Brücke verwirklicht werden soll. Sie verlangt aber, dass die vom Projekt betroffene Bevölkerung «einige Garantien zum Schutz gegen schädliche Immissionen erhält», heisst es in einer Medienmitteilung vom Freitag.

Die Sozialdemokraten der Stadt fordern im Weiteren, dass Auswirkungen punkto Lärm und Abgase in allen Quartieren geklärt und die Kosten beziffert werden. Sie verlangen schliesslich, dass die begleitenden Massnahmen als integrale Teile ins Projekt der Poya-Brücke eingeschrieben werden. Damit soll ihre Finanzierung gesichert werden. Die SP Stadt befürchtet nämlich, dass kein Geld mehr für die Agglomerationsprojekte der Gemeinden zur Verfügung steht, wenn die vom Bund verlangte Beteiligung von 50 Prozent voll in die Poya-Brücke fliesst. FN/Comm.







Mittwoch 13. Juli 2005, Agglomeration


Mehr Verbindlichkeit gefordert


Der VCS Freiburg hat gegen das Projekt der Poya-Brücke Einsprache erhoben

Die Begleitmassnahmen sollen verbindlich ins Bewilligungsverfahren integriert werden, fordert der VCS Freiburg und rekurriert gegen das Projekt der Poya-Brücke.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Erst am Donnerstagmorgen wird bekannt, wie viele Rekurse gegen das Projekt der Poya-Brücke nach der einmonatigen Einsprachefrist endgültig eingegangen sind. Bereits jetzt steht fest, dass gewichtige Organisationen wie die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) oder Pro Freiburg (siehe Kasten) rekurriert haben.

Zuerst Zielvorgaben und dann Massnahmen?

Der VCS ist nicht grundsätzlich gegen die Poya-Brücke, wie er am Dienstag an der Pressekonferenz festhielt. Er macht aber in seinem Rekurs geltend, dass die Begleitmassnahmen nicht verbindlich im öffentlich aufgelegten Projekt enthalten sind. «Wir wollen diesbezüglich nicht bloss Versprechen, sondern Gewissheit», sagte Vorstandsmitglied Pierre-Olivier Nobs. Dies sei auch die Bedingung, um Bundesgelder zu erhalten, «und für diese Subventionen müssen wir uns einsetzen», sagte Michel Monney, Vorstandsmitglied im VCS. Der VCS Freiburg unterstützt das Projekt nur, wenn es keine Steuererhöhung mit sich zieht.

Der Kantonsingenieur Claude Morzier widerspricht. «Es ist besser, in einem ersten Schritt Zielvorgaben zu definieren.» Der Verkehr würde sich in den kommenden Jahren noch verändern. Es sei deshalb angebracht, die Massnahmen zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen. Würden sich die Massnahmen dann als ungenügend erweisen, könne immer noch reagiert werden. Dieses Vorgehen habe sich bei der Umfahrungsstrasse H189 in Bulle und La-Tour-de-Trême bewährt, was gemäss Morzier auch vom zuständigen Bundes-Departement bestätigt wurde.
Neben den unverbindlichen Begleitmassnahmen stört sich der VCS auch daran, dass die Kathedrale und das Burg-Quartier zu wenig vor dem Verkehr geschützt werden. «Anfänglich hiess es, die Zähringerbrücke für den Individulverkehr komplett zu schliessen», so Michel Monney. Bereits jetzt würden sich aber Ausnahmen abzeichnen. «Das können wir nicht tolerieren. Wir müssen auf der Schliessung der Zähringerbrücke beharren.»

Verminderung des Verkehrs

Zudem soll eine Verminderung des Verkehrs erreicht werden, ohne diesen in andere Quartiere zu verlagern. «Wir wollen nicht das Burg-Quartier retten und gleichzeitig ein anderes Quartier opfern», sagte Pierre-Olivier Nobs. Die Verlagerung des Verkehrs auf den Öffenlichen Verkehr decke sich mit der Zielvorgabe des Verkehrsverbunds der Agglomeration Freiburg (Cutaf). Diese sieht vor, bis zu 50 Prozent des Verkehrsaufkommens in der Stadt über den Öffentlichen Verkehr zu bewältigen.

Obere Limite festlegen

Der VCS Sektion Freiburg fordert deshalb das erneute öffentliche Auflegen der Umweltverträglichkeitsprüfung und den Bericht über die Auswirkungen des Verkehrs vom 10. Juni 2005. Die Studien sollen eine obere Limite für den Verkehr pro Abschnitt enthalten und die Tatsache berücksichtigen, dass Bauprojekte bestehen (Agy, St. Leonhard) und im Stadtzentrum drei neue Parkplätze geplant sind. Zudem seien Lärmschutz- und Luftreinhalte-Massnahmen zu berücksichtigen.

Nicht Verhinderer, sondern Verbesserer

Trotz des Rekurses will der VCS nicht die Rolle des Verhinderers einnehmen. Michel Monney erinnerte, dass in den meisten Fällen, in denen der VCS einen Rekurs bis vor das Bundesgericht zieht, er auch Recht erhält. Mit der Einsprache solle das Projekt verbessert, aber nicht verhindert werden.

Rainer Weibel, Anwalt des VCS, bedauert, dass im Vergleich zum Projekt aus dem Jahr 1998/99 nur die Linienführung geändert wurde. «Die Verantwortlichen haben es verpasst, vorgängig mit dem VCS oder mit den Quartieren zu verhandeln», so Weibel. In den Gemeinderat der Stadt Freiburg hat er nach eigenen Aussagen «kein Vertrauen». Weibel befürchtet, dass nun mit der Bereinigung der Rekurse Zeit verloren geht. Hätten vorgängig Gespräche stattgefunden, wäre kaum Einsprache erhoben worden, so Monney. Die Freiburger Sektion hatte in Bezug auf den Rekurs gegen die Poya-Brücke vom VCS Schweiz grünes Licht erhalten.

Auch Pro Freiburg rekurriert

Pro Freiburg gibt in seiner Einsprache zu bedenken, dass die Brücke in der Nähe von zwei geschützten Objekten vorbeiführt: Das Schloss Poya und der dazugehörende Park. Die Vereinigung begrüsst zwar die Bemühungen des Kantons, diese Objekte zu schützen. Trotzdem seien die Auswirkungen der Bauarbeiten noch zu wenig bekannt, hält Pro Freiburg in einer Medienmitteilung vom Dienstag fest. Die Vereinigung fordert die Überarbeitung und Ergänzung des Teil-Richtplans in Bezug auf das Verkehrsaufkommen. So sei darin festzuhalten, die Emissionen zu vermindern.

Die neue Brücke sei nur gerechtfertigt, wenn Verbesserungen in der Lebensqualität für die Anwohner und der Schutz der Kulturgüter gewährleistet seien. Pro Freiburg bedauert zudem, dass es die Stadt Freiburg in den letzten fünf Jahren verpasst hat, Massnahmen zu treffen, die seine historischen Bauten besser zur Geltung kommen lassen.

Verkehr stark einschränken

Wie der Verkehrs-Club der Schweiz Sektion Freiburg fordert Pro Freiburg die ausnahmslose Schliessung der Zähringerbrücke für den Individualverkehr. Auch sei der Verkehr zwischen Murtengasse und Varis, Neustadt und Au sowie auf der alten Brunnengasse und dem Lorettoweg zu verbieten oder stark einzuschränken.


 




Mittwoch 13. Juli 2005, Bezirke



Brief an die FN

Freie Fahrt auch im Sensebezirk

Wie aus den FN vom 9. Juli zu entnehmen war, hat der Staatsrat das Projekt der Poya-Brücke in den so genannten Dringlichkeitsfonds aufgenommen. Es ist unbestritten, dass die Stadt Freiburg langsam im Verkehr erstickt. Abhilfe tut Not, wenn der Kantonshauptort und das Zentrum der zukünftigen Agglomeration für Wirtschaft und Tourismus attraktiv bleiben sollen.

Die Planung der Freiburger Regierung sieht in erster Priorität die sich im Bau befindende Umfahrung von Bulle vor. Sodann sollen die Verkehrsprobleme der Stadt Freiburg gelöst werden. Dies soll mit der Poya-Brücke geschehen, über dessen Baukredit wir in Kürze abstimmen werden.
Und dann? Der Staatsrat lässt im zitierten Artikel verlauten, dass dann der Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren, die Aufwertung des Strassennetzes im Osten Freiburgs oder die Verbindung Marly-Matran anstehen werden. Als Bürger des Sensebezirkes kann ich nur staunen und mich fragen, ob der deutschsprachige Kantonsteil einmal mehr als quantité négligeable betrachtet wird. Stehen doch im Sensebezirk gewaltige Verkehrsprobleme an, welche dringend einer Lösung bedürfen. Dazu gehören die Umfahrung von Düdingen, die Ortsdurchfahrt von Flamatt und die Lenkung der Pendlerströme aus dem Sense-Oberland und Sense-Mittelland auf die A 12.
Als Bürger des Sensebezirkes stört mich sehr, dass sich der Staatsrat bisher nicht eindeutig für die Lösung der Verkehrsprobleme in unserem Bezirk geäussert hat. Bereits wird von der Regierung die Frage von Marly aufgeworfen. Sense first! Nach der Poya die Sense, muss die Losung heissen. Es gilt jetzt, überparteilich Druck auf die Regierung auszuüben, damit unsere gerechtfertigten Anliegen in Freiburg Gehör finden.

 Benjamin F. Brägger, Düdingen






Samstag 9. Juli 2005, Agglomeration



Poya-Brücke berücksichtigt


Kanton Freiburg profitiert vom Dringlichkeitsfonds

Die Poya-Brücke wird im Dringlichkeitsfonds des Bundesrates berücksichtigt, sofern sie zwischen 2007 und 2011 teilweise realisiert wird. Dies geht aus der Antwort des Staatsrates auf eine Anfrage von Markus Bapst hervor.


In seiner Anfrage wollte Grossrat Markus Bapst (CVP, Düdingen) vom Staatsrat wissen, inwiefern der Kanton Freiburg vom Dringlichkeitsfonds des Bundesrates profitieren kann und an welche Bedingungen die Subventionen geknüpft sind (siehe Kasten).

In seiner Antwort hält der Staatsrat fest, dass für den Kanton Freiburg im Rahmen des Dringlichkeitsfonds ein Anteil von 30 Mio. Fr. vorgesehen ist. Gemäss dem Staatsrat ist der Bund durchaus bereit, das Poya-Projekt als Dringlichkeitsprojekt zu finanzieren.
Dies unter der Bedingung, dass das Projekt zwischen 2007 und 2011 teilweise realisiert wird und das Parlament das Bundesprogramm zum Agglomerationsverkehr annimmt.

Baureif und dringlich

Die Kriterien für die Projekte, die im Dringlichkeitsfonds berücksichtigt werden, sind: Die Projekte liegen im Agglomerationsperimeter, sie sind baureif und finanzwirksam im Zeitraum 2007-2011 und verfügen über ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Zudem müssen sie - da es sich um Grossprojekte handelt - für die Agglomeration schwer finanzierbar sein. Ein weiteres Kriterium ist die Dringlichkeit.

Damit der Bund überhaupt Beiträge leistet, müssen sich die Agglomerationen zudem in zweckmässigen Trägerschaften organisieren, eine Gesamtplanung für ihre Verkehrs- und Siedlungsentwicklung ausarbeiten und wirkungsvolle Massnahmen umsetzen.
In diesem Dringlichkeitsfonds ist für den Kanton Freiburg nur die Poya-Brücke aufgeführt, ist der Antwort des Staatsrates weiter zu entnehmen. Es sei aber geplant, die mit dem Agglomerationsverkehr verbundenen Infrastruktur-Projekte bis zur Hälfte zu finanzieren.
Dabei soll der Infrastrukturfonds später den Dringlichkeitsfonds ersetzen. Betroffen wären der Ausbau der Murtenstrasse auf vier Spuren, der Ausbau des Strassennetzes im Osten Freiburgs oder die Verbindung Marly-Matran.  

jlb

Fonds für den Verkehr

Zur Finanzierung von wichtigen Verkehrsprojekten möchte der Bundesrat einen «Infrastrukturfonds für den Agglomerationsverkehr und die Nationalstrassen» einrichten. Bis zur Einrichtung dieses Fonds wird ein auf vier bis fünf Jahre befristeter Dringlichkeitsfonds für dringende und baureife Vorhaben vorgeschlagen. Dieser Fonds soll mit einer Einmaleinlage von 2,2 Milliarden Franken aus den heutigen Rückstellungen der zweckgebundenen Strassengelder alimentiert werden. Die Vernehmlassung dieser Vorlage - sie trägt auch den verkehrspolitischen Anliegen der Randregionen und Berggebiete Rechnung - dauert bis zum 15. Juli. Die Projekte des Dringlichkeits- sowie des Infrastrukturfonds werden maximal zur Hälfte subventioniert.






Samstag 9. Juli 2005, Kanton



Nein zur Poya-Brücke


Die Grünen Freiburg fordern den Kanton auf, das Poya-Projekt zurückzuziehen. Es müsse eine Lösung gefunden werden, die umweltverträglich und finanziell tragbar sei.


Die Grünen Freiburg sind wenig begeistert vom Projekt der Poyabrücke, das noch bis zum 11. Juli öffentlich aufgelegt ist. Sie fordern den Staatsrat auf, das aktuelle Projekt nicht weiterzuverfolgen. Die Wohnquartiere und die Umwelt würden zu stark belastet und die finanzielle Absicherung sei nicht gewährleistet, heisst es in einer Mitteilung.

Verbindliche Begleitmassnahmen

Die Grünen werfen der Stadt Freiburg vor, nur einen Teilrichtplan aufzulegen, in dem die begleitenden Massnahmen nur als Beispiele aufgeführt werden. Aber erst, wenn diese Massnahmen zur Verkehrssicherheit und -beruhigung verbindlich im Projekt festgehalten sind, können Bundessubventionen in Betracht gezogen werden, werden Experten des zuständigen eidgenössischen Departementes und Bundesamtes zitiert. «Diese Tatsache haben der Staatsrat und der Gemeinderat der Stadt Freiburg einfach übersehen», steht weiter geschrieben.

Laut den Grünen Freiburg ist das Projekt zudem zu teuer. Sie stützen sich auf die Aussage eines internationalen Brückenbau-Experten, der die Bauart der Brücke als extrem teuer beschreibt.
Ebenfalls seien eine ganze Serie von Umweltproblemen ungelöst, so die Grundwassergefährdung, neue Lärmemissionen oder noch die Zerstörung eines Teils des Poya-Parks.  FN/Comm.







Donnerstag 30. Juni 2005, Sense



Einfluss der Poya-Brücke


Informationsveranstaltung in Düdingen

Der geplante Bau der Poya-Brücke wird auch die Verkehrsströme im Sensebezirk beeinflussen. Über 100 Personen haben in Düdingen an einer Informationsversammlung über das Grossprojekt teilgenommen.

Von ANTON JUNGO

Freiburg verdankt seinen Charme seiner Lage an der Saane und den Meisterwerken der Brückenbaukunst, betonte Staatsrat Beat Vonlanthen, kantonaler Baudirektor, am Dienstagabend in Düdingen. Es gehe bei der Poya-Brücke nicht darum, ein weiteres Brückenkunstwerk zu erstellen, meinte er. Das Hauptziel, das man mit diesem Projekt stets verfolgt habe, sei die Entlastung des Burgquartiers von Verkehr und die Sicherung einer zukunftsgerichteten Zufahrt in die Stadt.

Die Pläne für das Poya-Projekt liegen zurzeit öffentlich auf. Wie die betroffenen Gemeinden in der Agglomeration und die Quartiere der Stadt hatte auch der Sensebezirk Informationen aus erster Hand über die geplante Poya-Brücke gewünscht. Kantonsingenieur Claude Morzier und Jean-Bernard Tissot, Chef der Projektierung und Realisierung von Strassen, stellten das Projekt eingehend vor und beantworteten Fragen aus dem interessierten Publikum.

Entlastung für Unteren Sensebezirk

Der Sensebezirk erwartet von der Poya-Brücke eine gewisse Entlastung Richtung Autobahn-Ein-/-Ausfahrt in Düdingen. Ein Frage-Kreis drehte sich denn auch vor allem um die geplante Kreuzung beim Stadion St. Leonhard, wo der Verkehr ab der Poyabrücke auf die Murtenstrasse einmündet. Es wird befürchtet, dass Automobilisten auf die Fahrt über die Poya-Brücke verzichten, wenn die Kreuzung nicht über genügend Kapazität verfügt. Sie würden dann wieder den Weg über Düdingen wählen.

Claude Morzier wies darauf hin, dass der Verkehr auf der Kreuzung mit Ampeln geregelt wird. Simulationsversuche zeigten, dass die Kreuzung über genügend Kapazität verfüge. In die Versuche wurde auch die mögliche Verkehrszunahme bis ins Jahr 2020 einbezogen. Zudem wird die Murtenstrasse vierspurig ausgebaut.

Befürchtungen in Tafers

Sorge bereitet den Senslern - und hauptsächlich der Gemeinde Tafers - die prognostizierte Verkehrszunahme auf der Tafers- (plus 19 Prozent) und auf der Bernstrasse (plus 17 Prozent). Beide Strassen sind Zubringer auf die Poya-Brücke. Mit gezielten Massnahmen soll gemäss Jean-Bernard Tissot der zusätzlich zu erwartende Lärm eingedämmt werden. Er zerstreute aber Befürchtungen, dass die Verkehrszunahme bis ins Dorf Tafers selbst spürbar sein werde.

Mehrmals wurde in der Diskussion darauf hingewiesen, es werde erwartet, dass das Poya-Projekt in ein Gesamt-Verkehrs-Konzept für die Grossregion Freiburg eingepasst und die Richtpläne entsprechend darauf abgestimmt werden. Weiter wurde auf die Bedürfnisse der Velofahrer hingeweisen. Grundsätzliche Opposition erwuchs dem Projekt an der Veranstaltung in Düdingen nicht.

Keine Zeit für neue Projekte

Nichts wissen wollte Baudirektor Beat Vonlanthen von der Prüfung neuer Linienführungen für die geplante Brücke. «Wenn wir jetzt nochmals Grundsatzdiskussionen aufnehmen, kann das Projekt in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht realisiert werden», hielt er fest. Im Februar 2006 soll das 110-Millionen-Projekt vor den Grossen Rat kommen. Für Juni 2006 ist die Volksabstimmung geplant. Der Baubeginn ist für 2008 vorgesehen.






Samstag 18. Juni 2005, Sense


Poya-Brücke interessiert auch den Sensebezirk

Staatsrat Beat Vonlanthen bei den Sensler Ammännern in Wünnewil

Die Revision des Raumplanungs- und Baugesetzes, des Gesetzes über die Gewässer sowie der Bau der Poyabrücke sind drei grosse laufende Projekte in der Direktion von Staatsrat Beat Vonlanthen. Er war gestern Gast bei den Sensler Ammännern.

Von ANTON JUNGO

Seit rund einem Jahr leitet Staatsrat Beat Vonlanthen die kantonale Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion. Er stellte gestern den Sensler Ammännern in Wünnewil die wichtigsten laufenden Projekte in seiner Direktion vor. Im Vordergrund steht dabei die Revision des rund 20-jährigen Raumplanungs- und Baugesetzes. Dieses ist streckenweise schwer lesbar und Gesetz und Reglement sind nicht klar getrennt. Es soll ein Rahmengesetz mit einer Vision bis in die Jahre 2030 geschaffen werden.

Freiburg soll darin nicht als «Reservat für schöne Landschaft» - wie dies von vielen ausserkantonalen Stellen gewünscht wird - definiert werden. Vielmehr sieht er Freiburg auch als Wirtschaftsschwerpunkt, wo sich Betriebe mit hoher Wertschöpfung ansiedeln. Staatsrat Vonlanthen hofft, dass das Gesetz bis Ende 2005 in die Vernehmlassung geschickt und im Juni 2006 vom Grossen Rat behandelt werden kann.
In Revision ist auch das Gesetz über die Gewässer. Um eine koordinierte Politik zu ermöglichen, wird es alle Bereiche des Wassers umfassen; auch das Trinkwasser. Kurz kamen dabei auch die Diskussionen an den Gemeindeversammlungen von Plasselb und St. Silvester über das Abwasserreglement zur Sprache. Die Vertreter der beiden Gemeinden betonten, dass das Verursacherprinzip unbestritten ist. Sie möchten aber Regelungen finden, die auf örtliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Plasselb wünscht in einem Brief an den Staatsrat ein Moratorium für die nochmalige Behandlung des Reglements, bis die Ortsplanungsrevision abgeschlossen ist.

Poya-Brücke und Sensebezirk

Weitere Themen, die der Staatsrat anschnitt, waren die geplante Poyabrücke, Strassensanierungen im Sensebezirk und die Errichtung von Antennen durch Mobilfunkanbieter. Da auch der Sensebezirk - und vor allem die Gemeinden Düdingen und Tafers - vom Bau der Poya-Brücke betroffen sind, wünschten die Ammänner, dass auch im Sensebezirk über dieses Projekt eine öffentliche Informationsveranstaltung durchgeführt wird. Diese findet am 28. Juni um 20 Uhr im Podium in Düdingen statt.

Marius Cotting, Chef des Bauamtes der Gemeinde Wünnewil-Flamatt, stellte den Ammännern seine Arbeit vor. Im Bauamt werden zuhanden der verantwortlichen Gemeinderäte Themen aus den Bereichen Strassenwesen, Strassen und gemeindeeigene Bauten bearbeitet. Er ist überzeugt, dass ein gut geführtes Bauamt in der Gemeindeverwaltung Kontinuität und Systematik garantiert. Zurzeit kennen sechs Sensler Gemeinden voll- oder teilzeitliche Bauämter. Für kleinere Gemeinden könnte in Betracht gezogen werden, dass der gleiche Fachmann von mehreren Gemeinden teilzeitlich angestellt wird.







Samstag 18. Juni 2005, Agglomeration

Schönberg von Poyaplanern vergessen?

Animierte Informationsveranstaltung der Baudirektion

Das Jahrhundertprojekt Poya-Brücke hat am Informationsabend im Schönberg nicht nur Freude ausgelöst. Flankierende Massnahmen seien für das Quartier vergessen worden. Baudirektor und Kantonsingenieur bestreiten dies.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Dies ist ein sehr wichtiges Projekt für die Zukunft unseres Kantons», sagte Beat Vonlanthen, Chef der kantonalen Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion bei der Vorstellung der Poya-Brücke. In den Gesamtkosten von 110 Mio. Franken seien neben der 852 Meter langen Brücke und dem anschliessenden Tunnel auch die Erweiterung der Murtenstrasse zwischen Fussball- und Eishockeystadion auf fünf Spuren sowie Rahmenmassnahmen von 1,7 Mio. Franken mit einbegriffen.

Wenn alles perfekt läuft, wird sich im Februar 2006 der Grosse Rat zum Projekt äussern und im Juni 2006 das Volk. Frühstens 2009 könnte Baubeginn und 2013 Eröffnung sein. «Voraussichtlich wird der Bund die Hälfte der Kosten übernehmen», sagte Staatsrat Vonlanthen.
Aber den definitiven Entscheid des Bundes werde man sicher nicht vor der Volksabstimmung erhalten, antwortete er auf eine Frage.

Einige entlastet, andere belastet

Beat Vonlanthen, Kantonsingenieur Claude Morzier und Projektleiter Jean-Bernard Tissot gingen bei ihren Berechnungen davon aus, dass in Richtung Stadtzentrum viele Strassen entlastet würden. Umgekehrt werde auf der Schönberg-Seite der Verkehr mit der neuen Brücke in Richtung Tafers um 19 Prozent und in Richtung Düdingen/Mariahilf um 14 Prozent zunehmen.

Zusätzliche Störungen gelte es mit flankierenden Massnahmen aufzufangen: Man habe neue Strassenbeläge und Ersetzen der Fenster bei Häusern vorgesehen, welche direkt durch den Mehrverkehr betroffen seien, sagte Morzier.
Für Anwohner und Generalrat Christoph Allenspach ist der Schönberg der grosse Verlierer. Fast alle Rahmenmassnahmen seien für das St.-Leonhard-Ende der Brücke vorgesehen. Ausserdem seien die Schüler der Primarschule Villa Thérèse sowie die Familiengärten am Stadtberg in Gefahr. «Man hat den Eindruck, wir seien der Abfall der Stadt», sagte Allenspach.
Es gebe weniger Verkehr vor der Villa Thérèse und man habe auch im Schönberg alle Gebäude wegen der zusätzlichen Lärmbelastung überprüft, antwortete Morzier.
Aber nicht immer verlief die Diskussion so ruhig. «Wir sind hier in einer völligen Absurdität», rief ein Quartierbewohner Beat Vonlanthen zu, der die Brücke in einen historischen Rahmen betten wollte. Es sei ungeheuerlich, einen solchen Druck auf die Leute des Schönbergs auszuüben, die dann nicht einmal mehr in die Stadt fahren könnten.
Man müsse unbedingt den öffentlichen Verkehr (öV) bevorzugen, antwortete Claude Morzier, sonst werde das Zentrum immer mehr verstopft. Dies gehe nur, wenn der Individualverkehr das Burgquartier meide.
Ein anderer Anwohner vermisste eine soziale öV-Politik. Die Poya-Brücke sei ein schönes Projekt, aber völlig unnötig. Mit diesem Geld könnten alle Leute das ganze Jahr gratis Bus fahren. Man solle besser die Agglomeration grossräumiger umfahren wie zum Beispiel mit der Strasse Marly-Matran.
«Natürlich muss die Poya-Brücke im Zusammenhang mit Agglomerations-Umfahrungen gesehen werden», antwortete Beat Vonlanthen. Poya-Brücke und Marly-Matran seien fehlende Teile davon.

Öffentliche Auflage bis 11. Juli. - Weitere Projektvorstellungen: 21.6. in Granges-Paccot/Givisiez; 23.6. in Villars-sur-Glâne. - Infos: 026 305 36 60 oder www.pont-poya.ch






Donnerstag 30. Dezember 2004, Kanton

grosser rat

Strassenausbau bei St. Leonhard

Die beiden Grossräte Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) und Jean-Pierre Dorand (CVP, Freiburg) bitten den Staatsrat mittels Postulats, die Erweiterung der Kantonsstrasse zwischen dem St.-Leonhard-Stadion und der Autobahneinfahrt Freiburg Nord von zwei auf vier Spuren zu prüfen. Dabei stellen sie fest, dass mit dem Bau der Poya-Brücke, für die der Staatsrat beabsichtigt, im Jahr 2006 ein entsprechendes Kreditbegehren zu stellen, der Verkehr auf dem besagten Abschnitt, der bereits heute sehr dicht ist, sich noch vervielfachen werde.

Gemäss ihrem Vorschlag soll der Kanton bereits jetzt das notwendige Terrain reservieren. Jegliche Bautätigkeit von Immobilien in Strassennähe solle strikte untersagt werden. Gleichzeitig mit der Erweiterung des Strassenabschnitts, der heute bereits täglich von rund 30 000 Personenwagen befahren wird, soll dem öffentlichen Verkehr und den schwächeren Verkehrsteilnehmern (z. B. Radfahrer) der nötige Platz reserviert werden. In der Begründung des Postulats wird schliesslich angeregt, dass die beiden bestehenden Kreisel mit einem zweispurigen Tunnel unterquert werden. Somit würde der Transitverkehr den Kreiselverkehr nicht unnötig behindern. wb






Zurück Letzte Änderung: 01.01.2016