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Donnerstag 06.01.2022

Investition in Lärmschutz an Nationalstrassen Bern     PDF Logo

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Mittwoch, 28. Oktober 2020 Nadja Sutter

Der Kampf gegen den Lärm für Lärmschutzwände geht weiter

Ein Bürgerkomitee aus Düdingen wagt einen neuen Anlauf für Lärmschutzwände entlang der Autobahn A 12.
Die Situation sei «unerträglich». Das Astra verspricht einen lärmhemmenden Belag, aber keine Wände

Bild Lärmschutz
DÜDINGEN

«Vrrmmm, vrrmmm, vrrmmm»
– Erwin Luterbacher imitiert, wie es im Santihans-Quartier, wo er wohnt, tönt. «Ab einer gewissen Anzahl Autos auf der Autobahn A 12 haben wir hier einen
konstanten Lärmteppich», sagt der Düdinger. «Es ist unerträglich.
» Dazu komme der Feinstaub. Jeden Tag könne er eine Schicht schwarzen Staub vom Gartentisch wischen.
Luterbacher und sieben andere Bürgerinnen und Bürger, die entlang der Autobahn wohnen, kämpfen aus diesen Gründen schon seit Jahren für Lärmschutzwände.

Sie haben ein Bürgerkomitee gebildet und vor rund zehn Jahren Lärmmessungen an der Autobahn gemacht. Das zuständige Bundesamt für Strassen (Astra) hatte damals reagiert und eigene
Messungen durchgeführt. Es kam zum Schluss, dass die Grenzwerte zwar bei einem Haus überschritten würden. Das reichte jedoch nicht für die Installation von Lärmschutzwänden.

Verkehr hat zugenommen
Jetzt nimmt das Bürgerkomitee einen weiteren Anlauf und hat beim Astra erneut beantragt, Lärmschutzwände zu installieren. Man sei nun aktiv geworden wegen diverser anderer
Projekte in diese Richtung im Kanton, sagt Luterbacher. Er erwähnt etwa die Überdachungspläne für das Areal Chamblioux. «Nur Düdingen hat man irgendwie vergessen», so Luterbacher.

Lärmmessungen hat das Komitee diesmal keine gemacht, wie Erwin Luterbacher den FN sagt. «Das hätte nicht viel gebracht », ist er überzeugt. Der Verkehr habe seit den letzten
Messungen zugenommen, daher sei es sicher nicht leiser geworden. Luterbacher beruft sich auf Zahlen des Astra: Danach fuhren auf dem Autobahnabschnitt im Jahr 2008
im Jahresmittel rund 26 500 Fahrzeuge pro Tag; im Jahr 2019 waren es rund 29 700 Fahrzeuge pro Tag.
Erwin Luterbacher fügt an, dass auch mehr Leute unter dem Lärm leiden dürften, denn in den letzten zehn Jahren habe es entlang der Autobahn immer mehr Wohnungen gegeben.

Er verweist etwa auf die Überbauung Düdingen Plus beim Bahnhof. «Ich kenne Leute, die vor kurzem in die Nähe gezogen sind und sich nun überlegen, wieder wegzuziehen,
weil es ihnen zu laut ist», sagt Luterbacher.

Betroffen sei nicht nur das Quartier Santihans, sondern auch Ottisberg, Zelg, Rächholderweg und eben die neue Überbauung Düdingen Plus.

Langsamer fahren?
Das Bürgerkomitee fordert nicht nur Lärmschutzwände entlang der Quartiere, sondern ein umfassendes Lärmkonzept.
Dazu gehöre auch eine mögliche Senkung der Höchstgeschwindigkeit von 120 auf 100 Kilometer pro Stunde. Studien hätten gezeigt, dass damit die Lärmbelastung schon erheblich
gesenkt werden könne, so Luterbacher.

Immerhin: Bei der Brücke kurz vor der Ausfahrt Düdingen habe das Astra in den letzten Jahren die Fugen saniert.
Davor seien immer wieder Lücken entstanden, und wenn die Autos darüber gefahren seien, habe es ordentlich gepoltert. Dieses Problem sei nun behoben.



Reaktion

Astra plant Beschichtung, aber keine Wände Autobahnen sind Nationalstrassen, und für deren Unterhalt sowie für Massnahmen gegen Lärm ist das Bundesamt für Strassen (Astra) zuständig.

Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?

Auf Anfrage der «Freiburger Nachrichten» schreibt ein Astra-Sprecher, dass im Bereich Düdingen Lärmschutzmassnahmen geplant seien.
Auf einer Karte sind Teile der A 12 bei Düdingen orange eingefärbt. Das heisst, dass Massnahmen nötig und bereits auf den Weg gebracht sind.

In zwei bis drei Jahren Es sind aber nicht die Massnahmen die das Düdinger Bürgerkomitee (siehe Haupttext) gerne sehen würde:
Das Astra plant keine Lärmschutzwände, sondern eine «schalldämmende Beschichtung», schreibt der Astra-Sprecher.
Dieser Strassenbelag soll zwischen 2022 und 2023 installiert werden. nas


Bild Lärmschutz Text







03. November 2015 12:48; Akt: 03.11.2015 13:00 Print

Gefährliche Abgase
Kinder an Autobahnen bekommen eher Krebs.

Das Risiko an Leukämie zu erkranken, ist für Kinder, die direkt an Autobahnen wohnen, deutlich höher als bei jenen, die weiter entfernt davon zu Hause sind.

Feintstaub Autobahn          Studie Uni Bern   Uni Bern

Kinder, die direkt neben einer Autobahn wohnen, haben ein erhöhtes Leukämie-Risiko. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)

Jährlich erkranken in der Schweiz 200 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an Krebs. Damit ist die Krankheit nach Unfällen die wichtigste Todesursache in der
Altersgruppe. Als Ursachen werden neben der genetischen Veranlagung auch Umwelteinflüsse angenommen. Besonders Autoabgase stehen im Verdacht, da sie
Benzol und andere bekannte krebserregende Stoffe enthalten.

Eine Studie von Berner Forschern hat diesen Zusammenhang nun erhärtet, wie sie im «European Journal of Epidemiology» schreiben. Das Team um Ben Spycher und
Claudia Kuehni vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern (ISPM) untersuchte für den Zeitraum von 1985 bis 2008 die Häufigkeit von
Krebserkrankungen bei Kindern, die weniger als 100 Meter, 100 bis 250 Meter, 250 bis 500 Meter und über 500 Meter von der nächsten Autobahn oder -strasse entfernt
wohnen.

Bericht 20 Minuten 03. November 2015  (Auf Logo klicken)      Krebszelle







Studie
| 18.04.2013

Umfahrungsprojekte in Düdingen und Kerzers erleiden Rückschlag



Keine Umfahrung von Duedingen



Eine Studie zeigt, welche Umfahrungen im Kanton prioritär sind. Es sind nicht Kerzers und Düdingen.

26 Projekte für Umfahrungsstrassen und Aufhebungen von Bahnübergängen gibt es im Kanton, aber welche sollen zuerst realisiert werden? Eine gestern vorgestellte Studie gibt Antworten dazu. Während neun Projekte zur weiteren Planung empfohlen werden, stuft die Studie die Umfahrungsprojekte in Düdingen und Kerzers als nicht wirksam ein. Bei beiden Projekten kommt die Studie zum Schluss, eine Umfahrung sei die falsche Lösung für den grossen Anteil an selbstgemachtem Verkehr. Dennoch empfiehlt Staatsrat Ropraz, für die Umfahrung Düdingen die begonnene Planung weiterzuführen. uh



Düdingen | 11.05.2013

Umfahrung soll fallen gelassen werden

An der Umfahrungsstrasse Düdingen solle nicht länger festgehalten werden. Das forderte der Verein für die optimale Verkehrserschliessung Düdingen gestern vor den Medien. 

Mit der Poyabrücke erhalte Düdingen eine Umfahrung. Nun brauche es Lösungen, die die Verkehrsproblematik im ganzen Sensebezirk und nicht nur jene in Düdingen berücksichtigten. mir

Düdingen Mit der Poyabrücke erhält Düdingen eine Umfahrung. Die seit Jahren geplante Düdinger Umfahrungsstrasse soll deshalb fallen gelassen werden. Das sagt der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung Düdingen (VOVD). «Die Poyabrücke ist für den Sensebezirk», sagte VOVD-Mitglied Mario Baeriswyl an der gestrigen Pressekonferenz. Sie werde helfen, die Hauptstrasse Düdingens zu entlasten.

Hauptsächlich Automobilisten aus Tafers und dem Sense- Oberland, die momentan über Düdingen auf die Autobahn gelangen, würden künftig über die Poyabrücke auf die A12 fahren. Damit das aber tatsächlich so geschehe, brauche es in Düdingen Massnahmen. «Das Valtraloc-Konzept muss zwingend eingeführt werden», sagte VOVD Präsident Erwin Luterbacher. Es brauche verkehrsberuhigende Massnahmen im Dorf, damit die Leute schneller seien, wenn sie über die Poyabrücke fahren als durch Düdingen.

So werde der Transitverkehr in Düdingen dann zu gering, als dass er den Bau einer teuren Umfahrungsstrasse rechtfertigen würde, hielt Luterbacher fest.


Verkehr auch hausgemacht

Auch sei ein grosser Teil des Verkehrs in Düdingen hausgemacht. «Dieses Problem wird durch die Umfahrungsstrasse nicht behoben», sagte Mario Baeriswyl. Dem selbstverursachten Verkehr möchte der Verein dagegen mit Ortsbussen abhelfen.

Regionale Lösung gefordert

Der VOVD kann nicht verstehen, dass die Regionalplanung Sense 2030 mit der Umfahrungsstrasse als Grundlage arbeitet. «Der Bund und der Kanton geben uns recht, auch sie erachten die Umfahrungsstrasse als zu wenig nutzbringend», sagte Luterbacher. «Es braucht eine regionale Lösung, welche die Verkehrsproblematik im ganzen Bezirk anpackt.»

Momentan sieht es tatsächlich eher schlecht aus für die Umfahrungsstrasse: Letztes Jahr wurde klar, dass der Bund das je nach Variante 156 oder 230 Millionen Franken teure Projekt nicht unterstützen wird. Und kürzlich stufte der Kanton die Umfahrung Düdingen auf seiner Prioritätenliste zurück.






Düdingen | 05.11.2013

Kein neuer Kredit für Umfahrung


Kein neuer Kredit für die Umfahrung



Die Autobahnausfahrt Düdingen wird mit der Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil nach 40 Jahren fertiggestellt.Bild Corinne Aeberhard/a

Für die Umfahrung Düdingen will der Staatsrat beim Grossen Rat vorerst kein Geld beantragen. Die Planung soll frühestens nach Eröffnung der Poyabrücke weitergehen.

Die Gemeinde Düdingen, die Region Sense und der Kanton haben sich im Dossier Umfahrungsstrasse geeinigt, teilt der Kanton mit. Die Umfahrung soll erst nach Eröffnung der Poyabrücke und nach Fertigstellung der Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil weitergeplant werden. Auf diesen Kompromiss einigten sich die Beteiligten, nachdem der Staatsrat es abgelehnt hatte, dem Grossen Rat einen weiteren Planungskredit vorzulegen. Trotz Einigung: Die Gemeinde Düdingen ist enttäuscht über die erneute Verzögerung. 







Richtplan | 04.02.2014

Der Seebezirk plant seine Zukunft

Löwenberg plant seine Zukunft

Gemäss regionalem Richtplan soll sich der Seebezirk künftig hauptsächlich in fünf regionalen Zentren entwickeln. Der Gemeindeverband will die Zersiedelung verhindern und dem neuen Raumplanungsgesetz Rechnung tragen.



Projekte | 27.05.2014

Strassenprojekte: Umfahrung Givisiez steht auf der besten Startposition


Mit einer Brücke über die Bahnlinie zum Industriequartier soll das Nadelöhr beim Bahnübergang Givisiez verschwinden. Bild Aldo Ellena

Neun Projekte für Umfahrungsstrassen will der Kanton näher prüfen. Givisiez kann als erstes auf eine Realisierung hoffen.

Von 26 Projekten für Umfahrungsstrassen, die in Freiburg je einmal im Raum standen, haben neun Chancen auf eine mittelfristige Realisierung. 

Der Staatsrat hat entschieden, für sie Planungsstudien in Auftrag zu geben. 
Er will auf dieser Basis Prioritäten setzen. Am schnellsten dürfte der Bahnübergang Givisiez dank einer Brücke aufgehoben werden.
Der Grosse Rat hat dazu einen Studienkredit genehmigt.

Jetzt Beginnt die Zeit der Planer

Salvenach Umfahrung

Auch Courtepin, Salvenach und Burg–Löwenberg haben Chancen auf eine Umfahrung.

Düdingen und Kerzers müssen hingegen weiterhin zuwarten. uh











Dienstag, 21. Juli 2015

Umfahrung Givisiez-Pensier wird geprüft

Der Staatsrat hat ein neues Projekt einer Umfahrungsstrasse in die kantonsweite Studie aufgenommen: Givisiez-Belfaux-Pensier.

FREIBURG 26 Projekte von Umfahrungsstrassen hat der Kanton in einem Katalog auf ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis analysiert und diese in vier Kategorien eingeteilt. 
Für neun Projekte der Kategorie 1 werden bis Ende Jahr Planungsstudien realisiert (die FN berichteten).

Nun hat sich ein 27. Projekt zur Liste der möglichen Umfahrungsstrassen gesellt: Givisiez-Belfaux-Pensier. Im Mai dieses Jahres hatte ein Ausschuss mit kommunalen und kantonalen Mandatsträgern aus der Region eine Petition eingereicht, in der sie die Realisierung des Strassenprojekts Givisiez-Belfaux-Pensier verlangten.

Auf Vorschlag von Baudirektor Maurice Ropraz nahm der Staatsrat dieses Projekt ebenfalls in die Studie der Umfahrungsprojekte auf, wie der Staatsrat mitteilt. Mit dieser Lösung seien auch die Petitionäre zufrieden.

URS HAENNI

 



16.06.2012
Vertrauen hat seinen Preis Poya Brücke



30.05.2012
Besseres Angebot für Pendler nach Bern

Der Kampf der Region Sense hat sich gelohnt: Der Fahrplanentwurf 2012/13 sieht massive Verbesserungen auf den TPF-Buslinien Schwarzsee–Freiburg und Tafers–Düdingen vor. Die Kosten übernimmt hauptsächlich der Kanton.


24.05.2012
Die Umfahrung von Düdingen würde 156 bis 230 Millionen Franken kosten

Zurzeit ein rein kantonales Projekt

Der Kanton hat gestern zwei Varianten für die Umfahrung Düdingens präsentiert. Ob die Strasse auch wirklich gebaut wird, ist noch unklar.

Ropraz konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob die Strasse überhaupt gebaut wird. Der Kanton Freiburg müsste nämlich tief in die Tasche greifen – Bundessubventionen
sind heute keine in Sicht. ak


24.05.2012
Finanzierung muss überzeugen

Für die Lebensqualität in der Gemeinde, für die optimale Entwicklung der Arbeitszone Birch und für Düdingen als
regionales Wirtschaftszentrum muss die Verkehrsproblematik angepackt werden.


28.01.2012
Grünes Licht für zweites Agglo-Programm


23.12.2011
Agglo reicht überarbeitetes Programm ein


01.12.2011
Fehler sollten nicht wiederholt werden


26.11.2011
Gewerbeverein pocht auf die Umfahrungsstrasse


24.11.2011
Düdingen will klares Bekenntnis zur Strasse


08.11.2011
Die Grünen sehen Positives wie auch Negatives im Aggloprogramm

Schlechtes Verfahren
Falsch finden die Grünen zudem, dass Projekte wie die Umfahrungsstrasse Düdingen oder die Verbindungsstrasse Marly-Matran weiterhin im Programm stehen, auch wenn nur die Priorität C (Bau frühestens ab 2023) gilt. «Wir erinnern daran, dass diese Projekte schon halfen, das Aggloprogramm 1 zu versenken.»


24.11.2011
Die Agglo soll ihr Programm anpassen



24.11.2011
Verein VoVD begrüsst die «Zurückstufung»

Der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) lobt das Aggloprogramm.

Düdingen Der Studienbericht der Agglomeration Freiburg bestätige die während zehn Jahren geleistete Arbeit des VOVD, hält der Verein in seiner Stellungnahme zum zweiten Agglomerationsprogramm fest. Konsequenterweise werde darin auf den öffentlichen Verkehr, das Valtraloc-Konzept und den Langsamverkehr hingewiesen, um dem zu erwartenden Verkehrskollaps entgegenzuwirken.



18.11.2011
CVP sagt «Ja, aber» zum Programm der Agglo


11.11.2011
Düdingen setzt auf den Langsamverkehr und will seine Schulden abbauen


09.11.2011
Enttäuscht vom Aggloprogramm
Die SVP Düdingen ist der Auffassung, dass Düdingen ohne Agglomeration Freiburg besser dran wäre.


22.10.2011
«In wichtigen Themen sind wir uns einig» SVP


13.10.2011
Umfahrung:In Etappen zum Baukredit


12.10.2011
Offene Baustellen als Leistungsausweis

Ein Konsenspolitiker
Er denkt bereits ans kommende Jahr, wo der Staatsrat die Prioritäten zu zwölf Umfahrungsprojekten setzen und bekanntgeben will. Godel sagt: «Das wird ganz sicher zum Teil zähneknirschend zur Kenntnis genommen. Aber ich erkläre das den Leuten. Langfristig wollen die Leute ja vor allem, dass man entscheidet.»


28.09.2011
Vom Gemeindeverbund zur Agglomeration

Umfahrung wäre möglich, aber «Mit den Informationen, die wir momentan haben, können wir die Strasse nicht aufnehmen»

05.11.2011
Lob und Kritik am Aggloprogramm

Das Agglomerationsprogramm ist am Donnerstagerstmals auf Deutsch präsentiert worden. Am Infoabend in Düdingen zeigte sich, dass die Kritiker nicht verstummt sind, doch es gab auch Lob.


28.05.2011
FDP Düdingen hat nominiert


21.03.2011
CSP fällt aus dem Düdinger Gemeinderat


02. März 2011
«Von Umfahrung hängt die Entwicklung ab»
Für die Gemeindebehörden von Düdingen ist klar, dass sich die Gemeinde ohne Umfahrungsstrasse nicht weiterentwickeln und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann.

Der Bericht eines Expertenkollegiums zuhanden der Agglomeration Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen wieder ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro, die VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse nicht nötig ist (siehe FN vom 15. Februar).


15.02.2011
«Mit den Umfahrungsstrassen hat Freiburg keine Chance auf Gelder»
Will die Agglomeration Freiburg Gelder des Bundes, muss sie laut VCS auf Umfahrungsstrassen verzichten.


15. Februar 2011
Bericht will keine weiteren Strassen

Ein Bericht schlägt vor, was im Agglomerationsprogramm zweiter Generation berücksichtigt werden soll.
Die Umfahrungsstrasse von Düdingen sowie die von Marly-Matran werden in Frage gestellt.



Samstag 2. Juli 2011, Schwerpunkt
Dienstag 28. Juni 2011, Schwerpunkt
Donnerstag 5. Mai 2011, Schwerpunkt

Samstag 28. Mai 2011, Sense

Montag 7. März 2011, Grossfreiburg

Mittwoch 2. März 2011, Sense

Dienstag 15. Februar 2011, Sense
Verein VoVD: «Strasse belastet Aussenquartiere»


Dienstag 15. Februar 2011, Front

Dienstag 15. Februar 2011, Sense

11. Februar 2011
Die SP Düdingen will den zweiten Sitz im Gemeinderat zurückerobern
"umweltverträgliche und emissionsarme Umfahrungsstrasse??"


Samstag 22. Januar 2011, Schwerpunkt

Donnerstag 31. März 2011, Bernische Nachbarschaft
Umfahrung Laupen ist wieder im Gespräch


Donnerstag 28. Oktober 2010, Bernische Nachbarschaft

Donnerstag 18. Februar 2010, Bernische Nachbarschaft

Donnerstag 8. Juli 2010, Kanton

Samstag 17. April 2010, Schwerpunkt


Samstag 17. April 2010, Kanton
Ab Dezember fährt das Postauto direkt von Murten nach Düdingen
Ohne Umsteigen von Murten nach Düdingen reisen: Laut Staatsrat wird dies auf den Fahrplanwechsel im Dezember hin möglich.


Samstag 3. April 2010, Sense
Umfahrung: Ingenieure an die Arbeit


Mittwoch 23. Dezember 2009, Forum
Lärmerprobte Menschen und Tiere


Dienstag 15. Dezember 2009, Sense
CVP Düdingen fordert: «Umfahrung unter den Boden»


Samstag 12. Dezember 2009, Sense
«Das erlebst du wohl nicht mehr»


Samstag 5. Dezember 2009, Kanton
Bis ins Jahr 2014 soll der Kanton Freiburg über ein S-Bahn-Netz verfügen. Kernstück des Projektes ist die neue direkte Bahnlinie Bulle- Romont-Freiburg-Bern. Getragen wird das Projekt von den TPF und den SBB.


Mittwoch 21. Oktober 2009, Kanton
Nicht nur neue Umfahrungen


Samstag 25. Juli 2009, Sense









Samstag 26. September 2009, Sense
Öffentlicher Verkehr wird noch einmal unter die Lupe genommen


Samstag 27. Juni 2009, Forum
Umfahrungsstrasse: Problem wird nach Tafers verlagert


Samstag 20. Juni 2009, Front
Klares Ja zum Verpflichtungskredit für die Umfahrungsstrasse Düdingen


Donnerstag 18. Juni 2009, Kanton
84 Millionen für den öffentlichen Verkehr im Kanton bis im Jahre 2011


Samstag 13. Juni 2009, Sense
«Kredit ermöglicht seriöse Studie»


Samstag 13. Juni 2009, Sense
Die Verkehrsstudie «Unterer Sensebezirk» wirft Fragen auf


Mittwoch 10. Juni 2009, Forum
Zur Verträglichkeit der Umfahrung Düdingen


Mittwoch 10. Juni 2009, Forum
Umfahrung von Düdingen hat keine Erfolgsaussichten


Donnerstag 4. Juni 2009, Front
Umweltverbände stellen die Umfahrungsstrasse Düdingen in Frage


Donnerstag 4. Juni 2009, Sense
Stellungnahme: «Verkehrsstudie wird ergänzt


Donnerstag 4. Juni 2009, Sense
Entscheid über eine Umfahrung vertagen


Freitag 29. Mai 2009, Forum
Macht eine Umfahrung von Düdingen Sinn?


Donnerstag 28. Mai 2009, Forum
Leserbriefe
«Nur eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen» - FN vom 23. Mai 2009


Donnerstag 4. Februar 2010, See
Umfahrungen: Nach globalen Studie werden Prioritäten gesetzt


Samstag 23. Mai 2009, Front
Düdingen: Planungskredit für Umfahrung


Samstag 23. Mai 2009, Sense
«Nur eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen»


Mittwoch 13. Mai 2009, Sense
«Düdingen braucht unter Umständen gar keine Umfahrungsstrasse»


Mittwoch 6. Mai 2009, Sense
Zeitgemässer Komfort bei der Umfahrung

Samstag 2. Mai 2009, Forum
Autobahnanschluss Friseneit

Samstag 2. Mai 2009, Forum
Neuer Autobahn- Anschluss


Freitag 1. Mai 2009, Sense  Umwelt
Reaktionen:
Umweltorganisationen kritisieren mangelnde
Koordination




Freitag 1. Mai 2009, Sense
«Verkehrsstudie unterer Sensebezirk»



Donnerstag 30. Mai 2009 (Pressebericht aus der FN)
Autobahnzubringer in Friseneit würde Problem lösen



Samstag 20. Dezember 2008, Grossfreiburg
Agglomerationsprogramm: Bundesrat berücksichtigt 26 Städte
                          - Freiburg nicht !!!




Samstag 20. Dezember 2008, Grossfreiburg
Bundesgelder: Mobul ist mit neun Mio. dabei



Freitag 19. Dezember 2008, Grossfreiburg
TPF und Cutaf einigen sich im Preisstreit



Samstag 13. Dezember 2008, Kanton
Agglo: Gegen Herabsetzung der Anzahl Unterschriften


Samstag 29. November 2008, Grossfreiburg
Agglo bestellt Kommission


Dienstag 25. November 2008, Forum
Hat der Sensebezirk die Entwicklung verpasst?



Samstag 22. November 2008, Grossfreiburg
Wie weiter?



Samstag 22. November 2008, Grossfreiburg
Die Agglomeration Freiburg bekommt keinen Franken
 mehr aus der ersten Tranche der vom Bund bereitgestellten Gelder für die Agglomerationsprogramme.




Mittwoch 19. November 2008, Schwerpunkt
Den Bezirken den Spiegel vorgehalten



Montag 3. November 2008, Forum
Umfahrungsstrasse Düdingen



Samstag 18. Oktober 2008, Schwerpunkt
Bald eine Lösung für die Fahrenden?



Samstag 11. Oktober 2008, Schwerpunkt
Bei Einzonierung soll der Besitzer zur Kasse gebeten werden



Mittwoch 8. Oktober 2008, Schwerpunkt
Keine Demokratisierung der Raumplanung



Mittwoch 8. Oktober 2008, Kanton
Die Verkehrspolitik berücksichtigt die interkantonale Vernetzung



Donnerstag 9. Oktober 2008, Schwerpunkt
Projektleiter der H 189 muss den Hut nehmen



Samstag 4. Oktober 2008, Forum
Es braucht einen zusätzlichen Autobahnanschluss



Montag 3. November 2008, Grossfreiburg
Granges-Paccot: Nicht nur Freude an der neuen Brücke



Samstag 27. September 2008, Forum
Wo bleibt der gesunde Menschenverstand



Dienstag 23. September 2008, Grossfreiburg
Das Bundesamt für Raumplanung prüft Agglo-Richtplan neu



Montag 22. September 2008, Grossfreiburg
Agglo-Richtplan: Der Kanton erklärt sich in Bern und hofft weiter



Donnerstag 18. September 2008, Grossfreiburg
Schlechte Noten aus Bundesbern!!



Freitag 29. August 2008, Grossfreiburg
H 189: Jurist hilft dem Grossen Rat



Mittwoch 25. Juni 2008, Kanton
H189: Kein Rekurs der Ratslinken und der SVP



Samstag 21. Juni 2008, Sense
Umfahrung von Düdingen bleibt wichtig



Mittwoch 18. Juni 2008, Front
Der Freiburger Grosse Rat entscheidet sich knapp gegen Einsetzung einer Puk



Mittwoch 18. Juni 2008, Schwerpunkt
Staatsrat Godel: «Ich habe die Sache sehr ernst genommen»



Mittwoch 18. Juni 2008, Schwerpunkt
Ursachen ergründen statt Schuld zuweisen



Freitag 13. Juni 2008, Kanton
Bau der H 189: Das Büro des Grossen Rates beantragt die Einsetzung einer Puk



Mittwoch 11. Juni 2008, Forum
Nein zur Agglo muss richtig verstanden werden



Samstag 7. Juni 2008, Kanton
Der Regionale Richtplan von Bulle steht



Samstag 7. Juni 2008, Forum
Zwei Hoffnungen für Düdingen




Samstag 7. Juni 2008, Forum
Agglo Freiburg: In Düdingen ist feines Gespür nötig



Samstag 7. Juni 2008, Forum

Was wird aus dem Sensebezirk?



Freitag 6. Juni 2008, Forum
Agglo-Gegner müssen in den Agglo-Rat




Freitag 6. Juni 2008, Forum
Der Gemeinderat ist ausführende Behörde




Donnerstag 5. Juni 2008, Forum
Was ist los im Kanton Freiburg?




Mittwoch 4. Juni 2008, Forum
Die Agglo als Chance sehen




Dienstag 3. Juni 2008, Schwerpunkt
Fahrplan der Agglomeration




Dienstag 3. Juni 2008, Schwerpunkt
Recht: Könnte Düdingen jetzt austreten?




Dienstag 3. Juni 2008, Front
Nach Agglo-Nein melden sich die Parteien zu Wort




Dienstag 3. Juni 2008, Schwerpunkt
Trotz Nein zur Agglomeration zeigen sich alle Parteien gesprächsbereit




Montag 2. Juni 2008, Schwerpunkt
Ein wuchtiges Ja zur Agglomeration Freiburg mit einem Wermutstropfen




Montag 2. Juni 2008, Schwerpunkt
«Das überregionale Denken überschätzt»



Freitag 9. Mai 2008, Grossfreiburg
«Ich bringe gerne Menschen zusammen»



Freitag 9. Mai 2008, Schwerpunkt
Eine Umfahrung von Châtel noch nicht aktuell



Mittwoch 23. April 2008, Forum
Grosssägerei: Bern exportiert das Verkehrsproblem



Freitag 18. April 2008, Schwerpunkt
H 189 - Eine untragbare Situation für die SVP



Donnerstag 17. April 2008, Kanton
Linke Parteien verlangen härtere Massnahmen



Dienstag 15. April 2008, Schwerpunkt
H 189 Mehrkosten steigen auf 78,5 Mio. Fr.



Samstag 17. Mai 2008, Sense
Thema: Auf anonyme Briefe und Flugblätter verzichten



Mittwoch 14. Mai 2008, Sense
Anonymität: Aus Respekt mit dem Namen



Mittwoch 7. Mai 2008, Front
Tätigkeitsbericht des Staates wirft einige Fragen auf



Freitag 15. Februar 2008, Sense

Freitag 15. Februar 2008, Sense

Kein Wundermittel - aber eine Chance



Dienstag 15. Januar 2008, Kanton
Vermehrt auch regional planen



Mittwoch 12. Dezember 2007, Bezirke
Ist die Zeit reif für die Agglomeration?



Samstag 17. November 2007, Kanton
Detailauskünfte wohl erst im Februar



Samstag 3. November 2007, Front
Mehrkosten werden untersucht
FREIBURG. Die 20-prozentige Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle hat weitere Konsequenzen: Das kantonale Finanzinspektorat wird untersuchen, wie es dazu kommen konnte. Die Umfahrung von Bulle kostet nicht wie ursprünglich veranschlagt 215 Millionen, sondern 260 Millionen Franken. (Bild Vincent Murith) Bericht auf Seite 3



Donnerstag 18. Oktober 2007, Sense
Das Autobahnviadukt Flamatt muss weg



Freitag 12. Oktober 2007, Agglomeration

Abstimmung definitiv verschoben
Düdingen könnte auch noch kippen



Donnerstag 11. Oktober 2007, Kanton
Klare Antworten vor Jahresende
Behörden wollen aus Kostenüberschreitung beim Bau der H189 ihre Lehren ziehen



Mittwoch 10. Oktober 2007, Kanton
Restrukturierung des Tiefbauamtes?



Freitag 10. Oktober 2008, Sense
«Wenn ich mitmache, möchte ich auch etwas mehr dazu sagen können»




3.10.2007  FDP Parteizeitung  6. Ausgabe

Alternative Lösung im Nordosten von Düdingen



Donnerstag 4. Oktober 2007
Starkes Signal



Donnerstag 4. Oktober 2007, Kanton
Kantonsingenieur wirft das Handtuch



Donnerstag 27. September 2007, Sense
SP sagt Ja zur Agglomeration



Mittwoch 26. September 2007, Sense Tafers
Das Volk wird entscheiden



Mittwoch 26. September 2007, Sense
«Es gilt noch viele Fragen zu klären»




Mittwoch 26. September 2007, Sense Agglo
Verteilschlüssel noch offen



Samstag 22. September 2007, Sense
«Eine solide und vernünftige Partnerschaft»



Montag 17. September 2007, See

Heimatkundeverein äussert sich Kritisch zur Umfahrung von Düdingen


Montag 17. September 2007, Bezirke

Deutliche Kostenüberschreitung der Umfahrung Bulle



Dienstag 4. Sptember 2007, Sense

Nur eine Variante wird weiterverfolgt



Freitag 17. August 2007, Agglomeration
VCS ist enttäuscht




Freitag 20. Juli 2007, Sense
Düdingen: V2 definitiv?





Montag 9. Juli 2007, Bezirke
Umfahrung Düdingen: Es gibt Alternative




Freitag 15. Juni 2007, Sense

CSP «Wichtig für Entwicklung des Bezirks»






Samstag 9. Juni 2007, Bezirke

Umfahrungsstrasse V2 ist untauglich





Freitag 8. Juni 2007, Bezirke
Brief an die FN

Umfahrungsstrasse gefährdet Wohn- und Lebensqualität





Mittwoch 6. Juni 2007, Sense

«Nur V2 ist echte Umfahrungsstrasse»





Mittwoch 6. Juni 2007, Sense

Ein Dorf mit städtischen Strukturen





Dienstag 5. Juni 2007, Agglomeration
Wie ändert sich die Region Freiburg?






Freitag 20. April 2007, Sense
Gemeinderat ist für Variante V2 !





Samstag 23. Dezember 2006, Sense


VOVD zu der
Umfahrungsstrasse Düdingen und Stellungnahme der Gemeinde



Samstag 23. Dezember 2006, Sense




Donnerstag 23. November 2006, Sense




Freitag 3. November 2006, Kanton

Grosser Rat verabschiedet zwei Dekrete Verkehrsstudie:  Berg -  Filistorf



Freitag 27. Oktober 2006, Kanton




Donnerstag 5. Oktober 2006, Kanton

Erster erfolgreicher Schritt

Samstag 12. August 2006, Sense




Donnerstag 22. Juni 2006, Sense

Birch - Luggiwil gilt als Nationalstrasse




Freitag 16. Dezember 2005, Sense


Land und Arbeitzone -Birch




Freitag 25. November 2005, Sense

Verkehrssituation wird analysiert


Donnerstag 17. November 2005, Kanton

Gute Nachricht aus Bundesbern


Donnerstag 27. Oktober 2005, Sense

Düdingen: Vorprojekt für Luggiwil-Strasse


Samstag 23. April 2005, Kanton

Viele Ungewissheiten


Donnerstag 17. März 2005, Kanton

Teilstück soll rasch gebaut werden



Mittwoch 16. Februar 2005, Sense
Teilstück ist in Planung


Donnerstag 23. Dezember 2004, Bezirke

Düdingen


Samstag 6. November 2004, Kanton

Zweite Spur ist umstritten



Donnerstag 27. Mai 2004, Sense

Umfahrungsstrasse Düdingen


Freitag 7. Mai 2004, Sense

«Stärkung des Bezirks nach innen und aussen»


Dienstag 6. April 2004, Sense

Für eine regionale Lösung



März 2004  Der Sensetaler

Ist eine Umfahrung die richtige Lösung?


Mittwoch 17. März 2004, Sense
Autoverkehr in Tunnel verlegen



Dienstag 16. März 2004, Sense
Alternativen sollen geprüft werden



Samstag 13. März 2004, Sense
Für langfristige Lösung


Donnerstag 11. März 2004, Bezirke
Der Gemeinderat Bösingen


Donnerstag 11. März 2004, Sense
SVP Düdingen: Umfahrung ist dringend


Donnerstag 11. März 2004, Sense
75 neue Ideen



Dienstag 24. Februar 2004, Sense
Kurz- und mittelfristige Massnahmen



Mittwoch 11. Februar 2004, Sense
Grosser Rat sagt JA zu einem Postulat für eine Gesamtstudie


Montag 10. Februar 2004, Sense
Umfassend von Düdingen neu studieren?


BZ-Freiburg, 26. Januar 2004
Umfahrung von Düdingen organisiert !


Montag 26. Januar 2004, Sense
Umfassend studieren (IGoVD)



Dienstag 16. Dezember 2003, Sense
Neue Strasse von Fillistorf nach Berg? /  Staatsrat lässt Dossiers prüfen



Donnerstag 11. Dezember 2003, Sense
Antrag zur Variantenstudie der Umfahrung  Düdingen


Samstag 6. Dezember 2003, Sense
Entlastung ist dringlich


BZ-Freiburg, 24. November 2003
Umfahrung in weiter Ferne?



Freitag 21. November 2003, Sense

Entlastungs- oder Umfahrungsstrasse?


Freitag 21. November 2003, Schwerpunkt

Mit Hochwasserrisiko und Lärm leben



Samstag 20. September 2003, Sense

Neue Strasse von Fillistorf nach Berg?


Donnerstag 17. April 2003, Sense
Sanierung kostete so viel wie Bau vor 30 Jahren



Montag 13. Januar 2003, Kanton

«Mit unserer Identität haben wir noch Mühe»


Mittwoch 8. Januar 2003, Sense
Fusionen und Verkehrsvisionen


Donnerstag 19. Dezember 2002, Schwerpunkt
Eine Alternative zur Poya-Brücke?



Donnerstag 19. Dezember 2002, Schwerpunkt

Eine neue Variante zur geplanten Poya-Brücke


Freitag 6. Dezember 2002, Agglomeration
Prez-vers-Noreaz: Petition für Umfahrung



Donnerstag 2. Mai 2002, Kanton

«Durchfahrt Düdingen unzumutbar»


Samstag 16. Februar 2002, Agglomeration

«Den Sensebezirk nicht zu kurz halten»


Samstag 16. Februar 2002, Agglomeration
Brücken-Lösung für Freiburg und Düdingen?


Dienstag 22. Januar 2002, Sense
Düdinger Probleme sind «erheblich»



Freitag 1. Dezember 2000, Sense
Düdingen Umfahrung















16.06.2012

Vertrauen hat seinen Preis

Autor: Urs Haenni

Vertrauen hat seinen Preis
Vermutlich wird die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ihren Bericht über die Kosten der Poyabrücke erst vorlegen, wenn die Brücke schon längere Zeit in Betrieb ist. Ebenso wahrscheinlich ist, dass der Bericht nichts Neues an den Tag bringt, als was man heute schon weiss: Die Sicherheitsanforderungen der SBB und der schlechte Baugrund sind die Hauptursachen der Verteuerung.

Trotzdem hat der Grosse Rat mit der Einsetzung einer PUK das richtige Signal gesetzt. Die Freiburger Bevölkerung versteht nicht, warum nach der massiven Kostenüberschreitung für die Umfahrungsstrasse Bulle ein weiteres Grossprojekt so viel teurer wird als angekündigt. Dies, obwohl der Staatsrat immer wieder auf seine rigorose Kostenkontrolle hingewiesen hat.

Das Vertrauen des Volkes in seine Regierung ist angeschlagen. Doch genau dieses Vertrauen braucht es, wenn der Kanton weitere Grossprojekte an die Hand nehmen will, die es zur Bewältigung des demografischen und wirtschaftlichen Wachstums braucht. Erst wenn das Vertrauen wiederhergestellt ist, wird das Freiburger Stimmvolk einem weiteren 200-Millionen-Projekt wie der Umfahrungsstrasse Düdingen zustimmen.

Gewiss mögen die elf Mitglieder der PUK mehr als 50 Sitzungen abhalten, Abklärungen und Audits in Auftrag geben, Baudirektion und Bauunternehmer belagern und Kosten zwischen 100000 und 500000 Franken verursachen. Doch ist dies kein zu hoher Preis, wenn die PUK Vertrauen wiederherstellt und so den Weg öffnet für künftige Projekte, die der Kanton dringend benötigt.












30.05.2012

Besseres Angebot für Pendler nach Bern

Der Kampf der Region Sense hat sich gelohnt: DerFahrplanentwurf 2012/13 sieht massive Verbesserungen auf den TPF-Buslinien Schwarzsee–Freiburg und Tafers–Düdingen vor. Die Kosten übernimmt hauptsächlich der Kanton.

Die Region Sense hat in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat Düdingen, aber auch mit dem Kanton und den TPF eine Optimierung des Busverkehrs im Sensebezirk bewirken können. «Dafür haben wir lange gekämpft», sagte Oberamtmann Nicolas Bürgisser gestern gegenüber den Medien.

Im Fahrplanentwurf für die Periode 2012/13 ist die Einführung des Stundentakts auf der Buslinie Schwarzsee–Tafers– Freiburg (immer in beide Richtungen) festgehalten. «Zwischen Tafers und Freiburg gibt es in den Rush Hours sogar den Halbstundentakt», sagte Nicolas Bürgisser. Der Stundentakt sei unter anderem wegen der zahlreichen Touristen bis Schwarzsee weitergezogen worden.

Anschluss nach Bern
Ein weiterer wichtiger Punkt des Entwurfs ist die bessere Verbindung zwischen Tafers und Düdingen. «Der Anschluss an die S-Bahn nach Bern in Düdingen wird so gewährleistet», sagte Nicolas Bürgisser. Der Bus aus Tafers wird jeweils fünf Minuten vor Abfahrt der S-Bahn eintreffen. Auch fahren die Busse häufiger, nämlich fast im Stundentakt. Ausser um neun und um elf Uhr gibt es in beide Richtungen eine Verbindung. Die Busse fahren jeweils bis zum Spital in Tafers. «Die grossen Gewinner sind Tafers und Düdingen», erklärte Nicolas Bürgisser. Er führte aus, dass es aber auch aus dem Oberland und aus Tafers viele Pendler nach Bern gebe, die das Auto benützen oder zumindest mit dem Auto bis nach Düdingen oder Flamatt an den Bahnhof fahren. «Diese können jetzt ganz auf den ÖV umsteigen.»

Der Oberamtmann und auch der Ammann von Düdingen Kuno Philipona betonten die Wichtigkeit der Verbesserung des Busnetzes. «Wenn man die Leute zum Umstieg auf den ÖV bewegen will, muss ein gutes Angebot vorhanden sein», sagte Kuno Philipona.

Kanton übernimmt Kosten
Die Buslinien, die verbessert werden sollen, sind defizitär. «Wegen den Kosten sind die TPF auch lange nicht auf unsere Forderungen eingegangen», erklärte Nicolas Bürgisser. Der neue Direktor Vincent Ducrot habe die Anliegen aber verstanden, als eine grosse Delegation von Sensler Gemeinderäten bei ihm vorgesprochen habe. Die Kosten für den Ausbau der Linien übernimmt hauptsächlich der Kanton.

Für die Benutzer bleiben die Kosten wie bisher. Wer den Ortsbus in Düdingen (siehe Kasten) benutzt, bezahlt für den Tarif der TPF-Zone 11. Wer ein Abo Tafers–Bern besitzt, kann wählen, ob er oder sie über Freiburg oder Düdingen nach Bern fährt.

Es gibt noch Lücken
Nicolas Bürgisser erklärte, dass in den letzten Jahren das Angebot des öffentlichen Verkehrs im Sensebezirk stets verbessert werden konnte. «Es gibt aber immer noch Baustellen.» So müssten beispielsweise die Angebote in Überstorf und Bösingen ausgebaut werden. Auch in St. Antoni und Heitenried seien die Verbindungen nicht optimal.

Der Fahrplanentwurf ist seit gestern in der Vernehmlassung, diese dauert bis zum 15. Juni. Der neue Fahrplan tritt am 9. Dezember 2012 in Kraft.

Ab Dezember sollen Pendler, die den Bus von Tafers her nehmen, in Düdingen nicht mehr auf den Zug warten müssen.Bild Aldo Ellena

Mini-Ortsbus: Haltestellen im Umkreis von 500 Metern für alle

Durch die höhere Frequenz auf der Buslinie Tafers–Düdingen wird in Düdingen die Einführung einer Art Mini-Ortsbus möglich. Es entsteht eine zusätzliche Bushaltestelle beim zukünftigen Quartier Brigli. Zudem wird die Haltestelle, die sich momentan vor dem Geschäftshaus Duens 1 befindet, vor das Gasthaus Ochsen respektive die Pfarrkirche verschoben.

Laut Ammann Kuno Philipona hätten so alle Leute im Dorf im Umkreis von rund 500 Metern eine Haltestelle. «Das ist eine gute Alternative zu einem richtigen Ortsbus», erklärte Kuno Philipona. Für einen solchen sei Düdingen einfach zu klein. Der Ammann fügt an, dass für die Erstellung des Quartiers Brigli eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr gewährleistet werden musste.

Umfahrung notwendig
Kuno Philipona erklärte, dass für das gute Funktionieren des öffentlichen Verkehrs in Düdingen die Umfahrungsstrasse wichtig sei. «Wir haben keinen Platz, um Fahrspuren nur für den Bus einzurichten.» Wenn es weniger Autos im Dorf geben würde, könnten die Busse besser zirkulieren. mir

Autor: Mireille Rotzetter












24.05.2012

Die Umfahrung von Düdingen würde 156 bis 230 Millionen Franken kosten
Der Kanton hat gestern zwei Varianten für die Umfahrung Düdingens präsentiert. Ob die Strasse auch wirklich gebaut wird, ist noch unklar!

Freiburg 156 oder 230 Millionen Franken würde die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen gemäss Vorstudien kosten. Bei der teureren Variante würden 1,5 von 3,5 Kilometern unterirdisch geführt, bei der billigeren Variante gut 700 Meter. Beide Varianten folgen demselben Trassee. Dies hat Staatsrat Maurice Ropraz gestern Mittwoch bekannt gegeben. Vor der Realisierung der Strasse liegt jedoch noch ein langer Weg. Ropraz konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob die Strasse überhaupt gebaut wird. Der Kanton Freiburg müsste nämlich tief in die Tasche greifen – Bundessubventionen sind heute keine in Sicht.ak
Berichte und Kommentar Seite 3
Bei der einen Variante führt die Umfahrungsstrasse unter der Autobahn A12 durch, bei der anderen geht sie darüber.Bild Charles Ellena


24.05.2012
Die Umfahrung von Düdingen würde 156 bis 230 Millionen Franken kosten

Der Kanton hat gestern zwei Varianten für die Umfahrung Düdingens präsentiert. Ob die Strasse
auch wirklich gebaut wird, ist noch unklar.

Freiburg 156 oder 230 Millionen Franken würde die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen
gemäss Vorstudien kosten. Bei der teureren Variante würden 1,5 von 3,5 Kilometern
unterirdisch geführt, bei der billigeren Variante gut 700 Meter. Beide Varianten folgen
demselben Trassee. Dies hat Staatsrat Maurice Ropraz gestern Mittwoch bekannt gegeben. Vor
der Realisierung der Strasse liegt jedoch noch ein langer Weg. Ropraz konnte nicht mit
Sicherheit sagen, ob die Strasse überhaupt gebaut wird.
Der Kanton Freiburg müsste nämlich tief in die Tasche greifen – Bundessubventionen sind heute keine in Sicht.ak


Archiv | 24.05.2012
Zurzeit ein rein kantonales Projekt

17200 Fahrzeuge fahren täglich durch Düdingen, im Jahr 2030 wären es 22000. Eine Umfahrungsstrasse soll das Dorf entlasten. Staatsrat Maurice Ropraz hat zwei Varianten und deren Kosten präsentiert. Ein erster Schritt von vielen.

Autor: Karin aebischer
«Die Umfahrungsstrasse Düdingen ist ein Projekt mit drei Etappen», sagte Staatsrat Maurice
Ropraz am Mittwoch vor den Medien. Zur Phase eins gehören Vorstudien und Landerwerb.
Dafür hatte der Grosse Rat im Juni 2009 einen Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken gesprochen. «Dieser ist noch nicht vollständig aufgebraucht», erklärte er. Landkäufe seien noch keine getätigt worden – dafür Vorstudien. Deren Ergebnisse stellte er mit Kantonsingenieur André Magnin vor und erklärte, dass die Baudirektion zwei Varianten für die Umfahrung geprüft habe. Beide sind 3,5 Kilometer lang und folgen demselben Trassee. Die eine Variante kostet nach heutigen Schätzungen 156 Millionen Franken. Die zweite wird auf 230 Millionen Franken beziffert, da ihr unterirdisch geführter Abschnitt 822 Meter länger ist.

Oberirdisch bevorzugt
Die oberirdische Variante mit Kosten von 156 Millionen Franken schneidet gemäss Maurice
Ropraz in der Gesamtbeurteilung besser ab. Die unterirdische Variante habe zwar Vorteile in
Bezug auf den Lärm, die Entwässerung und die Landschaft, doch werde bei ihr das Risiko von
Umweltproblemen und unvorhergesehenen Ereignissen als mittel bis stark eingestuft. Die
Kosten für die beiden Varianten können gemäss Ropraz heute mit einer Genauigkeit von
plus/minus 20 Prozent beziffert werden. Beitragszusagen habe der Bund bisher keine gemacht.

Darin liegt ein Knackpunkt des Projekts. Denn die Umfahrung von Bulle (H189) durfte und die Poyabrücke darf auf Bundessubventionen zählen (s. Kasten). Die Umfahrungsstrasse Düdingen sei in Bezug auf die Finanzen aus heutiger Sicht ein rein kantonales Projekt, so Ropraz. Sie könne weder vom Infrastrukturfonds profitieren wie die Poyabrücke noch von der Klassierung als Schweizerische Hauptstrasse wie die H189. Auch die Gemeinde müsse sich am Projekt
finanziell nur wenig beteiligen.

Ziel des Baus der Umfahrungsstrasse ist es, den Dorfkern vom hohen Verkehrsaufkommen und den
Staus zu entlasten. Heute fahren gemäss André Magnin täglich 17200 Autos durch Düdingen –
ohne Umfahrung sind es im Jahr 2030 22000. Mit Umfahrungsstrasse wären es noch 10000 Autos pro Tag, die die Hauptstrasse passieren. «Verkehrstechnisch wäre dies möglich»,
sagte Amtsvorsteher Martin Tinguely zum Szenario «2030 ohne Umfahrung».

Für die Leute, die dort wohnen, sei es natürlich etwas anderes.

Birch–Luggiwil ist ein Muss
Unabdingbar für die Realisierung der Umfahrung ist der Bau der Verbindungsstrasse Birch–
Luggiwil. «Diese muss so oder so kommen», betonte Magnin. Die Bauherrschaft, das Bundesamt
für Strassen (Astra), setze aber die Prioritäten momentan in anderen Regionen. Die Kosten
dieser Verbindungsstrasse werden auf 27 Millionen Franken geschätzt. Ein vom Astra
aufgestellter Vorschlag für einen Kostenverteiler Bund/Kanton sei in Diskussion. Baubeginn
ist frühestens 2016. Kann somit der Bau der Umfahrung Düdingens wie einmal angekündigt 2017
starten? «Technisch ist es möglich», sagt Ropraz.

Vorher stehen aber Phase zwei und drei des Projektes an: Acht Millionen Franken müssen vom
Grossen Rat für das Bewilligungsverfahren und die Hauptbeschaffungen gesprochen werden. Da
der Verpflichtungskredit dem obligatorischen Referendum unterliegt, kommt es vor der
Verwirklichung der Bauarbeiten zu einer Volksabstimmung.
Die Umfahrungsstrasse führt von Jetschwil über St. Wolfgang bis nach Ottisberg und mündet in
die geplante Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil bei der Autobahnausfahrt. Die 230-Millionen-

Kommentar
Autor: Christoph Nussbaumer











24.05.2012

Finanzierung muss überzeugen

Autor: Karin Aebischer

Finanzierung muss überzeugen
Der Bau einer Umfahrungsstrasse für Düdingen hat erste Priorität. Zu diesem Schluss ist 2009 die Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk gekommen. Drei Jahre später präsentiert der Kanton zwei Varianten und die geschätzten Kosten der Strasse. Dass im Gegensatz zur H189 und der Poyabrücke keine Bundessubventionen zu erwarten sind, stellt die Realisierung des Projekts jedoch stark infrage. Der Staatsrat wird sich zweimal überlegen, ob er mindestens 156 Millionen Franken in ein Strassenprojekt investieren will und so möglicherweise weitere Begehrlichkeiten weckt. Zudem muss bei einer Volksabstimmung die überregionale Solidarität im Kanton Freiburg gross sein, damit die Umfahrungsstrasse an der Urne eine Chance hat. Doch die Verkehrsprobleme in Düdingen können nicht schöngeredet werden.

Für die Lebensqualität in der Gemeinde, für die optimale Entwicklung der Arbeitszone Birch und für Düdingen als regionales Wirtschaftszentrum muss die Verkehrsproblematik angepackt werden. Am Staatsrat liegt es, ein überzeugendes Finanzierungskonzept inklusive Bundessubventionen zu finden, sonst landen die Pläne eines Tages womöglich in der Schublade.

Zudem muss bei einer Volksabstimmung die überregionale Solidarität im Kanton Freiburg gross sein, damit die Umfahrungsstrasse an der Urne eine Chance hat.

Doch die Verkehrsprobleme in Düdingen können nicht schöngeredet werden. Für die Lebensqualität in
der Gemeinde, für die optimale Entwicklung der Arbeitszone Birch und für Düdingen als
regionales Wirtschaftszentrum muss die Verkehrsproblematik angepackt werden.














28.01.2012

Grünes Licht für zweites Agglo-Programm

Am Donnerstagabend haben die Agglomerationsräte das Programm zweiter Generationmit grosser Mehrheitangenommen. Während die Gemeinde Düdingen eine abgeschwächte Parkplatzpolitik durchbrachte, blitzte die städtische Grüne mit mehreren Anträgen ab.


Am Ende der Sitzung – es war mittlerweile bald ein Uhr früh – stimmten 32 Räte für das Programm, während vier Nein dazu sagten. Acht Agglo-Räte, darunter die Düdinger Werner Wyss (SVP) und Ursula Eggelhöfer (FDP), enthielten sich ihrer Stimme.

Mit dieser Abstimmung endete ein Sitzungsmarathon nach mehreren Stunden und fast 80 zu diskutierenden Anträgen (siehe auch FN von gestern). Die in Marly bestimmten Änderungen muss die Agglomeration Freiburg nun so schnell wie möglich an den Bund weiterleiten. Dieser hatte bereits Ende Dezember eine erste Fassung des Agglomerationsprogramms erhalten.

Streitpunkt Parkplätze
Am folgenschwersten könnte der Antrag aus Düdingen sein, die Parkplatzpolitik der Agglo weniger restriktiv zu handhaben. Mit Verweis auf das kürzlich angenommene Gemeindereglement erklärte Markus Bapst (CVP): «Es wäre politischer Selbstmord, wenn wir dieses nun wieder ändern müssten.»

Ganz anders klang es aus den städtischen Reihen: «So eine Strategie ist unvereinbar mit den Richtlinien für die Agglo-Programme», kritisierte Christa Mutter (Grüne). Durch die Abschwächung würden sämtliche Anreize, öffentliche Verkehrsmittel statt des eigenen Autos zu nutzen, zunichtegemacht. Und: «Das Argument, dass deshalb ein Gemeindereglement abgeändert werden müsse, ist für mich unhaltbar.»

Was bei der städtischen Fraktion der Grünen für Unverständnis sorgte, relativiert Christoph Allenspach (SP, Freiburg) am Tag nach der Abstimmung. «Bis zur Sommerpause müssen wir beim Bund ein konkretes Parkplatzreglement für die Agglo vorlegen», so der Präsident der Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt. «Bis dahin haben wir noch Zeit zum Verhandeln.» Er sei bislang zufrieden mit dem erreichten Kompromiss.

Ausnahmen fürs Bauen
Zusprüche erhielten auch die Gemeinden Villars-sur-Glâne, Marly, Avry und Givisiez. Sie hatten Ausnahmen bei der Ausdehnung ihrer Bauzonen verlangt, die die neue Fassung des Programms nun vorsieht. Allerdings sei die Ausdehnung der vier Zonen weiterhin strengen Bedingungen unterstellt, so Allenspach. Die geplanten Bebauungen müssen begründet und in eine Ortsplanung integriert sein, eine hohe Wohndichte aufweisen und nah genug an öffentlichen Verkehrslinien liegen – Bestimmungen, die sonst auch vom Kanton gestellt worden wären.

Auch im Bereich Verkehr prallten die gegensätzlichen Ansichten der Räte aufeinander. Zwar stimmte eine Mehrheit dem Antrag zu, den Langsamverkehr zu fördern und den Individualverkehr rund um das strategisch wichtige Cardinal-Areal möglichst zu beschränken. Hingegen fanden diverse andere Massnahmen zur Förderung des ÖV und des Langsamverkehrs kein Gehör.

So blitzte Christa Mutter mit dem Antrag ab, den Minutentakt der Stadtbusse zu erhöhen. Auch eine Erweiterung der Buslinien nach Bürglen wurde nicht angenommen.

Ball beim Bundesamt
Das so fertig geschnürte Paket geht nun endgültig in die Hände des Bundesamts für Raumentwicklung über. Eine erste Einschätzung und Bewertung erwartet die Agglo Freiburg im Herbst.

Düdingen kann aufatmen: Das neue Parkplatzreglement geht nicht in der regionalen Strategie unter – zumindest vorerst.Bild Aldo Ellena/a

Programm: Genügt es den Anforderungen?

Die Verantwortlichen der Agglo zeigten sich vor der entscheidenden Sitzung optimistisch ob der Erfolgschancen des Freiburger Aggloprogramms, vom Bundesamt für Raumplanung unterstützt zu werden. Sieht die Welt auch nach der Abstimmung noch so rosig aus? Die FN haben nachgefragt.

Christoph Allenspach (SP, Freiburg): «Natürlich ist es eine Kompromisslösung. Aber gegenüber dem ersten Projekt von 2007 hat sich dieses Projekt markant verbessert, man erkennt einen neuen Willen innerhalb der Gemeinden. Eine hundertprozentige Sicherheit auf Unterstützung gibt es nie. Aber ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.»

Markus Bapst (CVP, Düdingen): «Ich denke, die Chancen bleiben bestehen. Für uns war klar, dass das Parkplatzreglement so nicht akzeptabel war. Ich gebe zu, im Bezug auf die Richtlinien des Bundes ist es ein Risiko, hier weniger weit zu gehen als zunächst geplant. Doch die Agglo muss nun Wege finden, diesen Kompromiss richtig zu kommunizieren. Für mich ist das Programm, so wie es endgültig aussieht, akzeptabel – aber nicht mehr.»

Christa Mutter (Grüne, Freiburg): «Die Vorlage an der Sitzung entsprach dem Minimum dessen, was man in Bern von uns verlangt. Eigentlich hätten wir das Programm noch verbessern müssen. Das Gegenteil ist nun der Fall, wichtige Eckpfeiler sind herausgebrochen. Ich mache mir Sorgen, denn neben Freiburg hat es auch noch 40 andere Agglomerationen. Ich hoffe, dass uns der Bund nicht ein zweites Mal abweist.»

Rainer Weibel (Grüne, Freiburg):«Die Subventionen werden sicher nicht so hoch sein wie erhofft. Es gibt gute Ansätze in dem Programm – aber zu viele Chancen sind hier verpasst worden. Und der Bund wird nicht unbeschränkt Subventionen ausschütten.»cf

Autor: Carolin Foehr
















23.12.2011

Agglo reicht überarbeitetes Programm ein

Freiburg Auf Jahresende reicht die Agglomeration Freiburg die überarbeitete Fassung ihres Programms zweiter Generation beim Bundesamt für Raumplanung ein. Nach der Vernehmlassung hat das Büro dem Bericht ein ganzes Kapitel hinzugefügt und einige Änderungen angebracht. An der Einstufung der Umfahrungsstrasse Düdingen hat die Agglo allerdings nichts geändert.

Nun muss sich noch der Agglorat zu der zweiten Fassung äussern. Das hätte er eigentlich gestern Abend tun sollen. Aus Zeitmangel findet die Abstimmung aber erst im Januar statt. Stattdessen informierte die Agglo am Mittwochabend über die Änderungen.cf


Rund hundert Bemerkungen hat die Agglomeration Freiburg während der Vernehmlassung ihres Programms zweiter Generation erhalten. Einige hat sie in der neuen Fassungberücksichtigt. Entschieden wird darüber am 26. Januar.

Eigentlich hätten die 53 Aggloräte ihrer Region ein Weihnachtsgeschenk machen können. Doch die Abstimmung über das zweite Agglo-Programm, die gestern Abend hätte stattfinden sollen, ist auf Ende Januar verschoben worden (FN vom 14. Dezember).

Es sei «ausserordentlich schwierig, die Arbeiten abzuschliessen», erklärte René Schneuwly, Präsident des Agglovorstands. Einige während der Vernehmlassung eingereichten Kritiken hat der Vorstand in das Programm aufgenommen. Dringender war aber die Anpassung des Textes an die Bedingungen des Bundes (siehe Kasten).

Denn das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hatte im November in einer informellen Analyse nicht weniger als 15 Schwachstellen hervorgehoben, unter anderem bei der Darstellung der Verkehrsinfrastrukturen. «Einige Punkte haben wir bereits in einer gemeinsamen Sitzung klären können», sagt Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsführerin der Agglo. «Die anderen sind nun in die überarbeitete Fassung mit eingeflossen.»

Zur Erinnerung: Die Agglomeration will für den künftigen Ausbau ihres Verkehrssystems Gelder aus dem Infrastrukturfonds des Bundes erhalten. Dazu muss sie bis Jahresende beim ARE ein Gesamtkonzept, das Agglo-Programm zweiter Generation, einreichen. «Dem steht nichts im Weg», beruhigt Margalhan-Ferrat, «der Vorstand hat grünes Licht gegeben, einzig die Entscheidungen vom 26. Januar werden noch nachgeliefert».

42 Millionen Subventionen
An der Informationssitzung vom Mittwochabend kam die Sprache zum ersten Mal auch auf konkrete Zahlen. Demnach listet das Agglo-Programm zwischen 2015 und 2022 Massnahmen in Höhe von insgesamt 166 Millionen Franken auf. Etwa 27 Millionen davon würde der Kanton bezahlen, 139 Millionen blieben für die Gemeinden und die Agglo übrig. Letztere hofft, mit der Unterstützung des Bundes 42 Millionen Franken einsparen zu können.

Diese Zahlen seien aber nur erste Schätzungen, warnte René Schneuwly vor voreiligen Schlüssen: «Die Planung der einzelnen Massnahmen liegt weiter in den Händen der Gemeinden. Sie bestimmen, ob, wann und wie sie diese verwirklichen.» Die Agglo sei «nur ein zusätzliches Subventionierungsorgan», mit dem der Bund, sollte er eine Subvention genehmigen, einen Leistungsvertrag unterzeichne.

«Ihre Planungsaufgabe bringt es mit sich, dass die Agglo in die Autonomie der Gemeinden eingreift», fügte der Präsident noch hinzu. Er versicherte den Räten aber, dass das Agglo-Programm «ein laufender Prozess» sei, der angepasst werden könne. Gemeinden wie Villars-sur-Glâne, Avry, Marly und Givisiez hatten Bedenken wegen der Zonenabgrenzung von strategisch wichtigen Parzellen. Dafür gebe es aber bereits Lösungsvorschläge, unter anderem durch Anpassungen des Zeitplans, sagte Christoph Allenspach (SP, Freiburg), Präsident der Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt. Er werde die Kompromisse am 26. Januar vorstellen.

Mit der Unterstützung des Bundes will die Agglomeration Freiburg ihr Verkehrssystem ausbauen.Bild Charly Rappo/a

Überarbeitung: Ein neues Kapitel mit Zeit- und Kostenplanung

Die Grundanforderungen des Bundesamts für Raumplanung (ARE) sind klar: Die Agglo-Programme sollen einen Ist-Zustand mit Stärken und Schwächen sowie Zielsetzungen und konkrete Mittel, um diese zu erreichen, beinhalten. Um diesen Bedingungen gerecht zu werden, hat die Agglo die erste Fassung ihres Programms angepasst.

Zum einen hat sie das Kapitel, in dem es um die konkrete Umsetzung geht, vervollständigt. Rund zweihundert Massnahmen sind nun darin aufgelistet, jede mit einem Zeit- und Kostenplan versehen. Viele Vereine und Gemeinden, aber auch das ARE hatten das Fehlen eines Massnahmenkatalogs während der Vernehmlassung kritisiert.

Vier Bereiche hat der Agglovorstand zudem angepasst. Das Parkierungs- und das Mobilitätskonzept wurden besser definiert sowie die Darstellungen zum öffentlichen Verkehr und zur Siedlungsstruktur überarbeitet. Auch hier hatte das Bundesamt Mängel gesehen. Doch nun seien alle Grundanforderungen erfüllt, ist sich Corinne Margalhan-Ferrat sicher. cf

Autor: Carolin FOehr










01.12.2011
Fehler sollten nicht wiederholt werden
Leserbriefe

Autor: «Düdingen braucht eine Umfahrung» – Leserbrief vom 12. November

23 Jahre lebte ich an der Hauptstrasse in Düdingen, und nun wohne ich seit 15 Jahren nahe an der Autobahn, wo bis zu 33'000 Fahrzeuge pro Tag verkehren, auch sonntags. Seit über zehn Jahren befasse ich mich mit weiteren Bürgern mit der Verkehrssituation im Sensebezirk und bin im Bürgerkomitee zur Erstellung von Lärmschutzwänden an der Autobahn A 12. Somit kann ich die Sorgen und die Anliegen der Verfasserin gut nachvollziehen.

Mit der wegweisenden Realisation der verkehrstechnisch wirksamen Poyabrücke und der direkten unterirdischen Transitführung zur Autobahn A 12, auch für uns Sensler, sowie mit weiteren Massnahmen – etwa dem Valtraloc-Konzept, den angestrebten Bussverbindungen, der Parkplatzbewirtschaftung sowie den verbesserten SBB-Verbindungen, der Haltestelle im St. Leonhard – wird die Duens- und die Hauptstrasse erfolgreich vom ortsfremden und internen Durchgangsverkehr entlastet werden! Mit diesen Massnahmen erhalten die im Dorfzentrum wohnenden Bürger ihre verlorene Lebensqualität zurück!

Praktischerweise ist die neue Strecke Tafers–Poyabrücke zur Autobahn um 1,1 Kilometer kürzer als jene über Düdingen. Deshalb ist es für viele Bürger unerklärlich, dass mit einer weiteren Strasse unnötiger Verkehr in sechs bestehende Düdinger Aussenquartiere mit bald 2100 Einwohnern verlagert werden soll.
Und damit die Lebensqualität der Anwohner – so wie heute jene der Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstrasse – für Jahrzehnte mit Lärm, Feinstaub und Folgekosten zu belasten! Dem wird in der zweiten Version des Agglomerationsprogramms Rechnung getragen.

Wir sollten nicht den Fehler wiederholen, die Autobahnausfahrt seinerzeit nicht in Fillistorf gemacht zu haben, in der Meinung, mit der Umfahrung sei etwas gelöst. Vielmehr sollten wir uns mit Elan und Zuversicht der neuen Ausgangslage stellen, um die anstehenden Herausforderungen mit bestehenden, nachhaltigen und ökologischen Lösungen für die nächsten Generationen zu meistern.

Autor: Erwin Luterbacher, Düdingen









26.11.2011

Gewerbeverein pocht auf die Umfahrungsstrasse

Die Umfahrungsstrasse sei ein Muss für das Agglomerationsprogramm, schreibt der Vorstand des Gewerbevereins Düdingen in einer Stellungnahme.

Düdingen Aus Sicht des Düdinger Gewerbevereins (GVD) hat das Agglomerationsprogramm der zweiten Generation «gravierende Schwächen». In seiner jetzigen Form behindere das Agglomerationsprogramm die Wirtschaft, schreibt der GVD in einer Mitteilung. Der zentrale Kritikpunkt: die Umfahrungsstrasse. Diese habe im Aggloprogramm nicht genug Gewicht.

«Die sofortige Realisierung der Umfahrungsstrasse ist ein absolutes Muss», schreibt der GVD, damit das erwartete Wachstum bewältigt werden könne. Das Projekt Umfahrungsstrasse sei beim Kanton weit fortgeschritten; die Umfahrungsstrasse sei den Einwohnern immer wieder in Aussicht gestellt worden. Jetzt müsse «mit Enttäuschung festgestellt werden», dass zuerst die Dorfdurchfahrt verkehrsberuhigt werden solle und erst danach die Umfahrungsstrasse an die Reihe komme.

Das Agglomerationsprogramm trage der Tatsache zu wenig Rechnung, dass Düdingen das wirtschaftliche Zentrum des Sensebezirks sei, in dem sich mit der Arbeitszone Birch ein Entwicklungsschwerpunkt von kantonaler Bedeutung befinde. Der GVD begrüsse die Anstrengungen zur Verbesserung der Langsamverkehrsachsen sowie ein attraktives Angebot im öffentlichen Verkehr. Diese seien aber eher als Ergänzung zu betrachten, während eine gute Verkehrserschliessung für den motorisierten Individualverkehr für die wirtschaftliche Entwicklung eine Notwendigkeit sei.hpa










24.11.2011

Düdingen will klares Bekenntnis zur Strasse

Die Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse von Düdingen müsse im Agglomerationsprogramm der zweiten Generation besser hervorgehoben werden. Dies fordert der Düdinger Gemeinderat von der Agglomeration Freiburg. Bis Ende Jahr muss der Bericht beim Bund eingereicht werden.

Die Vernehmlassung zum zweiten Agglomerationsprogramm ist abgeschlossen. Am Dienstag hat die Gemeinde Düdingen ihre Stellungnahme der Agglomeration Freiburg zugestellt, in der Hoffnung, dass die geforderten Anpassungen vorgenommen werden. «Mit grossem Bedauern» habe die Gemeinde von der zeitlich verspäteten Verfügbarkeit der deutschen Version des Programms Kenntnis genommen, hält der Gemeinderat in seinem Schreiben fest.

Wie die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen im Bericht integriert ist, gefällt dem Gemeinderat gar nicht. «Beim Lesen kann der Eindruck entstehen, dass die Umfahrungsstrasse raumplanerisch keinen Sinn macht und weder der weiteren Entwicklung der Gemeinde Düdingen noch der Region einen diesbezüglichen Nutzen bringt», hält der Gemeinderat fest.
Er fordert die Verantwortlichen der Agglomeration deshalb auf, die Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse besser hervorzuheben. «Im Bericht muss klar zum Ausdruck kommen, welche Verkehrsprobleme damit gelöst werden könnten.» Denn das raumplanerische Ziel einer baulichen Verdichtung nach innen sei ohne Umfahrungsstrasse nicht möglich.
Als Beweis dafür nennt der Gemeinderat zwei Verkehrsstudien der Swiss Traffic AG aus dem Jahre 2011, die Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk sowie eine Studie, die für die Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil erstellt wurde.
Der Bericht müsse entsprechend angepasst werden, damit die Umfahrung keinen negativen Einfluss bei der Beurteilung des Agglomerationsprogramms durch den Bund auslöse, fordert die Exekutive.

Programm sei «überladen»
Im Bereich der Finanzen bewertet der Düdinger Gemeinderat das Agglo-Programm als «überladen und mit zu vielen Projekten belastet». Diese müssten nach Prioritäten aufgelistet und nur die wichtigsten von regionalem Charakter sollten ausgewählt werden. Diese Priorisierung sei auch im Hinblick auf die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden unerlässlich.

Stärken auf Punkt bringen
Der Düdinger Gemeinderat fordert die Agglomeration Freiburg weiter auf, die Ziele und Stärken des Programms, besonders beim öffentlichen Verkehr sowie beim Langsamverkehr, zu präzisieren und prägnanter hervorzuheben.

Die SVP und die CVP Düdingen hatten ihre Stellungnahmen der Agglomeration Freiburg bereits zu einem früheren Zeitpunkt zugestellt (siehe FN vom 9. und 18. November), jetzt haben auch der Verein VOVD, die FDP sowie die SP ihre Positionen veröffentlicht (siehe Kästen und Text unten).

Der Düdinger Gemeinderat sowie SVP, CVP, FDP und SP sind sich einig: Düdingen braucht die Umfahrungsstrasse, und das muss im Agglomerationsprogramm der zweiten Generation stärker hervorgehoben werden.Bild Aldo Ellen/a

SP:«Die Gemeinde wird bestraft»

Auch die SP Düdingen, die sich in ihrer Stellungnahme zum Agglomerationsprogramm als «einer der Hauptbefürworter der Agglomeration Freiburg» bezeichnet, kritisiert, dass die Umfahrungsstrasse plötzlich auf ihre negativen Auswirkungen hin beschrieben wird.
«Der Bericht muss klar die Vorteile für die Region Sense, die positiven Auswirkungen auf den öffentlichen und den Langsamverkehr inklusive der Sicherheit im Dorfzentrum beschreiben», fordert die Partei.











08.11.2011

Die Grünen sehen Positives wie auch Negatives im Aggloprogramm
Mehr für Velos, Busse und Züge, nichts für die Fussgänger finden die Grünen im neuen Agglomerationsprogramm.

Freiburg Grundsätzlich geht das Agglomerationsprogramm zweiter Generation in eine Richtung, die den Grünen der Stadt Freiburg gefällt. «Wir begrüssen die verdichtete Siedlungsentwicklung», schreiben sie gestern in einer Medienmitteilung. Auf diese Weise könne die Landschaft besser geschützt werden. Auch bei der Mobilität sehen die Grünen Verbesserungen. So werde der öffentliche Verkehr gestärkt sowie beim Langsamverkehr die Möglichkeiten für Velofahrer ausgebaut. Wegen der Verbesserungen unterstützen die Grünen das zweite Aggloprogramm.

Schlechtes Verfahren
Aber nicht alles ist ideal für die Ökopartei. Das Verfahren an sich mit seinen knappen Terminen passt ihr überhaupt nicht. «Es verunmöglicht jede wirkliche Mitsprache der Bürgerinnen und ehrenamtlichen Politikern», heisst es in der Mitteilung. Sobald das Programm beim Bund durchkommt, soll auch die Bevölkerung bei der Ausarbeitung miteinbezogen werden, fordern die Grünen. «Wir schlagen vor, das Aggloprogramm im Sinne der Agenda 21 Anfang 2012 in eine breite Vernehmlassung zu geben», schreiben die Grünen weiter. Kritisiert wird auch, dass kein Konzept für die Fussgänger vorhanden ist. «Wir schlagen vor, einen Fussverkehrs-Richtplan zu erstellen», schreiben sie.

Falsch finden die Grünen zudem, dass Projekte wie die Umfahrungsstrasse Düdingen oder die Verbindungsstrasse Marly-Matran weiterhin im Programm stehen, auch wenn nur die Priorität C (Bau frühestens ab 2023) gilt. «Wir erinnern daran, dass diese Projekte schon halfen, das Aggloprogramm 1 zu versenken.»

Bei aller Kritik fällt das Gesamturteil aber letztlich eher positiv aus. «Es ist erfreulich, dass das Agglomerationsprogramm zweiter Generation existiert», beschliessen die Grünen der Stadt Freiburg ihr Communiqué. pj











24.11.2011

Die Agglo soll ihr Programm anpassen

Düdingen Rund 80 Antworten zum Agglomerationsprogramm der zweiten Generation sind bei der Agglomeration Freiburg eingetroffen. Unter den Eingaben sind auch jene des Gemeinderates von Düdingen sowie der SVP, CVP, SP und der FDP Düdingen. Sie alle fordern, dass die «Notwendigkeit» der geplanten Umfahrungsstrasse von Düdingen im Programm stärker hervorgehoben wird. Einzig der Verein VOVD ist mit der Einstufung der Strasse zufrieden. Am 21. Dezember entscheidet der Agglomerationsrat über die endgültige Version. ak

Bericht Seite 3










24.11.2011

Verein begrüsst die «Zurückstufung»
Der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) lobt das Aggloprogramm.

DüdingenDer Studienbericht der Agglomeration Freiburg bestätige die während zehn Jahren geleistete Arbeit des VOVD, hält der Verein in seiner Stellungnahme zum zweiten Agglomerationsprogramm fest. Konsequenterweise werde darin auf den öffentlichen Verkehr, das Valtraloc-Konzept und den Langsamverkehr hingewiesen, um dem zu erwartenden Verkehrskollaps entgegenzuwirken.

Durch die Einbindung «vernetzter Planungsstrategien» wie der Strasse Birch–Luggiwil, des Valtraloc-Konzepts, der Haltestelle St. Leonhard sowie der Poyabrücke werde eine solide Entlastung für den Düdinger Dorfkern entstehen. Die Umfahrungsstrasse sei im Agglo-Programm somit folgerichtig zurückgestuft und als nicht kohärent und erstrebenswert definiert worden, schreibt der VOVD.
Der Bund werde nicht von seiner Vision abweichen, den Verkehr in der Schweiz und somit auch im Kanton Freiburg reduzieren zu wollen.

Der motorisierte Verkehr werde im Agglomerationsprogramm nachvollziehbar unattraktiv gestaltet, so der VOVD.
Denn das sinnvolle Verdichten des Wohnraumes nach innen führte in Düdingen gar nicht zu Mehrverkehr, wenn die zehn wirkungsvollen Massnahmen wie Valtraloc, bessere Bahn- und Busverbindungen oder Langsamverkehrsachsen realisiert würden. ak












18.11.2011

CVP sagt «Ja, aber» zum Programm der Agglo

Für die CVP Düdingen liegt mit dem Aggloprogramm das Resultat guter Arbeit vor. Sie bedauert jedoch, dass die Umfahrung nicht stärker einbezogen wird.

Düdingen Die CVP Düdingen schätze die geleistete Arbeit zum Agglomerationsprogramm der zweiten Generation. «Uns liegt ein gutes Resultat vor», schreibt die Partei in einer Medienmitteilung. Sie unterstütze die Ziele der Verdichtung gegen innen sowie die Förderung des Langsamverkehrs und den Ausbaus des öffentlichen Verkehrs.

Erfreut habe die CVP Düdingen festgestellt, dass die Umfahrungsstrasse Düdingen im Bericht ihren Platz gefunden hat. Allerdings bedauert die Ortspartei, dass die Wichtigkeit einer Umfahrung für das Dorf und die Gemeinde Düdingen nicht stärker hervorgehoben wurden. «Es sollte aufgezeigt werden, dass Düdingen die Verdichtung nach innen nur umsetzen kann, wenn die Umfahrungsstrasse realisiert wird», so die Partei. Denn Verdichtung nach innen bedeute auch Mehrverkehr, und dieser müsse aufgefangen werden. Dazu komme, dass die Umfahrungsstrasse auch als Zubringer für die Arbeitszone Birch dringend notwendig sei.

Der CVP Düdingen erscheint es wichtig, dass im Massnahmenplan Prioritäten gesetzt werden. Die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden müssten berücksichtigt und der Katalog auf das Realisierbare zurückgestuft werden. Die Ortspartei priorisiert den Ausbau der Langsamverkehrsachsen Bahnhof–Grandfey und Bahnhof–Arbeitszone Birch. Anliegen sind auch der Ausbau der Buskorridore und der Velostationen sowie der Halt der S-Bahn in Düdingen.ak









11.11.2011

Düdingen setzt auf den Langsamverkehr und will seine Schulden abbauen

Der Düdinger Gemeinderat hat seine Legislaturziele 2011 bis 2016 festgelegt.

Düdingen Im Finanzbereich sind die Ziele bis Ende der laufenden Legislatur klar: Düdingen will Schulden abbauen und den Steuerfuss beibehalten. «Wir sind in der Periode des Schuldenabbaus», sagt Ammann Kuno Philipona. Darum lägen bis 2016 im Bereich Kultur, Sport und Freizeit beispielsweise keine grossen Investitionen in Bauten drin. «Die Vereine werden wir jedoch unterstützen wie bisher.»

Für die Arbeitszone Birch hat sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit der kantonalen Wirtschaftsförderung der Agglomeration dort einen guten Arbeitgeber anzusiedeln. «Damit von den Investitionen etwas zurückkommt», sagt Kuno Philipona. Düdingen wolle eine aktive Landpolitik betreiben, um Arbeitsplätze zu schaffen. «Das Land ist bereit.»

Grandfey–Düdingen
Langsamverkehr ist für den Gemeinderat ebenfalls ein wichtiges Thema. Dies zum einen im Bereich der Fuss- und Veloverbindungen für Schüler, zum anderen aber auch im Zusammenhang mit der geplanten Langsamverkehrsachse Grandfey–Düdingen via die Verbindung beim SBB-Viadukt Toggeliloch. «Das ist eine wichtige Verbindung nach Freiburg», sagt Philipona.
Auch Vorstudien für Langsamverkehrsverbindungen nach Jetschwil und Heitiwil sind geplant. «Wir setzen alles daran, dass auch der Bau der Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil, der unter der Leitung des Bundesamtes für Strassen läuft, vorangetrieben wird.»
Auch vom Bahnhof in die Arbeitszone Birch ist eine Langsamverkehrsachse geplant. Und schliesslich habe sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt, das Projekt Umfahrungsstrasse aktiv voranzutreiben.

Als Mitglied der Energiestadt Region Sense will die Gemeinde im Energiebereich in den kommenden Jahren einiges bewegen. «Die Realisierung eines Fernwärmenetzes für den Anschluss der Gemeindeliegenschaften ist ein wichtiges Legislaturziel», erklärt der Ammann. Die Sanierung der Gemeindeverwaltung, die schon seit Jahren verschoben wird, könne hingegen höchstens angeplant werden.

Im Bildungsbereich wird der Gemeinderat bei den Eltern eine Bedürfnisabklärung für die Einführung von Tagesstrukturen durchführen und je nach Ergebnis ein Konzept ausarbeiten. Zudem wird das Leitbild aus dem Jahr 2001 von der Schule überarbeitet, wie Vize-Syndic André Schneuwly erklärt. Alles, was im sozialen Bereich laufe, sei gut verankert und könne weiterentwickelt werden, sagt Schneuwly. Er freut sich darüber, dass das neue Integrationsprojekt «Düdingen gemeinsam» zustande kommt.

Rolle in Agglo überprüfen
Was die Agglomeration Freiburg angeht, will der Gemeinderat die Rolle Düdingens im Verbund überprüfen und sich für die notwendigen Veränderungen einsetzen. Aufgrund der gemachten Erfahrungen sollen der Mehrwert und die Einschränkungen bei einer Mitgliedschaft beurteilt werden.

Auch die Organisation der Exekutive selbst will der Gemeinderat überprüfen. Wer zum Beispiel das Ressort Ortsplanung innehabe, komme bei einer solch grossen Gemeinde wie Düdingen zeitlich ziemlich an seine Grenzen, sagt Kuno Philipona. Deshalb werden verschiedene Organisationsmodelle für eine Reorganisation auf der strategischen und der operativen Ebene angeschaut. «Das geschieht jedoch nicht von heute auf morgen.»

Basis:Konzepte und Leitbilder
Die Legislaturziele der ISO-zertifizierten Gemeinde Düdingen gelten als Führungsinstrument der Gemeinde. Die Basis des gesamten Prozesses bilden das Ortsleitbild «Düdingen im Jahr 2020», das Altersleitbild sowie das Kulturkonzept der Gemeinde, erklärt Vize-Ammann André Schneuwly gegenüber den FN.

Ein weiterer Ausgangspunkt für das Erarbeiten der Legislaturziele sei die Evaluation der vergangenen Legislaturziele sowie eine Befragung bei der Bevölkerung. Auch die Leitsätze, das Arbeitscredo des Gemeinderates, wird miteinbezogen. Parallel zu den Legislaturzielen 2011–2016 besteht auch ein Finanzplan, der gemäss Gemeinderat regelmässig überarbeitet wird. ak







09.11.2011

Enttäuscht vom Aggloprogramm
Die SVP Düdingen ist der Auffassung, dass Düdingen ohne Agglomeration Freiburg besser dran wäre.

Düdingen «Wir sind sehr enttäuscht über das neue Aggloprogramm», schreibt die SVP Düdingen in einer Medienmitteilung. Der Spagat zwischen Agglomeration und Sensebezirk sei auf längere Zeit nicht tragbar, so die Partei. Da die Agglo in Düdingen in den nächsten Jahren keinen dringenden Handlungsbedarf sehe, müsse die Gemeinde damit rechnen, in dieser Zeit auch keinen «Profit» aus der Mitgliedschaft schlagen zu können. Hingegen seien grosse Projekte in und um die Stadt Freiburg geplant, die gemäss SVP in den nächsten Jahren grosse Kosten verursachen.

Die Ortspartei stört sich daran, dass die Umfahrungsstrasse, «die einmal das Hauptargument für den Agglo-Beitritt war», auf unbestimmte Zeit terminiert ist.
Für die SVP sei klar, dass es bessere Lösungen gegeben hätte als die jetzige Version der Umfahrung. Doch die Zeit dränge, um die Attraktivität für Gewerbe und Wohnen in Düdingen und im Bezirk zu steigern und zu erhalten.
Nach der Realisierung der Umfahrung könnten dann Langsamverkehr, Lebensqualität und die Sicherheit im Dorf gestärkt werden.

Dass es nicht möglich sein werde, die definitive Fassung des Programms auf Deutsch zu erhalten, bevor dieses beim Bund eingereicht wird, ist für die Partei «skandalös». Sie bezweifelt, dass die Meinungen aus Bevölkerung, Gemeinde und den Parteien darin ernsthaft berücksichtigt werden.ak









05.11.2011

Lob und Kritik am Aggloprogramm
Das Agglomerationsprogramm ist am Donnerstagerstmals auf Deutsch präsentiert worden. Am Infoabend in Düdingen zeigte sich, dass die Kritiker nicht verstummt sind, doch es gab auch Lob.

Autor: karin aebischer

Die Agglomeration Freiburg ist unter Zeitdruck. Am 22. Dezember muss der Agglomerationsrat das Agglomerationsprogramm der zweiten Generation annehmen, damit dieses bis am 31. Dezember beim Bund eingereicht werden und die Agglo auf Subventionen hoffen kann. Noch läuft die öffentliche Vernehmlassung des Programms, das am Donnerstag in Düdingen zum ersten Mal auf Deutsch präsentiert wurde. Das Interesse daran hielt sich wie am selben Anlass auf Französisch (siehe Kasten) in Grenzen: Zirka 50 Personen liessen sich das Planungsinstrument erklären.

Weitsichtige Ortsplanung
Er sei immer wieder erstaunt, was in Düdingen alles im guten Sinne zusammenfalle, sagte Michael Güller vom verantwortlichen Architekturbüro Güller und Güller aus Zürich. «Die exzellente Erreichbarkeit trägt dazu bei, dass im Bahnhofsumfeld sehr viel in Bewegung gesetzt werden kann.» Toll sei auch, dass mit der Arbeitszone Birch die wirtschaftliche Entwicklung gleich nebenan stattfinde. Bei der Präsentation des Programms fiel auf, dass der Düdinger Gemeinderat seine Hausaufgaben punkto Ortsplanung gemacht hat: Ein grosser Teil der Ortsplanung konnte einfach übernommen werden, so zum Beispiel wichtige Punkte wie verdichtetes Bauen.

Zeitplan angezweifelt
Im Aggloprogramm sind für Düdingen u.a. neue Langsamverkehrsachsen, eine bessere Anbindung an das Busnetz und als flankierende Massnahme der Bau der Umfahrungsstrasse vorgesehen. Dass gewisse Teile wie die Arbeitszone Birch mit tieferer Priorität eingestuft wurden, bedeute nicht, dass diese nicht wichtig seien, sondern dass die Agglo dort keinen grossen Effort mehr leisten müsse, da die Gemeinde selber schon sehr weit sei, sagte Michael Güller. «Wir haben ja alles schon gemacht, weshalb sind wir dann noch in der Agglo?», fragte Stefan Siegenthaler, Präsident der SVP Düdingen, aus dem Publikum. Ammann Kuno Philipona betonte, dass eine Zusammenarbeit mit zehn Gemeinden grosse Vorteile bringen könne. Kritik übte Siegenthaler auch an der verspäteten Übersetzung des Programms, und er zweifelte den Terminplan an. «Wir bedauern sehr, dass die Übersetzung so lange gedauert hat», sagte Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der Agglo. Die deutsche Vernehmlassung sei deshalb um eine Woche verlängert worden.

Strassen-Variante erwartet
Bruno Baeriswyl, CSP-Ortspräsident, warf ein, er hätte im Programm eine Alternative zur West-Umfahrung erwartet.

Lob für das Programm – vor allem in Sachen ÖV-Förderung – gab es vom Düdinger Erwin Luterbacher. Dank all diesen Massnahmen sei die Umfahrungsstrasse nicht nötig, betonte er.

Bei SVP-Grossratskandidat Werner Wyss erweckte die Präsentation den Eindruck, dass Düdingen räumlich zu weit weg von der Agglo ist, um effektiv eingebunden zu werden. Dieses Bild täusche, sagte Michael Güller. Aus planerischer Sicht sehe er dort keine Hindernisse.

Marcel Gutschner, Schönberg-Bewohner und Pro-Velo-Vorstandsmitglied, bewertete den gedrängten Zeitplan der Agglo im Schlussspurt ebenfalls als suboptimal. Ihm gefalle jedoch, dass das Programm langsam Kontraste und Konturen erhalte. Er sieht die Agglomeration als Chance.

Noch bis zum 21. November haben die deutschsprachigen Agglomerationsbewohner die Möglichkeit, per Brief oder Mail ihre Bemerkungen zum Programm an den Agglomerationsrat heranzutragen. Die Bemerkungen werden dann in einem Bericht zusammengetragen und können in die definitive Fassung einfliessen.

Architekt und Stadtplaner Michael Güller stellte das Agglomerationsprogramm in Düdingen im Detail vor.

Veranstaltung auf Französisch: Geringes Interesse der Bürger
An der Veranstaltungzum Aggloprogramm in französischer Sprache vom Mittwoch im Forum Freiburg fand sich eine kleine Schar interessierter Bürger ein. Angeführt wurde sie von Gemeinde- und Agglomerationsräten. «Normale» Bürger waren gut 20 in Granges-Paccot erschienen.
Für Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der Agglo, keine Überraschung. «Bei der Präsentation des ersten Programmes kamen nicht mehr Interessierte», sagte sie. Fragen hatte kaum jemand. Ein Bürger machte sich Sorgen wegen der Kosten, die auf die Gemeinden zukommen würden.
Michael Güller vom zuständigen Architekturbüro beruhigte. «Die meisten Projekte stammen von den Gemeinden selber.» Jean-Marc Boechat, Gemeinderat von Marly, fragte sich, ob es angesichts des geringen Interesses der Bürger eine echte «Agglo-Mentalität» gebe. René Schneuwly, Präsident des Agglovorstands, verwies auf die Abstimmungsergebnisse, die fast überall klar für die Agglo ausfielen. pj










22.10.2011

«In wichtigen Themen sind wir uns einig»

SVP gewann an Gewicht

In der kommenden Legislatur stehen für Page Strassenprojekte im Vordergrund: Beispielsweise die Umfahrungsstrasse Düdingen oder die Verbindungsstrasse zwischen Kerzers und Aarberg. Zudem möchte die SVP-Fraktion, dass sich zwischen Murten und Kerzers mehr Unternehmen ansiedeln. «Dort hat es Land, und es ist an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.»






13.10.2011

Umfahrung:In Etappen zum Baukredit

Die Umfahrungsstrasse von Düdingen wird den Sensebezirk auch in den nächsten Jahren beschäftigen. «Wir hoffen, dass wir dem Grossen Rat den Baukredit 2015/16 vorlegen können», sagte Staatsrat Georges Godel an der gestrigen Medienkonferenz. Unabhängig vom Agglomerationsprogramm zweiter Generation sei die Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt, das nach Plan vorangetrieben werde. Die Kredite werden dem Grossen Rat in drei Etappen vorgelegt. «Wir lernen aus der H189», so Godel. Neun Millionen Franken für Vorstudien und Landkäufe hat der Grosse Rat bereits gesprochen.

Die durch den Bund finanzierte Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil – die erste Etappe der Umfahrungsstrasse – ist gemäss dem Düdinger Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python für den Bund ein prioritäres Projekt. Eine Jahreszahl für den Baustart habe das Astra auf Anfrage jedoch keine genannt. ak

Zahlen und Fakten
Die Sensler sind ein Pendlervolk
10000 Sensler arbeiten ausserhalb des Bezirks. 74 Prozent pendeln mit dem Auto zur Arbeit, 25 Prozent mit ÖV und ein Prozent mit Velo oder zu Fuss. Von den über 1000 Personen, die in den Bezirk pendeln, nehmen 85 Prozent das Auto. ak








12.10.2011

Offene Baustellen als Leistungsausweis

Ein Konsenspolitiker
Er denkt bereits ans kommende Jahr, wo der Staatsrat die Prioritäten zu zwölf Umfahrungsprojekten setzen und bekanntgeben will. Godel sagt: «Das wird ganz sicher zum Teil zähneknirschend zur Kenntnis genommen. Aber ich erkläre das den Leuten. Langfristig wollen die Leute ja vor allem, dass man entscheidet.»







28.09.2011

Vom Gemeindeverbund zur Agglomeration
Umfahrung wäre möglich, aber «Mit den Informationen, die wir momentan haben, können wir die Strasse nicht aufnehmen»

Der momentanen Version des Agglomerationsprogrammes ist anzusehen, dass die Planer auf Kritik der Gemeinden eingegangen sind. So ist die in Düdingen viel diskutierte Umfahrungsstrasse wieder in die Planung aufgenommen worden, allerdings mit Priorität C. Vor 2019 sei momentan nicht an einen Beginn der Arbeiten zu denken, so Michael Güller. «Mit den Informationen, die wir momentan haben, können wir die Strasse nicht aufnehmen», sagt er. Der Ball liege hier ganz klar beim Kanton, der der Agglo zuerst ein fertiges Projekt präsentieren müsse, hält Güller fest. Prioritär sind in Düdingen momentan die «Trans-Agglo», ein Veloweg, der von Düdingen bis nach Matran führen soll, und die Anpassung der Hauptstrasse für die sanfte Mobilität, wie Michael Güller erklärt.








Samstag 2. Juli 2011, Schwerpunkt

Bezirke haben ihre Wünsche deponiert

Die Region Sense fordert in ihrer Stellungnahme zum Fahrplanentwurf 2012, dass die neue S-Bahn Bulle–Romont– Freiburg–Bern in Düdingen hält. Dies ist nicht vorgesehen, gemäss Martin Tinguely aber auch nicht ausgeschlossen.
karin aebischer

Bereits Anfang März hatte der Gemeindeverband Region Sense seine Forderung nach einem Halt der neuen S-Bahn in Düdingen bekannt gegeben (die FN berichteten). Inzwischen lag der Fahrplanentwurf 2012 auf – der S-Bahn-Halt in Düdingen war darin nicht enthalten. Dementsprechend hat die Region Sense ihrer Forderung in der Stellungnahme zum Fahrplan noch einmal Nachdruck verliehen. Sie begründet dies auch damit, dass Düdingen ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die Region ist. «Es kann nicht sein, dass die neue S-Bahn in Düdingen, der fünftgrössten Gemeinde des Kantons, nicht hält», sagt der Präsident der Region Sense, Nicolas Bürgisser. Es müsse auch im Interesse des Kantons sein, dass die S-Bahn in Düdingen halt mache. In 17 Minuten wäre man dann von Düdingen in Bern. Nebst den Pendlern, die nach Bern fahren, gebe es auch viele Sensler, die dank dieser Verbindung schneller und einfacher an den Arbeitsort in Bulle oder Romont gelangten.

Technische Hürden
Am 11. Dezember 2011 wird die S-Bahn auf der Strecke Bulle–Romont–Freiburg–Bern erstmals zum Einsatz kommen. «Ein Halt in Düdingen war nicht von Anfang an vorgesehen», sagt Martin Tinguely, Vorsteher des kantonalen Amtes für Verkehr und Energie. Deshalb sei der Halt im Fahrplanentwurf 2012 auch nicht enthalten. Tinguely schliesst jedoch nicht aus, dass sie in Zukunft trotzdem in Düdingen halten wird. «Der Wille ist da, in diese Richtung zu gehen. Doch es gibt noch technische und finanzielle Hürden.» So seien Aspekte wie freie Fahrspuren oder die einzurechnende Zeit für den Halt in Düdingen noch nicht bis zum Schluss durchgedacht. Die Situation müsse für den Fahrplan 2013 erneut überprüft werden.

Die Region Sense verlangt zudem eine verbesserte Verbindung zwischen Düdingen und Tafers, weiter bis nach Plaffeien, und umgekehrt. Für die Pendler aus dem Oberland sei die Busverbindung über Tafers nach Freiburg mit Anbindung an den Zugverkehr nicht attraktiv, da der Bus in der Stadt oft im Stau stehe, so Bürgisser.

Ändern möchte der Gemeindeverband Region Sense auch, dass der Bus von Düdingen nach Tafers nicht um 0.34, sondern um 0.41 Uhr abfährt. Um 0.39 trifft in Düdingen der Zug aus Bern ein, um 0.36 der Bus aus Bösingen und um 0.35 der Bus aus Kerzers/Murten-Gurmels. «Mit der Abfahrtszeit um 0.34 ist die Strecke Düdingen–Tafers deshalb sehr schlecht ausgelastet, da der Bus allen Zubringern vor der Nase wegfährt», sagt Nicolas Bürgisser. Ihm schwebt sogar vor, auf dieser Strecke mit zwei zusätzlichen Stopps in Düdingen eine Art Mini-Ortsbus zu integrieren.

Ein weiterer Änderungsvorschlag betrifft die Busverbindung Schwarzenburg–Heitenried: Der Zug Bern–Schwarzenburg hält um 17.47 in Schwarzenburg. Zwei Minuten vorher fährt der Bus nach Heitenried ab.
Die Sensler Gemeinden wollen die Abfahrtszeiten der Busse von Düdingen nach Tafers um sieben Minuten verschieben. Bild Aldo Ellena/a

Seebezirk: Vully-Gemeinden fordern mehr Züge und Busse
Den Entwurf zum neuen Fahrplan haben auch die Gemeinden Haut-Vully und Bas-Vully zum Anlass genommen, die ÖV-Anbindung ihrer Region zu bemängeln. Sie fordern, dass die Busse zwischen Sugiez und Lugnorre häufiger fahren. Diese verkehren stündlich in beide Richtungen, doch nach der Pendlerzeit ist Schluss. Auch die Züge in Richtung Murten und Neuenburg fahren aus Sicht der Vully-Gemeinden zu selten. Ihren Wunsch nach einer Frequenzerhöhung lassen sie durch den Verband der Gemeinden des Seebezirks vertreten.
Dessen Delegierter Heinz Etter sagt, es hätten auch politische Parteien und Privatpersonen aus dem Seebezirk ihre Wünsche zum neuen Fahrplan deponiert. «Mehrere Murtner verlangen mehr Züge in Richtung Kerzers und Bern, zudem sollen diese am Abend länger fahren», so Etter. Und Galmiz wünsche, dass diese Züge bei ihnen auch halten. mk










28.05.2011

FDP Düdingen hat nominiert

Düdingen An einer erweiterten Vorstandssitzung hat die FDP Düdingen zuhanden der Bezirkspartei ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Grossratswahlen 2011 nominiert. Es sind dies Beat Brülhart, Ursula Eggelhöfer-Brügger, Irmgard Jungo und Moritz Werro. Wie die Ortspartei weiter mitteilt, hat sie sich auch mit den Legislaturzielen 2011 bis 2016 befasst. Zu diesen gehören gemäss FDP der frühstmögliche Baubeginn der Strasse Birch–Luggiwil, die Umfahrungsstrasse mit ultimativen Lärmschutzmassnahmen, die Schulwegsicherung innerorts, die Instandhaltung der Wanderwege, der Ausbau der Schiffenenseeroute sowie die Vorarbeiten für den Hochwasserschutz.

Weitere Ziele der FDP Düdingen sind die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Region Sense und der Agglomeration, die Einführung einer Sportkommission, eine Schuldenreduktion ohne Steuererhöhung sowie die Förderung einer ökologischen Bauweise mit erneuerbaren Energien. ak








21.03.2011

CSP fällt aus dem Düdinger Gemeinderat

«Enttäuschte» CSP
Die grosse Verliererin ist die CSP. Sie erreichte nur noch einen Wähleranteil von 7,6 Prozent und verliert damit ihren Anspruch auf einen Gemeinderatssitz. «Wir sind sehr enttäuscht», sagt Bruno Baeriswyl, Präsident der CSP Düdingen. «Unsere Wähler haben uns im Stich gelassen.» Seine Partei werde sich nun Gedanken machen müssen, in welche Richtung das Parteiprogramm gehen müsse, ob «in Richtung Grün oder in Richtung SVP».

Baeriswyl, selber Kandidat auf der CSP-Liste, engagiert sich gegen die Umfahrungsstrasse. «Das ist sicher ein Punkt, den viele nicht so ganz unterstützen», räumt er ein. Aber nicht nur das sei ein Grund für das schlechte Abschneiden: «Es scheint, dass im gut ausgebauten Sozialstaat unsere Anliegen nicht mehr populär sind.»









15.02.2011
«Mit den Umfahrungsstrassen hat Freiburg keine Chance auf Gelder»
Will die Agglomeration Freiburg Gelder des Bundes, muss sie laut VCS auf Umfahrungsstrassen verzichten.

FreiburgZum zweiten Mal setzt sich die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs Schweiz (VCS) dafür ein, dass die Umfahrungsstrassen Düdingen und Marly-Posieux nicht Teil des Agglomerationsprogrammes werden. Eine Umfahrungsstrasse zu integrieren sei ein Risiko für alle Gemeinden der Agglomeration Freiburg, die Subventionen für den Langsamverkehr erwarteten, sagt Pierre-Olivier Nobs, politischer VCS-Sekretär, im Interview. Gerade für Düdingen böten sich andere Lösungen als eine neue Strasse, denn 70 Prozent des Verkehrs sei Binnenverkehr. hpa

Bericht Seite 2












02. März  2011

«Von Umfahrung hängt die Entwicklung ab»


Für die Gemeindebehörden von Düdingen ist klar, dass sich die Gemeinde ohne Umfahrungsstrasse nicht weiterentwickeln und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann.


Düdingen Das auszuarbeitende Agglomerationsprogramm zweite Generation hat die geplante Düdinger Umfahrungsstrasse wieder ins Gespräch gebracht. Gegner wie Befürworter melden sich zu Wort.
Für die Düdinger Gemeindebehörden steht fest, dass die Umfahrungsstrasse für die Entwicklung Düdingens als regionaler Wirtschaftsstandort unabdingbar ist.

Die Umfahrungsstrasse sei nötig, damit die Arbeitszone Birch voll bebaut werden könne. Die Arbeitszone Birch wiederum soll mit ihren Arbeitsplätzen die Entvölkerung kleiner Sensler Dörfer verhindern. «Die Entwicklung des mittleren und oberen Sensebezirks ist deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen verbunden», sagt Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin. ak


Der Bericht eines Expertenkollegiums zuhanden der Agglomeration Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen wieder ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro, die VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse nicht nötig ist (siehe FN vom 15. Februar).


Dies hat den Gemeinderat von Düdingen aufhorchen lassen. «Glaubt man diesen Aussagen, hat man hat den Eindruck, dass die Gemeinde Düdingen nur ihre eigenen Probleme lösen will», führen Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin und Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python aus. Durch die starken Anziehungspunkte wie den Autobahnanschluss, den Bahnhof, die Arbeitsplätze, aber auch die Schulen und das Kultur- und Sportangebot sei Düdingen aber Teil eines Gefüges, das eine überregionale Lösung erfordere. «Es wäre falsch, Düdingen als Insel zu betrachten und nur unter diesem Blickwinkel nach Lösungen für das Verkehrsproblem zu suchen», sagt Hildegard Hodel.

Mehr Leute, mehr Verkehr
Mit Verkehrsproblem meint sie die Staus auf der Hauptstrasse. Zu den Stosszeiten staut es in Düdingen jeweils von der Autobahnausfahrt bis zur Kirche, das ist eine Strecke von 1,2 Kilometern. 18 000 Fahrzeuge fahren täglich durch die 7500-Seelen-Gemeinde. Mit dem Bevölkerungswachstum wird diese Zahl weiter zunehmen.

«Gemäss Bund wird der Kanton Freiburg in den nächsten 20 Jahren die grösste demografische Zunahme verzeichnen», sagt Jean-Frédéric Python. Mit verkehrs- und raumplanerischen Massnahmen tue der Gemeinderat auf kommunaler Ebene alles in seiner Macht Stehende, um die Situation zu verbessern. So investiere die Gemeinde seit jeher in den Langsamverkehr (z.B. Fussweg Bundtels, Fuss- und Radweg Migros, Arbeitszone Birch etc.) und er setzte vor allem auch auf verdichtetes Bauen innerhalb des Dorfes (z.B. Bahnhof Nord).

Mehrverkehr von aussen
«Doch Düdingen wird auch von der Region beeinflusst», sagt Hildegard Hodel-Bruhin. So könne die Gemeinde Düdingen anderen Gemeinden nicht verbieten, neue Grossüberbauungen wie die Maggenbergmatte in Tafers oder diejenige oberhalb Windig in Freiburg zu realisieren. Den Mehrverkehr, den diese Quartiere auslösen, bekomme aber auch Düdingen zu spüren. Deshalb nütze es nichts, dass Düdingen versuche, alleine eine Lösung zu finden. «Aus diesem Grund ist die geplante Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt.» Wie die Poyabrücke sei auch die Umfahrung ein Element, um die Verkehrsprobleme im Grossraum Freiburg zu regeln.

Poya hilft kurzfristig
Von der Poyabrücke erwartet Düdingen zwar eine leichte Verkehrsentlastung. «Spätestens nach fünf Jahren ist die Situation aber wieder gleich wie vorher», sagt der Gemeindeingenieur. Dies weil die Agglomeration jährlich einen Gesamtverkehrszuwachs von einem Prozent verzeichne, die Entlastung durch die Poyabrücke bei deren Eröffnung auf der Strecke Freiburg-St. Wolfgang-Düdingen gemäss kantonalen Studien aber nur vier Prozent betragen wird. In den Studien zuhanden der Agglomeration Freiburg, die zurzeit an der Ausarbeitung des zweiten Agglomerationsprogramms ist, wird die Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse infrage gestellt. Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel und Jean-Frédéric Python stören sich daran, «dass sich diese Planer keine Zeit genommen haben, um die Situation in Düdingen an Ort und Stelle zu erkunden und auch die spezielle Topografie kennenzulernen».

Strasse übers Toggeliloch
So habe das Zürcher Planungsbüro zum Beispiel über das Toggeliloch Strassen geplant, ohne zu merken, dass dort ein Tal ist. «So zu planen, ist gefährlich», sagt Python. Die Topografie eines Dorfes sowie die Autobahn und die Bahnlinie seien nunmal Rahmenbedingungen, die man nicht umgehen könne. Die Düdinger Gemeindebehörde sei sich bewusst, dass der Infrastrukturfonds des Bundes vor allem Projekte zur Förderung des ÖV und des Langsamverkehrs unterstütze. Es sei deshalb auch klar, dass Strassenprojekte im Agglomerationsprogramm Minuspunkte generieren würden. Es sei aber die Aufgabe der Agglomeration Freiburg und des Kantons, dem Bund im Richtplan die Hierarchie zwischen den bestehenden kantonalen Projekten und den Agglomerationsprojekten zu erläutern.

Birch braucht Umfahrung
Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin ist überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse für die Weiterentwicklung des regionalen Wirtschaftsstandorts Düdingen dringend nötig ist. Der Kanton hat zum Beispiel für die geplante Überbauung «Brieglipark» mit bis zu 500 Neuzuzügern eine Verkehrsstudie verlangt und gewarnt, dass Düdingen verkehrstechnisch am Anschlag sei. Auch für die Arbeitszone Birch wurde die Auflage gemacht, dass eine vollständige Überbauung nur unter Voraussetzung der Realisierung der Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil und der Umfahrungsstrasse bewilligt werden kann.

Entvölkerung verhindern
Und die Arbeitszone Birch komme nicht nur Düdingen zugute. «Mit der Arbeitszone Birch wollen wir erreichen, dass sich der Sensebezirk weiterentwickeln kann», sagt Hildegard Hodel. Die Entvölkerung kleiner Dörfer soll verhindert werden, indem im Sensebezirk selbst Arbeitsplätze angeboten werden. Die Entwicklung des mittleren und oberen Sensebezirks sei deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen verbunden.

Autor: karin aebischer










11.02.2011
Die SP Düdingen will den zweiten Sitz im Gemeinderat zurückerobern
"umweltverträgliche und emissionsarme Umfahrungsstrasse??"

Die Düdinger SP-Gemeinderätin Ursula Krattinger-Jutzet stellt sich nicht mehr zur Wahl. Die Partei präsentiert nun sechs neue Kandidierende.

Die Kandidierenden würden sich unter anderem dafür einsetzen, dass schwächere Verkehrsteilnehmer sicherer sind, dass eine umweltverträgliche und emissionsarme Umfahrungsstrasse realisiert wird und dass die regionale Zusammenarbeit auf die Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet wird - ganz unter dem Motto: «Schritt für Schritt zu mehr Lebensqualität». ak











Dienstag 28. Juni 2011, Schwerpunkt

Agglo versteht die «besondere Situation»

Als schwerfällig hatte die Gemeinde Düdingen die Agglomeration Freiburg kritisiert. In ihrer Antwort weist die Agglo nun darauf hin, sie sei noch «jung».

Düdingen Der Gemeinderat von Düdingen hat in einem Schreiben die Agglomeration Freiburg kritisiert und eine Überprüfung der Organisation und Aufgabeninterpretation gefordert (FN vom 5. Mai). In ihrer schriftlichen Antwort hält die Agglomeration Freiburg fest, sie könne die «besondere Situation» und die «Schwierigkeiten» verstehen, denen Düdingen nach der Ablehnung des Agglo-Beitritts durch die Bevölkerung begegnen müsse.

Die Funktionsweise des «noch jungen» Organs werde «zwangsweise einem ständigen Verbesserungsprozess» unterworfen sein, heisst es weiter. Der Düdinger Gemeinderat hatte bemängelt, die Aufgaben und Kompetenzen der Agglo seien nicht in allen Bereichen zufriedenstellend festgelegt. «In den Statuten war vorgesehen, dass es ein Jahr dauern sollte, bis wir unsere Verwaltungsstruktur aufgebaut haben», sagt Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat. Nun habe es anderthalb Jahre gedauert.

Corinne Margalhan-Ferrat weist auch darauf hin, dass beispielsweise die Agglomeration auch Projekte fördere, die der Gemeinde Düdingen zugute kämen, zum Beispiel die S-Bahn-Haltestelle St. Leonhard. Zudem werde derzeit das Aggloprogramm der zweiten Generation erarbeitet. Dieses soll im September in die Vernehmlassung geschickt werden. Es sei Teil der Abklärungen, wie die Umfahrungsstrasse für Düdingen als kantonales Projekt darin aufgenommen werde.

Zufrieden mit der Antwort
Obwohl die Antwort wenig konkret ist, ist der Düdinger Ammann Kuno Philipona zufrieden: «Wir haben unsere Unzufriedenheit ausgedrückt, nun müssen wir nach vorne schauen», sagt Philipona. Allerdings hoffe er, dass es mit dem Aufbau «nicht mehr so lange geht, wie bisher.» Und: «Kritik alleine bringt nichts, man muss darauf aufbauen.»hpa










Donnerstag 5. Mai 2011, Schwerpunkt

Düdingen kritisiert die mangelnde Effizienz der Agglomeration

Zum Legislaturende hat der Düdinger Gemeinderat eine kritische Reflexion über die Organisation und die Arbeitsweise der Agglomeration Freiburg verfasst.
karin aebischer

Düdingen «Die Gesamtorganisation der Agglomeration Freiburg muss angeschaut werden. Die Mitglieder müssten in einigen Bereichen zielorientierter zur Sache gehen können», sagt der Düdinger Gemeinderat und Agglomerationsvorstand André Schneuwly. Die Düdinger Exekutive hat auf das Legislaturende hin über die bisherige Arbeit in der Agglomeration Freiburg Bilanz gezogen und diese als schriftliche Reflexion dem Agglomerationsvorstand zukommen lassen. Diese fällt gemäss einer Meldung im Düdinger Mitteilungsblatt nicht sehr positiv aus.

Schnittstellen sind unklar
Der Gemeinderat hält in seiner Stellungnahme fest, dass die Aufgaben und Kompetenzen der Agglomeration Freiburg noch nicht in allen Bereichen zufriedenstellend festgelegt und interpretiert worden seien. Dadurch werde eine lösungsorientierte Umsetzung erschwert. «Manchmal sind die Schnittstellen zwischen Kanton und Agglomeration nicht klar», erläutert André Schneuwly. Dies zum Beispiel im Bereich der überregionalen Raumplanung.

Es komme auch zu Doppelspurigkeiten, die seiner Meinung nach verhindert werden könnten. Auch die Frage der operativen und strategischen Aufgaben auf der Ebene des Agglomerationsvorstandes müsste besser abgeklärt werden. So wäre gemäss Schneuwly mehr operative Vorarbeit nötig, damit der Vorstand stärker auf der strategischen Ebene arbeiten könnte. «Ich empfinde die Agglomeration Freiburg als eine schwerfällige Struktur», sagt er.

Effizienz verbessern
Die Stellungnahme Düdingens ist jedoch nicht einfach als Kritik, sondern im konstrukiven Sinne zu verstehen, wie André Schneuwly ausführt: «Man muss die Sache noch einmal kritisch anschauen. Die Agglomeration Freiburg ist eine junge Organisation, die noch in einer Pionierphase steckt, die nicht einfach ist.» Der Düdinger Gemeinderat verlangt deshalb eine kritische Überprüfung der Organisation und der Aufgabeninterpretation. «Damit die Abläufe vereinfacht und die Effizienz verbessert werden können», hält die Exekutive fest.

Einzige Stellungnahme
Gemäss Agglomerations-Geschäftsführerin Corinne Margalhan-Ferrat wird der Vorstand der Agglomeration heute Donnerstag das Schreiben der Gemeinde Düdingen besprechen und dann eine Stellungnahme verfassen. Düdingen sei die einzige der zehn Agglomerationsgemeinden, die auf das Legislaturende hin eine Bilanz verfasst habe.

«Uns war es wichtig, eine Rückmeldung zu geben, wie wir als Gemeinde die Arbeit in der Agglomeration wahrgenommen haben», erklärt André Schneuwly. Nach der Abgabe des Agglomerationsprogramms der zweiten Generation Ende 2011 und dem Entscheid über die finanzielle Unterstützung durch den Agglomerationsfonds werde sich zeigen, ob die Agglomeration eines ihrer wesentlichen Ziele habe erreichen können.









Samstag 28. Mai 2011, Sense

FDP Düdingen hat nominiert

Düdingen An einer erweiterten Vorstandssitzung hat die FDP Düdingen zuhanden der Bezirkspartei ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Grossratswahlen 2011 nominiert. Es sind dies Beat Brülhart, Ursula Eggelhöfer-Brügger, Irmgard Jungo und Moritz Werro. Wie die Ortspartei weiter mitteilt, hat sie sich auch mit den Legislaturzielen 2011 bis 2016 befasst.

Zu diesen gehören gemäss FDP der frühstmögliche Baubeginn der Strasse Birch–Luggiwil, die Umfahrungsstrasse mit ultimativen Lärmschutzmassnahmen, die Schulwegsicherung innerorts, die Instandhaltung der Wanderwege, der Ausbau der Schiffenenseeroute sowie die Vorarbeiten für den Hochwasserschutz.

Weitere Ziele der FDP Düdingen sind die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Region Sense und der Agglomeration, die Einführung einer Sportkommission, eine Schuldenreduktion ohne Steuererhöhung sowie die Förderung einer ökologischen Bauweise mit erneuerbaren Energien. ak












Montag 7. März 2011, Grossfreiburg

Für Buslinie von Düdingen nach Freiburg

Freiburg Die Agglomerationsräte aus Düdingen haben an der Sitzung vom Donnerstag ein gemeinsames Postulat übergeben. Sie fordern den Vorstand auf, die Machbarkeit einer Buslinie Düdingen-St. Wolfgang- Freiburg zu überprüfen. Die Räte Ursula Eggelhöfer-Brügger (FDP), Urs Hauswirth (SP), Werner Wyss (SVP), Kuno Philipona (CVP) und Damian Bächler (CSP) schlagen vor, die städtische Linie 6 (Guintzet-Musy) bis nach Düdingen zu verlängern. Die BLS-Züge würden mit ihrem Halbstundentakt zu wenig oft für «städtische Verhältnisse» fahren. Auf der Linie 6 verkehren vier Busse pro Stunde. Das Postulat wurde diskussionslos überwiesen. pj

Forderung nach mehr Bussen ist integriert
Freiburg In der Antwort auf ein Postulat zur besseren Erschliessung von Bürglen durch die Busse der TPF hält der Agglomerationsvorstand fest, dass diese Forderung bei der Revision des Agglomerationsprogramms berücksichtigt wird. Pierre-Olivier Nobs (CSP, Freiburg) und Rainer Weibel (Grüne, Freiburg) sorgten sich um die mangelnde Erschliessung des Freiburger Quartiers. Heute fährt vor allem die Regionallinie 127 über Bürglen. Ein weiteres Postulat der beiden Freiburger Räte hat sich erledigt. Mit der Erhöhung der Busse der Linie 1 von vier auf sechs pro Stunde ist die Forderung nach einer verbesserten Kadenz erfüllt. pj

Aktionsplan zu Grossprojekten
Freiburg Christoph Allenspach (SP, Freiburg) und Daniel Gander (SVP, Freiburg) sorgen sich um übermässigen Verkehr in der Agglo. Ihr Postulat für die Einrichtung eines Aktionsmoduls für die Ansiedlung grosser Verkehrserzeuger wurde vom Vorstand gutgeheissen. Dabei sind Projekte gemeint, welche 2000 oder mehr Fahrzeugbewegungen pro Tag erzeugen. Der Vorstand hat die mandatierten Planungsbüros damit beauftragt, ein solches Modul in das Agglomerationsprojekt der zweiten Generation aufzunehmen. pj














Mittwoch 2. März 2011, Sense

«Ohne Umfahrung keine Entwicklung»


Für die Gemeindebehörden von Düdingen ist klar, dass sich die Gemeinde ohne Umfahrungsstrasse nicht weiterentwickeln und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann.

Düdingen Das auszuarbeitende Agglomerationsprogramm zweite Generation hat die geplante Düdinger Umfahrungsstrasse wieder ins Gespräch gebracht. Gegner wie Befürworter melden sich zu Wort. Für die Düdinger Gemeindebehörden steht fest, dass die Umfahrungsstrasse für die Entwicklung Düdingens als regionaler Wirtschaftsstandort unabdingbar ist. Die Umfahrungsstrasse sei nötig, damit die Arbeitszone Birch voll bebaut werden könne. Die Arbeitszone Birch wiederum soll mit ihren Arbeitsplätzen die Entvölkerung kleiner Sensler Dörfer verhindern.
«Die Entwicklung des mittleren und oberen Sensebezirks ist deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen verbunden», sagt Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin. ak

Will sich Düdingen weiterentwickeln und für den Sensebezirk in Zukunft zusätzliche Arbeitsplätze generieren, muss das Verkehrsproblem gelöst werden. Dazu braucht es die Umfahrungsstrasse, sagt die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin.
karin aebischer

Der Bericht eines Expertenkollegiums zuhanden der Agglomeration Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen wieder ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro, die VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse nicht nötig ist (siehe FN vom 15. Februar).

Dies hat den Gemeinderat von Düdingen aufhorchen lassen. «Glaubt man diesen Aussagen, hat man hat den Eindruck, dass die Gemeinde Düdingen nur ihre eigenen Probleme lösen will», führen Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin und Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python aus. Durch die starken Anziehungspunkte wie den Autobahnanschluss, den Bahnhof, die Arbeitsplätze, aber auch die Schulen und das Kultur- und Sportangebot sei Düdingen aber Teil eines Gefüges, das eine überregionale Lösung erfordere. «Es wäre falsch, Düdingen als Insel zu betrachten und nur unter diesem Blickwinkel nach Lösungen für das Verkehrsproblem zu suchen», sagt Hildegard Hodel.

Mehr Leute, mehr Verkehr
Mit Verkehrsproblem meint sie die Staus auf der Hauptstrasse. Zu den Stosszeiten staut es in Düdingen jeweils von der Autobahnausfahrt bis zur Kirche, das ist eine Strecke von 1,2 Kilometern. 18 000 Fahrzeuge fahren täglich durch die 7500-Seelen-Gemeinde. Mit dem Bevölkerungswachstum wird diese Zahl weiter zunehmen.
«Gemäss Bund wird der Kanton Freiburg in den nächsten 20 Jahren die grösste demografische Zunahme verzeichnen», sagt Jean-Frédéric Python. Mit verkehrs- und raumplanerischen Massnahmen tue der Gemeinderat auf kommunaler Ebene alles in seiner Macht Stehende, um die Situation zu verbessern. So investiere die Gemeinde seit jeher in den Langsamverkehr (z.B. Fussweg Bundtels, Fuss- und Radweg Migros, Arbeitszone Birch etc.) und er setzte vor allem auch auf verdichtetes Bauen innerhalb des Dorfes (z.B. Bahnhof Nord).

Mehrverkehr von aussen
«Doch Düdingen wird auch von der Region beeinflusst», sagt Hildegard Hodel-Bruhin. So könne die Gemeinde Düdingen anderen Gemeinden nicht verbieten, neue Grossüberbauungen wie die Maggenbergmatte in Tafers oder diejenige oberhalb Windig in Freiburg zu realisieren. Den Mehrverkehr, den diese Quartiere auslösen, bekomme aber auch Düdingen zu spüren. Deshalb nütze es nichts, dass Düdingen versuche, alleine eine Lösung zu finden. «Aus diesem Grund ist die geplante Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt.» Wie die Poyabrücke sei auch die Umfahrung ein Element, um die Verkehrsprobleme im Grossraum Freiburg zu regeln.

Poya hilft kurzfristig
Von der Poyabrücke erwartet Düdingen zwar eine leichte Verkehrsentlastung. «Spätestens nach fünf Jahren ist die Situation aber wieder gleich wie vorher», sagt der Gemeindeingenieur. Dies weil die Agglomeration jährlich einen Gesamtverkehrszuwachs von einem Prozent verzeichne, die Entlastung durch die Poyabrücke bei deren Eröffnung auf der Strecke Freiburg-St. Wolfgang-Düdingen gemäss kantonalen Studien aber nur vier Prozent betragen wird. In den Studien zuhanden der Agglomeration Freiburg, die zurzeit an der Ausarbeitung des zweiten Agglomerationsprogramms ist, wird die Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse infrage gestellt. Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel und Jean-Frédéric Python stören sich daran, «dass sich diese Planer keine Zeit genommen haben, um die Situation in Düdingen an Ort und Stelle zu erkunden und auch die spezielle Topografie kennenzulernen».

Strasse übers Toggeliloch
So habe das Zürcher Planungsbüro zum Beispiel über das Toggeliloch Strassen geplant, ohne zu merken, dass dort ein Tal ist. «So zu planen, ist gefährlich», sagt Python. Die Topografie eines Dorfes sowie die Autobahn und die Bahnlinie seien nunmal Rahmenbedingungen, die man nicht umgehen könne. Die Düdinger Gemeindebehörde sei sich bewusst, dass der Infrastrukturfonds des Bundes vor allem Projekte zur Förderung des ÖV und des Langsamverkehrs unterstütze. Es sei deshalb auch klar, dass Strassenprojekte im Agglomerationsprogramm Minuspunkte generieren würden. Es sei aber die Aufgabe der Agglomeration Freiburg und des Kantons, dem Bund im Richtplan die Hierarchie zwischen den bestehenden kantonalen Projekten und den Agglomerationsprojekten zu erläutern.

Birch braucht Umfahrung
Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin ist überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse für die Weiterentwicklung des regionalen Wirtschaftsstandorts Düdingen dringend nötig ist. Der Kanton hat zum Beispiel für die geplante Überbauung «Brieglipark» mit bis zu 500 Neuzuzügern eine Verkehrsstudie verlangt und gewarnt, dass Düdingen verkehrstechnisch am Anschlag sei. Auch für die Arbeitszone Birch wurde die Auflage gemacht, dass eine vollständige Überbauung nur unter Voraussetzung der Realisierung der Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil und der Umfahrungsstrasse bewilligt werden kann.
Entvölkerung verhindern

Und die Arbeitszone Birch komme nicht nur Düdingen zugute. «Mit der Arbeitszone Birch wollen wir erreichen, dass sich der Sensebezirk weiterentwickeln kann», sagt Hildegard Hodel. Die Entvölkerung kleiner Dörfer soll verhindert werden, indem im Sensebezirk selbst Arbeitsplätze angeboten werden. Die Entwicklung des mittleren und oberen Sensebezirks sei deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen verbunden.










Dienstag 15. Februar 2011, Sense

Verein VoVD: «Strasse belastet Aussenquartiere»

In einer Medienmitteilung äussert sich der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) zum Bericht eines Expertenkollegiums, der die Aufnahme der Umfahrungsstrasse Düdingen in das auszuarbeitende Freiburger Agglomerationsprogramm in Frage stellt (FN vom 22. und 15. Januar). Der VoVD findet diese Kritik absolut gerechtfertigt. Er ist der Überzeugung, dass die Gemeinde Düdingen für ihre Entwicklung keine Umfahrungsstrasse braucht.
Keinen «Oberlandverkehr»

Die Industriezone Birch liege bereits direkt an der Autobahn und werde durch die Verbindungsstrasse Birch- Luggiwil erschlossen, schreibt der VoVD in seinem Communiqué. Vor allem aber durch die Fertigstellung der Poyabrücke verspricht sich der Verein eine hohe Entlastung für die Hauptstrasse Düdingens. Der «Oberlandverkehr» würde somit nicht mehr über Düdingen geführt, sondern eben über die Poyabrücke. «Durch eine Realisierung der Umfahrung von Düdingen würde die versprochene Entlastung durch die Poyabrücke für Düdingen und den Sensebezirk aufgehoben», teilt der VoVD mit.
Aussenquartiere belastet.

Für den VoVD ist der Bau der geplanten Umfahrungsstrasse von Düdingen eine Verlagerung der Probleme in die Aussenquartiere Santihans, Rächholderberg, Ottisberg, Düdinger Moos, Zelg und Jetschwil. Diese würden durch den Durchgangsverkehr auf der neuen Strasse massiv belastet. «Förderung der Lebensqualität sieht anders aus», schreibt der VoVD. Der Verein stört sich auch an den Eingriffen in die Landschaft, die der Bau hervorrufen würde.
Das Problem des selbst verursachten Verkehrs könne in Düdingen in Zukunft mit dem bestehenden Strassennetz, dem Valtraloc-Konzept, Ortsbussen, den Langsamverkehrsachsen und der Realisierung der Raumplanungsziele praktisch gelöst werden.

Der Bau der Autobahnausfahrt Fillistorf/Frieseneit hingegen sei anzustreben, findet der VoVD. «Durch diese regionale Lösung wird das Sense-Unterland direkt angefahren. Düdingen und Flamatt können vom Durchgangsverkehr weitgehend befreit werden.» Selbstverständlich müssten gemäss VoVD auch hier die ökonomischen und ökologischen Werte einfliessen und die bestmögliche Variante ausgewählt werden.

Keine überholten Lösungen
Der Verein will sich weiter dafür einsetzen, dass nicht an einer «überholten» Verkehrslösung festgehalten wird, sondern an einer «nachhaltigen Lösung für die Zukunft». ak









Dienstag 15. Februar 2011, Front

«Mit den Umfahrungsstrassen hat Freiburg keine Chance auf Gelder»

Will die Agglomeration Freiburg Gelder des Bundes, muss sie laut VCS auf Umfahrungsstrassen verzichten.
Freiburg Zum zweiten Mal setzt sich die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs Schweiz (VCS) dafür ein, dass die Umfahrungsstrassen Düdingen und Marly-Posieux nicht Teil des Agglomerationsprogrammes werden.

Eine Umfahrungsstrasse zu integrieren sei ein Risiko für alle Gemeinden der Agglomeration Freiburg, die Subventionen für den Langsamverkehr erwarteten, sagt Pierre-Olivier Nobs, politischer VCS-Sekretär, im Interview. Gerade für Düdingen böten sich andere Lösungen als eine neue Strasse, denn 70 Prozent des Verkehrs sei Binnenverkehr. hpa
Bericht Seite 2









Dienstag 15. Februar 2011, Sense

«Umfahrung im Programm ist ein Risiko»

Die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) setzt sich ein zweites Mal dafür ein, dass die Agglomeration Freiburg die Umfahrungsstrassen Düdingen und Marly-Posieux nicht ins Agglomerationsprogramm integriert. Pierre-Olivier Nobs erklärt weshalb.
karin aebischer

Die erste Auflage des Freiburger Agglomerationsprogramms wurde 2008 vom zuständigen Bundesamt abgelehnt. Die zweite Auflage muss bis Ende 2011 eingereicht werden, damit eine Chance besteht, aus dem nationalen Agglomerationsfonds Gelder zu erhalten. Zurzeit läuft die Ausarbeitung des Programms.
«Die Agglomeration Freiburg muss diesmal wirklich darauf achten, dass die Kriterien des Bundes eingehalten werden», sagt Pierre-Olivier Nobs, politischer Sekretär der Freiburger Sektion des VCS. Die FN wollten von ihm wissen, weshalb er fürchtet, dass die Agglomeration Freiburg bei der Verteilung der Bundesmittel noch einmal leer ausgehen könnte.

Pierre-Olivier Nobs, weshalb gehören Umfahrungsstrassen Ihrer Ansicht nach nicht ins zweite Freiburger Agglomerationsprogramm?
Wer den Bericht des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) zum ersten Freiburger Agglomerationsprogramm liest, erkennt, dass Freiburg mit Umfahrungsstrassen keine Chancen auf Bundesgelder hat. Der VCS hatte die Agglo schon bei der Ausarbeitung des ersten Programms davor gewarnt.

Was sagt das Bundesamt für Raumentwicklung?
Das ARE bezeichnet das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Umfahrungsstrasse Düdingen als ungenügend und die Wirkung der Strasse als schwach. Eine Arbeitszone zu schaffen, die nur mittels Strassen erschlossen werden kann, gehört gemäss ARE nicht zu den Zielvorstellungen eines Agglomerationsprogramms. Wer nach diesen Aussagen die Strasse trotzdem ins Freiburger Programm integriert, ist naiv und setzt sehr viel aufs Spiel.

Was wird aufs Spiel gesetzt?
Eine Umfahrungsstrasse ins Agglomerationsprogramm zu integrieren ist ein Risiko für alle Gemeinden der Agglomeration Freiburg, die Subventionen für den Langsamverkehr erwarten. Und in diesem Bereich hat die Agglomeration Freiburg einen enormen Rückstand aufzuholen. 91 Millionen Franken sollen bis 2015 nur in den Langsamverkehr investiert werden.

Hat denn Düdingen Ihrer Meinung nach kein Verkehrsproblem?
Doch, sogar ein grosses, vor allem in Richtung Autobahn. Aber die Umfahrungsstrasse ist nicht die Lösung. Jedes Mal, wenn man neue Strassen baut, kreiert man mehr Verkehr, und das kostet wiederum. In Düdingen müssen der Langsamverkehr mittels Fuss- und Velowegen und auch der öffentliche Verkehr durch bessere Busverbindungen nach Freiburg oder gar einen Ortsbus gefördert werden, um das Dorfzentrum zu entlasten. 70 Prozent des Verkehrs ist Binnenverkehr, der Rest Transitverkehr. Wäre es andersrum, müsste man eine Umfahrung in Erwägung ziehen.

Der VCS glaubt nicht an die Realisierung der Umfahrungsstrasse. Der Grosse Rat hat aber bereits einen Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken gesprochen, und die Planung läuft.

Von diesen neun Millionen sind 5,3 Millionen Franken für Landkäufe ausgegeben worden. Das ist kein verlorenes Geld für den Kanton Freiburg. Das Land kann sogar teurer verkauft werden. Wichtig ist auch, dass zuerst die Wirkung der Poyabrücke auf den Verkehr in Düdingen abgewartet wird. 2014 wissen wir über den Effekt Bescheid und können dann weitersehen.











15. Februar 2011
Bericht will keine weiteren Strassen

Ein Bericht schlägt vor, was im Agglomerationsprogramm zweiter Generation berücksichtigt werden soll. Die Umfahrungsstrasse von Düdingen sowie die von Marly-Matran werden in Frage gestellt. Auf die laufende Planung der Umfahrung von Düdingen habe dies jedoch keinen Einfluss.

Autor: Karin Aebischer, Pascale Hofmeier

Weil die Agglomeration Freiburg im Rahmen des nationalen Agglomerationsprogramms leer ausging, erarbeitet sie nun ein neues Programm (vgl. Kasten), die «zweite Generation». Ein Expertenkollegium aus Politikern und Spezialisten hat dazu einen Bericht verfasst, der den Werdegang der verschiedenen Studienaufträge (März bis November 2010) zum Agglomerationsprogramm zweite Generation erläutert. Die Mitglieder der Agglomeration, die Region Sense und die betroffenen kantonalen Ämter hatten bis gestern Freitag Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Kenntnis genommen von diesem Bericht hat auch der Agglomerationsvorstand.

Schluss «nicht akzeptabel»
Der Gemeindeverband Region Sense stellt in einer Mitteilung von gestern Freitag mit «Erstaunen» fest, dass die sogenannte pluridisziplinäre Preisträgergruppe in ihrem Bericht die Umfahrungsstrasse Düdingen in Frage stellt. «Da von verschiedenen Seiten auf die Notwendigkeit dieser Umfahrungsstrasse hingewiesen wurde und bereits grosse Vorarbeiten geleistet wurden, ist eine solche Schlussfolgerung für die Region Sense nicht akzeptabel», schreiben Präsident Nicolas Bürgisser und Regionalsekretär Manfred Raemy. Zum Beispiel hat der Grosse Rat bereits einen Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für Vorstudien und Landkäufe im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse von Düdingen gesprochen.

«Strasse ist gegeben»
Auch der Gemeinderat von Düdingen wehrt sich gegen die Planungsbüros und Greminen, welche die Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse Düdingen in Frage stellen. «Die Umfahrungsstrasse ist gegeben», sagt Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin. Sie sei für die Entwicklung Düdingens, die Erschliessung der Arbeitszone Birch sowie für die Entwicklung des ganzen Sensebezirks unabdingbar. Die Agglomeration Freiburg habe über die Realisierung der Umfahrungsstrasse gar nicht mehr zu diskutieren, sagt Hildegard Hodel. Ein anderer Punkt sei die Frage, ob die Umfahrungsstrasse Teil des Freiburger Agglomerationsprogramms werden soll. «Die Sichtweise des Bundes bezüglich Subventionen hat sich in den letzten eineinhalb Jahren geändert», so Hodel. Diese gehe in Richtung Förderung des Langsamverkehrs und des öffentlichen Verkehrs.

Für Nicolas Bürgisser geht es nicht an, dass die Umfahrungsstrasse Düdingen nicht mehr zum kantonalen Agglomerationsprogramm gehören könnte und der Kanton damit für die Realisierung der Strasse aus dem nationalen Agglomerationstopf keine Gelder zu erwarten hat. «Die Agglomeration Freiburg muss sich bewusst sein, dass sie dies den Düdingern versprochen hat.»

Mit Geld der Agglo bauen?
Für Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der Agglomeration Freiburg, ist klar, dass das Agglomerationsprogramm mit Umfahrungsstrassen wie Düdingen und Marly- Matran erneut scheitern würde und somit nicht vom Infrastrukturfonds des Bundes profitieren könnte. «Wir haben es schwarz auf weiss. Zu wenig Langsamverkehr und Förderung des öffentlichen Verkehrs sowie zu viele Strassenprojekte waren die Kritikpunkte des ersten Programms», sagt sie.

Dies heisse jedoch keineswegs, dass die Umfahrungsstrasse Düdingen nicht realisiert und finanziell unterstützt werde. So oder so sei die Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt: «Die Begleitmassnahmen könnten innerhalb der Agglomeration solidarisch mitfinanziert werden.»

Auch Corinne Rebetez, Kommunikationsverantwortliche der Bau- und Raumplanungsdirektion, bestätigt, dass dieser Bericht keinen Einfluss auf den Terminplan der geplanten Umfahrungsstrasse von Düdingen haben wird. «Das Projekt geht weiter wie geplant», sagt sie.

Prozess, kein Entscheid
Aufgrund des Berichts des Expertenkollegiums ist gemäss Corinne Margalhan-Ferrat nicht nur Düdingen mit Änderungsvorschlägen konfrontiert. «Es geht vielen Gemeinden so, denn es gibt einige Unterschiede zwischen der existierenden Planung der Agglomeration und den Vorschlägen», so Margalhan-Ferrat. Es gehe jetzt darum, Anpassungen zu machen und den konkreten Inhalt des Agglomerationsprogramms zweiter Generation anzupacken.

Er sei erschrocken, als er den Bericht gelesen habe, sagt Agglomerationsvorstands-Mitglied und Düdinger Gemeinderat André Schneuwly. Doch auch er betont, dass der Bericht nicht «sakrosankt», sondern zu diskutieren sei. «Wir befinden uns in einem Prozess», so Schneuwly. Am nächsten Donnerstag würden die Stellungnahmen der Agglomerationsmitglieder sowie die kritischen Punkte in einem Workshop mit allen Agglo-Gemeinden, der Region Sense und den Vertretern der betroffenen Kantonsämter diskutiert.

Das erstellte Gutachten stellt auch die Umfahrungsstrasse von Marly nach Matran in Frage. Für den Vize-Ammann von Marly, Pierre-Alain Cuennet, ist dies bedauernswert, wenn auch nicht überraschend: «Wir wussten, dass diese keine unmittelbare Priorität hat.» Wie sich die Gemeinde weiter für die Strasse einsetzen werde, das müsse der Gemeinderat nächste Woche besprechen.

Harte Entscheidungen
Auch aus Sicht der Stadt Freiburg, dem Zentrum der Agglomeration Freiburg, sind noch nicht alle Würfel gefallen. «Das Gutachten ist ein Teil des Prozesses, ein neues Projekt auf die Beine zu stellen», sagt der Freiburger Gemeinderat Charles de Reyff. Im Gutachten seien sehr viele verschiedene Dinge angesprochen.

Bezüglich eines der Hauptthemen, der Mobilität, dürfe man aber nicht vergessen, dass diese in jedem Fall in den kommenden Jahren weiter zunehmen werde. «Es braucht darum eine organisierte Entwicklung in der ganzen Agglomeration», sagt de Reyff. So müsse dafür gesorgt werden, dass Arbeitsplätze und Wohnungen wenn möglich ortsgleich seien, damit kein weiterer Verkehr entstehe. De Reyff: «Es ist wichtig, dass mutige Entscheidungen getroffen werden, auch wenn dies in einigen Fällen hart sein wird.»

Autor: Karin Aebischer, Pascale Hofmeier










Samstag 22. Januar 2011, Schwerpunkt

«Agglo-Bericht ist reine Problemverwaltung»

Für Ständerat Urs Schwaller gehört die Umfahrung von Düdingen in das Freiburger Aggloprogramm.

Düdingen/Freiburg Urs Schwaller kritisiert, dass der Bericht eines Expertenkollegiums die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen als Teil des auszuarbeitenden Agglomerationsprogramms in Frage stellt. Zu einer attraktiven Agglomeration gehört für den Freiburger Ständerat und «Vater» der Agglomeration Freiburg eine verkehrsmässig gute Erschliessung auf Strasse und Schiene sowie eine sehr gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr. Beides setze voraus, dass die Agglomeration nicht im Verkehr und in den Staus ersticke. Umfahrungsstrassen seien deshalb Voraussetzung für Lebensqualität und Arbeitsplätze - auch in der Agglomeration Freiburg. ak
Bericht Seite 3


«Die Umfahrungsstrasse Düdingen gehört ins Agglomerationsprogramm»

Ein Aggloprogramm ohne Umfahrung von Düdingen ist für Ständerat Urs Schwaller nicht akzeptabel. Er fordert die Verantwortlichen zu zukunftsorientierter Planung auf.

karin aebischer
Der Bericht eines Expertenkollegiums, der sich auf das auszuarbeitende Freiburger Agglomerationsprogramm 2. Generation bezieht, stellt die Realisierung der Umfahrungsstrasse Düdingen und ihre Aufnahme ins Agglomerationsprogramm in Frage (siehe FN vom 15. Januar). Ständerat Urs Schwaller kritisiert, dass dies eine reine Verwaltung der Probleme und keine Problemlösung sei, wie er im Gespräch mit den FN erklärt.

Urs Schwaller, was sagen Sie als «Vater» der Agglomeration Freiburg zu diesem Bericht?
Für mich hat Planung immer etwas mit Zukunftsgestaltung zu tun und ist nicht bloss eine Auflistung der Probleme der Vergangenheit. Ein Agglomerationsprogramm muss ein Zukunftsprojekt sein. Dieser Bericht vermittelt mir den Eindruck, dass hier die Probleme verwaltet und nicht gelöst werden. Es stimmt für mich überhaupt nicht, dass die Umfahrungsstrasse nicht Teil des Agglomerationsprogramms Freiburg sein soll. Sie gehört ins Programm.

Weshalb?
Düdingen muss aus der Sicht des wirtschaftlichen Zentrums des Sensebezirks betrachtet werden. Dazu braucht es auch die notwendige verkehrsmässige Erschliessung. Integriert man die Umfahrungsstrasse nicht in das Agglomerationsprogramm, wird Düdingen für einen guten Entscheid - den Beitritt zur Agglomeration Freiburg - bestraft. Den Leuten muss bewusst gemacht werden, dass Freiburg nur so stark sein kann, wie die Agglomeration ist.

Was ist eine starke Agglomeration?
Die Agglomeration Freiburg ist nur dann stark, wenn sie auf beiden Seiten der Saane Fuss fasst.









Donnerstag 31. März 2011, Bernische Nachbarschaft

Umfahrung ist wieder im Gespräch

Laupen wollte sein Verkehrsproblem mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt lösen. Auf Druck aus der Bevölkerung setzt sich die Gemeinde nun doch wieder für eine Umfahrung ein.
Helene Soltermann

Die bestehende Ortsdurchfahrt sanieren statt eine Umfahrung bauen. Auf diese Weise sollte das Verkehrsproblem in Laupen ursprünglich gelöst werden. Dieser Entscheid fiel im Oktober, und er überraschte die Laupener: Kaum jemand war der Ansicht, dass das Verkehrsproblem ohne Umfahrungsstrasse gelöst werden könnte.

Stau wegen Barriere
In Laupen liegt der Verkehrsknoten bei der Sensebrücke. Vier Mal pro Stunde schliesst die Barriere, folglich stauen sich die Autos. Laut dem Projekt, welches im Herbst beim Wettbewerb zur Verkehrssanierung gewonnen hat, liegt der Schlüssel für einen funktionierenden Verkehrsfluss im Wegfall der Barriere durch die Verlagerung des Sackbahnhofs vor die Sensebrücke und in einem neuen Kreisel vor der Brücke (die FN berichteten).

Das federführende Leitorgan, in dem Gemeinde- und Kantonsvertreter, das Siegerteam, der Ortsplaner sowie die SBB und die Sensetalbahn vertreten sind, wollte dieses Siegerprojekt eigentlich umsetzen. Nun kommt aber wieder die Umfahrung ins Spiel. Der Gemeinderat will sich laut einer Mitteilung im Leitorgan für eine Umfahrungsstrasse stark machen. Dazu gedrängt worden ist er von Laupener Bürgern, die Unterschriften für eine Umfahrungsstrasse gesammelt haben.

Das Projekt der Umfahrungsstrasse hat beim Wettbewerb im Oktober den zweiten Platz erreicht. Auch dieses Projekt sieht eine Verlegung des Bahnhofs vor, doch im Gegensatz zum Siegerprojekt würde nicht die Ortsdurchfahrt saniert, sondern der Dorfkern mit einer Umfahrungsstrasse bis zum Hotel Bären entlastet.

Mitinitiant der Unterschriftensammlung für das Umfahrungsprojekt ist Ueli Remund. Wie viele Unterschriften die Gruppe gesammelt hat, will er nicht sagen. Es gehe ihm nicht darum, jemanden unter Druck zu setzen, sondern zu ermitteln, auf welches Echo das Anliegen der Gruppe stosse, sagt Remund. Man habe sich so früh wie möglich in den Prozess einschalten wollen.

Nur ein Projekt vorgestellt
Laut Remund sei an der Informationsveranstaltung im letzten Herbst lediglich das Siegerprojekt mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt detailliert vorgestellt worden. «Nach der Veranstaltung haben sich offenbar mehrere Leute gefragt, ob das Siegerprojekt wirklich den Laupener Bedürfnissen entspricht», sagt Remund.

Krebst der Gemeinderat einen Schritt zurück, wenn er das Umfahrungsprojekt wieder auf den Tisch bringt? «Wir gehen keinen Schritt zurück, sondern einen seitwärts», sagt Gemeindepräsident Urs Balsiger. Derzeit sei man in einer Zwischenphase, in der man alle Fakten auf den Tisch lege. «Im Sommer wollen wir die Vor- und Nachteile des Gewinnerprojektes und der Umfahrungsvariante vorstellen.» Dann werde entschieden, welches der beiden Projekte umgesetzt werde.

Dann sollten auch die offenen Fragen der Unterschriftensammler beantwortet werden. Nicht klar ist laut Remund zum Beispiel, wie weit die Bevölkerung von Laupen bei der Sanierung einer Kantonsstrasse mitbestimmen dürfe. Auch noch offen ist laut dem zweiten Mitinitianten Beat Wittwer, was wann auf dem Polyareal gebaut werde. «Je nach dem, was auf dem Polyareal entsteht, hat dies auch Auswirkungen auf die Verkehrssituation.»










Donnerstag 28. Oktober 2010, Bernische Nachbarschaft

Siegerprojekt: Eine Lösung ohne Umfahrung

Das Siegerprojekt der Planungsfirma Roduner BSB und Partner AG aus Köniz sieht als grösste Veränderung vor, den Bahnhof in Richtung Neuenegg zwischen die Villa Freiburghaus und den Entenweiher zu verlegen. Damit entfällt die Barriere vor der Sensebrücke, und statt der heutigen Kreuzung gewährleistet ein Kreisel den Verkehrsfluss. Eine Verkehrssimulation hat gezeigt, dass mit diesen Massnahmen die heute alltäglichen Staus entfallen und der Verkehr selbst bei einer Zunahme um 40 Prozent gegenüber heute flüssig bleibt. Für Fussgänger und Velofahrer soll der neue Bahnhof über einen Weg entlang der Sense mit dem Stedtli verbunden werden.

Auf dem heutigen Bahnareal ist statt einer Umfahrungsstrasse attraktives Siedlungsgebiet vorgesehen: Auf der Westseite des Areals könnten Wohnungen geschaffen werden, auf der Ostseite beim heutigen Bahnhof ist eine gemischte Nutzung für Gewerbe und Wohnen denkbar. Der Uferbereich der Sense mit Fuss- und Veloweg wird aufgewertet und der Fluss zwecks Hochwasserschutz leicht verbreitert. Das Ufer soll der Bevölkerung als Naherholungsraum mit Grünflächen zugänglich sein.

Der Verkehr wird durch den Verzicht auf eine Umfahrung weiterhin durchs Stedtli rollen. Dort soll das Tempo durch optische Massnahmen reduziert und damit der Lärm vermindert und durch den Abbau der Terrasse des Sternens beidseitig ein Trottoir erstellt werden. luk

In Laupen soll der Verkehr in Zukunft ohne Umfahrung wieder flüssig rollen

Verschiebung des Bahnhofs Ja, Umfahrung Nein: Zu diesem Schluss kommt das Siegerprojekt des Studienwettbewerbs zur Verkehrssanierung und städtebaulichen Entwicklung Laupens.
Lukas Schwab

Die Resultate des Wettbewerbs zur Verkehrssanierung und Entwicklung Laupens sind überraschend: Zwei der drei Planungsteams, darunter auch das Siegerteam (siehe Kasten), sehen in ihren Projekten von einer Umfahrung des Stedtlis ab. Damit hat in Laupen kaum jemand gerechnet, auch nicht Gemeindepräsident Urs Balsiger. «Ich ging davon aus, dass die Umfahrung fester Bestandteil der Projekte sein wird», sagte er am Dienstag bei der Präsentation des Siegerprojekts. Wie die anderen Mitglieder des Beurteilungsgremiums überzeugten ihn aber die Argumente des Siegerteams des Planungsbüros Roduner BSB und Partner.

Vorteile ohne Umfahrung
Laut dem zuständigen Kreisoberingenieur Ueli Weber hat das Projekt gezeigt, dass der Schlüssel für einen funktionierenden Verkehrsfluss beim Wegfall der Barriere liegt, nicht beim Bau einer Umfahrung. Dies hat eine Verkehrssimulation bestätigt, die den Bürgern am Infoanlass gezeigt wurde. «Das Verkehrsproblem bei der Sensebrücke wird mit dem Kreisel und dem Wegfall der Barriere gelöst», so Weber.

Durch den Verzicht auf die Umfahrung über das heutige Bahntrassee bleibe die Neuengasse als Lebensader für das Gewerbe im Stedtli erhalten und das städtebauliche Entwicklungspotenzial entlang der Sense sei deutlich grösser. «Die Fläche kann als attraktives Siedlungsgebiet genutzt werden und der Zugang zur Sense ist gewährleistet», so Weber. Als zentralen Pluspunkt nannte er auch die Kosten, die ohne Umfahrungsstrasse deutlich geringer ausfallen.
Der Bau einer Umfahrung würde Laupen zudem Nachteile bringen: «Die Lärmbelastung entlang der Sense würde stark zunehmen», so Weber. Insgesamt sei das Beurteilungsgremium zum Schluss gekommen, dass es ohne Umfahrung mehr Gewinner und weniger Verlierer gebe.

Verkehr im Stedtli bleibt
Auf die Frage eines Bürgers, was der Umfahrungsverzicht für die Stedtli-Bewohner bedeute, erklärte Weber, diese müssten weiterhin mit dem heutigen Verkehrsaufkommen leben. «Die Anwohner der Neuengasse sind sicherlich nicht die Gewinner dieser Lösung.» Zur Sanierung der Ortsdurchfahrt würden aber ein Lärmsanierungsprogramm sowie Massnahmen zur Verkehrsberuhigung gehören. «Dadurch sollte zumindest der Lärm ein wenig abnehmen.»
Andere Bürger kritisierten insbesondere die Tatsache, dass sich Laupen mit diesem Projekt die Chance auf eine Umfahrung für immer verbaue. Denn spätestens mit einer Überbauung des heutigen Bahnareals würde eine Umfahrung definitiv unmöglich.

Eine Mehrheit der Bürger äusserte sich aber positiv zum Projekt, so auch der ehemalige Gemeindepräsident Manfred Zimmermann: «Ich war immer ein grosser Umfahrungsfan, aber dieses Projekt hat mich überzeugt», sagte er.
Ob die Laupener mit der Umsetzung des Siegerprojekts einverstanden sind, wird sich zeigen, wenn die ersten Teilprojekte in die Mitwirkung kommen. Wann es so weit ist, ist noch ungewiss. Laut Weber sollen die Arbeiten für die Sanierung der Ortsdurchfahrt 2015 in Angriff genommen werden. Damit dies möglich ist, müsste der Bahnhof dann bereits am neuen Standort stehen.









Donnerstag 18. Februar 2010, Bernische Nachbarschaft

Ein Wettbewerb soll Lösungen zur Verkehrssanierung von Laupen bringen

Die Verschiebung des Bahnhofs und eine Umfahrung über das Bahnareal könnten die Verkehrsprobleme in Laupen lösen. Drei Studien sollen zeigen, was machbar ist.

Lukas Schwab
In Laupen könnte sich in naher Zukunft einiges verändern: Zur Diskussion stehen eine Verlegung des Bahnhofs hinter die Sensebrücke-Kreuzung in Richtung Neuenegg und eine Stedtli-Umfahrung auf dem dadurch frei werdenden Bahntrassee. Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen nun drei Planungsteams ausgewählt werden, die konkrete Projekte erarbeiten. Der Berner Regierungsrat hat dafür einen Kredit von 250 000 Franken bewilligt.

«Wir sind über den Kredit für die Studien erfreut», erklärt Rolf Schorro, Gemeindepräsident von Laupen. Der Gemeinderat unterstütze die Verschiebung des Bahnhofs voll und ganz. Insbesondere den Wegfall des Bahnübergangs an der Bösingenstrasse sieht Schorro als grossen Vorteil: «Dadurch wären die täglichen Staus vor der Barriere Vergangenheit, und wir hätten wieder einen flüssigeren Verkehr.»

Kosten als grosse Gefahr
«Mit dem Studienauftrag steht noch nicht fest, dass der Bahnhof tatsächlich verschoben wird», erklärt Hansjörg Fischer, Projektleiter vom Tiefbauamt des Kantons Bern. Ob dies überhaupt möglich sei, würden die Studien erst zeigen. Fischer geht aber davon aus, dass die Planungsteams gute Lösungen auf den Tisch bringen werden. Eine Gefahr für das Projekt sieht er in erster Linie bei den Kosten.

Das Ziel der Studien ist es, ein Gesamtprojekt für die Verkehrssanierung und die städtebauliche Entwicklung Laupens zu erarbeiten. Es soll unter anderem Auskunft geben über Lage und Betrieb des neuen Bahnhofs, die künftige Verkehrsführung, die Nutzung des alten Bahnhofareals und Möglichkeiten zur Aufwertung des Stedtlis. Die Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung fliessen über eine Begleitgruppe in die Planung ein (siehe Kasten).
Im Oktober sollen die drei Projekte an einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ein Siegerprojekt wird nicht prämiert. «Wir wollen aus allen Projekten das Beste herausnehmen und zusammenfügen», erklärt Fischer. Damit soll für Laupen das Optimum herausgeholt werden.

Projekt bis 2018 umsetzen
Einen festen Terminplan für die Umsetzung der Verkehrssanierung gibt es laut Fischer nicht, und Prognosen seien aufgrund der Mitwirkungsverfahren schwierig. «Realistisch betrachtet werden die Bagger sicherlich nicht vor 2013 auffahren», sagt Fischer. Gleichzeitig sollten die Arbeiten aber bis spätestens im Jahr 2018 umgesetzt werden. «Bis dahin muss die Sensetalbahn gemäss Vorgaben den Bahnhof und die Bahnanlagen erneuert haben», erklärt Fischer.
Der Zeitpunkt für das Grossprojekt ist günstig: In Laupen stehen die Sanierung der Ortsdurchfahrt und der Sensebrücke an, die auch eine Schwachstelle des Hochwasserschutzes ist. Zudem muss die Sensetalbahn ihre Bahnanlagen umfassend erneuern. Mit der Bahnhofverlegung könnte dies alles auf einen Schlag erledigt werden.









Donnerstag 8. Juli 2010, Kanton
Projektleitung für Umfahrung von Düdingen

Freiburg Der Staatsrat hat an seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien die Projektoberleitung der Umfahrungsstrasse Düdingen ernannt, die von Baudirektor Georges Godel präsidiert wird.
Wie er am Mittwoch mitteilte, gehören ihr folgende Mitglieder an: Hans-Rudolf Beyeler, Oberschrot, Grossrat; Heinz Etter, Ried bei Kerzers, Grossrat; Josef Fasel, Alterswil, Grossrat; Joe Genoud, Châtel-St-Denis, Grossrat; Ursula Krattinger-Jutzet, Düdingen, Grossrätin; Elian Collaud, St-Aubin, Grossrat, Präsident der Kommission für Strassen und Wasserbau; Pascal Aeby, Corminboeuf, Generalsekretär der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion; André Magnin, Marly, Kantonsingenieur; Denis Wéry, Chavannes-les-Forts, Chef der Sektion Strassenprojekte beim Tiefbauamt; Jean-Marie Seydoux, Bulle, Projektleiter beim Tiefbauamt. . wb










Samstag 17. April 2010, Schwerpunkt

Birch-Luggiwil: Finanzierung durch Bund massgebend

Ein kurzer Rückblick auf die bisherige Entstehungsgeschichte der Arbeitszone Birch zeigt, dass bis zum heutigen Tag einige Hürden zu nehmen waren. So hatte der Düdinger Gemeinderat bereits 1987 im Leitbild «Düdingen im Jahre 2000» die Zukunft des Raumes Birch in einer wichtigen Arbeitszone gesehen. Verhandlungen mit verschiedenen Grundeigentümern ergaben, dass die Parzellen, welche damals der Ziegelei gehörten, sowie einige Flächen des Landwirtschaftsbetriebes Hofmann (heute Lehmann und Riedo), eingezont werden konnten.
Auch die optimale Erschliessung musste angegangen werden. 1992 hat der Gemeinderat ein Strassenerschliessungsprojekt ausarbeiten lassen und konnte auf dieser Grundlage den Kostenverteiler für die Baukosten der Strasse von zirka 3,5 Millionen Franken verhandeln.

Einfluss der Umfahrung
1999 startete die erste Arbeitsgruppe unter der Leitung des Kantonsingenieurs mit der Nutzwertanalyse der beiden Varianten (V1 und V2) der Umfahrungsstrasse. «Es war sehr wichtig, abzuklären, welchen Einfluss die Umfahrungsstrasse auf die AZ Birch haben wird», so der Gemeindeingenieur. Diese Studie wurde dem Volk am 19. November 2003 vorgestellt.
Ab 2000 erarbeitete die zweite Arbeitsgruppe den Richtplan für die Arbeitszone Birch. In dieser Gruppe waren Vertreter der kantonalen Wirtschaftsförderung, des Gemeindeverbandes Region Sense sowie der Gemeinde Düdingen aktiv. Die Studien mit Verkehrsstudie und Erschliessungskonzept wurden je zur Hälfte vom Gemeindeverband und der Gemeinde finanziert. Am 2. März 2004 wurde der Richtplan vom Kanton genehmigt und so konnte es wieder einen Schritt weiter in Richtung Zonenplan gehen.

Die Gemeinde hatte in der Zwischenzeit Verhandlungen mit den verschiedenen Grundeigentümern im Raum Birch geführt, um eine zusammenhängende Fläche bilden zu können. Die Gemeindeversammlungen hatten den Landkäufen im Birch zugestimmt. Mit Hilfe von IHG-Darlehen wurde die Finanzierung sichergestellt.

Bund bezahlt Strasse
Am 1. Juni 2006 dann eine massgebende Entwicklung: Der Bund gab bekannt, dass er die Planung und Finanzierung der Verbindungsstrasse Birch - Luggiwil übernimmt, da diese ein Autobahnzubringer ist. «Das war für uns ein grosses Glück», sagt Hildegard Hodel. Die Gemeinde konnte nun konkrete Projekte für die Erschliessung der Zone planen. Am 27. Juni 2006 erteilte der Gemeinderat einem Ingenieurbüro den Auftrag für die Grob- und Feinerschliessung mit Kostenschätzung.
2008 konnte die Gemeinde mit den Grundeigentümern einen Schlüssel für die Aufteilung der Kosten der Grob- und Feinerschliessung vereinbaren. Vorangegangene Verhandlungen führten auch dazu, dass die Unternehmungen Gustav Riedo und Möbel Lehmann von der Gemeinde zusätzliches Bauland kaufen konnten, um ihre zukünftige Entwicklung abzusichern.

Darlehen von 4,5 Millionen
Bereits 2006 hatte der Gemeinderat beim Kanton eine Subventionierung beantragt. Im Rahmen der neuen Regionalpolitik (NRP) hat der Staatsrat nun seine Unterstützung zugesichert. Dies führte dazu, dass der Gemeinderat der Gemeindeversammlung am 14. Mai 2009 ein Kreditbegehren von brutto 6,8 Mio. Franken für die Grob- und Feinerschliessung beantragen konnte. Erst kürzlich, am 19. Januar 2010, hat der Staatsrat nun zugesichert, die Arbeitszone mit einem Darlehen von 4,5 Mio. Franken zu unterstützen. Dieser Betrag ist zu 50 Prozent durch die NRP und zu 50 Prozent durch das Konjunkturprogramm des Bundes gesichert. ak








Samstag 17. April 2010, Kanton

Ab Dezember fährt das Postauto direkt von Murten nach Düdingen
Ohne Umsteigen von Murten nach Düdingen reisen: Laut Staatsrat wird dies auf den Fahrplanwechsel im Dezember hin möglich.

Lukas Schwab
Freiburg Der Wunsch der Bevölkerung nach einer direkten Verbindung zwischen Düdingen und Murten besteht schon lange. Nun scheint er in Erfüllung zu gehen: In der Antwort auf ein Postulat von FDP-Grossrat Heinz Etter aus Ried hält der Staatsrat fest, auf den kommenden Fahrplanwechsel hin werde die durchgehende Linie Düdingen-Murten ohne Umsteigen realisiert.

Abtausch der Linien
Bis anhin mussten Reisende auf dem Weg von Murten nach Düdingen in Gurmels umsteigen. Für die Verbindung zwischen See- und Sensebezirk sorgen derzeit zwei verschiedene Transportunternehmen: Die Linie Kerzers-Gurmels-Düdingen wird von der Postauto Schweiz AG betrieben, jene zwischen Gurmels und Murten von den TPF. Dies gehört jedoch bald der Vergangenheit an: Wie der Staatsrat mitteilt, wird ab Dezember die Strecke Gurmels-Murten vom Transportunternehmen Postauto übernommen und eine durchgehende Linie Murten-Düdingen eingerichtet. Im Gegenzug wird die Linie Sugiez-Lugnorre, die bisher von Postauto bedient wurde, an die TPF übertragen.

Die Einigung sei im Februar an einer Sitzung der beiden Partner zustande gekommen, schreibt der Staatsrat. Das Amt für Verkehr und Energie (VEA) habe sich schon länger darum bemüht, eine direkte Verbindung zwischen Murten und Düdingen zu ermöglichen. «Die beiden Unternehmen werden ausserdem in Regionen, in denen mögliche Synergien vorhanden sind, nach Möglichkeiten suchen, ihre jeweiligen Netze umzustrukturieren, damit das Verkehrsangebot verbessert und die Produktionskosten gesenkt werden können», schreibt der Staatsrat weiter.

Erfreuliche Antwort
Heinz Etter ist mit der Antwort aus Freiburg sehr zufrieden: «Es dauerte zwar etwas lange, bis die Antwort kam, dafür ist ihr Inhalt umso besser», sagte der Grossrat am Freitag gegenüber den FN. Seine Anfrage, was der Staatsrat bezüglich der Umsetzung einer direkten Busverbindung zwischen Murten und Düdingen zu unternehmen gedenke, hatte Etter im Juli 2009 eingereicht. Er sei froh, dass nun der lange gehegte Wunsch aus der Bevölkerung realisiert werde. «Und dass es schon im Dezember geschieht, freut mich umso mehr», so Etter.











Samstag 3. April 2010, Sense
Umfahrung: Ingenieure an die Arbeit

Düdingen Die Erarbeitung des Vorprojektes der Umfahrungsstrasse von Düdingen ist im aktuellen Amtsblatt öffentlich ausgeschrieben. Wie Kantonsingenieur André Magnin auf Anfrage der FN erklärte, können die verschiedenen Ingenieurbüros ihre Offerten zum Vorprojekt bis zum 21. Mai einreichen. Dann werden diese miteinander verglichen und daraufhin wird entschieden.
Die für die Ingenieure zu behandelnde Elemente sind unter anderem: die Erarbeitung der Pläne der Strassenachse, Längen- und Querprofile, das Erstellen einer Liste der für die Ausarbeitung der Umweltverträglichkeitsstudie notwendigen Elemente sowie das Errechnen der Leistungen, die sich aus dem Vorprojekt ergeben. ak








Donnerstag 4. Februar 2010, See

Umfahrungen: Nach globalen Studie werden Prioritäten gesetzt

Der Grosse Rat hat gestern im Rahmen des Berichts des Staatsrates zu mehreren Umfahrungsstrassen-Projekten über
die H 10 diskutiert. Wie Baudirektor Georges Godel betonte, wird der Staat aufgrund der vielen Projekte eine Gesamtstudie erstellen. 
«Wenn wir die Ergebnisse der Studie kennen, werden wir Prioritäten setzen und mit der Realisierung beginnen. Wir können aber nicht alles machen», hielt er fest und stellte die Ergebnisse der Studie für Ende 2011/Anfang 2012 in Aussicht.

Im Bericht des Staatsrates sind im Seebezirk auch Gurmels und Salvenach erwähnt, die eine Umfahrungsstrassenschen. Heinz Etter (FDP, Ried bei Kerzers) und Theo Studer (CVP, Murten) riefen in Erinnerung, dass Courtepin und Courgevaux nicht vergessen werden sollten. Zur H 10 meinte Studer, dass es niemand verstehen würde, wenn auch in Löwenberg ein Viadukt gebaut würde, da schon eines in Kerzers steht.

Beste Lösung suchen
Für die umweltverträglichste sowie verkehrstechnisch und wirtschaftlich beste Lösung setzte sich MLB-Sprecher Daniel de Roche ein. az












Mittwoch 23. Dezember 2009, Forum


Lärmerprobte Menschen und Tiere

FN vom 15. Dezember 2009, «CVP Düdingen fordert: Umfahrung unter den Boden»

Die CVP Düdingen hat ein Herz für Tiere! Im Bereich Möser soll die Umfahrungsstrasse in einem Tunnel verschwinden, sicher damit das Brutgeschäft der Schwäne nicht gestört wird. Der nächste Schritt wird dann hoffentlich sein, dass die A12 im Bereich Möser auch überdeckt wird.

Andererseits soll das Trassee in Ottisberg-Toggeliloch bis zum Anschluss Birch abgesenkt werden, damit die Menschen von Santihans und Bonnstrasse so richtig in den Genuss von Abgasen, Staub und Lärm kommen. Diese Bewohner sind ja schon viele Jahre A12-erprobt und ein bisschen mehr oder weniger Imissionen kann man denen schon zumuten; oder wird da etwa spekuliert, dass diese Menschen schlussendlich genug geplagt worden sind und auswandern, womit ihr Wohnraum endlich als Gewerbe- und Industriezone umfunktioniert werden kann?

Der Gedanke ist sicher absurd; oder könnte es doch sein, dass einige CVP-Politiker im näheren oder weiteren Bereich der zukünftigen Umfahrungsstrasse ihren Wohnsitz oder noch Bauland zu verkaufen haben? Sollte dies der Fall sein, dann wäre es sicher vorteilhaft, wenn diese wegziehen würden. So könnte die absurde Umfahrung von Düdingen ohne Kunstbauten und dadurch kostengünstig erstellt werden. Für das einfache Volk ist das ja gut genug!
Peter Wymann, Düdingen













Dienstag 15. Dezember 2009, Sense

CVP Düdingen fordert: «Umfahrung unter den Boden»

Für die CVP Düdingen ist der Schutz von Mensch und Umwelt bei der Planung der Umfahrungsstrasse Düdingen höher zu gewichten als mögliche Mehrkosten.
karin aebischer

Düdingen «Umfahrungsstrasse Düdingen unter den Boden!», heisst die Resolution, die der erweiterte Vorstand der CVP Düdingen an seiner letzten Sitzung zuhanden der kantonalen Baudirektion und des Gemeinderates von Düdingen verabschiedet hat. Die Ortspartei setzt sich im Bereich der Düdinger Möser für eine weiterführende Untertunnelung der Strasse bis unter die Autobahn ein. Wie die CVP in einer Medienmitteilung festhält, wäre dies aus ihrer Sicht eine «natur- und einwohnergerechte Lösung».

In der Vorstudie der Umfahrungsstrasse von Düdingen sind u. a. ein 690 Meter langer Zelgtunnel und eine Variante mit einer eventuellen Verlängerung des Tunnels um 800 Meter vorgesehen. «Es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob der Tunnel verlängert wird oder nicht», sagte Kantonsingenieur André Magnin am Montag auf Anfrage der FN. Die Umwelt-verträglichkeitsprüfung werde zeigen, ob eine Verlängerung des Tunnels erforderlich sei.

Mittels einer Studie versuche man immer, die optimale Lösung zu finden, dazu gehöre auch das Verhältnis zwischen ober- und unterirdischen Strassen, so Magnin. Abgesehen von den Kosten könne man natürlich auch die gesamte Umfahrungsstrasse (3,7 Kilometer) unterirdisch machen, meint Magnin mit einem Augenzwinkern.

Nachhaltigkeit wichtiger als Kosten
Da es sich gemäss CVP Düdingen bei der Umfahrungsstrasse um ein Jahrhundertwerk handelt, sei bei der Planung und Realisierung der Strasse die Nachhaltigkeit trotz möglicher Mehrkosten vorrangig zu gewichten. Um die Emissionen unter Kontrolle zu halten, fordert die Partei weiter, im Raum Ottisberg bis zum Anschluss Birch ein versenktes Trassee wie bei der H189 von Bulle in Betracht zu ziehen. Die Überquerung des Toggelilochs müsse von umfassenden Lärmschutzmassnahmen begleitet werden und wo Tunnels vorgesehen sind, dürfe auch der Langsamverkehr mit entsprechenden Ersatzlösungen nicht vergessen gehen.

Am 19. Juni hat der Grosse Rat den Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für Vorstudien und Landkäufe im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse von Düdingen gutgeheissen. Die CVP Düdingen sei über diesen Beschluss erfreut, schreibt sie im aktuellen Communiqué, setze sich aber dafür ein, dass der Schutz von Mensch, Natur und Umwelt bei der Planung der Strasse optimal berücksichtigt werde.











Samstag 12. Dezember 2009, Sense

«Das erlebst du wohl nicht mehr»

Ein Bürger von Bösingen hat dem Gemeinderat an der Gemeindeversammlung ans Herz gelegt, sich frühzeitig darum zu kümmern, dass sich die in der «Verkehrsstudie unterer Sensebezirk» erwähnte Verbindungsstrasse Schmitten-Bösingen «in einem vernünftigen Rahmen» bewegen werde. Der Gemeinderat konnte ihn daraufhin auch gleich beruhigen. Es handle sich dabei nur um eine Studie und das Ganze dauere wohl noch eine Ewigkeit, meinte Gemeinderat Hugo Schneuwly. Ammann Louis Casali pflichtete ihm bei. «Das erlebst du wohl nicht mehr», sagte er dem Bürger. «Aber natürlich wünschen wir dir ein langes Leben.» ak









Samstag 5. Dezember 2009, Kanton

«S-Bahn stärkt die Position des Kantons»

Bis ins Jahr 2014 soll der Kanton Freiburg über ein S-Bahn-Netz verfügen. Kernstück des Projektes ist die neue direkte Bahnlinie Bulle- Romont-Freiburg-Bern. Getragen wird das Projekt von den TPF und den SBB.
Irmgard Lehmann

Das Aufgebot an Staatsräten, Direktoren und Projektverantwortlichen war gross gestern Freitag: Schliesslich ging es bei der Medienorientierung um ein strategisch wichtiges Projekt, wie Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen, Präsident der Delegation S-Bahn, betonte. Die neue Bahn sei ein Schlüsselprojekt im öffentlichen Verkehr. «Die neue Bahn wird die Position des Kantons Freiburg zwischen den Grossräumen Bern und Lausanne stärken», fügte Staatsrat Erwin Jutzet, Mitglied der Delegation S-Bahn, bei. Denn Freiburg laufe Gefahr, zum reinen Vorort zu werden.

Integration von Bulle in das nationale Eisenbahnnetz
Mit der neuen direkten Bahnverbindung Bulle-Romont-Freiburg-Bern wird das Projekt lanciert. «Die neue S- Bahn-Linie wird Bulle der Stadt Freiburg näherbringen», bemerkte Staatsrat Pascal Corminboeuf, Mitglied der Delegation S-Bahn.
Die Fahrt der S-Bahn von Bulle über Romont nach Freiburg im Halbstundentakt wird 34 Minuten dauern. Von Freiburg fährt sie weiter direkt nach Bern in 19 Minuten. 2011 sollte es soweit sein, insofern die Infrastrukturarbeiten planmässig voran gehen. «Dadurch wird die Region Bulle optimal ins schweizerische Bahnnetz integriert», bemerkte der Volkswirtschaftsdirektor.

Neue Buslinien
Die heutige direkte Busverbindung Freiburg-Bulle soll mit Inbetriebnahme der S-Bahn Freiburg aufgehoben werden. Allerdings wird eine neue Buslinie zwischen Bulle und Romont eingeführt, welche die Anliegergemeinden erschliesst. «Diese Massnahme verbessert für die betroffenen Gemeinden den Zugang zum öffentlichen Verkehr durch verkürzte Zugangswege», räumte Christian Castella, Präsident des Verwaltungsrates der TPF, ein. Die Busstationen liegen meist in unmittelbarer Nähe der Wohnquartiere.

Aber warum wurde die BLS nicht ins Projekt miteinbezogen, zumal sie jetzt schon die Linie Bern-Freiburg erschliesst? «Wir sind mit dem Kanton Bern für eine allfällige Integration der S1 Freiburg-Bern in Verhandlung», bemerkte Beat Vonlanthen.
Bis Konzessionsende im Jahr 2014 wird die BLS wohl auf dieser Strecke noch verkehren. «Ohne die SBB wäre die Realisierung der S-Bahn Freiburg bis 2015 nicht möglich», fügte der Volkswirtschaftsdirektor bei. Gemäss Castella sollen auch keine Arbeitsplätze abgebaut werden - im Gegenteil.

Drei Jahre später soll auf dem gesamten regionalen Netz nach Freiburg der Halbstundentakt eingeführt weden. Dies betrifft die Linien Freiburg-Payerne-Estavayer-le-Lac und die Linie Freiburg- Murten-Neuenburg-Kerzers.
Bezüglich der Frage, inwiefern die neue S-Bahn von der Bevölkerung auch genutzt würde, liegen keine Zahlen vor. Zuversichtlich gibt sich allerdings Jean-Louis Scherz, Pressesprecher der SBB: «Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Bahnkunden von Anfang Jahr bis Ende Juni um 4,3 Prozent zugenommen.»









Mittwoch 21. Oktober 2009, Kanton

Nicht nur neue Umfahrungen

freiburg «Wir wollen nicht an jedem möglichen Ort eine Umfahrungsstrasse bauen.» Dies hat Staatsrat Georges Godel gestern Abend am Regionalfernsehen «La Télé» erklärt. Er gab auch bekannt, dass er beim geplanten Ausbau der Verbindungsstrasse Vaulruz- Romont gegen die Umfahrung von Vuisternens-devant-Romont ist. «25 Millionen für 7000 Fahrzeuge pro Tag ist zu teuer», sagte der Freiburger Baudirektor.
Er sei heute für das Projekt aus dem Jahr 1996. Zudem gehe es jetzt zuerst darum, die laufenden Projekte zu Ende zu führen, und dann werde die Vision einer kantonalen Strassenpolitik entwickelt. wb











Samstag 26. September 2009, Sense

Öffentlicher Verkehr wird noch einmal unter die Lupe genommen

Für die Verkehrsstudie unterer Sensebezirk werden weitere Verbesserungsmassnahmen im öffentlichen Verkehr ausgearbeitet.

karin aebischer
Seit dem Fahrplan 2005, auf den sich die Verkehrsstudie unterer Sensebezirk stützt, hat sich das Angebot im öffentlichen Verkehr für den unteren Sensebezirk, namentlich mit dem Fahrplanwechsel im Jahr 2008, deutlich verbessert. «Die Verkehrssituation im unteren Sensebezirk ist somit schon vor dem Vorliegen der Verkehrsstudie signifikant verbessert worden», schreibt der Staatsrat in seiner Antwort auf eine Anfrage von Grossrätin Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) und Grossrat Markus Bapst (CVP, Düdingen).

Trotzdem werden gemäss Staatsrat auf der Grundlage einer Zusatzstudie über den öffentlichen und den kombinierten Verkehr, welche die Region Sense im Rahmen der Totalrevision der Regionalplanung angeht, konkrete Verbesserungsmassnahmen ausgearbeitet. «Dabei werden die Ergebnisse der jetzt vorliegenden Verkehrsstudie aus einer gesamtheitlichen Sicht zu überprüfen und die Finanzierbarkeit der Massnahmen zu diskutieren sein», heisst es in der Antwort des Staatsrates.
Keine Finanzspritze von Bern oder der NRP

Weder die Umfahrung von Düdingen noch die Entlastung von Wünnewil-Flamatt könnten über ein Projekt im Rahmen der neuen Regionalpolitik (NRP) beziehungsweise als Teil des Agglomerationsprogramms Bern finanzielle Unterstützung erwarten. «Eine Subventionierung über ein Projekt im Rahmen der NRP kommt nur in Frage, wenn das Strassenprojekt die Aufwertung einer Arbeitszone zum Hauptziel hätte, was eindeutig nicht das Ziel des empfohlenen Verkehrskonzeptes ist», antwortet der Staatsrat auf die entsprechende Frage der beiden CVP-Grossräte. Weiter erklärt er, dass Bösingen, Schmitten und Wünnewil-Flamatt zwar statistisch zur Agglomeration Bern gehören würden, jedoch nicht Teil des Agglomerationsprogramms Bern seien, das nicht über die Kantonsgrenze hinausreicht.

Warten auf neue Richtlinien
Der Kanton Freiburg konnte beim Bund noch kein formelles Gesuch für den geplanten Autobahnanschluss Frieseneit stellen, da das Bundesamt für Strassen (Astra) derzeit daran ist, neue Richtlinien auszuarbeiten. «Sobald diese Richtlinien in Kraft sind, wird der Kanton das Gesuch stellen können», erklärt der Staatsrat. Im Moment könne aber nur schwer abgeschätzt werden, wann die definitive Antwort des Bundes vorliegen werde. «Falls der neue Autobahnanschluss vom Bund genehmigt wird», heisst es weiter, «könnte er - in Abhängigkeit von den politischen Entscheiden - nach dem Bau der Umfahrungsstrasse von Düdingen verwirklicht werden.»

Wie der Antwort weiter zu entnehmen ist, hält der Staatsrat an seinem Zeitplan fest, wonach die ersten Bauarbeiten für die Umfahrungsstrasse von Düdingen im Jahr 2016 beginnen sollten. Aber erst müssten der Grosse Rat und das Freiburger Stimmvolk im Jahr 2015 dem Bau der Umfahrungsstrasse zustimmen.

Verbindung Mülital- Bösingen muss warten
Christine Bulliard-Marbach und Markus Bapst erkundigten sich auch nach dem Zeithorizont der Verbindung Mülital-Bösingen. Der Beginn der Studien und Arbeiten für diese Verbindung ist gemäss Staatsrat abhängig von den politischen Entscheiden und den finanziellen Mitteln des Staats.
Sobald die Ergebnisse der Zusatzstudie über den öffentlichen Verkehr vorliegen, werde die breite Öffentlichkeit darüber informiert.









Samstag 25. Juli 2009, Sense

Buslinie Murten- Düdingen soll besser werden

Grossrat Heinz Etter will vom Staatsrat wissen, was er zu tun gedenkt, damit die Busverbindung Murten-Düdingen eine Verbesserung erfährt.

Freiburg Wie Grossrat Heinz Etter (FDP, Ried bei Kerzers) in seiner Anfrage an den Staatsrat festhält, wird bei jedem Fahrplanwechsel der Wunsch nach einer guten Verbindung von der Stadt Murten und den betroffenen Gemeinden der Strecke Murten-Düdingen eingebracht. Gemäss Etter wurde bisher vom zuständigen Amtes argumentiert, dass sich die Konzessionäre Postauto und TPF nicht einigen könnten. Vor drei Jahren wurden die Konzessionen ausgeschrieben - nach Rekursen sei aber alles beim Alten geblieben.
Auflagen verschwitzt?
Heinz Etter will nun vom Staatsrat wissen, ob es den Tatsachen entspreche, dass nach dem abgebrochenen Ausschreibungsverfahren die Konzession für die Linie Kerzers-Düdingen für längere Zeit an die PostAuto Schweiz AG ohne Auflagen zur Verbesserung der Verbindung vergeben wurde. Er will zudem wissen, was der Staatsrat unternehmen will, damit ab dem Fahrplanwechsel 2009 eine durchgehende Linie Murten-Düdingen im Stundentakt ohne Umsteigen eingeführt werden kann. ak









Samstag 27. Juni 2009, Forum

Leserbriefe
Umfahrungsstrasse: Problem wird nach Tafers verlagert

Rund 70 Prozent der Grossräte haben am 19. Juni 2009 den Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für die Umfahrungsstrasse von Düdingen nach zwei Stunden Debatte durchgewinkt.
Es scheint eine klare Sache zu sein, dass unser verkehrsüberlastetes Industriedorf in einigen Jahren zu einer Wohlfühloase am Brugeraholz wird, wo noch einige wenige Autos zu den Einkaufszentren in der Dorfmitte fahren.
Von den heute 18 000 Autos werden dann, gemäss den Angaben vom Gemeinderat, gerade noch 7000 Autos im Dorfkern verkehren. Der Rest wird auf die neue Umfahrungsstrasse Richtung Mariahilf umgeleitet.
Nicht vergessen wollen wir die neue Poyabrücke, welche zusätzlich 5000 Autos mehr in Richtung Tafers lenken wird. Dadurch wird unser Bezirkshauptort endlich seinem Namen gerecht und auch ein Verkehrsknotenpunkt erster Güte.

Von unseren Verkehrsplanern auf Bezirks- und Kantonsebene sollte man aber erwarten können, dass nicht eine Umfahrungsstrasse gebaut wird, um danach festzustellen, dass die vorgesehenen Massnahmen so nicht funktionieren.
Es muss zuerst ein klares Verkehrskonzept für den Sensebezirk vorliegen, in dem alle Verkehrsteilnehmer (Fussgänger, Fahrräder, Post, Bahn und Autos) entsprechend berücksichtigt werden.

Unser Baudirektor Georges Godel weiss, dass im Kanton Freiburg einige Verkehrsprobleme zu lösen sind.
Wir Sensler sollten da schon eine klare gemeindeübergreifende Lösung haben, um beim Kanton entsprechendes Gehör zu finden. Es kann nicht sein, dass ein vorhandenes Verkehrsproblem in Düdingen diskret nach Tafers verschoben wird.

Der Steuerzahler hat ein Recht darauf, dass die Steuergelder vom Kanton und Bund weitsichtig und sinnvoll verwendet werden. Unsere Volksvertreter sollten sich bei solchen Projekten mit der Thematik schon genau auseinandersetzen, damit die richtigen Entscheide gefällt werden.
Ein «Sorry, wir haben es leider nicht voraussehen können», ist zu einfach. Heute kann man bei offenen Verkehrsfragen in die Zukunft planen. Wir sollten dies aber endlich auch tun und dann entsprechend umsetzen.

Mario Baeriswyl, Düdingen














Samstag 20. Juni 2009, Front

Klares Ja zum Verpflichtungskredit für die Umfahrungsstrasse Düdingen

Mit dem Entscheid des Grossen Rates kann der Kanton die weitere Planung in Angriff nehmen.

Freiburg Die Abstimmung über den Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für Vorstudien und Landkäufe im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse von Düdingen fiel am Freitag deutlich aus. Mit 76 gegen drei Stimmen bei zehn Enthaltungen hiess der Grosse Rat den Kredit gut. Gemäss Botschaft sind 5,3 Millionen für Landkäufe und 3,7 Millionen Franken für Vorprojektstudien bestimmt.

Für Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel ist nach wie vor klar, dass die Umfahrung in Düdingen nicht nur die Verkehrsprobleme lösen, sondern auch die Lebensqualität im Dorf verbessern wird. ja


«Ohne Umfahrungsstrasse sind Düdinger Verkehrsprobleme nicht zu lösen»

Das Dorf Düdingen muss vom Verkehr entlastet werden. Das war im Grossen Rat unbestritten. Es wurde aber betont, dass dies nicht nur durch den Bau einer Umfahrungsstrasse geschehen dürfe.

Anton Jungo
Rund zwei Stunden dauerte am Freitagvormittag im Grossen Rat die Debatte zum Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für die Umfahrungsstrasse von Düdingen. 20 Ratsmitglieder meldeten sich zu Wort. In zahlreichen Voten wurde darauf hingewiesen, dass Verkehrsprobleme heute nicht mehr nur durch den Bau von Strassen gelöst werden sollten. Es müsse auch nach Lösungen gesucht werden, um den öffentlichen Verkehr zu fördern und dem Langsamverkehr Raum zu geben.
Offene Fragen klären

Sowohl Heinz Etter (FDP, Ried b. Kerzers), Sprecher der parlamentarischen Kommission, wie auch Baudirektor Georges Godel hatten in ihren einleitenden Voten die Antworten auf die meisten aufgeworfenen Fragen schon vorweggenommen. Wie Etter ausführte, war die Kommission zur Überzeugung gekommen, dass die Düdinger Verkehrsprobleme ohne Umfahrungsstrasse nicht gelöst werden können. Für ihn ist aber klar, dass im Rahmen der Vorstudien auch die Fragen des öffentlichen und des Langsamverkehrs studiert werden müssen.

Staatsrat Georges Godel wies darauf hin, dass der Staat Freiburg grosse Anstrengungen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs unternehme. Er rechnete vor, dass im Rahmen des Fahrplanwechsels im Dezember 2008 der öffentliche Verkehr auf den Eisenbahnlinien um 40 und jener auf den Buslinien um 28 Prozent verbessert worden sei. Wie er weiter betonte, wird der Umweltbericht ein wichtiger Bestandteil der Vorstudien sein.

Neue Philosophie
«Der Studienkredit ist unerlässlich, um auf alle Fragen eine befriedigende Antwort geben zu können», hielt er fest und wies daraufhin, dass das Kreditverfahren erstmals nach der neuen Philosophie seiner Direktion laufe. Mit dem Studienkredit wird die Planung bis zum Vorprojekt vorangetrieben. Dies ermöglicht, dass bei der Beantragung des Planungskredits auf alle Fragen konkret geantwortet werden kann. Erst in der dritten Phase wird der Projektkredit beantragt.

Für Staatsrat Godel ist klar, dass es die Umfahrungsstrasse braucht für die wirtschaftliche Entwicklung Düdingens und der Region, für die Hebung der Lebensqualität in den Dörfern Düdingen und Flamatt sowie für die Verringerung der Umweltbelastung.

Christian Marbach und Ursula Krattinger-Jutzet (beide SP, Düdingen), wiesen als ehemalige beziehungsweise aktive Gemeinderäte darauf hin, dass die Umfahrungsstrasse jetzt reif zur Ausführung sei. Seit Jahren diskutiere man Varianten. Die Arbeitszone Birch dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden, meinte Marbach. Er forderte aber auch, dass Flamatt nicht auf ewig vertröstet werde.

Ursula Krattinger-Jutzet wies darauf hin, dass der Gemeinderat grosse Anstrengungen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs unternehme.

Moritz Boschung (CVP, Düdingen) forderte, dass die Umfahrungsstrasse besondere Rücksicht auf die Düdinger Möser und auf die angrenzenden Wohnquartiere nehmen müsse. Deshalb müssten die Begleitmassnahmen unbedingt umgesezt werden. Er erwartet weiter, dass die Verkehrsrichtpläne von Düdingen und der Agglomeration koordiniert werden.

Wirtschaftliche Bedeutung
Markus Bapst (CVP, Düdingen) wies darauf hin, dass mit der Umfahrungsstrasse nicht nur Verkehrsprobleme gelöst würden. Ihr komme eine grosse Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde und der Agglomeration zu. Bruno Jendly (CVP, Düdingen) erwartet, dass bei der Umfahrungsstrasse Düdingen - wie bei jener von Bulle - möglichst viel Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Umwelt und der Landschaft genommen wird.

Mehrere Grossräte nahmen die Gelegenheit wahr, um auf Verkehrsprobleme in ihrer Region hinzuweisen; so Alfons Piller (SVP, Plaffeien) auf die Strasse Zollhaus-Sangernboden oder Ueli Johner (SVP, Kerzers) auf die Umfahrung von Kerzers. Keine Chance hatte Christa Mutter (MLB, Freiburg), die mit einem Antrag erreichen wollte, dass der Verpflichtungskredit hauptsächlich dafür diene, eine Studie über den öffentlichen und den Langsamverkehr im unteren Sensebezirk zu erstellen. Der Antrag wurde mit 64 gegen 24 Stimmen abgelehnt.













Donnerstag 18. Juni 2009, Schwerpunkt

Interview: «Der Grosse Rat sollte den Kredit splitten»

Der Verein für die optimale Verkehrserschliessung in Düdingen ist gegen den Bau der Umfahrungsstrasse V2. Die Poyabrücke sowie der Autobahnanschluss Friseneit würden die Düdinger Ortsdurchfahrt auch ohne V2 genug entlasten, sagt Präsident Bruno Baeriswyl.

Bruno Baeriswyl, die Umfahrungsstrasse V2 ist in greifbarer Nähe, der Autobahnanschluss Friseneit eher Zukunftsmusik. Wieso sollen die Verkehrsprobleme in Düdingen auf die lange Bank geschoben werden?

Der Hauptgrund ist, dass wir für eine nachhaltige Lösung noch Zeit brauchen. Die V2 mag für Düdingen allein in Ordnung sein, doch wir vom VOVD haben die Lösung der Verkehrsprobleme immer regional betrachtet.
Dabei stellt sich der Autobahnanschluss in Friseneit als eindeutig bessere Lösung heraus. Leider haben die Planer der «Verkehrsstudie unterer Sensebezirk» die V2 als gegeben betrachtet. Dabei wäre diese mit der Poyabrücke und dem Anschluss in Friseneit gar nicht mehr nötig.

Sie betonen das Regionale.
Die V2 würde diesen Aspekt jedoch nicht ausschliessen, da sie Bestandteil des Projektes in Friseneit ist.
Es ist eine Utopie zu glauben, dass der Kanton nach dem Kredit für die Umfahrung auch noch den geplanten Autobahnanschluss Friseneit unterstützen würde.
Ist es für die wirtschaftliche Entwicklung von Düdingen nicht von Bedeutung, die Arbeitszone Birch so gut wie möglich zu erschliessen?

Natürlich stehen auch wir für die wirtschaftliche Entwicklung Düdingens und besonders des Sensebezirks ein. Jedoch reicht die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil völlig aus, um die Arbeitszone Birch optimal zu erschliessen. Für die wirtschaftliche Entwicklung von Birch ist keine Strasse nötig, auf der die Sense-Oberländer das Dorf umfahren können.

Wie stehen Sie zum Kredit?
9 Millionen sind viel zu viel. Der V2-Korridor ist bereits als Freihaltezone reserviert worden und ein grosser Teil des Landes ist schon im Besitz der Gemeinde. Es besteht zurzeit also kein Handlungsbedarf. Der Grosse Rat sollte jedoch den Planungskredit splitten, alle offenen Fragen zum Autobahnanschluss Friseneit klären und in die Planung einbinden. Erst danach kann über die Realisierung der Umfahrung entschieden werden. ak









Donnerstag 18. Juni 2009, Schwerpunkt

Der Grosse Rat entscheidet voraussichtlich morgen

Der Grosse Rat entscheidet voraussichtlich morgen über den Verpflichtungskredit für die Planung der Umfahrung Düdingen. Die Meinungen über den Nutzen des Projekts sind geteilt.
Der Düdinger Gemeinderat ist überzeugt, dass Umweltorganisationen und Gegner wichtige Tatsachen bewusst verschwiegen, einseitig dargestellt oder völlig falsch interpretiert haben.

«Düdingen und der Sensebezirk brauchen die Umfahrungsstrasse»
Anton Jungo

Im Zusammenhang mit der Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk von einer unausgereiften und mangelhaften Studie zu sprechen, ist geradezu anmassend», hält der Düdinger Gemeinderat in einer Stellungnahme zur Medienorientierung der Freiburger Umweltorganisationen fest (vgl. FN 4. Juni). Die Studie sei von Fachleuten eines ausgewiesenen Ingenieurbüros und vom Tiefbauamt in langwierigen Abklärungen bearbeitet worden. Begleitet wurde die Studie von Vertretern der Kantone Freiburg und Bern und der betroffenen Gemeinden.

Der Gemeinderat weist weiter darauf hin, dass entgegen den Behauptungen der Umweltorganisationen die Auswirkungen der Poyabrücke, der Verbindungsstrasse Birch- Luggiwil, der neuen SBB-Haltestelle St. Leonhard, die Massnahmen der Valtraloc sowie Verbesserungen im öffentlichen Verkehr in der Verkehrsstudie berücksichtigt wurden. «Die gegenteiligen Behauptungen der Umweltorganisationen sind falsch und irreführend», erklärt der Gemeinderat.

Bestmögliche Variante
Er betont weiter, dass das Tiefbauamt bereits in den Neunzigerjahren im Rahmen einer Nutzwertanalyse verschiedenste Varianten für die Umfahrung Düdingens erstellt hat. Bereits damals sei die Umfahrung West als bestmögliche Variante bezeichnet worden. «Die Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk hat dieses Ergebnis und die Notwendigkeit einer Umfahrungsstrasse Düdingen nochmals eindeutig bestätigt», wird in der Stellungnahme ausgeführt.

Nicht nur für Düdingen
Die Umweltverbände würden Tatsachen ausblenden, wenn sie darauf hinwiesen, das Dekret des Staatsrates für einen Studienkredit beschränke sich nur auf die Umfahrung Düdingen. Das Konzept mit der neuen Autobahnzufahrt Friseneit und der Umfahrungsstrasse Düdingen sei als beste Variante aus der Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk hervorgegangen. Diese Variante bringe nachweislich für Düdingen und Flamatt eine markante Verbesserung und entlaste auch Bösingen, Laupen, Neuenegg und Schmitten merklich.

«Die Aussage der Gegner, dass die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil die Hauptstrasse Düdingen um 2000 Fahrzeuge entlasten werde, ist völlig falsch», betont der Gemeinderat weiter und weist darauf hin, dass durch diese Entlastungsstrasse einzig die Verkehrssituation bei der Autobahnausfahrt, beim Sika-Kreisel und auf der Murtenstrasse entlasten werde. Die Ortsdurchfahrt selbst werde jedoch um kein einziges Fahrzeug entlastet.
( Anmerkung VoVD: Diese Aussage ist nie so gemacht worden und eine klare Verzerrung der Tatsachen durch die Gemeinde Düdingen)

Problem an der Wurzel anpacken
«Aus der Verkehrsstudie geht hervor, dass mit der Realisierung der Umfahrungsstrasse Düdingen begonnen werden soll, weil damit das akuteste Verkehrsproblem gelöst werden kann», hält der Gemeinderat fest. Dadurch könne der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt Düdingen von heute rund 18 000 auf zirka 7000 Fahrzeuge verringert werden. Das Dekret sei somit nur eine Folgerung, die sich aus der Verkehrsstudie ergeben habe.

Voraussetzung für Lösung weiterer Probleme
Im Gegensatz zu den Umweltorganisationen ist der Gemeinderat überzeugt, dass der Bau der Umfahrungsstrasse und die Valtraloc-Massnahmen Voraussetzung sind für den Ausbau der Langsamverkehrs-Achsen und die Förderung des öffentlichen Verkehrs. «Die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit werden generell verbessert», betont er.

Auch der Region verpflichtet
Schliesslich weist er darauf hin, dass die Umweltorganisationen mit keinem Wort auf die Bedürfnisse der Gemeinde Düdingen und des Sensebezirks eingehen. Als wirtschaftliches Zentrum des Sensebezirks - mit Autobahn- und Bahnanschluss - trage Düdingen eine zusätzliche Verpflichtung für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen für den Bezirk und die Agglomeration. «Diese für die Region Sense und die Agglomeration so wichtige Entwicklung ist ohne Verbesserung der Verkehrssituation undenkbar», betont der Gemeinderat. Er ist deshalb überzeugt, dass Düdingen und der Sensebezirk die Umfahrungsstrasse brauchen.











Donnerstag 18. Juni 2009, Kanton

84 Millionen für den öffentlichen Verkehr im Kanton bis im Jahre 2011

Eine angemessene Entwicklung des öffentlichen Verkehrs gehört weiterhin zu den Hauptzielen des Staatsrates. Dies hält er in einer Antwort auf eine Anfrage fest.

Arthur Zurkinden
freiburg Das grosse Bevölkerungswachstum, das Freiburg in den nächsten Jahren erleben wird, bereitet dem CVP-Grossrat Eric Collomb einige Sorgen. «Zehntausende von neuen Einwohnern werden das Bedürfnis nach Mobilität anschwellen lassen. Deshalb muss das Angebot des öffentlichen Verkehrs in Freiburg verbessert werden», forderte er in seinem Vorstoss an den Staatsrat und sprach von einer heute besorgniserregenden Lage.

Zahlreiche Projekte
In seiner Antwort zeigt nun der Staatsrat auf, dass auch im Kanton Freiburg vieles unternommen wird. So ruft er u. a. in Erinnerung, dass der Grosse Rat im November 2007 einen Verpflichtungskredit von 36,2 Millionen Franken für die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs genehmigt hat. Zuzüglich der Bundesbeiträge würden sich somit die geplanten Investitionen 2007 bis 2011 auf 84 Millionen belaufen. Unter den zahlreichen Projekten, die mit diesem Kredit finanziert werden sollen, nennt der Staatsrat die Erneuerung der Strecken Bulle-Romont und Freiburg-Murten-Ins sowie der Bahnhöfe auf diesen Strecken. «Besonders die Arbeiten an den Bahnhöfen zwischen Freiburg und Murten werden die Beförderungsfähigkeit steigern und somit die starke Nachfrage auf dieser Strecke befriedigen», hält der Staatsrat fest.

Weiter erwähnt er den massiven Ausbau des Angebots in der Agglomeration Freiburg (rund 50 Prozent in zehn Jahren). In Bulle werde der regionale Verkehrsverbund Mobul seinen Agglomerationsplan im Dezember des laufenden Jahres in Betrieb nehmen. Zudem erinnert er an den Ende 2006 eingeführten Tarifverbund Frimobil und an den Halbstunden-Takt zwischen Bern und Freiburg sowie Bulle und Freiburg.

Freiburger S-Bahn als Herzstück
Weiter lässt der Staatsrat verlauten, dass er die feste Absicht hat, die S-Bahn Freiburg als Herzstück des öffentlichen Verkehrs möglichst rasch zu verwirklichen. Dabei sei auf allen Strecken, welche die Stadt Freiburg bedienen, ein Halbstunden-Takt vorgesehen.
Nebst den Projekten des Verpflichtungskredits bedingt die Einführung der Freiburger S-Bahn auch zusätzliche Modernisierungen des SBB-Netzes. Laut Staatsrat müssten insbesondere folgende Arbeiten vorgenommen werden: Umbau der Haltestelle Cheyres zu einer Kreuzungsstation; Ausbau des Bahnhofs Grolley, um eine gleichzeitige Einfahrt zu ermöglichen; Bau einer Doppelspurinsel in Givisiez, inklusive Modernisierung der Haltestelle Givisiez; neue Haltestelle in Avry und Endstation.

Haltestelle St. Leonhard bis Ende 2011 geplant
«Nicht zuletzt muss auch die neue Haltestelle im St. Leonard Erwähnung finden, deren Inbetriebnahme unter Vorbehalt der Bewilligungs- und Finanzierungsverfahren auf Ende 2011 geplant ist», schreibt der Staatsrat und verweist auf die fast fünf Millionen, die er im Rahmen des Konjunkturförderungs-Programms in den öffentlichen Verkehr investiert.











Samstag 13. Juni 2009, Sense

«Kredit ermöglicht seriöse Studie»

Die Region Sense setzt sich dafür ein, dass der Grosse Rat am Freitag dem Dekret für den Studienkredit für die Umfahrung von Düdingen zustimmt.

Tafers Einstimmig bittet der Vorstand der Region Sense den Grossen Rat, dem Dekret für den Studienkredit für die Umfahrung von Düdingen zuzustimmen. «Mit dem Studienkredit können die nötigen Grundlagen (Analysen, Statistiken) erstellt werden, damit eine seriöse Diskussion über die Düdinger Umfahrung stattfinden kann», wird in einer Mitteilung festgehalten.
Aus Sicht der Region Sense wäre es «wenig intelligent», diese Studie nicht zu realisieren, heisst es weiter.
Gleiche Studien seien im Vorfeld auch für die Projekte «Marly-Matran» und «Romont-Vaulruz» in Auftrag gegeben worden.
Die Region Sense sei sich der Verkehrsproblematik in Düdingen bewusst und sähe in der Annahme des Dekrets den Willen, eine seriöse Studie mit allen nötigen Angaben über die künftige
Umfahrungsstrasse Düdingen zu erstellen. ja










Samstag 13. Juni 2009, Sense

Die Verkehrsstudie «Unterer Sensebezirk» wirft Fragen auf

Nach Ansicht zweier Sens-ler Grossräte fragen sich viele Leute, welche Strategie zur Lösung der Verkehrsprobleme tatsächlich verfolgt werden soll.

freiburg Die Ergebnisse der Verkehrsstudie «Unterer Sensebezirk» veranlassen die CVP-Grossräte Christine Bulliard (Überstorf) und Markus Bapst (Düdingen), mit einer Anfrage an den Staatsrat zu gelangen.
Darin stellen sie fest, dass laut Studie für die Entlastung von Düdingen und Flamatt neue Strassen gebaut werden müssen: Umfahrung von Düdingen und Bösingen, neuer Autobahnanschluss in Friseneit usw. Sie zitieren auch das Tiefbauamt auf seiner Internetseite: «Das Konzept muss schrittweise umgesetzt werden, wobei die erste Etappe im Bau der Umfahrungsstrasse Düdingen besteht.»
Daraus schliessen sie, dass das Konzept als Ganzes bereits von der Baudirektion genehmigt worden ist und als Zielsetzung verfolgt wird. «Diese Feststellung ist für uns zentral und zeigt, dass der Staatsrat gewillt ist, das Verkehrsproblem im Unteren Sensebezirk ganzheitlich zu lösen», freuen sie sich.

Neuer Autobahnanschluss: Wie realistisch?
Die Grossräte erinnern daran, dass die Realisierung eines neuen Autobahnanschlusses vom Entscheid des Bundes abhängt. An einer Orientierungsversammlung sei zu vernehmen gewesen, dass dieses Vorhaben heute positiver beurteilt werde als noch vor einigen Jahren. «Stimmt dieser Eindruck?», wollen sie deshalb vom Staatsrat vernehmen, auch wann er diesen Antrag formell an den Bund richte und wann mit einem Entscheid zu rechnen sei. Zudem möchten sie wissen, in welchem Zeitrahmen der Staatsrat vorsieht, dieses Vorhaben zu realisieren, um nach dem Bau der Umfahrungsstrasse von Düdingen auch die Verkehrssituation im unteren Sensebezirk zu lösen.

Welche Begleitmassnahmen?
Weiter stellen die Grossräte fest, dass laut Studie die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr nicht genügend seien. So wollen sie vernehmen, was der Staatsrat in diesem Bereich zu unternehmen gedenkt. Sie werfen auch Fragen betreffend Koordination mit dem Agglomerationsprogramm und der Integration des Langsamverkehrs auf: Welche Massnahmen werden neben den Begleitmassnahmen zum Strassenbau ins Auge gefasst? Stimmt es, dass lediglich die Umfahrung Düdingen gegebenenfalls in das Agglomerationsprogramm aufgenommen werden kann?

Werden für die Entlastung v
on Flamatt Schritte unternommen, damit der untere Teil des Projektes allenfalls Bestandteil des Programms der Agglomeration Bern wird, oder sieht der Staatsrat Möglichkeiten, einen Teil des Projektes, integriert in einem NRP-Projekt (Neue Regionalpolitik), zu finanzieren?

Die CVP-Grossräte wollen auch wissen, wie und wann die Planung für den Bau der Verbindung Mülital-Bösingen fortgeführt und wann mit der Realisierung dieser Verbingung gerechnet werden kann. Eine Antwort des Staatsrates steht noch aus. az










Mittwoch 10. Juni 2009, Forum

Zur Verträglichkeit der Umfahrung Düdingen

Ziel der Verkehrsstudie unterer Sensebezirk war es, den motorisierten Individualverkehr auf die Zufahrtsachsen und die bestehenden Autobahnanschlüsse in Düdingen und Flamatt zu lenken. Dort sind Massnahmen zu ergreifen, um den Verkehr verträglich abzuwickeln.

Angesichts dieser Zielvorgabe erstaunt es nicht, dass nur die vier Varianten mit einer Umfahrung von Düdingen gezeigt werden. Die anderen drei Varianten ohne Umfahrung von Düdingen wurden negativ beurteilt und somit nicht publiziert. Somit wurden wir um realisierbare Lösungen geprellt! Diese Varianten darzustellen, hätte ein objektives Vergleichen ermöglicht und Düdingen eine Chance gebracht, in Zukunft ohne Umfahrung leben zu können.

Ist es wirklich das Ziel der Behörden, mit einem nicht ausgereiften Projekt Mehrverkehr zu generieren und die Auswirkungen aller entlastenden Massnahmen wie Poyabrücke, Friseneit, Birch-Luggiwil, Ortsbusse, Tempo 30 und Veloverkehr geflissentlich ungenügend in Betracht zu ziehen? Kommt dazu, dass der Bund im Zusammenhang mit dem Aggloprojekt diesem Strassenkonzept eine klare Absage erteilt hat!

12 950 Fahrzeuge pro Tag werden bei 2000 Bürgern von St. Johann bis Jetschwil mit den geplanten 80 km/Std durchrasen und die Gegend mit Lärm, Feinstaub und Abgasen belasten, wobei der Stau mit 4 bis 5 Kreiseln schon jetzt vorprogrammiert ist! 2016 erhalten wir somit das Gleiche, was wir schon jetzt im Dorfkern haben, nur diesmal auf die Aussenquartiere verlagert! Da es realisierbare und nachhaltige Lösungswege gibt, sind die zuständigen Gremien gefordert, dem auferlegten Druck nicht nachzugeben! Und damit die letzte Chance für Düdingen nicht zu vergeben, den nächsten Generationen noch eine weitgehend intakte Umwelt zu erhalten!

Erwin Luterbacher, Düdingen










Mittwoch 10. Juni 2009, Forum

Umfahrung von Düdingen hat keine Erfolgsaussichten

Hat es der Staatsrat immer noch nicht begriffen? Die Umfahrungsstrasse von Düdingen hat keine Erfolgsaussichten. Das hat weniger mit den grössten Umweltverbänden zu tun, die das Vorgehen des Kantons als Zwängerei und unverantwortlich kritisieren.

Der grösste Widerstand kommt vom Bund, welcher an der Umfahrungsstrasse im letzten Agglomerationsplan kein einziges gutes Haar liess: schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis, ungenügende Siedlungsdichte etc.

Auch beim neuen Autobahnanschluss von Friseneit stehen die Vorzeichen schlecht: Der Bund war bisher nicht mal zu einer Stellungnahme bereit!

Mit dem Studienkredit von 9 Mio. Franken streut der Staatsrat den verkehrsgeplagten Gemeinden Sand in die Augen, anstelle reinen Wein einzuschenken.

Wieder einmal gehen wertvolle Zeit, Nerven und viel Geld verloren. Der Grossrat wäre gut beraten, die Zeit für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs zu nutzen sowie das Absorptionspotenzial der Poyabrücke und der neuen Verbindung Birch-Luggiwil auszuschöpfen. Selbstverständlich wäre auch gegen eine umfassende Mobilitätsstudie in der Unteren Sense nichts einzuwenden. Erst wenn diese Massnahmen nicht greifen sollten, würde sich eine Umfahrungsstrasse rechtfertigen.

Pius Odermatt, Pierre-Olivier Nobs, Freiburg












Donnerstag 4. Juni 2009, Front

Umweltverbände stellen die Umfahrungsstrasse Düdingen in Frage

Diverse Organisationen fordern den Grossen Rat auf, den Studienkredit für das Projekt abzulehnen.
Düdingen Die Freiburger Sektionen von VCS, WWF, Pro Natura, Pro Velo sowie Pro Freiburg sind überzeugt, dass der Planungskredit für die Umfahrung Düdingen auf falschen Annahmen beruht.
An einer Medienkonferenz kritisierten Vertreter der Umweltorganisationen am Dienstag die Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk, welche die
Umfahrung als unumgänglich einstuft.
Ihrer Ansicht nach wurde darin das Potenzial des öffentlichen und des Langsamverkehrs vernachlässigt. Zudem bezweifeln sie, ob die erhofften Vorteile der
Umfahrung die hohen Kosten sowie die starken Eingriffe in die Natur aufwiegen. im

Vorschläge:Mobilitätsstudie wird gefordert

Man sei sich der Verkehrsprobleme in Düdingen, Flamatt, Schmitten und Bösingen bewusst, betonten die Umweltverbände an der Medienkonferenz. Es sei deshalb dringlich, effiziente Lösungen zu finden, um die Lebensqualität in diesen Dörfern zu erhöhen. Konkret verlangen sie eine umfassende Studie über eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs im unteren Sensebezirk, bevor der Entscheid über eine Umfahrung von Düdingen getroffen wird. «Wir fordern mehr Bahn, Bus und sanfte Mobilität», fasste Silvia Maspoli zusammen.
Ausserdem müsse vor einer weiteren Planung abgeklärt werden, wie gross die Chancen eines zusätzlichen Autobahnzubringers in Friseneit seien. Auch gelte es, bereits geplante Massnahmen, zum Beispiel das Valtraloc-Konzept, umzusetzen sowie ein sicheres Netz von Fuss- und Velowegen zwischen den Dörfern und innerorts aufzubauen.
Erfahrungen abwarten
Der Grosse Rat soll das Dekret für den Planungskredit für die Umfahrung Düdingen vertagen, bis ein Alternativ-Konzept stehe und erste Erfahrungen mit den realisierten Strassenprojekten Birch-Luggiwil und Poyabrücke bekannt seien.
Die Umweltverbände liessen damit auch durchblicken, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine Umfahrung sind. «Wir wollen eine realistische Lösung und die jetzt vorgeschlagene ist es nicht», erklärte Silvia Maspoli. «Die Studie ist zu lückenhaft, um heute einen Entscheid zu treffen.» im












Donnerstag 4. Juni 2009, Sense

Stellungnahme: «Verkehrsstudie wird ergänzt

Kantonsingenieur André Magnin anerkennt den Vorwurf der Umweltverbände, dass der öffentliche Verkehr (öV) in der Studie für den unteren Sensebezirk vernachlässigt wurde. «Wir haben deshalb auch verlangt, dass sie mit den Daten über den öV ergänzt wird.» Diese Arbeit wird vom gleichen Planungsbüro durchgeführt und geschieht in Zusammenarbeit mit dem Amt für Verkehr und Energie. «Aber mit einer Verbesserung des öV kann man die Verkehrsprobleme in diesem Gebiet nicht alle lösen», betonte Magnin.

Zur Forderung der Umweltverbände, die Planung für die Umfahrung zu vertagen, meinte der Kantonsingenieur, dass der Bau sicher nicht vor Ende der Poyabrücke, also frühestens 2015, erfolgen werde. «Man vergibt sich nichts, wenn man in der Zwischenzeit die Studien weiterführt.» Politische Entscheide über das Projekt, wenn sich die Bedingungen geändert hätten, seien auch dann noch möglich, erklärte André Magnin.

Der Grosse Rat entscheidet in einer der nächsten Sessionen (eventuell bereits im Juni) über den Planungskredit von neun Millionen Franken. im
















Donnerstag 4. Juni 2009, Sense

Entscheid über eine Umfahrung vertagen

Die Umweltverbände sind nicht grundsätzlich gegen eine Umfahrung von Düdingen. Bevor dieses kostspielige Projekt aber weitergeführt wird, verlangen sie die Prüfung von Alternativen. Vor allem soll der öffentliche Verkehr besser einbezogen werden.

Imelda Ruffieux
VCS, WWF, Pro Natura, Pro Velo und Pro Freiburg übten an der Medienkonferenz vom Mittwoch scharfe Kritik an der vor Kurzem vorgestellten Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk. Sie sei mangelhaft und lasse viele Aspekte unberücksichtigt. Einer der grössten Kritikpunkte dabei ist, dass die Studie sich allein auf den Strassenverkehr konzentriere und den Bau der Umfahrungsstrasse Düdingen als unumgänglich eingestuft habe.

Andere Orte vertröstet
Kritisiert wird auch, dass die von Durchgangsverkehr geplagten Orte Bösingen, Schmitten und vor allem Flamatt mit einer unrealistischen Lösung vertröstet werden. «Der geplante neue Zubringer in Friseneit ist nicht mit dem Bundesamt für Verkehr abgesprochen», führte Martin Vonlanthen vom VCS Freiburg aus. Und es sei eher unwahrscheinlich, dass der Bund ihn genehmige. Man mache der Bevölkerung im unteren Sensebezirk nur falsche Hoffnungen.

Die Umweltverbände bemängeln, dass bereits getroffene, entlastende Massnahmen nicht eingerechnet wurden, etwa die Strasse Birch-Luggiwil. Wenn diese gebaut sei, würden 2000 Fahrzeuge weniger durch das Zentrum fahren, führte Silvia Maspoli vom VCS Freiburg aus. «Von den rund 15 000 Fahrten pro Tag durch Düdingen sind nur knapp 5000 auf den Transitverkehr zurückzuführen. Der Rest ist hausgemacht.»

Auch der Einfluss der Poyabrücke sei nicht einberechnet worden. Dieses Projekt sei in der Abstimmung gerade im Sense-Oberland als Verkehrsentlastung (rund 3100 Fahrzeuge) angepriesen worden. «Soll nun die Umfahrung Düdingen die Poyabrücke entlasten?», fragte die VCS-Vertreterin.

Für einen Ortsbus
Auch vernachlässigt worden ist nach Meinung der Umweltverbände eine mögliche Entlastung von Düdingen durch eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. Ein Ortsbus würde viel zur Reduktion des Innerortsverkehrs beitragen. Auch Verkehrsberuhigungsmassnahmen sowie die Förderung des Fuss- und Zweiradverkehrs würden zur Verkehrssicherheit und zu mehr Lebensqualität beitragen.

Silvia Maspoli wies zudem darauf hin, dass das Projekt Umfahrungsstrasse kaum Chancen hat, im Rahmen des Agglomerationsprogrammes von Bundesgeldern zu profitieren. «Der Bund hat dieses Projekt als schwächsten Punkt des Aggloprogramms beurteilt. Es ist nicht anzunehmen, dass er seine Beurteilungskriterien ändern wird. Eine erneute Aufnahme der Umfahrung würde das ganze Agglo-Projekt gefährden», war sie überzeugt.

Gefahr für Möser
Ein letzter Kritikpunkt galt der Beeinträchtigung von Natur und Landschaft. Die vorgesehene Linienführung berührt das Düdinger Moos, ein Schutzgebiet von nationaler Bedeutung. Yolande Peisl von Pro Natura verwies auch auf den Verlust von wertvollem Kulturland und auf die Zerstückelung der noch relativ unberührten Landschaft.














Freitag 29. Mai 2009, Forum


Leserbrief
Macht eine Umfahrung von Düdingen Sinn?

«Nur eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen» - FN vom 23. Mai 2009

Wie ich schon öfters lesen konnte, ist der grössere Teil, d. h. zwei Drittel des Verkehrs, auf der Hauptachse des Dorfes Düdingen hausgemacht. Also wird folglich kein Düdinger aufgrund der Umfahrungsstrasse sein Auto nicht nehmen, um z. B. in die Migros oder zur Raiffeisenbank zu fahren.

Nun - der Mensch im Auto verhält sich nicht anders als der Fussgänger oder unsere Jäger-Vorfahren; er wählt immer den kürzesten Weg. Also wer in Düdingen ist und nach Schmitten oder Wünnewil möchte, fährt weiterhin durchs Dorf und selbst auf die Autobahn ist der Weg durch das Dorf kürzer.

Macht eine
Umfahrung so wirklich Sinn? Macht es Sinn, die Aussenquartiere, die neu geplanten Quartiere, die Naherholungsgebiete (z. B. Düdingermöser) mit Verkehrslärm und Luftschadstoffen zu belasten?

Ich hoffe, dass sich die Freiburger Politi
ker vor der Abstimmung zum Verpflichtungskredit für Detailstudien zur Um-fahrungsstrasse Anfang Juni an ihre Nachhaltigkeitsversprechen erinnern, den Kredit ablehnen und analog zum Projekt Marly-Posieux jetzt zuerst alles unternehmen, um die Infrastruktur für den Langsamverkehr (Fussgänger, Velo u. ä.) zu verbessern, den öffentlichen Verkehr nachhaltig zu fördern und die Gemeinden entsprechend zu motivieren und zu unterstützen.

Wer weiss wirklich, wie es nach der Fertigstellung der Poyabrücke und dem Strassenstück Birch-Luggiwil in Düdingen aussieht. Hier könnte Zuwarten billiger und nachhaltiger sein - und auch gesünder für alle zukünftigen zusätzlichen Fussgängerinnen und Velofahrer.

Esther Nabholz, Tentlingen







Donnerstag 28. Mai 2009, Forum

Leserbriefe
Velo in Düdingen um(ge)fahren
«Nur eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen» - FN vom 23. Mai 2009

Der Grosse Rat soll einen Batzen von 9 Millionen Franken für Studien zur Umfahrungsstrasse sprechen. Sollte der Kanton nicht zuerst seinen dringenden Verpflichtungen nachkommen? Liess nicht Gemeinderat Franz Schneider verlauten, dass Düdingen Richtung Bundtels einen Fussweg, aber bewusst keinen Radweg erstelle, weil sonst Düdingen den Kanton aus seinen Verpflichtungen entlassen würde (FN, 16. Mai)?

Seit Jahrzehnten präsentiert sich die Verkehrssituation vielerorts in und um Düdingen von ihrer unschönen bis unverantwortlichen Seite.

Nun darf sich die Verkehrsplanung nicht mehr auf den motorisierten Individualverkehr mit einer Prise öffentlicher Verkehrsmittel beschränken. Konkret weisen alle wichtigen Zufahrten aus Jetschwil, Kleinbösingen, Bundtels, Schönberg und Grandfey inakzeptable Mängel punkto Sicherheit und Attraktivität für den Pendler- und Freizeitveloverkehr auf. Die Ortsdurchfahrt in Düdingen ist nicht nur für Velofahrer unhübsch. Schliesslich dürfte die eine oder andere Busverbindung zwischen dem Oberland und Düdingen das Potenzial des öffentlichen Verkehrs und der kombinierten Mobilität (Velo + öV) verbessern.
Mit der Realisierung sicherer Velowege, der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt in ein würdiges Dorfzentrum und einem stärkeren öV-Angebot gibt es eine Reihe effizienter Massnahmen. Diese Massnahmen lassen sich zudem kurzfristig umsetzen und werden den «hausgemachten» und den Transit-Autoverkehr ebenso wie das lokale Gewerbe sowie die Lebens- und Umweltqualität positiv beeinflussen. Anschauungsmaterial für die Koexistenz verschiedener Verkehrsformen gibt's z. B. im 50 Velominuten entfernten Köniz.

Die Ortsplanung in Düdingen zeigt sehr gute Ansätze.
Sollte der Kanton - zusammen mit der Gemeinde und der Agglo - den eingangs erwähnten Batzen also nicht zuerst in diese unmittelbar nützlichen Projekte investieren? Damit liesse sich auch der weitere Handlungsbedarf für z. B. eine über 100 Mio. Franken teure Umfahrungsstrasse besser abschätzen.

Marcel Gutschner, Freiburg










Samstag 23. Mai 2009, Front

Düdingen: Planungskredit für Umfahrung

Düdingen Der Grosse Rat muss in einer der nächsten Sessionen über einen Verpflichtungskredit für die Umfahrungsstrasse von Düdingen befinden. Gemäss Botschaft des Staatsrates beläuft sich dieser auf neun Millionen Franken. 3,7 Millionen sind für Vorprojekt-Studien und Sondierungen bestimmt; 5,3 Millionen für den Erwerb von Grundstücken.

«Mit dieser Umfahrungsstrasse wird die Lebensqualität im Dorf Düdingen stark verbessert», zeigt sich der Staatsrat überzeugt. ja
Bericht Seite 3














Samstag 23. Mai 2009, Sense

«Nur eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen»

Die Planung der Umfahrungsstrasse von Düdingen wird in Angriff genommen. Der Grosse Rat muss an einer der nächsten Sessionen über einen Verpflichtungskredit von 9 Millionen befinden.
Anton Jungo

Wie aus der Botschaft des Staatsrates an den Grossen Rat hervorgeht, ist der Verpflichtungskredit von 9 Millionen Franken für die Finanzierung von Studien und Sondierungen (3,7 Millionen) sowie für Landkäufe (5,3 Millionen) bestimmt. Der Staatsrat geht davon aus, dass für das Projekt wohl eine obligatorische Güterzusammenlegung notwendig ist. In den 5,3 Millionen Franken sind die Kosten für die Güterzusammenlegung nicht inbegriffen.

Die Linienführung
Die geplante Umfahrungsstrasse (V2) führt westlich am Dorfzentrum von Düdingen vorbei. Sie beginnt in Jetschwil und mündet in Birch in den Kreisel an der geplanten Strasse Birch-Luggiwil, die vom Bund zur Vervollständigung des Autobahnanschlusses Düdingen erstellt wird (vgl. rote Linie auf der Skizze).

Die Umfahrungsstrasse hat eine Länge von total 3700 Metern. Das Trassee führt vom Kreisel Birch auf einer Brücke über den Horiabach, überquert bei Ottisberg die Autobahn und unterquert die Eisenbahnlinie in einem Tunnel in Richtung Guggerhorn- Jetschwil, bevor es in Jetschwil in die Kantonalstrasse einmündet.

Zahlreiche Detailstudien
Mit dem Studienkredit von 3,7 Millionen werden insbesondere die folgenden Berei-che untersucht: Verkehr (Geometrie und Funktionsweise der verschiedenen Anschlüsse, Langsamverkehr usw.), Geologie (z. B. Stabilität des Geländes, Grundwasservorkommen), Optimierung des vorgeschlage-nen Trassees V2, Gewässerschutz (Oberflächenentwässerung), Kunstbauten (St.-Johann-Brücke, Autobahnunterführung, Zelgtunnel), Umweltverträglichkeit (Düdinger Möser von nationaler Bedeutung) sowie Archäologie (römische Villenanlage in Ottisberg, frühmittelalterliche Gräber).

Teil eines Gesamtkonzepts
Der Staatsrat weist in der Botschaft auf die kürzlich veröffentlichte Verkehrsstudie für den Unteren Sensebezirk hin (vgl. FN vom 30. April und 1. Mai). Um die Mobilitätsbedürfnisse für die nächsten 30 Jahre zu befriedigen, habe man insgesamt fünf Verkehrskonzepte evaluiert. Das Rennen machte schliesslich das Konzept (K4b) mit einem neuen Autobahnanschluss in Friseneit - mit einer Verbindung Mülital-Bösingen - und einer neuen Umfahrung von Düdingen.

Es heisst dazu in der Botschaft: «Aus der Studie geht hervor, dass die derzeitigen Probleme bei der Ortsdurchfahrt Düdingen nur mit einer Umfahrung dieser Ortschaft gelöst werden können. Weder ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs noch ein neuer Autobahnanschluss zwischen Düdingen und Flamatt können die Ortsdurchfahrt massgeblich entlasten.»

Der Staatsrat weist weiter darauf hin, dass es für das Gelingen dieses Konzepts notwendig sei, dass die Poyabrücke erstellt und die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil erstellt werde.

Der Staatsrat ist überzeugt, dass mit dem Konzept K4b auch die bestehenden Probleme bei der Dorfdurchfahrt Flamatt «in hohem Mass» gelöst werden können, da der Verkehr gar nicht mehr nach Flamatt gelangt.

Die Umfahrungsstrasse von Düdingen geht ganz zu Lasten des Kantons. «Sie gehört zu den Schlüsselprojekten des Tiefbauamtes», heisst es in der Botschaft.
















Mittwoch 13. Mai 2009, Sense

«Düdingen braucht unter Umständen gar keine Umfahrungsstrasse»

Die CSP Düdingen und der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) wollen, dass vor der Umfahrungsstrasse die Poyabrücke und der Autobahnanschluss Friseneit gebaut werden.

Düdingen
Die CSP Düdingen und der VOVD zeigen sich in einer Stellungnahme zur «Verkehrsstudie unterer Sensebezirk» (FN vom 30. April und 1. Mai) erfreut darüber, dass die Verkehrssituation im Sensebezirk regional gelöst werden soll. Sie sind zufrieden mit dem vorgeschlagenen Lösungsweg «Autobahnanschluss Friseneit». Erstaunt zeigen sie sich aber darüber, dass die Umfahrung von Düdingen nicht Bestandteil der Studie war und als gegeben vorausgesetzt wurde.

Für Durchgangsverkehr unattraktiv machen
«Die Studie hat gezeigt, dass die Poyabrücke und die Friseneit-Lösung die Fahrzeuge in Düdingen von 16 800 auf 6900 reduzieren werden, in Flamatt von 12 100 auf 7300 und in Bösingen von 3100 auf 900», halten sie in ihrer Stellungnahme fest und betonen, dass dies klar zeige, dass die Poyabrücke in erster und die Friseneit-Variante in zweiter Priorität gebaut werden müssen.

Zudem werde mit den geplanten Valtraloc-Massnahmen im Dorf Düdingen das Dorf für den Durchgangsverkehr unattraktiv. Einerseits werde der Verkehr in Tafers und Mariahilf Richtung Poyabrücke (für Pendler Richtung Freiburg) und andererseits Richtung Mülital/Anschluss Friseneit (für Pendler Richtung Bern) geleitet.
Von den verbleibenden 6900 Fahrzeugen, welche durch Düdingen fahren, können 1950 dem Binnenverkehr, 3400 dem Quell-/Zielverkehr und 1550 dem Durchgangsverkehr zugeordnet werden. «Somit ist belegt, dass Düdingen unter Umständen gar keine Umfahrung (für den Durchgangsverkehr) mehr brauchen wird», betonen CSP und VOVD.
Es sei wichtig, den selbst verursachten Verkehr nicht auf einer Umfahrungsstrasse (V2) um Düdingen herum zu leiten, sondern diesen grossräumig wegzuleiten.

V2 belastet Aussenquartiere
CSP und VOVD gehen davon aus, dass die V2 das Dorfzentrum mit rund 500 Einwohnern auf Kosten der Aussenquartiere mit rund 2000 Einwohnern entlasten würde. Auch der Bund habe im Rahmen des Agglomerationsprogramms den Nutzen der V2 als nicht gegeben eingestuft, halten sie fest. Schliesslich bedauern CSP und VOVD, dass eine Zusammenarbeit mit den Behörden bislang nicht möglich war und ihnen die Studie bis zur Veröffentlichung vorenthalten wurde. ja














Mittwoch 6. Mai 2009, Sense

Zeitgemässer Komfort bei der Umfahrung

Düdingen
Die FDP Düdingen ist erfreut darüber, dass das neue Verkehrskonzept das ganze Sense-Unterland miteinbezieht, heisst es in einer Mitteilung. «Die vorgeschlagene neue Variante der Autobahnausfahrt in Friseneit entspricht zwar nicht ganz dem Leitbild FDP Sense (Ausfahrt Fillistorf), wird jedoch Düdingen, Bösingen, Flamatt und Schmitten entlasten», hält die Ortspartei fest.

Sie will sich dafür einsetzen, dass bei der Umfahrung Düdingen Rücksicht auf die Anwohner genommen wird und dass diese mit einem zeitgemässen Komfort (Tunnel, tiefer gelegte Strasse, Schutzwände) realisiert wird. «Die FDP Düdingen ist überzeugt, dass die Vorhaben nur realisiert werden können, wenn der Sensebezirk an einem Strick zieht, damit nicht andere Projekte des Kantons bevorzugt werden», heisst es zum Schluss der Mitteilung. ak













Samstag 2. Mai 2009, Forum

Autobahnanschluss Friseneit

FN-Berichte vom 30. April und 1. Mai 2009
Ein neuer Autobahnanschluss Friseneit sei die beste Lösung für die zwischen Düdingen und Flamatt bestehenden Verkehrsprobleme, meinen die zuständigen kantonalen Stellen, weil die bestehenden Strassen benützt werden können.

Man muss nicht Planungsexperte sein um vorauszusehen, dass ab Friseneit der kürzeste Weg Richtung Oberland durch das Dorf Schmitten führt. Düdingen erlebt jeden Tag, was es heisst, den Verkehr ab Autobahn durch das Dorf laufen zu lassen. In Schmitten sollte nicht der gleiche Fehler ein zweites Mal gemacht werden.

Zudem wird die geplante neue Strassenführung nach Zirkels wohl einen Tunnel erfordern, auf den gut verzichtet werden kann, weil er das Verkehrsproblem kaum lösen kann. Auf lange Sicht wäre wohl eine Autobahnausfahrt Fillistorf mit einer neuen Verbindungsstrasse nach Berg die beste Lösung. Die Dörfer Düdingen und Schmitten dürften am besten entlastet werden.
Otto Pürro, Schmitten













Samstag 2. Mai 2009, Forum

Neuer Autobahn- Anschluss

FN-Berichte vom 30. April und 1. Mai 2009
Das neue Verkehrskonzept mit dem Autobahnanschluss in Friseneit, in der Mitte zwischen Düdingen und Flamatt, soll für den ganzen Bezirk Vorteile enthalten. Düdingen und Flamatt würden entlastet. Bösingen, Heitenried, St. Antoni und nicht zuletzt auch Schmitten würden näher an die Autobahn gebracht. Fürs Dorf Schmitten jedoch heisst das ein wesentlich stärkeres Verkehrsaufkommen, insbesondere für die Bahnhof-, Frisen- und F.-X.-Müller-Strasse.

Zurzeit wird die Bagerstrasse saniert. Heute 6 m plus ein Trottoir von ca. 1,20 m. Mit der Sanierung soll das Trottoir um 0,4 m breiter und die Strasse entsprechend schmäler werden. Mit Velostreifen rechts und links von je 0,8 m und weiteren Verkehrsberuhigungen will man den bisherigen Verkehr über die Bagerstrasse vermindern und mehr auf die F.-X.-Müller-Strasse bringen. Die Verbreiterung des Trottoirs und die Velostreifen rechts und links schmälern die eigentliche Fahrbahn für Autos auf 4 m. Die Unfallgefahr für Velofahrer wird dadurch erhöht, mag sein, dass der Velofahrer durch die markierten Velostreifen vom Gesetz her etwas mehr geschützt ist.

So kann man sich fragen, was besser ist: Mehr Sicherheit auf breiterer Strasse oder mehr Schutz vom Gesetz auf schmälerer Strasse? Im Hinblick auf eine eventuelle Realisierung des Autobahnanschlusses in Friseneit, wäre die Bagerstrasse in der bisherigen Breite, und vielleicht mit einem Fahrverbot für Lastwagen, mit Sicherheit die bessere Lösung.

Für Fussgänger könnte eine direktere Verbindung über den Venusweg mit Einmündung in die Bodenmattstrasse, direkt hinter der Liegenschaft Stampfli, verbessert werden. Die Bauarbeiten der Bagerstrasse haben erst begonnen und sollen bis Ende Jahr dauern. Ich denke, es ist noch Zeit die neue Situation zu überdenken.

Raphael Boschung, Schmitten














Freitag 1. Mai 2009, Sense

Varianten: Autobahn-Einfahrt in Flamatt verlegen

Als Möglichkeit wurde unter anderem geprüft, die A12 bei Flamatt in einen Tunnel zu verlegen und den frei gewordenen Platz unter dem Viadukt für eine Umfahrung zu nutzen.

Die Kosten wären aber mit rund einer Milliarde immens. Eine andere Variante sah die Verschiebung des Anschlusses Flamatt nach Eggelried vor. So würde die Ortsdurchfahrt zwar entlastet; die Querung der Bahnlinie sowie das ansteigende Terrain würden aber grossen Aufwand verursachen (geschätzte Kosten: 56 Mio.).

Eine Umfahrung des Weilers Bundtels (13 Mio.) ist wegen des grossen Landverlustes nicht ideal. Bei einer neuen Verbindung Berg-Fillistorf könnte man zwar die Infrastruktur der Raststätte benützen, müsste jedoch für die Anschlüsse neue Strassen bauen (72 Mio.). im









Freitag 1. Mai 2009, Sense  Umwelt
 

Reaktionen: Umweltorganisationen kritisieren

                     mangelnde Koordination


Die Umweltorganisationen VCS, WWF, Pro Freiburg und Pro Natura äussern Bedenken gegen die «Lawine von geplanten Strassenprojekten». Das Problem müsse gesamtheitlich angeschaut werden, unter Einbezug des öffentlichen sowie des Langsamverkehrs. «Wenn das Angebot des öffentlichen Verkehrs verbessert würde, würde sich auch der Verkehrsfluss ändern», erklärt Pius Odermatt im Namen der vier Organisationen.

Erst wenn dieses Potenzial ausgeschöpft sei, könne man neue Strassenprojekte planen. «Es fehlt auf kantonaler Ebene an einer Koordination zwischen der Verkehrspolitik und dem Strassenbau», erklärt VCS-Vorstandsmitglied Odermatt.

Die Umweltverbände kritisieren, dass der Umfahrung von Düdingen Priorität eingeräumt werde. Der Bund habe dem Vorhaben im Rahmen des Agglomerationsprogramms letzte Priorität eingeräumt. «Warum sollte es jetzt anders sein? Es ist reine Zwängerei, das Projekt nun wieder vorlegen zu wollen», hält Odermatt fest. Es würden falsche Hoffnungen geweckt.

VCS, WWF, Pro Freiburg und Pro Natura seien sich in dieser Frage sehr einig. Odermatt liess durchblicken, dass die Umweltorganisationen auch ein Referendum gegen den Studienkredit in Betracht ziehen.

Ähnlich tönt es auch seitens von Pro Velo. In einer Medienmitteilung zeigt sich die Organisation enttäuscht, dass in der Verkehrsstudie der Langsamverkehr vollständig ausgeblendet wurde. im










Freitag 1. Mai 2009, Sense


            «Verkehrsstudie unterer Sensebezirk»


            Durchmischte Reaktionen auf Verkehrkonzept

Freiburg

Bei den Gemeindebehörden von Wünnewil-Flamatt und Düdingen stösst das neue Verkehrskonzept für den unteren Sensebezirk auf gutes Echo. Sie sind froh, dass eine Lösung für den ganzen unteren Bezirk gefunden werden konnte. Umweltverbände kritisieren, dass der Umfahrung Düdingen Prioriät eingeräumt wird. Das Projekt habe beim Bund kaum Chancen. im


Varianten: Autobahn-Einfahrt in Flamatt verlegen

Als Möglichkeit wurde unter anderem geprüft, die A12 bei Flamatt in einen Tunnel zu verlegen und den frei gewordenen Platz unter dem Viadukt für eine Umfahrung zu nutzen. Die Kosten wären aber mit rund einer Milliarde immens. Eine andere Variante sah die Verschiebung des Anschlusses Flamatt nach Eggelried vor. So würde die Ortsdurchfahrt zwar entlastet; die Querung der Bahnlinie sowie das ansteigende Terrain würden aber grossen Aufwand verursachen (geschätzte Kosten: 56 Mio.). Eine Umfahrung des Weilers Bundtels (13 Mio.) ist wegen des grossen Landverlustes nicht ideal. Bei einer neuen Verbindung Berg-Fillistorf könnte man zwar die Infrastruktur der Raststätte benützen, müsste jedoch für die Anschlüsse neue Strassen bauen (72 Mio.). im



Freitag 1. Mai 2009, Sense


«Das ganze Sense-Unterland gewinnt»

Die Reaktionen auf das neue Verkehrskonzept fallen fast durchwegs positiv aus, da nicht nur die Ortsdurchfahrten von Düdingen und Flamatt, sondern auch jene in Bösingen und Schmitten entlastet werden. Es warten aber noch ein paar Hindernisse auf das 100-Mio.-Projekt.


Imelda ruffieux

Staatsrat Georges Godel präsentierte am Mittwochabend die Ergebnisse der Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk (siehe FN vom Donnerstag). Die vorgeschlagene Variante mit dem neuen Autobahnanschluss in Friseneit und geschätzten Kosten von rund 72 Mio. Franken würde die Verkehrsbelastung in Bösingen, Düdingen, Flamatt und Schmitten erheblich verringern. «Die Variante Mülital-Bösingen ist die beste, weil sie in allen vier Orten und auf allen Achsen die grösste Entlastung bringt und bei der Kosten-Nutzen-Analyse am besten abschneidet», hielt Eugen Meier vom Büro RappTrans aus Basel fest.

Verkehrsfluss halbiert

Ausgehend von der Erhebung von 2005 wurden die Verkehrsströme bis 2030 hochgerechnet; die Verbindung Birch-Luggiwil, die Umfahrung Düdingen und die Poyabrücke müssten realisiert sein. Der öffentliche Verkehr müsste gestärkt werden und in den Dörfern müssten flankierende Massnahmen (geschätzte Kosten: 26 Mio. Franken) umgesetzt werden.

In Bösingen könnte so die Frequenz von heute 3100 Fahrzeugen pro Tag auf 900 sinken, in Düdingen von 16 800 auf 6900. In Schmitten würde der Verkehrsfluss praktisch halbiert und in Flamatt würde die Zahl von heute 12 100 auf rund 7300 Fahrzeuge sinken.

Umfahrung Düdingen nötig

Die Studie kam zum Schluss, dass auf die Umfahrung Düdingen nicht verzichtet werden kann, da alle anderen Massnahmen die Ortsdurchfahrt zu wenig entlasteten. Hingegen sei eine Umfahrung von Flamatt nicht mehr nötig, wie Eugen Meier ausführte.

Die Realisierung des Konzepts, die in Etappen möglich ist, hänge stark vom Bundesamt für Strassen ab. «Es ist nicht aussichtslos», so Meier.

Das Echo auf das Konzept ist trotz dieser Hürden im allgemeinen sehr positiv. «Es bestätigt uns, dass die Zielrichtung, die wir mit der Revision der Ortsplanung eingeschlagen haben, richtig ist», erklärte Hildegard Hodel, Gemeindepräsidentin von Düdingen. «Wir sind glücklich, dass für den ganzen unteren Sensebezirk eine Lösung in Sicht ist.»

Ähnlich tönt es auch seitens von Doris Bucheli, Gemeindepräsidentin von Wünnewil-Flamatt: «Für Flamatt ist die Umsetzung des Konzepts sehr wichtig, damit das Dorf vom Durchgangsverkehr entlastet wird.» Sie hoffe, dass das Ganze nun nicht in einer Schublade verschwinde.

Kräfte bündeln

CVP-Grossrat Markus Bapst rief dazu auf, dass der Bezirk nun zusammenstehen müsse und das Konzept gemeinsam vertreten solle. Die Kräfte dürften nicht durch Partikularinteressen verzettelt werden. «Wir haben lange auf die Resultate gewartet», erklärte CVP-Grossrätin Christine Bulliard-Marbach. Sie hatte zusammen mit dem damaligen CSP-Grossrat Nicolas Bürgisser 2003 per Postulat eine umfassende Verkehrsstudie gefordert. «Mit dem Resultat dürfen wir uns nicht zufriedengeben. Wir müssen weiterstossen, damit es auch umgesetzt wird.»

Sie betonte auch, dass ihre Intervention sich nie gegen eine Umfahrung von Düdingen gerichtet habe, sondern in erster Linie eine globale Planung verlangt habe.

Gegen Umfahrung

In der Diskussion äusserten sich auch zwei Vertreter der Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsplanung in Düdingen. Sie sprachen sich eher dafür aus, den neuen Autobahnanschluss in Fillistorf zu bauen. Im Wesentlichen benutzten sie die Gelegenheit, ihre Opposition gegen die Umfahrung Düdingen kundzutun. Die Umfahrung sei nicht Teil der Verkehrsstudie gewesen, hielt die Projektleitung fest.

Zur Sprache kam auch das Viadukt in Flamatt. Das Bundesamt für Strassen sei sich dieses Problems bewusst, sagte Kantonsingenieur André Magnin. Das Thema werde wieder diskutiert, wenn die Sanierung notwendig werde.

Staatsrat Godel betonte, dass sich der Kanton stark um Beiträge des Bundes im Rahmen des Agglomerationsprogramms bemühen werde. Durch diese Studie habe man gute Chancen, war er überzeugt.














Donnerstag 30. April 2009, Front

Neue Autobahnausfahrt in Friseneit soll Düdingen und Flamatt entlasten

Eine Verkehrsstudie im unteren Sensebezirk wartet mit einer Überraschung auf.

Freiburg Die Ortsdurchfahrten von Düdingen und Flamatt könnten vom Transitverkehr entlastet werden, wenn in Friseneit bei Schmitten ein neuer Autobahnanschluss gebaut und die Verbindungsstrassen nach Bösingen und Schmitten verbessert würden.
Erste Priorität hat aber der Bau der Umfahrungsstrasse von Düdingen. Zu diesem Schluss kommt die Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk, die am Mittwochabend vorgestellt worden ist. Damit das neue Verkehrskonzept im unteren Sensebezirk umgesetzt werden kann, muss einerseits die Poyabrücke fertig gebaut sein, andererseits auch die vom Bund finanzierte Verbindung Birch-Luggiwil. im
Bericht Seite 3, Kommentar unten














Donnerstag 30. April 2009, Schwerpunkt

«Von allen Varianten eignet sich Friseneit am besten für einen Autobahnanschluss»

Friseneit ist ein idealer Standort für einen neuen Autobahnanschluss, weil die Linienführung grösstenteils über bestehende Strassen geführt werden könnte.
Imelda Ruffieux

Lange hatte man auf die Resultate der Verkehrsstudie warten müssen. Vor allem die Gemeinden Düdingen und Wünnewil-Flamatt erhofften sich eine Lösung für ihr Hauptproblem, den anhaltenden Transitverkehr. Der geplante zusätzliche Autobahnanschluss in Friseneit würde ihr Problem zum grössten Teil sicher lösen. So könnte der von Schmitten und Bösingen kommende Verkehr zum neuen Anschluss geführt werden.

Auf bestehenden Strassen
Wie Kantonsingenieur André Magnin erklärte, eignet sich der Standort Friseneit am besten für einen neuen Autobahnanschluss. «Wir könnten bei dieser Variante bei der Linienführung fast ganz auf die bestehende Strasse zurückgreifen.» Das wirke sich zum einen vorteilhaft auf die Kosten aus, zum anderen sei es auch weniger problematisch, was die Landschaft betrifft.

«Wir haben auch andere Ideen geprüft, zum Beispiel Fillistorf oder eine Ausfahrt näher bei Flamatt», erklärt der Projektleiter.
Zum Projekt gehört eine kurze Umfahrung von Bösingen sowie der Bau einer neuen Zufahrtsstrasse zwischen der Mülitalstrasse und Schmitten, wie es in einer Mitteilung der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion heisst.

Bund entscheidet noch
Noch ist nicht klar, ob der neue Autobahnanschluss überhaupt realisiert werden kann. «Der Bund weiss noch nichts», sagt André Magnin. Man habe versucht, ihn in die Verkehrsstudie miteinzubeziehen. Doch der Bund habe gesagt, man solle die Studie erst einmal beenden und dann die Ansprüche anmelden.

Die Chancen für einen positiven Entscheid sind schwer einzuschätzen. «Es ist nicht nur eine Formsache», hält der Kantonsingenieur fest. Der Bund bekomme viele Anfragen und lege die Kriterien für eine Bewilligung fest. «Zuerst wird die technische Seite abgeklärt, dann müssen auch die politischen Gremien entscheiden.»

Gemeinden miteinbezogen
«Mit dem neuen Verkehrskonzept müssen die Mobilitätsbedürfnisse des unteren Sensebezirks für die nächsten 30 Jahre befriedigt werden können», heisst es in der Medienmitteilung. Die Gemeinden im Untersuchungsperimeter der Studie, das Oberamt des Sensebezirks sowie die betroffenen Dienststellen waren in der Projektoberleitung vertreten.















Samstag 18. April 2009, Grossfreiburg

Reaktionen: Umweltschützer wehren sich gegen die neue Umfahrungsstrasse

Eine Umfahrungsstrasse, die von Marly nach Posieux führt - für Umwelt- und Landschaftsschutzorganisationen ist dies eine absurde Vorstellung. «Eine neue Strasse zerstückelt die Landschaft», sagt José Collaud von Pro Natura Freiburg auf Anfrage.

Zudem führe die Strasse über die Saane und damit über ein geschütztes Gebiet. «Wir wehren uns gegen die Strasse», sagt Collaud. So tönt es auch bei Pro Freiburg: «Die Strasse würde durch eine schöne, intakte Landschaft führen», sagt Gérard Bourgarel. 2006 hatten sich zudem die Freiburger Sektionen des Verkehrsclubs Schweiz (VCS), des WWF, des Schweizerischen Heimatschutzes und der Stiftung für Landschaftsschutz Schweiz gegen die Umfahrungsstrasse ausgesprochen.

Pro Velo hingegen lobte gestern in einer Mitteilung die Bemühungen für einen sicheren Veloverkehr zwischen Marly und Freiburg. Der Verein hofft, dass so bis zu 20 Prozent der Pendlerinnen und Pendler das Zweirad benutzen - statt wie heute zwei Prozent. njb














Samstag 20. Dezember 2008, Grossfreiburg

Agglomerationsprogramm: Bundesrat berücksichtigt 26 Städte
 - Freiburg nicht


Im Rahmen des Agglomerationsprogramms erhalten 26 Städte insgesamt1,5 Milliarden Franken vom Bund. Der Bundesrat hat die Nutzniesser der ersten Tranche für 2011-2014 bestimmt.

Am meisten Bundesmittel soll Zürich mit 395 Millionen Franken erhalten, gefolgt von Genf (193 Mio.), Lausanne-Morges (165 Mio.) und Bern (129 Mio.). Im Kanton Freiburg ist einzig Bulle mit neun Millionen Franken berücksichtigt (siehe Kasten). Wie vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE schon seit längerem signalisiert (die FN berichteten), soll die Agglomeration Freiburg beim Vorschlag des Bundesrates hingegen leer ausgehen.

In den berücksichtigten Ballungsräumen übernimmt die Eidgenossenschaft zwischen 30 bis 40 Prozent der anfallenden Kosten zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Die Vernehmlassungsfrist dauert bis Mitte April 2009. Insgesamt stehen für die Agglomerationsprogramme während 20 Jahren sechs Milliarden Franken zur Verfügung. Bereits freigegeben hat das Parlament 2,6 Milliarden Franken für 23 dringende und baureife Projekte. 15 davon stehen im Bau, wie etwa die Poya-Brücke in der Stadt Freiburg. Die Lausanner Metro fährt bereits.

Die erste Tranche des Rests - 1,5 Milliarden - soll das Parlament bis Ende 2009 freigeben.

Zweite Tranche ab 2015
Die zweite Tranche von weiteren 1,1 Milliarden steht 2015 bis 2018 bereit. Ihre Verteilung erfolgt nach Angaben des Bundesrates in vier Jahren. Die Landesregierung legt dem Parlament dafür eine weitere Botschaft vor. Als Reserve sind 780 Millionen Franken vorgesehen, welche ab 2015 für noch nicht berücksichtigte Agglomerationen zur Verfügung stehen.
Insgesamt wurden dem Bundesamt für Raumentwicklung 30 Agglomerationsprogramme eingereicht. Um alle bis 2018 vorgesehenen Massnahmen zu realisieren, wären Investitionen von rund 17 Milliarden Franken nötig, konstatierte der Bundesrat.

Übernehmen müsste der Bund davon 6,8 Milliarden Franken, was den ihm zur Verfügung stehenden Restbetrag von 3,4 Milliarden Franken bei weitem übersteigt. Darum konzentrierte sich die Landesregierung auf die Projekte mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Auch für die zweite Tranche gilt dieses Verhältnis als Kriterium. sda/rsa














Samstag 20. Dezember 2008, Grossfreiburg

Bundesgelder: Mobul ist mit neun Mio. dabei

Yves Sudan, Präsident des Gemeindeverbandes der Region Bulle «Mobul», ist zufrieden mit dem vorläufigen Entscheid des Bundesrates, wie er auf Anfrage sagte. Für die Tranche 2011-14 hat das Agglomerationsprojekt der Region Bulle
Massnahmen für rund 40 Millionen Franken vorgesehen.

Laut Sudan hat der Bund rund drei Viertel der Massnahmen anerkannt. An diesen beteiligt sich die Eidgenossenschaft zu 35 Prozent oder mit neun Millionen Franken. Oberamtmann Maurice Ropraz bezeichnete die Nachricht aus Bern als ein «wunderbares Weihnachtsgeschenk für die Region Greyerz».

Im Zentrum von Mobul steht der Aufbau eines leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs in der Region Bulle.
Der Mobul gehören die Gemeinden Bulle, Le Pâquier, Morlon, Riaz und Vuadens an. Die Region will auch für die Tranche 2015-2018 ein Dossier einreichen, wie Yves Sudan ausführte. rsa
















Freitag 19. Dezember 2008, Grossfreiburg

TPF und Cutaf einigen sich im Preisstreit

Im Seilziehen um die Leistungsofferte 2009 zwischen den Verkehrsbetrieben TPF und dem Verkehrsverbund Cutaf steht eine Lösung vor der Tür.

Freiburg «Viele ermunternde Faktoren lassen erahnen, dass es Anfang des nächsten Jahres zu einer Preissenkung kommen könnte», heisst es in einer Medienmitteilung, welche die Freiburger Verkehrsbetriebe TPF gestern Abend verschickt haben. Die TPF würden also vom Verkehrsverbund der Agglomeration Freiburg (Cutaf) weniger Geld für ihre Dienstleistungen erhalten.

Mehr Einnahmen und weniger Ausgaben
Ist das für das Unternehmen überhaupt möglich? Ja. Die TPF listen auf, warum ein besseres Angebot machbar wird: Die laufende Rechnung des Geschäftsjahres 2008 wird besser ausfallen als budgetiert - dank höheren Einnahmen. «Diese erfreuliche wirtschaftliche Verbesserung betrifft Frimobil, aber auch den Verkauf von Generalabonnementen», heisst es in der Mitteilung. Dieser Gewinn werde in die Preisofferte einbezogen, wie es das Unternehmen seit dem Jahr 2000 mache. Dies sei nicht zuletzt möglich, weil voraussichtlich die Einnahmen im Jahr 2009 weiter steigen dürften.

Umgekehrt hatten die TPF dank der gesunkenen Mineralölpreise in den letzten Monaten weniger Ausgaben als erwartet. Auch hier dürften die niedrigeren Preise bleiben. Selbst wenn die endgültigen Preise noch nicht festgehalten wurden, sind sich TPF und Cutaf über die Vergünstigungen einig geworden.

So oder so, die laufenden Verhandlungen hatten keinen Einfluss auf die aktuellen Verkehrsverbindungen. Der neue Fahrplan der TPF trat letzten Sonntag problemlos in Kraft. TPF und Cutaf haben nun aber vereinbart, künftig ihre Zusammenarbeit besser zu koordinieren und zu organisieren. Jeweils bis spätestens im September sollen die angebotenen Leistungen für das folgende Jahr unter Dach und Fach sein, heisst es in der Mitteilung. chs

















Samstag 13. Dezember 2008, Kanton

Agglo: Gegen Herabsetzung der Anzahl Unterschriften

Die Anzahl Unterschriften, die für die Einreichung einer Initiative oder eines Referendums auf Agglomerationsebene nötig ist, soll nach Meinung des Staatsrates nicht herabgesetzt werden.

walter buchs
freiburg In der Begründung einer Motion haben die beiden CVP-Grossräte Moritz Boschung, Düdingen, und Edgar Schorderet, Marly, die erforderliche Anzahl Unterschriften für Initiativen und Referenden auf Bundes- und Kantonsebene mit jener auf Agglomerationsebene verglichen. Sie kommen zum Schluss, dass die Hürde auf Agglomerationsebene zu hoch ist und «somit die effiziente Nutzung dieser Rechte gefährden könnte». Sie schlugen deshalb eine Gesetzesänderung vor.
In der am Freitag veröffentlichten Antwort schlägt der Staatsrat dem Grossen Rat vor, die Motion abzulehnen. Er macht dabei darauf aufmerksam, dass auf Bundes- und Kantonsebene eine absolute Zahl gelte und für gemeinderechtliche Körperschaften, zu denen auch die Agglomeration zu zählen sei, einheitlich ein relatives Kriterium, nämlich ein Zehntel der Aktivbürger.
Nicht bloss im Gesetz über die Agglomeration

Nach Meinung des Staatsrates ist es nicht angezeigt, eine Änderung im Sinne der Motionäre bloss im Agglomerationsgesetz vorzunehmen. In diesem Fall müsste man die Hürde im gleichen Sinne auch für die Gemeinden (mit einem Generalrat) und für Gemeindeverbände wechseln. Da die Agglomeration Freiburg erst seit dem 1. Juni 2008 existiert, habe sich das System auch noch gar nicht bewähren können.

Einheit nicht in Frage stellen
Die Motionäre hatten ebenfalls vorgeschlagen, dass bloss ein Viertel der Mitgliedgemeinden der Agglomeration nötig sein soll, um eine Initiative oder ein Referendum einzureichen, und nicht ein Drittel. Für den Staatsrat ist es aber wichtig, diese Hürde relativ hoch anzusetzen, womit der Zusammenhalt der Mitgliedgemeinden der Agglomeration besser gewahrt werden könnte.
Die Regierung ist schliesslich nicht von der Idee angetan, die Möglichkeit zu prüfen, dass zehn Prozent der Stimmberechtigten von drei Mitgliedgemeinden eine Initiative oder ein Referendum einreichen könnten. Dies widerspreche dem Grundsatz, dass eine Agglomeration - gleich wie ein Gemeindeverband - als ein einziger Kreis gilt.














Samstag 29. November 2008, Grossfreiburg

Express
Agglo bestellt Kommission

Freiburg An seiner Sitzung vom Donnerstagabend wähl-te der Agglomerationsrat die elf Mitglieder der Raumplanungs-, Mobilitäts- und Umweltkommission. Gewählt wurden Bernard Aebischer (SP, Marly), Christoph Allenspach (SP, Stadt), Marc-Aurelio Andina (SP Villars-sur-Glâne), Claude Baechler (CVP, Corminboeuf), Pauline de Chambrier (SP, Avry), Daniel Gander (SVP, Stadt), Marie Garnier (SP, Villars-sur-Glâne), Urs Hauswirth (SP, Düdingen), Jean-Bernard Schenewey (CVP, Belfaux), Yvan Tona (parteilos, Matran), Jean-Daniel Wicht (FDP, Givisiez). rsa










Dienstag 25. November 2008, Forum

Leserbrief
Hat der Sensebezirk die Entwicklung verpasst?

«Den Bezirken den Spiegel vorgehalten» - FN vom 19. November 2008

Bezüglich Wertschöpfung (Bruttoinlandprodukt pro Einwohner) figuriert der Sensebezirk mit einem BIP von rund 30 000 Franken am Schluss der Bezirksrangliste. Angesichts dieser Tatsache wage ich als Bewohner und Bewunderer dieses Bezirks einige etwas provozierende Fragen aufzuwerfen:

Sind im Sensebezirk im Zusammenhang mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) über- haupt noch gemeinsame kreative und innovative wirtschaftliche Entwicklungen möglich? Bekanntlich ist Düdingen der Agglomeration Freiburg angeschlossen, die Gemeinden Bösingen, Schmitten und Wünnewil-Flamatt wurden vom Bund statistisch der Agglomeration Bern zugeschlagen. Wohin gehören die übrigen Sensler Gemeinden? Vielleicht zu einem Niemandsland?

Warum hat eigentlich der Sensebezirk - abgesehen von einigen Ausnahmen - die Ansiedlung von Unternehmen mit hoher Wertschöpfung wie Dienstleistungsbetriebe sowie High-Tech-Unternehmen in Bereichen wie Telekommunikation und Elektronik verpasst? Hat vielleicht die Zusammenarbeit der Bezirks- und Kommunalpolitiker mit Leuten der Wirtschaft und der Wirtschaftsförderung versagt?

Wo sind die jungen initiativen, innovativen und kreativen Kräfte mit Visionen, die auch im wirtschaftlichen Bereich die Zukunft dieses Bezirks fördern und mitgestalten wollen und könnten? Fortschritt und Wertschöpfung «in the Green» - verdienen würde es der Sensebezirk.

Joseph Zosso, Schmitten














Samstag 22. November 2008, Grossfreiburg

Wie weiter?

Für zweite Tranche des Fonds ist noch alles offen

Bei seiner nächsten Sitzung vom 27. November muss der Agglomerationsrat den regionalen Richtplan, so wie er dem ARE im Dezember 2007 zugestellt worden war, annehmen. So verlangen es die Statuten. Der Staatsrat muss ihn dann bis zum 31. Dezember genehmigen. Denn der Bund kann sich über den regionalen Richtplan nur aussprechen, wenn er im kantonalen Richtplan seinen Niederschlag findet.

Ablehnung verhindern
Nachdem nun so gut wie klar ist, dass die Agglomeration Freiburg kein Geld aus dem Topf für dringende Projekte bekommt, könnte der Gedanke aufkommen, den Richtplan am 27. November einfach abzulehnen. Um das zu verhindern, wollte das Büro des Agglomerationsrates die zu Beginn einer Legislatur vorgesehene Informationssitzung dem Richtplan widmen.
Nach dem Motto «Besser diesen Richtplan als gar keinen» schienen die anwesenden Agglo-Räte eine Annahme des Richtplanes und seine Revision ab 2009 zu befürworten.

Corinne Margalhan-Ferrat wies zudem darauf hin: «Alles, was wir auch ohne Bundessubventionen realisieren, wird das ARE bei der Beurteilung der Agglomerationsprogramme 2015 bis 2019 als Bonus werten.»

Zweite Tranche
Bis 2012 muss die Agglomeration Freiburg nun ein neues Agglomerationsprogramm ausarbeiten, wenn sie für die Zeitspanne 2015 bis 2019 etwas erhalten will. Bei der zweiten Tranche wird es auch mehr Geld zu verteilen geben.
Weitere Milliarde

Zu den ursprünglichen 3,56 Milliarden Franken kommt noch eine knappe Milliarde aus dem Topf für dringende Projekte hinzu, da dieser mit 1,5 Milliarden nicht voll ausgeschöpft wird. rsa















Samstag 22. November 2008, Grossfreiburg


Die Agglomeration Freiburg bekommt keinen Heller mehr aus der ersten Tranche der vom Bund bereitgestellten Gelder für die Agglomerationsprogramme.

Die Agglomeration soll einen nicht perfekten Richtplan perfekt machen

Regula Saner
Die Würfel sind so gut wie gefallen. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) wird zuhanden der eidgenössischen Räte dringende Agglomerationsprojekte in der Höhe von 1,5 Milliarden Franken vorlegen. Und wie schon länger vermutet, wird Freiburg dabei leer ausgehen (siehe FN vom 18. September). Mit dieser Botschaft wartete am Donnerstagabend die wissenschaftliche Beraterin der Agglomeration Freiburg Corinne Margalhan-Ferrat auf, anlässlich einer internen Informationssitzung für die Agglomerationsräte.

«Wir hatten am Mittwoch die letzte Sitzung mit dem ARE. Dabei kam klar heraus, dass der Bund ausserhalb der beschlossenen 67,5 Millionen Franken für die Poya-Brücke aus dem ersten Teil des Infrastrukturfonds keine weiteren Massnahmen mitfinanzieren wird», sagte Margalhan-Ferrat. Laut ARE erhielten die berücksichtigten Agglomerationen im Durchschnitt rund 400 Franken pro Einwohner für ihre Projekte. Bei 70 000 Einwohnern, die die Agglomeration Freiburg zählt, würde dies 28 Millionen Franken machen. «Mit 67 Millionen für die Poya-Brücke sind wir also gut weggekommen», resümierte Margalhan-Ferrat.

Diese positive Sichtweise vermag aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Agglomeration Freiburg mit ihrem Agglomerationsprogramm in Form eines regionalen Richtplanes eine massive Niederlage eingefahren hat. Die damit befassten Instanzen bemühten sich am Donnerstagabend denn auch, Gründe dafür zu finden.

Hubert Dafflon, heute Vorsteher des kantonalen Bau- und Raumplanungsamtes, bei der Erarbeitung des regionalen Richtplanes noch Cutaf-Direktor, erklärte, wie er die Kritik des Bundes verstanden habe. Konkret habe das ARE bemängelt, dass die Freiburger den Gemeinden im Bereich der Siedlungsentwicklung (Ortsplanung) zu viel Kompetenzen gelassen hätten.
Beim Verkehr habe man der Agglo zudem vorgeworfen, zu wenig ehrgeizig zu sein und den Langsam- sowie den Bahnverkehr zu wenig zu fördern. «Im Grossen und Ganzen hatte ich aber nicht den Eindruck, dass das ARE unseren Richtplan schlecht fand, der Vorwurf war vielmehr, dass wir zu wenig konkret sind.»

Dafflon glaubt nicht, dass der Agglomeration Freiburg die Form eines regionalen Richtplanes, welche der Staatsrat für das Agglomerationsprogramm bestimmt hatte, zum Verhängnis geworden ist.

Agglo-Programm vom Richtplan entkoppeln
Agglomerationsrat Christoph Allenspach (SP, Stadt) sieht das anders. «Wir müssen unser Agglomerationsprogramm künftig vom Richtplan entkoppeln», forderte er, und auch der Agglo-Vorstand findet, dass dies in Erwägung zu ziehen sei. Denn ein Richtplan ist ein strategisches Planungsinstrument. Ein Agglomerationsprogramm hat einen viel höheren Konkretisierungsgrad und weist bereits die Kosten und Finanzierung jedes einzelnen Vorhabens aus. «Wenn wir das von Anfang an so gemacht hätten, dann wären wir automatisch konkreter gewesen und hätten allen Chancen beim Bund gehabt», ist Allenspach überzeugt.

Das ARE will der Agglomeration Freiburg seinen definitiven Bericht im Januar vorlegen. Über das vom ARE geschnürte Paket von 1,5 Milliarden Franken für dringende Projekte aus dem Infrastrukturfonds muss danach noch der Bundesrat befinden. Das letzte Wort hat schliesslich das eidgenössische Parlament.















Mittwoch 19. November 2008, Schwerpunkt

Den Bezirken den Spiegel vorgehalten

Der Kanton Freiburg weist bekanntlich gesamtschweizerisch ein tiefes Volkseinkommen auf. Nun liegen erstmals Zahlen nach Bezirken vor. Diese fördern bezüglich Wertschöpfung (Bruttoinlandprodukt pro Einwohner) und erzieltem Wachstum grosse Unterschiede zutage.

walter buchs
Im Auftrag der Freiburger Kantonalbank (FKB) und des Amts für Statistik hat die BAK Basel Economics das Freiburger Bruttoinlandprodukt (BIP) nach Bezirken errechnet (für 2007). Zu diesem Zweck wurde die Wirtschaftsstruktur jedes Bezirks eingehend studiert und Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre erstellt (aufgrund der im Okober 2008 vorliegenden Daten).

«Diese Kennzahlen spielen eine wichtige Rolle für Unternehmer, da sie so die Leistung ihrer Firma mit der ihrer Branche und ihres Bezirks vergleichen können.» Dies hat der Präsident der FKB-Generaldirektion, Albert Michel, am Dienstagabend bei der Präsentation vor über 500 Vertretern aus Wirtschaft und Politik im Forum Freiburg festgehalten.
Grosse Unterschiede

Für wenig Überraschung sorgte das Analyseergebnis, dass der Saanebezirk mit 61 000 Fr. pro Einwohner das höchste BIP aufweist, dies bei einem kantonalen Durchschnitt von 45 000 Fr. «Die grosse wirtschaftliche Bedeutung des Saanebezirks als wirtschaftliches Zentrum des Kantons führt dazu, dass alle anderen Bezirke einen viel geringeren Teil zur gesamten wirtschaftlichen Leistung des Kantons beitragen.» Dies hat der Chefökonom des BAK, Urs Müller, hervorgehoben. Der Saanebezirk sei eine typische Zupendlerregion und daher sei seine Leistungsfähigkeit besonders hoch.

Tatsächlich führt unter anderem der hohe Wegpendleranteil von Gutverdienenden aus dem Sensebezirk dazu, dass dieser Bezirk mit einem BIP von rund 30 000 Fr. am Schluss der Bezirksrangliste figuriert. Der See- und der Greyerzbezirk liegen mit einem BIP pro Kopf von rund 42 000 Fr. knapp unter dem kantonalen Durchschnitt. Dann folgt der Glanebezirk mit rund 36 000 und anschliessend Vivisbach und Broye mit rund 32 000 resp. 31 000 Fr.

Prognosen
Trotz der guten Position im Zentrum ist das reale BIP im Saanebezirk zwischen 2000 und 2007 um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr angestiegen. Dies entspreche einer unterdurchschnittlichen Entwicklung, wie Chef-Ökonom Müller weiter sagte. Auch im laufenden Jahr steige das reale BIP im Saanebezirk erneut unterdurchschnittlich um 1,2 Prozent. Mittelfristig wird mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet. Gemäss Urs Müller rechnet das BAK für die Jahre 2009 bis 2012 gesamtschweizerisch mit einem Wachstum von 1,9 und für den Kanton Freiburg mit 1,8 Prozent.

Für den Sensebezirk wird für den gleichen Zeitraum ein Wachstum von 1,5 Prozent angenommen. Im laufenden Jahre sollen es aber dank der Investition der Sika in Düdingen 3,7 Prozent sein mit einem Rückgang auf etwa 0,7 Prozent im kommenden Jahr. Gemäss der BAK-Analyse wird das reale BIP 2008 im Seebezirk um 2,2 Prozent wachsen und im kommenden Jahr auf 0,9 Prozent zurückgehen. Mittelfristig sei aber im Seebezirk mit einer überdurchschnittlichen Wertschöpfungsentwicklung um 2,3 Prozent zu rechnen. Die Prognostiker nehmen in allen Bezirken eine weitere Abnahme des Landwirtschaftsanteils an.

Lösungsansätze
Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen ging auf Gründe für das niedrige BIP ein. An einem Mediengespräche vor der Präsentation der Analyse riet er angesichts der sich abzeichnenden Auswirkungen der Finanzkrise, kühlen Kopf zu bewahren und die Strukturverbesserungen unbeirrt anzupeilen (siehe Kasten).



















Montag 3. November 2008, Forum

Leserbrief

Umfahrungsstrasse Düdingen

Warum will man eine Umfahrungsstrasse bauen, die nur das Problem verschiebt, aber nicht löst? Ich war an der ersten Agglo-Info dabei, und es wurde die Frage betreffend Umfahrungsstrasse Fillistorf gestellt, also die zweite Variante. Diese Variante wurde von der Gemeinde gar nicht studiert und wurde auch nicht weitergeleitet. Wie kann man über die Köpfe der normalen Bürger hinweg so arrogant politisieren? Können wir nur Steuern zahlen, alles ist schon beschlossen und damit basta: So braucht es keine teuren Abstimmungen mehr und Gemeindeversammlungen. Sie machen sowieso, was sie wollen, so denken viele Bürger hier in Düdingen. Und dies stimmt auch. Die Umfahrungsstrasse Fillistorf wäre die einzige gute Lösung für die Zukunft und für unsere Sicherheit. Die erste Variante über das Zelg, wo jetzt gerade noch Wohnungen gebaut werden, bringt überhaupt nichts, im Gegenteil. Das Problem wird nur verschoben, aber nicht gelöst. Durch die Fillistorf-Variante wäre der Schwerverkehr über Bundtels gelöst, da einige grosse Lastwagen mit Anhänger die Strasse belasten. Und somit soll die Zementi in Tafers bleiben. Mit der sofortigen Lösung der Variante 2 wären diese Probleme alle behoben. Ich hoffe, dass unsere Politiker es sich noch gründlich überlegen, bevor sie noch mehr Chaos ins Düdingerdorf bringen. Denn es sind zurzeit sehr viele unzufriedene Bürger hier in Düdingen. Wir haben manchmal das Gefühl, in einem Machtdorf zu leben. Die Menschen können sagen, was sie wollen - wir tun, was wir wollen. Ob es gut ist oder nicht. Ist dies wirklich das Ziel unserer heutigen Politik? Ich wünsche mir von unseren Politikern eine bessere Haltung und Respekt uns gegenüber, auch das Zuhören gehört dazu. Ein Kurs über Kommunikation und Menschenführung würde der Gemeinde nicht schaden.

Yvette Kaeser, Düdingen

















Montag 3. November 2008, Grossfreiburg

Granges-Paccot: Nicht nur Freude an der neuen Brücke

Die Gelegenheit war zu schön, René Schneuwly konnte sie nicht auslassen: Im Publikum stand Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes für Strassen. An ihn richtete der Gemeindepräsident von Granges-Paccot seine Worte, als er bedauerte, dass der Anschluss an die Autobahn im Bereich von Chantemerle nicht möglich sei. «Dieser Anschluss brächte die Lastwagen weg von den Gemeindestrassen, da sie direkt in die Industriezone fahren könnten», sagte Schneuwly den FN. Er beklagte in seiner Rede, Granges-Paccot werde bereits durch die Autobahn geteilt. «Nun wird die Murtenstrasse auf vier Spuren ausgebaut; das wird noch einmal eine Autobahn, welche die Gemeinde teilt.» Er sei froh um alle Begleitmassnahmen, welche die negativen Erscheinungen des Strassenverkehrs minderten, sagte der Syndic. Er erinnerte daran, dass die Autobahn überdeckt werden solle. «Wir hoffen dabei auf die Unterstützung des Kantons.»
Als Präsident des Agglomerationsvorstands hatte Schneuwly auch lobende Worte für die Poyabrücke: Sie sei «ein Zeichen der Offenheit» und eine Stütze des Richtplans der Agglo. njb



















Samstag 18. Oktober 2008, Schwerpunkt

Bald eine Lösung für die Fahrenden?

Nach ersten Gesprächen mit dem Gemeinderat von Sâles (Greyerz) meldet der Staatsrat, dass sich im Hinblick auf die Schaffung von Durchgangsplätzen für Fahrende eine Lösung abzeichnet. Trotzdem hält sich Baudirektor Godel weiterhin alle anderen Optionen offen.
walter buchs
Mit einem im Mai im Grossen Rat eingereichten und als dringlich erklärten Auftrag soll der Staatsrat verpflichtet werden, zwei Durchgangsplätze für Fahrende zu schaffen. Bekanntlich wurden seine Bemühungen in den vergangenen Jahren von den betroffenen Gemeinden und deren Bevölkerung immer wieder blockiert (siehe hiezu insbesondere Tagesthema in den FN vom 13. August 2008).
Noch bevor der Grosse Rat dem Staatsrat einen formellen Auftrag erteilt - dies dürfte in der Dezember-Session der Fall sein -, hat die Regierung die Angelegenheit vorangetrieben. Diesen Eindruck erhält man bei Kenntnisnahme der Antwort des Staatsrates an den Grossen Rat, welche am Freitag veröffentlicht wurde.
Vier Standorte geprüft
Um Unannehmlichkeiten aller Beteiligten möglichst zu vermindern, ist die Schaffung von (zwei) Durchgangsplätzen für Fahrende im Kanton Freiburg dringend nötig. Dies wird von niemandem bestritten. Der Staatsrat hat nun die Einreichung des Auftrags dazu benutzt, um die Suche nach einer Lösung wieder zu verstärken, obwohl eigentlich die Gemeinden für die Schaffung von Durchgangsplätzen verantwortlich sind (siehe Kasten).
Wie aus der gestern publizierten Antwort des Staatsrates hervorgeht, hat die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) seit Frühjahr vier Standorte geprüft. Darunter sind zwei auf dem Gebiet der Gemeinde Sâles. Diese Kontakte kamen auf Vermittlung von Grossräten zustande, die mit den örtlichen Eigentümern gesprochen haben, wie Staatsrat Georges Godel den FN gegenüber sagte. Die vorgeschlagenen Standorte, die sich nicht weit weg vom Polizeieinsatzzentrum Süd befinden, wurden von der Gendarmerie positiv beurteilt.

Eine Möglichkeit mit Erfolgsaussichten
Ein möglicher Standort befindet sich entlang der Kantonalstrasse Vaulruz-Le Crêt. Hiezu hat der Gemeinderat von Sâles seine Bedenken angemeldet. Hingegen ist er grundsätzlich mit dem Standort in der Nähe des Autobahn-Rastplatzes «Joux des Ponts» einverstanden, insofern der Zugang zum Durchgangsplatz direkt über den Rastplatz erfolgt. Dazu müsste aber noch der Bund als Eigentümer der Autobahnen seine Zustimmung geben.
Weiter wurden im Laufe des Sommers je ein Standort in der Nähe des nördlichen und südlichen Anschlusses der künftigen Umfahrungsstrasse Bulle geprüft. Hier hat sich allerdings sowohl von Seiten der Behörden als auch der Bevölkerung Widerstand formiert.
«Sollte der Durchgangsplatz neben der A 12 auf dem Gebiet der Gemeinde Sâles eingerichtet werden, könnte ein seit Jahren hängiges Problem gelöst werden», stellt Baudirektor Godel den FN gegenüber fest.

Vorschläge
Gleichzeitig ist der Staatsrat der Meinung, dass auch in der Nähe der A 1 ein Durchgangsplatz für Fahrende eingerichtet werden muss. Laut Godel haben sich die Kantone Freiburg und Waadt bereits im Grundsatz geeinigt, den bestehenden Standplatz von Boulex bei Payerne gemeinsam auszubauen und zu betreiben.
Im Sinne des Auftrages von Seiten der Grossräte erklärt sich der Staatsrat somit bereit, die Verhandlungen im Hinblick auf die Verwirklichung eines Durchgangsplatzes in Sâles und auch die Vorbereitungen für den Ausbau des Durchgangsplatzes bei Payerne fortzusetzen.
Gleichzeitig weist die Regierung darauf hin, dass bei einem Scheitern der Verhandlungen mit der Gemeinde Sâles das Verfahren für die in Granges-Paccots und Bulle vorgesehenen Durchgangsplätze wieder aufgenommen würde, obwohl die Aussichten dort nicht gerade rosig sind.











Samstag 11. Oktober 2008, Schwerpunkt

Bei Einzonierung soll der Besitzer zur Kasse gebeten werden


Eigentümer von Land, das plötzlich zu Bauland wird, sollen nebst den Steuern auch einen Ausgleich bezahlen müssen. Die Kriterien werden in einem Sondergesetz geregelt.

Arthur Zurkinden
Freiburg Der Grosse Rat hat am Freitag die erste Lesung des neuen Raumplanungs- und Baugesetzes fortgesetzt. Lange aufgehalten hat er sich bei der Frage des Ausgleichs für erhebliche Vor- und Nachteile, die durch Planungsmassnahmen wie z. B. Einzonierung oder höhere Ausnützungsziffern entstehen.

Bereits das «alte» Gesetz hätte eine Mehrwertabschöpfung erlaubt, doch ist Freiburg wie 22 andere Kantone auf diesem Gebiet bisher nicht aktiv geworden. Dies soll sich nun aber ändern. Der Grosse Rat war sich am Freitag einig, dass diese Vor- und Nachteile ausgeglichen werden müssen, wie dies die Kommission unter dem Präsidium von Markus Bapst (CVP, Düdingen) beantragt hatte.

Nicht einig war sich der Rat aber, wie weiter vorgegangen werden sollte. Laut Markus Bapst sollte ein spezielles Gesetz geschaffen werden, das diesen Ausgleich regelt. «In diesem Gesetz sollen die Vor- und Nachteile definiert, sollen die Kriterien für die Berechnung des Mehrwerts festgelegt, der Empfänger der Ausgleichszahlungen bestimmt werden usw.», sagte Bapst.
Baudirektor Georges Godel versprach, dass der Staatsrat dem Grossen Rat in einem Jahr einen Bericht vorlegen werde. Dieser werde dann aufzeigen, ob ein Spezialgesetz notwendig sei.

Christa Mutter wollte als MLB-Sprecherin, dass diese Ausgleichsfrage sogleich im Raumplanungs- und Baugesetz geregelt wird, wie dies in Neuenburg der Fall sei. Dort schöpfe der Kanton 20 Prozent des Mehrwerts ab.

Mit 51 zu 35 Stimmen entschied sich der Rat in erster Lesung für die Ausarbeitung eines Sondergesetzes.
Mit 59 zu 25 Stimmen hat der Rat einen Antrag von Erika Schnyder (SP, Villars-sur-Glâne) abgelehnt. Sie wollte, dass die Gemeinden einen Teil des Mehrwerts aus Einzonierungen einkassieren können, um daraus resultierende Infrastrukturen zu finanzieren: Schulen, öffentlicher Verkehr, Strassen, Erholungspärke usw. «Die Promotoren können grossen Druck auf die Gemeinden ausüben. Diese müssen sich auf gesetzliche Grundlagen stützen können», sagte sie aus Erfahrung.

Laut Staatsrat Georges Godel dürfen die Gemeinden den Mehrwert nicht abschöpfen, um Infrastrukturaufgaben zu finanzieren. Er berief sich dabei auf einen Bundesgerichtsentscheid. FDP-Sprecherin Christiane Feldmann war dagegen, weil «Wachstum nicht nur schlechte Seiten hat». «Es ist Aufgabe der Gemeinden, die Infrastrukturen anzupassen, wenn sie sich für eine vernünftige Entwicklung entschieden hat», sagte sie. Josef Fasel (CVP, Alterswil) war überzeugt, dass ein solcher Gesetzesartikel nur die Bodenpreise in die Höhe treiben würde.
















Freitag 10. Oktober 2008, Sense

«Wenn ich mitmache, möchte ich auch etwas mehr dazu sagen können»

Die Düdinger FDP-Politikerin Ursula Eggelhöfer-Brügger wurde zur Vizepräsidentin des Büros des Agglomerationsrates gewählt. Bis zum 1. Juni hat sie sich stets für ein Nein zur Agglomeration eingesetzt.
karin aebischer
Ursula Eggelhöfer-Brügger konnte sich am Mittwochabend an der Sitzung des Agglomerationsrates klar gegen ihren Mitstreiter, Eric Romanens, FDP Marly, durchsetzen und wurde zur Vizepräsidentin des Büros des Agglomerationsrates gewählt (siehe FN von gestern). Sie, die lange gegen einen Beitritt Düdingens zur Agglomeration Freiburg gekämpft hatte, erklärt gegenüber den FN, wie sie nun zur Agglo steht.
Als ehemalige Präsidentin des Düdinger Anti-Agglomerationskomitees sind Sie vor der Abstimmung stets als vehemente Gegnerin der Agglomeration Freiburg aufgetreten. Woher der plötzliche Sinneswandel, sich für die Agglo einzusetzen?
Ich war gegen das träge Gebilde der Agglomeration, gegen eine zusätzliche Verwaltungsebene und gegen die zusätzlichen Kosten. Doch nun ist die Agglomeration zustande gekommen, und ich will mich für sie einsetzen.
Dann wollen Sie der Agglomeration keine zusätzlichen Steine in den Weg legen?
Ganz und gar nicht. Für mich ist das Vizepräsidium des Büros ein politisches Amt, das ich nach bestem Gewissen zum Wohle der Bevölkerung ausüben werde. Ich werde mich speziell für die Bevölkerung Düdingens und des Sensebezirks einsetzen. Es ist mir auch ein grosses Anliegen, Freiburg als Zentrum zwischen Bern und Lausanne zu stärken.
Wieso haben Sie sich für das Amt der Vizepräsidentin zur Verfügung gestellt?
Meine Ratskollegen haben dies sehr begrüsst. Da ich eine Kämpferin bin, schenkten sie mir das nötige Vertrauen. Und wenn ich schon im Agglomerationsrat dabei bin, möchte ich auch etwas mehr dazu zu sagen haben.
















Mittwoch 8. Oktober 2008, Schwerpunkt

Keine Demokratisierung der Raumplanung


Der Grosse Rat hat am Dienstag zum Auftakt der Oktober-Session die erste Lesung des Bau- und Raumplanungsgesetzes fortgesetzt. Dabei hat die bürgerliche Mehrheit alle Versuche der Ratslinken, die Raumplanung zu demokratisieren, systematisch abgelehnt.

Arthur zurkinden
Der definitive Entwurf zum kantonalen Richtplan wird dem Grossen Rat somit nur zur Information vorgelegt. Angenommen wird er weiterhin vom Staatsrat, der ihn dem Bundesrat zur Genehmigung vorlegt. Einen Antrag von Laurent Thévoz (Grüne, Freiburg), den kantonalen Richtplan dem Grossen Rat zur Genehmigung zu unterbreiten, wurde von der bürgerlichen Mehrheit klar abgewiesen.

Mit 57 zu 38 Stimmen hat der Grosse Rat auch einen Antrag von Christa Mutter (Grüne, Freiburg) abgelehnt. Sie wollte, dass das Richtplandossier der Gemeinden, also die Ziele der Ortsplanung, der Gemeindeversammlung zur Genehmigung unterbreitet wird. Der Gemeinderat bleibt somit weiterhin für die Ortsplanung verantwortlich.
Mitwirkung der Bevölkerung ist garantiert

Staatrat Georges Godel war sich gestern bewusst, dass Freiburg wohl der einzige Kanton ist, der die Legislative in Sachen Raumplanung nicht in das Genehmigungsverfahren einbezieht. Er gab sich aber überzeugt, dass sich das heutige Verfahren bewährt hat. So befürchtete auch Markus Bapst, Präsident der parlamentarischen Kommission, dass Eigeninteressen wahrgenommen würden und Streitereien entstünden, müsste die Gemeindeversammlung den Ortsplan genehmigen. Die bürgerliche Mehrheit vertrat auch die Ansicht, dass das Verfahren dadurch verlängert und an Effizienz verlieren würde.
Internet nicht vergessen

Sie wies zudem darauf hin, dass der Gemeinderat gemäss Gesetz verpflichtet ist, in Zusammenarbeit mit der Planungskommission öffentliche Informationsveranstaltungen durchzuführen und eine Diskussion über die Planungsziele, die Abwicklung der Studien sowie den Inhalt der Projekte zu eröffnen. So sei die Mitwirkung der Bevölkerung garantiert. Markus Bapst hielt dazu fest, dass seine Gemeinde Düdingen beispielsweise auch sehr ausführlich über das Internet informiert und die Bevölkerung so mitwirken lässt.

Eigeninteressen im Gemeindelokal vertreten
Christa Mutter sah es aber anders. Nach ihren Worten bleibt der Bevölkerung oft nur die Möglichkeit, Rekurse einzureichen, sofern sie einspracheberechtigt ist, was das Verfahren verzögere. Eine Diskussion innerhalb einer Gemeindeversammlung könne jedoch Spekulationen verhindern. «Die persönlichen Interessen können auch hinter den verschlossenen Türen eines Gemeindelokals wahrgenommen werden. An Beispielen, wie Spekulanten ihren Einfluss innerhalb eines Gemeinderates geltend machen können, fehlt es nicht», gab sie weiter zu bedenken.
Auch ihr Anliegen, den definitiven Entwurf des Ortsplans in einem Bericht darzustellen und diesen der Gemeindeversammlung oder dem Generalrat zur Vernehmlassung zu unterbreiten, wurde mit 53 zu 31 Stimmen abgelehnt.
Regionalplanung ist fakultativ

Die Ratslinke (SP und Mitte-links-Bündnis) kam auch mit dem Antrag nicht durch, den Gemeinden eine Regionalplanung aufzuzwingen. Sie gab sich überzeugt, dass nur die Region eine gewisse Entwicklung steuern und z. B. verhindern kann, dass jede Gemeinde ihre eigene Industriezone schafft. Sie dachte auch an die vielen Zuzüger aus den Kantonen Bern und Waadt, die im Kanton Freiburg von den günstigen Bodenpreisen profitieren wollen, dafür aber gewaltige Folgekosten verursachen.
Christiane Feldmann (FDP, Murten) hielt aber fest, dass die Gemeinden frei sein wollen, mit welchen andern Gemeinden sie eine Region bilden wollen. Laut Staatsrat Georges Godel hat schon heute die Hälfte des Kantons eine Regionalplanung.
Die erste Gesetzeslesung wird am Freitag fortgesetzt.















Mittwoch 8. Oktober 2008, Kanton

Die Verkehrspolitik berücksichtigt die interkantonale Vernetzung

Die Bedürfnisse der Randgebiete und der benachbarten Regionen sind Teil der kantonalen Verkehrspolitik. Nach Meinung des Staatsrates ist das Instrumentarium ausreichend.
walter buchs

freiburg «Der Staat fördert den öffentlichen und den nicht motorisierten Verkehr.» So steht es in der neuen Kantonsverfassung. Mit einem Postulat wollte FDP-Grossrat Charly Haenni, Vesin, nun wissen, wie der Staatsrat diesen Artikel umzusetzen gedenkt. Gleichzeitig wollte er in Erfahrung bringen, ob «eine echte interkantonale Verkehrspolitik namentlich zugunsten der Randgebiete» betrieben wird.

Es sei kein neues Gesetz vorgesehen, «denn das aktuelle Recht wurde als ausreichend befunden, um den Verfassungsauftrag zu erfüllen». Dies antwortet der Staatsrat auf das Postulat und schlägt gleichzeitig dem Grossen Rat vor, dieses für erheblich zu erklären. Dies ist auf dem Programm des Grossen Rates für kommenden Montag traktandiert.

Der Staatsrat erinnert in seiner Antwort daran, dass ein Dekret aus dem Jahre 1999 über die Leitideen und die Ziele der Raumplanung hinsichtlich der Entwicklung des Verkehrs in den Randbezirken ausdrücklich folgende Ziele festlege: «Sicherstellen leistungsfähiger Verbindungen zwischen dem Kantonszentrum, den Regionalzentren und den benachbarten Agglomerationen sowie Beitrag zur Sicherstellung der regionalen Verkehrserschliessung, die der spezifischen Situation und den Transportbedürfnissen der Regionen angepasst ist».

Planungsinstrumente und Gesetze genügen
In der kantonalen Verkehrspolitik, so die Regierung weiter, seien unter anderem folgende Ziele erwähnt:
• Verbesserung der Einbindung des Kantons Freiburg in das nationale und internationale Eisenbahnnetz;
• Gewährleistung der Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln für die Bevölkerung im ganzen Kanton.
Im kantonalen Verkehrsplan sind weiter die vom Kanton geplanten Massnahmen für die Einbindung in das nationale Eisenbahnnetz, speziell jenes der Nachbarkantone, angegeben. Dabei ist auch eine Verbesserung der Verbindung zwischen Freiburg und Neuenburg erwähnt.

Der Staatsrat ist der Meinung, dass den von Grossrat Haenni dargelegten Wünschen bereits grösstenteils entsprochen wird. Dabei wird ebenfalls auf die Verbesserung der Verkehrsplanung in der Freiburger und Waadtländer Broye hingewiesen, die seit der Einführung des interkantonalen Gymnasiums in Payerne erfolgt ist. Schliesslich seien die Anliegen auch bei der Aushandlung des Tarifverbundes Frimobil gebührend berücksichtigt worden.















Donnerstag 9. Oktober 2008, Schwerpunkt


Projektleiter der H 189 muss den Hut nehmen

Die massiven Kostenüberschreitungen bei der Umfahrungsstrasse von Bulle haben nun auch den Projektleiter den Job gekostet. Er verlässt den Staatsdienst auf Ende Oktober. Die Kündigung erfolge «in gegenseitigem Einvernehmen», teilte der Kanton Freiburg.
Der Sektionschef beim Tiefbauamt, Jean-Bernard Tissot, wird in die vorzeitige Pension geschickt.

Der Staat Freiburg und Jean-Bernard Tissot sind «im gegenseitigen Einvernehmen» übereingekommen, das Arbeitsverhältnis auf den 31. Oktober 2008 zu beenden. Zusätzlich zu seinem Ruhegehalt erhält der Sektionschef beim Tiefbauamt bis zum Erreichen des AHV-Alters eine AHV-Überbrückungsrente. «Dabei wurde den vielen Jahren Rechnung getragen, während derer Jean-Bernard Tissot zur Zufriedenheit seines Arbeitgebers im Dienste des Kantons tätig war», hält die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft in einer Mitteilung fest.

Umfahrungsstrasse Bulle
Jean-Bernard Tissot ist im Zusammenhang mit der Kreditüberschreitung von 78,5 Millionen Franken beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle (H 189) in die Kritik geraten. Der Staatsrat erinnert nun an den Auditbericht des Finanzinspektorats, dem zu entnehmen sei, dass die Kreditüberschreitung in erster Linie auf wesentliche Mängel bei der Organisation des Projektes zurückzuführen ist. Als Projektleiter sei Tissot so in den Fall involviert, dass die Bedingungen für eine Aufrechterhaltung seines Arbeitsverhältnisses nicht mehr gegeben seien. Aus Datenschutzgründen wollte die Direktion der Institutionen, die den Fall nach dem Ausstand von Baudirektor Georges Godel geerbt hat, gestern keine weiteren Informationen abgeben. Zuvor hatte bereits der Kantonsingenieur wegen dieser Affäre den Hut nehmen müssen. az














Samstag 4. Oktober 2008, Forum

Es braucht einen zusätzlichen Autobahnanschluss

Leserbrief «Wo bleibt der gesunde Menschenverstand?» - FN vom 27. September 2008
Aus Sicht eines in Flamatt aufgewachsenen und immer noch hier wohnenden Bürgers teile ich die Ansichten von Werner Dick. Ich möchte eigentlich nicht nur die beiden Dörfer Düdingen und Schmitten vom Schwerverkehr befreien, sondern auch Flamatt. Der ganze Verkehr ist im Moment in Flamatt zentralisiert; sie fahren nach Thörishaus, Neuenegg, Laupen, Überstorf, Albligen, Wünnewil, Schmitten. Auch die meisten «Dennerlastwagen» fahren durch Flamatt und am Abend ab 17 Uhr haben wir die grösste Mühe, aus einer Nebenstrasse auf die Hauptstrasse zu kommen, weil alles bei der Heimfahrt von der Arbeit bei Denner, Migros oder Coop in Flamatt noch auf Einkaufstour geht. Zum Teil gibt es Rückstau bis auf die Autobahnausfahrt Flamatt.

Das kann doch nicht das Ziel der Verkehrsplaner sein! Ich stimme deshalb dem Anliegen von Werner Dick bei, in der Region Fillistorf einen Autobahnanschluss zu realisieren, und zwar nicht erst in 10 Jahren, sondern sofort!

Heinz Etter, Flamatt














Samstag 27. September 2008, Forum

Leserbrief
Wo bleibt der gesunde Menschenverstand

In verschiedenen Gremien gab es seinerzeit Diskussionen, ob nicht die Industriegebiete von Düdingen und Schmitten in Fillistorf einen neuen Autobahnanschluss erhalten sollen, um die beiden Dörfer vom Schwerverkehr zu entlasten. Daraus ist bisher nichts geworden. Düdingen gehört ja bekanntlich zur politischen Agglomeration Freiburg, und Schmitten wird statistisch dem erweiterten Agglomerationsgebiet Bern zugeschlagen. Anstatt nach gemeinsamen Lösungen für die verkehrspolitischen Probleme zu suchen, soll nun in Düdingen eine sinnlose, nichts bringende und viel zu teure Umfahrungsstrasse gebaut werden.
Damit nicht genug. In Düdingen ist zudem der Bau eines neuen Frischbetonwerks geplant. Dieses soll über eine dazu ungeeignete Quartierstrasse erschlossen werden - die Folgekosten für die Steuerzahler sind vorprogrammiert. Ich frage mich, ob unsere Behörden noch über genügend gesunden Menschenverstand verfügen, um solche unsinnigen Bauprojekte zu verhindern.

Werner Dick, Düdingen















Dienstag 23. September 2008, Grossfreiburg


Das Bundesamt für Raumplanung prüft Agglo-Richtplan neu

Das Bundesamt für Raumentwicklung ARE gibt dem Freiburger Agglo-Richtplan noch eine Chance. Das ist das Resultat einer Unterredung zwischen Vertretern des Staatsrates und ARE-Direktor Pierre-Alain Rumley.
Regula Saner

Freiburg Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf reiste am Montag zusammen mit Staatsrat Georges Godel nach Bern, um für Freiburg in Sachen Agglo-Richtplan die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Mit Erfolg, wie Pascal Corminboeuf auf Anfrage erklärte. «Pierre-Alain Rumley hat uns versprochen, das Freiburger Projekt noch einmal zu prüfen. Im November wird der Staatsrat über das Ergebnis informiert.»

Dank seiner Intervention hofft der Staatsrat, von den einzelnen Bundesämtern nun eine bessere Bewertung für die Siedlungs- und Verkehrsvorhaben der Agglomeration Freiburg zu erhalten. Denn von deren Benotung hängt es ab, wie viel Subventionen Freiburg für sein Agglomerationsprogramm vom Bund bekommen wird. Bekanntlich fiel das Freiburger Projekt im Evaluationsverfahren unten durch. Bemängelt wurde eine ungenügende Dichte bei den Siedlungsschwerpunkten und die ungenügende Förderung des Langsamverkehrs (siehe FN vom 18. September 2008).

Staatsrat argumentiert mit politischer Agglomeration
Die Staatsrat habe gegenüber dem ARE auf die Bemühungen Freiburgs zur Gründung der politischen Agglomeration hingewiesen, sagte Corminboeuf. Eine solche sei schliesslich von der Eidgenossenschaft erwartet worden. Die Freiburger Regierung versuchte dem Bund auch klar zu machen, dass durch die Ausscheidung der Poya-Brücke aus dem Richtplan das Bild entstehen würde, verschiedene Verkehrsmassnahmen seien inkohärent.

Gemäss Staatsrat Pascal Corminboeuf habe ARE-Direktor Pierre-Alain Rumley zugegeben, dass die Benotung durch die Bundesämter eine subjektive Angelegenheit sei. Manche Ämter hätten in der Benotung zwischen null und eins respektive eins und zwei gezögert.

Minimale Punktezahl angestrebt
Aufgrund der ersten Evaluation wäre Freiburg, abgesehen von der ausgelagerten Poya-Brücke, leer ausgegangen. Nun hofft der Kanton, doch noch vier Punkte für seine Projekte zu erhalten. Das würde bedeuten, dass 30 Prozent seiner Vorhaben vom Bund subventioniert würden. Vier Punkte sind das Minimum, 16 Punkte das Maximum. Bei Erreichen der Bestnote erhalten die Hälfte der eingereichten Projekte Bundesgelder.

Corminboeuf räumt Fehler bei der Planung ein
Pascal Corminboeuf bedauert die Mängel beim Freiburger Agglo-Richtplan. Die Verantwortung dafür liege aber an verschiedenen Orten. Er räumt jedoch ein, dass die Koordination zwischen den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF und den politischen Behörden besser werden müsse.

Staatsrat Pascal Corminboeuf führt in Bezug auf die Rückständigkeit Freiburgs im Langsamverkehr aber noch ein anderes Argument an: «Freiburg ist nicht Luzern, wo alles flach ist.» Ob dieses Argument ausschlaggebend für einen Stimmungswandel beim ARE sein wird, darf bezweifelt werden.

Aber immerhin hat sich Pierre-Alain Rumley bereit erklärt, sich dem Richtplan noch einmal anzunehmen. Der Ball liegt nun also beim ARE, dem Kanton bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten.
Welche der insgesamt 30 Agglomerationsprojekte wie viel Geld bekommen werden, entscheidet schliesslich der Bundesrat respektive das eidgenössische Parlament.
















Montag 22. September 2008, Grossfreiburg


Agglo-Richtplan: Der Kanton erklärt sich in Bern und hofft weiter

Am Freitag versuchten hohe Beamte des Kantons, den Bundesämtern den Freiburger Agglo-Richtplan näherzubringen. Heute wollen Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf und Staatsrat Georges Godel in Bern lobbyieren.
Regula Saner

Freiburg «Ich hoffe, dass wir die Unklarheiten aus dem Weg räumen konnten», sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglomeration Freiburg, Corinne Margalhan-Ferrat, am Freitag nach der zweiten technischen Sitzung in Bern gegenüber den FN. Zum konkreten Inhalt der Gespräche wollte sie aber nichts sagen.

Nachdem in den Medien bekannt geworden ist, dass der vom Kanton vorgelegte Agglo-Richtplan in Bundesbern schlechte Noten bekommen hat, scheint die Nervosität bei den Freiburger Behörden gross zu sein (siehe FN vom 18. September). «Ich bedaure, dass die Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sind», erklärte Margalhan weiter. Denn der Evaluationsprozess sei noch nicht zu Ende, und die öffentlich gewordenen Informationen beruhten bloss auf Arbeitsdokumenten, die notabene geheim hätten bleiben sollen. «Nur in Freiburg hielt man sich nicht daran», erklärte Margalhan.

362 Millionen Franken
Das Unbehagen bei den Behörden ist nachvollziehbar, denn immerhin geht es um 362 Millionen Franken, die der Kanton für Verkehrs- und Siedlungsprojekte in der Agglomeration bekommen möchte. Und die Konkurrenz ist mit schweizweit 30 eingereichten Agglomerationsprogrammen gross.

Madame Agglo mag aber nicht Trübsal blasen: «Solange ich die endgültige Fassung der Empfehlungen der Bundesämter zuhanden des Parlamentes nicht gesehen habe, bleibe ich zuversichtlich.» Margalhan stellt aber auch nicht in Abrede, dass man vieles anders hätte machen können. So sei etwa die Kritik, der Richtplan sehe zu wenig für den Langsamverkehr vor, nichts Neues. «Zwischen dem Ende der Vernehmlassung und dem Abgabetermin des Bundes war schlicht keine Zeit mehr, etwas Ausgereiftes einzureichen», erkärt Margalhan. Den engen Planungshorizont wiederum führt sie auf die Tatsache zurück, dass Freiburg parallel zum Agglomerationsprogramm auch noch die politische Agglomeration gründen musste.
Ob es dem Staatsrat heute gelingen wird, die Bundesämter vom Sonderfall Freiburg zu überzeugen, wird sich weisen.














Donnerstag 18. September 2008, Grossfreiburg


Schlechte Noten aus Bundesbern

Der Richtplan der Agglomeration Freiburg wird vom Bund in mehreren Punkten kritisiert. Schwachpunkte sind der Langsamverkehr und die Siedlungsplanung.

Nicole jegerlehner
«Wir haben es schon im Jahr 2006 gesagt.»: Die Grünen sind nicht überrascht, dass das Agglomerationsprogramm bei den Bundesbehörden auf keine Begeisterung gestossen ist. In einer Medienmitteilung schrieben sie gestern, das Agglomerationsprogramm habe die Vorgaben des Bundes in keinem Punkt erfüllt. «Wir hoffen, dass die Antwort aus Bern dazu führt, dass sich die Freiburger Behörden hinterfragen und dass sie auf die Entwicklung des Langsamverkehrs und des öffentlichen Verkehrs setzen.» Die Grünen fordern zudem eine «qualitativ hochstehende Siedlungspolitik». Dazu möchten sie eine Taskforce einsetzen und «kontraproduktive Strassenprojekte» - beispielsweise zwischen Marly und Matran sowie in Düdingen - aufgeben.

«Missverständnisse»
Die Agglomeration Freiburg musste bei den Bundesbehörden ein Agglomerationsprogramm einreichen, um Subventionen für die Agglomeration zu erhalten. Nach Vorgaben des Kantons wurde das Programm in der Form eines regionalen Richtplans eingereicht. Akzeptiert der Bund das Programm nicht oder nur teilweise, gibt es weniger oder gar keine Bundesgelder.

In einem ersten Entwurf einer Antwort hätten die Bundesbehörden vor allem die Siedlungsplanung und die Gesamtstrategie Transport kritisiert, sagt Corinne Margalhan-Ferrat, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglomeration Freiburg, den FN. Sie bestätigt damit einen Artikel der Zeitung «La Liberté». Beim Transport habe die Bundesbehörde bemängelt, das Konzept sei nicht koordiniert; zudem fehle ein Programm für den Langsamverkehr. Bei den Vorwürfen des Bundes zur Siedlungsplanung habe sie das Gefühl, dass es dabei vor allem «um Missverständnisse» gehe.

Heute reisen Dienstchefs des Kantons, Margalhan und Patrick Cudré-Mauroux von der Cutaf nach Bern, um an einer «technischen Sitzung», wie Margalhan sagt, vertiefte Antworten zu geben und Missverständnisse auszuräumen. Am Montag steht eine «politische Sitzung» mit Pierre-Alain Rumley, dem Direktor des Bundesamtes für Raumentwicklung, auf dem Programm; an dieser nehmen die Staatsräte Pascal Corminboeuf und Georges Godel teil. Gegen Ende September erwartet Margalhan die definitive Antwort des Bundes.















Freitag 29. August 2008, Grossfreiburg

H 189: Jurist hilft dem Grossen Rat

Freiburg Die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGK) des Grossen Rates wird einen Juristen zu 50 Prozent anstellen, der ihr hilft, die Ursachen für die Kreditüberschreitung von 78,5 Millionen Franken beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle (H 189) zu finden. Seine Aufgabe wird es sein, die Protokolle der FGK-Sitzungen zu führen, die bestehenden Berichte zu analysieren, verschiedene vorhandene Schriftstücke zu prüfen und einen Schlussbericht zu erstellen, wie einer Meldung der Tageszeitung «Le Temps» entnommen werden konnte.

Bekanntlich hat es der Grosse Rat bevorzugt, der FGK dieses Mandat zu übertragen und nicht eine parlamentarische Untersuchungskommission einzusetzen. Laut FGK-Präsident Pascal Kuenlin sollte der Schlussbericht in sechs Monaten zur Verfügung stehen. Das Mandat könne aber auch verlängert werden. az















Mittwoch 25. Juni 2008, Kanton


H189: Kein Rekurs der Ratslinken und der SVP

Die politische Verantwortung der Kostenüberschreitung bei der Umfahrungsstrasse von Bulle wird definitiv von der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission des Grossen Rates abgeklärt.
arthur zurkinden

Freiburg 78 Mio. Franken kostet die Umfahrungsstrasse von Bulle und La Tour-de-Trême mehr als budgetiert. Die SP-Fraktion wollte deshalb, dass die politische Verantwortung für diese massive Überschreitung von einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (Puk) ermittelt wird. Dieser Ansicht schlossen sich das Mitte-links-Bündnis und die SVP-Fraktion an.

In der vergangenen Juni-Session entschied sich aber der Grosse Rat mit 52 gegen 46 Stimmen für einen Antrag der CVP und FDP, welche wollten, dass bloss die Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission des Grossen Rates (GFK) sich dieser Frage annimmt.

Die SP-Fraktion war aber mit dem Abstimmungsvorgehen nicht einverstanden. Grossratspräsident Patrice Longchamp stellte den Antrag der SP-Fraktion jenem der CVP und FDP gegenüber. So hatte der Grosse Rat keine Gelegenheit, sich zu beiden Anträgen zu äussern. Die SP wollte, dass vorerst über ihren Antrag abgestimmt wird, dann über jenen der zwei bürgerlichen Parteien. Pierre Mauron (SP) übte Kritik an der CVP- und FDP-Fraktion, weil diese ihren Antrag in letzter Minute einreichten, ohne dass dieser vorher traktandiert gewesen sei. Die SP hingegen reichte ihren Antrag schon im Mai ein.

Die SP-Fraktion zog deshalb einen Rekurs gegen das Abstimmungsvorgehen in Erwägung. Am Dienstag teilte sie aber mit, dass sie im Einverständnis mit der SVP und dem MLB auf die Einreichung eines Rekurses verzichte.

Nichtsdestotrotz will die SP nicht, dass diese massive Kostenüberschreitung in Vergessenheit gerät, ohne dass die politischen Verantwortlichen bekannt sind. Sie stellt deshalb gewisse Anforderungen an die GFK und verlangt, dass diese Kommission Mitarbeiter einvernehmen kann ohne die Erlaubnis des betroffenen Staatsrates. Sie auch die Fristen erfahren und vertritt die Ansicht, dass der Bericht der GFK spätestens am 31. Dezember 2008 vorliegen müsste.

Ein wachsames Auge
Die SP lässt auch verlauten, dass sie die Kosten dieser Untersuchung genau verfolgen werde, da im Grossen Rat von der CVP und FDP behauptet worden sei, dass die Puk viel teurer sei. Die SP- und SVP-Fraktion sowie das Mitte-links-Bündnis behalten sich auch das Recht vor, dass sie dennoch die Einsetzung einer Puk verlangen werden, falls die GFK feststellt, dass sie diese Arbeit nicht bewältigen kann, oder falls die Schlussfolgerungen des Berichts keine befriedigende Antwort auf die gestellten Fragen geben.















Samstag 21. Juni 2008, Sense


Umfahrung von Düdingen bleibt wichtig

Die Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk verzögert weder die Planung noch die Realisierung der Umfahrung von Düdingen.
Düdingen Grossrätin Ursula Krattinger-Jutzet (SP Düdingen) verlangte vom Staatsrat Auskunft über verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse von Düdingen. «Die Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk verzögert weder die Planung noch die Realisierung der Umfahrung von Düdingen. Im Gegenteil: Die Studie wird eine unerlässliche Grundlage für das Umfahrungsprojekt bilden», hält der Staatsrat auf eine entsprechende Frage fest.

2009 vor dem Grossen Rat
Der Schlussbericht der Verkehrsstudie wird gemäss Antwort des Staatsrats auf Ende 2008 erwartet. Der Kreditantrag für die Planung der Umfahrungsstrasse dürfte dem Grossen Rat im Frühjahr 2009 vorgelegt werden.

Der Staatsrat erachtet die Umfahrung von Düdingen weiterhin für ein wichtiges Projekt. Er glaubt, dass mit dem Bau der Poyabrücke noch diesen Herbst begonnen werden kann, da die Umfahrungsstrasse Bulle vor dem Abschluss stehe. Je nach Fortschritt der Planung sollen darauf folgende Projekte in Angriff genommen werden: Verbindung Romont- Vaulruz, Umfahrung von Düdingen sowie Verbindung Marly-Matran. ja















Mittwoch 18. Juni 2008, Front


Der Freiburger Grosse Rat entscheidet sich knapp gegen Einsetzung einer Puk

Die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission soll analysieren, warum der Bau der H 189 massiv teurer wird als geplant.

walter buchs
freiburg Auf Vorschlag der SP Freiburg sollte eine «Parlamentarische Untersuchungskommission» (Puk) den «riesigen Finanzskandal» im Zusammenhang mit dem Bau der Umfahrungsstrasse Bulle (H 189) aufklären und klarstellen, wer verantwortlich ist. Die Fraktionen der CVP und der FDP haben am Dienstagnachmittag dem Grossen Rat beantragt, dass die ständige «Finanz- und Geschäftsprüfungskommission» (FGK) diese Aufgabe übernimmt. Der Rat hat sich mit 52:46 Stimmen für diese Variante entschieden.
Bericht und Kommentar Seite 3













Mittwoch 18. Juni 2008, Schwerpunkt


Staatsrat Godel: «Ich habe die Sache sehr ernst genommen»

Nach der Diskussion des Berichtes, den der Staatsrat dem Grossen Rat gemäss Auftrag unterbreitet hatte, nahm Baudirektor Georges Godel am Dienstagnachmittag Stellung zu Kritiken und brachte Ergänzungen an. Nach all dem, was in den vergangenen Monaten und Wochen geschehen sei, könne man ihm sicher nicht vorwerfen, dass er die Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle nicht ernst genommen habe.

Der Baudirektor erinnerte daran, dass seine Direktion im vergangenen Herbst sofort dringliche Massnahmen eingeleitet habe. So wurde für die H 189 und das Poyaprojekt ein neuer Projektleiter ernannt. Wie bereits gemeldet, werde für die Poya-Brücke ein Finanzaudit erstellt, das aber noch nicht vorliege. Gegenwärtig werde das Tiefbauamt mit einer externen Hilfe so reorganisiert, dass es künftig in der Lage sein wird, seinen Aufgaben gerecht zu werden.

Weiter bestätigte Georges Godel, dass kein Projekt des Kantons wegen der Kostenüberschreitung der H 189 verschoben werde. Zudem werde er keinen Strassenkredit unterbreiten, bevor über einen Zusatzkredit für die H 189 abgestimmt ist. Die diesbezügliche Haltung des Bundesamtes für Strassen ist noch nicht bekannt. wb













Mittwoch 18. Juni 2008, Schwerpunkt


Ursachen ergründen statt Schuld zuweisen

Dass man den Ursachen der Kostenüberschreitungen beim Bau der H 189 gründlich nachspüren und diese nachvollziehbar offenlegen muss, ist absolut notwendig. Das zieht kaum jemand mehr in Zweifel. Nach heutigen Kenntnissen macht die Kostenüberschreitung immerhin gut einen Drittel des ursprünglichen Verpflichtungskredits aus.

Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht zu wissen, warum es so weit gekommen ist und wer dies zu verantworten hat. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit des Staatsrates und des Grossen Rates. Die Bevölkerung hätte es nicht verstanden, wenn der Grosse Rat nicht auch selber aktiv geworden wäre.

Angesichts der aussergewöhnlich grossen Kostenüberschreitung ist es daher sehr zu begrüssen, dass SP-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier mit ihrer Eingabe veranlasst haben, Klarheit über die Finanzierung und die Kostenentwicklung bei der Umfahrungsstrasse H 189 zu schaffen. Bei der Begründung ihrer Forderung, eine Puk einzusetzen, stand der Aspekt der Schuldzuweisung und politischen Abrechnung zu stark im Vordergrund. Das allein kann es aber nicht sein. Was es braucht, ist eine nüchterne Abklärung der Fakten mit den richtigen Schlussfolgerungen.

So gesehen ist der Auftrag an die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission eine gute Lösung. Sie ist eher in der Lage als eine Puk, auf der sachlichen Ebene Transparenz zu schaffen. Die hohen Erwartungen kann sie aber nur erfüllen, wenn sie jetzt schnell an die Arbeit geht und sich auch die nötige Zeit nimmt.

Kommentar
Walter Buchs














Freitag 13. Juni 2008, Kanton

Bau der H 189: Das Büro des Grossen Rates beantragt die Einsetzung einer Puk

Die Kostenüberschreitung beim Bau der H 189 wird den Grossen Rat beschäftigen. Am Dienstag Nachmittag wird er die Einsetzung einer Puk beschliessen.
walter buchs

freiburg Nach der Veröffentlichung des Auditberichts des Finanzinspektorates zu den Kostenüberschreitungen beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle (H 189) hatten verschiedene SP-Grossräte anfangs Mai mit einer Eingabe die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskomission (Puk) verlangt. Nun liegt zu Handen der Juni-Session des Kantonsparlaments ein entsprechender Dekretsentwurf vor.

Wer trägt die politische Verantwortung?
Das Büro des Grossen Rates hat noch keinen definitiven Vorschlag über die Anzahl der Kommissionsmitglieder gemacht, die sich zwischen 7 und 13 bewegen muss. Gemäss Dekretsentwurf hätte die Puk folgenden Auftrag:
• Sie schafft Klarheit über die Finanzierung und die Kostenentwicklung bei der Umfahrungsstrasse H189;
• sie analysiert die Tatsachen und die Audit-Berichte, die von den verschiedenen Instanzen erstellt wurden;
• sie stellt klar, wer politische Verantwortung trägt.

Am vergangenen 3. Juni hatte der Staatsrates den Mitgliedern des Grossen Rates einen Bericht zur SP-Eingabe zukommen lassen. Danach stellt er klar, dass er nicht vorhat, zum Antrag Stellung zu nehmen. Sollte aber eine Puk eingesetzt werden, bittet er um die Zustellung des Untersuchungsberichts, um sich gegebenenfalls zu den Ergebnissen äussern zu können.
Nach Bezugnahme auf den Mitte April veröffentlichten Auditbericht gibt die Regierung weiter bekannt, dass sie Professor Pascal Pichonnaz damit beauftragt hat, bis Ende Oktober 2008 ein Rechtsgutachten über die Haftpflicht der an der Ausführung dieses Strassenprojektes beteiligten Personen zu erstellen.

Der Auditbericht des Finanzinspektorates ist auf Begehren des Untersuchungsrichteramtes diesem Mitte Mai zugestellt worden. Dieses will gemäss Unterlagen des Staatsrates abklären, ob gewisse vom Finanzinspektorat festgestellte Tatsachen die Eröffnung eines Strafverfahrens rechtfertigen.

Getroffene Massnahmen
Mitte November 2007 hatte der Grosse Rat einen Auftrag an den Staatsrat überwiesen. Danach hatte der Staatsrat die Mängel bei der Planung und beim Bau der H 189 zu untersuchen und Massnahmen zur Reorganisation der Baudirektion sowie zur Restrukturierung und Kontrolle des Tiefbauamtes zu treffen.

Kürzlich hat der Staatsrat dem Grossen Rat den entsprechenden Bericht zukommen lassen, der dem Kantonsparlament am kommenden Dienstag unterbreitet wird. Mit dem Bericht wird gleichzeitig auch auf die Anfragen der Grossrätinnen Marie-Thérèse Weber-Gobet (CSP, Schmitten) und Nadine Gobet (FDP, Bulle) geantwortet.

In dem Bericht wird unter anderem daran erinnert, dass sowohl für die H 189 als auch für das Poyaprojekt ein neuer Projektleiter ernannt worden ist. Der neue Kantonsingenieur, der sein Amt am 1. Mai angetreten hat, hat unter anderem den Auftrag, das Tiefbauamt neu zu organisieren. Das werde im Moment mit Hilfe eines externen Beraters gemacht. Gemäss dem am 14. Mai datierten Bericht steht hingegen noch nicht fest, in welchem Umfang sich das Bundesamt für Strassen an den Mehrkosten beteiligen wird.














Mittwoch 11. Juni 2008, Forum

Leserbrief
Nein zur Agglo muss richtig verstanden werden

Das Nein des Düdinger Stimmvolks zu den Statuten der Agglomeration Freiburg war kein Nein zur Zweisprachigkeit, wie immer erwähnt wird, es war kein Nein zu überregionalem Denken und auch kein Nein zur Zusammenarbeit mit unseren geschätzten welschen Mitbürgerinnen und Mitbürgern des Kantons Freiburg!

Es war jedoch ein Nein zum vorgesehenen Kostenverteiler, es war ein Nein zu den undemokratischen Abläufen. Da die weiteren 36 Agglomerationsverbünde in der Schweiz einen anderen Weg gewählt haben, wäre vielleicht ein Rüberschauen nach Bern bis Zürich besser gewesen als das juristische Geplänkel.

Nun bleibt die Aufgabe, die Rahmenbedingungen anzupassen und vor allem zu schauen, dass der untere Sensebezirk mit Schmitten, Wünnewil-Flamatt, Bösingen und Überstorf nicht statistisch der Agglomeration Bern dargereicht wird.

Korrekterweise gehört jetzt auch zu einem demokratischen Prozess, dass die Düdinger Vertretung im
Agglomerationsrat mit Parteivertretern bestückt wird, die die Bürgermeinung im Vorfeld der Abstimmung vertreten haben.
Erwin Luterbacher, Düdingen












Samstag 7. Juni 2008, Kanton

Der Regionale Richtplan von Bulle steht

Das Agglomerationsprogramm des Gemeindeverbandes der Region Bulle, «Mobule», liegt seit Freitag in Form eines Regionalen Richtplanes öffentlich auf.

Bulle Das Agglomerationsprojekt der Region Bulle umfasst 39 Massnahmen, wovon 26 Infrastrukturvorhaben betreffen. Diese sind auf insgesamt rund 73 Millionen Franken veranschlagt. Für die Subventionierung aus dem «Agglomerationsfonds» des Bundes kommen davon Projekte in der Höhe von 47 Millionen in Betracht. Vom Bund werden dafür Beiträge zwischen 30 und 50 Prozent erwartet.

Das Agglomerationsprogramm wurde bereits Ende 2007 beim Bund eingereicht. Nun hat der Gemeindeverband Mobul dieses in die Form eines Regionalen Richtplans gebracht. Das verlangt das kantonale Raumplanungsgesetz. Ziel des Richtplanes ist es, die Verkehrs- und Siedlungsprojekte raumplanerisch aufeinander abzustimmen. Der Mobul gehören die Gemeinden Bulle, Le Pâquier, Morlon, Riaz und Vuadens an.

Im Zentrum der vorgeschlagenen Massnahmen steht der Aufbau eines leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs in der Region Bulle, die heute rund 22 000 Einwohner zählt und 10 400 Arbeitsplätze bietet. Zu diesem Zweck sollen unter anderem zwei neue Buslinien innerhalb der Agglomeration entstehen; eine Nord-Süd- und eine Ost-West-Verbindung. Man hoffe, die neuen Buslinien schon auf den Fahrplanwechsel vom Dezember 2009 einführen zu können, bestätigte Yves Sudan, Präsident von Mobul, auf Anfrage.

Zudem sieht der Regionale Richtplan der Agglo Bulle verschiedene Siedlungsschwerpunkte (mit einer erhöhten Dichte) vor. rsa












Samstag 7. Juni 2008, Forum

Zwei Hoffnungen für Düdingen

Die Volksabstimmung zur Agglo Freiburg hat in Düdingen deutlich gezeigt, welcher Graben zwischen den Volksvertretern und dem Volk besteht. Das deutliche Nein ist die logische Quittung des Souveräns für die Bevormundung durch die Exekutive. Zum einen wurde eine vorgängige Abstimmung verhindert, zum anderen wurde jeder Ansatz einer politischen Debatte im Vorfeld bereits im Keim erstickt. Das eigenmächtige Vorgehen der Behörden in Düdingen hat durchaus System, wie die folgenden zwei Beispiele zeigen:

Das Thema Umfahrungsstrasse ist seit längerem ein heisses Eisen, an dem sich die Geister in und um Düdingen scheiden. Ausgelöst durch eine Gruppe unermüdlich kämpfender Initianten, wurde eine überregionale Verkehrsstudie in Auftrag gegeben. Ohne jedoch die Resultate dieser Studie abzuwarten, entschied der Gemeinderat vor geraumer Zeit, dass nur die Variante V2 in Frage komme. Statt mit Fakten zu argumentieren, wird versucht, mit den erhofften Bundessubventionen für dieses unsinnige Projekt die Bürger bei Laune zu halten.

Als weiteres Beispiel für das volksfremde Vorgehen muss der geplante Bau einer Betonanlage in der Nähe des Bahnhofes genannt werden. Über 1000 Bürger haben sich explizit gegen dieses Projekt an den geplanten Standorten ausgesprochen. Nichtsdestotrotz versucht der Gemeinderat dieses Projekt durchzuboxen. Anstelle einer Lösungsfindung mit den opponierenden Parteien wird am absolut ungeeigneten Standort stur festgehalten.

Als betroffene Bürger kann man sich zu Recht fragen: Woher nehmen die sogenannten Volksvertreter eigentlich die Legitimation für solch eigenmächtiges Handeln? Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, bleiben mir deren zwei. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen das Zeichen der Agglo-Abstimmung zu deuten verstehen und in Zukunft dem Volkswillen Rechnung tragen und die Bürger ernst nehmen. Als Letztes hoffe ich, dass die übergeordneten, kantonalen Instanzen die Fakten rationaler betrachten und die anstehenden Entscheide mit mehr Weitsicht und politischem Gespür fällen.
Adrian Riedo, Düdingen













Samstag 7. Juni 2008, Forum

Leserbriefe
Agglo Freiburg: In Düdingen ist feines Gespür nötig

Etwas Gutes hat die Abstimmung und das Nein der Düdinger Bevölkerung zum Statutenentwurf der Agglo Freiburg bewirkt. Unser Gemeinderat sucht den Dialog und das Gespräch mit dem Volk bzw. mit den politischen Parteien von Düdingen. Warum wurde das nicht im Vorfeld der Abstimmung getan?

Es gab zwar zwei Informationsabende in Düdingen, an denen die Vorteile der Agglo Freiburg dargestellt wurden, ob wir Düdingerinnen und Düdinger diese aber auch wollten, wurde leider vergessen zu fragen.

Um so mehr sind nun die politischen Parteien von Düdingen gefordert. Eine genaue Analyse, warum 60 Prozent der Bevölkerung ein Nein in die Urne gelegt haben, ist unumgänglich. Was die Bevölkerung von Düdingen will oder was sie eben nicht will, dafür braucht es ein feines Gespür und wird die politische Zukunft von Düdingen und deren Parteien entscheidend beeinflussen. Sollte die nötige Sorgfalt hier vergessen werden, kann man davon ausgehen, dass die Düdinger Gemeindepolitik auf ein Abstellgeleis fährt.

Düdingen muss in den nächsten Jahren einige sehr wichtige regionale Entscheidungen treffen. Der zunehmende Verkehr im unteren Sensebezirk muss geregelt werden. Die Revision der Ortsplanung steht vor der Tür. Die wirtschaftliche Entwicklung von Düdingen und vom Sensebezirk muss vorangetrieben werden.

Vielleicht darf der Stimmbürger von Düdingen zu diesen Fragen ein Ja oder ein Nein in die Urne legen. Es wäre sehr schön, wenn die Politikerinnen und Politiker von Düdingen uns dies ermöglichen.
Mario Baeriswyl, Düdingen















Samstag 7. Juni 2008, Forum

Was wird aus dem Sensebezirk?

Durch die Annahme der Statuten für die Agglomeration Freiburg hat sich der Sensebe- zirk politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich in eine ungewisse Zukunft hinein manövriert. Warum? Die Gemeinden Tafers und St. Ursen haben sich schon früher aus der Agglo zurückgezogen, Düdingen ist trotz des Neins zum Statutenentwurf in der Agglo Freiburg. Die Gemeinden Bösingen, Schmitten und Wünnewil-Flamatt sind im Rahmen der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) der Agglomeration Bern zugeschlagen worden und demzufolge aus dem Anwendungsbereich der NRP Freiburg gefallen.

Für den Sensebezirk besteht in Zukunft die Gefahr, dass er zwischen Stuhl und Bank fällt, weil er sich in jeder Beziehung und in jeder Richtung in der Minderheit befindet. Mit Düdingen gehören ca. 7200 Einwohner zur Agglo Freiburg, mit den Gemeinden Bösingen, Schmitten und Wünnewil-Flamatt ca. 12 000 zur Agglomeration Bern. Konkret heisst dies, dass sich vier Gemeinden des Sense-Unterlandes (entspricht ca. der Hälfte der Einwohnerzahl des ganzen Bezirkes mit Total 19 Gemeinden und 40 000 Einwohnern) vor allem politisch und wirtschaftlich in eine andere Richtung bewegen.

Es stellt sich heute die Frage, ob mit dieser neuen Situation nicht eine grosse Chance für den ganzen Kanton Freiburg und insbesondere für den Sensebezirk verpasst worden ist. Der ursprüngliche Grundgedanke und das Ziel der Agglomeration Freiburg waren nämlich, einen starken zweisprachigen Pol zu bilden zwischen Lausanne und Bern zur Erfüllung der übrigen Aufgaben wie Raumplanungsfragen, Umweltschutz, Mobilität, Wirtschafts- und Tourismus- förderung sowie Förderung der kulturellen Aktivitäten. Wer übernimmt insbesondere für den Sensebezirk die Verantwortung für das «Wie weiter»?
Joseph Zosso, Schmitten













Freitag 6. Juni 2008, Forum

Agglo-Gegner müssen in den Agglo-Rat

Wenn man bedenkt, dass bereits im letzten Winter die Gemeinde Tafers den Aggloaustritt (dank Konsultativabstimmung) geschafft hat und das Düdinger Agglo-Nein-Komitee (FDP und SVP) dies ebenfalls vom Gemeinderat Düdingen verlangt hatte, sollten spätestens zu dieser Zeit die «Alarmglocken» bei Frau Hildegard Hodel (Gemeindepräsidentin von Düdingen) geläutet haben!

Aber statt zu reagieren und den Wagen noch auf die gerade Bahn zu lenken, wurde weiterhin blindlings nur Parteipolitik nach dem Muster der CVP, CSP und SP - unabhängig des Trends - praktiziert.

Die Befürworter, vor allem die CVP, CSP und SP, müssen nun die Konsequenzen für den nun ins Abseits gefahrenen Wagen übernehmen. Um ihn wieder auf die Bahn zu lenken, sollte der Gemeinderat bereits heute ein Rücktrittsgesuch aus der Agglomeration stellen. Mit diesem Schritt wird Düdingen spätestens in 15 Jahren aus der Agglo austreten können!
Aus Respekt vor dem Düdinger Volkswillen sollten nun vor allem Vertreterinnen und Vertreter der FDP und SVP bei der Wahl des Agglo-Rates berücksichtigt werden. Nur so könnten das Gedankengut und der Wille der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Düdingen direkt in die Agglo einfliessen!
Daniel Piller, Düdingen














Freitag 6. Juni 2008, Forum

Der Gemeinderat ist ausführende Behörde

Zum Leserbrief «Die Agglo als Chance sehen», FN vom 4. Juni 2008

Wer irgendeinmal in seinem Leben Unterricht in Staatskunde gehabt hat, mag sich daran erinnern, dass unsere Demokratie nach dem Prinzip der Gewaltentrennung funktioniert: d.h. mit Legislative (gesetzgebende Gewalt), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (richterliche Gewalt). In der Schweiz ist es so, dass das Volk nicht nur über Wahlen, sondern auch bei Volksabstimmungen direkten Einfluss auf die Politik nehmen kann. So geschehen am letzten Wochenende, wo sich die Düdinger Bevölkerung massiv gegen die Agglomeration ausgesprochen hat. An der Exekutive, d.h. am Gemeinderat, ist es nun, diesen Volkswillen zu respektieren und auszuführen.

Ob die Gewaltentrennung funktioniert, zeigt sich recht zuverlässig daran, wie die Minderheiten behandelt werden. Die (Minderheits-) Parteien CSP, FDP und SVP haben den Gemeinderat rechtzeitig ersucht, eine Befragung analog Tafers durchzuführen. Dieses Begehren wurde von ihm abgelehnt. Es ist nun am Gemeinderat, Wege zu suchen, um aus dem von ihm verursachten Schlamassel herauszufinden.

Den wohlgemeinten Ratschlag aus Villars-sur-Glâne, Düdingen solle mit dem Beitritt zur Agglomeration verhindern helfen, dass der Sensebezirk zu einer billigen Grünzone der Agglomeration Bern verkommt, ist entschieden zurückzuweisen. Die Bevölkerung weiss sich zu wehren und ist weit entfernt von der Obrigkeitsgläubigkeit früherer Jahrhunderte. Die Abstimmungen von Tafers und Düdingen zur Agglo haben dies mehr als bewiesen.
Joseph Roggo, Düdingen













Donnerstag 5. Juni 2008, Forum

Was ist los im Kanton Freiburg?

In den letzten Wochen und Monaten hat eine negative Schlagzeile die andere abgelöst: Ich denke etwa an die Umfahrung Bulle, deren Budget mit unglaublichen 78,5 Millionen Franken überschritten wurde.

Danach der Baustopp beim Neubau der Lehrwerkstätten, weil der gesetzliche Mindestabstand zu einem Nachbargebäude nicht eingehalten wurde. Die zusätzlichen Kosten sowie die Dauer dieses Baustopps sind zurzeit noch nicht abzusehen.
Die Ankündigung der SBB-Führung, in Bellinzona und in Freiburg viele Stellen zu streichen, hat heftige Reaktionen ausgelöst. In Bellinzona hat man um die Arbeitsplätze gekämpft. In Freiburg wurde, auch auf Empfehlung des Staatsrates, auf die Karte Verhandlung gesetzt. Das Resultat ist bekannt.

Jetzt heisst es plötzlich auch noch, in La Tuffière seien 47 000 Kubikmeter mit verseuchtem Lötschberg-Schlamm deponiert worden. Die Aussage des Pressesprechers des Bundesamtes für Verkehr, man sei nicht davon ausgegangen, dass in diesem Schlamm Chrom drin sei, kann nicht ernst gemeint sein. Doch es gibt noch eine andere Seite. Bestimmt ist die Aufgabe eines Staatsrates alles andere als einfach. Auch gab es in der Vergangenheit positive Mitteilungen. Die Ansiedelung neuer Firmen, welche Arbeitsplätze generieren, oder weitsichtige und zukunftsorientierte Projekte in Wirtschaft, Bildung, Sport oder Verkehrsplanung. Hier hat die Regierung oftmals Stärke bewiesen. Es ist die Stärke, welche ich mir bei der hoffentlich raschen Aufarbeitung der eingangs genannten Schlagzeilen wünsche.
Richard Philipona, Giffers













Mittwoch 4. Juni 2008, Forum

Leserbriefe
Die Agglo als Chance sehen


In Anbetracht der Komplexität und der Grösse des Projekts kann man verstehen, dass sich die Düdinger Bevölkerung bei der Abstimmung vom 1. Juni gegenüber der Agglo Freiburg zurückhaltend gezeigt hat. Die Agglo ist etwas Neues. In Neuem birgt sich das Ungewisse. Ungewisses schürt Emotionen, insbesondere Ängste, wenn es um Projekte dieser Grössenordnung geht.
Andererseits darf man nicht verkennen, dass der Souverän in einer Demokratie ein Gremium wählt, dem man politische Themen anvertraut, und von dem man weiss, dass es in Kenntnis der Sache für das Gemeinwohl entscheidet.

Der Gemeinderat von Düdingen hat mit seiner Arbeit dazu beigetragen, dass die Statuten der Agglo im Interesse von Düdingen ausgestaltet worden sind. Dies betrifft insbesondere die viel diskutierte Verteilung der Betriebskosten. Er hat gezeigt, dass es in einem demokratischen System durchaus möglich ist, die Anliegen einer Minderheit durchzusetzen, wenn man den Willen zur konstruktiven Zusammenarbeit zeigt.

Die Agglo ist vorerst ein Konstrukt, das in den Statuten Ziele und Grundsätze für eine geregelte Zusammenarbeit der Gemeinden diesseits wie jenseits des Röstigrabens in Bereichen von überregionalem Interesse enthält. Ob dieses Konstrukt in jeder Beziehung umgesetzt werden kann, lässt sich zu einem heutigen Zeitpunkt nicht kategorisch bejahen.

Sicher ist, dass die Agglo mit der geplanten Struktur eine Chance darstellt, den Grossraum Freiburg im Standortwettbewerb mit andern Ballungszentren von den hintersten Rängen nach vorne zu hieven, indem die Zweisprachigkeit dieser Region nach vorne gestellt wird. Dies kann man nicht, indem man sich frustriert vor der Mehrheit der welschsprachigen Bevölkerung verschliesst, sondern am gemeinsamen Tisch an der Ausgestaltung unseres Kantonszentrums mitwirkt. Düdingen hat nun die Chance, dass in den Organen der Agglo nicht über die Zweisprachigkeit gestritten, sondern dass diese gelebt wird. Die Gemeinde Düdingen hat nun aber auch die Aufgabe zu verhindern, dass der Sensebezirk zu einer billigen Grünzone der Agglomeration Bern verkommt. Deshalb sollte man den Gemeinderat jetzt nicht populistisch verurteilen, sondern ihn dazu ermuntern, diese Chance zu nutzen.
Othmar Baeriswyl, Villars-sur-Glâne














Dienstag 3. Juni 2008, Schwerpunkt

Fahrplan der Agglomeration

Nachdem das Stimmvolk die Statuten am Sonntag gutgeheissen hat, muss sich die Agglomeration nun konstituieren.
Freiburg Im Sommer finden in allen zehn Gemeinden die Wahlen der Agglomerationsräte statt (Legislative). Vor dem 4. September müssen die Vertreter der Gemeinden gewählt sein. Jede Mitgliedgemeinde hat Anrecht auf mindestens drei Mitglieder im Agglomerationsrat. Jeder volle Anteil von 2500 Einwohnern gibt Anrecht auf einen zusätzlichen Sitz. Nach seiner Konstituierung wählt der Agglomerationsrat den Agglomerationsvorstand (Exekutive). Jede Gemeinde hat im Agglomerationsvorstand einen Sitz, mit Ausnahme der Gemeinde Freiburg, die über drei Sitze verfügt.

Annahme des Regionalen Richtplans
Noch vor Ende Jahr wird der Rat das Agglomerationsprogramm in der Form eines Regionalen Richtplans annehmen müssen. Zwar haben der Kanton und die konstituierende Versammlung das Agglomerationsprogramm bereits Ende 2007 beim Bund eingereicht, die formelle Annahme durch das zuständige Organ (Agglomerationsrat) stand jedoch noch aus, da die Agglomeration ja erst jetzt gegründet werden kann. Der Staatsrat muss den Richtplan danach noch genehmigen. Am Inhalt des Agglomerationsprogramms ändert diese Formalie jedoch nichts.

Am 17. Juni laufen die Diskussionen mit den Bundesbehörden an. Laut wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglo, Corinne Margalhan-Ferrat, findet dann eine erste Anhörung vor Vertretern verschiedener Bundesämter und internationalen Experten zum Freiburger Agglomerationsprogramm statt. Diese machen dann Vorschläge zuhanden des Bundesrates. Es geht darum, wie viel Geld jedes Aggloprogramm (Schweiz 30) aus dem Infrastrukturfonds bekommen soll. Der politische Entscheid liegt beim Bundesparlament, das im Jahr 2010 entscheiden will. rsa













Dienstag 3. Juni 2008, Schwerpunkt

Recht: Könnte Düdingen jetzt austreten?

Nach Auskunft der Juristin und wissenschaftlichen Beraterin der Agglo, Corinne Margalhan-Ferrat, ist ein Austritt nur nach Massgabe der am Sonntag angenommenen Statuten möglich. Diese sehen vor, dass eine Mitgliedgemeinde erst nach 15 Jahren austreten kann. Eine Anfechtung des definitiven Perimeters wäre nach Auffassung Margalhans nur als Anfechtung der Abstimmung denkbar. Diese müsste unrechtmässig zustande gekommen sein. Sie betont weiter, dass die Gemeindeautonomie in den Statuten gewahrt sei, da jede Gemeinde nach 15 Jahren austreten könne. rsa













Dienstag 3. Juni 2008, Front

Nach Agglo-Nein melden sich die Parteien zu Wort

Düdingen Die FDP und die SVP Düdingen wollen die Stellung-nahme des Gemeinderates abwarten, bis sie ihr weiteres Vorgehen in Sachen Agglomeration Freiburg bekannt geben. «Der Austritt ist eine Option», sagt SVP-Präsident Marcel Kümin, betont jedoch gleichzeitig, dass man zum Wohle der Gemeinde zusammenarbeiten müsse. Die CSP verlangt vom Gemeinderat ein Gespräch am runden Tisch. Dieses Gespräch bekommt sie auch. «Wir werden sehr bald alle Parteien einladen», erklärt Hildegard Hodel. ak
Bericht Seite 3












Dienstag 3. Juni 2008, Schwerpunkt

Trotz Nein zur Agglomeration zeigen sich alle Parteien gesprächsbereit

CVP und SP Düdingen hoffen trotz Nein zur Agglomeration auf eine konstruktive Mitarbeit aller Parteien. SVP und FDP besprechen ihr weiteres Vorgehen und die CSP verlangt einen runden Tisch.
karin aebischer

Der Präsident der CVP Düdingen, Laurent Baeriswyl, zeigt sich einen Tag nach der Abstimmung sehr erfreut über das Zustandekommen der Agglomeration, bedauert jedoch das klare Nein seiner Gemeinde. «Das Resultat gibt den Gegnerparteien recht, und wir nehmen diese 60 Prozent sehr ernst. Die Agglomerationsräte sollen dem Rechnung tragen», erklärt er. Trotzdem hofft er, wie auch das Düdinger Unterstützungskomitee der Agglomeration Freiburg, auf eine konstruktive Mitarbeit der anderen Parteien in der Agglomeration.

Dieselbe Meinung vertritt Urs Hauswirth, Präsident der SP Düdingen. «Es wäre der grösste Fehler, sich jetzt querzustellen und Oppositionspolitik zu betreiben», betont er. Hauswirth nimmt an, dass das Eigeninteresse verschiedener Gruppierungen sich stark auf das Resultat der Abstimmung ausgewirkt hat. «Es ist schade, wenn das Allgemeininteresse nicht im Vordergrund steht», sagt er.

Nicht einfach zum Tagesgeschäft übergehen
CSP-Präsident Bruno Baeriswyl, dessen Partei sich zuerst gegen und später für die Agglomeration ausgesprochen hatte, geht davon aus, dass die Basis der CSP ein Nein in die Urne gelegt hat. Die Agglomeration sei einfach ein zu grosses Paket.
«Nun können wir nicht einfach zum Tagesgeschäft übergehen», sagt er zur weiteren politischen Zusammenarbeit in der Gemeinde. Man müsse eine Lösung finden, damit keine der beiden Seiten das Gesicht verliere. «Alle Parteien sollten zusammenkommen und das weitere Vorgehen besprechen», so Baeriswyl.

Die nächsten Schritte besprechen will auch die FDP, und zwar zusammen mit der SVP. «Wir müssen entscheiden, ob wir dieses Abstimmungsergebnis stillschweigend hinnehmen, oder ob wir etwas unternehmen wollen», sagt Ursula Eggelhöfer von der FDP. Was sie denn genau in die Wege leiten will, kann sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Sie möchte dem Gemeinderat Zeit geben, Stellung zum Abstimmungsergebnis zu beziehen.

Austritt versus Unterstützung durch Agglo
Abwarten, was der Gemeinderat zu tun gedenkt, will auch die SVP Düdingen. Trotzdem gibt der Präsident Marcel Kümin zu verstehen, dass ein Austritt aus der Agglomeration eine Option sei, welche die Partei prüfen müsse. Er sagt aber gleichzeitig von sich, dass er ein Mann des Konsenses sei, und dass man zum Wohle der Gemeinde zusammenarbeiten müsse. «Wir können uns jetzt nicht völlig destruktiv verhalten und müssen schauen, dass unsere Gemeinde vorwärtskommt», sagt Kümin und fügt - im Widerspruch zur Aussage des zu prüfenden Austritts - hinzu, dass Düdingen für gewisse Projekte die Unterstützung der Agglomeration Freiburg benötige.

Der Präsident der Freien Wähler, Walter Stoll, ruft dazu auf, sich in Düdingen wieder der Sachpolitik zu widmen. «Es gibt Themen in unserer Gemeinde, die sehr stark polarisieren und somit die Abstimmung beeinflusst haben», erläutert er.
Heute Abend wird der Gemeinderat das weitere Vorgehen in der Angelegenheit Agglomeration besprechen. «Wir werden bald alle Parteien zu einem Gespräch einladen», erklärt die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel auf Anfrage.












Montag 2. Juni 2008, Schwerpunkt

Ein wuchtiges Ja zur Agglomeration Freiburg mit einem Wermutstropfen

Die Stadt Freiburg und neun umliegende Gemeinden schliessen sich zur Agglomeration Freiburg zusammen. Mit 72 Prozent Ja-Stimmen fiel das Resultat zu den Statuten klar aus. Düdingen war als einzige Gemeinde dagegen.
Regula Saner

Der Präsident der konstituierenden Versammlung der Agglomeration Freiburg, Nicolas Deiss, und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Corinne Margalhan-Ferrat fielen sich im Rathaus in die Arme, als das Abstimmungsergebnis bekannt wurde. Margalhan wischte sich gar ein paar Tränen ab: «Ich bin froh. Sieben Jahre Arbeit wurden nun belohnt.» Auch Nicolas Deiss war erleichtert: «Das ist tipptopp, es ist ein massives Ja.» Nun müsse die Agglomeration konstituiert werden, damit sie ab dem 1. Januar 2009 mit der Arbeit beginnen könne. Dann müsse zuerst eine Lageanalyse vorgenommen werden. «Wir müssen uns überlegen, welches die dringlichsten Aufgaben sind und wo zuerst - zum Beispiel im Bereich Verkehr - ausgebaut werden soll.» Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf nahm das Ergebnis ebenfalls mit Genugtuung auf: «Ich freue mich für den Kanton, dessen Zentrum nun gestärkt wird.» Corminboeuf hofft, dass die Agglomeration mittelfristig einen Impuls für weitere Gemeindefusionen gibt. Euphorisch reagierte der Syndic der Stadt Freiburg, Pierre-Alain Clément. «Ich bin sehr glücklich, dass die Agglomeration zu einem guten Ende gefunden hat.» 85 Prozent Ja-Stimmen in der Stadt Freiburg sei ein fantastisches Resultat angesichts der Tatsache, dass die Vorlage vielen Städtern nicht weit genug gehe. «Die Bevölkerung hat begriffen, dass die Agglomeration nur ein erster Schritt ist.»

Trotz aller Freude über die Annahme der Agglomeration äusserten die Politikerinnen und Politiker auch ihr Bedauern über das Nein aus Düdingen.

«Ein Misstrauensvotum»
Die einzige deutschsprachige Gemeinde in der Agglomeration erteilte mit 60 Prozent Nein-Stimmen dem Projekt eine klare Abfuhr. «Ich bin nicht erstaunt über die Ablehnung, aber die Deutlichkeit, mit welcher die Düdinger Nein sagten, überrascht mich dennoch», sagte Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf. «Das ist ein Misstrauensvotum.» Die Politikerinnen und Politiker glauben unisono, dass der Austritt von Tafers eine grosse Rolle gespielt hat. Pascal Corminboeuf: «Ich denke, dass die Leute Angst hatten, bei einem Gebilde mitzumachen, das zehn Mal grösser ist als ihre Gemeinde. Die Düdinger fühlen sich alleine.» Die Agglo müsse der Besonderheit Düdingens nun Rechnung tragen. Dabei spielt nach Ansicht von Pascal Corminboeuf die Sprachenfrage auch eine Rolle. Er sieht im Nein von Düdingen auch einen klaren Auftrag an die Stadt Freiburg. Als Zentrum der Agglomeration und eines zweisprachigen Kantons müsse die Stadt mehr für die Zweisprachigkeit tun. Konkret denke er an eine bessere Vertretung der Deutschsprachigen in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat. Für Erika Schnyder, Gemeindepräsidentin der zweitgrössten Agglo-Gemeinde Villars-sur-Glâne, darf die Zweisprachigkeit nicht nur ein Vorwand sein, sondern muss eine Gesinnung werden.

Nicolas Deiss seinerseits sieht die Ablehnung der Düdinger ein wenig gelassener. «Natürlich wäre es gut gewesen, wenn alle für die Agglo gestimmt hätten.» Aber Deiss glaubt auch, dass mit der Zusammenarbeit die Überzeugung kommen wird, dass die Agglo ein Vorteil für Düdingen ist. Möglicherweise sei das Nein gar ein starkes und nützliches Signal an die anderen Gemeinden, zur einzigen deutschsprachigen Gemeinde Sorge zu tragen.

Knappes Ja in Belfaux
Nur haarscharf an einem Nein ging die Gemeinde Belfaux vorbei. 48,78 Prozent der Bevölkerung lehnte dort das Projekt der Zukunft, wie oft proklamiert wird, ab. Bloss 51,22 Prozent der Stimmenden hiessen es gut. Gemeindepräsidentin Solange Berset fällt ein Stein vom Herzen: «Sie machen sich keine Vorstellung, welchen Druck die Gegner der Agglo im Vorfeld machten, besonders die persönlichen Angriffe waren einfach zu viel.» Sie sei darum froh, dass die Bevölkerung den «populistischen Argumenten» der Gegner nicht gefolgt sei. «Wir müssen nun mit der Arbeit beginnen, damit wir auch die Gegner von den Vorteilen der Agglo überzeugen können.»













Montag 2. Juni 2008, Schwerpunkt

«Das überregionale Denken überschätzt»

Das Düdinger Stimmvolk sagt mit 61 zu 39 Prozent klar Nein zur Agglomeration Freiburg, muss jedoch aufgrund der Annahme der Statuten durch die restlichen neun Gemeinden trotzdem mitmachen. Der Gemeinderat zeigt sich vom Resultat enttäuscht.

Karin Aebischer
Obwohl der Gemeinderat von Düdingen und die drei Ortsparteien SP, CVP und CSP die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen hatten, ein Ja zur Agglomeration in die Urne zu werfen, hat sich das Volk dagegen ausgesprochen. Das Anti-Agglo-Komitee der FDP und SVP Düdingen geht damit als Sieger aus dieser Abstimmung hervor (siehe Kasten).
Dementsprechend ist auch die Stimmung im Gemeinderat. «Ich bin sehr überrascht und enttäuscht. Trotz intensiver Informationspolitik ist es uns nicht gelungen, das Volk zu überzeugen», sagt Gemeinderat André Schneuwly, der in der Statutenkommission der Agglomeration mitgearbeitet hat. «Die Bevölkerung hat ein Zeichen gesetzt, und der Gemeinderat ist nun gefordert», erklärt er weiter.

Auch für die Gemeindepräsidentin, Hildegard Hodel-Bruhin, ist das Resultat enttäuschend. «Aber es wäre für mich einfach falsch gewesen, wenn wir hier nicht dabei gewesen wären», sagt sie.

Was hat denn das Volk schlussendlich dazu bewogen, sich gegen die Agglomeration auszusprechen? «Sicher die Ängste vor den finanziellen Konsequenzen, welche von den Gegnern geschürt wurden. Aber auch die neue Form von Zusammenarbeit über die Sprachgrenze hinaus, welche das Volk verunsichert, und die Angst vor einem Autonomieverlust», erläutert Hodel. Sie gibt auch zu verstehen, dass die Anti-Kampagne nicht nur der Angelegenheit Agglomeration an sich galt, sondern auch dem Gemeinderat. Dieser hatte sich im Dezember 2007 dazu entschlossen, keine Konsultativabstimmung durchzuführen. «Einige Nein-Stimmen sind sicher Trotzreaktionen auf diesen Entscheid», so Hodel. Dieser Meinung ist auch das Düdinger Unterstützungskomitee der Agglomeration.

Für André Schneuwly ist das Abstimmungsresultat auch darauf zurückzuführen, dass die Düdinger Bevölkerung in punkto Veränderungen in letzter Zeit stark, «vielleicht sogar zu stark gefordert ist». Auch das Nein aus Tafers habe auf die Nachbargemeinde ausgestrahlt.

Am Volk vorbeipolitisiert?
Hat denn der Gemeinderat völlig am Volk vorbeipolitisiert? «Wir haben die Aufgabe, zu führen. Dies möchten wir natürlich möglichst nahe am Volk tun, aber man kann ja nicht nur gehorsam sein», meint Hodel. «Wir haben die Wichtigkeit des überregionalen Denkens für die Bevölkerung überschätzt», gibt André Schneuwly zu. Mit dem Beitritt zur Agglomeration wolle der Gemeinderat dem grossen Entwicklungspotential der Gemeinde gerecht werden. «Diese Entwicklung wollen aber nicht alle», so Hodel.

Trotz der Abstimmungsschlappe fühlt sie sich als Gemeindepräsidentin legitimiert. «Es wäre zu einfach, wenn ich jetzt zurücktreten würde. Man ist nicht nur für einfache Zeiten gewählt, sondern auch dafür, schwierige Zeiten durchzustehen», betont sie. «Ein Gemeinderat darf nicht aufhören, weitsichtig zu denken und das Volk ab und zu mit schwierigen Fragen zu konfrontieren.»

Hildegard Hodel und André Schneuwly sind sich einig, dass die Agglomeration nun ein Zeichen setzen und Düdingen sowie der Zweisprachigkeit besondere Aufmerksamkeit schenken muss. «Der Präsident der Agglomeration muss zweisprachig sein», so die Forderung der beiden.

Auch Oberamtmann Nicolas Bürgisser erwartet einiges von der Agglomeration Freiburg. «Die Agglomeration ist gefordert und muss nun alles, was sie versprochen hat, auch erfüllen. Wenn sie all diese Leistungen erbringt, lassen sich viele Düdinger von der Agglomeration überzeugen und in drei Jahren sieht die Situation ganz anders aus», meint er.















Freitag 9. Mai 2008, Grossfreiburg

«Ich bringe gerne Menschen zusammen»

Hubert Dafflon will Oberamtmann des Saanebezirks werden. Der 50-jährige Vorsteher des Bau- und Raumplanungsamtes, ehemals Zollexperte, früher Cutaf-Direktor und Syndic von Grolley, will das Oberamt der CVP erhalten.

Welche Ziele haben Sie im Bereich des Verkehrs, der Wirtschaftsförderung und der Raumplanung?
Im Langsamverkehr (Velo, Fussgänger) muss noch einiges gemacht werden. Der öffentliche Verkehr (öV) muss auch noch verbessert werden z. B. mit mehr Busspuren. Ich bin der Auffassung, dass die Poyabrücke, die Umfahrungsstrasse Düdingen und im Falle einer positiven Vorprüfung die Umfahrung Marly-Matran gebaut werden müssen, um dann mit Massnahmen die Stadt vom Transitverkehr zu befreien. In der Wirtschaftsförderung raucht es eine Groberschliessung der Arbeitszone Bertigny-West, damit wir für Firmen bereit sind, und der Erwerb von Grundbesitz durch die öffentliche Hand. Für den ganzen Bezirk braucht es zudem einen gemeinsamen regionalen Richtplan. Schliesslich sollen die Gemeindezusammenschlüsse im Saanebezirk (36 Gemeinden) gefördert werden.













Freitag 9. Mai 2008, Schwerpunkt

Eine Umfahrung von Châtel noch nicht aktuell

Der Grosse Rat ist aber einverstanden, eine Machbarkeitsstudie durchführen zu lassen.
arthur zurkinden

FREIBURG Mit 76 zu 4 Stimmen hat das Kantonsparlament am Donnerstag ein Postulat der Grossräte Joe Genoud (SVP, Châtel) und Denis Grandjean (CVP, Le Crêt) überwiesen. Somit wird das Tiefbauamt beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, die aufzeigen soll, wie das Verkehrsproblem in Châtel gelöst werden könnte.
Die beiden Grossräte wollten aber mit ihrem Postulat erreichen, dass bereits eine Studie für eine Umfahrungsstrasse von Châtel durchgeführt und das Projekt zu den Prioritäten des Kantons gezählt wird. So weit wollte aber der Staatsrat noch nicht gehen. Wie der kantonale Baudirektor Georges Godel ausführte, ist es aber wichtig, im Rahmen der Raumplanung mögliche Varianten zu kennen. Die Machbarkeitsstudie wird dann auch aufzeigen, ob allenfalls eine eigentliche Studie für eine Umfahrung angebracht ist.
Sicher ist, dass bei Montimbert kein Tunnel (100 Mio.) gebaut werden wird. Geprüft soll aber werden, ob das Problem mit einer andern Autobahn-Ausfahrt zu lösen ist.














Mittwoch 23. April 2008, Forum

Grosssägerei: Bern exportiert das Verkehrsproblem

Eines der Markenzeichen des Seelands ist sein Gemüsebau, durch ausgesprochenes Holzwachstum zeichnet es sich nicht gerade aus. Ergo wird das Holz für die in Müntschemier geplante Grosssägerei von weit weg herangekarrt werden müssen.
Wer nun ein solches Projekt befürwortet, sollte aber das ganze Paket betrachten und nicht nur die Chancen durch Neuansiedlung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Steueraspekte, sondern auch die Schattenseiten - namentlich Kulturlandverlust, Immissionen durch das Werk und die Verkehrsproblematik. Letztere wird, soweit Informationen überhaupt bis zu uns Nachbargemeinden vorgedrungen sind, schlichtweg exportiert: Anbindung an den Rüeblikreisel in Ins, und dann südwärts via Moosstrasse bis Murten auf die Autobahn!

Der Kanton Bern hat die Freiburger Anrainer bereits einmal, anlässlich der Expo 02 (Umfahrung Ins via Sugiez- Muntelier), mit gütiger Billigung unserer Regierung übertölpelt, das darf kein zweites Mal passieren! Wer den täglichen Verkehr auf der Moosstrasse erlebt, fragt sich, wo das geplante Zusatzvolumen noch Platz haben soll: Für eine Überquerung der Strasse kann man minutenlang warten, die Wildtiere vom Chablais-Reservat sind durch den Zusatzverkehr endgültig zu Tode gefahren worden, und die Warteschlange am Bahnübergang Champ-Raclé kann bereits heute Hunderte von Metern lang werden. Kämen dann noch die Ecken von Löwenbergkreisel und Autobahneinfahrt: gute Nacht!!

Dass die Promotoren das Verkehrsproblem der Lokalbevölkerung gegenüber bagatellisieren, ist reine Augenwischerei. Der massive Zusatz-Schwerverkehr dieses überrissenen, schlecht platzierten Projekts gehört Richtung Kerzers kanalisiert, wo man vor Jahrzehnten mit einer Autobahnausfahrt Richtung Müntschemier-Ins die Grundlage zu einer auch topografisch vernünftigen Verkehrsführung Richtung Neuenburg gelegt hat.
Peter Lüthi, Muntelier














Freitag 18. April 2008, Schwerpunkt

H 189 - Eine untragbare Situation für die SVP

Die SVP will wissen, wer die operationelle und politische Verantwortung für die Mehrkosten trägt.
freiburg Die zusätzlichen 78,5 Millionen für die Umfahrung von Bulle will die SVP nicht einfach schlucken. Sie fordert vom Staatsrat eine Garantie, dass andere Projekte nicht darunter leiden müssen. Sie ruft ihn auf, gegen die Verantwortlichen juristisch vorzugehen. Und sie will wissen, mit welcher Strategie er künftig Projekte kontrollieren will. az













Donnerstag 17. April 2008, Kanton

Linke Parteien verlangen härtere Massnahmen

Die SP und die Grünen des Kantons Freiburg verlangen, dass der Auditbericht zur Kostenüberschreitung der H 189 veröffentlicht wird.
walter buchs


freiburg Da die Mehrkosten für die Umfahrung von Bulle sehr erheblich sind, nämlich höher als der Einnahmeüberschuss der Staatsrechnung 2007 (FN vom Dienstag), verlangt die SP Freiburg weitere Erklärungen und zusätzliche Massnahmen. Die Grünen wollen gar einen sofortigen Stopp aller Arbeiten für Projekte, die in Vorbereitung sind. Dies halten die beiden Parteien in Mitteilungen fest.

Die Grünen stellen fest, dass das Tiefbauamt «weder die Kompetenzen noch die Kapazitäten hatte, um eine grosse Baustelle zu führen». Für die SP beziehen sich die Zweifel auch auf den Staatsrat. Es wird zudem davor gewarnt, angesichts der guten Finanzlage das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen.
Forderungen

Für die SP müssen die Verantwortlichkeiten sowohl auf politischer als auch auf administrativer Ebene klar dargelegt werden. Der Staatsrat solle aufzeigen, wie er künftige Grossprojekte ausführen wolle. Das betrifft auch den bevorstehenden Bau der Poya-Brücke.

Die Grünen des Kantons Freiburg ihrerseits möchten, dass die Projekte, die sich im Planungsstadium befinden, in dieser Legislatur aufgegeben werden. Als Alternative verlangen sie ein Programm zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und Massnahmen zur Verkehrsberuhigung. Dabei stellen die Grünen entsprechende Vorschläge im Grossen Rat in Aussicht.














Dienstag 15. April 2008, Front

Die Umfahrungsstrasse von Bulle wird einen Drittel mehr kosten als geplant

Die Mehrkosten für die H 189 werden auf 78,5 Mio. Fr. beziffert. Fehleinschätzungen und Unterlassungen sind die Gründe.
FREIBURG Die Umfahrungsstrasse von Bulle, die H 189, wird nicht 215, sondern gut 304 Millionen Franken kosten. Dies ist das Ergebnis eines Auditberichts des kantonalen Finanzinspektorats. Dieser wurde am Montag vom Staatsrat in corpore vorgestellt.

Aus dem Untersuchungsbericht geht hervor, dass das Projekt nachlässig geführt und die Projektänderungen unsorgfältig umgesetzt wurden. Nach heutigem Wissensstand sollen weder Veruntreuung noch persönliche Bereicherung im Spiel sein. Beim Bund wurde ein Gesuch um Nachsubvention gestellt. wb
Bericht und Kommentar Seite 3











Dienstag 15. April 2008, Schwerpunkt

H 189: Mehrkosten steigen auf 78,5 Mio. Fr.

Der Auditbericht des Finanzinspektorates bringt es an den Tag: Die Umfahrungsstrasse von Bulle, die H 189, dürfte gut 304 statt der geplanten 215 Mio. Franken kosten. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 34,7 Prozent.
walter buchs


Die Schlussabrechnung für die H 189 dürfte nicht, wie im vergangenen Herbst angekündigt (FN vom 27. September 2007), 44,3, sondern gar 78,5 Millionen Franken höher ausfallen als ursprünglich vorgesehen. Dies geht aus dem Auditbericht des kantonalen Finanzinspektorats hervor, der Mitte Oktober 2007 in Auftrag gegeben und am Montag vom Gesamtstaatsrat den Medien erläutert wurde.
«Wir halten das Kollegialitätsprinzip hoch und übernehmen somit auch als Kollegium die Verantwortung für das Untersuchungsergebnis», hielt Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf im Rathaus in Freiburg fest. Es sei ja auch der Staatsrat, der jeweils die Arbeiten vergebe.

Happige Vorwürfe
In seinem Ende März abgegebenen Bericht hebt das Finanzinspektorat Unzulänglichkeiten, Probleme und Fehler bei der Verwaltung und Durchführung des Projekts hervor, dessen Arbeiten im März 2003 begonnen hatten. Die Kosten für das Vorhaben seien zu optimistisch eingeschätzt oder zum Teil gar nicht einkalkuliert worden. Die im Vorprojekt vorgesehene Reserve sei zu klein bemessen gewesen.

Der Bericht hält ferner fest, dass der Bauherr und die Auftraggeber die weitreichenden Änderungen am Projekt nicht mit der nötigen Sorgfalt bearbeitet haben und dass die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) in keinem Moment der Bauarbeiten angemessen informiert wurde. Ausserdem seien Koordination und Kommunikation zwischen den 16 Partnern der beauftragten Ingenieur-Vereinigung (ASI) ungenügend und die Verantwortlichkeiten unter den Partnern zu wenig klar geregelt gewesen. Das Audit bestätigt schliesslich, dass die laufende Kontrolle der Kosten mangelhaft und die vom Tiefbauamt (TBA) eingesetzte Organisation «ganz offensichtlich für die Leitung eines solch grossen Projekts wie die H 189 nicht angebracht» waren.

Bedauern des Staatsrates
«Wir haben nie einen Voranschlag wissentlich zu tief angesetzt», beteuerte Finanzdirektor Claude Lässer, der bis Mitte 2004 Baudirektor war, gestern vor den Medien. Aus damaliger Sicht sei der Voranschlag korrekt gewesen, was bei den ersten Arbeitsvergaben auch bestätigt wurde. Dasselbe gelte für die gewählte Organisation.

«Ohne Vertrauen kann man nicht arbeiten», unterstrich Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen, der von Mitte 2004 bis Ende 2006 der RUBD vorstand. Bei den regelmässigen Sitzungen mit den Projektverantwortlichen seien ihm auch bei Nachfragen nie finanzielle Engpässe signalisiert worden. Die politisch Verantwortlichen hätten ihre Verantwortung wahrgenommen. Die Kontrollmassnahmen schienen aber nicht adäquat zu sein.

Weitere Prüfungen
Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf gab sich am Montag überzeugt, dass die gut 300 Mio. Fr., welche die H 189 schliesslich kosten werde, gut angelegtes Geld sei. Berechnungen auf dem heutigen Stand des Wissens würden auch auf diesen Betrag kommen.

Gemäss Corminboeuf wird der Staatsrat nach der jetzt erfolgten Finanzanalyse die zivilrechtliche Haftung überprüfen lassen. Dann will er entscheiden, ob allenfalls Klage eingereicht wird. Wer davon betroffen sein könnte, wurde im Moment nicht erwähnt. Bekanntgegeben wurde hingegen, dass gegen den ehemaligen Projektleiter seit Oktober 2007 unter der Leitung des Staatsratspräsidenten ein Verwaltungsverfahren läuft.

Fest steht zudem, wie Baudirektor Georges Godel sagte, dass das TBA neu organisiert wird, so dass es künftig die ihm übertragenen Aufgaben aus technischer und finanzieller Sicht wahrnehmen kann. Der neue Kantonsingenieur André Magnin, der seine Stelle am 1. Mai antritt, werde sich dabei auf einen externen Berater sowie die im Auditbericht formulierten Empfehlungen stützen können (siehe Berichte unten).










Samstag 17. Mai 2008, Sense

Thema: Auf anonyme Briefe und Flugblätter verzichten

Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel rief unter Verschiedenem die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich persönlich dazu zu bekennen, wenn sie sich mit einem Brief oder einem Flugblatt an die Bevölkerung oder an die Behörden wenden. Anlass zu diesem Aufruf war unter anderem ein anonymes Flugblatt zur Abstimmung über die Agglomeration Freiburg. Sie wies darauf hin, dass sich auch die Mitglieder des Gemeinderates darum bemühten, hinzustehen und ihre Anliegen zu vertreten.
Auf eine entsprechende Bemerkung von Mathias Schnyder betonte die Gemeindepräsidentin, dass die Landwirte in der Bodenverbesserungskörperschaft für die Umfahrungsstrasse Birch-Luggiwil gut vertreten seien. Schnyder hatte auch bedauert, dass für den Bau dieser Strasse offensichtlich nur eine Variante verfolgt werde. ja












Mittwoch 14. Mai 2008, Sense

Anonymität: Aus Respekt mit dem Namen

Für die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin hat es mit Respekt zu tun, sich mit dem Namen zu einer solchen Aktion zu bekennen. Sie meinte damit das Düdinger «Agglo-Quiz». «Es bürgert sich ein, dass immer mehr ‹Vermummte› an die Öffentlichkeit treten, während auf der anderen Seite eine gewählte Behörde sich mit dem Namen exponiert», sagt Hodel-Bruhin. Mit anonymen Flugblättern solle man laut Gemeindepräsidentin das Gleiche tun wie mit anonymen Briefen - sie in den Müll werfen. ak










Mittwoch 7. Mai 2008, Front

Tätigkeitsbericht des Staates wirft einige Fragen auf


Der Rechenschaftsbericht 2007 des Staatsrates hat am Dienstag im Grossen Rat zu einigen Debatten geführt.

freiburg Die Kostenübeschreitungen beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle, die Deponie La Pila und der Baustopp bei den Lehrwerkstätten gaben Anlass zu einigen Fragen.

Viel Neues konnte aber der kantonale Baudirektor Georges Godel dazu nicht berichten. Er rief in Erinnerung, dass für den Bau der H 189 16 Ingenieurbüros mandatiert wurden, und zwar schon am 17. Dezember 1996. Die Verantwortlichkeiten würden nun mittels juristischem Gutachten abgeklärt. Danach werde der Staatsrat entscheiden.
Zum Bau der Lehrwerkstätten hielt er fest, dass das Gesetz Ausnahmen vorsehe. Das Oberamt Saane und das Verwaltungsgericht hätten diese zugelassen, nicht aber das Bundesgericht. az
Berichte Seite 3

Leistungsauftrag hat sich noch nicht bewährt
SP-Sprecher Dominique Corminboeuf und auch Ursula Krattinger als Sprecherin der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission stellten fest, dass die Rechnungsführung mit Leistungsauftrag nicht optimal läuft und verbessert werden muss. Eine Ausnahme bilde Grangeneuve. Claude Lässer konnte immerhin festhalten, dass die vier Ämter, die nach Leistungsauftrag handeln, bessere Rechnungen präsentieren als budgetiert.
Pascal Corminboeuf hätte es auch lieber gehabt, wenn der Kanton vorzeitig in den Umweltschutz oder ins Personal investiert hätte, statt Rückstellungen zu machen. Er dachte dabei an die Deponie La Pila oder an den Personalmangel im Tiefbauamt (Rückstellungen von 15 Millionen für die Mehrkosten bei der H189).









Freitag 15. Februar 2008, Sense

Varinate Filistorf versus V2


Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf beantwortete zu Beginn der Diskussionsrunde drei Fragen, die ihm die Ortsparteien, CSP, FDP und SVP im Vorfeld schriftlich zugestellt hatten.

Mit dem Beitritt zur Agglomeration werde für den bereits ausgearbeiteten Richtplan einzig die Variante V2 als Umfahrungsstrasse für Düdingen massgebend sein und nicht die Verkehrsstudie Fillistorf, hiess es im Brief der drei Düdinger Parteien an den Staatsrat. Was dieser nun zu tun gedenke, falls sich nach Vorlage der Fillistorf-Studie herausstellen würde, dass diese Variante weiterverfolgt werden sollte, wollten die Parteien wissen. Es treffe zu, dass die Variante Fillistorf im Richtplan der Agglomeration Freiburg nicht erwähnt sei, sagte Pascal Corminboeuf. «Die Gemeinden des Unteren Sensebezirks, welche von dieser Variante direkt betroffen sind, bilden laut der Einteilung des Bundesamtes für Statistik einen Teil der Agglomeration Bern», so seine Begründung.











Freitag 15. Februar 2008, Sense

Kein Wundermittel - aber eine Chance


Informationsabend für die Bevölkerung der Agglomerationsgemeinden im Podium Düdingen
Für Düdingen, den Motor des Sensebezirks, ist die Agglomeration eine Chance, welche die Gemeinde nutzen sollte. Dies wurde am Mittwochabend an einer Informationsveranstaltung betont. Die Referenten wurden auch mit kritischen Fragen konfrontiert.


Von KARIN AEBISCHER
Mit dem Infoabend im Podium, zu welchem die Konstituierende Versammlung der Agglomeration Freiburg eingeladen hatte, startete am Mittwoch eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen zum Thema Agglomeration. «Es geht uns nicht darum, Sie zu «überschnùre», wir wollen auch die Fragezeichen thematisieren», erklärte Staatsrat Beat Vonlanthen.
Über die Grenzen hinausschauen
Die Agglomeration sei eine konsequente Umsetzung und Stärkung des Denkens in grösseren Zusammenhängen. «Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir über die Gemeindegrenzen hinausdenken», betonte Vonlanthen.
In der Schweiz gebe es bereits 30 Regionen, welche beim Bund ähnliche Projekte wie die Agglomeration Freiburg eingeben, um vom Infrastrukturfonds zu profitieren. «Der Kanton Bern hat mächtig aufgeholt. Am 24. Februar bringt er bereits die erste Regionalkonferenz (Agglomeration) zur Abstimmung», erläuterte Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf. Er fügte jedoch hinzu, dass die Agglomeration Freiburg von ihrer Struktur her nun so aufgebaut sei, dass sie zu den Gewinnern gehören könnte. Auch für Düdingen sei die Agglomeration entscheidend, um von den Bundesgeldern profitieren zu können. «Dabei geht es nicht nur um die Umfahrung von Düdingen», so Beat Vonlanthen.

Schon im Vorfeld der Veranstaltung und auch in der Diskussion im Podium äusserten einige Bürger grosse Bedenken hinsichtlich der finanziellen Zukunft der Gemeinde Düdingen. Die Frage nach einer Steuererhöhung kam auf. «Es stimmt, dass die finanzielle Situation in den nächsten Jahren infolge grosser Investitionsprojekte angespannt sein wird. Die Investition in die Agglomeration wird sich jedoch mittel- und langfristig auszahlen. Auch kurzfristig hat sie sich schon gelohnt, zahlreiche Schranken zwischen den Gemeinden konnten abgebaut werden», antwortete die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin, Moderatorin der Veranstaltung. Sie fügte auch hinzu, dass der Gemeinde gegenwärtig keine Steuererhöhung bevorstehe.

In finanzieller Hinsicht sei die Agglomeration vorerst eine Investition. «Für Düdingen ist diese Investition tragbar. Wenn wir nicht investieren, können wir nicht ernten», sagte Nicolas Deiss, der sein Eintreten für die Agglomeration als seinen letzten politischen Kampf bezeichnete.
Der Vizepräsident der Konstituierenden Versammlung, Oberamtmann Nicolas Bürgisser, erwähnte in seinem Referat, dass er das Austrittsbegehren der Gemeinde Tafers aus dem provisorischen Perimeter der Agglomeration verstehen könne. «Die Ausgangslage für Tafers ist nicht die gleiche wie für Düdingen. Im Gegensatz zu Tafers ist Düdingen ein Entwicklungsschwerpunkt der Agglomeration», so Bürgisser. In der kommenden Woche wird die Konstituierende Versammlung über das Austrittsgesuch von Tafers entscheiden.
Einige Bürger äusserten Bedenken darüber, ob sich die Neue Regionalpolitik (NRP) mit dem Agglomerationsprogramm vereinbaren liesse. «Diese sind sehr wohl miteinander zu vereinbaren», antwortete Beat Vonlanthen. Die Gemeinden würden im Rahmen der NRP und der Agglomeration entsprechende Projekte einreichen und somit einen Mehrwert schaffen können.
Eine weitere Unsicherheit von Seiten der Bürgerinnen und Bürger bezog sich auf die Auswirkungen, falls die geplante Fusion der Gemeinden Freiburg, Givisiez, Granges-Paccot, Villars-sur-Glâne und Corminboeuf zustande kommt. Nicolas Deiss machte auf den entsprechenden Artikel in den Statuten aufmerksam, der diese Frage behandelt, und führte aus, dass Fusionen kein Hindernis für die Agglomeration seien.


Angst vor Aufspaltung
Da die Gemeinden Schmitten, Wünnewil-Flamatt und Überstorf Teil der Agglomeration Bern sind, wurden auch Stimmen laut, die eine Aufspaltung des Sensebezirks zwischen der Agglomeration Freiburg und der Agglomeration Bern befürchteten. «Wir geben das Filetstück der Wirtschaftsentwicklung zwischen Flamatt und Freiburg her», hiess es. Staatsrat Beat Vonlanthen entgegnete, dass es nicht um die Auftrennung, sondern um die Dynamisierung des Wirtschaftspotenzials gehe. «Wir wollen dafür sorgen, dass auch diese Gemeinden im Kanton aktiv mitarbeiten können, damit der ganze Kanton profitieren kann. Die Weichen dazu sind schon gestellt.»
Die Agglomeration sei kein Wundermittel, aber eine Chance. «Eine Chance, die Düdingen nutzen sollte», meinte Nicolas Bürgisser.









Dienstag 15. Januar 2008, Kanton


Vermehrt auch regional planen

Grosse Beachtung schenkt das neue Gesetz der Regionalplanung, doch bleibt diese freiwillig.

Der Staatsrat macht aber in der Botschaft zum Gesetzesentwurf deutlich, dass es zahlreiche Bereiche gibt, für die ein Gedankenaustausch auf Regionalstufe zu empfehlen ist: wirtschaftliche Entwicklung, Verkehr, Gewässer usw.

Derzeit verfügen einzig die Regionen Broye, See und Sense über einen regionalen Richtplan. Der Staatsrat ruft aber in Erinnerung, dass der kantonale Richtplan den Regionen bestimmte Aufgaben überträgt, die nur mit einem regionalen Richtplan umgesetzt werden können. Dennoch will er von der Freiwilligkeit nicht abrücken: «Unter dem Gesichtspunkt der Subsidiarität und der Flexibilität, über die die Behörden verfügen müssen, bietet eine fakultative Regionalplanung den Vorteil, dass die Regionen und Gemeinden die Verantwortung haben, sich Gedanken zu den neuen Gegebenheiten in der Raumplanung zu machen», hält der Staatsrat fest.

Er gibt auch zu verstehen, dass es sich beim Agglomerationsprogramm um einen regionalen Richtplan handelt und der Staatsrat gar die Möglichkeit habe, an Stelle der Region das Agglomerationsprogramm teilweise oder vollständig festzulegen, falls überwiegende kantonale Interessen es erfordern. Als Beispiele nennt er die Umfahrung von Düdingen oder die Strassenverbindung Marly-Posieux, die dank des Infrastrukturfonds des Bundes für den Agglomerationsverkehr verwirklicht werden können. az












Mittwoch 12. Dezember 2007, Bezirke


Ist die Zeit reif für die Agglomeration?

Gemäss Prospekt besteht das Hauptziel der geplanten Agglo in der Stärkung der Stadt Freiburg als Zentrum zwischen Bern und Lausanne. Im «regionalen Interesse» sollen Projekte im öffentlichen Verkehr realisiert sowie ein feststehender Überbauungs-Richtplan durchgesetzt werden. Als besonderer Trumpf der Agglo wird Zweisprachigkeit ausgespielt!
Freiburg benötigt Bauland zur Erweiterung nach Nord-Osten sowie Geld umliegender Gemeinden zur Verkraftung zunehmender Lasten der Verwaltung und Entwicklung von Wirtschaft, Verkehr, Kultur usw. Tafers befürchtet nebst Mehrkosten konkret einen Verlust an Bedeutung als Bezirkshauptort, so auch eine Beeinträchtigung der Lebensqualität seiner Einwohner durch Einordung stadtnaher Bereiche in die verdichtete Wohnzone. Düdingen glaubt abstrakt an Vorteile einer auf Solidarität und Vertrauen aufgebauten «stolzen Partnerschaft». Es verbindet seine Haltung an unsichere Beiträge des Bundes an die Umfahrung zur Verbesserung der Lebensqualität.

Im 56-köpfigen Agglo-Rat haben Tafers und Düdingen zusammen 9 Vertreter, im 14-köpfigen Agglo-Vorstand 2 Mitglieder. So befinden sie sich auch in Zukunft stets in der Minderheit. - Wie und durch wen wird der «Minderheiten-Schutz» gewährleistet? - Ist es richtig, den Gemeindebehörden ein neues politisches Gebilde mit einer Legislative und Exekutive überzuordnen? - Wie sind Zuständigkeiten und Entscheidungsbefugnisse zwischen Kanton, Bezirk, Gemeinde und Agglo geregelt? - Ist es akzeptabel, über einen der Ortsplanung übergeordneten Richtplan der Agglo die Herrschaft über die ländlichen Bauordnungen von zwei Gemeinden im Halte von 39,19 km2 an die Stadt mit nur 9,32 km2 mit urbanen Vorstellungen abzutreten?
In der Stadt ist ein nur zögerndes Bekenntnis zur Zweisprachigkeit gegeben! Ist diese in Politik und Bevölkerung von Freiburg und umliegenden Gemeinden erwünscht und auf die Dauer überhaupt durchsetzbar? Wie sollen die Sensler Gemeinden der von ihnen erwarteten Brückenfunktion über den Saane-Graben hinweg gerecht werden können? Was gilt in Zukunft: Regionalisierung der Bezirke (gemäss Staatsrat 3 anstelle von 7), Fusionierung der Stadt mit 9 frankophonen Gemeinden, oder Agglo? - Wohin führt für Tafers und Düdingen der Weg? - Ist man jetzt reif für diese Agglo?

Die Umfahrungsstrasse Düdingen sowie die Poyabrücke Freiburg sind kantonale Projekte, deren Mitfinanzierung durch den Bund über den Richtplan des Kantons zu organisieren ist. Sie ist weder von der Schaffung einer politischen Agglo noch von der Integration in eine solche abhängig. Es gibt andere Formen von Zusammenarbeit, ohne Autonomieverlust und trotzdem Erhalt des Anspruchs auf eventuelle «Bundesmanna». In dieser Demokratie haben die Stimmbürger das Sagen. Sollte und kann ihnen, aufgrund von juristischer Wortklauberei, das Recht auf freie Meinungsäusserung verweigert werden? Hans E. Brülhart, Freiburg













Samstag 17. November 2007, Kanton

Detailauskünfte wohl erst im Februar

Auftrag zur Kontrolle der Kostenüberschreitungen der H 189
Ohne Gegenstimme und mit wenigen Enthaltungen hat der Grosse Rat am Freitag einen Antrag zur Kontrolle und Restrukturierung des Tiefbauamtes überwiesen. Die Gründe der massiven Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle sollen lückenlos offengelegt werden.
Von WALTER BUCHS

Ende September wurde bekanntlich öffentlich bestätigt, was schon seit Monaten befürchtet worden war, dass nämlich die Schlussabrechnung für den Bau der H 189 um 20 Prozent höher ausfallen wird als vorausberechnet. Am ersten Tag der Oktober-Session wurde darauf im Grossen Rat ein Antrag eingereicht mit dem Hauptziel, die Mängel bei der Planung der Ausschreibungsverfahren und beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle im Detail zu untersuchen. Auf Vorschlag der Autoren des Antrags beschloss das Parlament, dass dieser Auftrag von der Regierung im beschleunigten Verfahren zu behandeln sei (FN vom 11. Oktober).

Aufwendige Recherchearbeiten
Gemäss Vorschlag des Staatsrates und mit Unterstützung aller Fraktionen hat der Grosse Rat den Auftrag am Freitag mit 88 Ja und sechs Enthaltungen ohne Gegenstimme überwiesen. Baudirektor Georges Godel bemerkte hiezu, wie er es bereits in der Oktober-Session gesagte hatte, dass Überweisung oder Nicht-Überweisung des Antrags für ihn keine Rolle spiele: Alles sei bereits aufgegleist, um die Gründe der Kostenüberschreitungen bis in die hintersten Winkel auszuleuchten. Bereits am 12. Oktober hatte er das Finanzinspektorat beauftragt, zwei Audits durchzuführen ( FN 3. November).

Staatsrat Godel gab aber zu bedenken, dass er heute noch nicht sagen könne, wann er in der Lage sein werde, den Grossen Rat und die Öffentlichkeit vollständig ins Bild zu setzen. Die Audits bräuchten Zeit und auch das Bundesamt für Strassen (Astra) sei involviert. Dieses werde aber erst zu Beginn des kommenden Jahres aktiv, so dass er das Parlament wohl erst anlässlich der ersten Session 2008 werde informieren können.

Die Sprecher der CVP-, FDP- und SVP-Fraktion sprachen dem Staatsrat das Vertrauen aus in der Gewissheit, dass gründlich analysiert werde. Der Auftrag an die Regierung renne eigentlich nur offene Türen ein. «Es ist jetzt nicht an der Zeit, alles in Frage zu stellen», sagte FDP-Grossrat und Mitglied der Strassenkommission Heinz Etter, Ried, an die Adresse von Christa Mutter (MLB, Freiburg). Als Erstunterzeichnerin des Antrags hatte sie in der gestrigen Debatte eindringlich mehr Kompetenzen für die Strassenkommission gefordert.

Auch Josef Binz (SVP, St. Antoni) fand es schade, dass da «einmal mehr Parteipolitik und weniger Sachpolitik betrieben wird». Wie Staatsrat Godel zeigte sich ebenfalls CVP-Grossrat Elian Collaud als Präsident der Strassenkommission über die Haltung von Grossrätin Mutter befremdet. Als Kommissionsmitglied verfüge sie ja bereits über mehr Informationen und wisse, was der Baudirektor in dieser Angelegenheit alles unternehme und welche Konsequenzen die Kommission selber zu ziehen gedenke.











Samstag 3. November 2007, Front

Mehrkosten werden untersucht

FREIBURG. Die 20-prozentige Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle hat weitere Konsequenzen: Das kantonale Finanzinspektorat wird untersuchen, wie es dazu kommen konnte. Die Umfahrung von Bulle kostet nicht wie ursprünglich veranschlagt 215 Millionen, sondern 260 Millionen Franken. (Bild Vincent Murith) Bericht auf Seite 3



Kontrollaudit in Auftrag gegeben
Organisation beim Bau der H189 wird überprüft

Nach Bekanntwerden der massiven Kostenüberschreitung des Baus der Umfahrungsstrasse Bulle (H189) hatte der Staatsrat versprochen, die Gründe lückenlos aufzuklären. Nun ist das Finanzinspektorat mit der Durchführung von Audits beauftragt worden.
Von WALTER BUCHS

Der Auftrag wurde von der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD), also von Staatsrat Georges Godel selber, erteilt. Dieser hatte nämlich im Grossen Rat zugesichert, unverzüglich die Gründe der Kostenüberschreitung und die Organisationsmängel auszuleuchten und darüber umfassend zu informieren (FN vom 11. Oktober).
Wie die RUBD in einer Medienmitteilung vom Freitagnachmittag unterstreicht, können aufgrund der Ergebnisse des Audits «die Leitung des Projektes geprüft und die nötigen Massnahmen ergriffen werden, um künftige oder laufende Projekte optimal zu organisieren».

Finanzielle und technische Aspekte
Baudirektor Georges Godel präzisierte den FN gegenüber, dass das kantonale Finanzinspektorat genau genommen den Auftrag für zwei Audits erhalten habe. Beim ersten gehe es namentlich um die Organisation des Projektes und die Finanzkontrolle. Beim zweiten gehe es um Probleme, die offenbar rund um den Betrieb der Zentrale der Baumaterialien bestehen. Da seien je unterschiedliche Fachleute gefragt.
Auf die Frage, warum die Audits intern und nicht extern vergeben wurden, sagte der Baudirektor, dass er volles Vertrauen in die Mitarbeiter des kantonalen Finanzinspektorates habe. Als früheres Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates habe er jeweils feststellen können, dass da sehr seriös und genau gearbeitet werde.
Die Audits sollen so schnell als möglich durchgeführt werden. Angesichts der Komplexität und des technischen Charakters wurde aber keine Frist gesetzt.

Während der Dauer des Audits übernimmt der Projektleiter für die H189, Jean-Bernard Tissot, der auch Chef der Sektion Projektierung und Realisierung von Strassen beim Kanton ist, andere Aufgaben. Baudirektor Godel betonte den FN gegenüber, dass für Tissot uneingeschränkt die Unschuldsvermutung gelte. Im Interesse der Sache sei es aber nötig gewesen, den Projektleiter befristet von seinen bisherigen Aufgaben zu entbinden.
Projektleiter im Ausstand
Gemäss Mitteilung der RUBD steht Jean-Bernard Tissot dem Ad-interim-Vorsteher des Tiefbauamtes André Piller zur Verfügung, um namentlich die Unterlagen auszuarbeiten, mit denen die Subvention des Bundes im Zusammenhang mit den Mehrkosten erlangt werden soll. In der Zwischenzeit wird die Leitung der Sek- tion Projektierung und Realisierung von Strassen von Philippe Burgy wahrgenommen. Christophe Bressoud (Bauleitung) übernimmt während der Audits die Projekte H189 und Poya-Brücke.

Nach verschiedenen Hinweisen bereits seit Beginn des laufenden Jahres wurde Ende September offiziell bestätigt, dass der Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle, der H189, um mindestens 20 Prozent teurer zu stehen kommt als geplant und bisher angenommen. Anfang Oktober trat dann der Kantonsingenieur mit sofortiger Wirkung zurück. In der Oktober-Session wurde ein Auftrag an den Staatsrat eingereicht, den dieser im beschleunigten Verfahren zu behandeln hat. Gemäss RUBD-Communiqué wird das Audit die nötigen Elemente liefern, um die Fragen aus dem Grossen Rat rund um die verlangte Restrukturierung des Tiefbauamtes beantworten zu können.














Donnerstag 18. Oktober 2007, Sense


Das Autobahnviadukt Flamatt muss weg


Revision der Ortsplanung Wünnewil-Flamatt mit grossen Visionen
In Wünnewil-Flamatt war eine Totalrevision der Ortsplanung nötig, da kaum mehr Bauland zur Verfügung stand. «Lücken füllen» heisst das Prinzip in Wünnewil. In Flamatt soll das störende Autobahnviadukt durch einen Tunnel ersetzt werden.
Von KARIN AEBISCHER

«Mit einer zukunftsorientierten Ortsplanung streben wir ein nachhaltiges Wachstum der Bevölkerung und der Wirtschaft an», sagte der für die Raumplanung zuständige Gemeinderat Patrick Berthold am Dienstag an der Information zur Ortsplanungsrevision in der Aula der Primarschule Flamatt.
Bernstrasse wird zum Boulevard

Ein grosses Planungsziel ist das Ersetzen der Autobahnbrücke in Flamatt durch einen Tunnel. Wie Berthold erklärte, soll der Autobahn-Verkehr im Osten des Dorfes in einen Tunnel geführt werden und das Dorf dereinst umfahren. Im Westen soll der Tunnel bei der Freiburgstrasse wieder mit dem bestehenden Autobahntrassee verbunden werden. «Das Areal un- ter der heutigen Brücke wollen wir für den Bau der Umfahrungsstrasse nutzen», so Berthold. Die stark befahrene Bernstrasse soll dereinst als Boulevard und Flaniermeile daherkommen.
«Umfahrung ist keine Utopie»

Auf Seiten der interessierten Bürgerinnen und Bürger wurden Bedenken über die tatsächliche Realisierung dieses Projektes geäussert, da man nun doch schon sehr lange von der Umfahrungsstrasse träumen würde. «Die Gemeinde muss jetzt die planerischen Voraussetzungen schaffen. Wir halten die Korridore frei, die Umfahrungsstrasse ist sicher keine Utopie», sagte Marius Cotting, Leiter des Bauamtes. Einen Zeithorizont konnte er jedoch nicht nennen. «Sie müssen alle fest davon überzeugt sein, dass diese Pläne realisiert werden. Nur so ist es möglich, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen», betonte Martin Eggenberger, der Ortsplaner von Wünnewil-Flamatt, mehrmals.











Freitag 12. Oktober 2007, Agglomeration


Abstimmung definitiv verschoben
Düdingen könnte auch noch kippen

Die Vorlage zur Agglomeration kommt erst im Juni vors Volk

Was viele schon ahnten, ist nun sicher: Die Abstimmung über die Agglomeration Freiburg kann nicht im Februar 2008 stattfinden. Was als Pionierprojekt in die Schweizer Geschichte eingehen sollte, ist und bleibt ein mühseliger Prozess mit vielen Widerständen.
Von REGULA SANER

Mehr oder weniger nebenbei, in Traktandum neun oder zehn, um Viertel vor elf in der Nacht, erfährt man in diesen Tagen an Gemeindeversammlungen, hier und dort, dass aus dem 24. Februar 2008 nichts wird.

Nicolas Deiss, Präsident der Konstituierenden Versammlung der Agglomeration Freiburg, bestätigt: «Die Abstimmung über die Statuten der Agglomeration wird auf den 1. Juni 2008 verschoben.» Das habe das Büro entschieden.

Dank der Verschiebung bekommt die Konstituierende Versammlung ein bisschen Luft für die definitive Überarbeitung der Statuten. Am 31. Oktober wird das Büro eine erste Lesung vornehmen und die Dokumentation zuhanden der Delegierten fertigstellen. Am 22. November und am 18. Dezember sollen die Lesungen im Plenum über die Bühne gehen. Danach sollen die Statuten zur Genehmigung an den Staatsrat gehen. Dieser soll bis Ende Februar 2008 entscheiden. «Danach bleibt uns noch genug Zeit, die Bevölkerung im Hinblick auf die Abstimmung richtig zu informieren.» Und darin sieht Nicolas Deiss einen wichtigen Vorteil der Verschiebung.


Arbeit unterschätzt?
Es ist nicht die erste Verzögerung, die die Agglomeration erfährt. Auf die Frage, was denn diesmal das Problem gewesen sei, meint Deiss. «Im Rahmen der Vernehmlassung der Statuten sind so viele Einwände von Seiten der Gemeinden eingegangen, dass sich die Arbeit in der Finanz- und Justizkommission verzögerte.» Zudem sei das alles Milizarbeit.

Die Konstituierende Versammlung habe sich auf jeden Fall nichts vorzuwerfen, fügt Nicolas Deiss hinzu: «Aufgrund des Gesetzes wären wir nicht verpflichtet gewesen, eine Vernehmlassung bei den Gemeinden durchzuführen. Wir haben es trotzdem gemacht.»

Wäre es allein nach Nicolas Deiss gegangen - das ist klar zu spüren -, hätte er gerne hin und wieder einen Gang höher geschaltet.

Den Gemeindeammann von Tafers, Roman Schwaller, «erstaunt gar nichts mehr», wie er sagt. Auch nicht eine erneute Verschiebung der Gründung der Agglomeration.
 

Tafers hält an Konsultativabstimmung fest
Auf die Durchführung der Konsultativabstimmung, welche die Gemeinde für den 11. November plant, habe dieser Entscheid auch keinen Einfluss. «Wir müssen sowieso Klarheit darüber haben, was die Bevölkerung von Tafers über die Agglomeration denkt. Es geht ja auch noch um den Richtplan der Agglomeration, der schon Ende Jahr beim Bund eingereicht werden muss, das hängt alles zusammen.» Die Lesung der Statuten im November und Dezember sowie die geplante Informationskampagne im Frühjahr kämen da zu spät.

Der Gemeinderat von Tafers will mittels einer Konsultativabstimmung herausfinden, ob er den Austritt aus dem Agglomerationsperimeter beantragen soll. Im Falle eines Austritts würde Tafers die Abstimmung vom Juni zu den Statuten nichts mehr angehen.


Düdingen könnte auch noch kippen
In Düdingen formiert sich derweil der Widerstand gegen die Agglomeration mehr oder weniger heimlich. Die FDP steht zwar offen dazu, dass sie ohne Wenn und Aber eine Konsultativabstimmung in der Gemeinde durchführen will. Weniger gerne spricht die Partei aber darüber, dass sie sich bereits mit der SVP und der CSP zusammengesetzt hat, um ganz konkret an einem entsprechenden Antrag zu feilen. FDP-Frau Ursula Eggelhöfer bestätigt das Ansinnen jedoch auf Anfrage. Mit dem Antrag hätten sie es allerdings nicht eilig. «Mit der Verschiebung der Abstimmung zu den Statuten haben wir auch für die Konsultativabstimmung Zeit gewonnen.»
Die Düdinger Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel hofft hingegen, dass durch die Verschiebung den Gegnern der Agglomeration der Wind aus den Segeln genommen wird, weil nun genug Zeit bleibt, um die Unklarheiten zum Beispiel in Bezug auf den Verteilschlüssel aus dem Wege zu räumen.


Nicolas Deiss schäumt
Wie auch immer: Das Gebaren der Sensler Gemeinden ärgert Nicolas Deiss zünftig. «Das ist Heidilandpolitik, was da betrieben wird. Ich werde es nie verstehen, wie man nur fünf Kilometer entfernt von der Stadt Freiburg so wenig urban denken kann.» In 50 Jahren solle sich auch niemand beklagen, man habe nicht weitsichtig politisiert, weil man nicht für fünf Rappen Risikofreudigkeit besass. Und was den Ausgang der Konsultativabstimmung von Tafers angeht, befürchtet Deiss: «Wenn der Gemeindrat von Tafers heute schon gegen die Agglomeration ist, dann wird sich die Bevölkerung kaum anders entscheiden.»












Donnerstag 11. Oktober 2007, Kanton


Klare Antworten vor Jahresende

Behörden wollen aus Kostenüberschreitung beim Bau der H189 ihre Lehren ziehen

Der Auftrag an den Staatsrat zur Umstrukturierung des Tiefbauamtes ist nach dem beschleunigten Verfahren zu behandeln. Dies hat der Grosse Rat entschieden. Staatsrat Georges Godel sicherte zu, dass er den Gründen der massiven Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle auf den Grund gehen werde.
Von WALTER BUCHS

Mit 68:31 Stimmen und einer Enthaltung hat der Grosse Rat am Mittwochmorgen einen Ordnungsantrag gutgeheissen, gemäss dem ein tags zuvor eingereichter Auftrag an den Staatsrat nach dem beschleunigten Verfahren zu behandeln ist. Der Staatsrat hat somit auf die im Auftrag formulierten Fragen bis im November erste Antworten zu liefern, damit der Grosse Rat dann über die Überweisung befinden kann und allfällige Entscheide bereits im Budget 2008 berücksichtigt werden können.
Der Entscheid des Kantonsparlamentes soll allerdings in erster Linie ein starkes Zeichen gegen aussen darstellen. Baudirektor Godel hatte nämlich festgehalten, dass er unverzüglich die Gründe der Kostenüberschreitung und die Mängel des Informationsflusses ausleuchten und darüber so schnell als möglich informieren werden, unabhängig davon, ob der Grosse Rat Dringlichkeit beschliesst oder nicht. Diese Zusicherung wurde vom Parlament mit Applaus bedacht, was im Rat eher selten vorkommt.

Aufzeigen von Lösungen
Im September wurden die Zahlen zu den Mehrkosten der Umfahrungsstrasse von Bulle (H189) bekannt (FN vom 17. und 27. September). Vergangene Woche trat der Kantonsingenieur mit sofortiger Wirkung zurück (FN vom 4. Oktober). Am Dienstag, dem ersten Tag der Oktober-Session, wurde im Grossen Rat nun ein Auftrag an die Regierung betreffend Umstrukturierung des Tiefbauamtes eingereicht und dafür das Dringlichkeitsverfahren beantragt.
Als Erstunterzeichnerin des Mandats unterstrich Christa Mutter (MLB, Freiburg) am Mittwoch im Rat, dass nach den massiven Budgetüberschreitungen Sofortmassnahmen ergriffen werden müssen. Der Auftrag an den Staatsrat umfasst drei Punkte:
l Die Fehler bei der Planung, beim Submissionsverfahren und beim Bau der H189 sind im Detail zu analysieren;
l Als Kontroll- und Entscheidungsinstanz über das Budget ist der Grosse Rat so schnell und so umfassend wie möglich zu informieren;

l im Hinblick auf die Umstrukturierung des Baudepartements, des Tiefbauamts im Speziellen, sowie der Überprüfung der Mechanismen bei der Führung und Überwachung von Projekten sind die notwendigen Massnahmen zu treffen.
Vorgesetzte viel zu spät informiert

Die Sprecher der einzelnen Fraktionen stellten sich hinter das Mandat und grundsätzlich auch hinter das beschleunigte Verfahren. Einige räumten aber auch ein, dass eine lückenlose Aufklärung der Mängel wichtiger sei als schnelles Handeln. «Wesentlich ist, dass der Bericht fundiert und transparent ist», hielt Heinz Etter (FDP, Ried) im Rahmen der Strassenkommission fest. Er solle zudem Lösungen für künftige Grossprojekte aufzeigen. Dabei wird in erster Linie an die Poya-Brücke gedacht, für die der Spatenstich anfangs 2008 erfolgen soll.

«Ich will das Poya-Projekt auf der Basis einer ausgezeichneten Grundlage anpacken», sagte Staatsrat Godel hiezu. Zum ersten Male hat er auch in der Öffentlichkeit die Entwicklung der leidigen Angelegenheit beschrieben, seit er nach seinem Amtsantritt im Januar 2007 Auskunft zum Stand der Dinge verlangt hatte. Erste gaubwürdige Zahlen seien dann erst im Mai vorgelegen, und er habe sofort den Staatsrat informiert. «Schlimm an der Angelegenheit ist, dass kantonale Stellen den Betrag der Budgetüberschreitungen seit vergangenem Herbst kannten und ihre Vorgesetzten nicht informiert haben», ergänzte der Baudirektor.

Wie der Baudirektor ergänzte, hat er deshalb das Vertrauen verloren und ein Treuhandbüro beauftragt, die ihm gelieferten Zahlen zu überprüfen. Wie er weiter sagte, haben Mitarbeiter des Tiefbauamtes am Dienstag beim Bundesamt für Strassen (Astra) vorgesprochen, um abzuklären, welchen Betrag der Zusatzkosten der Bund übernehmen wird. Das Astra dürfte vor Ende Jahr, spätestens anfangs 2008, einen Antrag für einen Zusatzkredit formulieren. Auf dieser Grundlage könne die Regierung dann einen Dekretsentwurf für einen Verpflichtungskredit vorlegen. Staatsrat Godel zeigte sich aufgrund der ersten Gespräche zuversichtlich, dass der Bund auch die Zusatzkosten im bisherigen Rahmen subventionieren wird. Dies würde bedeuten, dass die Zusatzrechnung für den Kanton rund 15 Mio. Fr. ausmachen wird.

















Mittwoch 10. Oktober 2007, Kanton

Restrukturierung des Tiefbauamtes?

Die 44,3 Millionen Franken, welche die H189 (Umfahrung von Bulle) mehr kosten wird, bewegt auch den Grossen Rat. Er wird heute darüber diskutieren, ob ein Auftrag des Mitte-links-Bündnisses dringlich behandelt werden soll. Das Bündnis verlangt u. a. eine Restrukturierung des Tiefbauamtes. Dabei fordert es vor allem auch Massnahmen, um dieses Amt besser zu überwachen und die Führung der Projekte zu verbessern. Weiter möchte das Bündnis, dass die Verfehlungen bei der Planung, bei den Vergabeverfahren und beim Bau der H189 analysiert werden. az











3.10.2007   FDP Parteizeitung 6. Ausgabe
                              von Josef Roggo


Alternative Lösung im Nordosten von Düdingen

Mit der Region Sense verfügen wir bereits über fast alle Voraussetzungen für den Bezug dieser Bundesmittel.
Wichtig Anforderungen für Infrastrukturprojekte ist nämlich ein gemeinsamer Richtplan. Über diesen verfügen die Sensler (Region Sense sei Dank) seit den 90er Jahren. Dass nun der Grosraum Freiburg in der Planung einen Nachholbedarf hat, müsste uns nicht kümmern.
Eine Koordination der beiden Planungsinstrumente (Sense und Grossfreiburg) wäre rasch und ohne Probleme zu realisieren.


Nun wird uns die Agglomeration vorab mit der Umfahrungsstrasse Düdingen schmackhaft gemacht. Es wird der Eindruck erweckt, dass wir, ohne den Beitritt zur Agglomeration unsere Verkehrsprobleme nicht lösen können.

Mit der im Richtplan der Agglomeration vorgestellten Variante der Umfahrungsstrasse Düdingen lösen wir aber definitiv keine Verkehrsprobleme im unteren Sensebezirk (Raum Düdingen, Bösingen, Flamatt).

Dazu brauchet es alternative Lösungen im Nordosten von Düdingen.














Donnerstag 4. Oktober 2007, Kanton


Starkes Signal
Von CHRISTOPH NUSSBAUMER

Es kommt zumindest in Freiburg nicht allzu oft vor, dass ein Chefbeamter mit sofortiger Wirkung aus seinem Amt verabschiedet wird. Entsprechend verklausuliert und knapp ist nun auch die Information an die Öffentlichkeit ausgefallen.

Ganz offenkundig konnte beim Abgang des Kantonsingenieurs eine für alle Beteiligten faire und akzeptable Lösung gefunden werden. Dabei wollen es beide Seiten belassen - «im gegenseitigen Einverständnis», wie es heisst.

Jenseits des staubtrockenen Beamtendeutsch braucht es jedoch keine Wahrsagerfähigkeiten, um feststellen zu können, dass der Kantonsingenieur und der neue Baudirektor das Heu ganz offenkundig nicht auf der gleichen Bühne hatten.
Dazu kommt, dass das Tiefbauamt in den letzten Wochen und Monaten verschiedentlich für negative Schlagzeilen sorgte.
Angesichts des jüngsten Falles - der massiven und vor allem völlig ungenügend kommunizierten Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle - blieb Baudirektor Georges Godel wohl nichts anderes mehr übrig, als Konsequenzen zu ziehen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Es ging da auch um die Glaubwürdigkeit der Verwaltung gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern. Dieses klar ausgesandte Signal wird aber nicht ausreichen.

Kritiker monieren seit Langem, dass sich Teile der Baudirektion quasi wie ein Staat im Staat gebärden. Das mag sein und ist inakzeptabel. Den derart Angeschossenen muss jedoch zugutegehalten werden, dass sie es waren, die während Jahren den Karren zogen, während sich die verschiedenen Staatsräte reihum die Klinke in die Hand gaben.
Gerade in der Baudirektion stehen in den kommenden Jahren aber eine ganze Reihe von wichtigen Projekten an. Allein mit der Anstellung eines neuen Kantonsingenieurs wird es also nicht getan sein.

Es braucht auch auf Direktionsstufe mehr Kontinuität und eine starke Hand. Ansonsten wird sich die Geschichte irgendwann einfach wiederholen.












Donnerstag 4. Oktober 2007, Kanton

Kantonsingenieur wirft das Handtuch

Gestörtes Vertrauensverhältnis führt zu sofortigem Rücktritt
Nach elf Jahren im Amt ist Kantonsingenieur Claude Morzier mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Dies hat die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) am Mittwoch bekannt gegeben. Die verspätete Information über die massive Kostenüberschreitung der H 189 hat das Fass offensichtlich zum Überlaufen gebracht.
Von WALTER BUCHS

Kürzlich wurde bekannt, dass der Bau der Umfahrungsstrasse Bulle (H 189) über 20 Prozent mehr kosten wird als budgetiert (FN vom 26. September). In der Medienmitteilung hiess es damals, dass der Baudirektor im Frühjahr erst nach seiner Anfrage über die Kostenüberschreitung informiert worden sei, und genaue Zahlen seien erst im August geliefert worden. Es werde deshalb geprüft, wie es zu diesen Mängeln im Informationsfluss habe kommen können. «Die Kostenüberschreitung wurde uns nie näher erläutert», stellt FDP-Grossrat Heinz Etter (Ried) den FN gegenüber fest. Auch die mehrtägige Schliessung der Strasse Freiburg-Bürglen soll der Kantonsingenieur vor zwei Wochen ohne Rücksprache mit den Vorgesetzten angeordnet haben.













Donnerstag 27. September 2007, Sense


Düdingen
SP sagt Ja zur Agglomeration

Die SP Düdingen erachtet einen Beitritt zur Agglomeration Freiburg als einen weiteren wichtigen und zukunftsorientierten Schritt in der Geschichte ihres Dorfes. Die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, das Mitwirken an Zweckverbänden und verschiedenen Gruppierungen machte Düdingen zu dem, was es heute ist, hält die Partei in einer Mitteilung fest.
«Wenn unser Kantonszentrum die berechtigt Angst davor hat, zwischen Bern und Lausanne erdrückt zu werden, so gilt das Gleiche auf einer anderen Ebene für Düdingen», ist die Ortspartei überzeugt. Bei einem Nichtbeitritt bestehe die Gefahr, dass Düdingen zwischen die zukünftigen Agglomerationen Freiburg und Bern gerate und schlussendlich erdrückt werde.
Es dürfe nicht in erster Linie um die Frage Deutsch oder Französisch gehen, sondern darum, wie man die anstehenden gesellschaftspolitischen Herausforderungen gemeinsam meistern könne, heisst es in der Mitteilung. «Nicht nur in Düdingen werden Pro und Kontra diskutiert. Es gibt noch etliche offene Fragen, welche geklärt werden müssen, und die finanziellen Auswirkungen sind zu wenig genau beziffert», hält die Partei fest. Auch Behörden und Bevölkerung der französischsprechenden Gemeinden beschäftigen sich mit den gleichen Überlegungen.
Durch die neuen Vorgaben der Bundesgesetzgebung sei Düdingen gezwungen, seine Zusammenarbeit zu erweitern. So habe die Region Sense durchaus eine Vorbildfunktion für die Agglomeration, denn sie habe gezeigt, wie wichtig und notwendig gemeinsames Vorgehen sein könne, hält die Partei fest.
«Die SP Düdingen ist überzeugt, dass die Agglomeration zur Gestaltung unserer Zukunft ein wichtiges Instrument darstellt, an welchem wir mitarbeiten sollten, um schlussendlich auch Nutzen für uns alle daraus zu ziehen», unterstreicht die Ortspartei zum Schluss. FN/Comm.












Mittwoch 26. September 2007, Sense

Das Volk wird entscheiden

Der Gemeinderat von Tafers will, dass das Volk entscheiden kann, ob die Gemeinde der Agglomeration beitritt. Am 11. November findet eine Konsultativabstimmung statt.
Mit Ammann ROMAN SCHWALLER sprach ANTON JUNGO

Ist die Konsultativabstimmung, die für den 11. November vorgesehen ist, sinnvoll zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht alle Elemente der zukünftigen Agglomeration bekannt sind?

Das können wir nicht ändern. Die Konsultativabstimmung wird zeigen, ob Tafers bei der Agglomeration mitmachen soll oder nicht. Die Termine drängen. Spätestens bis zur Abstimmung über die Agglomeration muss klar sein, wer mitmacht und wer nicht. Der Abstimmungstermin ist für den 24. Februar vorgesehen.

Die Botschaft des Staatsrates zur Volksmotion (Mai 2007) erwähnt die Möglichkeit eines Ausstiegs einer Gemeinde vor dem Abstimmungstermin ausdrücklich:

«Es steht jeder Gemeinde des provisorischen Perimeters frei, im Laufe der vorbereitenden Arbeiten zu entscheiden, ob sie zum endgültigen Perimeter gehören will oder nicht ...»
Bei der Abstimmung vom 24. Februar entscheidet die Mehrheit der Stimmenden und der Gemeinden des provisorischen Perimeters.

Was geschieht, wenn die Bürgerinnen und Bürger von Tafers Nein sagen?
Für den Gemeinderat von Tafers ist klar, dass die Gemeinde unter den heutigen Bedingungen bei der Agglomeration nicht mitmachen kann. Die vorliegenden Dokumente (insbesondere der Entwurf des Regionalen Richtplanes und die Statuten, die für die Finanzierung Verteilschlüssel pro Kopf vorsehen) entsprechen nicht den Vorstellungen des Gemeinderates.
Wir hören aus Freiburg immer wieder Stimmen, die sagen, das Volk denke anders als der Gemeinderat. Die Konsultativabstimmung wird zeigen, ob dies stimmt.

Sollte die Bevölkerung Nein sagen, würde die Gemeinde bei der konstituierenden Versammlung den Antrag für einen Austritt stellen und diesen auch verlangen.

Die konstituierende Versammlung würde darüber entscheiden, ob man Tafers ziehen lässt.
Ich bin überzeugt, dass unserem Antrag wie dem Antrag der Gemeinde Grolley stattgegeben würde. Niemand kann Interesse haben an einem langwierigen Rechtsstreit.














Mittwoch 26. September 2007, Sense

«Es gilt noch viele Fragen zu klären»
Informationsabend zur Mitwirkung Düdingens in der Agglomeration Freiburg

Wenn die wichtigsten Rahmenbedingungen stimmen, ist Düdingen bereit, den Schritt in die Agglomeration Freiburg zu wagen. Zwischen dem Richtplan der Agglomeration und der Ortsplanung von Düdingen besteht weitgehende Übereinstimmung. Offen ist immer noch die Frage der finanziellen Konsequenzen eines Beitritts.
Von ANTON JUNGO

Das Datum für die Abstimmung über die Gründung der Agglomeration Freiburg ist auf den 24. Februar 2008 festgelegt. Ein halbes Jahr vor diesem Termin liegen aber wichtige Grundlagendokumente erst im Entwurf vor. So die Statuten und der regionale Richtplan. In den Statuten wird insbesondere festgelegt, welcher Verteilschlüssel angwandt werden wird für die Übernahme der Kosten der Agglo - sei es bei den Betriebskosten oder bei den Projekten, die über die Agglo realisiert werden sollen.

Kritisch befürwortend
«Die wichtigsten Rahmenbedingungen müssen für unsere Gemeinde stimmen, um der Agglomeration beitreten zu können», betonte am Montagabend Hildegard Hodel, Gemeindepräsidentin von Düdingen. Die Gemeinde hatte zu einer Informationsveranstaltung zur Mitwirkung Düdingens in der Agglomeration eingeladen. Rund 120 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt. «Ohne Statuten und klaren Kostenverteiler darf man nicht vors Volk», erklärte Moritz Boschung. «Der Gemeinderat teilt dieses Unbehagen», hielt die Gemeindepräsidentin fest. Aus ihrem einführenden Votum war hervorgegangen, dass Düdingen der Agglo kritisch befürwortend gegenübersteht (vgl. auch FN vom 22. September).
Corinne Margalhan-Ferrat, wissenschaftliche Beraterin der Agglo, erklärte, dass es tatsächlich noch einiges zu tun gebe, bis das Projekt abstimmungsreif sei. Sie wies aber darauf hin, dass die Abstimmung notfalls auf Juni 2008 verschoben werden könnte (vgl. Kasten 2).

Eigene Berechnungen
Für den Informationsabend hatte Düdingen auf Grund der vorhandenen vorläufigen Unterlagen Berechnungen angestellt, mit welchen Kosten die Gemeinde zu rechnen hätte. Gemeinderat Rudolf Zurkinden, Mitglied der Finanzkommission der Agglo, führte aus, dass man bisher grundsätzlich davon ausgegangen sei, dass man den Verteilschlüssel gemäss der zivilrechtlichen Bevölkerungszahl habe festlegen wollen. Das würde bedeuten, dass Düdingen zwischen 9,95 und 10 Prozent der Kosten zu übernehmen hätte. Eine Ausnahme würden die Betriebskosten für die Cutaf bilden, wo Düdingen bisher noch nicht allzu viele Leistungen bezieht. Er wies darauf hin, dass in der Kommission jetzt aber auch über einen Verteilschlüssel diskutiert werde, bei welchem nicht nur der Bevölkerungsanteil, sondern auch die Finanzkraft der Gemeinden berücksichtigt würden. Düdingen hätte in diesem Fall rund neun Prozent der Kosten zu übernehmen.

Berechnungsmodelle für Düdingen
Die laufenden Kosten der Agglo werden auf 2,836 Mio. Franken geschätzt. Der Anteil Düdingens würde dabei 254 105 Franken betragen. Wenn nur die zivilrechtliche Bevölkerung berücksichtigt wird, wären es 283 663 Franken. Davon könnten Beiträge abgezogen werden, die die Gemeinde an die Region Sense (50 000 Franken), an die Kulturförderung Coriolis (50 000 Franken), an das Podium (43 000 Franken) und an das Agglo-Sekretariat (9600 Franken) leistet.
Für 2009 werden die Investitionskosten der Agglo bei der Cutaf auf 9,340 Mio. Franken geschätzt. Der Anteil Düdingens würde 215 000 Franken (2,3 Prozent) betragen. Die entsprechenden Beträge für 2015: total 10,550 Mio. Franken; der Anteil Düdingens 318 000 Franken (3 Prozent) und für 2020: total 10, 750 Mio. Franken; der Anteil Düdingens 430 000 Franken (4 Prozent).
Die Kosten für andere Projekte (Raumplanung, Zweiradwege usw.) werden für 2009 auf total 640000 Franken (Düdingen 64000 Franken) und für 2015 und 2020 auf je 1040000 Franken (Düdingen 104 000 Franken) geschätzt.
Durch den Beitritt zur Agglo würden für Düdingen 2009 Mehrkosten von 144 000 Franken entstehen; 2020 würden diese 254000 Franken betragen.

Jeden Schritt überprüft
In der Diskussion wollten Markus Bapst und Irmgard Jungo-Roggo wissen, weshalb nicht auch Düdingen eine Konsultativabstimmung anberaume (vgl. Kasten 1). Hildegard Hodel erklärte dazu, dass der Gemeinderat jeden Schritt beim Entstehen der Agglo sehr genau geprüft habe. Er sei dabei zur Überzeugung gekommen, dass es für Düdingen sehr wichtig sei, bei der Agglo dabei zu sein. Die Gemeindepräsidentin räumte aber ein, dass noch wichtige Fragen geklärt werden müssten. Sie hält eine Konsultativabstimmung zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht.
Sie ist aber überzeugt, dass von der Agglomeration auch der Sensebezirk profitieren würde. Benjamin F. Brägger hat gehofft, dass der ganze Sensebezirk zur Agglo stosse.

Verkehrsplanung miteinbeziehen
Bruno Baeriswyl, Mitglied der Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsplanung in Düdingen, wies darauf hin, dass über die Agglo nicht abgestimmt werden dürfe, bevor die Resultate der Verkehrsplanung im Sense-Unterland vorlägen. Es wurde auch die Frage aufgeworfen, ob die Agglo allenfalls auch eine andere Umfahrungsvariante finanzieren würde als die vorgesehene V2. Auch die Finanzierung eines Ortsbusses wurde diskutiert.

«Charme-Offensive» nötig

Christian Marbach betonte, dass er nicht nur in Düdingen Ängste vor Neuem feststellen könne. «Wir dürfen diesen Schritt vorwärts aber wagen», meinte der frühere Agglo-Delegierte. Er befürchtet, dass Düdingen andernfalls zwischen Freiburg und Bern erdrückt werden könnte. Andreas Furgler erwartet, dass Freiburg gegenüber den Deutschsprachigen eine «Charme Offensive» starten sollte.
















Mittwoch 26. September 2007, Sense

Verteilschlüssel noch offen

Ein halbes Jahr vor der Abstimmung über die Gründung der Agglomeration Freiburg gibt es noch viele offene Fragen; z. B. was die Finanzierung betrifft. Was sagt Nicolas Deiss, Präsident der konstituierenden Versammlung, dazu?
Mit NICOLAS DEISS sprach ANTON JUNGO

Weshalb liegen rund ein halbes Jahr vor der Abstimmung keine endgültigen Unterlagen für die Finanzierung der Agglomeration vor?

Nach der Null-Lesung im Mai 2007 hat die Finanzkommission der konstituierenden Versammlung die entsprechenden Grundlagen erarbeitet. Da in der Kommission die Gemeinden vertreten sind, gehen wir davon aus, dass sie einen Kompromiss gefunden hat, der den Vorstellungen der Gemeinden entspricht. Wir gehen auch davon aus, dass die Kostenfrage nicht allzu schwierig sein wird, da ja Bereiche, die schon existieren (wie die Cutaf), von der Agglomeration übernommen werden.

Es zeigte sich nun aber, dass die Gemeinden viel präzisere Angaben erwarteten. Man ist z. B. nicht unbedingt auf der gleichen Linie, was den Verteilschlüssel für die Investitionen betrifft. So mussten der Kommission zusätzliche Mandate erteilt werden.
Es wird jetzt an der konstituierenden Versammlung sein, eine endgültige Finanzierungsart festzulegen.
Wie wichtig ist die Terminplanung bei der Agglomeration? Man spricht jetzt schon davon, den Abstimmungstermin vom 24. Februar evtl. auf den 1. Juni zu verschieben.

Für mich ist entscheidend, dass die Bevölkerung über die Agglomeration debattieren kann und dann in Kenntnis der Sache abstimmen kann. Ob die Abstimmung drei Monate später stattfindet, ist nicht so wichtig.

Wann muss die Agglomeration spätestens stehen und wann muss das Agglomerationsprogramm beim Bund eingereicht werden?
Ich gehe davon aus, dass die Agglomeration spätestens am 1. Januar 2009 funktionsbereit ist.
Das Agglomerationsprogramm muss allerdings schon Ende dieses Jahres beim Bund eingereicht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Agglomeration aber noch nicht unbedingt stehen.

2008 wird das Bundesamt für Raumentwicklung prüfen, ob es das Agglomerationsprogramm als subventionswürdig betrachtet. Erst dann wird letztendlich das Parlament entscheiden, wie viel welche Agglomeration erhalten wird. In der Zwischenzeit könnten die Vorbereitungen für die Gründung der Agglomeration weitergehen.

Sollten sich die Gemeinden nicht auf ein Agglomerationsprogramm einigen können, wird der Staatsrat dieses als Kapitel des kantonalen Richtplanes beim Bund einreichen. Der Kanton will ja in den Genuss von Bundesgeldern kommen. Das würde aber bedeuten, dass die Gemeinden nicht mehr viel zur regionalen Raumplanung, zu Verkehr und Umweltschutz zu sagen hätten.













Samstag 22. September 2007, Sense

«Eine solide und vernünftige Partnerschaft»

Hildegard Hodel, Gemeindepräsidentin von Düdingen, zum Thema «Agglomeration»
Am Montag findet in Düdingen ein Informationsabend statt, bei dem es um die Mitwirkung der Sensler Gemeinde in der Agglomeration Freiburg geht. Hildegard Hodel, Gemeindepräsidentin von Düdingen, nimmt im Vorfeld zu einigen Fragen Stellung.
Mit HILDEGARD HODEL sprach IMELDA RUFFIEUX

Die Gemeinde Düdingen hatte anfänglich eine skeptische Haltung gegenüber der Agglomeration?
In der Tat hat sich der Gemeinderat 1995 in den ersten Stellungnahmen zum Agglomerationsgesetz und später bei der Festlegung des Perimeters sehr kritisch geäussert. Der Grosse Rat hat trotz der Intervention der beiden Sensler Gemeinden das Gesetz grossmehrheitlich angenommen, und der Staatsrat hat uns in den provisorischen Perimeter eingeteilt.
Inzwischen hat sich aber die Agglomerationspolitik des Bundes geändert. Wir sind im Perimeter der Agglomeration Freiburg.

Weshalb ist Düdingen nun der Agglomeration gegenüber positiv eingestellt?
Ich möchte gerne ein Zeitfenster öffnen und zurück ins Jahr 1975 blicken.
Damals hat Düdingen an einer Gemeindeversammlung beschlossen, dem Gemeindeverband Region Sense beizutreten. Man verwies auf das neue Bundesgesetz über die Investitionshilfe. Das Ja von Düdingen war für das Zustandekommen des Verbandes unbedingt notwendig.

Nun hat der Bund seine Politik aufgrund der Entwicklung und der Probleme in den Agglomerationen geändert resp. angepasst. Deshalb ist es heute auch für uns notwendig, dass wir in der Agglomeration mitmachen, damit wir unter anderem in den Genuss von Bundesgeldern kommen im Bereich öffentlicher Verkehr, Umfahrung, Langsamverkehr usw.
Ich erhoffe mir auch, dass sich durch die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung - gerade wegen der kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Sprachregionen - eine Bereicherung ergibt.
Eine politische Zusammenarbeit muss keine Liebesbeziehung sein. Es soll eine solide, vernunftgeprägte Partnerschaft sein mit dem Ziel, allen Beteiligten zu guten bzw. zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen.
Wir öffnen mit dem Beitritt zur Agglomeration eine Tür und betreten ein offenes Feld. Es gibt Unsicherheiten und Ängste vor der Weite, vor allem auch, weil kein fertiges Projekt besteht. Ich bin aber der Ansicht, man müsse den Schritt in die Zukunft machen und etwas Neues wagen.

Was spricht für ein Mitmachen der Gemeinde Düdingen bei der Agglomeration? Was spricht eher dagegen?
Wir sind nahe am Zentrum gelegen und profitieren auch davon. Das heisst Schulen bis und mit Fachhochschulen und Universität sind in unmittelbarer Nähe, ebenso wie Arbeitsplätze, Spitäler und das kulturelle Angebot.
Dagegen kann sprechen, dass jedes Mitmachen bei Verbänden niemals und für niemanden nur gewinnbringend sein kann. Zusammenarbeit muss immer von allen Seiten ein bestimmtes Mass an Kompromissbereitschaft beinhalten. Ein Stück Autonomie wird aufgegeben.

Was würde es für Düdingen und den Sensebezirk heissen, wenn die französischsprachigen/zweisprachigen Gemeinden die Agglomeration allein gründen würden?
Nun, langfristig würde sich dies wohl kaum positiv auf den Kanton und auch auf unseren Bezirk auswirken. Das gegenseitige Verständnis hat bereits durch die Zusammen- arbeit und das Ausarbeiten der Statuten und der weiteren Grundla- gen für die Agglomeration zugenommen.

Die Agglomeration muss als willkommene Nebenerscheinung mit sich bringen, dass das Vertrauen und das Gefühl von Zusammengehörigkeit wachsen kann.
Wir, die Sensler Gemeinden, haben einiges einzubringen: nebst hervorragenden Infrastrukturen auch unsere langjährige Erfahrung der Zusammenarbeit auf regionaler und auf Bezirksebene, zum Beispiel in der Region Sense oder der Ammännervereinigung.
Wenn schon, haben wir die Absicht, stolze und eigenständige Partner zu sein.

Auf Bundesebene wird über eine neue Regionalpolitik diskutiert; wie es scheint, verlieren die Regionen - wie sie bis jetzt im Sinne des IHG-Gesetzes existierten - ihre Bedeutung. Wird dadurch nicht auch die Befürchtung grundlos, dass Düdingen zweimal zur Kasse gebeten werden könnte - in der Region Sense und in der Agglomeration?

Die Rolle von Tafers und Düdingen bleibt auf Bezirksebene wichtig. Die Region Sense soll auch nach dem Wegfall der IHG-Gelder bestehen bleiben, um eine weitere Zusammenarbeit auch auf Bezirksebene zu fördern.

Nach wie vor spielen wir ebenfalls in den Bezirksverbänden Orientierungsschule und Pflegeheim eine wichtige Rolle.
Skepsis besteht im Gemeinderat von Düdingen immer noch in der Frage der Kostenaufteilung. Besteht Hoffnung, dass über diese Frage bis zur Abstimmung, die für den 24. Februar 2008 vorgesehen ist, noch Klarheit geschaffen werden kann? Wie reagiert Düdingen, wenn dies nicht der Fall sein sollte?

In seinen Stellungnahmen hat der Gemeinderat Düdingen auf die nach wie vor unklare Finanzierungsfrage hingewiesen. Ich kann meinen Unmut darüber, dass heute - fünf Monate vor der Abstimmung - diese Fragen noch nicht geklärt sind, nicht verhehlen.

Die Vertreter der Gemeinden haben sich in diesem Bereich sehr stark für konstruktive Lösungen eingesetzt. Dies mit einem zeitlichen Engagement, das unser Milizsystem eigentlich übersteigt und dazu noch neben der nebenamtlichen Arbeit in der Gemeinde.

Wir erwarten am ersten Informationsabend vom kommenden Montag von der verantwortlichen wissenschaftlichen Mitarbeiterin in der Agglomeration bezüglich der Kosten wichtige Aussagen.
Immerhin wissen wir heute, dass - nicht zuletzt durch die erforderliche Einstimmigkeit für weitere Aufgaben - der Beitritt zur Agglomeration kein finanzielles Abenteuer ist.

Montag, 24. September 2007, 19.30 Uhr, Podium, öffentlicher Informationsabend zum Thema «Mitwirkung der Gemeinde Düdingen in der Agglomeration Freiburg».
















Montag 17. September 2007, See

Heimatkundeverein zur Umfahrung von Düdingen


Auszug der aus der Jahresversammlung in Münchenwiler

Im Jahresbericht erwähnten die beiden Präsidenten
Eine kritische Stellungnahme gab der Vorstand auch zur geplanten Umfahrungsstrasse Düdingen im Rahmen von «Agglo Freiburg» ab. Das Projekt bedrohe das Düdinger Moos, ein Objekt von nationaler Bedeutung.










Montag 17. September 2007, Bezirke


Deutliche Kostenüberschreitung

Umfahrungsstrasse von Bulle wird teurer als geplant
Die Bau der H 1 89 in Bulle wird 45 Millionen Franken teurer als budgetiert. Damit verteuert sich das Strassenbauprojekt um 21 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Kostenrahmen von 215 Mio. Franken.
Von Thierry Jacolet/La Liberté

Der Freiburger Baudirektor Georges Godel gab am Samstag gegenüber dem Westschweizer Fernsehen TSR den Betrag der Kostenüberschreitung bekannt. Er dementierte damit gleichzeitig Angaben der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps», die gleichentags über Mehrkosten von 70 Mio. Franken gemutmasst hatte.

Dass es beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle zu einer Budgetüberschreitung kommen würde, war seit dem vergangenen Frühling bekannt. Grund dafür sind zusätzliche Anforderungen der Eidgenossenschaft, etwa für die Sicherheitssysteme der Tunnels und den Grundwasserschutz.

Über das wahre Ausmass der zusätzlichen Kosten gab es aber bisher keine konkreten Angaben. Baudirektor Georges Godel jedenfalls gab dazu bisher nie genaue Zahlen bekannt. «Ich habe bei meinem Amtsantritt das Dossier zur Kenntnis genommen», verteidigt sich der Staatsrat heute. «Damals war bloss von einigen Millionen die Rede, sagte Godel auf Anfrage. Er habe dann zusätzliche Erklärungen angefordert. Im vergangenen August hat die zuständige Dienststelle ihren Bericht dem Baudirektor abgeliefert. «Ich war schockiert, als ich das Ausmass der Kostenüberschreitung erfahren habe.» Der Staatsrat wird nun voraussichtlich am kommenden 25. September über den Entwurf der Botschaft mit dem Zusatzkreditbegehren zu befinden haben. Danach muss der Grosse Rat das Geschäft behandeln.

Kanton trägt einen Drittel
Aufgrund des Kostenverteilers trägt der Kanton Freiburg 31 Prozent der Baukosten und der Bund den Rest. Im Jahr 2000 bewilligte das Kantonsparlament den Kantonsanteil von 63 Mio. Franken. Dem Grossen Rat wird nun wohl nichts anderes übrig bleiben, als auch den Zusatzkredit in der Höhe von rund 14 Millionen Franken auch zu genehmigen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Bauarbeiten bereits weit fortgeschritten sind.

Weshalb aber wurde nicht transparent über die Situation informiert? «Ich war so klar wie möglich», sagt dazu Baudirektor Godel. Bereits im vergangenen Mai habe er die zuständigen Kommissionen orientiert. «Damals war ich aber noch nicht im Besitz von konkreten Angaben und nun wollte ich vorerst die Behandlung des Geschäftes im Staatsrat abwarten, um über die Kostenüberschreitung zu informieren.» Bearbeitet von cn/FN












Dienstag 4. September 2007, Sense

Nur eine Variante wird weiterverfolgt

Staatsrat antwortet auf Anfragen zur Umfahrungsstrasse Düdingen
Für die Umfahrung Düdingens wird nur die Variante V2 weiterverfolgt. Und Subventionen von Seiten des Bundes für die Umfahrungsstrasse von Düdingen sind nur zu erwarten, wenn die Gemeinde Mitglied des Gemeindeverbandes Agglomeration Freiburg wird.
Von ANTON JUNGO

Gleich zwei grossrätliche Anfragen im Zusammenhang mit der geplanten Umfahrungsstrasse von Düdingen musste der Staatsrat beantworten. Moritz Boschung (CVP, Düdingen) wollte vor allem wissen, wie sich der Entscheid des Staatsrates, die V2 als definitive Variante weiterzuverfolgen, zur gegenwärtig laufenden Verkehrsstudie für das Sense-Unterland verhalte. Markus Bapst (CVP, Düdingen) nahm es wunder, ob es stimme, dass der Bund eine allfällige Umfahrungsstrasse nur dann subventioniere, wenn Düdingen dem Gemeindeverband Agglomeration Freiburg beitrete.

Nur noch V2 gilt.
Grossrat Boschung hatte in seiner Anfrage darauf hingewiesen, dass Staatsrat Georges Godel und der Kantonsingenieur Claude Morzier an einer Informationsveranstaltung in Düdingen (vgl. FN vom 6. Juni) erklärt hätten, dass Abklärungen ergeben hätten, dass für die Umfahrung von Düdingen einzig die Umfahrungsstrasse V2 in Frage kommen könne. Die V2 führt von Jetschwil her durch einen Tunnel bei Zelg, bei Ottisberg über die Autobahn und dann Richtung Autobahnzubringer Nord in Düdingen. Diese Variante figuriert auch im Programm der Agglomeration Freiburg.

Er erinnerte weiter daran, dass der Grosse Rat gleichzeitig einen Kredit von 500 000 Franken für eine Verkehrsstudie im Sense-Unterland genehmigt hatte. Als Teilziel dieser Studie soll die Machbarkeit und Zweckmässigkeit einer Strassenverbindung zwischen Berg und der A 12 in Fillistorf untersucht werden. Es soll dabei geprüft werden, inwieweit eine solche Variante die Umfahrung von Düdingen überflüssig machen würde.

«Es wurden vier Varianten untersucht. Im Einverständnis mit der Gemeinde wurde beschlossen, einzig die Variante V2 für die Umfahrung von Düdingen weiterzuverfolgen. Es sind keine anderen Varianten vorgesehen», antwortet der Staatsrat auf folgende Frage von Grossrat Boschung: «Wird, wie der Staatsrat dies bekannt gegeben hat, die Umfahrung von Düdingen gemäss V2 als definitive Variante weiterverfolgt oder werden die Ergebnisse der laufenden Verkehrsstudie abgewartet?»
Resultate liegen bis Ende Jahr vor.

«Die Variante V2 wird mit einer neuen Verbindung zwischen Berg und Fillistorf verglichen werden ... Auf jeden Fall kann diese Verbindung nur mit der Zustimmung des Bundes gebaut werden, da auch die A 12 (Anschluss für die neue Verbindung) betroffen wäre», erklärt der Staatsrat auf die Frage, was geschehe, wenn die Verkehrsstudie zu andern Vorschlägen als der Variante V2 kommen sollte. Schliesslich weist der Staatsrat darauf hin, dass die Resultate der Verkehrsstudie bis Ende 2007 vorliegen sollten.

Cutaf-Mitgliedschaft genügt nicht
«Da die verschiedenen Verkehrsträger sowohl untereinander als auch mit der Siedlungsentwicklung, der Raumplanung und dem Umweltschutz koordiniert werden müssen, wäre die Mitgliedschaft Düdingens beim Verkehrsverbund der Agglomeration Freiburg (Cutaf) nicht hinreichend, um Subventionen für den Agglomerationsverkehr zu erhalten», lautet die Antwort des Staatsrates auf eine Frage von Grossrat Bapst. Er wollte wissen, ob die Mitgliedschaft Düdingens bei der Cutaf nicht genügen würde, um beim Bund Subventionen im Bereich des Agglomerationsverkehrs auszulösen.
Die Cutaf habe gemäss ihren Statuten keine Kompetenzen im Bereich der Raumplanung. Aus dem Konzept für die Prüfung und Mitfinanzierung der Agglomerationsprogramme des Bundes gehe aber eindeutig hervor, dass der Bund einzig Infrastrukturen subventionieren werde, die vom Richtplan der Agglomeration erfasst würden, führt der Staatsrat aus. Dieser Richtplan koordiniere aber raumplanerische, ökologische und verkehrsplanerische Aspekte.

«Anders sieht es beim Poyaprojekt aus. Im Rahmen des Infrastrukturfonds wurden für dieses Projekt bereits Bundessubventionen von 67,5 Millionen Franken gesprochen, da es als dringendes und baureifes Projekt eingestuft wurde», betont der Staatsrat auf die Frage des Grossrates, wo denn der Unterschied zwischen einer Subventionierung der Poyabrücke und der Umfahrungsstrasse Düdingens liege.

Noch nicht im Finanzplan
Die Umfahrung von Düdingen soll - sofern es die verfügbaren Mittel des Staates erlauben - im Anschluss an das Poyaprojekt, also ab 2013, gebaut werden. Da die Finanzplanung, die zurzeit erarbeitet wird, nur die Legislaturperiode 2007 bis 2011 umfasse, habe der Staatsrat noch nicht entschieden, welche Beträge für die Umfahrungsstrasse bereitgestellt werden sollen. So lautet die staatsrätliche Antwort auf eine entsprechende Frage von Grossrat Markus Bapst.
Der Staatsrat kann sich auch noch nicht dazu äussern, wie hoch der Beitragssatz des Bundes für die Umfahrung ausfallen wird. «Nur eines ist sicher: Der Beitragssatz wird zwischen 30 und 50 Prozent betragen, sofern das Agglomerationsprogramm von Freiburg die vom Bund festgelegten Grundbedingungen erfüllt und die Umfahrungsstrasse von Düdingen als Teil des Agglomerationsprogramms von Freiburg den Wirksamkeitskriterien des ‹Konzepts für die Prüfung und Mitfinanzierung der Agglomerationsprogramme› genügt», hält der Staatsrat fest.














Freitag 17. August 2007, Agglomeration

VCS ist enttäuscht

Reaktion auf Richtplan der Agglomeration
Der Verkehrs-Club Freiburg hat keine Freude an den verkehrspolitischen Massnahmen, die der Richtplan der Agglomeration Freiburg vorsieht. Der öffentliche Verkehr werde zu wenig gefördert.

In seiner Stellungnahme kritisiert der VCS Freiburg, dass dem motorisierten Individualverkehr gegenüber dem öffentlichen Verkehr und Langsamverkehr klar der Vorzug gegeben werde. «Die finanziellen Mittel für den Strassenverkehr sind absolut unverhältnismässig», schreibt der Verkehrs-Club.
Von geplanten Investitionen über 440 Millionen Franken käme dem öffentlichen Verkehr bloss 25 Prozent zugute. Während der motorisierte Verkehr mit 57 Prozent profitiere. Damit komme man der Anforderung der Eidgenossenschaft, den Individualverkehr zu reduzieren, in keiner Weise nach. Der VCS befürchtet gar, dass so der Kanton keine Subventionen des Bundes erhalte.

Verzicht auf Strassenbauprojekte

Der VCS fordert darum, dass auf die Umfahrungsstrasse Marly-Posieux verzichtet werde sowie auf die Neugestaltung der Autobahnzubringer. «Solche Massnahmen fördern den motorisierten Verkehr noch mehr.»
Der VCS ist aber auch mit den Projekten für den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr nicht zufrieden. Die Wiederaufnahme der Eisenbahnlinie Freiburg-Pérolles beurteilt er als kaum realistisch. 75 Millionen Franken seien zuviel. Dem VCS schwebt hingegen eine Art Strassenbahn Freiburg-Marly und Grolley- Freiburg-Marly als Alternative vor. «Die Pérolles-Brücke hätte für eine solche Infrastruktur bereits die Kapazität.»

Mehr Park & Ride

Was die Velowege angeht, kann der VCS nicht nachvollziehen, welches Gewicht der Richtplan dem Veloweg entlang der Eisenbahnstrecke Avry- Freiburg gibt. Dieses Projekt würde praktisch den gesamten Betrag von 81 Millionen Franken verschlingen, welcher für den Langsamverkehr vorgesehen ist. Der VCS ist der Ansicht, dass dieses Geld besser auf die Gemeinden verteilt werden könnte, wo die Fahrradnetze oft lückenhaft sind.
Der VCS ist schliesslich der Meinung, dass in Sachen Park & Ride ehrgeizigere Ziele verfolgt werden könnten. Zur Förderung des kombinierten Verkehrs fordert er weitere Park &Ride-Anlagen in Grolley, Tafers, Düdingen und Rosé. rsa












Freitag 20. Juli 2007, Sense


Düdingen: V2 definitiv?

Es bleiben offene Fragen in Sachen Umfahrung von Düdingen. Eine Anfrage an den Staatsrat soll Klarheit bringen.

Grossrat Moritz Boschung (CVP, Düdingen) will vom Staatsrat Infor- mationen über die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen.
Vor allem die Frage, ob die Ergebnisse der laufenden Verkehrsstudie in die Betrachtungen mit einbezogen werden, müsste geklärt werden.


Ende April hatte der Gemeinderat Düdingen die Variante V2 favorisiert: Diese würde ab Jetschwil via einen Tunnel nach Zelg, Moos, über die Autobahn nach Ottisberg und über eine Brücke nach St. Johann bis zum A 12-Anschluss verlaufen. Dies hätte Staatsrat Georges Godel im Juni an einem Informationsabend bestätigt, meint der Grossrat. Und im Agglomerationsprogramm der Agglomeration Freiburg werde dieser Vorschlag ebenfalls festgehalten.

Gleichzeitig habe der Grosse Rat im letzten Herbst eine Studie über die Verkehrslast für den unteren Sensebezirk mit einem Kredit von 500 000 Franken in Auftrag gegeben, führt Moritz Boschung weiter aus. Sie soll Klarheit schaffen über die Zweckmässigkeit einer Strassenverbindung zwischen Berg und der A 12 in Fillistorf sowie über die Möglichkeit, dadurch eine Umfahrung von Düdingen zu verhindern. Auch die Untersuchung von anderen Alternativen sei ein Ziel dieser Studie.

Nachdem die Frage nach dem Sinn dieser noch andauernden Verkehrsstudie laut geworden war (da die Meinung des Gemeinderats anscheinend bereits festzustehen schien), will Moritz Boschung vom Staatsrat Klarheit über die Frage, ob die Variante V2 «als definitiv weiterverfolgt werde», oder ob man die Ergebnisse der Untersuchung abwarten werde.

Des Weiteren will er wissen, was geschehe, wenn die Studie einen anderen Vorschlag als die Variante V2 machen werde. Schliesslich stellt der Grossrat die Frage, wann mit den Resultaten der Verkehrsstudie zu rechnen sei. cf















Montag 9. Juli 2007, Bezirke
Umfahrung Düdingen: Es gibt Alternative


Brief an die FN
Umfahrung Düdingen: Es gibt Alternative

Zum neuen Leitbild der Gemeinde Düdingen fand kürzlich eine Informationsveranstaltung statt (FN vom 6. Juni 2007). Ferner wurde in alle Haushalte eine Informationsbroschüre zugestellt.

Das Leitbild beinhaltet unter anderem, dass man das Zentrum von Düdingen z. B. mit Hilfe von Strassenraumgestaltung aufwerten will. Diese geplante Verkehrsberuhigung und Verschönerung finde ich recht ansprechend und sicherlich auch umsetzbar (Begrünung, Schlangenverlauf, Tempo 30 oder 40 etc.). Dem Positiven steht aber das Negative gegenüber, die Staus während den Hauptverkehrszeiten ausserhalb von Düdingen werden länger und somit muss für die Durchfahrt noch mehr Zeit aufgewendet werden. Wenn man einen Blick in andere Dörfer und Städte wirft, kann man feststellen, dass solche Massnahmen vor allem in Quartierstrassen und nicht auf Hauptverkehrsachsen realisiert wurden. Ich vermute, dass mit dieser vorgesehenen Verkehrsberuhigung Druck auf die Realisierung der geplanten Umfahrungsstrasse gemacht werden soll.


Das Projekt dieser Umfahrungsstrasse hat ohnehin einige Mängel: Mit der vom Gemeinderat favorisierten V2-Variante wird eine zweite Brücke über das «Stille Tal» gebaut, eine Umbenennung des Tals liegt daher nahe. Da die Umfahrungsstrasse auch an den Düdinger Mösern (Naturschutzgebiet) vorbeiführen soll, kann man sich fragen, ob für den Schutz dieses Gebietes gar nichts getan wird. Im Leitbild steht übrigens, man wolle bestehende Grünzonen erhalten, pflegen und stärken!


Bei der Vorstellung der geplanten Strasse mit (ca. 700 m) Tunnel hatte ich oftmals das Gefühl, dass das ganze Vorhaben hauptsächlich eine Frage der Umsetzung und weniger eine Frage der Finanzierung sei, Geld spielt wahrscheinlich keine Rolle.
Weiter frage ich mich, ob mit diesem Tunnel etwas weniger Opposition seitens der Bevölkerung entstehen soll.


Nun warte ich auf die Verkehrsstudie über den unteren Sensebezirks (in der Hoffnung, dass die Düdinger Variante nicht auch schon miteinbezogen wird), denn ich könnte mir vorstellen, dass eine Ausfahrt Fillistorf die Gemeinden, den Kanton und den Bund wesentlich günstiger zu stehen kommt als die geplante Tunnel- und Brückenvariante samt Lärmschutzverbauungen in Düdingen. Die Fillistorf-Variante wäre einer wesentlich grösseren Region von Nutzen und würde weniger Zeit in Anspruch nehmen. Zudem darf sicherlich festgehalten werden, dass für viele Einwohner die Lebens- und Wohnqualität in Düdingen mit dieser Umfahrungsstrasse abnimmt. Paradox ist auch, dass im Leitbild ausgerechnet an der geplanten Umfahrungsstrasse die grössten Überbauungspläne vorgesehen sind.


Gebhard Gschwend, Düdingen











Freitag 15. Juni 2007, Sense

«Wichtig für Entwicklung des Bezirks»


CSP Sense wartet Verkehrsstudie zur Umfahrung in Düdingen ab
Entscheide in Sachen Umfahrung von Düdingen dürfen nicht vor Ablauf der vom Kanton durchgeführten Verkehrsstudie für den Unteren Sensebezirk gefällt werden: Diese Meinung vertritt der Vorstand der Christlich-sozialen Partei des Sensebezirks (CSP Sense).
Der Grosse Rat des Kantons Freiburg hat im Herbst 2006 einen Kredit von 500 000 Franken für eine Verkehrsstudie im Unteren Sensebezirk (Fillistorf-Düdingen/Flamatt) gesprochen. Unter anderem hat diese Studie das Ziel, zu prüfen, ob eine Umfahrung von Düdingen vermieden werden kann.
Der Vorstand der CSP Sense zeigt sich in einer Medienmitteilung erstaunt, dass der Gemeinderat von Düdingen vor rund einem Monat bereits entschieden hat, eine Umfahrungsstrasse Variante V2 zu favorisieren (ab Jetschwil via einen Tunnel nach Zelg, Moos, über die Autobahn nach Ottisberg und über eine lange Brücke nach St. Johann bis zum A

12-Anschluss). Die Partei verlangt, dass vor Abschluss der laufenden Verkehrsstudie keine Entscheide zu den A

12-Zubringervarianten gefällt werden.
Eine fundierte, weitsichtige Verkehrsplanung sei für die Entwicklung des ganzen Sensebezirks von grosser Bedeutung, hält die Bezirkspartei fest. Deshalb fordert sie von Kanton, Gemeinderat Düdingen, Gemeinderäten des Unterlandes und Region Sense, dass sie die Ergebnisse der regionalen Verkehrsstudie abwarten und ohne vorgefasste Meinung alle in Frage kommenden Alternativen zur V2 nach den Kriterien Kosten, Nutzen, Schaden, Stärken, Schwächen usw. prüfen. Auch die Auswirkungen der künftigen Poyabrücke seien in die Überlegungen einzubeziehen.
«Alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Alternativen müssen auf den Tisch gebracht werden. Nur so ist eine für die Bürgerinnen und Bürger optimale Entscheidungsfindung möglich», betont die CSP Sense. Die noch vorhandene Zeit bis zur Realisierung einer Entlastung von Düdingen müsse für diese Abklärungen genutzt werden, um die für die nachhaltige Entwicklung des ganzen Bezirks optimalste Variante zu wählen.

FN/Comm.











Samstag 9. Juni 2007, Bezirke


Umfahrungsstrasse V2 ist untauglich


Der Gemeinderat von Düdingen plant eine 74 Millionen Franken teure Umfahrungsstrasse, die in Wirklichkeit keine ist. Kürzlich fand im Podium eine Information der Bevölkerung über dieses Bauprojekt statt. (FN vom 6. Juni 2007). Die Werbung des Gemeinderates wurde zusätzlich unterstützt von Vertretern des Kantons und einer externen Beraterfirma.

Eine Umfahrungsstrasse bringt einem Ort nur dann eine wirkliche Entlastung, wenn diese grosszügig und weiträumig ausgeführt wird. Die vom Düdinger Gemeinderat favorisierte und propagierte Variante (V2) erfüllt in keiner Weise solche Voraussetzungen. Im Gegenteil, durch diese neue Strasse wird der motorisierte Verkehr lediglich vom innersten Dorfkern in die Aussenquartiere verlegt. Eine sehr fragwürdige Strategie, wenn eine sogenannte Umfahrungsstrasse bei deren Entstehung bereits vorhandene Wohnquartiere tangiert.


Weitaus am schlimmsten betroffen wäre dabei Jetschwil. Hier würde die sogenannte Umfahrungsstrasse zwischen Mariahilf und dem Schützenhaus Düdingen sogar auf dem bestehenden Trassee zwischen den Wohnhäusern von Jetschwil verbleiben.

Eine Strasse, welche den stetig wachsenden Verkehr aus dem gesamten Oberen Sensebezirk und Teilen des angrenzenden Kanton Bern aufnehmen muss, kann doch nicht durch bestehende Wohnsiedlungen führen und von den Gemeindevertretern an die Steuerzahler als Umfahrungsstrasse angeboten werden.

Etwas zynisch klangen die dabei verwendeten Schlagworte wie angestrebte verbesserte Lebensqualität in den Ohren der Bevölkerung. Warum der Gemeinderat eine zeitgemässe grossräumige Umfahrung mit einem Autobahnanschluss in der Gegend von Fillistorf und ganz offensichtlich als bessere (und erst noch billigere) Variante gar nie näher geprüft hat, wurde nicht begründet.

Weitblickend müsste diese bessere Variante eben auch mit den Nachbargemeinden erörtert werden, anstelle nur eine teure Strasse mit dem Geld der Steuerzahler im eigenen Gärtchen zu bauen.


Max Niederhauser, Jetschwil









Freitag 8. Juni 2007, Bezirke
Brief an die FN

Umfahrungsstrasse gefährdet Wohn- und Lebensqualität

Das sind zwei wichtige Punkte im Leitbild zur Ortsplanung von Düdingen. Das waren aber auch zwei Gründe, warum wir etwas ausserhalb vom Dorfkern in ein ruhiges Quartier gezogen sind, um die Natur und die Ruhe zu geniessen.
Aber wie wir jetzt feststellen müssen, war unser Entscheid wohl falsch. Anstatt Natur und Ruhe vor der Haustüre will man uns jetzt eine Umfahrungsstrasse (mit Tempo 80 km/h) durchs Quartier legen. Müssen wir, unsere Kinder und all die Tiere, welche rund um dieses Naturschutzgebiet leben, unsere Wohn- und Lebensqualität einschränken, damit dieses Projekt Umfahrungsstrasse durchgeführt werden kann?


Erich Schaller, Düdingen










Mittwoch 6. Juni 2007, Sense

«Nur V2 ist echte Umfahrungsstrasse»


Umfahrungsstrasse Jetschwil-Birch und Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil
Die zukünftige Entwicklung von Düdingen hängt auch von einer weitsichtigen Verkehrsplanung ab. Zwei Strassenprojekte sind zur Zeit aktuell: die Umfahrungsstrasse V2 sowie die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil.
Von ANTON JUNGO
Vor rund einem Monat hat der Gemeinderat von Düdingen entschieden, dass er als Umfahrungsstrasse die Variante V2 favorisiere (vgl. FN vom 20. April). Die V2 würde das Dorf im Nordwesten von Jetschwil her via Toggeliloch-Brücke nach Birch umfahren. Sie würde dort die geplante Arbeitszone Birch erschliessen und in die geplante Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil einmünden.
Birch-Luggiwil schon 2009?
Wie Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel betonte, ist die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil ein absolutes Muss, wenn die Arbeitszone Birch sinnvoll erschlossen werden soll. Die Strasse könnte zudem als Umfahrung von Bundtels weitergeführt werden. Die Planung dieses Abschnitts liegt beim Autobahnbüro und die Kosten werden vom Bund übernommen.
Mit dieser Strasse wird der bisher unvollendete Autobahnanschluss in Düdingen fertiggestellt und dürfte beim Sika-Kreisel eine Entlastung bewirken. Die Dorfdurchfahrt würde diese Strasse aber nicht entlasten.
Gemäss Baudirektor Georges Godel könnte, wenn die Landverhandlungen gut verlaufen, ab 2009 gebaut werden. Er wies am Montagabend mehrmals darauf hin, dass er aus eigener Erfahrung wisse, wie delikat Landverhandlungen seien. Er werde aber dafür garantieren, dass jeder Landeigentümer zu seinem Recht kommen werde.

Wie Rudolf Zurkinden erklärte, hatte die kantonale Baudirektion dem Gemeinderat empfohlen, die Räume für die geplante Umfahrungsstrasse in die Ortsplanung einzubeziehen. Seit letztem Herbst habe sich der Gemeinderat intensiv mit der Problematik befasst und sei zur Überzeugung gekommen, dass die Variante V2 den langfristigen Entwicklungsperspektiven der Gemeinde am besten entspreche.
Kantonsingenieur Claude Morzier wies darauf hin, dass der Entscheid für eine Variante notwendig sei. Wenn man mit den Bauarbeiten wie vorgesehen 2013 beginnen wolle, müssten die Planungsarbeiten jetzt aufgenommen werden können. Vorgesehen ist, dass dem Grossen Rat 2008 ein Planungskredit vorgelegt wird. 2012 müsste der Grosse Rat den Baukredit bewilligen und auch das Volk darüber abstimmen. Bis jetzt geht man von einem Betrag von rund 75 Millionen Franken aus. Er rechnet damit, dass die Bauarbeiten sechs bis sieben Jahre dauern würden. Staatsrat Georges Godel ist überzeugt, dass von dieser Umfahrungsstrasse die ganze Region profitieren könnte.
Weshalb nicht die Studie abwarten?
In der Diskussion wurde vor allem die Frage aufgeworfen, weshalb der Entscheid für die V2 schon jetzt gefällt worden sei, wo doch eine Studie laufe, die die Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk studiere. Vielleicht komme ja die Studie zu ganz anderen Lösungen. Angesprochen wurde die Möglichkeit einer Umfahrungsstrasse von Berg her nach Fillistorf mit einem zusätzlichen Autobahnanschluss.
Hildegard Hodel betonte, dass Düdingen die Umfahrungsstrasse sehr rasch brauche. Sie geht davon aus, dass ein zusätzlicher Autobahnanschluss auf sich warten lasse. Der Kantonsingenieur wies darauf hin, dass der Kanton für Düdingen sicher nicht zwei Unfahrungsstrassen bauen könne, und zweifelt, ob der Bund einen zusätzlichen Anschluss in Fillistorf bewilligen würde.
Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die V2 an einem geplanten, Wohngebiet vorbeiführe. Morzier betonte, dass die Lärmvorschriften sehr streng seien und diese sicher eingehalten würden. Er ist überzeugt, dass von allen Varianten die V2 die Lebensqualität am wenigsten beeinträchtige.
Auch der Landverschleiss wurde angesprochen. Staatsrat Godel betonte, dass der Landverbrauch für die V2 tatsächlich grösser sei als bei andern Varianten. Er ist aber überzeugt, dass sich dies langfristig auszahle, da nur die V2 eine echte Umfahrungsstrasse sei.












Mittwoch 6. Juni 2007, Sense

Ein Dorf mit städtischen Strukturen

Düdingen hat ein Leitbild mit dem Zeithorizont 2020 erarbeitet


Düdingen will seine Zentrumsfunktion festigen und die bestehende hohe Lebensqualität erhalten und verbessern. Im Rahmen der laufenden Revision der Ortsplanung hat die Gemeinde ein Leitbild erarbeitet und die Entwicklungsziele für den Zeithorizont bis 2020 formuliert.
Von ANTON JUNGO

Die zukünftige Entwicklung der Gemeinde stösst bei den Einwohnern auf grosses Interesse. Gegen 400 Personen haben am Montagabend an der Informationsveranstaltung teilgenommen, an welcher der Gemeinderat das Leitbild «Düdingen im Jahre 2020» vorstellte. Zu Diskussionen Anlass gab aber vor allem die geplante Umfahrungsstrasse (vgl. Text unten) und nicht das Leitbild. Das Leitbild ist zurzeit bei der Bevölkerung in der Vernehmlassung.

Regionales Zentrum mit städtischem Charakter
Bernhard Gerber, Mitarbeiter des Planungsbüros Berz Hafner und Partner AG, welches mit der Revision des Planungswerkes beauftragt ist, stellte die Leitlinien der zukünftigen Entwicklung Düdingens vor.
Ausgangspunkt für die zukünftige Planung ist die starke Entwicklung der Gemeinde als Arbeits- und Wohnort. Die Nähe zur Sprachgrenze und die gute Verkehrslage haben dazu beigetragen, dass sich Düdingen zu einem regionalen Zentrum zwischen Bern und Freiburg entwickeln konnte. Es nimmt sowohl innerhalb des Sensebezirks wie auch in der Agglomeration eine wichtige Stellung ein. «Düdingen weist heute das Angebot und die Dynamik einer kleinen Stadt auf», wird im Leitbild festgestellt. Andererseits wird aber auch darauf hingewiesen, dass dem Ort eine klare Struktur und eine prägnante Mitte fehlen.

Selbstbewusster Partner
Düdingen will seine Rolle als regionales Zentrum festigen und in der Zusammenarbeit mit dem Bezirk und der Agglomeration als selbstbewusster Partner auftreten. «Düdingen muss aber sowohl im Dorf wie auch in der Landschaft sein eigenes Ich finden», betonte der Planer.
Zwischen 1990 und 2005 ist Düdingen um rund 700 Personen gewachsen. Vor allem im östlichen Teil des Dorfes wurden dafür rund 17,5 Hektaren Bauland überbaut. Das Leitbild geht davon aus, dass die Bevölkerung in den nächsten 15 Jahren um weitere 500 bis 1000 Personen zunimmt. In erster Linie sollen dafür die rund 23 Hektaren umfassenden einzonierten Baulandreserven überbaut werden. Die Grundeigentümer müssen aber motiviert werden, ihr Bauland zur Verfügung zu stellen. Vor allem sollen auch bestehende Wohnzonen ergänzt und fertig erstellt werden.
«Die Wohnentwicklung soll auf das gut erschlossene Hauptsiedlungsgebiet Düdingen konzentriert werden. In den Weilern ist keine aktive Wohnentwicklung vorgesehen», heisst es im Leitbild. Es soll aber auch geprüft werden, ob neue Wohngebiete im Westen des Dorfes (Rächholderberg Süd/Untere Zelg; Chännelmatte) erschlossen werden können.

Wichtiger Arbeitsort
Düdingen bietet heute in rund 300 Betrieben über 3000 Arbeitsplätze an; 53 Prozent der Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor, 36 Prozent in Industrie und Gewerbe sowie 11 Prozent in der Landwirtschaft. Das Leitbild geht davon aus, dass die vorhandenen Flächen für die Ansiedlung von Betrieben in den nächsten zwei Jahren genutzt oder überbaut sein werden. Im zentrumsnahen Industrie- und Gewerbegebiet Bahnhof Nord soll langfristig ein Entwicklungsschwerpunkt für Dienstleistungen, Gewerbe und Wohnen entstehen. «Erste Priorität hat die Ausweitung der bestehenden Arbeitszonen im Gebiet Birch-Luggiwil, welches durch die projektierte Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil künftig optimal erschlossen wird», hält das Leitbild fest.

Kulturlandschaft erhalten
«Das städtisch geprägte Düdingen ist in eine vielfältige und intensiv genutzte Kulturlandschaft eingebettet», wird im Leitbild weiter ausgeführt und festgestellt, dass diese Kulturlandschaft von grosser Bedeutung für die Wohn- und Lebensqualität Düdingens ist. Sie soll in der zukünftigen Entwicklung eines der Identitätsmerkmale Düdingens sein und bleiben. Besondere Beachtung soll dabei der Entwicklung im Gebiet Übewil/Bruch geschenkt werden, ein Gebiet, das den Druck der Stadt Freiburg spürt. Dieser Übergang von der Stadt aufs Land soll im Rahmen der Agglomeration gemeinsam mit Freiburg und Tafers diskutiert werden.

Ortsmitte erlebbar machen
Die zahlreichen Weiler sollen zeitgemäss genutzt und bewohnt werden können. Sie sollen ihren besonderen Charakter gemäss Leitbild aber nicht verlieren.
Der Ortskern von Düdingen zieht sich rund 800 Meter entlang der stark befahrenen Hauptstrasse - von der Kirche zum Bahnhof. «Durch seine Länge und die stark verkehrsorientierte Gestaltung der Dorfstrasse ist der Kernbereich heute kaum als ‹Ortsmitte› erleb- und nutzbar», hält das Leitbild fest. Im Rahmen des Valtraloc-Projekts soll diese Situation geklärt und verbessert werden. Ein erster Schritt wurde mit der Neugestaltung des Bahnhofbereichs (neuer Ortskern) bereits getan. Ein weiterer Schritt, das Valtraloc-Konzept umzusetzen, ist zurzeit im Zusammenhang mit dem Bau der Migros in der Bachtelmatte im Gang.

Verzicht auf «Migros-Unterführung»
In diesem Zusammenhang gab der für die Raumplanung verantwortliche Gemeinderat Rudolf Zurkinden bekannt, dass der Gemeinderat beschlossen habe, auf die geplante Unterführung der Hauptstrasse bei der zukünftigen Migros zu verzichten. Drei unabhängige Experten hätten festgestellt, dass die angepeilte Benutzergruppe einer Unterführung zu klein sei. Zudem würde die erwünschte Belebung des Strassenraums eher vermindert als verstärkt. Die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel erklärte auf eine entsprechende Frage, dass die Kostenfrage beim Entscheid nur eine nebensächliche Rolle gespielt habe. Ein wichtiger Grund für den Verzicht ist gemäss Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python aber auch die Konzeptänderung des Einkaufszenters.
Hildegard Hodel konnte in der Diskussion auch bestätigen, dass die Ziele des Leitbildes mit jenen des regionalen Richtplanes übereinstimmen.


Düdingen will sein Potenzial nutzen
Als Grundlage für die Ortsplanungs-Revision wurde ein Leitbild erarbeitet
Düdingen sieht sich als wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum der Region. Mit ortsplanerischen Massnahmen will die Gemeinde ihrer Zentrumsfunktion gerecht werden und diese festigen.

Die Nähe zur Sprachgrenze sowie die gute Verkehrslage haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich Düdingen zu einem regionalen Zentrum zwischen Freiburg und Bern entwickeln konnte. Die zukünftige Entwicklung der Gemeinde ist deshalb von grosser Bedeutung für den ganzen Sensebezirk und für die Agglomeration.
Mit geeigneten ortsplanerischen Massnahmen will die Gemeinde ihr Potenzial für ein weiteres Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum nutzen. Als Grundlage für die laufende Revision der Ortsplanung hat sie ein Leitbild mit Zeithorizont bis 2020 erarbeitet und der Bevölkerung vorgestellt. Mit dem Bau einer Verbindungsstrasse zwischen Birch und Luggiwil und einer Umfahrungsstrasse im Nordwesten des Dorfes will Düdingen auch das wachsende Verkehrsaufkommen in den Griff bekommen.














Dienstag 5. Juni 2007, Agglomeration

Wie ändert sich die Region Freiburg?

Mögliche konkrete Folgen des Richtplans

Die Leitplanken durch den Richtplan sollen konkrete Folgen für die Raumplanungs-, Verkehrs- und Umweltpolitik der Agglomeration haben. Bis zu 443 Millionen Franken sollen dafür eingesetzt werden. Hier einige Beispiele daraus.

Eigene Busstreifen
«Die Busfahrpläne und -infrastrukturen sind gut», sagte Raumplanungsdienstchef Hubert Dafflon an der Pressekonferenz vom Montag. Handlungsbedarf herrsche in der Agglomeration Freiburg vor allem beim Betriebstempo der Busse. «Wer im Bus in der gleichen Kolonne steht wie sein Nachbar mit dem Auto, der ist nur schwer zu überzeugen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen», sagte Dafflon. Eigene Busstreifen würden helfen, das Angebot auszubauen, um schliesslich auch weniger Lärm- und Luftbelastungen zu haben. Deshalb sollen auch die Elektrifizierungen der Busse weiter vorangetrieben werden.

Sanfte Mobilität
Laut Hubert Dafflon hat Freiburg einen grossen Handlungsbedarf in der sanften Mobilität für Radfahrer und Fussgänger. Die Verkehrsstrategie des Richtplans geht deshalb von einem eigenständigen Fahrradnetz rund um Freiburg aus. Für den Fussgänger- und Fahrradverkehr werden für die Jahre ab 2015 insgesamt 81 Mio. Franken an Verkehrsinfrastrukturkosten budgetiert.

Neuer Zug ins Perolles
Wieder aktuell wird ein Zug vom Bahnhof Freiburg ins Perolles und eventuell weiter bis Marly (vgl. FN vom 1. Juni). Dies könnte gemäss Agglomerationsprogramm zwischen 2015 und 2019 umgesetzt werden und könnte die Strassen im Perolles und in Marly stark entlasten. Die Kosten von rund 75 Millionen Franken sind jedoch auch nicht zu unterschätzen.
Konkreter sind auf Zugsebene die geplanten Haltestellen in St. Leonhard und Avry. Geprüft wird auch eine doppelte Linienführung zwischen Freiburg und Givisiez, eine Versetzung des dortigen Bahnhofs sowie eine Haltestelle in Agy/Granges-Paccot
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Bau der Poyabrücke
Die Poyabrücke ist laut Georges Godel Bestandteil dieses Richtplanes. Es sei jedoch nicht nötig, dass der Richtplan vom Bund angenommen werde. Die Poyabrücke wird so oder so als «dringliches Projekt» 60 Millionen Franken vom Bund erhalten, wenn der Bau vor Ende 2008 begonnen wird. Er glaube fest daran, dass der Kanton dieses ehrgeizige Ziel erreiche, sagte Godel zum 120-Millionen-Bau der Brücke, des Tunnels und des Ausbaus der Murtenstrasse.

Moratorium für Einkaufszentren
Der regionale Richtplan schlägt bis 2020 ein Moratorium für Einkaufszentren vor. «Wir wollen dies auf den Tisch bringen, um dadurch Meinungen einzuholen», sagte Georges Godel. Oberamtmann Nicolas Deiss präzisierte: «Eine Flut von Einkaufszentren ist ein typisches Beispiel für die langjährige Individualisierung der Gemeinden in der Raumplanung.»

Umfahrung Düdingen
Auch für die Umfahrung von Düdingen erhoffen sich die Agglomeration Freiburg und der Kanton eine Unterstützung vom Bund. Die Neugestaltung des Autobahnanschlusses Düdingen und die Verbindung nach Luggiwil ist von 2010 bis 14 vorgesehen, die Umfahrung von 2015 bis 19. Total dürften die beiden Stücke 74 Mio. Franken kosten.
Auch die Autobahnanschlüsse Freiburg-Nord, -Süd und Matran sollen neu gestaltet werden. Ausserdem wird die Notwendigkeit einer Verbindungsstrasse zwischen Marly und Posieux/Matran geprüft. Die Zweckmässigkeitsstudie kostet eine Million.

Granges-Paccot: Nicht zu rasch wachsen
Keine Freunde haben sich die Raumplaner in Granges-Paccot gemacht. Bei den Siedlungsschwerpunkten Torryhügel und Champs des Alouettes (zwischen Grandfey und Forum) sind insgesamt 6000 Einwohner und 1500 Arbeitsplätze geplant. Auch wenn ein Teil des Torryhügels auf Gemeindegebiet von Freiburg liegt, würde Granges-Paccot mit diesen beiden Quartieren seine Bevölkerungszahl gegenüber heute mehr als verdreifachen. «Eine so rasche Erhöhung könnte viele Folgeprobleme bringen», sagte Ammann René Schneuwly gegenüber den FN. Man müsse neben den globalen Ideen schon heute an eine mögliche Umsetzung und die Folgen denken. Und dies sei bei beiden Zonen nicht so einfach.

Tafers muss anpassen
Die Gemeinde Tafers hat ihre Ortsplanung aktualisiert. Diese Arbeit ist bald abgeschlossen, sagte Ammann Roman Schwaller gegenüber den FN. Mit dem Richtplan der Agglomeration wird der Ortsplan aber nochmals angepasst werden müssen. Sehr viel habe sich jedoch nicht geändert, sagte Schwaller. chs













Freitag 20. April 2007, Sense


Gemeinderat ist für Variante V2 !

Stellungnahme zur geplanten Umfahrungsstrasse

Der Gemeinderat von Düdingen hat sich in Bezug auf die geplante Umfahrungsstrasse für die Variante V2 ausgesprochen. Sie sei am besten auf die künftige Entwicklung der Gemeinde abgestimmt.
Von IMELDA RUFFIEUX

Vor vier Jahren hatte ein Führungsausschuss des Kantons zwei Hauptvarianten für eine mögliche Umfahrung von Düdingen vorgeschlagen. Der Gemeinderat von Düdingen hatte sich damals dafür ausgesprochen, beide Möglichkeiten weiterzuverfolgen. Zur Erinnerung: die Variante V1 sieht eine Entlastungsstrasse vom Rächholderberg entlang der bisherigen Autobahn-Brücke via Industriestrasse und A 12 vor; die Variante V2 ist eine Nordwest Umfahrung via Toggeliloch-Brücke nach Birch.
V1 nicht mehr zukunftsgerichtet

Da sich die Grundlagen der Orts- und Verkehrsplanung in der Zwischenzeit geändert haben, schliesst der Gemeinderat nun die Variante V1 aus, da sie nicht mehr zukunftsgerichtet sei. Die Variante V2 trage besser zu einer Verbesserung der Lebensqualität im Dorf Düdingen bei und trage der künftigen Entwicklung der Gemeinde in optimaler Weise Rechnung, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.
Wie Rudolf Zurkinden, für die Raumplanung zuständiger Gemeinderat, erklärte, wurde im Rahmen der Ortsplanungsrevision auch ein Leitbild «Düdingen im Jahr 2020» ausgearbeitet. Bei der Diskussion um die strategische Ausrichtung der Gemeinden in den nächsten Jahren sei auch die Frage der
Umfahrung miteinbezogen worden. Die Linienführung hat direkte räumliche Konsequenzen, da in der Ortsplanung für das Trassee der zukünftigen Umfahrung auch Freihaltekorridore ausgeschieden werden müssen. Deshalb hat sich der Gemeinderat nun erneut mit den Varianten auseinandergesetzt.

Partnerschaftliche Lösung
Die Entscheidung über die genaue Linienführung für die Umfahrungsstrasse liegt beim Kanton. Wie Rudolf Zurkinden ausführte, hat die kantonale Baudirektion aber mehrfach signalisiert, mit der Gemeinde partnerschaftlich eine Lösung zu finden. Obwohl das Projekt sicher erst nach der Poyabrücke, frühestens im Jahr 2014, realisert werden kann, wollte man die Zeit bis dahin nicht ungenutzt verstreichen lassen.
V2 passt zu Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil

Für die Variante V2 spricht auch, dass sie einerseits eine ideale Erschliessung der künftigen Arbeitszone Birch erlaubt. Andererseits passt sie optimal zu den Plänen des Bundes für die Realisierung der Verbindungsstrasse Birch-Luggiswil. «Die Linienführung für dieses Verbindungsstück hängt von der Variantenwahl für die Umfahrung ab», erläutert Rudolf Zurkinden.

Währenddessen würde die Variante V1 die Verkehrsprobleme auf dem Zubringer Industriestrasse noch verstärken. Auch längerfristig wäre dies nicht ideal, würde diese zusätzliche Verkehrsbelastung doch die künftige Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebiets negativ beeinflussen, ist er überzeugt.













Samstag 23. Dezember 2006, Sense

Nicht nur eine Variante
Umfahrungsstrasse Düdingen

Der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen verlangt, dass nicht nur eine Variante der Umfahrungsstrasse in die Revision der Ortsplanung miteinbezogen wird.

Die Gemeinde Düdingen ist derzeit daran, ihre Ortsplanung zu revidieren. Gleichzeitig hat der Staatsrat eine Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk in Aussicht gestellt. In diesem Zusammenhang äussert der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) seine Bedenken über das Vorgehen des Gemeinderates. Man habe erfahren, dass dieser bei der Ortsplanungsrevision mehr oder weniger ausschliesslich die Variante V0/V1 für die geplante Umfahrungsstrasse in Betracht ziehe. Diese zweigt in Jetschwil westwärts ab, führt durch einen Tunnel und dann bei den Düdinger Mösern vorbei zur Autobahn A

12 und zur Autobahnausfahrt von Düdingen.
«Wir befürchten, dass dieses Vorgehen der Gemeinde ein ‹Fait accompli› für diesen regionalen Autobahnzubringer bzw. die Umfahrung schaffen wird, bevor die Resultate der Verkehrsstudie vorliegen», schreibt der Verein in einem Brief an den Vorsteher der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, Staatsrat Beat Vonlanthen, mit Kopie an den Gemeinderat Düdingen.
Es sei aber explizit eines der Ziele der Studie, auch die Machbarkeit und Zweckmässigkeit einer Strassenverbindung zwischen Berg und der A

12 in Fillistorf zu untersuchen. Die Studie solle insbesondere auch analysieren, ob diese Variante allenfalls die Umfahrung von Düdingen überflüssig mache, heisst es im Schreiben.
Der Verein bittet den Gemeinderat, den Blickwinkel im Bereich Strassen und Verkehr im Sinn der Verkehrsstudie zu erweitern und sich nicht ausschliesslich auf die Variante V0/V1 zu beschränken, da diese zwar eine, aber nicht die einzige Möglichkeit sei. Vielmehr sollen auch die Verkehrsbedürfnisse der Nachbargemeinden miteinbezogen werden. Es gehe um mehr als nur um eine einfache Umfahrung von Düdingen. «Es geht über die reinen Gemeindeinteressen hinaus auch um die Schaffung von Industrie- und Gewerbezonen, die grössere Industrieansiedlungen und qualifizierte Arbeitsplätze ermöglichen.» Der Verein beantragt auch, dass die Auswirkungen der Poyabrücke auf die Verkehrssituation in Düdingen und im unteren Sensebezirk berücksichtigt werden. Ausserdem sollen auch andere Varianten des Autobahnzugangs - zum Beispiel in Fillistorf abgeklärt werden. Dem Verein ist es ein Anliegen, dass jetzt nicht Vorentscheide gefällt weren, die spätere regionale Lösungen verunmöglichen.

FN/Comm.







Samstag 23. Dezember 2006, Sense

Umfahrung tangiert Ortsplanung nicht !

Der Gemeinderat von Düdingen hat das Schreiben des Vereins für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen zur Kenntnis genommen, sieht sich jedoch als falsche Adresse für dessen Anliegen. «Die gegenwärtige Ortsplanung konzentriert sich auf einen Planungshorizont von 12 bis 15 Jahre. Sie richtet sich also nicht nach der Umfahrung, deren Realisierung erst für später geplant ist», hält Frau Ammann, Hildegard Hodel, fest. Die Umfahrung sei in der Ortsplanung nicht miteingeplant, egal in welcher Variante.

«Die Realisierung der Umfahrungsstrasse ist Sache des Kantons», erklärt Hildegard Hodel weiter. Die Gemeinde könne zwar immer wieder darauf hinweisen, wie sehr sie das Projekt begrüsse, habe aber keine Entscheidungskraft. Auch im Steuerungsausschuss für das Umfahrungsprojekt sei die Gemeinde zwar vertreten, aber nur konsultativ.






Donnerstag 23. November 2006, Sense


Lebensqualität soll gesichert bleiben

Gemeinderat Düdingen hat die Legislaturziele 2006 bis 2011 veröffentlicht
Mit einer offenen und transparenten Informationspolitik will der Gemeinderat von Düdingen das gegenseitige Vertrauen fördern. In diesem Sinn hat er diese Woche die Legislaturziele für 2006 bis 2011 veröffentlicht.
Von ANTON JUNGO

Der Gemeinderat von Düdingen hat nicht nur die Ziele und die entsprechenden Massnahmen zu deren Erreichung für die laufende Legislaturperiode festgelegt. Er hat auch die Grundsätze bekannt gegeben, die ihm bei der Behandlung der verschiedenen Geschäfte als Richtschnur gelten werden. Der Gemeinderat hat die Grundsätze und Legislaturziele am 7. Dezember verabschiedet und jetzt öffentlich zugänglich gemacht. Dies im Sinne, dass er eine offene Informationspolitik betreiben will und in der Hoffnung, dass das Interesse und die Mitwirkung der Bevölkerung gestärkt werden.

Im Vordergrund steht die Lebensqualität
Oberstes Ziel ist für den Gemeinderat die Sicherung der Lebensqualität der Einwohner. «Düdingen schafft günstige Rahmenbedingungen für ein attraktives Wohn-, Arbeits- und Freizeitumfeld», lautet deshalb einer der Grundsätze. Im Weitern will er im Rahmen seines Handlungsspielraumes eine nachhaltige Finanz- und Investitionspolitik betreiben. Die gemeindeeigene Infrastruktur soll gepflegt und gesichert werden. Der Gemeinderat will aber auch aktiv und lösungsorientiert in regionalen Verbänden und Projektgemeinschaften mitarbeiten, welche öffentliche Kernaufgaben abdecken und für die Bevölkerung von Nutzen sind.
Agglomeration als Chance
Der Gemeinderat legt dann fest, welche Ziele in den nächsten fünf Jahren in den einzelnen Ressorts erreicht werden sollen (vgl. Kasten). «Die Mitarbeit in der Region Sense und in der Agglomeration Freiburg wird als Chance und Herausforderung wahrgenommen», wird als Ziel im Ressort Gemeindeorganisation formuliert. Mit konstruktiver Mitarbeit will die Gemeinde in diesen Bereichen ihre Verantwortung und Interessen wahrnehmen. Sie will Lösungen anstreben, welche ihren finanziellen Möglichkeiten angemessen und den gemeinsamen Zielen förderlich sind.
Vorbereitungen für zweites Kindergartenjahr
Im Ressort Bildung will die Gemeinde für die Einführung des zweiten Kindergartenjahres die notwendigen Räume bereit- und die Organisation sicherstellen. Es soll auch darauf hingearbeitet werden, dass die Schulzeiten vom Kindergarten bis zur 6. Primarklasse so weit wie möglich harmonisiert werden (Ziel: Blockzeiten).
Die Gemeinde will ein klares Kulturkonzept erarbeiten. Dazu soll in einem ersen Schritt das kulturelle Angebot in der Gemeinde erfasst werden. Es sollen aber auch Massnahmen getroffen werden, damit die bestehenden Organisationsstrukturen und das Kulturprogramm für das Podium längerfristig gewährleistet bleiben.
Umfahrungs- und Entlastungsstrasse
Im Bereich Verkehr soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich ganz allgemein mit der Verkehrssicherheit, vor allem aber jener auf den Schulwegen, befasst. Die Gemeinde verlangt von den kantonalen Behörden aber auch die möglichst rasche Verwirklichung der Umfahrungsstrasse. Sie will sich dafür einsetzen, dass die Autobahnbehörden die Strasse A 12- Birch-Luggiwil möglichst rasch bauen. Damit soll der Sika-Kreisel entlastet werden.
Im Rahmen der Revision der Orts- und Verkehrsplanung will sich die Gemeinde einen autonomen Handlungsspielraum für eine nachhaltige Entwicklung sichern. Die Interessen der Gemeinde, der Region Sense und der Agglomeration sollen aber in ihrem Gesamtzusammenhang beurteilt werden. Für die vorhandenen Industrie- und Gewerbezonen will die Gemeinde Kriterien festlegen, die eine optimale Nutzung und Wertschöpfung erlauben.
Parallel zur Entwicklung der Gemeinde soll aber der Natur- und Landschaftsschutz gefördert werden. Die Bevölkerung und die betroffenen Partner sollen mit gezielter Öffentlichkeitarbeit dafür sensibilisiert werden.

Die detaillierte Liste mit den Legislaturzielen kann auf der Homepage der Gemeinde www.duedingen.ch abgerufen oder auf der Gemeindeverwaltung bezogen werden.









Freitag 3. November 2006, Kanton


Für mehr Sicherheit auf den Strassen / Verkehrsstudie
Grosser Rat verabschiedet zwei Dekrete


Der Kanton wird in den Jahren 2008 bis 2015 rund ein Dutzend gefährliche Kreuzungen sanieren. Der Grosse Rat hat dafür gut acht Millionen Franken bewilligt. Für Studien und Landerwerb zum Ausbau des Strassennetzes wurde ein Kredit von zehn Mio. Fr. freigegeben.

Von WALTER BUCHS
Der Umbau von gefährlichen Kreuzungen auf dem Freiburger Strassennetz war am Donnerstagnachmittag im Grossen Rat unbestritten (siehe auch FN vom 17. Oktober). Der entsprechende Verpflichtungskredit von acht Mio. Fr. wurde mit 89:0 Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen. Dazu kommen 2,2 Mio. Fr., die zu Lasten der Gemeinden gehen.

«Menschenleben haben Vorrang vor den Kostenfolgen», hielt Marie-Thérèse Weber Gobet, Schmitten, als Fraktionssprecherin der CSP fest. Christiane Feldmann (FDP, Murten) gab allerdings bekannt, dass sie sich der Stimme enthalten werde. Einerseits basierten die Angaben in der Botschaft zur Burg-Kreuzung oberhalb von Murten zum Teil auf falschen Angaben, andererseits sei das zuständige kantonale Amt nicht auf das Anliegen der Gemeinde Murten eingegangen, die darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Ausfahrt der A 1 von Lausanne her gefährlich sei. Staatsrat Beat Vonlanthen stellte in Aussicht, dass die Staatsdienste sich mit der Gemeinde Murten zusammensetzen, um beiden Anliegen gerecht zu werden.
Rückweisungsantrag abgewiesen

Ein Verpflichtungskredit in der Höhe von zehn Millionen Franken für Studien und Landerwerb der Kantonsstrassen in den Jahren 2006-2011 wurde vom Kantonsparlament mit 94:6 Stimmen bei zwei Enthaltungen gutgeheissen. In der Eintretensdebatte hatte Hubert Zurkinden (Grüne, Freiburg) Rückweisung beantragt. Er machte geltend, dass die Botschaft des Staatsrates ungenügend und unvollständig sei sowie nicht einer nachhaltigen Entwicklung entspreche. Sein Antrag wurde mit 79:19 Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt.

Mit dem bewilligten Kredit wird auch eine Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk möglich (siehe FN vom 27. Oktober). Dafür stehen 0,5 Mio. Fr. zur Verfügung. Diese Studie geht auf ein Postulat der Ratsmitglieder Christine Buillard-Marbach und Nicolas Bürgisser zurück. Die Vorarbeiten seien so weit fortgeschritten, dass der Staatsrat den Auftrag jetzt vergeben könne, ergänzte Baudirektor Beat Vonlanthen. Zudem machte er darauf aufmerksam, dass die Umfahrung Düdingen in den vorgelegten Studien noch nicht enthalten sei. Zuerst müsse man die Gesamtplanung der erwähnten Studie kennen. Für di
e Umfahrung Düdingen sei deshalb ein separater Studienkredit vorgesehen.

Zu einer Frage von Heinrich Heiter (SVP, Gurmels) betreffend die Umfahrung von Salvenach beruhigte Staatsrat Vonlanthen die Seebezirkler Ratsmitglieder. Die kürzlich gutgeheissene Gesamtstudie Seebezirk werde bei Einzelstudien mitberücksichtigt.







Freitag 27. Oktober 2006, Kanton


10 Millionen für die Verkehrsplanung

Staatsrat will vor allem auch den Unteren Sensebezirk unter die Lupe nehmen

Der Staatsrat verlangt vom Grossen Rat 10 Millionen Franken für Studien und Landerwerb der Kantonsstrassen. Allein eine halbe Million ist für die Verkehrsplanung im Unteren Sensebezirk vorgesehen.
Von ARTHUR ZURKINDEN

Soll eine neue Verbindungsstrasse zwischen Berg bei Schmitten und Fillistorf mit einem Anschluss an die Autobahn A 12 gebaut werden? Würde durch diese Strasse der Durchgangsverkehr von Flamatt und Düdingen wesentlich entlastet werden? Würde eine solche Variante gar die geplante Umfahrung von Düdingen überflüssig machen? Solche und viele andere Fragen sollen in den nächsten zwei Jahren im Unteren Sensebezirk studiert werden. 200 000 Franken im Jahre 2007 und 300 000 Franken im Jahre 2008 hat der Staatsrat für diese Analyse vorgesehen.

Für Unruhe gesorgt hat
Die Frage, ob eine neue Verbindungsstrasse zwischen Berg und Fillistorf die Umfahrung von Düdingen überflüssig machen könnte, hat in Düdingen für einigen Wirbel gesorgt. «Die Zeitplanung für die Umfahrung Düdingen erfährt durch diese Studie keine Verzögerung», betont Staatsrat Beat Vonlanthen gegenüber den FN, zumal diese Umfahrung erst im Jahre 2014 in Frage komme. Er kann sich nur schwer vorstellen, dass der Bundesrat den Bau einer neuen Autobahn-Ausfahrt bewilligt, da solche Anfragen bisher stets mit einem Nein beantwortet worden seien. Er weist darauf hin, dass das schweizerische Autobahnnetz mit seinen 1700 km nicht weniger als 400 Anschlüsse aufweist, was gegenüber andern Ländern sehr viel sei.

Aufhebung der Autobahn-Ausfahrt Düdingen?
«Wenn wir schwarz auf weiss belegen können, dass eine Verbindungsstrasse Berg Fillistorf und eine neue Autobahn-Ausfahrt den Durchgangsverkehr von Flamatt und Düdingen wesentlich verringern könnte und dies unser Wunsch ist...», hält Max Aebischer, Projektleiter beim kantonalen Tiefbauamt, fest, dann ist es für ihn nicht hoffnungslos, dass sich der Bund vielleicht anders besinnt. Er ist jedenfalls überzeugt, dass eine solche Variante die Ortschaften Düdingen und Flamatt vom Durchgangsverkehr entlasten würde. Vor allem die Fahrzeuglenker aus dem Mittleren und Oberen Sensebezirk, die nach Bern fahren, würden die Ausfahrt Fillistorf benützen. Dann würde sich auch die Frage stellen, ob die Autobahn-Ausfahrt von Düdingen aufgehoben werden soll. Eine Antwort auf diese Frage ist laut Max Aebischer zum heutigen Zeitpunkt aber unmöglich.

Ein überwiesenes Postulat
Ausgangspunkt für eine umfassende Verkehrsplanung im Unteren Sensebezirk war ein Postulat der Grossräte Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser (parteilos, Giffers). Sie wiesen in ihrem Vorstoss vom 26. Juni 2003 vor allem auf das Problem des Transitverkehrs in Flamatt hin. Der Staatsrat versprach in der Folge, ein Pflichtenheft für eine entsprechende Verkehrsstudie auszuarbeiten. «Das allgemeine Ziel des Mandats lautet: Aus Sicht der nachhaltigen Entwicklung, der Verkehrsbedingungen sowie der Lebensqualität für die Anwohner der Ortsdurchfahrt Flamatt und für die Bewohner des Unteren Sensebezirks die optimale Lösung vorschlagen», schreibt der Staatsrat in seiner Botschaft an den Grossen Rat.

Wird Viadukt von Flamatt abgerissen?
Laut Max Aebischer sollen in dieser Studie alle Varianten geprüft werden. Vor allem werden auch bestehende Planungen im Unteren Sensebezirk in die Studie miteinbezogen. «Vielleicht taucht eine ganz neue, schlaue Idee auf, an die man bis heute gar nicht gedacht hat», führt er aus. Gemäss Beat Vonlanthen soll die Studie als Basis dienen, um in der Frage weiter zu kommen, wie man der Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk am besten gerecht werden kann. Er erinnert daran, dass in 15 bis 20 Jahren der Autobahn-Viadukt von Flamatt saniert werden muss. Dabei stehe auch die Frage an, ob statt einer Sanierung der Viadukt abgebrochen und ein neues Autobahn-Teilstück gebaut werden soll, dass Flamatt umfahren würde. Er gibt dieser Variante heute aber kaum Chancen und reiht sie eher unter dem Kapitel «illusorisch» ein.
Weil die Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk vom Kanton analysiert wird, hat die Region Sense einen Betrag von 60 000 Franken vorgesehen, um die Verkehrsstudie auf den ganzen Bezirk auszudehnen. Laut Max Aebischer müssen aber die ersten Resultate der Studie im Unteren Sensebezirk abgewartet werden, bevor diese Arbeiten aufgenommen werden können.









Donnerstag 5. Oktober 2006, Kanton


Erster erfolgreicher Schritt
Sicherheit bei der A12-Ausfahrt Düdingen
Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat dem Freiburger Autobahnbüro den Auftrag für eine Studie zum umfassenden Ausbau der Autobahnausfahrt Düdingen erteilt. Bereits sind aber provisorische Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit getroffen worden.
In der Antwort auf eine Anfrage von Grossrat Nicolas Bürgisser (unabhängig, Giffers) zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei der A12-Autobahnausfahrt Düdingen hatte der Staatsrat Lösungsvorschläge bis 2005 in Aussicht gestellt. Nun hat sich der Sensler Grossrat nach den Ergebnissen dieser Studie erkundigt.
In der Antwort bestätigt der Staatsrat, dass der Kanton in enger Zusammenarbeit mit dem Astra eine Vorstudie durchgeführt hat mit dem Ziel, die Funktionsweise der Ausfahrt zu verbessern. Diese habe gezeigt, dass das Ganze in einen grösseren Zusammenhang gestellt werden müsse. Es gehe nicht nur um die Ausfahrtrampe, wenn man von Freiburg herkommt. Ohne den Bau der Ausfahrt auf der Jura-Seite und die Verwirklichung der künftigen Verbindung zwischen der Ausfahrt Düdingen und der Kantonsstrasse Murten-Düdingen (Verbindung Birch-Luggiwil) könne die Funktionsweise der Ausfahrt nicht nachhaltig verbessert werden. Bereits im Juni wurde bekannt, dass der Bund die Verbindung Birch-Luggiwil ins Nationalstrassennetz aufnimmt. Eine Studie zum umfassenden Ausbau ist jetzt im Gang.
Der Staatsrat erinnert daran, dass bereits Verbesserungen verschiedener Anschlüsse der A12 durchgeführt wurden. An verschiedenen Ausfahrten wurden Warnlichter aufgestellt, um auf Staus aufmerksam zu machen, so auch auf dem Abschnitt Freiburg-Düdingen.
In einer ersten Phase würden in diesem Herbst auf der Ausfahrtrampe (von Freiburg her kommend) und auf dem Abschnitt zwischen der Ausfahrt und dem Sika-Kreisel Bauarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus werde ein vorgezogenes Warnlicht die Fahrzeuglenker automatisch warnen, wenn sich auf der Ausfahrtrampe ein Stau gebildet hat. Die bereits getroffenen provisorischen Massnahmen haben gemäss Staatsrat die Sicherheit deutlich verbessert. wb





Samstag 12. August 2006, Sense


Und die Umfahrung Düdingen?
Wenn die Poyabrücke für Düdingen die erwartete Entlastung bringt, ist keine Umfahrung nötig, ist der Verein für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) überzeugt. Er rechnet vor, dass der Durchgangsverkehr nur ein Drittel der täglich 15 000 Fahrzeuge ausmacht, die das Dorf passieren. Zwei Drittel des Verkehrs sei Zielverkehr (wer von auswärts mit dem Auto nach Düdingen fährt), Quellverkehr (Düdinger, die nach auswärts fahren) und Binnenverkehr (Verkehr mit Anfangs- und Endpunkt im Dorf). «Wir haben ausgerechnet, dass nur 30 Prozent der Düdinger die Umfahrung benützen würden», erklärt Erwin Luterbacher, Sekretär des VOVD.
Die geplante Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss und der Kantonsstrasse Düdingen-Murten auf der Höhe von Luggiwil sei eine angemessene Massnahme. Weil der Bund den Abschnitt ins Nationalstrassenprogramm aufgenommen hat, übernimmt er 90 Prozent der Kosten. 10 Prozent fallen zu Lasten des Kantons. Baubeginn soll frühestens Anfang 2009 sein.
Der Grosse Rat hat Anfang 2004 Ja gesagt zu einer Gesamtstudie des Verkehrsproblems im Unteren Sensebezirk. Gemäss Kantonsingenieur Claude Morzier gilt das Augenmerk unter anderem der
Umfahrung Gurmels und einer Variante zum Viadukt in Flamatt. Die Umfahrung Düdingen dürfe nicht isoliert betrachtet werden. Der Baubeginn für die Umfahrung Düdingen wäre aber erst nach Beendigung der Poyabrücke - also frühestens in sieben Jahren. jlb









Donnerstag 22. Juni 2006, Sense


Birch-Luggiwil gilt als Nationalstrasse
Düdingen: Autobahnausfahrt entlasten und Verbindungsstrasse



Der Bund integriert die künftige Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss Düdingen und der Kantonsstrasse Murten-Düdingen, unterhalb Luggiwil, ins Nationalstrassen-Programm. Baubeginn ist im Frühling 2009.

Von ANTON JUNGO

Auf der Autobahnausfahrt in Düdingen kommt es in Hauptverkehrszeiten regelmässig zu Staus. Aus Richtung Freiburg zieht sich der Stau oft bis auf die Fahrbahn der Autobahn hinunter. Mit der geplanten Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss und der Kantonsstrasse Murten-Düdingen in Luggiwil wird versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Der neue Strassenabschnitt wird gleichzeitig als Erschliessungsstrasse für die geplante Arbeitszone «Birch» dienen.

Autobahnausfahrt wurde nie fertig gestellt

«Eine der Hauptursachen für diese Situation besteht in der Tatsache, dass der Autobahnanschluss die Besonderheit aufweist, nicht vollständig zu sein. Die Ausfahrt auf der Jura-Seite endet nämlich in einer Sackgasse», hält die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion in einer Mitteilung vom Mittwoch fest. Die Autobahnausfahrt war am 31. Juli 1971 dem Verkehr übergeben worden, ohne je fertig gestellt worden zu sein.

Zur Entschärfung der Situation und bis zur Verwirklichung der neuen Verbindungsstrasse wurden provisorische Massnahmen getroffen (Hinweisschilder, die auf mögliche Staus aufmerksam machen, Warnlichter). Als weitere Massnahme ist die Verdoppelung der Fahrspuren bei der Autobahnausfahrt Seite «Alpen» vorgesehen.

Die neue Verbindungsstrasse im Nationalstrassen-Programm

Das Trassee für die neue Verbindungsstrasse wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie festgelegt, die durch das Tiefbauamt und die Gemeinde Düdingen durchgeführt wurde. Das Projekt umfasst zwei Kreisel in der Nähe des Autobahnanschlusses, die eigentliche Verbindungsstrasse Birch- Luggiwil, einschliesslich einer rund 100 m langen Brücke über das Tälchen des Luggiwilbachs, sowie einen Kreisel, der den Anschluss an die Kantonsstrasse Murten-Düdingen unterhalb Luggiwil ermöglicht.

Das Bundesamt für Strassen hat dem kantonalen Autobahnamt das Mandat erteilt, die Studie des Ausführungsprojekts zum Ausbau des Autobahnanschlusses von Düdingen durchzuführen. Diese Studie soll auch die Verwirklichung der fehlenden Verbindung auf der Jura-Seite, d. h. das Teilstück Birch-Luggiwil bis zur bereits bestehenden Kantonsstrasse Murten-Düdingen, beinhalten. Somit ist die zukünftige Zufahrt zum Autobahnanschluss in Düdingen (Birch- Luggiwil) Bestandteil der Nationalstrasse. Bau und Unterhalt der Strasse werden deshalb von den Nationalstrassen übernommen.

Entlastung für den Kanton

Wie André Piller, Oberingenieur des Autobahnamtes, gestern erklärte, bedeutet die Tatsache, dass der Bund bereit ist, das Projekt der Autobahnausfahrt und Verbindungsstrasse ins Nationalstrassen-Programm aufzunehmen, eine grosse finanzielle Entlastung für den Kanton. Er rechnet mit Kosten von mindestens zehn Millionen Franken. Die Kosten werden zu 90 Pozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Kanton übernommen. Wäre das Projekt nicht ins Nationalstrassen-Programm aufgenommen worden, hätten die Kosten zwischen Kanton und Gemeinde aufgeteilt werden müssen.

Die Planungsarbeiten und die Verhandlungen mit den Landeigentümern laufen. «Die gegenwärtige Planung der Studien und der Arbeiten, einschliesslich der öffentlichen Auflage des Ausführungsprojekts gemäss dem Verfahren der Nationalstrassen, sieht vor, dass frühestens im Frühling 2009 mit den Bauarbeiten begonnen wird», heisst es in der Mitteilung.




Freitag 2. Juni 2006, Sense

Bund unterstützt Teilumfahrung Birch-Luggiwil

Der Baudirektor konnte auch bekannt geben, dass der Bund bereit sei, einen Beitrag an die geplante Teilumfahrung Birch-Luggiwil in Düdingen zu leisten. Dies deshalb, weil die Autobahnausfahrt bis jetzt nur teilweise fertig gestellt ist - nämlich in Richtung Dorf.








Freitag 16. Dezember 2005, Sense


Land und Arbeitzone -Birch

 
Land für Arbeitszone Birch

Eine kurze Diskussion und einen Änderungsantrag ergaben sich bei der Vorlage rund um einen Landkauf im Gebiet Birch.

Die Gemeinde schlug vor, rund 9400 Quadratmeter für rund 503 000 Franken (samt Nebenkosten) zu erwerben, um damit die Verwirklichung und Erschliessung der Arbeitszone Birch zu realisieren.

Die Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsplanung in Düdingen verlangte, dass einzig über das Landgeschäft an sich abgestimmt wird.

Im Antrag des Gemeinderats war nämlich die Rede davon, dass ein Teil des Landes nach einer Umzonierung für die Realisierung der Strasse Birch-Luggiwil verwendet werden kann.

Damit schaffe man ein Präjudiz für spätere Entscheide, wurde argumentiert. Es gebe andere Möglichkeiten, die Arbeitszone Birch zu erschliessen.

Frau Ammann Hildegard Hodel wies darauf hin, dass die Zufahrt nicht über bestehende Strassen möglich sei.

Abklärungen hätten ergeben, dass für die Erschliessung der Arbeitszone ein Teilstück der Strasse Luggiwil-Birch notwendig sei.

Der Landkauf wurde schliesslich mit 158:14 genehmigt.








Freitag 25. November 2005, Sense

Verkehrssituation wird analysiert

Region Sense ermöglicht Verkehrsstudie für den ganzen Bezirk

Im Rahmen eines kantonalen Studienprojekts wird die Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk analysiert. Der Gemeindeverband Region Sense nimmt die Gelegenheit wahr, die wichtigsten Verkehrsdaten auch für den restlichen Bezirk erheben zu lassen.

Von ANTON JUNGO

Für die Erhebung der Verkehrsdaten und die Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen für allfällig aufgedeckte Probleme hat die Region Sense 60 000 Franken ins Budget 2006 aufgenommen. Oberamtmann Marius Zosso, Präsident der Region Sense, sieht diese Erhebung als Ergänzung zu einer kantonalen Studie. Die Ausarbeitung eines Verkehrskonzepts für den Sensebezirk ist einerseits Bestandteil des Aktionsprogramms des Gemeindeverbandes. Andererseits hatte der Grosse Rat eine Motion überwiesen, die eine Verkehrsanalyse für den Unteren Sensebezirk und Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation verlangt hatte.

Marius Zosso wies gestern an der Delegiertenversammlung der Region Sense darauf hin, die Gemeinde Wünnewil-Flamatt wünsche, dass in die Verkehrsstudie auch die Gemeindestrassen einbezogen werden. Die Gemeinden Heitenried und Giffers andererseits stellten den Antrag, dass zuerst die Resultate der kantonalen Studie abgewartet und vorläufig auf die Verkehrsstudie für den restlichen Sensebezirk verzichtet werde. Mit 38 gegen sieben Stimmen lehnte die Versammlung diesen Antrag ab.

Ist Label «Energiestadt Region Sense» notwendig?

Bei der Diskussion über das Budget erklärte Erwin Grossrieder, Delegierter der Gemeinde Wünnewil-Flamatt, dass sich seine Gemeinde frage, ob es notwendig sei, dass der Sensebezirk auf die Erreichung des Labels «Energiestadt Region Sense» hinarbeite. Es reiche, die Vorschriften des Energiegesetzes einzuhalten. Wie er betonte, brachte das Projekt «Energiestadt» ausser viel Papier noch kaum etwas Konkretes. Der Oberamtmann wies darauf hin, dass der Vorstand entschieden habe, bei diesem Projekt einen Marschhalt einzuschalten. Im Frühling soll dann entschieden werden, wie es weitergeht. Im Budget sind für dieses Projekt 8000 Franken vorgesehen.

Das Budget 2006 der Region Sense, das von Ausgaben und Einnahmen von rund 351 000 Franken ausgeht, wurde von den Delegierten einstimmig angenommen. Angenommen wurden ebenfalls die Budgets des IBS-Projekts (integrale Berglandsanierung) sowie des Rechenzentrums der Gemeinden Deutschfreiburgs (RZGD), das einen Aufwand und Ertrag von rund 895 000 Franken vorsieht. Zu den 14 bisherigen Gemeinden hat sich neu auch Greng gesellt. Fredy Huber, Verantwortlicher für den Betrieb des RZGD, wies darauf hin, dass der gemeinsame Rechner die Gemeindeverwaltungen zusammengeschweisst habe.
Unter Verschiedenes gab Marius Zosso seiner Freude über das gute Abschneiden von Betrieben aus dem Sensebezirk beim kantonalen Innovationspreis 2005 Ausdruck. Die Firma Extramet AG in Plaffeien war mit dem Hauptpreis ausgezeichnet worden (vgl. FN vom 10. November).



Reservierte IHG-Gelder

Der Präsident der Region Sense, Marius Zosso, wies auch darauf hin, dass der Vorstand für zwei Projekte von grosser wirtschaftlicher Bedeutung IHG-Gelder reserviert habe. Zum einen für das geplante Wellness-Thermalbad in Schwarzsee und zum andern für die Schaffung einer Arbeitszone von kantonaler Bedeutung in Birch bei Düdingen.

Für die Schaffung der Arbeitszone Birch hat die Gemeindeversammlung von Düdingen im Oktober 2004 dem Kauf einer Landparzelle von rund 50 000 m2 zugestimmt. Wie aus der Botschaft zur Gemeindeversammlung vom kommenden 14. Dezember hervorgeht, soll mit dem Kauf einer Parzelle von 9434 m2 zum Preis von 52 Franken pro Quadratmeternun ein weiterer Schritt getan werden. Der Gemeinderat hält in der Botschaft fest, die fragliche Parzelle liege für die Verwirklichung und Erschliessung der Arbeitszone an einem äusserst wichtigen Standort. Der Kauf der Parzelle werde die weitere Planung wesentlich erleichtern und es könnten allenfalls notwendige Arrondierungen mit Nachbarparzellen vorgenommen werden.
Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die zusammenhängende östliche Hälfte der Arbeitszone von 100 000 m2 inklusive der eingezonten Grundstücke im Privatbesitz innert nützlicher Frist baureif gemacht werden könne. «Dies ist für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und des Regionalzentrums Düdingen sehr wichtig», betonte er. ja





Donnerstag 17. November 2005, Kanton

Gute Nachricht aus Bundesbern

Bundesrat Leuenberger anerkennt Poyabrücke als dringliches Projekt

Der Staatsrat will die Poyabrücke rasch realisieren. Laut Baudirektor Beat Vonlanthen hat Bundesrat Leuenberger das Vorhaben in die Liste der dringlichen Projekte aufgenommen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Der Staatsrat will nun dem Grossen Rat so rasch wie möglich eine Botschaft zur Realisierung der Poyabrücke unterbreiten. Nach Worten von Beat Vonlanthen ist die gute Nachricht aus Bundesbern am Dienstag in Freiburg eingetroffen.






Donnerstag 27. Oktober 2005, Sense

Düdingen: Vorprojekt für Luggiwil-Strasse

Der Gemeinderat

- begrüsst die Auftragserteilung durch das Tiefbauamt des Kantons zur Ausarbeitung eines Vorprojektes für die geplante Strasse Birch-Luggiwil. Der Kanton wird die Planungskosten bevorschussen. Die definitive Kostenverteilung zwischen dem Kanton und der Gemeinde wird noch Gegenstand von Verhandlungen sein. Auf der Grundlage der Vorprojektstudie wird dem Grossrat ein entsprechendes Kreditbegehren unterbreitet







Samstag 23. April 2005, Kanton


Viele Ungewissheiten

Bundesgelder für den Bau der Poyabrücke

Soll die Poyabrücke mit Geldern des Dringlichkeits-Fonds für den Agglomerationsverkehr oder mit Subventionen für schweizerische Hauptstrassen finanziert werden? Es geht dabei um mehr oder weniger Millionen von Franken zu erhalten.

Von MADELEINE JOYE/La Liberté

Die Poyabrücke sorgt wieder einmal für Schlagzeilen: Bei seinem Amtsantritt hat Staatsrat Beat Vonlanthen versprochen, der Poyabrücke Priorität einzuräumen. In weniger als einem Jahr soll sich der Grosse Rat über das Kreditbegehren aussprechen können. Plötzlich tauchen aber bei der Frage der Bundessubventionen grosse Ungewissheiten auf.

100-Millionen-Projekt

In den 90er-Jahren wurden die Kosten für den Bau der Poyabrücke auf 80 Millionen Franken geschätzt, und es wurde mit Bundessubventionen von 57 Prozent gerechnet. Im Rahmen der Sparmassnahmen wurde dieser Satz im Jahre 1998 auf 52 Prozent gesenkt. Da die Poyabrücke resp. die entsprechende Strasse neu in St. Leonhard in die Murtengasse einmünden soll, werden die Kosten neu auf 100 Millionen Franken budgetiert.

Andere Entwicklung

Bei den Subventionen läuft die Entwicklung eher in eine andere Richtung: Verkehrsminister Moritz Leuenberger hat in der vergangenen Woche ein Projekt eines doppelten Finanzierungs-Fonds vorgestellt. Der eine nennt sich Dringlichkeits-Fonds, der bestimmt ist, um baureife Projekte zur Lösung von Verkehrsproblemen zu finanzieren. Mit dabei ist hier auch die Poyabrücke, aber mit Subventionen, die auf 30 Millionen begrenzt sind.

Der Diplomat Beat Vonlanthen nimmt mit Genutuung Kenntnis von der Tatsache, dass die Poyabrücke auf der Projektliste figuriert. Der Dringlichkeits-Fonds, der ab 2007 verfügbar ist, habe den Vorteil, dass mit dem Bau sofort begonnen werden kann. 30 Millionen Franken sind aber sehr wenig. Muss deshalb der Infrastrukturen-Fonds (sechs Milliarden Franken) abgewartet werden, der ab 2011 den ersten Fonds ablöst und der für den Agglomerationsverkehr vorgesehen ist? «Das sind vier Jahre später.
Zudem bleibt eine Ungewissheit, denn nicht unbedingt alle Kantone werden mit dem Entwurf einverstanden sein, wie er in die Vernehmlassung geschickt wird», hält Beat Vonlanthen fest. «Ideal wäre es, mit dem Dringlichkeits-Fonds zu starten und in der Folge zusätzliche Gelder aus dem ordentlichen Fonds ab 2011 zu erhalten. Aber es muss abgeklärt werden, ob dies überhaupt möglich ist», fährt der Baudirektor fort.
Es bleibt aber auch eine andere Möglichkeit, nämlich den Weg über die Subventionen für die schweizerischen Hauptstrassen einzuschlagen. Die letzten Neuigkeiten aus Bern sind jedoch nicht sehr verheissungsvoll: Es herrscht die Idee vor, dieses Werk aus dem sektoriellen Plan auszuschliessen, womit keine Bundessubventionen fliessen würden. So oder so muss Freiburg aber warten, bis die Umfahrungsstrasse von Bulle verwirklicht ist, denn Bern subventioniert nicht zwei Strassenvorhaben desselben Kantons gleichzeitig.

Fragezeichen auch beim Finanzausgleich

Aber es gibt noch zusätzliche Komplikationen: Mit der neuen Aufgabenteilung zwischen dem Bund und den Kantonen ist eine pauschale Subventionierung des Bundes vorgesehen, und nicht mehr eine solche pro Vorhaben. Es ist noch nicht bekannt, auf welcher Basis die Pauschalbeträge berechnet werden sollen.

Beat Vonlanthen will sich demnächst mit dem Direktor des Bundesamtes für Strassen treffen. Zudem ist Ende Mai eine Zusammenkunft zwischen Bundesrat Leuenberger, dem Gesamtstaatsrat und der Freiburger Deputation in Bern vorgesehen. Dabei wird auch die Poyabrücke thematisiert werden.

Öffentliche Auflage im Juni

Nichtsdestotrotz will Beat Vonlanthen am Zeitplan festhalten. Die öffentliche Auflage des revidierten Projektes soll wie vorgesehen im Juni erfolgen. Der Baukredit soll dem Grossen Rat im Februar 2006 präsentiert werden, um dann im Juni gleichen Jahres die Volksbefragung durchführen zu können.  

bearbeitet von az/FN







Donnerstag 17. März 2005, Kanton

Teilstück soll rasch gebaut werden

Umfahrung von Düdingen nicht vor dem Jahre 2014

Das Teilstück der Umfahrung von Düdingen zwischen Birch und Luggiwil soll rasch verwirklicht werden. Laut Staatsrat Beat Vonlanthen kann so auch das Problem des Rückstaus auf der Autobahn gelöst werden. Die Umfahrung hingegen wird nicht vor 2014 gebaut.

Von ARTHUR ZURKINDEN

70 bis 75 Millionen Franken wird die Umfahrungs- resp. Entlastungsstrasse von Düdingen den Staat kosten. Wie der Baudirektor Beat Vonlanthen am Mittwoch vor dem Grossen Rat ausführte, hat dieses Projekt nach der Umfahrung von Bulle und der Poyabrücke dritte Priorität im Staatsrat. Er bestätigte, dass eine Verwirklichung vor dem Jahr 2014 unrealistisch sei. Nach seinen Worten hat aber eine Studie gezeigt, dass das Verkehrsproblem von Düdingen ohne Umfahrungsstrasse nicht gelöst werden könne, auch wenn der Durchgangsverkehr heute «nur» ein Drittel des Verkehrsaufkommens (5000 von täglich 15 000 Fahrzeugen) ausmache.

Wer bezahlt das Teilstück?

Rasch gebaut soll gemäss Beat Vonlanthen aber das Teilstück Birch-Luggiwil werden. Wie er ausführte, ist es jedoch an der Gemeinde Düdingen, die Planung dieser Strasse voranzutreiben. Werde das Teilstück heute als Erschliessungsstrasse für die neue Industriezone Birch gebaut, so sei dies ausschliesslich eine Angelegenheit der Gemeinde Düdingen. Werde sie aber später im Rahmen der Umfahrung realisiert, so wäre sie Sache des Kantons. Beat Vonlanthen signalisierte gestern jedenfalls Verhandlungsbereitschaft von Seiten des Staatsrates.

Dass es die Gemeinde Düdingen nicht ganz gleich sieht, konnte den Voten von Gemeinderätin Ursula Krattinger (SP, Düdingen) entnommen werden. «Die Finanzierung sollte beim Kanton liegen», hielt sie zu diesem Teilstück fest. Nach ihren Worten hat die Gemeinde die notwendigen Studien gemacht und ist nicht einverstanden, noch weitere Studien zu unternehmen. Weil der Rückstau auf der Autobahn in Stosszeiten sehr gefährlich sei, müsse nun endlich losgelegt werden. «Die Gemeinde Düdingen kämpft seit Jahren für Lösungen. Leider wurden die Hilferufe nicht gehört», meinte sie.
Der Baudirektor gab sich auch überzeugt, dass mit dem
Teilstück Birch-Luggiwil ebenfalls das Problem des Rückstaus auf der A 12 gelöst werden kann. Dabei könnte die Idee einer zweispurigen Ausfahrt, wie sie von Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) lanciert worden ist, sehr wohl aufgegriffen werden. So könnten die Fahrzeuglenker, die in Richtung Murten oder Laupen fahren, die linke Ausfahrtsspur benützen, um dann links in das Teilstück Birch-Luggiwil einzuspuren. Bezüglich Machbarkeit einer zweispurigen Autobahn-Ausfahrt wartet Beat Vonlanthen auf Resultate des Bundesamtes für Strassen.
Der Staatsrat möchte sich erst im Jahre 2010 definitiv für eine Umfahrungs-Variante entscheiden. Gemäss Baudirektor ist es heute noch zu früh, diese Wahl vorzunehmen. Deshalb müsse das Land für beide Varianten reserviert werden, um nichts zu verbauen.

Begleitmassnahmen

Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) und Hubert Zurkinden (Grüne, Freiburg) erinnerten daran, dass das Hauptproblem des Ortsverkehrs «hausgemacht» sei. Laut Zurkinden sind deshalb auch andere Alternativen denkbar als eine Umfahrung, zumal bei der Variante 2 eine schöne Landschaft durchschnitten werde. Er dachte dabei an die Förderung des öffentlichen Verkehrs und die Einschränkung des privaten Verkehrs. So könne auch die Lebensqualität erhöht werden. Und so könnten die Schüler zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule gehen, statt mit dem Auto geführt zu werden.

Für Beat Vonlanthen ist es selbstverständlich, dass nebst der Umfahrung auch Begleitmassnahmen getroffen werden müssen. Gemäss Ursula Krattinger hat die Gemeinde im Rahmen des «Valtraloc»-Projektes (Aufwertung der Ortsdurchfahrt) schon einiges unternommen.

Gegen neue Autobahn-Ausfahrt

Der Baudirektor gab weiter zu verstehen, dass die Idee einer neuen Autobahn-Ausfahrt zwischen der Magdalena-Brücke und Düdingen nicht in Frage komme. François Weissbaum (Öffnung, Freiburg) hatte gestern diesen Lösungsansatz wieder ins Spiel gebracht. Nach seinen Worten könnte damit nicht nur das Problem der Ortsdurchfahrt Düdingen gelöst werden, dadurch wäre der Bau der Poyabrücke nicht mehr notwendig.

Der Grosse Rat diskutierte am Mittwoch über die Umfahrung von Düdingen, weil ihm der Staatsrat einen Bericht zu diesem Thema vorgelegt hatte. Das Kantonsparlament hatte vor zwei Jahren ein entsprechendes Postulat von Markus Bapst und Armin Haymoz (CVP, Düdingen) überwiesen. «Der Staatsrat sagt Ja zu einer Umfahrung. Er erkennt das Problem und bietet Hand für Lösungen», lobte Markus Bapst den Bericht

 




Mittwoch 16. Februar 2005, Sense

Teilstück ist in Planung

Umfahrungsstrasse Düdingen

Die Gemeinde Düdingen wird die Verkehrsprobleme noch eine Weile ertragen müssen: Die Umfahrungsstrasse wird nicht vor 2014 realisiert. Allerdings läuft die Planung, um das Teilstück zwischen Birch und Luggiwil möglichst bald zu verwirklichen.

Von IMELDA RUFFIEUX

Angesichts der anhaltenden Verkehrsprobleme im Dorfzentrum ist die Gemeinde Düdingen in den letzten Jahrzehnten mehrfach bei den kantonalen Behörden vorstellig geworden. Der Staatsrat hat dabei jeweils Verständnis gezeigt, aber auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass das Projekt einer Umfahrungsstrasse nicht zuoberst auf der Prioritätenliste steht. Frühestens 2014 - nach der Realisierung der Umfahrungsstrasse Bulle und der Poyabrücke - könnte das Vorhaben umgesetzt werden.

«Relativ dringend»

Welche der beiden Varianten, die von einem Führungsausschuss studiert worden sind, schlussendlich umgesetzt wird, soll erst 2010 entschieden werden. Dann sind unter anderem auch die Auswirkungen der Poyabrücke bekannt. Ein Teilstück der Umfahrung - die Strecke zwischen Industriezone Birch und Luggiwil - stuft der Kanton im Zusammenhang mit der Realisierung der Arbeitszone von kantonaler Bedeutung im Birch als «relativ dringend» ein.

Wie Roman Grossrieder, ressortverantwortlicher Gemeinderat von Düdingen, erklärte, hat die Gemeinde beim Kanton insistiert, um einerseits die Probleme mit der Ortsdurchfahrt zu lösen, andererseits die Erschliessung der Industriezone sicherzustellen. Nach einem Treffen mit dem Baudirektor, Staatsrat Beat Vonlanthen, wurde nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Planung für dieses Teilstück voranzutreiben. Gemäss Roman Grossrieder soll bis Mitte Mai, Anfang Juni Klarheit über das weitere Vorgehen geschaffen werden. Dann wird voraussichtlich auch bekannt, wann der entsprechende Kredit vor den Grossen Rat kommt.

Zwei Varianten

Aufgrund eines Postulates der Grossräte Markus Bapst und Armin Hayoz (beide CVP, Düdingen) wurde vor rund drei Jahren ein so genannter Führungsausschuss eingesetzt. Dieser hat Varianten für eine Entlastungs- und Umfahrungsstrasse geprüft:
l  Entlastungsstrasse (V1): Sie führt mit einer rund 220 Meter langen Brücke auf der Dorfseite der Autobahn über den Horiabach, entlang der Bonn- und Industriestrasse zur heutigen Autobahnauffahrt und anschliessend durch Birch nach Luggiwil. Alternativ wird zudem der Halbanschluss von und nach Freiburg in den Raum Ottisberg versetzt.
l  Umfahrungsstrasse (V2): Sie quert bei Ottisberg die Autobahn auf der bestehenden Brücke, dreht anschliessend gegen Osten, überquert den Horiabach mit einer 290 Meter langen Brücke und führt über die Luggiwilbrücke nach Luggiwil. Die Variante schliesst ausserhalb von Birch an die neue Zufahrt zur heutigen Autobahnauffahrt an. Alternativ wird zudem der Vollanschluss in den Raum Ottisberg versetzt.

Der Führungsausschuss kommt zum Schluss, dass die Variante V1 eine Vorrangstellung einnimmt. Sie sei kostengünstiger und umweltschonender, heisst es im Bericht des Staatsrates.

Ortsdurchfahrt wird neu gestaltet

Trotzdem wird angeregt, die Machbarkeit beider Streckenführungen durch die Aussscheidung von reservierten Zonen langfristig zu sichern. Bei den ebenfalls empfohlenen Studien zur Umgestaltung der Ortsdurchfahrt ist die Gemeinde Düdingen bereits an der Arbeit: Die Gemeindeversammlung hat der Valtraloc-Studie im Grundsatz zugestimmt, eine erste Etappe wird bereits umgesetzt







Donnerstag 23. Dezember 2004, Bezirke


Düdingen

Der Gemeinderat  "Auszug aus  dem  Gemeindeblatt"  

 führt mit dem Baudirektor, Staatsrat Beat Vonlanthen, eine Besprechung im Zusammenhang mit folgenden Problemen: Erschliessung Arbeitszone Birch, Ortsdurchfahrt von Düdingen mit Realisierung des Strassenteilstücks Birch-Luggiwil, Ausfahrt Autobahn; Probleme im Zusammenhang mit der vom Kanton verordneten Hochwasserstudie (verhinderte Baugesuche)

sowie die Offenhaltung der provisorischen Autobahnausfahrt in Räsch;







Samstag 6. November 2004, Kanton

Zweite Spur ist umstritten

Mögliche Lösung für lange Rückstaus bei der Autobahnausfahrt Düdingen

Soll der Pannenstreifen bei der Ausfahrt Düdingen durch eine zweite Spur ersetzt werden? Laut Staatsrat würde so bloss das Unfallrisiko verschoben. Es wird aber nach einer Lösung gesucht.


«Meist zwischen 17 und 18 Uhr bildet sich bei der Autobahnausfahrt Düdingen aus Richtung Freiburg her ein langer Rückstau von Autos. Das Ende des Rückstaus befindet sich oft noch auf der Autobahn selber», hielt der CSP-Grossrat Nicolas Bürgisser in einer Anfrage an den Staatsrat fest. Er unterbreitete ihm dabei sogleich einen Lösungsansatz: Aufhebung des Pannenstreifens auf der ansteigenden Ausfahrtsstrasse, der durch eine
zweite Spur ersetzt würde. Am Ende der beiden Spuren könnten sich die beiden Kolonnen mit dem Reissverschlusssystem wieder vereinigen. Nach seinen Berechnungen könnten so zirka 25 Fahrzeuge von der Autobahn weggenommen werden.

«Es ist mir klar, dass mit der vorgeschlagenen zweiten Spur das Problem nicht gelöst wird, doch könnte es entschärft werden», fuhr Bürgisser in seiner Anfrage fort, die er anfangs Juli 2004 eingereicht hatte.

Wenig begeistert

In seiner Antwort zeigt sich nun der Staatsrat wenig begeistert von dieser Idee. «Bei einer zweiten Spur bestünde die Gefahr, dass das Unfallrisiko bloss verschoben würde. Es könnten sich nämlich vermehrt Unfälle am Ende der Ausfahrtsrampe ereignen, dort, wo sich die beiden Spuren wieder zu einer einzigen verengen würden. Solche Unfälle würden zwangsläufig zu Staus auf der Autobahn führen», kommentiert der Staatsrat den Vorschlag Bürgissers.

Vorstudie

Der Staatsrat ist sich aber bewusst, dass die heutige Situation beim Anschluss Düdingen nicht zu befriedigen vermag. «Der Staat hat mit dem Bundesamt für Strassen Kontakt aufgenommen, um zusammen nach Lösungen zu suchen», schreibt die Freiburger Regierung weiter. Dieses habe den Kanton ermächtigt, eine Vorstudie zur Verbesserung des Anschlusses durchzuführen. Der Vorschlag Bürgissers werde in diesem Rahmen behandelt werden. Die Ergebnisse der Vorstudie sollten im Frühjahr 2005 vorliegen.

15 Fussgängerstreifen verhindern flüssigen Durchgangsverkehr

Der Staatsrat weist auch auf die Hauptursache für die täglichen Staus hin: «Etwa 60 Prozent der Fahrzeuge, welche die Autobahn an dieser Stelle verlassen, durchqueren das Dorf Düdingen, wobei sie durch 15 Fussgängerstreifen aufgehalten werden, sodass sich ein Rückstau bis zur Autobahn bildet», hält er fest und erinnert auch daran, dass derzeit verschiedene Strassenbauprojekte rund um Düdingen zusammen mit der Gemeinde evaluiert werden. «Diese werden dazu beitragen, die heute vorhandenen Verkehrsprobleme zu lösen», gibt sich die Freiburger Regierung überzeugt.

Nicht warten bis zum ersten Unfall

In einer ersten Stellungnahme auf die Antwort des Staatsrates begrüsst Nicolas Bürgisser die Vorstudie. «In der Tat muss das Problem des Rückstaus bei der Ausfahrt Düdingen allernächstens behoben werden. Man darf nicht warten, bis nächstens einmal ein Lastwagen auf der Autobahn in das Ende des Rückstaus prallt und - wie in Zürich - einen tödlichen Unfall produziert», sagt der Sensler Grossrat.

Er weist aber darauf hin, dass es in der Schweiz einige Beispiele für das Aufheben des Pannenstreifens gibt. Dabei erwähnt er die Ausfahrten in Rubigen und Bern-Ostring, wo es auch zu Rückstaus bis auf die Autobahn gekommen sei.

Reissverschlussverfahren klappt

Nicht nachvollziehen kann er hingegen das Argument des betroffenen Ingenieurs, der behauptet, es könne gefährlich werden, wenn sich zwei Kolonnen im «Reissverschlussverfahren» wieder vereinigen. «Etliche Beispiele in der Schweiz beweisen das Gegenteil. Die Unfallgefahr ist auf der Autobahn sicher grösser, wenn sich urplötzlich ein Stau produziert», betont Bürgisser.  








Donnerstag 27. Mai 2004, Sense

Umfahrungsstrasse Düdingen

Stellungnahme des Gemeinderates zum Variantenvergleich

Der Gemeinderat von Düdingen unterstützt den Vorschlag und die Begründung des Führungsausschusses, die beiden Varianten für die Dorfumfahrung weiterzuverfolgen und zu optimieren.


«Die Lösung der Verkehrsprobleme und die Verbesserung der Lebensqualität im Ortskern sind für den Gemeinderat wichtige Anliegen. Aus diesem Grunde wurde im letzten Jahr das Valtraloc-Konzept genehmigt. Die erste Etappe im Bereich Bahnhofplatz ist in Ausführung», hält der Gemeinderat Düdingen in einer Medienmitteilung fest. Er hat an seiner letzten Sitzung seine Stellungnahme zuhanden des kantonalen Tiefbauamtes verabschiedet.

Betreffend Variantenwahl für die Umfahrungsstrasse unterstützt der Gemeinderat die vom Führungsausschuss formulierte Empfehlung, beide Varianten, welche das Dorf westlich umfahren, weiterzuverfolgen. Dies erlaubt den zuständigen Behörden, die bis zur definitiven Planung geänderten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Als dringende Massnahme erwartet der Gemeinderat von den kantonalen Behörden und Ämtern, dass das Prob-lem des gefährlichen Rückstaus bei der Autobahnausfahrt Düdingen rasch behoben wird. Mit einem vorzeitigen Bau des Teilstücks der Umfahrungsstrasse Birch-Luggiwil könnte dies optimal erreicht werden.

Umfahrung ist ein alter Wunsch

Die Frage einer Umfahrungsstrasse für Düdingen ist nicht neu. Sowohl der kantonale Richtplan FR 87 wie das Leitbild «Düdingen 2000» aus dem Jahre 1987 zeigen mögliche Varianten auf, die sich von den heute zur Diskussion stehenden Varianten nur unwesentlich unterscheiden.

Nachdem der Gemeinderat die kantonalen Behörden auf die Dringlichkeit einer Lösung in Sachen Ortsdurchfahrt aufmerksam gemacht hat, setzte das kantonale Tiefbauamt im Jahre 2000 einen Führungsausschuss ein, welcher die Grundlagen für eine nachhaltige Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Düdingen ausarbeiten sollte. Dieser Führungsausschuss stand unter der Leitung von Kantonsingenieur Claude Morzier. Neben Vertretern des Kantons und der Gemeinde wirkte auch der Oberamtmann mit, als Vertreter von Bezirk und Region Sense.
In der vom Führungsausschuss erarbeiteten Nutzwertanalyse wurde allen verkehrstechnischen, finanziellen, ökologischen und ortsplanerischen Aspekten und Kriterien Rechnung getragen. Die vom Führungsausschuss favorisierten Varianten V1 und V2 wurden der Bevölkerung von Düdingen anlässlich des Informationsabends vom 19.11.03 vorgestellt. Beide Varianten umfahren das Dorf westlich und führen von Jetschwil her teilweise auf identischen Trassen in Richtung Autobahn und weiter nach Birch-Luggiwil.

Aus der Stellungnahme

Der Gemeinderat hält zuhanden des Tiefbauamtes folgendes fest:
lEr unterstützt den Vorschlag und die Begründung des Führungsausschusses, beide Varianten weiterzuverfolgen und zu optimieren. Die für die Varianten vorgesehenen Korridore müssen im Rahmen der bevorstehenden Revision der Ortsplanung reserviert und ausgeschieden werden;
l das von der Gemeindeversammlung am 23. Juni 2003 genehmigte Valtraloc-Konzept für die Strassenraumgestaltung im Ortskern soll etappenweise realisiert werden. Das Valtraloc-Konzept zeigt auch die zusätzlichen Massnahmen auf, die beim Bau einer Umfahrungsstrasse zu treffen sind;
l für die Behebung des Problems im Zusammenhang mit dem äusserst gefährlichen Rückstau bei der Autobahnausfahrt ist der Kanton zuständig. Als dringende Massnahme soll der Kanton das Teilstück der Umfahrungsstrasse Birch-Luggiwil sofort erstellen. Damit kann das Rückstauproblem auf der Autobahn grösstenteils behoben werden. Der vorzeitige Bau dieses Strassenstücks präjudiziert die Variantenwahl nicht, weil es Bestandteil beider Varianten ist;
l der Gemeinderat ist sich bewusst, dass zur Verbesserung der Lebensqualität im Ortskern noch Alternativen geprüft werden müssen. Als Mitglied des Verkehrsverbundes Cutaf ist die Gemeinde Düdingen an Lösungen interessiert, welche die Umwelt entlasten und der Bevölkerung den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel erleichtern.
 FN/Comm.








Freitag 7. Mai 2004, Sense

«Stärkung des Bezirks nach innen und aussen»

Gemeindeverband Region Sense im Zeichen interkommunaler Zusammenarbeit

Der Gemeindeverband Region Sense will inskünftig noch bei weiteren Aufgaben Vermittler und Initiant für interkommunale Zusammenarbeit sein. In Bereichen wie Verkehr, Tourismus und Agglomeration tragen regionale Lösungen zur Stärkung des Bezirks bei.

Von IMELDA RUFFIEUX

Die Delegierten der Region Sense haben an ihrer gestrigen Versammlung in Plasselb von verschiedenen Projekten Kenntnis genommen, bei denen die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus gut funktioniert hat. So wurde das Rechenzentrum, die gemeinsame Informatiklösung für 13 Sensler und eine Seebezirk-Gemeinde, im letzten Herbst in Betrieb genommen. Auch «Sicherheit am Arbeitsplatz», «Vernetzung der Ökoflächen» und «Energiestadt Sense» sind Vorhaben, die umgesetzt oder noch in Arbeit sind.

80 Vorschläge für die zukünftige Entwicklung des Bezirks

Mit neuen Aktionsblättern will der Verband die Zielsetzungen des Entwicklungskonzeptes 2010 umsetzen. Aus dem öffentlichen Appell, Ideen für die zukünftige Entwicklung des Bezirks einzusenden, sind 80 Vorschläge von 35 Einzelpersonen und Organisationen eingegangen. Einige Anregungen gingen ebenfalls in Richtung regionale Zusammenarbeit, zum Beispiel was die Bauämter, den Bevölkerungsschutz, die Sportanlagen oder die Wasserversorgung betrifft. Zwei Schwerpunkte kristallisierten sich klar heraus: der Verkehr und die Agglomerationsproblematik.

Dass der Verkehr ein Thema in der Bevölkerung sei, erstaune nicht, meinte Regionssekretär Marcel Portmann. Einerseits hat die Bevölkerungszahl rascher zugenommen, als dies vor einigen Jahren noch angenommen wurde. Andererseits zeigt die Statistik, dass 27 Prozent der Sensler Erwerbstätigen im Kanton Bern arbeiten und 16 Prozent in der Stadt Freiburg oder im welschen Kantonsteil. 55,5 Prozent oder 11 367 Personen fahren per Auto zur Arbeit.
Verbandspräsident Marius Zosso gab sich auch überzeugt, dass der zweite Schwerpunkt den Bezirk inskünftig noch sehr schwer beschäftigen werde. Er betonte, dass die Agglomerationsfrage bei weitem nicht nur die Gemeinden Tafers und Düdingen angehe, sondern den ganzen Bezirk betreffe. Die Wechselbeziehungen zwischen dem Bezirk und den Agglo- merationen Freiburg und Bern seien eine der grossen Herausforderungen in den nächsten Jahren. «Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, zu rea- gieren, sondern müssen agieren», kündigte er einen Informationsabend zur Sensibilisierung der Bevölkerung noch in diesem Jahr an.
Derzeit werden die eingetroffenen Anregungen in konkrete Aktionsblätter umgewandelt, die im kommenden Herbst genehmigt werden sollen.






Dienstag 6. April 2004, Sense

Für regionale Lösung

IG Verkehrserschliessung

Die Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrserschliessung in Düdingen (IGoVD) verlangt eine regionale Lösung beim Zugang zur Autobahn A 12 im unteren Sensebezirk.


Die Interessengemeinschaft hat bei ihren Nachforschungen festgestellt, dass die heute vorhandenen Raumplanungsgrundlagen des Sensebezirks für den Verkehrsbereich noch auf einer Studie aus dem Jahre 1991 basieren und deshalb völlig überholt sind. Sie verlangt eine sofortige Neubeurteilung der Verkehrsproblematik im unteren Sensebezirk.

Die Verkehrszählungen, die im Zusammenhang mit der geplanten Entlastungs- bzw. Umfahrungsstrasse von Düdingen (V1/V2) durchgeführt wurden, haben aufgezeigt, dass die Verkehrsbelastung in Düdingen zu zwei Dritteln von regionalen Benutzern (Nicht-Düdingern) verursacht wird und nur zu etwa einem Drittel durch die Düdinger Bevölkerung. Für die rund 5000 Düdinger Fahrzeuge pro Tag würde sich eine Umfahrung bzw. eine andere Autobahnzubringerlösung nie aufdrängen, hält die im Januar gegründete Interessengemeinschaft in einer Medienmitteilung fest.
Die
IGoVD verlangt deshalb mit Nachdruck, dass eine regionale Lösung der Zufahrt zur Autobahn gesucht wird. Die weitere Planung der Umfahrungsstrasse von Düdingen (Variante 1 oder 2) soll so lange eingestellt werden, bis die Abklärung aller andern zur Diskussion stehenden Varianten (Poyabrücke, mögliche Autobahnein- und -ausfahrten in Räsch und/oder Fillistorf, Entlastung Flamatt) erfolgt ist. Dabei soll auch die Möglichkeit anderer Industriegebiete als nur jenes von Birch mit einbezogen werden.
Erste Bestrebungen in Richtung einer regionalen Planung sind eingeleitet. Ende April treffen sich die Gemeinde- und Parteienvertreter inkl.
IGoVD beim Gemeindeverband Sense in Tafers. Der Gemeindeverband ist derzeit daran, ein Aktionsblatt zur Verkehrssituation des Sense-Unterlandes auszuarbeiten. Das Aktionsblatt hat zum Ziel, die gegenwärtige Situation zu analysieren und Massnahmen daraus abzuleiten. Comm.

Weitere Informationen: www.igovd.ch









Mittwoch 17. März 2004, Sense
Autoverkehr in Tunnel verlegen

Stellungnahme der CSP Düdingen zu Verkehrsfragen

Die CSP Düdingen ist überzeugt, dass die Umsetzung des «Valtraloc»-Konzepts eine wesentliche Beruhigung des Verkehrs im Dorfzentrum bringt. Zweifel äussert sie dagegen an der geplanten Umfahrungsstrasse.


«Die CSP Düdingen ist der Meinung, dass die bereits in Ausführung begriffenen Massnahmen Valtraloc-Konzept, eine wesentliche Verbesserung bringen werden, insbesondere in Richtung Beruhigung des Verkehrs und damit auch einem flüssigeren Ablauf desselben», hält die CSP Düdingen in ihrer Stellungnahme fest. Sie würde es jedoch begrüssen, wenn im Bereich Bahnhof in absehbarer Zeit eine benutzerfreundliche Fussgängerunterführung erstellt würde. Als optimal würde sie eine Lösung ansehen, die nicht die Fussgänger, sondern den Autoverkehr in einen Tunnel verlegt.

Tunnel könnte Umfahrungsstrasse ersetzen

Die CSP ist überzeugt, dass eine Tunnellösung für den Autoverkehr sogar eine Umfahrungsstrasse überflüssig machen würde. Ein Tunnel käme nicht teurer zu stehen und wäre mit Sicherheit wirksamer als die Umfahrungsstrasse, hält sie fest.

Neben den gegenwärtig im Bau befindlichen Massnahmen (Einspurstrecken im Bereich Bahnhofplatz) erwartet die Partei, dass auch das Problem des Sikakreisels und der Autobahnausfahrt an die Hand genommen wird. Als weitere vorrangige Ziele erachtet sie auch die Realisierung einer Unterführung beim vorgesehenen Migros-Standort und die Errichtung einer gut funktionierenden Signalanlage beim Bahnhofplatz.

Zweifel an der Wirkung einer Umfahrungsstrasse

Die CSP ist skeptisch, ob die Umfahrungsstrasse (V1 oder V2) angesichts der hohen Kosten überhaupt innert nützlicher Frist realisiert werden kann. Sie bezweifelt zudem, ob diese zu einer wirklichen Entlastung des Dorfes und der angrenzenden Weiler Luggiwil/Bundtels sowie Jetschwil/ Mariahilf führen würde. Wegen der weiträumigen Umfahrung würde vermutlich auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht stimmen.

Da die Umfahrungsstrasse nach der Umfahrung von Bulle und der Poya-Brücke nur dritte Priorität hat, ist nach Ansicht der CSP an eine Realisierung vor 20 bis 30 Jahren wohl nicht zu denken. «Der Kanton schiebt seit 30 Jahren ein von ihm geschaffenes Problem (Strassenführung) vor sich her und wird, ohne den nötigen Druck von Seiten der Gemeinde Düdingen, aber auch der Region, sich noch lange im Kreis drehen», wird in der Stellungnahme festgehalten.

Verlegung der Autobahnausfahrt

Als Minimallösung fordert die CSP daher, dass wenigstens das Teilstück Birch-Luggiwil so rasch wie möglich realisiert wird. Als prüfenswert hält sie auch die Verlegung der Autobahnausfahrt Düdingen nach Räsch und die Erstellung eines direkten Zugangs der Kantonalstrasse nach Kastels. «Dies wäre weitaus kostengünstiger und würde vor allem zu einer Beruhigung der Verkehrssituation im Dorf Düdingen beitragen», betont sie und glaubt, dass sich mit dieser Lösung sogar der Bau der Poya-Brücke erübrigen würde.






Dienstag 16. März 2004, Sense

Alternativen sollen geprüft werden

Freie Wähler Düdingen zur Umfahrung

Der Verminderung des motorisierten Individualverkehrs ist hohe Priorität einzuräumen, da dieser eines der Hauptprobleme der Verkehrsüberlastung im Dorfzentrum von Düdingen ist. Dies fordert die Gruppe Freie Wähler.


Die Gruppe Freie Wähler Düdingen (GFWD) hat vom Schlussbericht des Führungsausschusses über eine Umfahrungs- beziehungsweise Entlastungsstrasse für den Dorfkern von Düdingen Kenntnis genommen. «Mit der Nutzwertanalyse hat der Führungsausschuss ein Instrument gewählt, das allen wichtigen Aspekten der Lebensqualität Rechnung trägt und eine ganzheitliche Sicht des Lösungsansatzes erlaubt», hält sie in einer Stellungnahme fest. Sie hat dabei festgestellt, dass
l das Ziel, nur noch 5400 Autos pro Tag im Dorf zu haben, nur durch einschneidende Zusatzmassnahmen zu erreichen ist. Ohne diese bleibt der Verkehr im Dorf in Anbetracht der jährlichen Zunahme in Zukunft auch mit Umfahrung etwa gleich gross wie heute. Diese Zusatzmassnahmen bedeuten jedoch einschneidende Veränderungen und zusätzliche 11 Prozent Fahrkilometer;
l laut Verkehrserhebung vom September 2001 70 Prozent des Verkehrs im Dorf Ziel- und Quellverkehr ist, der durch die Umfahrung nicht abnehmen wird;
l eine Umlagerung der 30 Prozent auf die Umfahrungs-/Entlastungsstrasse keine wesentliche Verbesserung der Lärm- und Luftsituation im Dorf gegenüber heute ergibt, sondern eine Verlagerung der Lasten auf andere Gebiete und Personen und eine Zunahme der gefahrenen Kilometer;
l die Ausfahrt aus der Autobahn Teil des Problems ist, der laut Bericht mit dem Teil der Umfahrung von Birch- Luggiwil und Veränderung Sika-Kreisel abgeschwächt werden könnte, ohne dass der restliche Teil der Umfahrung/Entlastung präjudiziert wird.

Aufgrund dieser Überlegungen hat die GFWD folgende Schlüsse gezogen:

l für beide Varianten V1 und V2 sind ortsplanerisch Freihaltezonen auszuscheiden;
l die Auswirkungen der zusätzlichen Studien/Projekte der Agglomeration Freiburg und des Sensebezirks müssen
in die Projekte Düdingen einfliessen. Eine Anpassung muss jederzeit möglich sein;
l die Entlastung über den Teil der Umfahrung von Birch nach Luggiwil soll als Teilstück vorangetrieben werden, ohne den Rest zu präjudizieren;

«Für gute Lebensqualität im Dorf muss in Anbetracht der vorgesehenen Kosten unbedingt auch ein weiterer Ansatz zur Problemlösung aufgenommen werden», betont die GFWD weiter und weist darauf hin, dass

l der Verminderung des hausgemachten motorisierten Individualverkehrs als Hauptursache des Problems hohe Priorität einzuräumen ist, wie dies auch in den Empfehlungen des Führungsausschusses festgehalten wird; und
l die Förderung des Langsamverkehrs im und um das Dorf vorangetrieben werden muss.

Alternativen sind zwingend

«Die hohen veranschlagten Kosten, der fragliche direkte Nutzen zur Erreichung der Zielwerte für Düdingen, die weiteren Planungen des Kantons und nicht zuletzt die Anpassungen des Autobahnnetzes nach Vollendung der geplanten Bauten lassen uns daran zweifeln, ob das heutige Projekt zur gegebenen Zeit noch realistisch ist», schliesst die GFWD ihre Stellungnahmen und ist davon überzeugt, dass alternative Planungen, die für die Einwohner Düdingens direkten Nutzen bringen, angebracht, ja zwingend sind.











März 2004  Der Sensetaler

Ist eine Umfahrung die richtige Lösung?

Die Verkehrssituation in Düdingen soll umfassen geprüft werden

Rund 15'000 Fahrzeuge fahren täglich durch Düdingen. Eine Umfahrungsstrasse soll das Dorf vom Verkehr entlasten. Gegen dieses Vorhaben macht sich aber Widerstand breit.

Eine Verkehrszählung im Jahr 2001 hatte ergeben, dass 59 Prozent des Verkehrsaufkommens Ziel- und Quellverkehr sind Fahrzeuge, die nach oder von Düdingen fahren). Der reine Binnenverkehr (Fahrzeuge, die im Dorfzentrum zirkulieren) beträgt 10 Prozent, und der Durchgangsverkehr (Fahrzeuge, die in Düdingen nicht halten) macht 31 Prozent aus. Diese Zahlen warfen die Frage auf, was eine Umfahrungsstrasse dem Dorf bringen würde.


Braucht es eine Umfahrung?

Der Gemeinderat von Düdingen ist der Meinung, dass nur eine Umfahrungsstrasse das Verkehrsaufkommen reduzieren kann. Im November 2003 hatte er der Bevölkerung verschiedene Varianten einer solchen Umfahrungsstrasse vorgestellt. Bei der billigsten Variante wäre mit Kosten von rund 70 Millionen Franken zu rechnen. Baubeginn dürfte frühestens 2013 sein, da gemäss kantonaler Prioritätenordnung zunächst die Umfahrung Bulle und dann die Poyabrücke realisiert werden. Der Gemeinderat wurde daraufhin aufgefordert, nicht nur dir Varianten von Umfahrungsstrassen prüfen zu lassen, die unmittelbar am Dorfrand vorbeiführen. Auch mögliche neue Autobahnzufahrten wie jene von Räsch nach Kastels und von Fillistorf nach Berg bei Schmitten sollen berücksichtigt werden. In dieselbe Richtung zielt ein Postulat von zwei Sensler Grossräten. Christine Bulliard (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser, (CSP, Giffers) schlagen ebenfalls eine Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg bei Schmitten vor. Damit sollen Flammat und Düdingen, aber auch Überstorf und Laupen vom Verkehr wesentlich entlastet werden. Nach Ansicht der Grossräte könnte so auch auf die Umfahrung von Düdingen verzichtet werden. Der Grosse Rat hat das Postulat überwiesen und befürwortet eine Gesamtstudie der Verkehrsprobleme im Sense-Unterland.


Widerstand macht sich breit

Dieses Vorgehen entspricht auch dem Anliegen der Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsschliessung von Düdingen (IGoVD). Die im Januar 2004 gegründete überparteiliche Oppositionsgruppe verfolgt zwar dasselbe Ziel wie der Gemeinderat: Düdingen vom motorisierten Verkehr zu entlasten. „Sie widersetzt sich jedoch einem überlasteten kursichtigen Entscheid zugunsten einer Verkehrtsentlastungs-/Umfahrungsstrasse, die weder das lokale noch das regionale Verkehrsproblem lösen wird“, heisst es in einer Mitteilung der IGoVD. Die Mitglieder befürworten deshalb den Vorschlag, dass auch mögliche Zufahrten zur Autobahn im unteren Sensebezirk studiert werden müssen.


Vorschläge der SP

Auch die SP Düdingen ist einer Umfahrungsstrasse gegenüber skeptisch eingestellt. „Wir fragen uns, ob eine solche Lösung finanziell verhältnismässig und punkto Umweltbelastung vernünftig ist“, heisst es in einem Brief der Partei an die Gemeinde. Ausserdem bezweifelt die Partei, dass de Dorfkern dadurch wirklich entlastet wird. Weil mit dem Bau einer Poyabrücke nicht vor dem Jahr 2013 zu rechnen ist, erachtet es die SP Düdingen als dringend notwendig, auch kurz- und mittelfristige Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation eingehend zu prüfen dun diese möglichst schnell anzugehen. In ihrem Brief macht die Partei konkrete Vorschläge. Im Vordergrund stehen die Sicherheit von Fussgängern und Fahrradfahrern. Deshalb verlangt die Partei zwei sichere Strassenüberquerungen im Dorfkern und schlägt Unterführungen im Bereich Bahnhof und Kirche vor. Weiter regt die SP an, auf der Höhe der Abzweigung St. Wolfgang eine verkehrsberuhigende Toreinfahrt inklusive Fussgängerstreifen für den Verkehr aus Tafers zu erstellen. Um eine Verbesserung des Verkehrsflusses zu erreichen, fordert die Partei zudem einen doppelspurigen Stauraum auf der Autobahnausfahrt, eine zweite Spur beim „Sikakreisel“ für Linksabbieger (von der Autobahn Richtung Murten) sowie  eine zwiespurige Einfahrt in den „Bahnhofskreisel“ Richtung Dorf für Abbieger in die Bahnhofsstrasse. Da ein grosser Teil des Verkehrsaufkommens in Düdingen hausgemacht ist, schlägt die Partei auch Massnahmen zur Verringerung des Quellverkehrs vor. So soll die Einführung eines Ortsbusbetriebes geprüft werden, allenfalls in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund der Agglomeration Freiburg (Cutaf) auf. Zudem fordert die SP den Gemeinderat auf, den öffentlichen Verkehr prioritär zu behandeln.


Gemeinderat wartet ab

Die IGoVD hat den Gemeinderat von Düdingen ersucht, in die bevorstehende Vernehmlassung zu den Varianten der Entlastungs-/ Umfahrungsstrasse einbezogen zu werden. Diese Vernehmlassung war für Januar 2004 angekündigt. Wann damit zu rechnen ist, konnte Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel nicht beantworten: „Der Gemeinderat will die Stellungnahmen der Ortsparteien und Gruppierungen abwarten.“ Sie verweist ausserdem darauf, dass die Federführung für die Umfahrung beim Kanton liegt.




Samstag 13. März 2004, Sense
Für langfristige Lösung

FDP Düdingen zur Ortskern-Umfahrung

Die FDP Düdingen spricht sich im Rahmen der Vernehmlassung zur Umfahrung des Ortskerns Düdingen für eine umfassende Lösung aus.


Die Ortspartei ist der Meinung, dass eine Ortsumfahrung allein keine nachhaltige Problemlösung sei. Deshalb spricht sich die Partei einmal mehr für eine neue Autobahnausfahrt Fillistorf aus, kombiniert mit einem verbesserten Angebot des öffentlichen Verkehrs auf der Linie Freiburg-Bern. Dadurch wäre nicht nur das Problem Durchgangsverkehr gelöst, sondern es entstünde eine optimale Erschliessung der ganzen Region, hält die FDP Düdingen in einer Medienmitteilung fest.

Kriterien für Umfahrung

Sollte jedoch eine Umfahrung die einzige mögliche Lösung sein, wird sich die FDP Düdingen zu gegebener Zeit zu den vorgeschlagenen Varianten äussern. Dabei wären die Kriterien Kosten/Nutzen, Bürgernähe und Industriestandort zu berücksichtigen.

Als dringliche Massnahme erachtet die FDP Düdingen die Erstellung einer Unter-/Überführung im Bereich Bahnhofplatz-Bahnhofzentrum sowie im alten Dorfkern. Dies im Rahmen des Projektes Valtraloc zur Aufwertung von Ortsdurchfahrten.

Anliegen vorantreiben

Die FDP Düdingen ist besorgt über den Stellenwert, der dieses Projekt auf Stufe Kanton einnimmt. Sie ruft deshalb sowohl den Gemeinderat als auch die Grossräte auf, dieses Anliegen konsequent voranzutreiben.

Dieses Projekt verdiene höchste Priorität, die prekäre Verkehrssituation mit täglichen Rückstaus bis auf die Autobahn berge ein hohes Unfallrisiko, zerre an den Nerven der Verkehrsteilnehmer und verursache zudem wirtschaftliche und gesellschaftliche Schäden, heisst es in der Stellungnahme der FDP. FN/Comm.







Donnerstag 11. März 2004, Sense
75 neue Ideen

Gemeindeverband Region Sense

Zum zweiten Mal nach 1999 war die Bevölkerung vom Gemeindeverband Region Sense aufgerufen worden, Massnahmen vorzuschlagen, welche zur Entwicklung des Sensebezirks beitragen. Über 75 Vorschläge sind eingegangen.


1975 wurde der Gemeindeverband Region Sense gegründet. Er setzt sich für eine ganzheitliche Entwicklung im Freiburger Senseland ein. Grundlage dazu ist ein Entwicklungskonzept mit entsprechenden Aktionsblättern.

Die aktuellen Aktionsblätter, welche 1999 von der Delegiertenversammlung genehmigt wurden, sind grösstenteils realisiert oder in Fertigstellung. Der Vorstand des Gemeindeverbandes Region Sense hat deshalb beschlossen, mittels einer offenen Vernehmlassung die neuen Massnahmen für die Periode 2004-2007 zu ermitteln (vgl. FN vom 26. Februar).
Bis anfangs März sind nun über 75 konkrete Vorschläge eingegangen. Die Themen sind vielfältig und decken die Bereiche Erziehung, Natur, Organisation, Soziales, Tourismus, Verkehr und Wirtschaft ab. Der Vorstand des
Gemeindeverbandes Region Sense wird prüfen, welche der vorgeschlagenen Massnahmen der Entwicklung des Sensebezirks nachhaltig dienen und den Zielen der Statuten und des Entwicklungskonzeptes 2010 entsprechen. Danach wird es an der Delegiertenversammlung sein, die Aktionsblätter zu genehmigen und damit das Aktionsprogramm für die nächsten vier Jahre zu verabschieden. FN/Comm.









Donnerstag 11. März 2004, Bezirke

Der Gemeinderat Bösingen

Bei der Planung eines neuen Autobahnzubringers in Düdingen, z.Hd. der Gemeindeverbandes Vörschläge zu erarbeiten




Donnerstag 11. März 2004, Sense
SVP Düdingen: Umfahrung ist dringend

Die SVP Düdingen fordert die Gemeinde in einem Brief auf, dass die Behörden der Umfahrungsstrasse höchste Priorität beimessen.

«Die Varianten V 1 und V 2 sind am weitesten fortgeschritten und bringen für die Ortsdurchfahrt von Düdingen die grösste Entlastung», hält die SVP fest. Varianten, die neue Autobahnanschlüsse oder deren Versetzung beinhalten, seien nicht eigentliche Umfahrungsstrassen für den Dorfkern von Düdingen. «Solche Projekte sind eine neue Verkehrsführung für den Unteren und Mittleren Sensebezirk und als solche zu betrachten. Eine Realisierung dieser Varianten ist in den nächsten 20 Jahren nicht denkbar.» Sie hofft, dass Parteien und Behörden gegenüber den kantonalen Ämtern Einigkeit demonstrieren, um mittelfristig das Umfahrungsprojekt verwirklichen zu können.

Die Projekte für eine Umfahrungs- (V 2) beziehungsweise Entlastungsstrasse (V 1) der Dorfdurchfahrt von Düdingen waren vor einigen Monaten Gegenstand einer öffentlichen Informationsveranstaltung (FN vom 21. November 2003). Die SVP fordert, dass bis zur Eröffnung der Umfahrungsstrasse (V 1 oder V 2) an der gegenwärtigen Ortsdurchfahrtsstrasse keine verkehrsbehindernden Massnahmen getroffen werden.«Unnötige Baustellen bringen nur lebensgefährlichen Rückstau auf der A 12. Auch finanziell sind sie fragwürdig und ihr Nutzen ohne Umfahrungsstrasse fraglich», ist die Partei überzeugt.
Für prüfenswert hält die SVP die Einmündung der neuen Strasse (Birch-Luggiwil) in die Murtenstrasse auf der Höhe der Bus-Haltestelle Luggiwil. Alle Kantonalstrassen (Düdingen, Laupen, Murten, Birch) würden so an einem Punkt zusammentreffen. «Die Kosten dieser Kantonalstrasse sind voll vom Kanton zu tragen. Weder die gegenwärtige noch die zukünftige finanzielle Situation Düdingens erlauben auch nur eine geringe Beteiligung», hält die Partei fest. FN/Comm.










Dienstag 24. Februar 2004, Sense
Kurz- und mittelfristige Massnahmen

SP Düdingen zur Verkehrspolitik

Fussgängerunterführungen, zweite Spuren bei den Kreiseln, eine Toreinfahrt - die SP Düdingen verlangt kurz- und mittelfristige Lösungen gegen die örtlichen Verkehrsprobleme. Gegenüber einer Umfahrungsstrasse ist die Partei eher skeptisch eingestellt.


In einem Brief an die Gemeinde Düdingen nimmt die SP Düdingen Stellung zu den Vorschlägen im Zusammenhang mit der Ortsdurchfahrt und zum Variantenvergleich für eine Umfahrungsstrasse von Düdingen.

«Wir sind überzeugt, dass die heutigen politischen, finanziellen und verkehrstechnischen Voraussetzungen nur eine schrittweise Verbesserung der momentanen Situation zulassen», schreibt die Ortspartei. Sie verlangt, dass die kantonalen Prioritäten - Umfahrung Bulle und dann Poyabrücke - beibehalten werden.

Skeptisch gegenüber Umfahrungsstrasse

Man müsse zuerst die Auswirkungen der Poyabrücke abwarten, bevor man einen definitiven Entscheid über die Notwendigkeit einer Umfahrung von Düdingen mit entsprechender Variantenwahl fällen könne. Bis dahin sei das Trassee für beide Varianten zu reservieren, hält die SP Düdingen fest.

Gegenüber einer Umfahrungs- oder Entlastungsstrasse ist die SP Düdingen eher skeptisch eingestellt. «Wir fragen uns, ob eine solche Lösung finanziell verhältnismässig und punkto Umweltbelastung vernünftig ist», heisst es im SP-Brief. Ausserdem bezweifelt die Partei, ob der Dorfkern dadurch wirklich entlastet werden kann.

Zwei Unterführungen und eine Toreinfahrt

Bis die Poyabrücke stehe, sei es dringend notwendig, dass kurz- und mittelfristige Massnahmen zur Verbesserung der Situation geprüft und zusammen mit dem Valtraloc-Projekt (für eine Aufwertung der Ortsdurchfahrten) umgesetzt würden.

Konkret verlangt die SP zwei sichere Strassenüberquerungen im Dorfkern (Unterführungen im Bereich Bahnhof und Kirche). Die Partei hofft, dass damit die An- zahl der Transportfahrten von El-tern zur Schule reduziert werden können.
Weiter schlägt die SP vor, auf der Höhe der Abzweigung St. Wolfgang eine verkehrsberuhigende Toreinfahrt inklusive Fussgängerstreifen für den Verkehr aus Tafers zu erstellen. «Diese Massnahme ist kurzfristig umsetzbar und dringend notwendig», hält die SP Düdingen fest.

Doppelspurige Kreisel-Einfahrten

Um eine Verbesserung des Verkehrsflusses zu erreichen, fordert die Partei einen doppelspurigen Stauraum auf der Autobahnausfahrt, eine zweite Spur beim «Sikakreisel» für Linksabbieger (von der Autobahn in Richtung Murten) sowie eine zweispurige Einfahrt in den «Bahnhofkreisel» Richtung Dorf für Abbieger in die Bahnhofstrasse.

Ausserdem schlägt die Ortspartei vor, die Einführung eines Ortsbusses zu prüfen, allenfalls in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsbund der Agglomeration Freiburg (Cutaf). Der öffentliche Verkehr sei prioritär zu behandeln, hält die SP fest.





Mittwoch 11. Februar 2004, Kanton

Verkehrsprobleme im Sense Unterland

Grosser Rat sagt Ja zu einem Postulat für eine Gesamtstudie

Der Staatsrat kann sich auf die Suche nach Lösungen der Verkehrsprobleme im unteren Sensebezirk machen. Der Grosse Rat hat am Dienstag Ja zu einer Studie gesagt.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Mit 94 zu 6 Stimmen (5 Enthaltungen) hat der Grosse Rat ein Postulat der Sensler Grossräte Christine Bulliard (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) überwiesen. Sie schlagen den Bau einer neuen Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg bei Schmitten vor. Sie sind überzeugt, dass so Flamatt, aber auch Düdingen und andere Dörfer vom Durchgangsverkehr entlastet werden könnten.

Erwartungen gedämpft

Das klare Ja des Grossen Rates bedeutet aber nicht, dass diese Verbindungsstrasse auch tatsächlich gebaut wird. Es verpflichtet aber den Staatsrat, das Verkehrsproblem im unteren Sensebezirk zu studieren und Lösungen aufzuzeigen. Staatsrat Claude Lässer warnte denn auch vor allzu grossen Erwartungen. Er erinnerte daran, dass der Bundesrat stets betont habe, vorerst das Autobahnnetz zu beenden, bevor Zusätze bewilligt würden. Dies gelte auch für einen allfälligen Ersatz des Flamatter Viadukts. Vor 15 bis 20 Jahren sei da nichts zu machen. Wenn der Staatsrat Ja zum Postulat sage, so auch deshalb, weil er mögliche Lösungen aufzeigen wolle, die auch kurzfristig realisierbar seien.

Der Baudirektor antwortete dabei auch auf eine Bemerkung von Ursula Krattinger (SP, Düdingen). Sie stellte fest, dass die Vertreter des Bauamtes bisher immer betont hätten, dass der Bund keine neue Autobahnausfahrt bewilligen würde, der Staatsrat in seiner Antwort auf das Postulat jedoch durchblicken lasse, dass dies dennoch möglich sei. Sie vermutete, dass der Staatsrat mit seiner Antwort auf das Postulat die Sensler vertrösten will. Jedenfalls konnte sie keinen klaren Willen der Regierung erkennen, die Verkehrsprobleme im unteren Sensebezirk ernsthaft lösen zu wollen.
Die Tatsache, dass der Staatsrat beabsichtigt, die
Verkehrsprobleme des ganzen unteren Sensebezirks in seine Studie einzubeziehen, veranlasste auch die SP-Fraktion, dem Postulat zuzustimmen, wie deren Sprecher Jean-François Steiert sagte. Er dachte dabei gar an den Einbezug der Stadt Freiburg.

Bern mitschuldig

Dass vor allem auch Flamatt unter dem Durchgangsverkehr zu leiden hat, dafür machten mehrere Redner auch den Kanton Bern verantwortlich. Albert Studer (Öffnung, St. Ursen) erinnerte daran, dass Neuenegg die Ortsdurchfahrt erschwert habe, wodurch nun viele Pendler durch Flamatt fahren, um nach Bern zu gelangen.

Intakte Landschaft nicht zerstören

Keine Freude an einer neuen Verbindungsstrasse zwischen Fillistorf und Berg bei Schmitten hatte der Vertreter der Grünen, Hubert Zurkinden, der sich neu der SP-Fraktion angeschlossen hat. Seiner Ansicht nach gilt es, endlich von der Idee Abschied zu nehmen, dass das Problem des zunehmenden Verkehrs mit neuen Strassen gelöst werden könne. Vielmehr müsse nach Lösungen gesucht werden, das Verkehrsaufkommen in Zukunft zu senken. Mit dem Bau einer neuen Verbindungsstrasse zwischen Fillistorf und Berg werde eine intakte Landschaft zerstört. «Wir werden in den Dörfern nicht besser leben können, wenn die Landschaft um uns herum kaputt gemacht wird», gab er zu bedenken. Auch Ursula Krattinger betrachtete eine solche Zerstörung der Landschaft als «Verbrechen gegen die nächste Generation».

FDP-Sprecher Jörg Schnyder befürchtete, dass mit dem Avanti-Nein auch die Möglichkeit einer neuen Autobahnausfahrt bei Fillistorf verbaut wurde. Josef Fasel (CVP, Alterswil) interpretierte diesen Volksentscheid jedoch als Nein zu einer zweiten Gotthard-Röhre. Er wies darauf hin, dass es nicht nur in Schmitten schöne und intakte Landschaften gibt, sondern überall im Sensebezirk. Deshalb befürwortete er eine neue Verbindungsstrasse. Und SVP-Sprecher Alfons Piller hoffte, dass es nicht zwanzig Jahren dauern werde, bis gute Lösungen realisiert werden können.

Ja zur Sanierung der Strasse Plasselb-Oberschrot

Nicht umstritten war die Kreditvorlage (7,5 Mio. Franken) für den Ausbau der Kantonalstrasse Plasselb- Oberschrot. Mit 100 zu 0 Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde er genehmigt. Somit kann das 2,17 km lange Teilstück auf mindestens sechs Meter verbreitert werden. Dazu gesellen sich beidseits der Strasse ein Radstreifen von je 1,2 m sowie je zwei 0,8 m breite Strassenschultern.

«Was lange währt, wird endlich gut», meinte CSP-Sprecher Nicolas Bürgisser bezüglich der Planung dieser Sanierung. Er und auch FDP-Sprecher Heinz Etter wiesen auf den schlechten Zustand des Belags und die Gefahr hin, welcher vor allem die Kinder ausgesetzt sind, die diese Strasse als Schulweg benutzen. CVP-Sprecher Markus Bapst dachte ebenfalls an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, besonders der Radfahrer, und begrüsste auch die neuen Bushaltestellen.













Dienstag 10. Februar 2004, Sense

Umfassend von Düdingen neu studieren?

Februar-Session des Grossen Rates mit vielseitigem Programm

Gespannt darf man auch sein, wie der Grosse Rat den Vorschlag der beiden Sensler Grossräte Christine Bulliard (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) aufnimmt, eine neue, 3,5 km lange Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg bei Schmitten zu realisieren. Sie sind überzeugt, dass dank der neuen Autobahnausfahrt und dieser Strasse Flamatt und Düdingen, aber auch Überstorf und Laupen vom Verkehr wesentlich entlastet werden könnten. Ihrer Ansicht nach könnte so allenfalls auch auf die Umfahrung von Düdingen verzichtet werden. Der Staatsrat ist jedenfalls einverstanden, dass eine neue Studie angepackt wird, und hofft, dass der Grosse Rat das Postulat Bulliard/Bürgisser überweist.







Montag 26. Januar 2004, Sense


Umfassend studieren

Düdingen und seine Verkehrsprobleme

Düdingen soll als Wohn- und Arbeitsort durch öffentlichen und privaten Verkehr optimal erschlossen werden. Dieses Ziel verfolgt die «Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (IGoVD).»


«Die IGoVD ist der Meinung, dass das Dorfzentrum Düdingen vom motorisierten Verkehr entlastet werden sollte. Sie widersetzt sich jedoch einem überhasteten, kurzsichtigen Entscheid zugunsten einer Verkehrsentlastungs-/ Umfahrungsstrasse, die weder das lokale noch das regionale Verkehrsproblem lösen wird», heisst es in einer Mitteilung. Die am 16. Januar gegründete Interessengemeinschaft will sich deshalb dafür einsetzen, dass das Problem der Umfahrung/Entlastung von Düdingen unter Einbezug der regionalen Verkehrssituation angegangen wird.

Sie verlangt, dass umfassende Studien aller möglichen Varianten von Umfahrungs-/Entlastungsstrassen von Düdingen und möglichen Zufahrten zur Autobahn im Unteren Sensebezirk vorgenommen werden. Namentlich sollen auch die Varianten «Räsch» und «Fillistorf-Berg» mit einer neuen Autobahnzufahrt geprüft werden. Diese Studien sollen erstellt werden, bevor Schritte zur Verwirklichung der Entlastungs- oder Umfahrungsstrasse von Düdingen unternommen werden wie sie anlässlich einer Informationsveranstaltung am 19. November 2003 (vgl. FN vom 21. November) vorgestellt wurden.
Der Bau einer Umfahrung von Düdingen ist frühestens für 2013 vorgesehen. «Es gilt also jetzt die Zeit zu nutzen, um die ganze Problematik umfassend anzugehen» betont die IGoVD. Zur Erreichung ihrer Ziele will sie mit politischen Parteien, Fachvereinen, Aktionskomitees oder ähnlichen Gruppierungen zusammenarbeiten. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Bruno Baeriswyl, Präsident, Erwin Luterbacher, Mario Baeriswyl und Moritz Boschung, alle Düdingen. Mitglied können natürliche und juristische Personen, Vereine und Interessengemeinschaften werden. FN/Comm.

www.igovd.ch









BZ-Freiburg, 26. Januar 2004

Umfahrung von Düdingen organisiert ! 

Was sich an der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember abzeichnete, ist klar:Opposition zur Umfahrung.

Edgar Fahrni

Unter den Logo IGoVD haben sich die Oppositionellen der letzten Gemeindeversammlung gegen die als unzweckmässig und viel zu teuer (über 70 Millionen) angesehenen beiden favorisierten Umfahrungsstrassen-Vorschläge nun formiert. «Es gibt Lösungen, die viel billiger und weitsichtiger sind», begründet Präsident Bruno Baeriswyl die Gründung der überparteilichen Oppositionsgruppe.

Zweck der Opposition

Das Ziel ist identisch mit demjenigen des Gemeinderats, nämlich die Entlastung des Dorfzentrums von Düdingen vom motorisierten Verkehr. Den Weg dazu sieht die Oppositionsbewegung, welche ernst zu nehmen ist, aber anders. «Die IGoVD widersetzt sich einem überhasteten Entscheid zugunsten einer Verkehrsentlastungs-/Umfahrungsstrasse, die weder das lokale noch das regionale Verkehrsproblem lösen wird», argumentiert Bruno Baeriswyl. Insbesondere seien die Varianten mit einem neuen Autobahnanschluss in Räsch oder Fillistorf vorurteilslos zu überprüften.

Einige Vorschläge

Der Sensebezirk sollte sich geschlossen hinter eine sinnvolle Vorlage stellen können, wenn sie im Kanton vom Volk angenommen werden soll.

Der Aufwand von mindestens 70 Millionen für eine Entlastung/Umfahrung von Düdingen muss aus Kostengründen durch das Studium der weiteren Varianten geprüft werden.

Generell ist der Zugang zur Autobahn im unteren Sensebezirk zu überdenken, was der Staatsrat in der Beantwortung des Postulats Bürgisser/Bulliard selber auch vorschlägt. Auch die Umfahrung ist in diesen Gesamtrahmen einzubeziehen.

Bis zum Jahr 2013 soll der Bau des Autobahnnetzes im Wesentlichen vollendet sein. Nach den vom Bund zur Verfügung stehenden Unterlagen dürfte ab diesem Zeitpunkt der Bau von zusätzlichen Autobahnzufahrten leichter möglich werden.

Mit den Gemeinden entlang der Autobahn sowie mit der Region Sense ist Kontakt aufzunehmen, um das Problem der Umfahrung von Düdingen regional, aber selbstverständlich in Zusammenarbeit mit den zuständigen kantonalen Behörden und Amtsstellen, anzugehen.

Präsident ist Bruno Baeriswyl.  Weitere Gründungsmitglieder sind Mario Baeriswyl, Erwin Luterbacher und alt Grossrat Moritz Boschung.

www. igovd. ch









Dienstag 16. Dezember 2003, Sense

Neue Strasse von Fillistorf nach Berg?

Staatsrat will Verkehrsproblem im Sense-Unterland studieren

Löst der Bau einer neuer Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg die Verkehrsprobleme des Sense-Unterlandes? Der Staatsrat ist bereit, dies zu prüfen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Die beiden Sensler Grossräte Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) haben am 26. Juni 2003 ein Postulat eingereicht und dabei den Staatsrat aufgefordert, den Bau einer neuen Verbindungsstrasse zwischen Fillistorf und Berg bei Schmitten zu prüfen. Sie gaben sich dabei überzeugt, dass dank diesem 3,5 km langen Teilstück jene Verkehrsteilnehmer, die von Bern ins Sense-Mittel- und -Oberland sowie ins Schwarzenburgerland fahren, zum grossen Teil die neue Ausfahrt bei Fillistorf benützen würden. Auf diese Weise könnte vor allem Flamatt entlastet werden.

Ihrer Ansicht nach würden dadurch auch andere Dörfer weniger Verkehr zu ertragen haben: Düdingen, Überstorf, Bundtels und Laupen. «Der Verkehr von Bern ins Sense-Mittel- und Oberland sowie von Freiburg nach Schmitten, Bösingen, St. Antoni und Heitenried könnte den Staupunkt Düdingen, jener ab Bern nach Bösingen den Knoten und potenziellen Staupunkt Laupen umfahren», gaben sie weiter zu bedenken. Auch die Lastwagen könnten durch die neue Ausfahrt bei Fillistorf den Industrieort Schmitten bequemer erreichen.

Unklarheiten

In seiner soeben veröffentlichten Antwort ist sich der Staatsrat bewusst, dass die Bevölkerung unter dem grossen Verkehrsaufkommen leidet und dass langfristig Lösungen gefunden werden müssen. Er erklärt sich auch bereit, eine Studie durchführen zu lassen. Sofern der Grosse Rat das Postulat überweist, will er ein entsprechendes Pflichtenheft ausarbeiten und dem Kantonsparlament einen Verpflichtungskredit für die Realisierung der Studie unterbreiten.

Die Freiburger Regierung will eine Studie durchführen lassen, weil ihrer Meinung nach zurzeit genauere Angaben fehlen, um sogleich eine Lösung skizzieren zu können. Laut Staatsrat bestehen folgende Unklarheiten:

l die Aufteilung der Verkehrslasten in Transitverkehr, Ziel- und Quellenverkehr sowie internen Verkehr;
l der Anteil des Verkehrs, der Berner oder Freiburger Ortschaften der Region als Ziel anpeilt oder in diesen Ortschaften seinen Ursprung nimmt;
l die Möglichkeit, den Autobahnrastplatz Fillistorf oder eine andere Stelle als zusätzliche Ausfahrt zu nutzen, zumal diese Kompetenz beim Bund liegt;
l die Möglichkeit, die Nationalstrasse als Umfahrungsstrasse von Flamatt zu nutzen;
l das Vorhandensein anderer Lösungsansätze aufzudecken.

Mehrere Varianten studieren

«Die Antworten auf diese Fragen sowie auf zahlreiche andere können laufende Studien beeinflussen, vor allem jene betreffend die Umfahrung von Düdingen oder die neue Streckenführung der Autobahn bei Flamatt», begründet der Staatsrat weiter, weshalb er eine Studie befürwortet. «Deshalb muss das Gebiet, das von der Studie erfasst werden soll, ausgedehnt werden. Auch die Zahl der Lösungsvarianten muss erweitert werden», fährt der Staatsrat fort. Für ihn ist es auch selbstverständlich, dass die Region bei der Begleitung der Studie im Pilotausschuss vertreten sein muss.

Als Alternative zur Umfahrung von Düdingen

In einer ersten Stellungnahme geben sich die beiden Sensler Grossräte mit der Antwort des Staatsrates sehr zufrieden. Nicolas Bürgisser erinnert daran, dass vor allem die Entlastung von Flamatt im Mittelpunkt ihres Vorstosses stehe, zumal es in Flamatt sehr schwierig sein werde, andere Lösungen wie Umfahrung zu finden. Den Bau einer Verbindungsstrasse Fillistorf-Berg sieht er durchaus auch als Alternative zum Bau der Umfahrungsstrasse von Düdingen. Ein solches Projekt sei finanziell kaum verkraftbar. Zudem seien zwei Drittel des Düdinger Verkehrs Quell- oder Zielverkehr und somit nicht mit einer Umfahrung lösbar. Deshalb begrüsst er die Absicht des Staatsrats, in seiner Studie auch die Umfahrung von Düdingen einzubeziehen. Dabei müsste auch die Aufhebung der heutigen Ausfahrt Düdingen ebenfalls geprüft werden. Und auch mit dem «Valtraloc»-Konzept müsste gemäss CSP-Grossrat versucht werden, die Autofahrer zu zwingen, die neue Verbindungsstrasse zu benützen. Er ist sich auch bewusst, dass der Bund sehr zurückhaltend ist mit der Gewährung neuer Autobahn-Ausfahrten. «Aber eine Anfrage für eine Ausfahrt Fillistorf ist noch nie erfolgt», fügt er bei.

Laut Bürgisser ist die Idee einer Verbindungsstrasse vom Autobahnrastplatz Fillistorf nach Berg nicht neu. «Bereits Oberamtmann Willy Neuhaus hat sie vor 30 Jahren lanciert», betont er. Seiner Ansicht nach würde sie schon von den Einwohnern aus Tafers benützt werden, wenn diese in Richtung Bern fahren wollen. Andererseits kann er sich auch vorstellen, dass von Fillistorf auch eine Verbindung nach Bösingen geschaffen werden könnte.







Donnerstag 11. Dezember 2003, Sense

Antrag zur Variantenstudie der Umfahrung  Düdingen

Gemeindeversammlung Düdingen genehmigt Budget 2004 mit Aufwandüberschuss

Die Bürgerinnen und Bürger von Düdingen haben an der Gemeindeversammlung das neue Parkplatzreglement knapp abgelehnt. Das Budget 2004 und der Nachtragskredit für das Bahnhofbuffet wurden mit grossem Mehr angenommen.

(Auszug)
Der Gemeinderat lädt alle politischen Gruppierungen zu Stellungnahmen über die beiden Varianten für die Umfahrungsstrasse ein. Der Gemeinderat nahm den Antrag entgegen, doch noch zwei Alternativ-Varianten zu prüfen, die wesentlich günstiger seien als die vom Kanton vorgesehenen. Dabei ging es um eine Autobahnausfahrt Fillistorf bzw. Räsch. Gemeinderat Roman Grossrieder setzte nicht grosse Hoffnungen in neue kostspielige Studien. Trotzdem machten sich noch drei weitere Bürger für die Prüfung dieser Alternativen stark.






Samstag 6. Dezember 2003, Sense

Entlastung ist dringlich

Partei für Umfahrungsstrassenprojekt

Die CVP Düdingen ist angesichts des stets zunehmenden Verkehrs im Dorf mehr denn je von der Notwendigkeit einer Entlastung des Dorfzentrums überzeugt. Sie wünscht deshalb keine weitere Verzögerung bei der Planung einer Umfahrungsstrasse.

«Die CVP Düdingen hat an der Informationsveranstaltung des Gemeinderates mit Interesse vom Projektfortschritt zur Verkehrsentlastung des Dorfes Düdingen Kenntnis genommen. Die Veranstaltung war von hohem Wert für die Bevölkerung und hat im Vorstand der Ortspartei Düdingen zu einer regen Diskussion über die aufgezeigten Varianten geführt», hält die Partei in einer Mitteilung fest.

Die CVP ist von der Dringlichkeit dieses Geschäfts überzeugt und fordert deshalb, dass nur Varianten in Betracht gezogen werden sollen, die in einem vernünftigen Zeithorizont realisierbar sind. Alle Nordumfahrungs-Varianten, welche vom Kanton nicht weiterverfolgt werden, und alle Varianten, welche eine Verlegung der Autobahnzufahrt voraussetzen würden, lehnt die CVP ab. Die Verlegung der A-12-Zufahrt, zum Beispiel nach Räsch, sei unrealistisch, da der Bund derartige Vorhaben konsequent ablehnt. Erfolgversprechend seien nur Lösungen, welche unabhängig vom Bund, das heisst mit Belassen der heutigen Autobahnausfahrt geplant werden.

Umfahrungsstrasse wird favorisiert

In der Nutzwertanalyse schneiden die «Umfahrungsstrasse» (Strasse Richtung Ottisberg mit einem Anschluss bei Luggiwil und im Raum St. Wolfgang) und die «Entlastungsstrasse» (Verkehrsführung über die heutige Industriestrasse) am besten ab. Der Vorstand der CVP favorisiert die «Umfahrungsstrasse»; dies hauptsächlich aus den drei folgenden Gründen:
l  Die «Umfahrungsstrasse» führt den Durchgangsverkehr im Gegensatz zur «Entlastungsstrasse» nichts ins Dorf hinein. Längerfristig betrachtet bietet sie die viel bessere Entlastung von Düdingen und gewährt einen grösseren Spielraum für die weitere Entwicklung des Dorfes.
l  Der Verkehr wird durch die «Umfahrungsstrasse» viel besser entflochten als durch die «Entlastungsstrasse». Zudem sind die baulichen Massnahmen zur Verkehrsführung wie zum Beispiel Signalanlagen, Kreiselanpassungen oder die Anpassung bestehender Strassen in viel geringerem Umfang notwendig als bei der «Entlastungsstrassenvariante». Vor allem bezüglich des Feierabendstaus auf der A12 bietet die «Umfahrungsstrasse» die optimale Lösung.
l Die «Umfahrungsstrasse» erschliesst im Raum Birch und Ottisberg zusätzliches Land und erlaubt somit für die Zukunft bessere Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinde und die Region. Im Raum Birch ist eine kantonale Arbeitszone ausgeschieden. Diese wird durch die Umfahrungs-Variante optimal bedient. Der Anschluss nach Luggiwil würde gleichzeitig das Gebiet Birch II erschliessen.

Begleitmassnahmen sind notwendig

Die CVP tritt dafür ein, dass die Realisierung des Projekts mit Begleitmassnahmen verbunden sein muss, damit die Belastung der Quartiere im Norden des Dorfes durch die neue Strasse möglichst gering gehalten wird und das Dorfzentrum tatsächlich entlastet wird. Angesichts der Verzögerung beim «Projekt Poyabrücke» stellt sich die Frage, wie sich dies auf den Verkehr in Düdingen auswirken wird.

«Es ist deshalb zu hoffen, dass beide Projekte zügig vorangetrieben werden», schreibt die Partei und würde gegebenenfalls eine gleichzeitige - mit Rücksicht auf die Kantonsfinanzen - etappenweise Realisierung begrüssen. Sie sagt auch dem Gemeinderat bei seinen diesbezüglichen Bemühungen ihre Unterstützung zu. 

FN/Comm.





BZ-Freiburg, 24. November 2003

Umfahrung in weiter Ferne ? 

Da vorerst die Umfahrung von Bulle und die Freiburger Poya-Brücke auf dem Programm stehen, kann mit der als dritte Priorität festgelegten Umfahrungsstrasse Düdingen nicht vor 2013 begonnen werden.

Edgar Fahrni

Dennoch bewegt die seit Jahren geforderte Umfahrung Düdingen die Gemüter schon heute intensiv, wie am kürzlich von der Gemeinde veranstalteten und sehr gut besuchten Informationsabend festzustellen war. Das erstaunt kaum, denn die heutige Kantonsstrasse, die von Jahr zu Jahr stärker befahren wird und mitten durchs Dorf führt, betrifft beinahe die ganze Einwohnerschaft.

Der Eigenverkehr

Die im Jahr 2001 durchgeführte grosse Verkehrszählung, an welcher 206 Personen bei 17 Zählstellen mitgemacht haben spricht für sich. Zudem wurden bei dieser Veranstaltung 16000 Postkarten verteilt, von welchen 28 Prozent zurückkamen. Das Ergebnis war identisch mit andern Verkehrszählungen in der Schweiz: Mit 59 Prozent ist der Ziel- und Quellverkehr (also Fahrzeuge, welche nach oder von Düdingen fahren) im Gebiet bedeutend grösser, als wahrgenommen wird. Der reine Binnenverkehr ist 10 Prozent, und der Durchgangsverkehr macht nur 31 Prozent aus. Die Reaktion des Kantons, die nicht etwa so ausgedrückt wurde, ist demnach klar: Eine Umfahrungsstrasse bringt den Düdingern selber nicht besonders viel und kann ruhig noch etwas warten.

Der Abendverkehr

Zudem wurde klar festgestellt, dass es nur jeweils von 17 bis 18 Uhr zu ernsthaften Verkehrsproblemen kommt, besonders auf der Strecke ab Autobahnausfahrt bis Bahnhof. In vielen Ortschaften, besonders im EU-Gebiet, ist man dazu übergegangen, solche kritischen Strecken in den Stosszeiten wieder mit der Polizei zu betreuen. Bei starkem Verkehrsaufkommen sind Verkehrskreisel nämlich alles andere als ideal.

Pro Wochentag verkehren vor dem Gemeindehaus 15100 Fahrzeuge. Auf das Jahr 2015 wurden deren 18600 hochgerechnet. Das Ziel der Verkehrsingenieure wäre nun aber, den Verkehr im Dorf auf maximal 4500 Fahrzeuge pro Tag zu reduzieren. Dass da neben einer Umfahrungsstrasse viele flankierende Massnahmen notwendig sind, die politisch nicht einfach zu realisieren sein werden, ist den Fachleuten klar.

Die Hauptprojekte

Ursprünglich lagen sechs Projekte vor. Gemäss Max Aebischer vom kantonalen Tiefbauamt wurden schliesslich in der Endphase noch zwei Projekte ausführlich bearbeitet. Das Haupttrassee ist für beide Varianten ziemlich identisch. Kernstück ist der 690 Meter lange Zelgtunnel von Jetschwil unter SBB und Rächholterberg durch. Die Variante V1 würde dann über eine 220 m lange Brücke auf der Dorfseite der Autobahn zum Anschluss Düdingen führen und anschliessend ins neue Industriezentrum Birch und nach Luggiwil. Die Kosten für diese 4,7 km werden auf rund 70 Millionen geschätzt.

Die 5,1 km lange Variante V2 quert bei Ottisberg die Autobahn auf der bestehenden Brücke. Dann wird der Düdingenbach auf einer 290 m langen (neuen) Brücke überquert, und weiter gehts in Richtung Birch und Luggiwil zur heutigen Kantonsstrasse Düdingen-Murten. Dazwischen gibts einen Anschluss Richtung Autobahnausfahrt Düdingen. Diese Variante würde saftige 75 Millionen kosten.

Die Umfahrung Süd

Im Rahmen der allgemeinen Diskussion stellte der Maschinentechniker TS Mario Baeriswyl sein Umfahrungsprojekt Düdingen Süd vor, das lediglich 2,7 km lang wäre, keinen Tunnel aufweisen würde und so bedeutend billiger kommen dürfte. Nachteil dieses Projektes wäre, dass der bisherige «Polizeianschluss» vor der Margarethen-Brücke der A12 bei Räsch zu einem Vollanschluss ausgebaut werden müsste. Die Strassenführung ginge dann unter den SBB durch nach Balliswil und Kastels. Mit diesem Projekt käme es also im Kastels zum Anschluss an die alte Kantonsstrasse Freiburg-Bern. Düdingen würde dann aus Richtung Freiburg via St. Wolfgang erreicht, und vor allem wäre der Weg ins Sense Mittel- und Oberland viel kürzer. Ferner wäre ein direkter Anschluss zur geplanten Poya-Brücke möglich, was Teile der Stadt Freiburg gewaltig entlasten würde. Oder anders ausgedrückt: Die Stadtumfahrung Marly-Bürglen-Schönberg würde einen direkten Autobahnanschluss erhalten, und dies zu enorm billigen Auflagen.

Zudem würden nur rund zwölf Liegenschaften durch Mehrverkehr direkt betroffen, und die Kiesgruben bei Räsch hätten einen direkten Autobahnanschluss. Weiter meinte Baeriswyl:«Mit diesem Anschluss würde eine grosse Vorarbeit geleistet. Das Gebiet zwischen Düdingen und Freiburg wäre somit für Industrie und Wohnen bereits erschlossen. Ausser der SBB-Unterführung und dem Autobahnanschluss Räsch sind keine grossen Bauarbeiten erforderlich. Im Extremfall könnte auf die Poya-Brücke verzichtet werden. Diese Variante wäre rasch realisierbar. » Kantonsingenieur Claude Morzier zeigte wenig Interesse und meinte nur, dass der Bund keine neuen Autobahnanschlüsse bewillige. Beim Projekt zur geplanten neuen Nordumfahrung von Bern sieht es aber anders aus.








Freitag 21. November 2003, Sense

Entlastungs- oder Umfahrungsstrasse?

Zur Beruhigung des Verkehrs im Dorfzentrum von Düdingen sind zwei Hauptvarianten im Spiel


Der Bau der Umfahrungsstrasse von Düdingen steht auf dem kantonalen Strassenbauprogramm an dritter Stelle. Sie kommt nach der Umfahrung von Bulle und dem Bau der Poyabrücke. Frühester Bautermin ist 2013.

Von ANTON JUNGO

Die Umfahrungsstrasse wie im Übrigen auch die Quartierplanung Bachtelmatte - die nun durch die Hochwasserstudie weiter verzögert wird - sind «uralte» Diskussionsthemen in Düdingen. Für die diesjährige Jungbürgerfeier hat Frau Ammann Hildegard Hodel in den Protokollbüchern nachgeschlagen, was 1985 - im Geburtsjahr der nun Volljährigen - politisch aktuell gewesen ist. Traktandiert waren damals im Generalrat unter anderem die Umfahrungsstrasse und die Bachtelmatte, erklärte sie am Dienstagabend bei der Begrüssung zur Informationsveranstaltung.

Die Ursachen für die Verkehrsprobleme im Dorfzentrum von Düdingen haben sich seither nicht verändert. Jean-Bernard Tissot, Chef für die Projektierung und Realisierung von Strassen beim kantonalen Tiefbauamt, erwähnte drei Problemkreise: der Standort des Autobahnanschlusses, die Dorfdurchfahrt selbst sowie die Strassen, die zur Autobahn führen.

Verkehr nimmt ständig zu

Was sich in den vergangenen Jahren aber verändert hat, ist die Zunahme des Verkehrs. Im September 2001 wurde deshalb eine neue Erhebung gemacht, die zeigte, dass täglich 15 100 Fahrzeuge die Hauptstrasse bei der Gemeindeverwaltung passieren. 31 Prozent davon können dem Durchgangsverkehr (Fahrzeuge, die im Dorf nicht anhalten) zugeordnet werden; 59 Prozent dem Ziel- und Quellenverkehr (Fahrzeuge, die von auswärts ins Dorf fahren, um eine Besorgung zu erledigen) sowie 10 Prozent dem Binnenverkehr (Fahrzeuge, die im Dorfzentrum zirkulieren).

Das Büro, welches die Verkehrszählung durchgeführt hat, rechnete die Zahlen auf das Jahr 2015 hoch. Der Verkehr wird gesamthaft um 33 Prozent zunehmen. Es werden dann täglich 18 600 Fahrzeuge das Gemeindehaus passieren. Errechnet wurde aber auch, dass sich der Verkehr durch das Dorf auf 4500 Fahrzeuge täglich reduzieren würde, wenn eine Umfahrungs- bzw. Entlastungsstrasse bestehen würde. Dieser «Idealzustand» wird aber nur erreicht, wenn zusätzliche flankierende Massnahmen hinzukommen. Diese ihrerseits würden die freie Wegwahl stark einschränken.

Variantenstudien

Im Jahr 2000 beschlossen die Gemeinde und das damalige Strassen- und Brückendepartement die Grundlagen für eine nachhaltige Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Düdingen zu erarbeiten. Dabei sollten die in den Jahren 1983 und 1989 erarbeiteten Varianten übernommen und weiter entwickelt werden. Um die Varianten umfassend beurteilen zu können, wurden sie einer Nutzwertanalyse (NWA) unterworfen. In eine NWA werden alle wichtigen Kriterien (verkehrstechnische, finanzielle, ökologische, ortsplanerische) einbezogen.

Beurteilt wurden gemäss Max Aebischer vom kantonalen Tiefbauamt vier Varianten: eine Entlastungsstrasse (blau auf der Karte) und eine Umfahrungsstrasse (rot auf der Karte) mit je einer Untervariante für den Autobahnanschluss. Alle vier Varianten führen auf identischen Trassees von Jetschwil über das Dreichrüzholz (Anschlussstrasse nach St. Wolfgang), durch den Zelgtunnel (690 m) unter der SBB-Linie durch nach Räckholterberg. Dort trennen sich die beiden Variantengruppen Entlastung und Umfahrung.
Die Entlastungsvariante (V1) führt über eine 220 m lange Brücke auf der Dorfseite der Autobahn über den Düdingerbach zur heutigen Autobahnausfahrt und anschliessend nach Birch und Luggiwil. Die Umfahrungsvariante (V2) quert bei Ottisberg die Autobahn über die bestehende Brücke, geht Richtung Osten, überquert den Düdingerbach auf einer 290 m langen Brücke und führt dann Richtung Birch und Luggiwil.
Wie Max Aebischer betonte, ist es zurzeit nicht möglich, zu entscheiden, welche Variante gebaut wird. Beide
werden weiterverfolgt. Die Kosten für die 4,7 km lange V1 werden auf 69,2 Mio. und die 5,1 km lange V2 auf 74,5 Mio. Franken geschätzt. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass die genaue Linienführung noch nicht festgelegt ist.
Für die Gemeinde Düdingen besteht der nächste Schritt darin, im Rahmen der Ortsplanungsrevision sicherzustellen, dass die Machbarkeit der beiden Varianten erhalten bleibt. Gemäss Gemeinderat Roman Grossrieder wird diese Revision im nächsten Jahr in Angriff genommen.
In der Diskussion wurde vor allem die Frage aufgeworfen, ob es nicht möglich wäre, die Umfahrung Düdingen dem Bau der Poya-Brücke vorzuziehen. Kantonsingenieur Claude Morzier wies darauf hin, dass dies ein politischer Entscheid sei und vom Staatsrat neu gefällt werden müsste.
Anwohner der zukünftigen Linienführung meldeten Bedenken an, ob ihre Lebensqualität nicht beeinträchtigt würde. Es wurde aber auch auf eine Umfahrungsvariante Kastels-Räsch hingewiesen, die aber einen - gemäss Claude Morzier aussichtslosen - neuen Autobahnanschluss vorsieht.













Freitag 21. November 2003, Schwerpunkt

Mit Hochwasserrisiko und Lärm leben

Düdinger Bevölkerung nimmt Kenntnis von zwei Studien des kantonalen Tiefbauamtes

Überschwemmungsgefahr im Dorf und weiterhin mit Verkehrsbelästigungen leben: Mit diesen beiden Tatsachen sind die Bewohner von Düdingen konfrontiert und müssen sie «verdauen».


DÜDINGEN. Der Gemeinderat von Düdingen und das kantonale Tiefbauamt haben am Dienstagabend die Studien über die Hochwassersituation im Wohnbaugebiet und über die Umfahrung des Dorfkerns vorgestellt. Über 300 Personen nahmen an der Veranstaltung teil und zeigten sich sichtlich überrascht über die Ergebnisse der beiden Studien.

Die Hochwasserstudie kommt zum Ergebnis, dass es innerhalb des Dorfes drei gefährdete Standorte gibt: in der Bachtelmatte (dem Standort des Migros-Projektes), am Grubenweg sowie im Unterdorf. Das Überschwemmungsrisiko entsteht durch Rückstau des Horia- sowie des (über weite Strecken eingedolten) Heitiwilbaches.
Die
Umfahrungsstrasse von Düdingen, ein Bauwerk von rund 70 Millionen Franken, kommt frühestens im Jahr 2013. Es sei denn, die politischen Behörden ändern ihren Entscheid. ja








Samstag 20. September 2003, Sense

Neue Strasse von Fillistorf nach Berg?

Zwei Grossräte möchten Flamatt und andere Dörfer vom Verkehr entlasten

Eine 3,5 Kilometer lange Verbindungsstrasse von der neuen Autobahn-Ausfahrt Fillistorf nach Berg würde vor allem Flamatt, aber auch andere Dörfer vom Durchgangsverkehr entlasten. Zwei Sensler Grossräte fordern den Staatsrat auf, diese Idee zu prüfen.

Von ARTHUR ZURKINDEN

13 300 Autos durchqueren täglich das Dorfzentrum von Flamatt. Diese Tatsache haben die Grossräte Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) veranlasst, sich mit einem Postulat an den Staatsrat zu wenden. Sie geben in der Begründung ihres Vorstosses zu verstehen, dass der Durchgangsverkehr vor allem in den Ortschaften mit einem Einzugsgebiet zu einem Problem geworden ist. Dies treffe im besonderen Masse für Düdingen und Flamatt zu. Der Staat habe sich bereit erklärt, den Durchgangsverkehr von Düdingen einer intensiven Studie zu unterstellen. Deshalb fordern sie nun den Staatsrat auf, auch jenen von Flamatt zu analysieren.

Lösungsansätze

Falls ihr Postulat vom Grossen Rat überwiesen wird, können die Sensler Grossräte dem Staatsrat auch einige Lösungsansätze unterbreiten. Ihrer Ansicht nach könnte das Problem mit einer neuen Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg gelöst werden. Sie sind überzeugt, dass jene Verkehrsteilnehmer, welche von Bern ins Sense-Mittel- und -Oberland sowie ins Schwarzenburgerland fahren, zum grossen Teil die neue Ausfahrt bei Fillistorf benützen würden. «So könnte Flamatt entlastet werden», geben sie zu bedenken.

Ihrer Meinung nach würden aber auch andere Dörfer vom Verkehr entlastet, z. B. Überstorf. «Automobilisten, die von Bulle und Freiburg her nach Überstorf gelangen wollen, könnten die neue Ausfahrt benützen», begründen sie ihren Vorstoss weiter.

Staus umfahren

Die neue Verbindungsstrasse hätte nach Ansicht der beiden Grossräte ebenfalls den Vorteil, dass die Autolenker die Möglichkeit hätten, den Staus in Düdingen und Laupen auszuweichen. «Der Verkehr von Bern ins Sense-Mittel- und -Oberland sowie von Freiburg nach Schmitten, Bösingen, St. Antoni und Heitenried könnte den Staupunkt Düdingen, jener ab Bern nach Bösingen den Knoten und potenziellen Staupunkt Laupen umfahren», halten sie weiter fest.

Weniger Lastwagen

Laut Christine Bulliard und Nicolas Bürgisser gäbe die Ausfahrt Fillistorf den Lastwagenlenkern die Möglichkeit, die Industriezone Schmitten (z. B. Denner) bequemer zu erreichen. Sie müssten nicht mehr durch Flamatt resp. Düdingen und Bundtels fahren.

Die beiden Grossräte sind sich bewusst, dass die Eidgenossenschaft neue Autobahnausfahrten nur schwerlich bewilligt. Sie sind aber überzeugt, dass eine neue Ausfahrt und eine neue Verbindungsstrasse die erwähnten Dörfer vom grossen Durchgangsverkehr entlasten würde. Sie weisen darauf hin, dass unmittelbar nach dem Autobahnrastplatz Fillistorf in Richtung Düdingen eine Brücke die Strasse Bundtels-Fillistorf überquert. Sie möchten deshalb vom Staatsrat vernehmen, wie er die Möglichkeit beurteilt, an besagter Stelle oder direkt bei der Raststätte Fillistorf eine neue Ausfahrt zu bauen. Diese könnte ihrer Ansicht nach auch nur für die Lastwagen geöffnet werden.
Die Antwort des Staatsrates steht noch aus.








Donnerstag 17. April 2003, Sense

Sanierung kostete so viel wie Bau vor 30 Jahren

A 12 zwischen Düdingen und Flamatt wird für 86,5 Millionen Franken saniert

30 Jahre nach der Eröffnung wird das 14,3 Kilometer lange Autobahnteilstück zwischen Düdingen und Flamatt einer Sanierung unterzogen. Die Arbeiten dauern rund zwei Jahre.

Von ANTON JUNGO (Text) CHARLY RAPPO (Bilder)

«Die Sanierungsarbeiten werden nach dem neuen Konzept des Bundes für die Unterhaltsplanung an Nationalstrassen durchgeführt», erklärt André Piller, Oberingenieur des kantonalen Autobahnbüros. Gemäss diesem Konzept werden jeweils Strassenabschnitte von maximal 15 km Länge saniert. Auf diesen Abschnitten werden gleichzeitig alle notwendigen Arbeiten durchgeführt.

Ziel ist, dass auf diesen Abschnitten in den nächsten zehn Jahren keine Baustellen mehr eröffnet werden müssen. Zwischen den einzelnen Sanierungsabschnitten muss eine freie Fahrt von mindestens 50 km garantiert sein. Damit soll erreicht werden, dass es während der Bauarbeiten zu möglichst wenig Behinderungen kommt.
Auch während der Bauphase wird auf der Sanierungsstrecke der A 12 der Verkehr vierspurig geführt. Verringert wird die Spur-Zahl nur zu Zeiten, wo Beläge eingebaut werden. Diese Phasen werden jeweils rund zwei Wochen dauern. Um die Sicherheit sowohl der Automobilisten wie auch der Bauarbeiter zu gewährleisten, wird die Geschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt.

Eröffnet vor 30 Jahren

Der Autobahnabschnitt zwischen Düdingen und Flamatt (Kantonsgrenze Freiburg/Bern) war am 27. September 1973 eröffnet worden. Die Gesamtkosten für das 12,9 km lange Teilstück betrugen damals 84,7 Millionen Franken (6,5 Millionen Franken pro km). Die Kosten für die Sanierung der 14,3 km sind gemäss André Piller auf 86,5 Millionen Franken veranschlagt. Von diesen Kosten trägt der Bund 90 und der Kanton 10 Prozent.

Der Abschnitt, der ins Sanierungsprojekt einbezogen wurde, umfasst zwei Brücken, neun Autobahnüber- und sechs -unterführungen sowie eine umfangreiche Stützmauer. An diesen Kunstbauten werden die notwendigen Renovationsarbeiten ausgeführt. Doch auch die Beläge, Leitplanken und Versorgungseinreichtungen der Autobahn werden teilweise erneuert.
André Piller unterscheidet zwischen leichteren und schwierigen Bauarbeiten. Zu den leichteren Arbeiten rechnet er den durchgehenden Einbau von sechs Röhren für das Verlegen von Glasfaserkabeln. Auch die Entfernung der Spurrinnen sollte keine besonderen Probleme mit sich bringen.
Anspruchvoller sind die Arbeiten an den beiden Kunstbauten «Viadukt über den Richterwilbach» und «Stützmauer in Flamatt». Der Autobahnviadukt über das Dorf Flamatt war zwischen 1993 und 1996 umfassend saniert worden.
«Die Brücke von Richterwil bereitet uns seit Jahren Sorgen», hält André Piller fest. Viele Autofahrer werden durch die Verengung auf der Brücke überrascht. Zum Ausweichen gibt es keine Notfallspur und es kann leicht zu Auffahrkollisionen kommen. Doch auch die Unterhaltsarbeiten - vor allem die Schneeräumung - werden sehr erschwert.
Die Brücke wird nun so verbreitert, dass zwei Notfallspuren eingebaut werden können. Für den Bau der zusätzlichen mächtigen Pfeiler sind umfangreiche Pfähl- und Verankerungsarbeiten notwendig.

670 Meter langer Stützmauer

Das zweite grosse Bauwerk ist die Erneuerung der 670 m langen Stützmauer in Flamatt. Die Mauer stützt den Damm, auf dem die SBB-Linie Bern-Freiburg verläuft. Wie André Piller erklärt, müssen die Verankerungskabel ersetzt werden. Auch die Betonwände werden verstärkt. Die Ein- und Ausfahrten mussten für die Sanierungsarbeiten verlegt werden. Am bisherigen Verkehrskonzept wird sich aber nichts ändern.

Mit den Vorbereitungsarbeiten wurde im vergangenen Januar begonnen. Die eigentlichen Bauarbeiten wurden im März aufgenommen und dauern rund zwei Jahre. André Piller schränkt dies allerdings ein, denn auf Grund der Witterungsbedingungen kann jeweils nur während etwa sechs Monaten gearbeitet werden.






Montag 13. Januar 2003, Kanton

«Mit unserer Identität haben wir noch Mühe»

Claude Lässer, der Vorsteher der Baudirektion, präsidiert im 2003 den Staatsrat

Die fehlende Identität des Kantons, die Poyabrücke und der Strassenbau in Deutschfreiburg: Darüber spricht der 53-jährige Staatsratspräsident Claude Lässer. Auskunft gibt er aber auch über seine Rolle als «Erster unter Gleichgestellten».

Mit CLAUDE LÄSSER sprach IRMGARD LEHMANN

Ein FDP-Staatsratspräsident - erstmals wieder seit 1989: Wird er das Jahr anders prägen als ein Unabhängiger (2002) oder ein Sozialdemokrat (2001)?

In der Schweiz ist ein Regierungspräsident an erster Stelle ein provisorischer «Primus inter Pares» (der Erste unter Gleichgestellten) innerhalb einer Kollegialregierung.

Dies schliesst somit die Ausübung der Funktion wie in Frankreich oder Deutschland aus. Der Präsident hat ausserdem eine Repräsentanz-Funktion, die es mit politischer und persönlicher Sensibilität auszuüben gilt. Aus Sicht der Partei ist diese Funktion von Bedeutung, da sie die Parteiideen «sichtbar» macht.

Seit 1996 stehen Sie der Baudirektion vor. Die Erwartungen bezüglich Strassenbau wird in ihrem Präsidialjahr besonders hoch sein. Dabei steht die Poyabrücke im Vordergrund. Im 2006 soll sie gebaut sein: Eine Prognose, an die man fast nicht mehr zu glauben wagt, zumal man schon seit 20 Jahren davon spricht.

Die Verfahren im Bereich Strassenbau sind sehr langwierig: Vorbereitung des Dossiers, Erhalt der zahlreichen und verschiedenen Bewilligungen, Kreditgewährungen, Verhandlungen mit den betroffenen Grundstückbesitzern usw.

Was die Poya-Brücke angeht, so ist daran zu erinnern, dass dieses Projekt erst seit Anfang 1996 Angelegenheit des Kantons ist! Gleichzeitig haben wir das Vorhaben der Umfahrungsstrasse von Bulle vorangetrieben, das finanziell gesehen bedeutender ist als die Poya-Brücke. Die Arbeiten auf dieser Baustelle sollten im Frühling 2003 beginnen.
Bezüglich Poya-Projekt geht es nun darum, die beste Lösung zu finden, die den verschiedenen Interessen Rechnung trägt. Entscheidungen wurden noch keine gefällt.
Doch wie im Legislaturprogramm angegeben, wünschen wir sämtliche Verfahren noch innerhalb dieser Legislaturperiode zu beenden.

Und was halten Sie vom neuen Antrag aus dem Grossen Rat, als Variante zur Poyabrücke eine Saane- überquerung bei Kastels zu planen?

Die vorgeschlagene Lösung weist bedeutende Nachteile auf. Es bedingt nämlich einen neuen Autobahnanschluss, wofür die Zustimmung des Bundesamtes für Strassen (Astra) erforderlich ist. Insbesondere aber erfüllt sie eines der Hauptbedingungen des Poya-Projekts nicht, nämlich die Befreiung des Burg-Quartiers vom Individualverkehr. Wir wollen ein Projekt, das den Stadtkern von Freiburg nicht tötet. Die ausgeführte Variante muss eine sinnvolle Zufahrt zur Stadt gewähren, was bei der vorgeschlagenen Lösung nicht der Fall ist, da sie nur einen Teil des Transitverkehrs berücksichtigt.

Im Allgemeinen fühlt sich Deutschfreiburg von der Baudirektion vernachlässigt. Stichwort Kantonsstrasse Bösingen-Düdingen oder auch Umfahrung von Düdingen. Was sagen Sie dazu?

Als Kanton und Bund bedeutende Summen für die Realisierung des Nationalstrassennetzes zur Verfügung stellten, profitierten eben die deutschsprachigen Bezirke als erste davon!

Seit 1997 wurden jedoch noch andere Arbeiten, zugegebenermassen von geringerer Bedeutung, ausgeführt. So beispielsweise der Abschnitt Rechthalten-Wolfeich, der Kreisel bei Mariahilf, die Zollhaus-, Hoflandern- und Neumattbrücke, die Ortsdurchfahrt Salvenach, die SBB-Überführung in Schmitten oder die Sensebrücke im Neuenegg.
Die Ortsdurchfahrt Gurmels steht kurz vor dem Abschluss. Zwischen Pensier und Courtepin ist ebenfalls eine grosse Baustelle. Sobald die Probleme mit den angrenzenden Grundstückeigentümern geregelt sind, können auch die Arbeiten auf der Baustelle Menziswil-Tafers beginnen.
Für die Ortsdurchfahrt
Düdingen sind die nötigen Studien im Gange. Die Realisierung des Vorhabens sollte in der nächsten Legislaturperiode möglich sein.

Man kann also nicht behaupten, der deutsche Kantonsteil werde benachteiligt.

Nein. Denn im Strassenbereich - Autobahnen und Kantonsstrassen - setzte der Kanton gemäss einer in der Liberté veröffentlichten Untersuchung des Staatsschatzamtes zwischen 1997 und 2001 18,3 Prozent seiner Investitionen im Seebezirk (Wohnbevölkerung 11,7 Prozent der gesamten Kantonsbevölkerung) und 10,2 Prozent der Investitionen im Sensebezirk (Wohnbevölkerung 16,1 Prozent) um. Wir müssen mit den verfügbaren Finanzkrediten auskommen und sind daher gezwungen Prioritäten zu setzen.

Im Rahmen der Bundesratswahlen wurde die Zweisprachigkeit wiederum ins Zentrum gerückt. Noch kann aber der Kanton damit keine Identität schaffen. Wäre das eine Aufgabe des Präsidenten?

Die Identität unseres Kantons ist nicht monolithisch, sondern vielfältig. Diese Identität wird von aussen aber nicht so aufgenommen. Wir selber haben damit Mühe: Aus einem Vorteil machen wir beinahe eine Hürde.

So besteht wohl die Rolle des Präsidenten darin, immer wieder daran zu erinnern, dass es im Interesse des Kantons, aber auch im persönlichen Interesse seiner Bewohner liegt, unbedingt das Erlernen der Partnersprache zu fördern, damit man wenigstens miteinander kommunizieren kann.
Wir können von der Annäherung an die andere Kultur nur profitieren. Ausserdem muss diese Angelegenheit mit Pragmatismus und gesundem Menschenverstand angegangen werden.

Angesichts der Tatsache, dass die Deutschsprachigen im Grossen Rat immer noch Französisch sprechen müssen, um verstanden zu werden, sind wir noch weit entfernt davon, mit dem Etikett «Zweisprachigkeit» Werbung machen zu können.

Es stimmt, dass das Ziel der Zweisprachigkeit noch lange nicht erreicht ist. Das heisst aber nicht, dass wir in unseren Anstrengungen nachlassen dürfen. In den Schulen müssen wir unbedingt möglichst früh den Unterricht der zweiten Kantonssprache einführen und wir müssen die Aufenthalte in der andern Sprachregion fördern.

Und jetzt noch etwas ganz Persönliches. Wie heisst es doch so schön: Nur eine Niederlage kann einen Mann ändern. Mussten Sie sich auch schon ändern?

Selbstverständlich! Jeder muss sich zwingend der Umgebung, in der er sich entfaltet, seinen Mitmenschen und den verschiedenen Ereignissen anpassen - egal ob letztere Misserfolge sind oder nicht.

Spielt die Religion in Ihrem Leben eine Rolle?

Ich bin reformiert, mässig praktizierend.

Wo finden Sie die Oasen der Ruhe, der Erholung?

Bei einem guten Buch oder einem guten Film sowie im Freundes- und Familienkreis.







Mittwoch 8. Januar 2003, Sense

Fusionen und Verkehrsvisionen

Dreikönigstreffen der CSP Wünnewil-Flamatt

Am traditionellen Dreikönigstreffen in Wünnewil wurde den Anwesenden ein Potpourri von Visionen, Tatsachen und Problemen quer durch die Freiburger Politik geboten.

Von BERNADETTE LEHMANN

Ammann Daniel Brunner warf am Montagabend in Wünnewil einen Blick in die Zukunft der Gemeindestrukturen des Kantons. Obwohl Fusion für die Gemeinde Wünnewil-Flamatt kein Thema sei, «müssen wir froh sein, dass der Kanton Druck macht mit den Gemeindefusionen», meinte Brunner. Die Hälfte der Freiburger Gemeinden seien kleiner als Brünisried. Mit 150 Einwohnern wäre der Weiler Elswil bezüglich Grösse noch lange nicht das Schlusslicht der Freiburger Gemeinden. Mit heute 5000 Einwohnern sei Wünnewil-Flamatt bereits an siebter Stelle und gleich gross wie die 37 kleinsten Gemeinden zusammen. «Die Kontakte zwischen den Gemeinden und dem Kanton sind auf das heutige System mit den Kleinstgemeinden ausgerichtet», weshalb Wünnewil-Flamatt durch die Strukturbereinigung nur gewinnen könne.

Brunner vertrat auch die Meinung, «dass wir das gesunde Mass an Zweckverbänden erreicht haben». Mit dem Beitritt in Zweckverbände geben wir auch ein bisschen Autonomie preis. Obwohl er kein Verfechter des Generalrates sei, sieht Brunner mittelfristig für die Gemeinde wieder den Generalrat als Legislative. Wenn er sehe, welchen Informationsvorsprung der Gemeinderat habe, so werde der Ruf nach einem anderen Kräfteverhältnis wohl unabdingbar.

Verkehrsvisionen

«Bekanntlich sind die drei Könige einer Vision, dem Stern, nachgelaufen.» Grossrat Nicolas Bürgisser tischte deshalb seine Visionen zur Verkehrspolitik auf. Den Vorstellungen der kantonalen Verkehrskommission, wonach der Autobahnviadukt in Flamatt in 20 bis 25 Jahren total renoviert oder abgerissen werden müsse, stellte Bürgisser die Behauptung entgegen, dass der Viadukt in 30 Jahren noch stehe, «wenn es in Flamatt keine Kämpfer für eine alternative Variante gibt». Allerdings fand Bürgissers Vision von der Verlegung der Autobahn und des Bahntrasses in einen Tunnel - welche unbezahlbar seien - wenig Unterstützung. «Als Flamatter sähe ich lieber eine Vision, wie die Ortsdurchfahrt von Flamatt behoben werden könnte», war die Antwort von Beda Schöpfer.

Mit dem Argument «Wir stecken nicht im Stau, wir sind der Stau» plädierte Nicolas Bürgisser auch für pragmatische Ansätze für die Ortsdurchfahrt von Düdingen, die Umfahrung von Tafers und die Verkehrsberuhigung in der Stadt Freiburg durch die «Wiederbelebung» des Bahntrasses ins Perolles und nach Marly.






Donnerstag 19. Dezember 2002, Schwerpunkt

Eine neue Variante zur geplanten Poya-Brücke

Während einige um Varianten der Poya-Brücke streiten, suchen andere Alternativen. Einer der Vorschläge geht von einer neuen Autobahneinfahrt in Räsch und einer Verbindungsstrasse nach Chastels aus.


«Hat der Staatsrat auch andere Lösungen überlegt, um das Projekt Poya-Brücke zu ergänzen oder gar zu ersetzen?» Mit dieser Frage konfrontieren drei Stadtfreiburger Grossräte den Staatsrat.

Freiburg und auch Düdingen könnten profitieren

Nicolas Betticher (CVP), François Weissbaum (Öffnung) und Jean-François Steiert (SP) bringen einen möglichen Lösungsvorschlag gleich mit: Eine neue, teilweise unterirdische Kantonalstrasse von Chastels zur Autobahn A 12 nach Räsch könne die Leute aus dem Schönberg und dem Sensebezirk davon abhalten, unnötig durch die Stadt Freiburg und deren nähere Agglomeration zu fahren. Davon profitierten Leute, die auf die Autobahn in Richtung Bern fahren möchten, aber auch solche, die sich in die Industriezone auf der anderen Seite der Stadt Freiburg begäben. Auch könnte damit das Dorf Düdingen vom Durchgangsverkehr entlastet werden.

So könne auch die Zufahrt ins Stadtzentrum ideal gemessen und Schliessungen des Individualverkehrs über die Zähringerbrücke besser ausgearbeitet werden. Ob diese neue Strasse anstelle der Poya-Brücke oder als zusätzliche Ergänzung angepackt werden sollte, das lassen die Fragenden offen.
Gemäss den Stadtfreiburger Grossräten würde die neue Variante auch in fünf bis zehn Jahren angepackt werden können - wie die Poya-Brücke. Der Staatsrat wird im neuen Jahr eine Antwort auf diese Anfrage geben.







Donnerstag 19. Dezember 2002, Schwerpunkt

Eine Alternative zur Poya-Brücke?

Drei Grossräte schlagen statt der Brücke eine Verbindung Chastels-Räsch vor

Ein neues Strassenstück von Chastels zur Autobahn A 12 nach Räsch könnte die Poyabrücke ergänzen oder gar ersetzen. Mit dieser Idee konfrontieren drei Grossräte in einer Anfrage den Staatsrat.


FREIBURG. Das Projekt Poyabrücke habe seine volle Berechtigung gehabt, als die Stadt beim Poyapark aufhörte. Dies schreiben die Stadtfreiburger Grossräte Nicolas Betticher (CVP), François Weissbaum (Öffnung) und Jean-François Steiert (SP). Nun gehe die Agglomeration bis nach Englisberg und der erwartete Mehrverkehr belaste das Quartier St. Leonhard und die Murtenstrasse in Granges-Paccot gewaltig. Die Grossräte schlagen deshalb vor, mit einer neuen, teilweise unterirdischen Kantonalstrasse den Autofahrern aus dem Schönberg und dem Sensebezirk eine Alternative zur Durchfahrt von Freiburg und Düdingen zu bieten.

Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf hat an der letzten wöchentlichen Pressekonferenz Bilanz übers Jahr 2002 gezogen. Der Staatsrat hat auch auf Anfragen und Anträge geantwortet. 

chs







Freitag 6. Dezember 2002, Agglomeration


Prez-vers-Noreaz: Petition für Umfahrung

Das Saanebezirkler Dorf Prez-vers-Noréaz wird von der Hauptstrasse Freiburg-Payerne geteilt. Da eine Umfahrung für den Kanton nicht prioritär ist, sammeln Anwohner Unterschriften.

«Zwanzig Jahre Wartezeit sind genug.» Unter diesem Motto haben Bewohner von Prez-vers-Noréaz diese Woche mit einer Unterschriftensammlung begonnen. Gemeinderat David Bonnaz hatte sie lanciert mit der Idee, den Verkehr ums Dorf herum zu leiten.

Täglich fahren rund 10 000 Autos durchs Dorf. Für die Anwohner sei die Situation unhaltbar geworden - vor allem seit der Eröffnung der Autobahn A 1 in Payerne sei die Verkehrsmenge explodiert. «In zwei Jahren hat der Verkehr um 38 Prozent zugenommen», sagte Bonnaz.
Der Kanton will davon nichts wissen. «Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Verkehr weiter in diesem Mass zunimmt», sagte Hervé Ruffieux, Verkehrsingenieur im Strassen- und Brücken-Departement. Davor habe die Zunahme während zehn Jahren nur 1,6 Prozent jährlich betragen.

Verkehrsberuhigung statt Umfahrung

«Ob Petition oder nicht, die Umfahrung von Prez ist nicht aktuell», sagte der kantonale Baudirektor Claude Lässer. Auch wenn im Jahr 2005 die Achse Avry-Payerne zu einer Schweizerischen Hauptstrasse werden sollte, müsse man sich keine falschen Hoffnungen machen. «Diese Umfahrung ist etwas für die nächste Generation», sagte Lässer. Aktueller sei zum Beispiel die Umfahrung von Düdingen. Und in Prez-vers-Noréaz könnten Verkehrsberuhigungs-Massnahmen schon viel bewirken. Es brauche nicht immer gleich eine Umfahrung, sagte Lässer.

Dies aber finden die Petitionäre ungenügend. «Das wird die Zahl der Lastwagen und Autos nicht verringern», sagte Jean Cudré-Mauroux, ein anderer Petitionär, «die Kolonnen werden nur länger.» La Liberté/chs








Donnerstag 2. Mai 2002, Kanton

«Durchfahrt Düdingen unzumutbar»

Kantonsparlament befürwortet Bericht über die Umfahrungsstrasse

Der Grosse Rat hat am Mittwoch ein Postulat über die Umfahrungsstrasse Düdingen mit 88 zu 18 Stimmen angenommen und so indirekt anerkannt, dass die Ortsdurchfahrt dieser Sensler Gemeinde problematisch ist.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Die Annahme des Postulates der Düdinger CVP-Grossräte Markus Bapst und Armin Haymoz bedeutet aber lediglich, dass der Staatsrat einen Bericht über die laufenden Untersuchungen ausarbeiten muss. Er wird dabei auch Massnahmen aufzeigen, die getroffen werden können, bis die definitive Lösung steht. Irgendwelche Daten und Fristen wollte Baudirektor Claude Lässer gestern nicht bekannt geben. Die Erfahrung habe ihm gezeigt, dass es gefährlich sei, bei Strassenprojekten Versprechen abzugeben. «Dies wäre unehrlich, denn die angegebenen Fristen wären sicher falsch», meinte er auf eine Anfrage von Armin Haymoz, wann mit einer öffentlichen Auflage des Projektes gerechnet werden könne. Der Düdinger wollte vom Baudirektor auch vernehmen, ob der Staatsrat der Umfahrung von Düdingen nicht Priorität einräume, falls sich das Projekt der Poyabrücke weiterhin verzögere.

Die täglichen Blechlawinen  .  .  .

Täglich fahren über 10 000 Fahrzeuge durchs Dorf Düdingen. Laut Markus Bapst entstehen in Stosszeiten schon Rückstaus bei der Autobahn-Ausfahrt, Staus, die sich dann mitten durchs ganze Dorf ziehen. Die Blechlawinen werden seiner Ansicht nach mit der neuen Arbeitszone Birch und den attraktiven Einkaufszentren noch zunehmen. «Die Autobahn-Ausfahrt ist gefährlich», hielt Armin Haymoz fest. «Die Düdinger und Sensler haben aber keine andere Wahl», fügte er bei und wies darauf hin, dass auch viele Einwohner des Schönbergs die Autobahn-Ausfahrt Düdingen benützen, um den Staus in der Stadt Freiburg auszuweichen. Die Umfahrung Düdingen ist seiner Meinung nach ein Projekt einer ganzen Region, inklusive Stadt Freiburg.

.  .  . sind zu 70 Prozent hausgemacht

Nach Worten von CSP-Sprecher Nicolas Bürgisser muss das Problem dringend an die Hand genommen werden. Er gab aber zu bedenken, dass 70 Prozent des Verkehrs, der durchs Dorf rollt, «hausgemacht» sei, also von den Einwohnern von Düdingen verursacht werde. Als Beispiel nannte er jene Hausfrauen, die die Kinder zur Schule führen, ihnen das Znüni bringen und sie am Mittag und am Abend wieder abholen. Er konnte aber auch nicht verstehen, dass es Düdinger gibt, die nur unweit vom Bahnhof Freiburg arbeiten, dennoch täglich mit dem Auto statt mit der Bahn zur Arbeit gehen. «Sie stecken nicht im Stau, sie sind der Stau», müsste seiner Ansicht nach diesen Düdingern gesagt werden.

Als nicht mehr zumutbares Problem bezeichnete der Chauffeur Alfons Piller (SVP, Plaffeien) die Ortsdurchfahrt Düdingen. Er fragte sich, ob nicht eine Saaneüberquerung bei Kastels, wie sie anstelle der Poyabrücke vorgeschlagen wurde, zur Problemlösung beitragen würde. Eine solche Brücke würde seiner Ansicht nach zumindest die Schönberg-Einwohner dazu bewegen, nicht die Ausfahrt Düdingen zu benützen.
Baudirektor Claude Lässer war jedoch nicht begeistert von dieser Idee. Er rief in Erinnerung, dass die Poyabrücke in erster Linie auch das Burg-Quartier vom Verkehr entlasten soll, was mit dieser Kastels-Brücke nicht der Fall wäre.
Das Postulat wurde auch von der FDP- und CVP-Fraktion voll unterstützt. Für Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) beeinträchtigt die problematische Ortsdurchfahrt die Lebensqualität beträchtlich. Gegen einen Bericht des Staatsrates sprach sich die SP-Fraktion aus.

Nicht mit LSVA-Einnahmen

Claude Lässer wehrte sich vehement gegen die Idee, die Umfahrung mit Einnahmen aus der LSVA zu finanzieren, wie sie von den Düdinger Grossräten lanciert worden ist. Nach seinen Worten handelt es sich hier um eine Investition, während die LSVA in die Laufende Rechnung fliesse und nicht unbedingt zweckgebunden sein müsse. Claudia Cotting (FDP, Senèdes) hielt in diesem Zusammenhang fest, dass der Kanton im vergangenen Jahr für die Strassen 29 Mio. Franken ausgegeben hat, er aber andererseits aus den Motorfahrzeugsteuern 45 Mio. einkassiert und somit einen «Gewinn» von 15 Mio. erzielt habe.






Samstag 16. Februar 2002, Agglomeration

«Den Sensebezirk nicht zu kurz halten»

Umfahrungsstrasse Düdingen erst in dritter Priorität

Die Umfahrung von Düdingen kann nicht realisiert werden, bevor die Poyabrücke steht. Für Markus Bapst, Grossrat aus Düdingen, ist es durchaus eine Überlegung wert, die Planung der beiden Projekte gleichzeitig anzuschauen.


Es sei oft ein Problem, dass Studien zu wenig breit angelegt seien, erklärte er. Vor kurzem hat er zusammen mit seinem CVP-Grossratskollegen Armin Haymoz eine Motion eingereicht, in der sie sich nach dem Stand der Planung für die
Umfahrungsstrasse Düdingen erkundigen. Sie machten dabei vor allem auf die grossen Verkehrsprobleme in der Gemeinde aufmerksam. Nach der Umfahrungsstrasse Bulle und der Poyabrücke steht Düdingen auf dem dritten Platz der Prioritätenliste - einen genauen Zeitplan konnte der Staatsrat in seiner Antwort auf die Motion nicht geben.

Düdingen besser einbinden

Grossrat Bapst kennt die jetzt aktuelle Poya-Variante C4 zwar nicht näher, ist aber der Meinung, dass eine «Chastelsbrücke» nicht nur ein verkehrstechnischer, sondern auch ein politischer Entscheid wäre. «Wenn man Düdingen schon in die Agglomeration einbinden will, dann könnte man hier zeigen, dass die Gemeinde auch tatsächlich dazu gehört.»

Er habe den Eindruck gewonnen, der Staatsrat wolle in Düdingen die Umfahrungsvariante zu Gunsten von Entlastungs- und Verkehrsberuhigungsmassnahmen in den Hintergrund rücken. Das würde für die Gemeinde eine grosse finanzielle Belastung bedeuten, meinte Markus Bapst.

Autobahn-Ausfahrt verlegen?

Er könnte sich auch gut vorstellen, dass man bei der Planung der Umfahrungsstrasse das Tabu-Thema Autobahn-Ausfahrt aufgreift. «Die jetzige Ausfahrt war für die bisherige Entwicklung in Ordnung», meinte er. Wenn die Industriezone Birch erst einmal erschlossen ist, sieht er grosse Probleme mit dem Feierabendverkehr. «Ich glaube, dann wird der Kreisel nicht mehr reichen. Und eine Entlastung über die Industriestrasse bringt nicht viel.» Eine Verlegung der Autobahnausfahrt nach Räsch oder in Richtung Fillistorf brächte seiner Meinung nach einige Vorteile und wäre durchaus überlegenswert.

Markus Bapst hat bei der Beratung der Motion im Grossen Rat einige Fragen an Staatsrat Claude Lässer bereit. Er will auf jeden Fall sicherstellen, dass der Sensebezirk bezüglich Strassenprojekte nicht zu kurz gehalten wird.





Samstag 16. Februar 2002, Agglomeration

Brücken-Lösung für Freiburg und Düdingen?

Eine innovative Idee zur langfristigen Lösung der Poya-Probleme

Eine Brücke über den Schiffenensee zwei Kilometer flussabwärts könnte eine Alternative zur Poyabrücke sein. Sie könnte auch Düdingen helfen. Die «Chastelsbrücke» hat politisch aber noch kein Standbein.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Eigentlich sei die Poyabrücke ja keine wirkliche Lösung für die Verkehrsprobleme der Stadt, haben die FN aufgeschnappt. Mit dem Lösungsvorschlag jenes Informanten wurde daraufhin bei den Entscheidungsträgern hausiert. «Mit grossräumiger Strassenplanung könnte man viel mehr Verkehrsprobleme miteinbeziehen», bestätigte der Düdinger Grossrat Markus Bapst. Er fürchte, dass die fällige Umfahrung Düdingens wegen den Poya-Diskussionen immer weiter verschoben würde.

Weniger euphorisch sahen den Vorschlag der Freiburger Gemeinderat Claude Masset, Knud Sunier, Poya-Projektleiter beim Kanton, und Cutaf-Präsident Nicolas Deiss. Erstes Ziel der Poyabrücke sei ja die Entlastung des historischen Kerns und die vorgeschlagene Variante könnte für Freiburg schon wieder zu extrem sein. Es habe immer wieder Varianten-Vorschläge gegeben, die aber alle zu weit von der Stadt entfernt gewesen seien. So könne man den Problemfall Schönberg nur schlecht lösen.

Umwege oder Speziallösung für Bewohner des Schönbergs

Den Fall Schönberg sehen alle angesprochenen Personen als den eigentlichen Schwachpunkt der Idee an. Die Hälfte des Verkehrs über Zähringerbrücke und durch das Burgquartier käme nämlich von den fast 8000 Leuten, die hier wohnen. Mit einer «Chastelsbrücke» müssten die Bewohner des Schönbergs für eine Autofahrt in die Stadt entweder über Granges-Paccot oder Bürglen fahren oder stattdessen den Bus nehmen, der über die Zähringerbrücke fahren dürfte. Eine Öffnung der Zähringerbrücke per Vignette für die Schönberger wäre eine Alternative, doch gemäss Deiss «sehr heikel und kompliziert».

Grosse Alternativprojekte scheitern oft am Geld. Das dürfte bei der «Chastelsbrücke» nicht der Fall sein. Die Brücke würde ungefähr gleich lang und somit etwa gleich teuer. Die Kosten für den Tunnel würden eingespart und könnten in die Anschlussstrasse an die Autobahn in Granges-Paccot gesteckt werden. Möglich wäre auch eine Anschlussstrasse zur Autobahn in Räsch, die Düdingen entlasten könnte.
Und hier ist die Haupteinsparung: Ein gemeinsames Projekt würde ungleich billiger als zwei einzelne Bauprojekte. Auch wenn beidseits die bisherigen Planungsausgaben praktisch «für die Katz» wären. Aber ein Projekt, an dem 40 Jahre geplant wird, wird dadurch auch nicht aktueller. Überlegte Alternativen vor dem Bau könnten es ermöglichen, nicht schon in 20 Jahren wieder ein neues Brückenprojekt anpacken zu müssen. Ein Tiefbauingenieur bestätigte jedenfalls gegenüber den FN, dass ein Brückenbau technisch machbar und dass auch das viele Grundwasser im Chastelshügel kein Verhinderungsgrund wäre.

Liebe Leserin, lieber Leser
Was halten Sie von der «Chastelsbrücke»? Würde sie die Verkehrsprobleme der Stadt langfristig lösen und gleich die Sorgen
Düdingens mittragen? Ist das alles eine realitätsfremde Spinnerei oder durchaus ein paar Überlegungen wert? Teilen Sie uns bitte Ihre Meinung mit. 







Dienstag 22. Januar 2002, Sense

Düdinger Probleme sind «erheblich»

Im September 2002 soll die Verkehrsvariante bestimmt werden

In seiner Antwort auf ein Postulat zeigt sich der Staatsrat der problematischen Ortsdurchfahrt von Düdingen bewusst. Es braucht zuerst neue Daten. Bis September 2002 wollen sich die Beteiligten aber für eine Variante entscheiden.


Die beiden Düdinger CVP-Grossräte Markus Bapst und Armin Haymoz hatten am 18. September 2001 beim Staatsrat ein Postulat eingereicht, um auf die gravierenden Verkehrsprobleme der Gemeinde
Düdingen aufmerksam zu machen. Sie beantragten einen Bericht zum Stand der Planungsarbeiten und wollten einen Zeitplan für eine Umfahrungsstrasse zu sehen bekommen. Die Umfahrungsstrasse sollte dabei mit dem kantonalen Anteil an der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) finanziert werden.

«Kantonale Priorität»

Der Staatsrat zeigte sich mit der Analyse von Bapst/Haymoz einverstanden. Das Postulat sei als «erheblich» zu deklarieren. Die Ortsdurchfahrt von Düdingen stelle nämlich im Bereich Strassensanierung eine kantonale Priorität dar - gerade nach der Umfahrung von Bulle und der Poyabrücke. Wegen der laufenden Analysen sei es aber nicht möglich, innerhalb der gesetzlichen Frist von einem Jahr einen abschliessenden Bericht abzuliefern.

Über die Art und Weise der Lösung herrscht jedoch noch keine Einigkeit. Das Strassen- und Brückendepartement habe nun angeboten, eine Untersuchung der Möglichkeiten zu leiten, schreibt der Staatsrat. Die Gemeinde Düdingen wolle die Ortsdurchfahrt durch Aufstellen von geschwindigkeitsreduzierenden Massnahmen sanieren. Auch ein Vergleich zwischen einer Umfahrungsstrasse (kantonales Projekt) und einer Entlastungsstrasse (Gemeindeprojekt) solle diese Untersuchung beinhalten.

Langfristig planen

«Die gewählte Lösung sollte eine optimale nachhaltige Entwicklung der Gemeinde gewährleisten sowie langfristig eine ungehinderte Verkehrsabwicklung auf dem übergeordneten Strassennetz sicherstellen», schreibt der Staatsrat. Für eine geeignete Nutzwertanalyse brauche es aber heutige Verkehrszahlen. Bisher sind dies erst Schätzungen. Demnach fahren momentan rund 10 500 Fahrzeuge täglich durchs Dorf Düdingen. Bis in zehn Jahren dürfte diese Zahl um mehr als 20 Prozent ansteigen. Und von der Autobahn zum Sika-Kreisel sowie von dort in Richtung Bundtels/Schiffenen hat es mit rund 14 000 nochmals mehr Fahrzeuge pro Tag.

Neue Daten werden momentan erhoben. Im September wollen die kantonale Baudirektion und die Gemeinde gemeinsam die geeignetste Variante auswählen.

Nicht über LSVA finanzieren

Von der Finanzierung der Umfahrungsstrasse aus den Einnahmen der Schwerverkehrsabgabe zeigt sich der Staatsrat wenig überzeugt. Eine solch grosse Investition würde einen Verpflichtungskredit des Grossen Rats nötig machen. Dieser dürfe nicht mit Ausgaben aus der Laufenden Rechnung frisiert werden. Und ausserdem sei dieser Anteil an der LSVA bereits für die Konservierung des bisherigen Strassennetzes und den Lärmschutz vorgesehen.







Freitag 1. Dezember 2000, Sense

Düdinger Umfahrung ein Schritt voran

Der Staatsrat hat kürzlich die Arbeitsgemeinschaft Düdingen (Arge) offiziell mit den Studien für die Umfahrungs- und Entlastungsstrasse von Düdingen beauftragt. Er geht dabei von Kosten von 245 000 Franken aus.


Der Gemeinderat von
Düdingen hat mit Befriedigung von diesem Entscheid des Staatsrates Kenntnis genommen. «Dieser Auftrag stellt einen ersten Schritt dar für eine nachhaltige mittel- und langfristige Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Düdingen», heisst es in der Mitteilung des Gemeinderates. Und Roman Grossrieder, der für die Ortsplanung verantwortliche Gemeinderat, ist überzeugt, dass damit die Lösung eines seit langem anstehenden Problems einen Schritt vorankommt. Er ist sich allerdings bewusst, dass die Lösung des Düdinger Verkehrsproblems nur dritte Priorität hat; dies nach der Realisierung der Umfahrungsstrasse von Bulle und dem Bau der Poya-Brücke in Freiburg.

Autobahnanschluss hat auch Schattenseiten

Die Verkehrsprobleme von Düdingen lassen sich im Wesentlichen durch die Belastung der Autobahnaus- und -einfahrt sowie auf die Überlastung der Dorfdurchfahrt zurückführen. Die Gemeinde Düdingen hat in den vergangenen Jahren - z.B. im Rahmen der Ortsplanung - nach Lösungen des Problems gesucht. Auch das kantonale Strassen- und Brückendepartement hat verschiedene Studien in Auftrag gegeben.

Der Staatsrat will aber schon jetzt die entsprechenden Grundlagen erarbeiten. «Die Lösungssuche und der Entscheidungsprozess sollen mit Hilfe des methodischen Ansatzes einer Nutzwertanalyse (NWA) zielorientiert strukturiert werden. Dabei ist allen relevanten verkehrstechnischen, finanziellen, ökologischen und ortsplanerischen Aspekten und Kriterien Rechnung zu tragen», hält der Staatsrat fest. Die gewählte Lösung soll nachhaltig und langfristig eine optimale Entwicklung der Gemeinde stützen und fördern und für eine längere Zukunft eine unbehinderte und stetige Verkehrsabwicklung sicherstellen, heisst es weiter.
Die mit den Studien beauftragte Arge verfügt über mehrere wissenschaftliche Fachrichtungen. Sie steht unter der Federführung der Infraconsult AG, Bern.
Roman Grossrieder glaubt, dass eventuell Teilaspekte der Studie - wie z.B. die neue Gestaltung des Bahnhofplatzes, das Parkplatzkonzept, Ortsdurchfahrt usw. - vorgezogen werden können. ja




Zurück Letzte Änderung: 11.01.2022